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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft den Bereich der Küchengeräte, insbesondere einen ovalen Mikrodruck-Kochtopf.
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Technischer Hintergrund
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Bei den bestehenden, alltäglich verwendeten Kochtöpfen findet beim Kochen kein Druckaufbau innerhalb des jeweiligen Kochtopfes statt, so dass das kochende Wasser im Topf durch Verdampfen eine große Wärmemenge mitnimmt. Zur Aufrechterhaltung der für das Sieden des Wassers im Topf notwendigen Wärmemenge muss der Topf kontinuierlich, für eine längere Zeit erwärmt werden, was zu einem großen Energieverbrauch führt. Als ein weiterer Kochtopftyp sind die sogenannten Hochdruck-Kochtöpfe zu erwähnen, welche einen etwas geringeren Energiebedarf als druckfreie Kochtöpfe haben. Beim Betrieb solcher Kochtöpfe baut sich jedoch innerhalb des jeweiligen Kochtopfes ein hoher Druck auf, der die zu kochenden Lebensmittel zerstört, so dass die in den Lebensmitteln enthaltenen Nährstoffe verloren gehen. Des Weiteren muss der Topfkörper eines derartigen Kochtopfes eine hochfeste Struktur aufweisen, um eine mögliche Explosion vermeiden zu können. Damit sind hohe Herstellungskosten und Sicherheitsrisiken bei Fehlbedienung verbunden.
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Offenbarung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mikrodruck-Kochtopf mit einem Topfkörper und einem Topfdeckel bereitzustellen, wobei in dem Topfdeckel ein Silikondichtring zur Abdichtung gegen Austritt des Wasserdampfes aus dem Kochtopf eingebaut ist. Zudem sind in dem Topfdeckel ein Mikrodruckventil und ein Entlüftungsventil vorgesehen. Dadurch können einerseits innerhalb des Kochtopfes ein den Atmosphärendruck überschreitender Mikrodruck und somit eine Temperatur über 100°C erreicht werden. Andererseits besitzt das Entlüftungsventil vorzugsweise einen Schwellenwert von 3,5 kpa, wobei bei Überschreiten des Schwellenwerts eine automatische Entlüftung gewährleistet werden kann und somit der Druck innerhalb des Mikrodruck-Kochtopfes zwischen 0,5 und 3,5 kpa gehalten wird.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass in dem Topfdeckel ein transparentes Sichtfenster ausgebildet ist, welches eine Betrachtung der Lebensmittel beim Kochen erlaubt und zur Steuerung der Heizleistung beiträgt.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass an dem Topfdeckel ein Handgriff angebracht ist, mit dem sich der Topfdeckel beim Kochen öffnen lässt.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Handgriff des Topfkörpers einen oberen und einen unteren Handgriff umfasst, wobei der obere Handgriff über eine Schieberplatte an dem unteren Handgriff angebracht ist und sich mit Hilfe der Schieberplatte auf dem unteren Handgriff nach hinten und nach vorn verschiebt. Dabei kann der obere Handgriff durch eine Verschiebung zur Mitte des Topfkörpers hin den Topfdeckel verschließen, um einen innerhalb des Kochtopfes vorhandenen Mikrodruck aufrechtzuerhalten. Zum Öffnen des Topfdeckels muss lediglich der obere Handgriff in eine von der Mitte des Topfkörpers abgewandte Richtung verschoben werden.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Topfkörper und der Topfdeckel jeweils eine ovale Form aufweisen, was das Kochen länglicher Lebensmittel ermöglicht.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass es sich bei dem Topfboden um eine dreischichtige Verbundstruktur aus Edelstahl und Aluminium handelt, welche zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit und der Lebensdauer beiträgt.
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Die vorliegende Erfindung bietet folgende Vorteile:
Mit der vorliegenden Erfindung wird beim Kochen der Luftdruck innerhalb des Kochtopfes unter 3,5 kpa gehalten und der Topfdeckel lässt sich beim Kochen nach Bedarf gefahrlos öffnen, um eine Zugabe von weiteren Lebensmitteln bzw. Gewürzen oder einen Rührvorgang zu ermöglichen. Auf diese Weise werden ein Überdruckaufbau und somit ein Austritt von Wasser ausgeschlossen. Im Zuge des Kochprozesses in einem abgedichteten Kopftopf findet ein Mikrodruck-unterstützter Heizzyklus statt, welcher zum Bewahren des ursprünglichen Geschmacks sowie zu erhöhter Köstlichkeit und verbesserter Textur der Lebensmittel beiträgt. Darüber hinaus erlaubt das transparente Sichtfenster im Topfdeckel eine jederzeitige Beobachtung der Lebensmittel innerhalb des Kochtopfes, um eine eventuell notwendige Regelung der Heizleistung zu ermöglichen.
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Darstellung der Abbildungen
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Es zeigen
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1 den schematischen Aufbau der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Draufsicht eines Topfdeckels gemäß der vorliegenden Erfindung; und
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3 in schematischer Darstellung eine Gebrauchsstellung, in der der Topfdeckel durch einen Handgriff eines Topfkörpers verschlossen ist.
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4 in schematischer Darstellung eine Schnittdarstellung des Mikrodruckventils eines erfindungsgemäßen Mikrodruck-Kochtopfs.
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5 in schematischer Darstellung eine Schnittdarstellung eines Entlüftungsventils eines erfindungsgemäßen Mikrodruck-Kochtopfs.
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Konkrete Ausführungsformen
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Zum besseren Verständnis der Aufgabe, der Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung wird diese nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Aus 1 geht ein Mikrodruck-Kochtopf hervor, der einen Topfkörper 1 und einen Topfdeckel 2 umfasst, wobei in dem Topfdeckel 2 ein Silikondichtring 21 zur Abdichtung gegen Austritt des Wasserdampfes aus dem Kochtopf und somit zur Aufrechterhaltung eines geeigneten Luftdrucks innerhalb des Topfkörpers 1 eingebaut ist.
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Der Handgriff 11 des Topfkörpers 1 umfasst einen oberen 111 und einen unteren Handgriff 112, wobei der obere Handgriff 111 über eine Schieberplatte 113 an dem unteren Handgriff 112 angebracht ist und sich mit Hilfe der Schieberplatte 113 auf dem unteren Handgriff 112 nach hinten und nach vorn verschiebt.
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Wie der zu entnehmen ist, kann der obere Handgriff 111 durch eine Verschiebung zur Mitte des Topfkörpers 1 hin den Topfdeckel 2 verschließen, um einen innerhalb des Kochtopfes vorhandenen Mikrodruck aufrechtzuerhalten. Zum Öffnen des Topfdeckels 2 muss lediglich der obere Handgriff 111 in eine von der Mitte des Topfkörpers 1 abweisende Richtung verschoben werden.
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Vorzugsweise besteht der Topfboden 12 aus einem Verbundblech 430, bei dem es sich um eine dreischichtige Verbundstruktur aus Edelstahl und Aluminium handelt, welche zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit und der Lebensdauer beiträgt.
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Wie sich aus 2 ergibt, sind in dem Topfdeckel 2 ein Mikrodruckventil 22 und ein Entlüftungsventil 23 vorgesehen. Dadurch kann einerseits innerhalb des Kochtopfes ein den Atmosphärendruck überschreitender Mikrodruck und somit eine Siedetemperatur von über 100°C erreicht werden. Andererseits besitzt das Entlüftungsventil einen Schwellenwert von 3,5 kpa, wobei bei Überschreiten des Schwellenwerts eine automatische Entlüftung gewährleistet werden kann und somit der Druck innerhalb des Mikrodruck-Kochtopfes zwischen 0,5 und 3,5 kpa gehalten wird.
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Vorzugsweise ist an dem Topfdeckel ein Handgriff 24 vorgesehen, mit dem sich der Topfdeckel beim Kochen öffnen lässt.
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Vorzugsweise ist in dem Topfdeckel ein transparentes Sichtfenster ausgebildet, welches eine Durchsicht der Lebensmittel beim Kochen erlaubt und zur Steuerung der Heizleistung beiträgt. Ferner weisen der Topfkörper und der Topfdeckel 2 jeweils eine ovale Form auf, was das Kochen länglicher Lebensmittel ermöglicht.
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4 zeigt in schematischer Darstellung eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Mikrodruckventils 22 des Mikrodruck-Kochtopfs.
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Das Mikrodruckventil 22 umfasst einen Ventilkörper 221 und einen Ventilschaft 222. Der Ventilkörper ist mit einem Ventildeckel 223 derart verschraubt, dass zwischen dem Ventilkörper 221 und dem Ventildeckel das Material des Topfdeckels 2 verspannt werden kann, wobei die Öffnung über einen O-Ring 224 abgedichtet ist. Bohrungen in den Ventilkörper 221 ermöglichen einen Druckausgleich zwischen dem Innenraum des Mikrodruck-Kochtopfs und einem Hohlraum im Inneren des Ventilkörpers 221. In dem Ventilkörper 221 ist axial beweglich der Ventilschaft 222 gelagert, der mit einem Ventilsitz 225 ausgestattet ist, in dem eine Kugel 226 gelagert ist. Die Kugel ist über eine Feder 227 axial so vorbelastet, dass erst ab einem Druck von 0,5 kPa die Kugel 226 aus dem Ventilsitz gehoben wird und Luft aus dem Innenraum des Ventilkörpers bzw. dem Innenraum des Mikrodruck-Kochtopfs über seitliche Bohrungen im Ventilschaft des Mikrodruckventils abfließen kann. Gleichzeitig wird der Ventilschaft 222 des Mikrodruckventils mit steigendem Druck axial nach oben verschoben, bis bei einer Druckdifferenz von ungefähr 3,5 kPa zwischen Topfinnenraum und äußerer Atmosphäre eine seitliche Bohrung im Ventildeckel 223 freigelegt wird, so dass Luft mit geringem Strömungswiderstand ausströmen kann.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann auch das Kugelventil bei einem Schwellenwert von 3,5 kPa auslösen und der Ventilschaft 222 bei 0,5 kPa eine Öffnung freigeben.
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5 zeigt eine Schnittdarstellung des Entlüftungsventils 23 des erfindungsgemäßen Mikrodruckkochtopfs. Das Entlüftungsventil 23 umfasst einen Ventilkörper 231 und einen damit verschraubten Ventildeckel 232 sowie eine Kugel 233, die mit einer nicht dargestellten Feder so vorbelastet ist, dass sie ab einem Druck von 7,0 kPa aus dem in den Ventilkörper 231 integrierten Ventilsitz abgehoben wird. Das Entlüftungsventil 23 dient der Absicherung für den Fall, dass das Mikrodruckventil 22 defekt oder blockiert ist und so den Druck nicht effektiv auf 3,5 kPa begrenzen kann.
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Bisher wurde ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung offenbart, das jedoch keine Einschränkung des Schutzumfangs der Erfindung darstellt. Jede gleichwertige Abänderung, die im Rahmen der Patentansprüche der Erfindung vorgenommen wird, ist daher von der vorliegenden Erfindung umfasst.