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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kochgefäß mit einem Gefäßkörper und einen Deckel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Garzeit von Nahrungsmitteln hängt insbesondere von einer Gartemperatur ab, wobei die Garzeit üblicherweise reduziert werden kann, sofern die Gartemperatur erhöht wird. Von diesem Prinzip machen auch so genannte Schnellkochtöpfe Gebrauch, in welchen Nahrungsmittel unter erhöhtem Druck und damit bei Temperaturen von über 100°C gegart werden können. Um eine Explosion derartiger Schnellkochtöpfe verhindern zu können, weisen diese eine Sicherheitseinrichtung auf, welche ab einem gewissen vordefinierten Grenzdruck ein Sicherheitsventil öffnet und damit den im Inneren des Schnellkochtopfs herrschenden Dampfdruck reduziert. Derartige Sicherheitseinrichtungen weisen dabei üblicherweise einen federbelasteten Ventilkörper auf, welcher sich bei Erreichen oder Überschreiten des vordefinierten Dampfdrucks von einem zugehörigen Ventilsitz löst und dadurch einen Dampfauslass ermöglichen. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass sich der Dampfdruck im Inneren des Schnellkochtopfs trotz bereits vom Ventilsitz abgehobenem Ventilkörper erhöhen kann, so dass auch die Gartemperatur innerhalb des Schnellkochtopfs noch weiter ansteigen kann, obwohl die Sicherheitseinrichtung bereits Maßnahmen ergriffen hat, den Dampfdruck bzw. die Temperatur innerhalb des Schnellkochtopfs zu senken.
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Aus der
DE 602 06 332 T2 ist ein gattungsgemäßes Kochgefäß, insbesondere ein Dampfkochtopf, mit einem Gefäßkörper, einem Deckel und einer Sicherheitseinrichtung bekannt, die bei Erreichen oder Überschreiten eines kritischen Grenzwertes einen Auslass öffnet und ein Bimetallelement aufweist.
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Aus der
DE 11 2005 001 247 T5 ist ein Kochgefäß mit einem Gefäßkörper, einem Deckel und einer Sicherheitseinrichtung bekannt, die bei Erreichen oder Überschreiten einer kritischen Temperatur einen Auslass öffnet. Diese Sicherheitseinrichtung weist ein Bimetall auf, welches temperaturabhängig zwei unterschiedliche Zustände einnimmt und dadurch oberhalb einer Temperatur den Auslass öffnet. Ein Verschließen der Sicherheitseinrichtung erfolgt dabei durch eine Feder.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Kochgefäß der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche insbesondere ein weiteres Ansteigen einer Temperatur bzw. eines Dampfdrucks innerhalb des Kochgefäßes trotz geöffneter Sicherheitseinrichtung verhindert.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an einem Kochgefäß, insbesondere an einem Dampfkochtopf, eine Sicherheitseinrichtung mit einem Bimetallelement vorzusehen, wobei das Bimetallelement ausschließlich in zwei unterschiedliche Zustände schaltbar ist, sodass es in einem ersten Zustand einen Auslass des Kochgefäßes dicht verschließt, während es im zweiten Schaltzustand diesen Auslass vollständig öffnet. Ein lediglich teilweises Öffnen, wie dies bei bisher bekannten federbeaufschlagten Ventilen möglich war, ist somit mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung nicht möglich. Der jeweilige Schaltzustand des Bimetallelements ist dabei temperaturabhängig, so dass dieses oberhalb einer vordefinierten Temperatur den Auslass vollkommen öffnet und unterhalb dieser vordefinierten Temperatur den Auslass dicht verschließt. Mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung kann somit ein ungewolltes, weiteres Ansteigen der Temperatur bzw. des Dampfdrucks innerhalb des Kochgefäßes wirkungsvoll entgegen getreten werden, da das Bimetallelement bei Erreichen bzw. Überschreiten der vordefinierten Temperatur den Auslass vollständig öffnet und dadurch unmittelbar zu einer Reduzierung des Dampfdrucks und verbunden damit der Temperatur im Kochgefäß führt. Ein weiteres, ungewolltes Ansteigen der Temperatur bzw. des Dampfdrucks innerhalb des Kochgefäßes durch lediglich ein teilweises Öffnen des Auslasses, ist mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung zuverlässig auszuschließen. Der Dampfdruck bzw. die Temperatur fallen demnach unmittelbar nach dem Schnappen des Bimetallelementes und dem damit verbundenen Öffnen des Auslasses ab, wobei die innerhalb des Kochgefäßes tolerierten Drücke bzw. Temperaturen durch die vordefinierte Temperatur, bei welcher das Bimetallelement zwischen seinen zwei Zuständen umschaltet, definiert werden kann. Selbstverständlich ist dabei der Auslass derart angeordnet, dass auch ein abruptes Öffnen desselben durch ein Schnappen des Bimetallelementes nicht zur einer Gefährdung eines Benutzers des Kochgefäßes führt. Das Bimetallelement ist dabei indirekt über eine Verstellmechanik mit einem Ventilkörper verbunden, wobei die Verstellmechanik die Hubbewegung des Ventilkörpers vergrößert. Durch eine Vergrößerung der Hubbewegung des Ventilkörpers, kann auch ein zur Temperatur- und Druckreduzierung zur Verfügung stehender Auslassquerschnitt vergrößert werden, wobei dann unter Umständen eine Federeinrichtung vorzusehen ist, welche gewährleistet, dass das Bimetallelement bzw. der damit verbundene Ventilkörper unterhalb der vordefinierten Temperatur den Auslass dicht verschließt. Eine derartige Verstellmechanik kann bspw. im Deckel des Kochgefäßes angeordnet sein, ebenso wie eine Sicherheitseinrichtung, bei welcher das Bimetallelement direkt auf den Ventilköper einwirkt oder als derartiger ausgebildet ist.
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Bei einer anderen, nicht unter die Erfindung fallenden Ausführungsform, ist das Bimetallelement als Ventilkörper ausgebildet oder an einen derartigen angebaut, wobei sich der Ventilkörper oberhalb der vordefinierten Temperatur von einem Ventilsitz abhebt und den Auslass öffnet. Das Bimetallelement kann in diesem Fall bspw. als Schnappscheibe ausgebildet sein, welche zwischen einer konkaven und einer konvexen Form hin- und herschalten kann, sofern die vordefinierte Temperatur überschritten bzw. zumindest erreicht wird. Dabei ist es möglich, dass das Bimetallelement selbst als Ventilkörper ausgebildet ist oder indirekt einen derartigen, bspw. angebauten, Ventilkörper betätigt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine Schnittdarstellung durch ein nicht unter die Erfindung fallendes Kochgefäß,
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2 eine nicht unter die Erfindung fallende Sicherheitseinrichtung an einem Deckel des Kochgefäßes,
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3 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit einer zusätzlichen Verstellmechanik.
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Entsprechend der 1, weist ein nicht unter die Erfindung fallendes Kochgefäß 1, bspw. ein Schnellkoch- oder Dampfkochtopf, einen Gefäßkörper 2 sowie einen damit dicht verbindbaren Deckel 3 auf. Der Deckel 3 ist damit gemäß der 1 vergrößert dargestellt, um insbesondere eine daran angeordnete Sicherheitseinrichtung 4 sowie deren Funktionsweise zu verdeutlichen. Die Sicherheitseinrichtung 4 ist dabei derart ausgebildet, dass sie bei Erreichen oder Überschreiten eines kritischen Grenzwerts, bspw. einer vordefinierten Temperatur, einen Auslass 5 öffnet, welcher ein Inneres des Kochgefäßes 1 mit der äußeren Umgebung verbindet. Die Sicherheitseinrichtung 4 weist ein Bimetallelement 6 auf, welches temperaturabhängig zwei unterschiedliche Zustände einnimmt, wovon gemäß der 1 der erste Zustand mit durchgezogener Linie gezeichnet ist, während der zweite Zustand mit unterbrochen gezeichneter Linie dargestellt ist. Das Bimetallelement 6 verschließt dabei unterhalb der vordefinierten Temperatur den Auslass 5 dicht, während es bei Erreichen oder Überschreiten der vordefinierten Temperatur in seinen zweiten Zustand überspringt und dabei den Auslass 5 öffnet. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten und bei Dampfkochtöpfen eingesetzten Ventileinrichtungen, bietet die Sicherheitseinrichtung 4 den großen Vorteil, dass bei Erreichen bzw. Überschreiten der vordefinierten Temperatur der Auslass 5 durch ein Umspringen des Bimetallelements 6 in seinen zweiten Zustand vollständig geöffnet wird und dadurch ein Dampfdruck bzw. eine Temperatur im Inneren des Kochgefäßes 1 unmittelbar abgesenkt werden kann. Dies ist bei den bekannten Sicherheitseinrichtungen nicht der Fall, da sich hier beim Erreichen bzw. Überschreiten einer vordefinierten Temperatur und damit eines vordefinierten Dampfdrucks, ein Ventilkörper erst langsam von einem zugehörigen Ventilsitz abhebt, so dass trotz geöffneter Ventileinrichtung noch mit einem Anstieg des Drucks bzw. der Temperatur innerhalb des Kochgefäßes gerechnet werden muss. Die Sicherheitseinrichtung 4 weist darüber hinaus den großen, Vorteil auf, dass sie neben den ausschließlich zwei schaltbaren Zuständen konstruktiv äußerst einfach aufgebaut und dadurch kostengünstig zu realisieren ist.
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Betrachtet man das Bimetallelement 6 gemäß der 1, so ist dieses als Ventilkörper ausgebildet, der in seinem ersten Zustand eine von unten gesehene konkave Form aufweist und dicht auf einem Ventilsitz 7 aufliegt. Oberhalb der vordefinierten Temperatur bzw. bei Ereichen der vordefinierten Temperatur, springt das Bimetallelement 6 in seine von unten gesehene konvexe Form, das heißt in seinen zweiten Zustand über, und hebt sich dabei deutlich vom Ventilsitz 7 des Auslasses 5 ab. Selbstverständlich ist dabei auch denkbar, dass das Bimetallelement 6 nicht selbst den Ventilkörper bildet, sondern lediglich an einen derartigen angebaut ist.
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Eine gemäß der 1 dargestellte Sicherheitseinrichtung 4, ist in anderer, jedoch nicht unter die Erfindung fallenden Form auch in der 2 dargestellt, während die 3 eine erfindungsgemäße Verstellmechanik 8 zeigt, über welche das Bimetallelement 6 mit einem Ventilkörper verbunden ist. Die Verstellmechanik 8 ist dabei derart ausgebildet, dass sie die Hubbewegung des Ventilkörpers vergrößert und dadurch einen besonders hohen Auslassquerschnitt erzeugt. Insbesondere bei der Verwendung einer derartigen Verstellmechanik 8 kann darüber hinaus eine nicht gezeigte Federeinrichtung vorgesehen sein, welche den Ventilkörper auf den Ventilsitz vorspannt und dadurch die Sicherheitseinrichtung 4 in deren geschlossenen Zustand vorspannt.
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Generell ist der Auslass 5 vorzugsweise im Deckel 3 des Kochgefäßes 1 angeordnet und bspw. als Bohrung ausgebildet. Selbstverständlich ist auch eine Anordnung anderen Orts denkbar, wobei die Lage des Auslasses 5 stets so gewählt ist, dass diese oberhalb eines im Gefäßkörper 2 stehenden Flüssigkeitsspiegel liegt.
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Das Bimetallelement 6 kann bspw. als im Wesentlichen runde Schnappscheibe ausgebildet sein oder als Bimetallstreifen, wobei die Schnappwirkung und damit die Dichtwirkung der Sicherheitseinrichtung 4 im geschlossenen Zustand, bei einer runden Schnappscheibe größer ist. Die gemäß der 3 dargestellte Verstellmechanik zur Übersetzung eines Verstellwegs zwischen dem Bimetallelement 6 und einem nicht näher dargestellten Ventilkörper, kann selbstverständlich auch kleiner ausgeführt und insbesondere unauffällig in den Deckel 3 integriert sein.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 4 bietet den großen Vorteil, bei Erreichen bzw. Überschreiten der vordefinierten Temperatur ein schlagartiges Öffnen des Auslasses zu bewirken und dadurch ein ungewolltes weiteres Ansteigen der Temperatur bzw. des Dampfdrucks im Inneren des Kochgefäßes 1 zu verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kochgefäß
- 2
- Gefäßkörper
- 3
- Deckel
- 4
- Sicherheitseinrichtung
- 5
- Auslass
- 6
- Bimetallelement
- 7
- Ventilsitz