-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung geht aus von einem Wandteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Es
sind bereits Wandteile mit mehreren zusammengesetzten Schalungselementen,
die aus einem Dämmmaterial
gebildet sind und die einen zum Ausgießen vorgesehenen Hohlraum bilden,
bekannt. Die Schalungselemente werden dabei auf einer Baustelle
zur Herstellung einer Wand aufeinander gestellt. Anschließend wird
in die Schalungselemente eine Bewehrung eingebracht. Darauf folgend
werden die Schalungselemente mit Beton ausgegossen.
-
Vorteile der Erfindung
-
Die
Erfindung geht aus von einem Wandteil, insbesondere von einem Hauswandteil,
mit zumindest zwei zusammengesetzten Schalungselementen, die aus
einem Dämmmaterial
gebildet sind und einen zum Ausgießen vorgesehenen Hohlraum bilden.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass das Wandteil ein außerhalb des Hohlraums angeordnetes und/oder
zumindest teilweise eine Hohlraumwand bildendes, mit den Schalungselementen
verbundenes Versteifungsmittel aufweist. Unter einem „Dämmmaterial” soll dabei
insbesondere ein Material verstanden werden, welches einen Wärmeleitwert kleiner
als 1 W/mK und insbesondere kleiner als 0,1 W/mK aufweist, wie insbesondere
ein Kunststoff und besonders vorteilhaft ein Polystyroldämmstoff und/oder
ein Polyurethandämmstoff,
und das als spätere
Wärmedämmung einer
Hauswand dient. Unter einem „Versteifungsmittel” soll insbesondere
ein Mittel verstanden werden, welches eine höhere Festigkeit als die Schalungselemente
aufweist. Ferner soll unter einem „zum Ausgießen vorgesehener Hohlraum” insbesondere
ein noch nicht ausgegossener Raum verstanden werden, der allein
durch die Schalungselemente und/oder auch durch die Schalungselemente
und das Versteifungsmittel gemeinsam gebildet sein kann. Insbesondere
kann nur eine Hohlraumwand, wie insbesondere eine Außenhohlraumwand,
von den Schalungselementen und eine andere Hohlraumwand, wie insbesondere
eine Innenhohlraumwand, durch das Versteifungsmittel gebildet sein.
Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann eine besonders einfache
und zeitsparende Errichtung einer Wand, insbesondere einer Hauswand, erreicht
werden, und zwar vorzugsweise, indem die Schalungselemente und das
Versteifungsmittel ein Montagemodul bilden. Dabei soll unter einem „Montagemodul” insbesondere
ein Modul verstanden werden, das gezielt dazu vorgesehen ist, d.
h. insbesondere speziell ausgestaltet und/oder ausgelegt, auf eine
Baustelle, auf der eine Hauswand errichtet werden soll, transportiert,
anschließend
aufgestellt und darauf folgend mit Beton ausgegossen zu werden.
-
Ist
das Versteifungsmittel auf einer Innenseite der Schalungselemente
angeordnet, kann dies vorteilhaft für weitere Funktionen genutzt
werden, insbesondere für
Funktionen in einem späteren
Innenraum.
-
Vorzugsweise
ist das Versteifungsmittel zumindest teilweise aus Holz, wodurch
kostengünstig und
einfach eine hohe Steifigkeit erreicht werden kann. Grundsätzlich sind
jedoch auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Materialien denkbar,
wie Gipskartonplatten usw.
-
Ist
das Versteifungsmittel von einer Platte gebildet, kann dasselbe
besonders vorteilhaft für
weitere Funktionen eingesetzt werden, und zwar insbesondere, wenn
das Versteifungsmittel von einer Holzplatte gebildet ist. Unter
einer ”Platte” soll in
diesem Zusammenhang insbesondere ein einstückiges oder aus Elementen zusammengesetztes
Teil verstanden werden, welches eine Abmessung größer als
50 cm mal 50 cm und besonders vorteilhaft größer als 1 m mal 1 m aufweist.
Insbesondere kann das Versteifungsmittel dazu genutzt werden, eine
qualitativ hochwertige Innenraumoberfläche bzw. Wohnoberfläche zu bilden,
und zwar besonders vorteilhaft, wenn das Versteifungsmittel zumindest
70% und besonders vorteilhaft mehr als 90% einer Gesamtinnenoberfläche des
Wandteils bildet. Wird vorteilhaft eine Holzplatte verwendet, weist
diese vorzugsweise eine Stärke
größer als
10 mm und besonders bevorzugt größer als
20 mm und weiter bevorzugt größer als
30 mm auf.
-
Das
Versteifungsmittel kann durch verschiedene Verbindungen mit den
Schalungselementen verbunden sein, wie über form schlüssige, kraftschlüssige und/oder
besonders vorteilhaft über
stoffschlüssige
Verbindungen, wodurch vorteilhaft unerwünschte Freiraume zwischen dem
Schalungselement und dem Versteifungsmittel vermieden werden können.
-
Ferner
können
Bauzeit und Kosten eingespart werden, wenn das Wandteil eine Höhe größer als
2 m und/oder eine Breite größer als
1,2 m aufweist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
wenigstens ein Schalungselement wenigstens einen Bewehrungshalter aufweist,
wodurch Bewehrungselemente komfortabel, einfach und schnell eingebracht
werden können und
ein Verrutschen von Bewehrungselementen, insbesondere beim Transport,
beim Aufstellen und beim Ausgießen
sicher vermieden werden können.
Vorzugsweise weist der Bewehrungshalter Rastmittel auf, in die Bewehrungselemente
eingerastet werden können,
wodurch die Vorfertigung und ein Einlegen der Bewehrung weiter vereinfacht
werden kann.
-
Sind,
in einer Einbaulage betrachtet, senkrechte Bewehrungselemente durch
waagrechte Bewehrungselemente gehalten, und zwar insbesondere kraftschlüssig, können zusätzliche
Bewehrungshalter bzw. Verrödelungen
für senkrechte
Bewehrungselemente vermieden werden.
-
Ferner
wird vorgeschlagen, dass das Versteifungsmittel, in einer Einbaulage
betrachtet, in senkrechter Richtung mindestens eine gleiche Höhe wie eine
Innenhohlraumwand der Schalungselemente aufweist oder über die
Innenhohlraumwand der Schalungselemente hinausragt, wodurch das
Versteifungsmittel vorteilhaft als Stützmittel, insbesondere für eine Decke,
genutzt werden kann.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass,
in einer Einbaulage betrachtet, eine Außenhohlraumwand der Schalungselemente
senkrecht über
eine Innenhohlraumwand der Schalungselemente und/oder über das Versteifungsmittel
zur Bildung eines Deckenabschlusses hinausragt, und zwar vorzugsweise
zumindest im Wesentlichen um eine geplante Deckenstärke, d.
h. insbesondere um mehr als 8 cm und vorzugsweise um mehr als 24
cm, wodurch unerwünschte
Wärmebrücken im
Außenbereich
vermieden werden können.
-
Zeichnung
-
Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
schematisiert dargestelltes Wandteil in einer Draufsicht auf eine
Außenseite,
-
2 das
schematisiert dargestellte Wandteil in einer Draufsicht auf eine
Innenseite,
-
3 einen
Schnitt entlang der Linie III-III in 1 und
-
4 einen
schematisiert dargestellten Ausschnitt mit einem Detail des Wandteils.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
1 zeigt
ein schematisiert dargestelltes Hauswandteil in einer Draufsicht
auf eine Außenseite.
Das Hauswandteil weist mehrere Schalungselemente 10, 12 auf,
die aus einem Dämmmaterial,
und zwar aus einem Polystyrolpartikelschaum, gebildet sind und einen
zum Ausgießen
vorgesehenen Hohlraum 14 bilden. Außerhalb des Hohlraums 14 ist
auf einer Innenseite 18 der Schalungselemente 10, 12 ein
von einer Holzplatte gebildetes, mit den Schalungselementen 10, 12 verbundenes
Versteifungsmittel 16 angeordnet und bildet mit den Schalungselementen 10, 12 ein
Montagemodul, das vorgefertigt auf eine Baustelle transportiert
wird, wo das Hauswandteil aufgestellt und ausgegossen werden soll, um
ein Haus zu errichten (1, 2 und 3). Die
Schalungselemente 10, 12 bilden eine Innenhohlraumwand 32 und
eine Außenhohlraumwand 34. Alternativ
könnten
auch Schalungselemente vorgesehen sein, die nur eine Innenhohlraumwand
oder vorzugsweise nur eine Außenhohlraumwand
bilden, während
das Versteifungsmittel eine Außenhohlraumwand
bzw. vorzugsweise eine Innenhohlraumwand bildet.
-
Die
Schalungselemente 10, 12 werden in einem Vorfertigungsschritt,
vor einem Aufstellen des Hauswandteils auf der Baustelle, auf dem
Versteifungsmittel 16 befestigt, und zwar indem diese auf das
Versteifungsmittel 16 nebeneinander, matrixartig in Zeilen
in der Vorfertigung aufgebracht werden, wobei die Zeilen jeweils
um mindestens 12,5 cm versetzt ange ordnet sind. Die Schalungselemente 10, 12 werden
dabei mittels nicht näher
dargestellter Schrauben und/oder Klebern mit dem Versteifungsmittel 16 verbunden.
-
Das
Versteifungsmittel 16 ragt, in der Einbaulage betrachtet,
senkrecht über
die Innenhohlraumwand 32 der Schalungselemente 10, 12 hinaus, während die
Außenhohlraumwand 34 der
Schalungselemente 10, 12 über die Innenhohlraumwand 32 der
Schalungselemente 10, 12 und über das Versteifungsmittel 16 zur
Bildung eines Deckenabschlusses hinausragt (3). Grundsätzlich wäre auch
denkbar, dass das Versteifungsmittel 16 die gleiche Höhe aufweist
wie die Innenhohlraumwand 32. Die Schalungselemente 12 einer
obersten Reihe sind baugleich ausgebildet und die Schalungselemente 10 von
Reihen unterhalb der obersten Reihe sind baugleich ausgebildet.
Die Schalungselemente 12 einer obersten Reihe unterscheiden
sich von den Schalungselementen 10 der sich unterhalb der obersten
Reihe befindlichen Reihen dadurch, dass diese eine niedrigere Innenhohlraumwand
als die Schalungselemente 10 aufweisen, während die Schalungselemente 12 der
obersten Reihe eine Außenhohlraumwand
aufweisen, die den Außenhohlraumwänden der
Schalungselemente 10 von ihrer Höhe entspricht. Die Schalungselemente 10, 12 weisen
insgesamt eine Höhe
von 42,5 cm und eine Breite von 120 cm auf.
-
Ein
senkrechter Abstand 38 zwischen einer Oberkante des Versteifungsmittels 16 und
einer Oberkante der Außenhohlraumwand 34 der
oberen Schalungselemente 12 entspricht einer geplanten Deckenstärke. Das
Versteifungsmittel 16 bildet eine Gesamtinnenoberfläche des
Hauswandteils und weist eine Höhe
einer geplanten Raumhöhe
eines herzustellenden Raums des Hauses auf, beispielsweise 2,37
m. Das gesamte Montagemodul weist eine Höhe 20 auf, die einer
geplanten Raumhöhe plus
einer geplanten Deckenstärke
entspricht, beispielsweise 2,57 m. Ferner weist das Montagemodul eine
Breite 22 auf, die einer gewünschten Wandlänge und/oder
Breite entspricht, beispielsweise 10 m. Das Versteifungsmittel 16 weist
eine Stärke
von ca. 27 mm auf. Grundsätzlich
sind jedoch auch andere Maße
denkbar.
-
Sind
die Schalungselemente 10, 12 einer Zeile auf dem
Versteifungsmittel 16 befestigt, wird in einem weiteren
Vorfertigungsschritt, vor einem Aufstellen auf der Baustelle, in
diese Zeile eine Bewehrung 36 in die Schalungselemente 10, 12 eingebracht.
Die Schalungselemente 10, 12 weisen jeweils senkrecht
zu einer Hauptfläche
des Versteifungsmittels 16 ausgerichtete, plattenförmige Bewehrungshalter 24 auf,
die jeweils fest mit den Innen- und Außenwänden der jeweiligen Schalungselemente 10, 12 verbunden
sind. Die Bewehrungshalter 24 weisen Rastelemente auf,
in die, in einer Einbaulage betrachtet, waagrecht verlaufende, von
Stahlstangen gebildete Bewehrungselemente 28, 30 eingerastet werden.
Die waagrecht verlaufenden Bewehrungselemente 28, 30 werden
in senkrechter Richtung zur Hauptfläche des Versteifungsmittels 16 versetzt
angeordnet, und zwar mit einem Abstand, der geringfügig kleiner
ist als ein Durchmesser von, in einer Einbaulage betrachtet, senkrechten
Bewehrungselementen 26, so dass die senkrechten Bewehrungselemente 26 zwischen
den waagrechten Bewehrungselementen 28, 30 hindurch
geschoben werden können und
anschließend
von den waagrechten Bewehrungselementen 28, 30 kraftschlüssig gehalten
sind (4).
-
Sind
die Schalungselemente 10, 12 sowie die Bewehrung
Zeile für
Zeile hergestellt und sind die senkrechten Bewehrungselemente 26 eingebracht, kann
das Montagemodul bzw. das Hauswandteil zur Aufstellung auf die Baustelle
transportiert werden. Das Hauswandteil eignet sich besonders vorteilhaft zur
Herstellung eines Kellers bzw. dient besonders bevorzugt als Kellerwand.
In diesem Fall wird auf eine Außenseite
des Montagemoduls bzw. des Hauswandteils eine Abdichtung aufgebracht.
Die Abdichtung kann vor einem Aufstellen und/oder Ausgießen erfolgen
oder vorteilhaft nach einem Ausgießen, wodurch beim Aufstellen
und/oder beim Ausgießen
entstandene Beschädigungen
der Schalungselemente 10, 12 besser erkannt und
behoben werden können.
-
Ist
das Hauswandteil aufgestellt, wird vor dem Ausgießen eine
Decke aufgesetzt, wobei das Versteifungsmittel 16 als Abstützung dient
bzw. wird die Decke direkt auf das Versteifungsmittel 16 aufgelegt.
Anschließend
wird das Hauswandteil mit Beton ausgegossen. Die Schalungselemente 10, 12 dienen zur
Wärmedämmung des
Hauswandteils und das Versteifungsmittel 16 bildet eine
Wohnoberfläche und
braucht nicht weiter verkleidet zu werden.
-
Durch
eine entsprechende Vorgehensweise kann ein Keller eines Hauses vollständig an
einem Tag errichtet werden.
-
- 10
- Schalungselement
- 12
- Schalungselement
- 14
- Hohlraum
- 16
- Versteifungsmittel
- 18
- Innenseite
- 20
- Höhe
- 22
- Breite
- 24
- Bewehrungshalter
- 26
- Bewehrungselement
- 28
- Bewehrungselement
- 30
- Bewehrungselement
- 32
- Innenhohlraumwand
- 34
- Außenhohlraumwand
- 36
- Bewehrung
- 38
- Abstand