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Die
Erfindung betrifft einen Elektrokettenzug mit einem Lastausleger,
der seitlich ausladend als Baueinheit mit einem Laufkatzenfahrwerk
verbunden ist.
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In
der
DE 342 860 A wird
ein handbetriebener Kettenzug mit Laufkatze mit einem seitlich ausladenden
Laufkatzenfahrwerk zur leichteren Beladung von Möbelwagen beschrieben, bei dem
eine Laufkatze auf einem als Laufschiene ausgebildeten Ausleger
angeordnet ist. Der Ausleger ist mittels zweier im Durchmesser verschiedener
Rollenpaare an einer weiteren Gleitschiene aufgehängt. Nachteilig
ist die Verlagerung des Schwerpunkts, wenn die Laufschiene mit der
Laufkatze und dem Kettenzug aus dem Möbelwagen heraus gefahren wird.
Das seitliche Abstellen der Last neben dem Kettenzug ist nicht möglich.
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Die
DE 43 21 758 C ,
beschreibt eine Einschienenhängekatze
mit einer verringerten Bauhöhe und
kurzen Anfahrmaßen.
Dadurch ist die Einschienenhängekatze
besonders für
niedrige Räume
geeignet, um die Hubhöhe
optimal auszunutzen. Das seitliche Abstellen der Last neben der
Einschienenhängekatze
oder außerhalb
von Räumen
ist nicht vorgesehen.
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In
der
DE 71 28 989 U ist
ein Hängekran
für landwirtschaftliche
Gebäude
beschrieben, der im wesentlichen aus zwei sich in Gebäudelängsrichtung
erstreckenden Kranbahnen, einer Laufkatze und einem Hubwerk mit
Greifer besteht. Die Laufkatze trägt einen um eine senkrechte
Achse drehbaren Ausleger, der an seinem freien Ende den Greifer
trägt.
Das Hubwerk ist zusammen mit einem Gegengewicht ebenfalls am Ausleger
angeordnet. Die Anordnung einer senkrechten Achse ist aufgrund des
Gewichtsausgleichs nur für
eine Seilwinde geeignet. Eine Kranwinde mit Seil an einem Ausleger
trägt vergleichsweise
geringe Lasten, die mit einem Gegengewicht ausgeglichen werden.
Die Struktur eines drehbaren Auslegers bei einem Elektrokettenzug
ist mit einer Einschienenhängekatze
und bei einem hohen Eigengewicht der Lastkette nicht möglich.
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Die
DE 28 29 336 C2 schließlich beschreibt einen
Laufkran mit einem Ausleger im Maschinenraum eines Schiffes. Der
Laufkran besteht aus einer Kranbühne,
die auf längsverlaufenden
Schienen verfahrbar ist und Querschienen für eine Laufkatze aufweist.
Für den
Gewichtsausgleich des Auslegers benötigt die Laufkatze einen U-förmigen Rahmen,
der in zwei Längsträgern fahrbar
gelagert ist. Dadurch ergeben sich große Einbaumaße. Der Laufkran mit Ausleger
eignet sich nicht für
kleine Räume,
welche nur den Einbau einer Einschienenhängekatze ermöglichen.
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Es
besteht bei speziellen Einsatzbedingungen die Forderung mit einem
elektrischen Hebezeug die Lasten nicht wie üblich unmittelbar senkrecht
mit einer nach unten aus dem Hebezeug hinauslaufenden Lastkette
zu heben beziehungsweise zu senken, sondern die Last seitlich vom
Elektrokettenzug, zum Teil in größerer Entfernung,
zu heben und zu senken. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das
Heben von Lasten außerhalb
von Gebäuden
durch Luken und Wandöffnungen
erfolgen soll, ohne dass der Elektrokettenzug selbst aus dem Gebäude hinausgefahren werden
muss. Ferner soll das Heben von Lasten außerhalb des Gebäudes ermöglicht werden,
wenn aus bautechnischen Gründen
es nicht möglich
ist, den Laufbahnträger
aus dem Gebäude
hinauszuführen. Wenn
aus bautechnischen Gründen
innerhalb von Gebäuden
an Maschinen und Anlagen die Last nicht unmittelbar unter dem Elektrokettenzug
abgesetzt werden kann, besteht die Forderung, die Last seitlich in
einer räumlich
vorgegeben Entfernung zu bewegen und zu lagern.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in einem Elektrokettenzug mit einer
Laufkatze und mit einem Lastausleger, bei dem das Absetzen der Last
seitlich neben dem Elektrokettenzug möglich ist, ohne einen Laufbahnträger beispielsweise
aus einem Gebäude herauszuführen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch einen Elektrokettenzug mit einem auf einem Laufbahnträger fahrbaren
Laufkatzenfahrwerk und einem seitlich ausladenden Lastausleger als
eine Baueinheit dadurch gelöst,
dass an den Seitenschilden des mit Laufrollen und Druckrollen zur
Lastaufnahme versehenen Laufkatzenfahrwerks ein Lastausleger befestigt
ist, der an dem Ende seiner Ausladung mit einem schwenkbaren oder
starren Kopfstück
mit einem Kettenrad zum Umlenken der Lastkette versehen ist, wobei
an dem gegenüberliegenden
Abschnitt des Lastauslegers zum Lastausgleich der Elektrokettenzug und
der Kettenspeicher angeordnet sind.
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Nach
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lastausleger mit dem Elektrokettenzug
in einem Drehpunkt an dem Laufkatzenfahrwerk in Vertikalrichtung
drehbar und der Kettenspeicher pendelnd aufgehängt ist. Durch eine derart
bewegliche Aufhängung
des Lastauslegers wird besonders in engen Räumen eine variable und maximale
Ausnutzung der Hubhöhe
des Elektrokettenzuges ermöglicht.
Besonders beim Transport von Lasten durch eine in niedriger Raumhöhe angeordnete
Luke ist es vorteilhaft, wenn die Hubhöhe des Lastauslegers beim Aufnehmen
und Absetzen von Lasten veränderbar
ist.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert
werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Im Einzelnen zeigt
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1 einen
Elektrokettenzug mit einem mittels Spindelantrieb höhenverstellbaren
Lastausleger,
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2 den
Lastausleger nach 1 in der untersten Stellung,
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3 einen
Elektrokettenzug mit einem selbsttätig höhenverstellbaren Lastausleger,
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4 den
Lastausleger nach 3 in der untersten Stellung,
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5 einen
Lastausleger mit Kettenführungsrolle.
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Nach 1 befindet
sich an einem Laufbahnträger 1 ein
Laufkatzenfahrwerk 2 an dem ein Elektrokettenzug 3 mit
einem Lastausleger 6 als eine Baueinheit befestigt ist.
Das Laufkatzenfahrwerk 2 besitzt speziell ausgebildete
Laufrollen 4 und Druckrollen 5, die am Unterflansch
des Laufbahnträgers 1 anliegen.
Die Druckrollen 5 nehmen das Lastmoment auf. Die Laufrollen 4 sind
mit seitlichen Borden ausgebildet und ermöglichen auf diese Weise die
Kurvenfahrten am Laufbahnträger 1.
Wenn die Gewichtsbelastung zu groß ist, kann ein weiteres Laufrollenpaar 4 hinzugefügt werden.
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Der
Lastausleger 6 ist an den Seitenschilden 10 des
Laufkatzenfahrwerks 2 in der geforderten Ladelänge in Fahrtrichtung
beziehungsweise seitlich hinausragend als eine Baueinheit befestigt.
Der Lastausleger 6 kann trapezförmig oder beliebig in Form eines
Winkels ausgestaltet werden. Am äußeren Ende
des Lastauslegers 6 ist in dem Kopfstück 13 zum Umlenken
der Lastkette 8 ein Kettenrad 7 gelagert, über das
die vom Elektrokettenzug 3 angetriebene Lastkette 8 läuft und
diese in dem geforderten Abstand vom Elektrokettenzug 3 in
Lastrichtung abwärts
lenkt. Der Lastausleger 6 ist so gestaltet, dass durch
eine niedrige Bauhöhe
eine maximale Hubhöhe
erreicht werden kann, was besonders bei niedrigen Arbeitsräumen vorteilhaft
ist.
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Der
Lastausleger 6 kann an dem Laufkatzenfahrwerk 2 fest
angeordnet werden, was in dem gezeigten Ausführungsbeispiel nicht weiter
dargestellt ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Lastausleger 6 an
den Laufkatzenfahrwerk 2 in einem Drehpunkt 9 an
dem Laufkatzenfahrwerk 2 in Vertikalrichtung drehbar angeordnet
ist. Die Hubstellung des Lastauslegers 6 ist auf diese
Weise veränderlich.
Bei der Ausgestaltung des Elektrokettenzuges nach 3 und 4 weist
das Lagerschild 10 des Laufkatzenfahrwerks 2 neben
dem Drehpunkt 9 zwei Arretierungsbohrungen 11 für das Feststellen
des Lastauslegers 6 auf. In diesem Fall ist der Kettenspeicher 14 pendelnd
aufgehängt.
Die bewegliche Aufhängung
des Lastauslegers 6 ermöglicht
besonders in engen Räumen
das Aufnehmen und Absetzen einer Last in verschiedenen Hubhöhen.
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Das
Einstellen der Hubhöhe
kann mechanisch nach 1 und 2 beispielsweise
mit einer an dem Lastausleger 6 angelenkten selbsthemmenden
Gewindespindel 12 oder einem Hebelgelenk erfolgen, mit
dem der Auslegerarm 6 in der geforderten Höhe arretiert
werden kann.
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Die
Hubhöhe
kann nach 3 und 4 aber auch
völlig
selbsttätig
mit Hilfe des Elektrokettenzuges 3 verändert werden. Hierbei wird
in der unteren Hubstellung nach dem Anheben und Absetzen der Last
der Kettenlasthaken an der abgesetzten Last befestigt gelassen oder
an einem am Arbeitsboden vorhandenen Festpunkt eingehängt. Dann
wird ein nicht weiter dargestellter Steckbolzen in der unteren Arretierungsbohrung 11 gezogen.
Danach wird der Hubmotor des Elektrokettenzuges 3 betätigt und die
Lastkette 8 auf Heben geschaltet. Aufgrund des Gegengewichts
des Elektrokettenzuges 3 und des Gewichts des Kettenspeichers 14 bei
vollständig
eingefahrener Lastkette 8 wird der Lastausleger 6 selbsttätig noch
oben gezogen, bis die gewünschte obere
Hubstellung erreicht ist. Das selbsttätige Einstellen der Hubhöhe wird
dadurch gewährleistet, dass
der Elektrokettenzug 3 mit dem Kettenspeicher 14 als
Gegengewicht zu dem Lastausleger 6 angeordnet ist. Die
obere Hubstellung wird mittels der oberen Arretierungsbohrung 11 gesichert.
Eine variable oder maximale Ausnutzung der Hubhöhe des Elektrokettenzuges 3 wird
damit möglich.
Besonders beim Transport von Lasten durch eine in niedriger Raumhöhe angeordnete
Luke ist es vorteilhaft, wenn die Hubhöhe beim Aufnehmen und Absetzen
von Lasten veränderbar
ist.
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Beim
Einstellen der unteren Hubstellung in 4 wird im
Wesentlichen umgekehrt vorgegangen. Nach dem Aufnehmen der Last
in der oberen Hubstellung wird die Lastkette 8 durch Abstützen der Last
entlastet und der Steckbolzen in der oberen Arretierungsbohrung 11 gezogen.
Nach Einhängen
des Kettenlasthakens an einem Festpunkt und durch Einschalten des
Feinhubs des Elektrokettenzuges 3 wird der Lastausleger 6 nach
unten gezogen und in der unteren Hubstellung arretiert. Die Last
kann dann beispielsweise durch eine tiefer liegende Luke transportiert
werden.
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Das
Kopfstück 13 ist
bei drehbarer Anordnung des Lastausleger 6 so ausgebildet,
dass das Kettenrad 7 zum Umlenken der Lastkette 8 eine
sichere Kettenführung
am Ketteneinlauf wie auch am Kettenauslauf bewirkt, so dass eine
Kettenverdrehung und ein Kettenüberspringen über die
Kettentaschen auch bei hohen Kettenlaufgeschwindigkeiten verhindert
wird. Vor dem Kettenrad 7 ist in 1 eine Kettenführung 15 mit
kreuzförmig
angeordneten Nuten angeordnet. Die Kettenführung 15 verhindert
in senkrechter Richtung des Kettenauslaufs, dass sich ein Kettenglied
der Lastkette 8 verklemmen kann. Um bei einer unterschiedlichen
Drehwinkelstellung des Lastauslegers 6 die senkrechte Führung der Lastkette 8 zu
ermöglichen,
ist die Kettenführung 15 in
einer kreisbogenförmigen
Kulissenführung 16 schwimmend
gelagert. Damit passt sich die Kettenführung 15 automatisch
der jeweiligen Winkelstellung des Lastauslegers 6 an. Bei
unterschiedlichen Neigungsstellungen des Lastauslegers 6 wird
immer ein verklemmungsfreier, verdrehungsfreier Kettenlauf auf das
Kettenrad 7 gewährleistet.
Anstelle einer kreuzschlitzförmigen
Kettenführung 15 kann
ebenfalls nach 5 eine Kettenführungsrolle 17 eingesetzt
werden. Alternativ kann die neigungsbedingte sich ändernde
Kettenauslaufrichtung auch über
eine Kettenablenkrolle gesteuert werden.
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Um
eine Last auch seitlich vom Laufbahnträger 1 heben und senken
zu können,
kann auch ein nicht weiter dargestelltes Drehkranzlager eingesetzt werden,
welches zwischen dem Laufkatzenfahrwerk 2 und der Baueinheit
des Elektrokettenzuges 3 mit dem Lastausleger 6 eingefügt wird.
Der Lastausleger 6 kann dann ein lastmomentverstellbares
Gegengewicht erhalten, das erforderlichenfalls mit einer Laststütze stabilisiert
werden kann. Das Anwendungsgebiet des Elektrokettenzuges 3 kann
dadurch im industriellen Einsatz erheblich erweitert werden. Es können beispielsweise
Lasten an Maschinen transportiert werden, die mit einem herkömmlichen
Elektrokettenzug 3 nicht unmittelbar in senkrechter Richtung über der
Maschine absenkbar sind.