DE102008047220B4 - Hörhilfe mit Trockenvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Hörhilfe (21), umfassend eine Vorrichtung zum Trocknen, die einen Lüfter (27) aufweist, wobei der Lüfter (27) Luft durch eine elektro-aerodynamische Pumpe beschleunigt, die dazu ausgebildet ist, Gasionen zu erzeugen und die Gasionen durch ein elektrisches Feld zu beschleunigen, dadurch gekennzeichnet, dass die Hörhilfe (21) ein Hörhilfegehäuse (22) umfasst, und dass die Vorrichtung in dem Hörhilfegehäuse (22) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Hörhilfe mit Trockenvorrichtung.
- Hörhilfen werden während des Tragens feucht, insbesondere durch sportliche Betätigung sowie durch Einwirkung von Witterungseinflüssen. Feuchtigkeit kann dabei sowohl außenseitig als auch innerhalb des Hörhilfegehäuses auftreten. Hörhilfen sollten nach Gebrauch gesäubert werden, wobei ebenfalls Feuchtigkeit einwirken kann.
- Das Gleiche gilt für die den Hörhilfen vergleichbaren tragbaren Geräte zur Behandlung von Tinnitus-Hörschäden. Im Folgenden sollen daher unter dem Begriff „Hörhilfe” Geräte zur Tinnitus-Therapie gleichermaßen wie Hörhilfen als solche verstanden werden.
- Um einen einwandfreien Betrieb über längere Zeit zu gewährleisten, sollten Hörhilfen nach Gebrauch oder Säuberung getrocknet werden. Hierzu ist es bekannt, so genannte Trockenkapseln zu verwenden, die stark hydrophil wirken, d. h. Feuchtigkeit aufnehmen und der Hörhilfe entziehen. Weiter ist es bekannt, Hörhilfen zum Trocknen in Trocknungsgeräte zu legen, die eine Heizung aufweisen, z. B. eine integrierte Widerstandsheizung, um eine Trocknung durch Erwärmung herbeizuführen. Eine Luftbewegung wird bei diesen Geräten ausschließlich durch Konvektion, d. h. Aufsteigen erwärmter Luft, bewirkt.
- Um eine zu punktuelle Erwärmung zu vermeiden, könnte vorteilhafterweise ein Motorlüfter vorgesehen werden, der die Luft zum Zirkulieren bringt. Motorlüfter sind jedoch meist verhältnismäßig groß und haben zudem üblicherweise den Nachteil der starken Geräuschentwicklung. Deshalb sind sie in Trockenvorrichtungen für Hörhilfen nicht verbreitet.
- Aus der Druckschrift
JP 08017356 A - Aus der Druckschrift
US 5,852,879 A1 ist eine elektrische Trockeneinheit für ein feuchtigkeitsempfindliches Gerät, beispielsweise für ein Hörgerät, bekannt. Die Trockeneinheit umfasst eine Heizquelle und einen Lüfter. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hörhilfe mit Trockenvorrichtung anzugeben, wobei die Trockenvorrichtung wenig Raum benötigt, zuverlässig funktioniert, und geräuscharm arbeitet.
- Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Hörhilfe mit Vorrichtung zum Trocknen anzugeben, wobei die Vorrichtung einen Lüfter umfasst, wobei der Lüfter Luft durch eine elektro-aerodynamische Pumpe beschleunigt.
- Die elektro-aerodynamische Pumpe kommt ohne bewegliche Teile aus. Dies erhöht die Zuverlässigkeit des Lüfters, da die mechanische Anfälligkeit beweglicher Teile, z. B. rotierender Lüfter und zugehöriger Lager, vermieden wird. Zudem reduziert die Vermeidung beweglicher Teile auch die Arbeitsgeräusche des Lüfters. Die elektro-aerodynamische Pumpe erzeugt im Vergleich zum Geräusch des erzeugten Luftstroms kein nennenswertes Arbeitsgeräusch. Nicht zuletzt arbeitet die Pumpe sehr wirksam, sodass sich bei vergleichsweise kleiner Baugröße der Pumpe vergleichsweise starke Luftströme erzeugen lassen. Dadurch reicht zur Erzeugung eines zum Trocknen von Hörgeräten ausreichend starken Luftstroms bereits ein kleiner, Raum sparender Lüfter.
- Die elektro-aerodynamische Pumpe ist dazu ausgebildet, durch Ionisierung von Atomen und Molekülen Gasionen zu erzeugen und die Gasionen durch ein elektrisches Feld zu beschleunigen. Dieses elektro-aerodynamische Arbeitsprinzip lässt sich mit wenigen elektronischen Teilen – grundsätzlich wird lediglich ein Spannungsgenerator, ein Elektrodenpaar zum Ionisieren und ein Elektrodenpaar zum Beschleunigen von Luft- bzw. Gas-Atomen und -Molekülen benötigt – verwirklichen. Die geringe Anzahl funktionaler Teile gewährleistet eine hohe Zuverlässigkeit.
- Der Lüfter ist in einem Hörhilfegehäuse der Hörhilfe angeordnet. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Trocknen der Hörhilfe unabhängig von einer separat mitzuführenden Vorrichtung erfolgen kann. Dies kann in alltäglichen Einsatzbedingungen von großem Nutzen sein, z. B. an regnerischen Tagen oder auf Reisen.
- Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Es zeigen:
-
1 eine Vorrichtung zum Trocknen einer Hörhilfe und -
2 eine Hörhilfe mit Trockenvorrichtung. - In
1 ist eine Vorrichtung1 zum Trocknen einer Hörhilfe schematisch als Schnittbild dargestellt. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse4 , das durch einen um eine Achse3 schwenkbaren bzw. aufklappbaren Deckel2 geschlossen wird. Innerhalb der Vorrichtung1 bzw. des Gehäuses4 befindet sich ein Formteil, in das eine Hörhilfe-Schale6 sowie eine Zubehör-Schale5 eingelassen sind. Die Hörhilfe-Schale6 dient dazu, eine Hörhilfe10 zum Trocknen einzulegen. In die Zubehör-Schale5 können Zubehörteile der Hörhilfe, z. B. Hörschlauch oder Gehörgangeinsätze, ebenfalls zum Trocknen eingelegt werden. - In einer vorteilhaften Ausführungsform dient die Vorrichtung
1 nicht nur zum Trocknen, sondern auch zum Wiederaufladen wiederaufladbarer Batterien der Hörhilfe10 . In einer solchen Variante sind entsprechende Ladekontakte in der Hörhilfe-Schale6 sowie ein Ladestromgenerator im Gehäuse4 vorzusehen, die jedoch in der Abbildung nicht dargestellt sind. - Die Vorrichtung
1 umfasst als wesentliches Element einen elektro-aerodynamischen Lüfter7 . Dieser arbeitet ohne bewegliche Teile und somit auch ohne Motor. Stattdessen werden Gas-Atome und -Moleküle ionisiert, was in der Regel durch verhältnismäßig starke elektrische Felder geschieht. Grundsätzlich können hierfür sowohl Gleichspannungs-Felder als auch Wechselspannungs-Felder verwendet werden. Allerdings erzeugen Wechselspannungs-Felder verhältnismäßig starke und weitreichende Störsignale, die andere elektronische Geräte stören könnten. Daher ist der Einsatz von Gleichspannungs-Feldern zu bevorzugen. - Die ionisierten Gas-Teilchen werden durch ein weiteres elektrisches Feld beschleunigt. Diese Beschleunigung bewirkt zunächst einen Strom ionisierter Gas-Teilchen, z. B. Luft-Teilchen, in der von dem elektrischen Feld vorgegebenen Richtung. Der erzeugte Luftstrom wird jedoch dadurch vergrößert, dass die beschleunigten geladenen Teilchen ungeladene und deshalb nicht vom elektrischen Feld selbst beschleunigte Gas-Teilchen mitreißen. Es entsteht dadurch ein intensiver Luftstrom.
- Vorteilhaft kommt hinzu, dass bei den Ionisierungs-Vorgängen in Luft normalerweise geringe Mengen an Ozon erzeugt werden, die sich in der Art vorteilhaft auswirken, dass sie eine, wenn auch begrenzte, Desinfektion bewirken können.
- Der elektro-aerodynamische Lüfter
7 bewirkt eine Zirkulation von Luft innerhalb der Vorrichtung1 . Die Vorrichtung1 ist dabei so ausgeformt, dass die Luft durch die Hörhilfe-Schale6 hindurchstreicht. Vorteilhafterweise durchstreicht sie ebenfalls die Zubehör-Schale5 . Dabei kann, wegen der hohen Effizienz des Wirkprinzips des elektro-aerodynamischen Lüfters7 trotz kleiner Baugröße des Lüfters7 ein Luftstrom mit großen Flussmengen erzeugt werden. Aufgrund der hohen zirkulierenden Luftmenge ergibt sich eine starke Trockenwirkung, so dass auf eine zusätzliche Heizung verzichtet werden kann. - Um die zunehmende Luftfeuchtigkeit während des Trockenvorgangs zu begrenzen, ist eine Zuluft-Öffnung
8 vorgesehen. Durch die Zuluft-Öffnung8 strömt laufend eine geringe Menge an unverbrauchter, d. h. nicht befeuchteter, Luft nach. Zu diesem Zweck muss zwangsweise auch eine Entlüftung vorgesehen werden, die als Abluft-Öffnung9 realisiert ist. Um die zuströmende Luft zu reinigen, so dass beispielsweise keine Staubpartikel einströmen, ist in der Zuluft-Öffnung8 ein Filterelement vorgesehen. Das Filterelement begrenzt gleichzeitig die Menge zuströmender Luft, so dass trotz starker Luft-Zirkulation im Inneren der Vorrichtung1 nur ein begrenzter Zufluss und Abfluss gegeben ist. Dadurch wird das Arbeitsgeräusch der Vorrichtung1 auf niedrigem Niveau gehalten. - In
2 ist eine Hörhilfe21 mit integrierter Trockenvorrichtung schematisch dargestellt. Die Hörhilfe21 umfasst ein Hörhilfegehäuse22 , in dem als elektrische Bauteile eine Batterie23 , eine Signalverarbeitungseinheit24 , ein Receiver25 und ein Mikrophon26 angeordnet sind. - Die integrierte Trocken-Vorrichtung ist als Elektro-aerodynamischer Lüfter
27 ausgeführt, wie er vorangehend beschrieben ist. Der Elektro-aerodynamischer Lüfter27 erzeugt einen Luftstrom zum Trocknen des Innenraums des Hörhilfegehäuses22 . - Damit Feuchtigkeit durch den Luftstrom nach außen abtransportiert werden kann, kann eine Zuluftöffnung des Innenraums nach außen vorgesehen sein. Als Zuluftöffnung kann beispielsweise eine Hörschlauch-Öffnung
28 genutzt werden. Eine Hörschlauch-Öffnung28 oder eine vergleichbare Öffnung ist ohnehin vorhanden und dient dazu, vom Receiver25 erzeugte akustische Signale aus dem Hörhilfegehäuse22 zu einem Ohr eines Hörhilfeträgers leiten zu können. - Um den Luftstrom weiter zu verbessern, kann zudem eine Abluftöffnung im Hörhilfegehäuse
22 vorgesehen sein. Als Abluftöffnung kann beispielsweise eine Batteriefachabdeckung29 genutzt werden. Auch eine Batteriefachabdeckung29 ist üblicherweise ohnehin vorgesehen. Im Bereich einer solchen Abdeckung weist das Hörhilfegehäuse22 ohnehin Öffnungen oder Durchbrüche auf. Die ohnehin vorhandenen Öffnungen können dazu genutzt werden, gezielt als Abluftöffnung vorgesehen zu werden. Vorzugsweise wird als Abluftöffnung keine Öffnung des Hörhilfegehäuses22 genutzt, die beim Tragen der Hörhilfe21 zum Ohr oder Hörkanal des Hörhilfeträgers hin gerichtet ist, um den Hörhilfeträger nicht durch einen Luftstrom und Luftstromgeräusche unmittelbar am Ohr oder im Hörkanal zu irritieren.
Claims (1)
- Hörhilfe (
21 ), umfassend eine Vorrichtung zum Trocknen, die einen Lüfter (27 ) aufweist, wobei der Lüfter (27 ) Luft durch eine elektro-aerodynamische Pumpe beschleunigt, die dazu ausgebildet ist, Gasionen zu erzeugen und die Gasionen durch ein elektrisches Feld zu beschleunigen, dadurch gekennzeichnet, dass die Hörhilfe (21 ) ein Hörhilfegehäuse (22 ) umfasst, und dass die Vorrichtung in dem Hörhilfegehäuse (22 ) angeordnet ist.
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