DE102008045613A1

DE102008045613A1 - Anlage zum Aufnehmen, Fördern und Abscheiden von Reststoffen

Info

Publication number: DE102008045613A1
Application number: DE102008045613A
Authority: DE
Inventors: Udo Kükenshöner
Original assignee: Riedel Filtertechnik GmbH
Current assignee: Riedel Filtertechnik GmbH
Priority date: 2008-09-03
Filing date: 2008-09-03
Publication date: 2010-03-04
Anticipated expiration: 2028-09-04
Also published as: DE102008045613B4

Abstract

Eine solche Anlage weist eine Mehrzahl von Saugstellen mit Saugvorrichtungen und einen zentralen Abscheider auf, welcher mit den Saugstellen über ein Rohrleitungssystem verbunden ist. Zur Erzeugung eines Unterdrucks im Rohrleitungssystem ist zumindest ein Sauggebläse vorgesehen. An den Saugstellen sind Einzelabscheider je mit einem Abscheideraum und einem Reinluftraum angeordnet. Die Reinlufträume sind an einer Reinluftleitung mit einem ersten Sauggebläse und die Abscheideräume der Einzelabscheider sind an eine zu einem zentralen Abscheider führende Transportleitung angeschlossen. Die Reinluftseite des zentralen Abscheiders ist mit einem zweiten Sauggebläse verbunden. Es ist eine Steuereinheit vorhanden, die bei Öffnen eines Lufteinlasses absperrend zur Reinluftleitung hin sowie öffnend zur Transportleitung hin an dem betreffenden Einzelabscheider den Abtransport des abgeschiedenen Reststoffs zum zentralen Abscheider hin steuert.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Eine solche Anlage ist aus dem Dokument DE 37 17 569 C1 bekannt. Es handelt sich bei dieser Anlage um eine sogenannte Einrohranlage mit einem zentralen Abscheider, an den ein Sauggebläse angeschlossen ist, welches für den notwendigen Unterdruck im Rohrsystem sorgt. Zwar können an den einzelnen Saugstellen noch unterstützende Sauggebläse vorgesehen werden, diese haben aber lediglich den Zweck, an den einzelnen Saugstellen den notwendigen Unterdruck zur Verfügung zu stellen, wofür der Unterdruck in der Förderleitung zum zentralen Abscheider nicht ausreicht.
Die bekannten Einrohrsysteme funktionieren nur dann ausreichend, wenn in den Förderrohren oder -leitungen eine ausreichend hohe Strömungsgeschwindigkeit aufrechterhalten wird, mit der die rieselfähigen oder pulvrigen Reststoffe im Luftstrom in der Schwebe gehalten werden können. Denn es ist wichtig, daß sich bei dieser Beförderung der Reststoffe Ablagerungen im Rohr- oder Leitungs system nicht bilden, denn ein Absetzen der Reststoffe an den Leitungsinnenwandungen führt im Laufe der Zeit zu Verstopfungen, die Funktionsmängel hervorrufen. Je nach Art der Reststoffe wird dadurch die Entsorgungsanlage unbrauchbar, was entweder hygienisch nicht akzeptabel ist oder auch zu einem Sicherheitsrisiko führt, welches in der Gefahr von Staubexplosionen besteht. Darüberhinaus wird bei vielen Reststoffen Wert darauf gelegt, daß sie in Entsorgungsanlagen der in Rede stehenden Art verlustfrei transportiert werden können. Dies ist vor allem bei solchen Reststoffen der Fall, die recyclet werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der vorstehend diskutierten Art zu schaffen, bei der das Problem der zu geringen Fördergeschwindigkeit nicht auftritt und folglich Ablagerungen der im Luftstrom zu transportierenden Reststoffe im Rohrsystem vermieden sind.
Diese Aufgabe wird bei einer Entsorgungsanlage der beschriebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Für die Erfindung ist das duale Rohrsystem wesentlich, an welches die Einzelabscheider an den Saugstellen angeschlossen sind. So wird über die an die Reinlufträume der Einzelabscheider angeschlossene Reinluftleitung nur ein Luftstrom befördert, in dem sich die aufgenommenen und abgeschiedenen Reststoffe nicht mehr befinden. Deshalb können sich im Reinluftsystem Ablagerungen von Reststoffen nicht bilden, und es kommt hierin auf die Fördergeschwindigkeit der Reinluft nicht an. So können für das Reinluftsystem größere Leitungsquerschnitte vorgesehen und in diesem Sy stem unterschiedliche Luftmengen bei wechselnden Geschwindigkeiten befördert werden. Anders verhält es sich mit der mit den einzelnen Abscheideräumen der Einzelabscheider verbindbaren Transportleitung, über welche die abgeschiedenen Reststoffe zum zentralen Abscheider hin abtransportiert werden. Über die Transportleitung werden jeweils nur bestimmte Reststoffmengen oder -volumina im Luftstrom befördert, darauf wird die Leistung des zweiten Sauggebläses abgestellt, und es kann durch einen geringeren Durchmesser der Transportleitung dafür gesorgt werden, daß bei der Abfuhr der Reststoffe aus dem jeweiligen Abscheideraum der Einzelabscheider eine ausreichend hohe Strömungsgeschwindigkeit eingehalten wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zur Entsorgung von Reststoffen.
Eine solche Anlage weist eine Mehrzahl von Saugstellen 1 auf, von denen zwei wiedergegeben sind. An jeder Saugstelle 1 gibt es eine Saugvorrichtung 2, bei der es sich um einen Saugschlauch 2 mit vorgesetzter Saugdüse handeln kann. Eine solche Saugstelle findet sich beispielsweise in der Nachbarschaft einer Verarbeitungsmaschine, an der aufzunehmende Stäube, Pulver, Mehle oder sonstige rieselfähige Produkte anfallen, die in einem Luftstrom transportiert werden können. An jeder Saugstelle 1 ist ein Einzelabscheider 3 vorhanden, bei dem es sich insbesondere um ein Trockenfilter, beispielsweise um ein solches mit Schlauchfiltern, handelt. Bei einem derartigen Abscheider befindet sich auf der einen Seite des Filtermediums ein Abscheideraum 4, in welchem die vom Filtermedium nach unten herabfallenden Reststoffe gesammelt werden. Auf der zweiten Seite des Filtermediums, welches die durchströmende Luft von den Reststoffen trennt, befindet sich ein Reinluftraum 5, durch den die von den Reststoffen gereinigte Luft hindurchtritt.
Die Saugvorrichtungen 2 an den Saugstellen 1 sind über Einlaßstutzen 6 mit dem Abscheideraum 4 des zugeordneten Einzelabscheiders 3 verbunden. Aus dem Reinluftraum 5 der Einzelabscheider 3 führt eine Saugleitung 7 zu einer Reinluftleitung 8, in der mittels eines Sauggebläses 9 ein ausreichender Unterdruck aufrechterhalten wird, wobei dieses Sauggebläse 9 so ausgelegt ist, daß es unabhängig von der Anzahl der betriebenen Saugstellen 1 für einen konstanten Unterdruck in der Reinluftleitung 8 sorgt. So handelt es sich bei dem Sauggeblässe 9 um ein Konstantdruck-Gebläse, welches in der Reinluftleitung 8 unabhängig vom Fördervolumen einen konstanten Unterdruck erzeugt. Über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Ventil kann die Saugleitung 7 zur Reinluftleitung 8 hin abgesperrt werden.
Jeder Abscheideraum 4 der Einzelabscheider 3 kann je für sich über eine absperrbare Auslaßleitung 10 an eine Transportleitung 11 angeschlosssen werden, die zu einem zentralen Abscheider 12 führt. Bei dem zentralen Abscheider 12 handelt es sich ebenfalls zweckmäßigerweise um einen Trockenabscheider, der auf der einen Seite seines Filtermediums einen Abscheideraum 13 aufweist. In diesen Abscheideraum 13 mündet die Transportleitung 11. Das im Abscheideraum 13 angesammelte Reststoffmaterial kann über eine Schleuse 18 aus dem zentralen Abscheider 12 abgezogen werden. An die Reinluftseite 14 des zentralen Abscheiders 12 ist ein zwei tes Sauggebläse 15 angeschlossen, welches ausgangsseitig mit einer Abluftleitung 16 verbunden ist. Bei dem zweiten Sauggebläse 15 handelt es sich um ein Konstantvolumen-Gebläse, das zur Förderung eines konstanten Volumens in der Transportleitung 11 ausgelegt ist. In Anpassung an den Durchmesser der Transpportleitung 11 sorgt das zweite Sauggebläse 15 für eine konstant hohe Fördergeschwindigkeit des begrenzten Fördervolumens, welches aus einem der Abscheiderräume 4 der Einzelabscheider 3 abgezogen wird. So können sich Ablagerungen der zu entsorgenden Reststoffe in der Transportleitung 11 und den daran angeschlossenen Auslaßleitungen 10 nicht bilden. Sollte sich eine Verstopfung in der Transportleitung 11 anbahnen, würde dies umgehend von dem zweiten Sauggebläse 15 durch einen höheren Saugdruck ausgeglichen, so daß auch an kritischen Stellen im Entsorgungsrohrsystem 10, 11 eine solch hoche Strömungsgeschwindigkeit erzeugt wird, daß beginnende Ablagerungen mitgerissen werden.
Die Entsorgung der in den Abscheideräumen 4 der Einzelabscheider 3 angesammelten Reststoffe erfolgt zugleich mit einer Abreinigung des Filtermediums nach dem Verfahren der Luftumkehrspülung. Dazu ist an den Saugleitungen 7 jedes Einzelabscheiders 3 ein steuerbarer Lufteinlß 17 vorgesehen, über den bei entsprechender Absperrung der Saugleitung 7 zur Reinluftleitung 8 hin Umgebungsluft in den Reinluftraum 5 des Einzelabscheiders 3 einströmt, wenn zugleich die Auslaßleitung 10 des Einzelabscheiders 3 zur Transportleitung 4 hin geöffnet ist. Ist die Abreinigung des Filtermediums vollzogen und der im Abscheideraum 4 angefallene Reststoff entsorgt, wird der Lufteinlaß 17 und die Verbindung der Auslaßleitung 10 mit der Transportleitung 11 wieder geschlossen und zugleich die Verbindung der Saugleitung mit der Reinluftleitung 8 geöffnet, womit die betreffende Saugstelle 1 wieder für den Saugbetrieb zur Verfügung steht.
Die entsprechenden Ventile und die Gebläse 9, 15 sind mit einer Steuereinheit 19 elektrisch verbunden, die vor allem dafür sorgt, daß der Abtransport der angefallenen Reststoffe nach und nach von jedem der Einzelabscheider 3 erfolgt. Je nach der Anzahl der vorhandenen Abscheider kann es sich auch um eine Gruppe von zwei oder drei Abscheidern handeln, auf die die Konstant-Volumen-Förderung des zweiten Sauggebläses 15 abgestimmt ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 3717569 C1 [0002]

Claims

Anlage zum Aufnehmen, Fördern und Abscheiden von in einem Luftstrom zu transportierenden Reststoffen mit einer Mehrzahl von Saugstellen (1) mit Saugvorrichtungen (2) und mit einem zentralen Abscheider (12), welcher mit den Saugstellen (1) über ein Rohrleitungssystem (10, 11) verbunden ist, wobei zur Erzeugung eines Unterdrucks im Rohrleitungssystem (10, 11) zumindest ein Sauggebläse (15) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Saugstellen (1) Einzelabscheider (3) je mit einem Abscheideraum (4) und einem Reinluftraum (5) angeordnet sind, wobei an den jeweiligen Abscheideraum (4) die Saugvorrichtung (2) angeschlossen ist und die Reinlufträume (5) der Einzelabscheider (3) an eine Reinluftleitung (8), die mit einem ersten Sauggebläse (9) verbunden ist, mittels absperrbarer Saugleitungen (7) angeschlossen sind, wobei ferner die Abscheideräume (4) der Einzelabscheider (3) mittels sperrbarer Auslaßleitungen (10) an eine zu einem zentralen Abscheider (12) führende Transportleitung (11) angeschlossen und die Reinlufträume (5) der Einzelabscheider (3) mit steuerbaren Lufteinlässen (17) versehen sind und wobei weiter ein zweites Sauggebläse (15) an der Reinluftseite (14) des zentralen Abscheiders (12) angeschlossen und eine Steuereinheit (19) vorhanden ist, welche bei Unterbrechung des Abscheidebetriebs öffnen des Lufteinlasses (17), Schließen der Saugleitung (7) sowie öffnen der Auslaßleitung (10) an dem betreffenden Einzelabscheider (3) den Abtransport des abgeschiedenen Rest stoffs aus dessen Abscheideraum (4) über die Transportleitung (11) zum zentralen Abscheider (12) hin steuert.
Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste an die Reinluftleitung (8) angeschlossene Sauggebläse (9) ein Konstantdruck-Gebläse ist, welches unabhängig vom Fördervolumen in der Reinluftleitung (8) einen konstanten Unterdruck aufrechterhält.
Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das an die Reinluftseite (14) des zentralen Abscheiders (12) angeschlossene, zweite Sauggebläse (15) ein Konstantvolumen-Gebläse ist, welches bei Förderung eines konstanten Volumens in der Transportleitung (11) zur Überwindung unterschiedlicher Förderwiderstände einen variablen Unterdruck erzeugt.
Anlage nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) den Abtransport des abgeschiedenen Reststoffs zeitgleich jeweils nur aus einem Arbeitsraum (4) eines Einzelabscheiders (3) steuert.