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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Aufbewahrung
und zum Transport von mindestens einem Wertschein in einem Transportbehälter.
Die Anordnung umfasst eine Aufnahmeeinheit zur Aufnahme des Transportbehälters.
Diese Aufnahmeeinheit kann beispielsweise durch einen Geldautomaten
oder eine automatische Tresorkasse bereitgestellt werden.
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Ein
tragbarer Transportbehälter für Wertgegenstände,
wie beispielsweise Banknoten, ist aus dem Dokument
DE 690 04 906 T2 bekannt.
Der Transportbehälter wird in die Aufnahmeeinheit eingeschoben
und verriegelt. Es ist eine Überwachungseinheit vorgesehen,
die eine Manipulation des Transportbehälters überwacht.
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Es
ist weiterhin bekannt, eine Sicherheitseinheit zum Unbrauchbarmachen
von Banknoten und anderen Wertscheinen in den Transportbehältern
anzuordnen, um bei einem unberechtigten Zugriffsversuch auf die
im Transportbehälter befindlichen Wertscheine, diese als
unbrauchbar zu kennzeichnen. Eine solche Sicherheitseinheit kann
beispielsweise eine Einfärbeeinheit, eine sogenannte Farbbombe, umfassen.
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Bekannte
Sicherheitseinheiten werden durch eine im Transportbehälter
angeordnete Batterie oder alternativ durch einen im Transportbehälter
angeordneten Akkumulator mit der zum Betrieb notwendigen elektrischen
Energie versorgt. Diese elektrische Energie dient insbesondere zur
Stromversorgung einer Steuereinheit, zum Aktivieren eines Auslöseaktuators
und zur Energieversorgung des Aktuators selbst. Die Kommunikation
von weiteren Geräten oder Steuereinheiten mit der Steuereinheit
der Sicherheitseinheit erfolgt bei bekannten Anordnungen immer über eine
drahtlose Datenübertragungsverbindung, wie beispielsweise
eine Infrarotdatenübertragungsverbindung oder einer Funkdatenübertragungsverbindung.
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Es
ist wünschenswert, zu detektieren, wenn der Transportbehälter
außerhalb der sicheren Umgebung eines Geldautomaten oder
einer automatischen Tresorkasse geöffnet wird. Eine mögliche
Lösung dieses Problems ist, eine Infrarot-Datenkommunikation
zwischen dem Transportbehälter und dem Geldautomaten aufzubauen,
um bei vorhandener korrekter Datenkommunikation festzustellen, dass
sich der Transportbehälter in einem Aufnahmebereich des Geldautomaten
bzw. der automatischen Tresorkasse befindet. Unterbleibt eine solche
Datenkommunikation wird beim Öffnen des Transportbehälters
in diesem Zustand von einer Manipulation des Transportbehälters
ausgegangen. Dann wird der Farbstoff der Einfärbeeinheit über
die im Transportbehälter befindlichen Wertscheine verteilt,
sodass diese als Zahlungsmittel unbrauchbar sind. Eine solche Datenkommunikation
findet vorzugsweise beim Einschieben bzw. Einsetzen des Transportbehälters
in seine Betriebsposition statt. Jedoch kann eine solche Infrarotdatenübertragung
manipuliert werden, indem beispielsweise die Übertragungsstrecke
verlängert wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anordnung und ein Verfahren zur Aufbewahrung
und zum Transport von mindestens einem Wertschein anzugeben, bei
dem Manipulationen eines Transportbehälters zum Transport
des mindestens einen Wertscheins auf einfache Art und Weise vermieden und/oder
festgestellt werden.
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Diese
Aufgabe wir durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Verfahrensanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Durch
die Erfindung wird erreicht, dass sichergestellt wird, dass sich
der Transportbehälter in der Aufnahmeeinheit befindet,
wenn dieser beispielsweise zur Entnahme von Wertscheinen geöffnet
wird. Dabei wird als erste Information insbesondere eine Kennung
des Transportbehälters vom Transportbehälter gelesen,
von einer der Aufnahmeeinheit zugeordneten Steuereinheit verarbeitet
und eine verarbeitete Information zum Transportbehälter über
eine Datenübertragungsstrecke, vorzugsweise zu einer Sicherheitseinheit
zum Ungültigmachen der im Transportbehälter befindlichen
Wertscheine, übertragen. Nur bei gültiger zweiter
Information wird bei entsprechenden Handlungen, wie dem Öffnen
des Transportbehälters, keine Manipulation festgestellt.
Sind sowohl die Leseeinheit als auch die zweite Datenverarbeitungseinheit
an geeigneten Stellen der Aufnahmeeinheit angeordnet, kann ausgeschlossen
werden, dass sich der Behälter beim Öffnen außerhalb der
Aufnahmeeinheit befindet. Ma nipulationen, beispielsweise durch eine
Verlängerung der Datenübertragungsstrecke zwischen
der ersten Datenübertragungseinheit des Transportbehälters
und der zweiten Datenübertragungseinheit der Aufnahmeeinheit
können vermieden werden, da bei einer Verlängerung der
Datenübertragungsstrecke dann die erste Information nicht
mehr mit Hilfe der Leseeinheit auslesbar ist.
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Eine
Manipulation des Transportbehälters der Aufnahmeeinheit
kann dadurch sicher festgestellt werden und geeignete Maßnahmen,
wie die Aktivierung einer Sicherheitseinheit, insbesondere einer Einfärbeeinheit
für Banknoten, können eingeleitet werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Transportbehälter
ein kassettenartiger Transportbehälter, der in die Aufnahmeeinheit
einsetzbar und aus dieser entfernbar ist. Mit Hilfe eines solchen
Transportbehälters wird zusätzlich zu einer geeigneten Transportmöglichkeit
für den mindestens einen Wertschein auch eine Aufbewahrungseinheit
in der Aufnahmeeinheit, beispielsweise in einem Geldautomaten oder
in einer automatischen Tresorkasse, bereitgestellt. Die Aufnahmeeinheit
ist vorzugsweise in einem Tresor eines Geldautomaten oder im Tresor
einer automatischen Tresorkasse angeordnet oder in diesen Tresor
integriert. Dadurch ist ein unberechtigter Zugriff auf den Transportbehälter
während des Betriebs des Geldautomaten bzw. der automatischen Tresorkasse
sowie im deaktivierten Zustand des Geldautomaten und der automatischen
Tresorkasse verhindert.
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Vorzugsweise
hat der Transportbehälter eine verschließbare Öffnung
zur Ein- und/oder Ausgabe von Wertscheinen. Ferner ist es vorteilhaft,
Mittel vorzusehen, die die verschließbare Öffnung
beim Einbringen des Transportbehälters in die Aufnahmeeinheit öffnen.
Dadurch wird der Transportbehälter bereits beim Einbringen
in die Aufnahmeeinheit in einen betriebsbereiten Zustand gebracht,
sodass der Transportbehälter unmittelbar nach dem Einbringen in
die Aufnahmeeinheit betriebsbereit ist.
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Auch
ist es vorteilhaft, wenn der Informationsträger einen Speicher
mit einem Speicherbereich hat, in dem die erste Information gespeichert
ist. Dieser Speicherbereich kann ein nur lesbarer Speicherbereich,
ein sogenannter ROM, sein. Die erste Information kann dabei eine
dem Transportbehälter eindeutig zuordenbare Kennung umfassen.
Die Übertragung der ersten Informationen von dem Informationsträger
zur Leseeinheit erfolgt vorzugsweise über eine drahtlose Übertragungsstrecke,
beispielsweise über eine drahtlose Datenübertragung
oder das optische Auslesen der Information, beispielsweise einer
als Barcode auf dem Transportbehälter vorhandene Information
mit Hilfe eines Barcodelesers.
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Besonders
vorteilhaft, ist es, als Informationsträger einen RFID-Transponder
einzusetzen. Dabei kann der RFID-Transponder eine eindeutige Kennung
aufweisen, die dem Transportbehälter zugeordnet ist. Dadurch
können preiswerte RFID-Transponder eingesetzt werden, die
vorzugsweise nur eine gespeicherte Kennung zum Auslesen bereitstellen.
Diese Übertragung kann auch verschlüsselt erfolgen, sodass
die Kennung selbst nicht reproduziert werden kann. Durch die eindeutige
Kennung des Transponders sind Manipulationen des Transportbehälters
zumindest erschwert.
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Ferner
ist es vorteilhaft, eine drahtlose Übertragung der zweiten
Information zwischen der zweiten Datenübertragungseinheit
und der ersten Datenübertragungseinheit vorzusehen. Dabei
kann die zweite Datenübertragungseinheit zumindest einen Sender
zum Senden der zweiten Informationen haben und die erste Datenübertragungseinheit
zumindest einen Empfänger zum Empfangen der zweiten Informationen
haben. Durch eine drahtlose Übertragung ist bereits eine
Datenübertragung möglich, wenn sich der Transportbehälter
nicht in seiner Betriebsposition in der Aufnahmeeinheit befindet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Datenübertragungseinheit
und die zweite Datenübertragungseinheit jeweils einen Transceiver
nach einem Standard der Infrared Data Association umfasst. Zur Datenübertragung
müssen dann die erste Datenübertragungseinheit
und die zweite Datenübertragungseinheit eine Sichtverbindung
zueinander haben. Somit kann sichergestellt werden, dass sich der
Transportbehälter zumindest in der Nähe der Aufnahmeeinheit
befindet, um die Daten mit den zweiten Informationen übertragen
zu können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn im Transportbehälter eine Sicherheitseinheit
integriert ist. Beispielsweise ist die Sicherheitseinheit als Baugruppe in
dem Transportbehälter eingesetzt. Die Sicherheitseinheit
ist vorzugsweise eine Färbeeinheit zum Unbrauchbarmachen
der im Transportbehälter befindlichen Wertscheine. Bei
einer fehlenden oder nicht korrekten zweiten Information erfolgt
vorzugsweise eine Aktivierung der Sicherheitseinheit. Dabei können
verschiedene Betriebsmodi vorgesehen sein, sodass auch nur in einem
der Betriebsmodi eine Aktivierung der Sicherheitseinheit erfolgen
kann, wenn die zweite Information fehlt oder nicht korrekt ist und der
Behälter geöffnet oder anderweitig manipuliert wird.
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Die
zweite Information wird vorzugsweise abhängig von der übertragenen
ersten Information erzeugt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine dritte Information erzeugt,
die eine Manipulation angibt, wenn keine Datenübertragungsverbindung zwischen
den Datenübertragungseinheiten aufgebaut werden konnte,
keine zweite Information zwischen den Datenübertragungseinheiten übertragen worden
ist oder eine nicht korrekte zweite Information zwischen den Datenübertragungseinheiten übertragen
worden ist. Die dritte Information kann dabei in Form von Daten
in einer Speichereinheit eines Speichers der Transporteinheit gespeichert
werden. Alternativ können in einem Speicherbereich eines
Speichers gespeicherte Daten mit einer vierten Information gelöscht
werden. Ferner kann ein Verriegelungsmechanismus, der das Öffnen
eines Verschlussmechanismus des Transportbehälters außerhalb
der Aufnahmeeinheit verhindert, nur dann entriegelt werden, wenn
eine gültige zweite Information übertragen worden
ist.
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Sowohl
die erfindungsgemäße Anordnung als auch das erfindungsgemäße
Verfahren können wie beschrieben weitergebildet werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten
Figuren die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
in einem Geldautomaten angeordneten Tresor mit vier Kassetten zur
Aufbewahrung von Banknoten und jeweils einem jeder Kassette zugeordneten
Vereinzelung- und Stapelmodul;
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2 einen
in Einschubrichtung gesehen vorderen Teil eines Längsschnitts
durch eine schematisch dargestellte Kassette nach 1;
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3 eine
Draufsicht der Kassette nach 2 und einen
Aufnahmebereich des Geldautomaten zur Aufnahme der Kassette, wobei
Elemente zur Informationsübertragung zwischen der Kassette
und dem Geldautomaten dargestellt sind;
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4 eine
Draufsicht auf eine bekannte Anordnung mit einer Kassette und einem
Aufnahmebereich für diese Kassette in einen Geldautomaten
bei einer ma nipulierten Informationsübertragung über zwei
Spiegel; und
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5 eine
Draufsicht auf die bekannte Anordnung nach 4 bei einer
manipulierten Informationsübertragung über einen
Lichtwellenleiter.
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In 1 ist
ein in einem Geldautomaten angeordneter Tresor 10 mit insgesamt
vier übereinander angeordneten austauschbaren Kassetten 12a bis 12d dargestellt.
Die Kassetten 12a bis 12d werden jeweils durch
ein nicht dargestelltes Gestell in ihrer jeweiligen Position gehalten
und dort arretiert. Durch das Gestell werden Aufnahmebereiche zur
Aufnahme der Kassetten 12a und 12d bereitgestellt.
Ein solches Gestell wird im Folgenden auch als Rack bezeichnet.
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Jeder
Kassette 12a bis 12d ist ein Vereinzelungs- und
Stapelmodul 14a bis 14d zugeordnet, mit dessen
Hilfe in der jeweiligen Kassette 12a bis 12d vorhandene
Banknoten entnommen und alternativ Banknoten mit Hilfe des Vereinzelungs-
und Stapelmoduls 14a bis 14d der jeweiligen Kassette 12a bis 12d zugeführt
werden können. Die Banknoten sind in den Kassetten 12a bis 12d als
Stapel abgelegt, wobei die Banknoten auf ihrer Längsseite
stehend in den Kassetten 12a bis 12d angeordnet
sind. Mit Hilfe von Transportelementen 16a bis 16d können
die Banknoten den Vereinzelungs- und Stapelmodulen 14a bis 14d zugeführt
sowie von diesen Vereinzelungs- und Stapelmodulen 14a bis 14d abgeführt werden.
Mit Hilfe der Transportelemente 16a bis 16d, die
insbesondere Riemen, Rollen und/oder Weichen umfassen, wird ein
Transportpfad 18 gebildet, über den Banknoten
von einer Übergabestelle 20 zu einem ausgewählten
Vereinzelungs- und Stapelmodul 14a bis 14d transportiert
werden. Über die Übergabeschnittstelle werden
dem Tresor 10 Banknoten zugeführt oder aus dem
Tresor 10 ausgegeben. Ferner kann eine aus einer der Kassetten 12a bis 12d mit Hilfe
des dieser Kassette 12a bis 12d zugeordneten Vereinzelungs-
und Stapelmoduls 14a bis 14d entnommene Banknote
den Transportelementen 16a bis 16d zugeführt
und entlang des Transportpfades 18 über die Übergabeschnittstelle 20 zu
einem oberhalb des Tresors 10 angeordneten Bedienteil des
Geldautomaten mit zumindest einem Ein- und Ausgabefach weitertransportiert
werden.
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Üblicherweise
werden einzuzahlende Banknoten im Ein- und Ausgabefach als Bündel
abgelegt und im oberen Teil des Geldautomaten vereinzelt, sodass
sie nacheinander entlang des Transportpfades 18 über
die Übergabeschnittstelle 20 dem Tresor 10 zugeführt
werden. Ferner werden die aus den Kassetten 12a bis 12d entnommenen
Banknoten einzeln nacheinander entlang des Transportpfades 18 über die Übergabeschnittstelle 20 aus
dem Tresor 10 transportiert und mit Hilfe einer bekannten
Stapeleinrichtung, die beispielsweise als Stackerrad ausgeführt
ist, dann zu einem Stapel bzw. Bündel gestapelt. Dieses
Bündel wird dann über das Ein- und Ausgabefach
ausgegeben. Ferner hat der Geldautomat eine geeignete Bedieneinheit
und weitere Elemente, wie beispielsweise einen Kartenleser und gegebenenfalls
Sicherheitseinrichtungen zum Authentifizieren einer Bedienperson.
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In 2 ist
eine Schnittdarstellung eines in Einschubrichtung P1 gesehen vorderen
Teils der Kassette 12a nach 1 gezeigt.
Die Kassette 12a ist von dem Vereinzelung- und Stapelmodul 14a getrennt
und nicht in den Tresor 10 eingeschoben. Elemente mit gleichem
Aufbau oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen.
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Die
Kassette 12a ist im vorliegendem Ausführungsbeispiel
aus dem Tresor 10 entgegen der Richtung des Pfeils P1 herausgezogen
worden, so dass sie von den Zuführ- und Vereinzelungselementen
des Stapel- und Vereinzelungsmoduls 12 – getrennt
worden ist. Beim Herausziehen der Kassette 12a aus dem
Tresor 10 ist weiterhin ein mehrere Lammellen 38a bis 38g umfassender
Verschlussmechanismus 32 derart verschoben und verriegelt
worden, dass die Stirnseite 40 der Kassette 12a verschlossen
und nicht mehr zugänglich ist. Bei geöffnetem
Verschlussmechanismus 32 haben die Zuführ- und
Vereinzelungselemente des der Kassette 12a zugeordneten
Zuführ- und Vereinzelungsmoduls 14a über
die Stirnseite der Kassette Zugriff auf einen in der Kassette 12a vorgesehenen
Banknotenaufnahmebereich.
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Die
Lammellen 38a bis 38g des Verschlussmechanismus 32 sind
mit den jeweils benachbarten Lammellen 38a bis 38g derart
verbunden bzw. im Verbindungsbereich derart ausgebildet, dass ein
relatives Verschwenken der Lammellen 38a bis 38g um die
Drehachsen 42a bis 42e in einem begrenzten Winkelbereich
möglich ist. Dadurch werden die seitlich in Führungsschienen 43 geführten
Lammellen 38a bis 38g entlang einer durch die
Führungsschienen vorgegebenen Kurvenbahn geführt.
Die Lammellen 38a bis 38g sind in einen Bereich
unterhalb des Banknotenaufnahmebereichs der Kassette 12a verschoben,
wenn sich die eingeführte Kassette 12a in einer
Arbeitsposition befindet. Eine Arbeitsposition liegt dann vor, wenn die
Kassette 12a in den Geldautomaten eingeführt und
der Verschlussmechanismus 32 geöffnet ist, so
dass die Lammellen 38a bis 38g den Zugriff auf
den Banknotenaufnahmebereich der Kassette 12a freigeben
und ferner die Kassette 12a mit dem Vereinzelung- und Stapelmodul 14a in
Eingriff steht. Im geschlossenen Zustand decken die Lammellen 38a bis 38g sowohl
die im Wesentlichen senkrechte Stirnseite 40 der Kassette 12a als
auch einen Bereich einer Bodenseite 36 der Kassette 12a ab,
sodass der gesamte Zuführ- und Entnahmebereich der Kassette 12a durch
die Lamellen 38a bis 38g komplett abgedeckt ist,
wenn die Kassette 12a aus dem Tresor 10 entnommen
wird.
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Das
Verschieben der Lammelen 38a bis 38g in die in 2 gezeigte
geschlossene Position sowie das Verschieben der Lammellen 38a bis 38g in
eine geöffnete Position erfolgt vorzugsweise über
Eingriffselemente beim Hineinschieben und Herausziehen der Kassette 12a in
den Tresor 10 bzw. aus dem Tresor 10. Beim Hineinschieben
erfolgt dann vorzugsweise ein Eingriff mindestens eines im Tresor 10 ortsfest
angeordneten Eingriffselements in mindestens eine Eingriffsöffnung
mindestens einer Lammelle 38a bis 38g. Durch den
Eingriff des Eingriffselements in die Eingriffsöffnung
werden die Lammellen 38a bis 38g wie ein Rollladen
oder eine Jalousie beim weiteren Hineinschieben der Kassette 12a in
den Tresor 10, d. h. bei einer Bewegung in die durch den
Pfeil P1 angegebene Richtung, geöffnet, sodass die Stirnseite 40 der
Kassette 12a sowie ein Bereich an der Unterseite der Kassette 12a von
der Stirnseite 40 der Kassette 12a her geöffnet
wird. Der Verschlussmechanismus 32 mit den Lamellen 38a bis 38g wird auch
als Rollladen 32 oder Shutter bezeichnet.
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Durch
das mindestens eine Eingriffselement, das nach Einschieben der Kassette 12a in
den Tresor 10 weiterhin in die Eingriffsöffnung
eingreift, werden beim Herausziehen der Kassette 12a aus
dem Tresor 10 entgegen der durch den Pfeil P1 angegebenen Richtung
die Lammellen 38a bis 38d wieder in die in 2 gezeigte
geschlossene Position verschoben, in der kein Zugriff auf die in
der Kassette 12a befindlichen Banknoten möglich
ist. Die Lammelle 38g wird zumindest teilweise von einer
Bodenplatte 34 der Kassette 12a überdeckt,
sodass die Kassette 12a durch das Verschieben der Lammellen 38a bis 38g in der
geschlossenen Position vollständig geschlossen ist. Somit
sind in dieser geschlossenen Position keine Öffnungen vorhanden, über
die Banknoten oder Teile von Banknoten aus der Kassette 12a entnommen werden
könnten.
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Bei
der Entnahme der Kassette 12a und beim Transport der Kassette 12a besteht
die Gefahr, dass der Verschlussmechanismus 32 beispielweise durch
das Bedienpersonal geöffnet wird und eine oder mehrerer
Banknoten entnommen werden. Insbesondere bei der Entnahme einzelner
oder weniger Banknoten ist es wahrscheinlich, dass das Fehlen der
Banknote bzw. Banknoten nicht oder erst sehr spät bemerkt
wird. Deshalb ist es wichtig, die Kassette 12a durch entsprechende
Vorrichtungen vor solchen Manipulationen zu schützen oder
zumindest sicherzustellen, dass solche Manipulationen zeitnah festgestellt
werden können.
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In 3 ist
eine Draufsicht auf eine Anordnung mit einer schematisch dargestellten
Kassette 12a und einem schema tisch dargestellten Rack 44 gezeigt.
Wie bereits erläutert ist das Rack 44 im Tresor 10 zur
Aufnahme der Kassette 12a und der weiteren Kassette 12b bis 12d angeordnet.
Die in 3 gezeigte Anordnung umfasst weiterhin Elemente
zur Verhinderung von Manipulationen der Kassette 12a. Die
Kassette 12a umfasst einen Informationsträger 62 mit
einer maschinenlesbaren ersten Information. Das Rack 44 umfasst
eine Leseeinheit 64 zum Lesen der maschinenlesbaren ersten
Information des Informationsträgers 62. Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Informationsträger 62 um
einen Radio Frequency Identification (RFID) Transponder und bei
der Leseeinheit 64 um ein RFID-Lesegerät. Der RFID-Transponder
wird auch als RFID-Tag bezeichnet.
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Die
erste Information wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
somit berührungslos zwischen dem Informationsträger 62 und
der Leseeinheit 64 übertragen. Vorzugsweise umfasst
die erste Information eine der Kassette 12a eindeutig zugeordnete Kennung.
Im Ausführungsbeispiel ist der Informationsträger 62 auf
einer, der ersten Seitenwand 50 gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand 52 der Kassette 12a angeordnet.
Die Leseeinheit 64 ist an der Seitenwand 56 des
Racks 44 angeordnet, an der sich beim Einschieben der Kassette 12a in
das Rack 44 der Informationsträger 62 der
Kassette 12a befindet.
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Sowohl
die Kassette 12a als auch das Rack 44 haben jeweils
eine Datenverarbeitungseinheit 46, 48, zwischen
denen eine Datenübertragungsverbindung zur Datenkommunikation
zwischen den Datenverarbeitungseinheiten 46, 48 aufgebaut
werden kann.
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Die
Datenverarbeitungseinheiten 46, 48 umfassen vorzugsweise
Infrared Data Association (IrDA) Transceiver. Der erste Transceiver 46 ist
im Ausführungsbeispiel an einer ersten Seitenwand 50 der Kassette 12a angeordnet.
Der zweite Transceiver 48 ist an der Innenseite 54 des
Racks 44 angeordnet, an der sich beim Einschieben der Kassette 12a in
das Rack 44 der Transceiver 46 der Kassette 12a befindet.
Die vom ersten Transceiver 46 ausgesandte Infrarotstrahlung
ist durch die Strichlinien 58 angedeutet. Die vom zweiten
Transceiver 48 ausgesandte Infrarotstrahlung ist durch
die Strichlinien 60 angedeutet. Der Einsatz einer IrDA-Datenübertragungsverbindung
zwischen der Kassette 12a und dem Rack 44 ist
besonders vorteilhaft, weil eine Datenübertragung mit Hilfe
einer solchen IrDA-Datenübertragungsverbindung nur über
kurze Distanzen möglich ist und für die Datenübertragung
Sichtkontakt zwischen den Transceivern 46 und 48 notwendig
ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kassette 12a in das
Rack 44 eingeschoben sein muss, um mit Hilfe der Transceiver 46, 48 Daten
mit zweiten Informationen vom Rack 44 zur Kassette 12a und/oder
in umgekehrter Richtung zu übertragen. Die Übertragung der
Daten mit den zweiten Informationen erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bereits bevor sich die Kassette 12a in der Arbeitsposition
befindet, d. h. bevor die Kassette 12a ganz in das Rack 44 eingeschoben
ist. Aus diesem Grund wird diese Informationsübertragung
auch als „voreilende Kommunikation” bezeichnet.
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Alternativ
sind auch eine andere Positionierung der Transceiver 46, 48 und/oder
der Leseeinheit 64 und des Informationsträgers 62 möglich.
Beispielweise können die Transceiver 46, 48 an
der Unterseite der Kassette 12a und im unteren Bereich
des für die Kassette 12a vorgesehene Einschub bereich
im Rack 44, der Informationsträger 62 an
der Oberseite der Kassette 12a und die Leseeinheit 64 im
oberen Bereich des für die Kassette 12a vorgesehene
Einschubbereichs im Rack 44 angeordnet sein. Ebenso ist
es möglich, die Transceiver 46, 48 und
den Informationsträger 62 bzw. die Leseeinheit 64 an
der gleichen Seite der Kassette 12a bzw. des Racks 44 anzuordnen.
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Wird
die Kassette 12a in Richtung des Pfeils P1 in das Rack 44 geschoben,
so wird die erste Information, insbesondere die Kennung der Kassette 12a, mit
Hilfe der Leseeinheit 64 ausgelesen. Die erste Information
wird in einer nicht dargestellten Datenverarbeitungseinheit verarbeitet
und durch den Transceiver 48 des Racks 44 wird
eine zweite Information gesendet, die vorzugsweise die Kennung oder
eine von der Kennung abhängige Information umfasst. Sobald
der Verschlussmechanismus 32 der Kassette 12a geöffnet
wird, erfolgt ein im vorliegenden Ausführungsbeispiel automatische
Aktivierung der Empfangsbereitschaft des Transceivers 46 der
Kassette 12a. Zwischen den Transceivern 46 und 48 wird
eine Datenübertragungsverbindung aufgebaut, über
die die zweite Information übertragen wird. Die zweite
Information wird in einer nicht dargestellten Datenverarbeitungseinheit
der Kassette 12a verarbeitet und überprüft.
Beispielsweise überprüft die Datenverwaltungseinheit,
ob eine vom Transceiver 48 gesendete Kennung mit der Kennung
der Kassette 12a übereinstimmt. Sollte keine Datenübertragungsverbindung zwischen
den Transceivern 46, 48 aufgebaut werden können
oder sollte die Überprüfung der über
die Datenübertragungsverbindung übertragenen zweiten Information
ergeben, dass die zweite Information von der Kassette 12a nicht
akzeptiert wird, wird davon ausgegangen, dass sich die Kassette 12a nicht
im für die Kassette 12a im Rack 44 vorgesehenen
Einschubbereich befindet. Wird der Verschlussmechanismus 32 der
Kassette 12a in diesem Zustand geöffnet oder bleibt
der Verschlussmechanismus 32 in diesem Zustand länger
als eine voreingestellte Zeit geöffnet, wird eine Manipulation
festgestellt. In diesem Fall wird eine entsprechende dritte Information
in einem Speicherbereich der Kassette 12a gespeichert und/oder
eine in dem Speicherbereich gespeicherte vierte Information gelöscht.
Zusätzlich oder alternativ kann eine in der Kassette 12a angeordnete
Sicherheitseinheit ausgelöst werden, die die Banknoten
unbrauchbar macht oder zerstört. Die Sicherheitseinheit
kann beispielsweise eine Färbeeinheit, eine sogenannte
Farbbombe, sein.
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In 4 ist
eine Draufsicht auf eine bekannte Anordnung einer Kassette 12b und
des Aufnahmebereichs eines Geldautomaten dargestellt. Die in 4 dargestellte
Kassette 12b hat im Unterschied zur Kassette 12a nach 3 keinen
Informationsträger 62. Ferner hat das Rack 44 im
für die Kassette 12b vorgesehenen Einschubfach
im Unterschied zur Anordnung nach 3 keine
Leseeinheit 64. Bei der Anordnung nach 4 ist
dadurch eine Manipulation möglich, in dem die Datenübertragung
zwischen dem Transceiver 46, 48 über
zwei Spiegel 66a und 66b verlängert wird.
Dadurch kann die Datenübertragung zwischen dem Transceiver 46, 48 erfolgen,
ohne dass die Kassette 12b in das Rack 44 eingeschoben ist.
Somit kann der Betriebszustand „Kassette befindet sich
noch im Rack – Verschlussmechanismus darf geöffnet
werden” durch die Spiegel 66a, 66b vorgetäuscht
werden. Dadurch ist die Öffnung des Verschlussmechanismus 32 außerhalb
des Racks 44 möglich, ohne dass das von der Kassette 12b oder vom
Tresor 10 bzw. Geldautomaten als Manipulation registriert
wird.
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Ohne
den Informationsträger 62 und die Leseeinheit 64 bietet
eine Informationsübertragung zwischen den Transceivern 46, 48 somit
keinen sicheren Schutz vor Manipulation, da die von den Transceivern 46, 48 zur
Datenübertragung ausgesendeten Infrarotstrahlen 68 beispielweise
durch die Spiegel 66a und 66b umgelenkt werden
können, so dass eine Datenübertragung zwischen
die Transceivern 46, 48 auch dann möglich
ist, wenn sich die Kassette 12b außerhalb des
Tresors 10 befindet. Auf diese Weise kann der Verschlussmechanismus 32 der
Kassette 12b geöffnet werden, ohne dass eine entsprechende Information über
eine Manipulation in den Speicher geschrieben und/oder gelöscht
wird und/oder die Sicherheitseinheit ausgelöst wird.
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Im
Unterschied dazu wird bei der erfindungsgemäßen
Ausführungsform, wie im Zusammenhang mit 3 beschrieben,
durch die Übertragung der ersten Informationen zwischen
dem Informationsträger 62 der Kassette 12a und
der Leseeinheit 64 sichergestellt, dass sich die Kassette 12a beim Öffnen des
Verschlussmechanismus 32 der Kassette 12a im Tresor 10 des
Geldautomaten befindet oder es wird sicher eine Manipulation der
Kassette 12a festgestellt.
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In 5 ist
eine Draufsicht auf die Anordnung der Kassette 12b und
des Racks 44 nach den 3 und 4 dargestellt.
In gleicher Weise wie bei der Anordnung nach 4 hat die
Kassette 12b nach 5 keinen
Informationsträger 62 und das Rack 44 hat
keine Leseeinheit 64. Alternativ zu der in Verbindung mit 4 gezeigten
Verwendung von Spiegeln 66a, 66b wird ein Lichtwellenleiter 70 zur Ma nipulation
genutzt. Anstatt über die Spiegel 66a, 66b werden
die Infrarotstrahlen 68, die zur Datenübertragung
zwischen den Transceivern 46, 48 dienen, über
den Lichtwellenleiter 70 geleitet. Bei der Anordnung nach 5 ist
dadurch eine Manipulation möglich, in dem die Datenübertragung
zwischen dem Transceiver 46, 48 über
den Lichtwellenleiter 70 verlängert wird. Dadurch
kann die Datenübertragung zwischen den Transceiver 46, 48 erfolgen,
ohne dass die Kassette 12a in das Rack eingeschoben ist.
Somit kann der Betriebszustand „Kassette befindet sich noch
im Rack – Verschlussmechanismus darf geöffnet
werden” durch den Lichtwellenleiter 70 vorgetäuscht
werden. Dadurch ist die Öffnung des Verschlussmechanismus 32 außerhalb
des Racks 44 möglich, ohne dass das von der Kassette 12b oder vom
Tresor 10 bzw. Geldautomaten als Manipulation registriert
wird.
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Alternativ
kann die zweite Information zwischen den Transceivern 46, 48 bereits übertragen werden,
wenn der Verschlussmechanismus 32 nicht geschlossen ist
oder wenn der Verschlussmechanismus 32 bereits vollständig
geöffnet ist. Dabei ist es möglich, dass eine
Verriegelung des Verschlussmechanismus 32, die ein Öffnen
der Kassette 12a außerhalb des Tresors 10 verhindert,
erst dann vorzugsweise automatisch entriegelt, wird oder erst dann
entriegelbar ist wenn die erste Information zwischen den Transceivern 46, 48 übertragen
wurde und die übertragene zweite Information bei der Überprüfung
als gültige Information akzeptiert worden ist.
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Alternativ
können anstatt der in dem Ausführungsbeispiel
erwähnten Banknoten auch andere Wertscheine, insbesondere Schecks,
in der Kassette 12a aufbewahrt und/oder von der Kassette 12a weg sowie
zur Kassette 12a hin transportiert werden.
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- 10
- Tresor
- 12a
bis 12d
- Kassette
- 14a
bis 14d
- Vereinzelungs-
und Stapelmodul
- 16a
bis 16d
- Transportelemente
- 18
- Transportpfad
- 20
- Übergabeschnittstelle
- 32
- Rollladen
- 34
- Bodenplatte
- 36
- Bodenseite
- 38a–38g
- Lammelle
- 40
- Stirnseite
- 42a–42f
- Drehachse
- 43
- Führungsschienen
- 44
- Rack
- 46,
48
- Transceiver
- 50,
52
- Seitenwand
- 54
- Innenseite
- 56
- Gestellseitenwand
- 58,
60
- Infrarotstrahlen
- 62
- Informationsträger
- 64
- Leseeinheit
- 66a,
66b
- Spiegel
- 68
- Infrarotstrahlen
- 70
- Lichtwellenleiter
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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