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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung des Diagonalregisters
und/oder des Diagonalpassers einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die
exakte Übereinstimmung des Druckbildes auf Vorder- und
Rückseite eines beidseitig bedruckten Bedruckstoffes nennt
man Register (DIN 16500-2). Im Mehrfarbendruck
spricht man vom Passer (DIN 16500-2), wenn die
einzelnen Druckbilder der verschiedenen Farben exakt passend zu
einem Bild zusammengefügt werden. Im Zusammenhang mit dem
Register bzw. dem Passer beim Druck in Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen
sind verschiedene Korrekturerfordernisse und Korrekturmethoden bekannt.
Eine Korrektur des Seitenregisters oder Seitenpassers, also eine
Verschiebung des Druckbildes in einer Richtung quer zu einer Transportrichtung
eines zu bedruckenden Bedruckstoffs, kann beispielsweise durch Verschieben
eines Formzylinders in Richtung seiner Rotationsachse erreicht werden.
Das Umfangsregister oder der Umfangspasser, also eine Verschiebung
des Druckbildes in einer Richtung längs der Transportrichtung
des zu bedruckenden Bedruckstoffs, lässt sich beispielsweise durch
Veränderung der Phasenlage der beteiligten Formzylinder
zueinander anpassen. Weiterhin kann es nötig sein, das
Diagonalregister oder den Diagonalpasser, also eine Schrägstellung
des Druckbildes, zu korrigieren, beispielsweise wenn Druckplatten
auf einem Plattenzylinder nicht im passenden Winkel ausgerichtet
sind und dadurch eine Schrägstellung des Druckbildes der
entsprechenden Farbe auf dem Bedruckstoff entsteht. Zu diesem Zweck
wird, beispielsweise in Rotationsdruckmaschinen, üblicherweise
der Formzylinder so schräg gestellt, dass seine Rotationsachse
nicht mehr zu der Rotationsachse des Übertragungszylinders
parallel liegt. Zu beachten ist dabei, dass an den Formzylinder
anliegende Walzen, beispielsweise die Walzen eines Farb- oder Feuchtwerks,
ebenfalls schräg gestellt werden sollten und zwar in einer
Weise, die sicherstellt, dass der Kontakt zwischen dem Formzylinder
und den Walzen im Wesentlichen genauso ist, wie ohne die Schrägstellung
des Zylinders und der Walzen. Walzen, die keinen direkten Kontakt
mit dem Formzylinder haben, müssen unter Umständen
trotzdem schräg gestellt werden, um passende Kontakte an
allen Übertragungsstellen im Druckwerk sicherzustellen.
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Durch
die
DE 1 241 464 B1 ist
eine Vorrichtung bekannt, bei der zur Korrektur des Diagonalregisters
ein Formzylinder schräg gestellt werden kann, indem die
Lage nur eines Lagers des Formzylinders mittels exzentrischer Lagerbuchsen
parallel zu einer Tangentialebene von Formzylinder und Druckzylinder
verschoben werden kann. Ein relativ aufwändiges Getriebe
sorgt dafür, dass die den Formzylinder umgebenden Walzen
gleichmäßig mit schräg gestellt werden
und somit der Kontakt zwischen dem Formzylinder und eben diesen
Walzen erhalten bleibt.
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Durch
die
DE 10 2004
037 889 B4 ist ein Mittel bekannt, das es ermöglicht,
die Lagerung eines Zylinders einer Druckmaschine in zwei senkrecht
zueinander und senkrecht zur Rotationsachse des Zylinders liegenden
Richtungen zu verändern. Eine solche Lagerung kann dazu
benutzt werden, eine Verschiebung des einen Lagers des Zylinders
zum Zweck einer Schrägstellung des Zylinders zu verwenden.
In dieser Schrift wird das Mittel dazu benutzt, die Diagonalregistereinstellung
mittels Schrägstellung des Formzylinders zu bewirken. Die
entsprechenden anliegenden Walzen können dann mit ähnlichen
Mitteln separat schräg gestellt und an den Formzylinder
angepasst werden. Zusätzlich kann auch der Übertragungszylinder
schräg gestellt und an die Schrägstellung des
Formzylinders angepasst werden, was jedoch keinen Einfluss auf das
Diagonalregister und/oder den Diagonalpasser hat.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung
des Diagonalregisters und/oder des Diagonalpassers einer Rotationsdruckmaschine
zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass es bei der Verstellung des Diagonalregisters und/oder des Diagonalpassers
mittels einer Schrägstellung des Übertragungszylinders
nicht nötig ist, die den Zylinder umgebenden Walzen bzw.
Zylinder ebenfalls zu verstellen, da der Übertragungszylinder
nur mit dem nicht schräg gestellten Formzylinder einerseits
und mit einem gegebenenfalls nicht schräg gestellten Gegendruckzylinder
andererseits in Kontakt steht. Liegen die Rotationsachse des Gegendruckzylinders,
der beispielsweise ein weiterer, einem die gegenüberliegende
Seite des Bedruckstoffs bedruckenden Druckwerk angehörender, Übertragungszylinder
sein kann, und die Rotationsachsen des Formzylinders und des zugehörigen Übertragungszylinders
im nicht schräg gestellten Zustand in einer gemeinsamen
Ebene, so kann der Übertragungszylinder durch Verschieben seiner
Lager in einer Richtung senkrecht zu dieser ursprünglichen
Ebene der Rotationsachsen schräg gestellt werden, ohne
dass jegliche Anpassungen der benachbarten Zylinder nötig
wäre, da die Spalte zwischen den Zylindern nicht signifikant
verändert werden. Die Schrägstellung durch Verschieben
des Zylinderlagers ausschließlich an einem Ende des Zylinders
erfordert noch weniger Aufwand als die Schrägstellung durch
Verschieben zweier Zylinderlager.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass der zur Korrektur des Diagonalregisters
und/oder des Diagonalpassers nötige Verstellweg des Übertragungszylinders
kleiner, bevorzugt nur halb so groß ist, wie der Weg, um
den der Formzylinder verstellt werden müsste, um die gleiche
Korrektur des Druckbildes zu erreichen, da durch die Schrägstellung
des Übertragungszylinders zum einen das Druckbild im Vergleich zum
Formzylinder schräg auf diesem Übertragungszylinder
liegt und zum anderen dieses schräg liegende Druckbild
bei der Übertragung auf den Bedruckstoff nochmals schräg
gestellt wird und zwar in der Weise, dass die beiden Schrägstellungen
sich im Wesentlichen addieren. Diese gesamte Schrägstellung
des Druckbildes relativ zu der Lage des Bildes auf dem Formzylinder
kann dann so eingestellt werden, dass sie eine schräge
Positionierung der Druckform auf dem Formzylinder nahezu ausgleicht
und auf dem Bedruckstoff für ein wie gewünscht
ausgerichtetes Druckbild sorgt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Teils eines Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine;
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2 eine
schematische Darstellung des Druckwerks aus 1 mit verschobenem
Formzylinder und verschobenen Walzen;
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3 eine
schematische Darstellung des Druckwerks aus 1 mit verschobenem Übertragungszylinder;
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4 eine
schematische Darstellung des Druckbildes eines Vierecks ohne Korrektur
(gestrichelt) und bei einer Zylinderstellung wie in 2,
sowie schematische Darstellung des Form- und des Übertragungszylinders,
Blickrichtung entlang einer Verbindung der Rotationsachsen des Formzylinders und
des Übertragungszylinders;
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5 eine
schematische Darstellung des Druckbildes eines Vierecks ohne Korrektur
(gestrichelt) und bei einer Zylinderstellung wie in 3,
sowie schematische Darstellung des Form- und des Übertragungszylinders,
Blickrichtung entlang einer Verbindung der Rotationsachsen des Formzylinders und
des Übertragungszylinders;
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6 eine
schematische Darstellung des Druckbildes eines Vierecks ohne Korrektur
(gestrichelt) und bei einer Verstellung des Umfangsregisters;
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7 eine
schematische Darstellung des Druckbildes eines Vierecks ohne Korrektur
(gestrichelt) und bei einer Verstellung des Seitenregisters;
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8 Veranschaulichung
der geometrischen Verhältnisse und Bezeichnungen bei der
Verschiebung eines oder mehrerer Zylinderlager.
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Es
wird ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine betrachtet, dessen
Aufbau im Folgenden beschrieben wird und das im Grundzustand (1.
Betriebsstellung) in 1 dargestellt ist. Das Druckwerk enthält
einen Zylinder 01, insbesondere Übertragungszylinder 01,
der beispielsweise ein Gummituchzylinder 01 sein kann,
und einen Zylinder 02, insbesondere Formzylinder 02,
der beispielsweise ein Plattenzylinder 02 sein kann und
der mit dem Übertragungszylinder 01 in rollendem
Kontakt steht. An dem Formzylinder 02 liegen außerdem
Walzen 03 an, an die wiederum Walzen 04 anliegen.
Die Walzen 04 haben keinen direkten Kontakt mit dem Formzylinder 02.
Die Walzen 03; 04 können beispielsweise
Teile eines Farbwerks oder eines Feuchtwerks sein. An dem Übertragungszylinder 01 liegt
ein Zylinder 06, insbesondere Gegendruckzylinder 06 an.
Zwischen dem Übertragungszylinder 01 und dem Gegendruckzylinder 06 wird
im Druckbetrieb ein Bedruckstoff 07 hindurchgeführt,
der beispielsweise eine Bedruckstoffbahn 07 oder kurz Bahn 07,
aber auch ein Bedruckstoffbogen 07 oder kurz Bogen 07 sein
kann, so dass der Übertragungszylinder 01 und
der Gegendruckzylinder 06 auf dem Bedruckstoff 07 abrollen, der
in Transportrichtung A transportiert wird. Der Gegendruckzylinder 06 kann
auch Teil eines die Rückseite des Bedruckstoffs 07 bedruckenden
Druckwerks sein. In diesem Fall ist beispielsweise der Gegendruckzylinder 06 als Übertragungszylinder 01 eines
zweiten Druckwerks ausgebildet. Die beschriebenen Zylinder 01; 02; 06 und
Walzen 03; 04 umfassen jeweils einen Zylinderballen
bzw. Walzenballen. Je nach Ausführungsart können
die Zylinder 01; 02; 06 und Walzen 03; 04 einen
oder zwei je an einer Stirnseite befindliche Zylinderzapfen bzw.
Walzenzapfen umfassen, mit denen sie rotierbar in einem Gestell
befestigt sein können. In einer anderen Ausführungsform
können am Gestell ein oder mehrere Achszapfen oder eine
durchgehende Achse befestigt sein, die den Zylinderballen bzw. Walzenballen über
Rotationslager abstützen, wobei diese Rotationslager eine
Rotation der Zylinder 01; 02; 06 bzw. der
Walzen 03; 04 ermöglichen. Im Folgenden
bezeichnet ein Lager 08 eines Zylinders 01; 02; 06 bzw. einer
Walze 03; 04 eine Einrichtung der Druckmaschine,
die einen Zylinderzapfen oder einen Walzenzapfen oder einen Achszapfen
oder eine Achse mit dem Gestell verbindet. Jeder Zylinder 01; 02; 06 und
jede Walze 03; 04 hat vorzugsweise ein ihn bzw. sie
stützendes Lager 08 auf einer Seite S1 des Gestells
und ein ihn bzw. sie stützendes Lager 08 auf einer
Seite S2 des Gestells. Die Seiten S1 und S2 werden für
die folgenden geometrischen Betrachtungen vereinfacht als Ebenen
S1 und S2 betrachtet. Die im Folgenden beschriebenen Punkte liegen,
soweit nicht anders angegeben, in der Ebene S1. Bevorzugt liegen
im Grundzustand zumindest die Rotationsachsen R01; R02; R06 von
zwei der drei Zylinder 01; 02; 06 parallel
zueinander. Weiter bevorzugt liegen die Rotationsachsen R01; R02;
R06 von allen drei Zylindern 01; 02; 06 parallel
zueinander. Noch weiter bevorzugt liegen im Grundzustand die Rotationsachsen R01;
R02; R06 aller Zylinder 01; 02; 06 und
die Rotationsachsen aller Walzen 03; 04 parallel
zueinander und senkrecht zu den Ebenen S1 und S2.
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Eine
Ebene E1 wird dadurch definiert, dass sie im Grundzustand (1. Betriebsstellung)
des Druckwerks einen Punkt F enthält, der ein Schnittpunkt
F einer Rotationsachse R02 des Formzylinders 02 mit der
Ebene S1 ist, dass die Ebene E1 einen Punkt U enthält,
der ein Schnittpunkt U einer Rotationsachse R01 des Übertragungszylinders 01 mit
der Ebene S1 ist und dass eine Schnittlinie T1 der Ebene E1 mit dem
Bedruckstoff 07 senkrecht zur Transportrichtung A des Bedruckstoffs 07 verläuft.
Eine Richtung B1 wird dadurch definiert, dass sie senkrecht zur
Ebene E1 liegt und zumindest teilweise in die gleiche Richtung weist
wie die Transportrichtung A des Bedruckstoffs 07. Der Punkt
F kennzeichnet außerdem die Position des Lagers 08 des
Formzylinders 02 an der Seite S1. Der Punkt U kennzeichnet
außerdem die Position des Lagers 08 des Übertragungszylinders 01 an
der Seite S1.
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Eine
Ebene E2 wird dadurch definiert, dass sie im Grundzustand (1. Betriebsstellung)
des Druckwerks den Punkt U (Schnittpunkt U zwischen Rotationsachse
R01 und Ebene S1) und einen Punkt G enthält, der ein Schnittpunkt
G einer Rotationsachse R06 des Gegendruckzylinders 06 mit
der Ebene S1 ist und dass eine Schnittlinie T2 der Ebene E2 mit dem
Bedruckstoff 07 senkrecht zur Transportrichtung A des Bedruckstoffs 07 verläuft.
Eine Richtung B2 wird dadurch definiert, dass sie senkrecht zur
Ebene E2 liegt und zumindest teilweise in die gleiche Richtung weist
wie die Transportrichtung A des Bedruckstoffs 07. Der Punkt
G kennzeichnet außerdem die Position des Lagers 08 des
Gegendruckzylinders 06 an der Seite S1.
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Eine
Ebene E3 wird dadurch definiert, dass sie im Grundzustand (1. Betriebsstellung)
des Druckwerks den Punkt F (Schnittpunkt F zwischen Rotationsachse
R02 und Ebene S1) und den Punkt G (Schnittpunkt G zwischen Rotationsachse
R06 und Ebene S1) enthält und dass eine Schnittlinie T3
mit dem Bedruckstoff 07 senkrecht zur Transportrichtung A
des Bedruckstoffs 07 verläuft. Eine Richtung B3 wird
dadurch definiert, dass sie senkrecht zur Ebene E3 liegt und zumindest
teilweise in die gleiche Richtung weist wie die Transportrichtung
A des Bedruckstoffs 07.
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Die
Schnittlinien T1; T2; T3 der Ebenen E1; E2; E3 mit dem Bedruckstoff 07 sind
in der 1 als Punkte T1; T2; T3 zu sehen. Die im Folgenden
beschriebenen Punkte K1; K2; K3; K4 liegen alle in einer Ebene S3,
die parallel zu den Ebenen S1; S2 des Seitengestells liegt. Der
Punkt K1 ist der Punkt auf der Oberfläche des Formzylinders 02, der
im Grundzustand des Druckwerks mit dem Punkt K2 auf der Oberfläche
des Übertragungszylinders 01 in Kontakt steht.
Der Punkt K3 ist der Punkt auf der Oberfläche des Übertragungszylinders 01,
der im Grundzustand des Druckwerks mit dem Punkt K4 auf der Oberfläche
des Gegendruckzylinders 06 in Kontakt steht. Farbe, die
vom Punkt K1 auf den Bedruckstoff 07 übertragen
werden soll, wird im Grundzustand direkt auf den Punkt K2 übertragen,
von dort durch die Rotation des Übertragungszylinders 01 an
den Punkt K3 transportiert und würde dort direkt auf den
Punkt K4 übertragen. Da zwischen dem Übertragungszylinder 01 und
dem Gegendruckzylinder 06 der Bedruckstoff 07 verläuft,
wird die Farbe stattdessen auf den entsprechenden Punkt auf dem
Bedruckstoff 07 übertragen.
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In
einem anderen Zustand des Druckwerks, der in 2 und in
einer Blickrichtung entlang der Ebene E1 in 4 dargestellt
ist, ist die Anordnung der verschiedenen Elemente des Druckwerks
gegenüber dem Grundzustand modifiziert. Der Punkt F und damit
das der Seite S1 zugeordnete Lager 08 des Formzylinders 02 ist
um einen Verstellweg b in Richtung B1 verschoben. Der dem Punkt
F entsprechende Punkt F' auf der Seite S2 des Druckwerks kennzeichnet
die Position des Lagers 08 des Formzylinders 02 auf
der Seite S2 des Druckwerks. (8) Der Punkt
F' kann in dem hier beschriebenen Zustand des Druckwerks ebenfalls
gegenüber dem Grundzustand des Druckwerks verschoben sein
und zwar um den Verstellweg b' in oder entgegen der Richtung B1.
b und b' bezeichnen gleichzeitig auch die Längen der Verstellwege
b; b'. Sind die Verstellwege b; b' der Punkte F und F' unterschiedlich,
so wird die Rotationsachse R02 des Formzylinders 02 um
einen Schwenkpunkt D geschwenkt. Der Schwenkpunkt D teilt die Verbindungsstrecke
f zwischen den unverschobenen Punkten F und F' in zwei Teile, nämlich
die der Seite S1 zugeordnete Teilstrecke a der Länge a
und die der Seite S2 zugeordnete Teilstrecke a' der Länge
a'. Der Schwenkpunkt D hat von der die Punkte K1; K2; K3; K4 enthaltenden
Ebene S3 den Abstand d, dessen Länge ebenfalls mit d bezeichnet
wird. Durch die Schwenkung der Rotationsachse R02 des Formzylinders 02 wird
der Punkt K1 ebenfalls gegenüber dem Punkt K2 verschoben und
zwar um den Verstellweg c oder Weg c mit der Länge c. Die
Länge c lässt sich mit Hilfe des Strahlensatzes
berechnen: c = d·b/a. 3, 4 und 8 dienen
zur Veranschaulichung dieser geometrischen Betrachtungen. Es sind
zusätzlich die Ebene S3', sowie die Längen a';
b'; c'; d' eingezeichnet, welche die der Seite S2 zugeordneten Gegenstücke
zur Ebene S3 und den Längen a; b; c; d sind.
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Farbe,
die im Grundzustand des Druckwerks vom Punkt K1 direkt auf den Punkt
K2 übertragen würde, wird bei einer Verschiebung
des Punktes K1 in Richtung B1 später übertragen
und muss, um vom Punkt K1 zum Punkt K3 zu gelangen, zusätzlich
zu dem ohnehin nötigen Weg vom Punkt K2 zum Punkt K3 entlang
des Umfangs des Übertragungszylinders 01, einen
um c längeren Weg zurücklegen. Wird der Punkt
K1 entgegen der Richtung B1 verschoben, so wird der Weg, den die
Farbe zurücklegen muss, um vom Punkt K1 zum Punkt K3 zu
gelangen, entsprechend um den Weg c verkürzt. Die Wegdifferenz
die sich für die zu transportierende Farbe ergibt wird
im Folgenden mit w bezeichnet. Die Annahme, der Weg c in Richtung
B1 sei der Weg, den die Farbe zurücklegt, ist gültig,
da die Schrägstellung des Formzylinders 02 im
Druckbetrieb so gering ist, dass die Länge des Weges c
im Vergleich zum Radius r des Übertragungszylinders 01 so
gering ist, dass der zurückgelegte Teilabschnitt des Weges
der Farbe näherungsweise auf einer Geraden liegt. Ist das
eine Lager 08 des Formzylinders 02 in einer Richtung
parallel oder antiparallel zur Richtung B1 um eine andere Länge verschoben,
als das andere Lager 08 des Formzylinders 02,
so steht der Formzylinder 02 schräg im Vergleich
zum, sich im Grundzustand befindlichen, Übertragungszylinder 01.
Die Rotationsachsen R02; R01 des Formzylinders 02 und des
sich im Grundzustand befindlichen Übertragungszylinders 01 sind also
nicht parallel. In Folge dessen wird eine Farblinie, die achsparallel
auf dem Formzylinder 02 liegt, nicht achsparallel, sondern
mit einer Schrägstellung auf den Übertragungszylinder 01 übertragen.
Die Schräglage der übertragenen Linie ist proportional zur
Differenz der Verschiebungen b; b' der beiden Lager 08 des
Formzylinders 02 in der Richtung parallel bzw. antiparallel
zur Richtung B1. Wird in Folge der Verschiebungen b; b' der Lager 08 des
Formzylinders 02 ein Punkt K1 um den Verstellweg c verschoben, so
wird der von ihm letzten Endes erzeugte Bildpunkt auf dem Bedruckstoff 07 ebenfalls
um den Weg c verschoben.
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Umgekehrt
kann natürlich auch eine nicht achsparallel auf dem Formzylinder 02 liegende
Linie durch entsprechende Verschiebung der Lager 08 des Formzylinders 02 achsparallel
auf den Übertragungszylinder 01 übertragen
werden. Das ist das bislang übliche Verfahren zur Korrektur
des Diagonalregisters und/oder des Diagonalpassers in Rollenrotationsdruckmaschinen.
Die an den Formzylinder 02 anliegenden Walzen 03 und
die an diese Walzen 03 anliegenden Walzen 04 sollten üblicherweise
ebenfalls schräg gestellt werden, um für gleich
bleibende Kontaktverhältnisse zu sorgen.
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Wie
in 4 und 5 gezeigt, wird eine Farblinie,
die entlang des Umfangs auf dem Formzylinders 02 angebracht
ist, auch bei schräg gestelltem Formzylinder 02 als
eine Linie übertragen, die entlang des Umfangs des Übertragungszylinders 01 ausgerichtet
ist. Der Einfluss der Schrägstellung des Formzylinders 02 auf
Linien entlang des Umfangs beschränkt sich lediglich auf
eine minimale Verbreiterung der übertragenen Linien. Ein
Rechteck wird also verzerrt und als Parallelogramm übertragen,
nicht als schief gestelltes oder geschwenktes Rechteck. Obwohl somit
eine vollständige Korrektur des Diagonalregisters und/oder
des Diagonalpassers niemals möglich ist, kann damit doch
der entsprechende Register- oder Passerfehler deutlich verringert
werden.
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In
einem anderen Zustand des Druckwerks (2. Betriebsstellung),
der in 3 und 5 dargestellt ist, ist die Anordnung
der verschiedenen Elemente des Druckwerks in anderer Weise modifiziert. Der
Formzylinder 02 und die nachgeordneten Walzen 03; 04 befinden
sich in der gleichen Position wie im Grundzustand. Zumindest der
Punkt U (der Schnittpunkt U der Rotationsachse R01 des Übertragungszylinders 01 mit
der Ebene S1) und damit zumindest ein Lager 08 des Übertragungszylinders 01 ist
im Vergleich zum Grundzustand um den Verstellweg b verschoben, und
zwar in oder entgegen einer Verschiebungsrichtung B'. Die Verschiebungsrichtung
B' ist dadurch gekennzeichnet, dass sie parallel zur Richtung B1
liegt oder parallel zur Richtung B2 liegt, oder dass sie sich ausschließlich
in Komponenten parallel zur Richtung B1 und Komponenten parallel
zur Richtung B2 aufteilen lässt. (B1 und B2 sind die Richtungen
senkrecht zu den Ebenen E1 und E2, die wiederum dadurch festgelegt
sind, dass sie den Bedruckstoff 07 senkrecht zur Transportrichtung
A schneiden und dass sie je zwei Schnittpunkt U; F; G von Rotationsachsen
R01; R02; R06 mit der Ebene S1 enthalten.) Durch die Verschiebung
des Punktes U, und damit des der Seite S1 zugeordneten Lagers 08 des Übertragungszylinders 01,
verschieben sich sowohl die Punkte K1 und K2, als auch die Punkte
K3 und K4 jeweils zueinander. Die Punkte K1; K2; K3; K4 liegen wiederum
in der zur Ebene S1 parallelen Ebene S3. Die Verschiebung des Schnittpunktes
der Rotationsachse R01 des Übertragungszylinders 01 mit
der Ebene S3 entspricht der Länge c und lässt sich
analog zu den geometrischen Betrachtungen im Fall der Verschiebung
des Formzylinders 02 mit Hilfe des Strahlensatzes berechnen.
Im Folgenden wird der in Richtung B1 weisende Teil der Verschiebung des
Punktes K2 relativ zum Punkt K1 mit c1, der in Richtung B2 weisende
Teil der Verschiebung des Punktes K3 relativ zum Punkt K4 mit c2
bezeichnet. C1 und c2 sind ebenfalls die Längen der Verschiebungen
c1; c2. Damit ist die gesamte Wegdifferenz w, die sich bei der Farbübertragung
vom Punkt K1 auf die Bahn 07 in dieser Druckwerkskonfiguration
ergibt, gleich der Summe der Längen c1 und c2. Die Summe
von c1 und c2 ist immer kleiner oder gleich 2·c, da c1
und c2 Projektionen von c sind. Die Summe ist aber auch immer größer
als c, solange der Winkel zwischen B1 und B2 nicht zu groß wird.
Winkel, die so groß sind, dass die Summe aus c1 und c2 kleiner
als c ist, müssen nicht berücksichtigt werden, da
sie für diese Anwendung nicht relevant sind. Mit einem
Unterschied der Verschiebung der Lager 08 des Übertragungszylinders 01 um
eine Länge b kann also eine Vergrößerung
bzw. Verkleinerung des Weges, den Farbe vom Punkt K1 bis zum Punkt
K4 bzw. bis zur Übertragung auf den Bedruckstoff 07 zurücklegen
muss, erreicht werden und zwar je nach Winkel, den die Richtungen
B1 und B2 einschließen, um mehr als c und um höchstens
2·c. Es gilt auch hier der Zusammenhang c = d·b/a.
Bei unterschiedlicher Verschiebung der beiden Lager 08 des Übertragungszylinder 01 ergeben
sich unterschiedliche Wegdifferenzen und entsprechend hat eine Linie,
die vom Formzylinder 02 über den Übertragungszylinder 01 auf
den Bedruckstoff 07 übertragen wird, auf dem Bedruckstoff 07 eine
andere Schräglage als auf dem Formzylinder 02.
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Schließen
die Ebenen E1 und E2 einen Winkel ein, der ungleich Null ist, so
verschiebt sich der Schnittpunkt U zwischen der Rotationsachse R01 des Übertragungszylinders 01 und
der Ebene S1 bei einer Verschiebung in Richtung B' nicht nur tangential zum
Formzylinder 02 und zum Gegendruckzylinder 06,
sondern zwangsläufig auch in einer Richtung, die zumindest
in Bezug auf den Formzylinder 02 oder den Gegendruckzylinder 06 oder
beide Zylinder 02; 06 in radialer Richtung weist.
Dies kann unerwünschte Auswirkungen auf die Spalte zwischen
den Zylindern 01; 02; 06 haben. Bevorzugt
ist darum die Verschiebungsrichtung B' parallel zur Richtung B3,
so dass die radialen Verschiebungen an keinem Spalt unnötig
groß werden. Noch weiter bevorzugt liegen die Rotationsachsen
des Formzylinders 02, des Übertragungszylinders 01 und
des Gegendruckzylinders 06 im Grundzustand des Druckwerks
in einer gemeinsamen Ebene E, so dass die Ebenen E1; E2; E3 mit
dieser Ebene E zusammenfallen und die Richtungen B1; B2; B3 die
gleiche Richtung sind wie die Richtung B'. Eine Verschiebung des
Punktes K2 oder K3 senkrecht zu dieser Ebene E hat dann kaum eine radiale
Verschiebung bezüglich des Formzylinders 02 oder
des Gegendruckzylinders 06 zur Folge, die Spalte bleiben
daher weitgehend unverändert. Außerdem ist dies
der oben erwähnte Fall, in dem der Winkel zwischen den
Ebenen E1 und E2 gleich Null ist und daher ein Unterschied in den
Verschiebungen der Lager 08 des Übertragungszylinders 01 um
einen Weg b eine Verschiebung der Punkte K2 und K3 um jeweils c
= d·b/a und eine Veränderung des von der Farbe
zurückzulegenden Weges um 2·c zur Folge hat. Wie
im üblichen Verfahren kann damit eine Schrägstellung
des zu druckenden Bildes auf dem Formzylinder 02 ausgeglichen
werden, so dass eine Linie, die senkrecht zur Transportrichtung
A des Bedruckstoffs 07 auf den Bedruckstoff 07 aufgetragen werden
soll auch senkrecht zur Transportrichtung A auf die Bedruckstoff 07 übertragen
wird, obwohl die Linie nicht achsparallel auf dem Formzylinder 02 liegt.
Die notwendige Schrägstellung des Übertragungszylinders 01 ist
also kleiner, bevorzugt halb so groß, wie die ansonsten
notwendige Schrägstellung des Formzylinders 02.
Eine Anpassung weiterer Walzen 03; 04 ist nicht
notwendig.
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Das
vorliegende Verfahren besteht insbesondere darin, die Einstellung
des Diagonalregisters und/oder des Diagonalpassers dadurch vorzunehmen,
dass der Übertragungszylinder 01 relativ zum Gegendruckzylinder 06 und
relativ zum Formzylinder 02 schräg gestellt wird.
Das bedeutet, dass die Rotationsachse R01 des Übertragungszylinders 01 nach der
Anpassung ihrer Lage nicht parallel zu den Rotationsachsen R02;
R06 des Formzylinders 02 und des Gegendruckzylinders 06 liegt
und auch nicht mit beiden Rotationsachsen R01; R06 in einer gemeinsamen
Ebene liegt, was dazu führt, dass ein Bild, welches ohne
Schrägstellung des Übertragungszylinders 01 schräg
auf die Bedruckstoffbahn 07 gedruckt würde, durch
die angepasste Schrägstellung des Übertragungszylinders 01 dennoch
in der gewünschten Lage auf die Bedruckstoffbahn 07 gedruckt
wird. Die Schrägstellung des Übertragungszylinders 01 wird
also so eingestellt, dass eine schräge Lage eines vom Übertragungszylinder 01 übertragenen
Bildes ausschließlich durch die Schrägstellung
des Übertragungszylinders 01 kompensiert wird.
Dazu wird, sofern eine Korrektur erforderlich ist, eine Druckwerkskonfiguration
hergestellt, die oben als 2. Betriebsstellung beschreiben ist. Wie
mit dem bisher üblichen Verfahren der Schrägstellung
des Formzylinders 02 wird auch mit der Schrägstellung
ausschließlich des Übertragungszylinders 01 eine
Verzerrung und keine Schwenkung des Druckbildes erreicht.
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Die
bei Anwendung des Verfahrens nötigen Änderungen
an den Lagern 08 des schräg zu stellenden Zylinders 01 können
von Hand oder maschinengesteuert ausgeführt werden. In
einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens überwacht
ein System, das zumindest aus einem, vorzugsweise mit einer Maschinensteuerung
verbundenen, an einer geeigneten Stelle im Druckwerk angebrachten
Detektor besteht, in geeigneter Weise die Schrägstellung
des auf den Bedruckstoff 07 gedruckten Bildes. Die Mittel zum
Verschieben von mindestens einem Lager 08 des Übertragungszylinders 01 sind
ebenso wie der Sensor mit der Maschinensteuerung verbunden, bevorzugt
in einer Weise, die es gestattet, dass die Maschinensteuerung die
Schrägstellung des Übertragungszylinders 01 regelt
und somit die mögliche Schrägstellung der Druckformen
auf dem Formzylinder 02 ausgleicht und eine unerwünschte
Schrägstellung des Bildes auf dem Bedruckstoff 07 weitgehend verhindert.
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- 01
- Zylinder, Übertragungszylinder,
Gummituchzylinder
- 02
- Zylinder,
Formzylinder, Plattenzylinder
- 03
- Walze
- 04
- Walze
- 05
- -
- 06
- Zylinder,
Gegendruckzylinder
- 07
- Bedruckstoff,
Bedruckstoffbahn, Bahn, Bedruckstoffbogen, Bogen
- 08
- Lager
(01; 02; 03; 04; 06)
- A
- Transportrichtung
(07)
- D
- Schwenkpunkt
(R01; R02)
- E
- Ebene
- F
- Punkt,
Schnittpunkt (R02; S1)
- G
- Punkt,
Schnittpunkt (R06; S1)
- U
- Punkt,
Schnittpunkt (R01; S1)
- B1
- Richtung
senkrecht zu (E1)
- B2
- Richtung
senkrecht zu (E2)
- B3
- Richtung
senkrecht zu (E3)
- E1
- Ebene
- E2
- Ebene
- E3
- Ebene
- K1
- Punkt
auf der Oberfläche (02)
- K2
- Punkt
auf der Oberfläche (01)
- K3
- Punkt
auf der Oberfläche (01)
- K4
- Punkt
auf der Oberfläche (06)
- R01
- Rotationsachse
(01)
- R02
- Rotationsachse
(02)
- R06
- Rotationsachse
(06)
- S1
- Seite,
Ebene
- S2
- Seite,
Ebene
- S3
- Ebene
parallel zu (S1; S2)
- T1
- Schnittlinie
zwischen (07) und (E1), Punkt
- T2
- Schnittlinie
zwischen (07) und (E2), Punkt
- T3
- Schnittlinie
zwischen (07) und (E3), Punkt
- B'
- Verschiebungsrichtung
(01)
- F'
- Punkt
- S3'
- Ebene
parallel zu (S1; S2)
- a
- Teilstrecke
(f), Länge
- b
- Verstellweg
(08), Verschiebung, Länge
- c
- Weg,
Verstellweg (K1; K2; K3), Länge
- d
- Abstand
(D; S3), Länge
- f
- Abstand
(F; F'); Verbindungsstrecke (F; F')
- r
- Radius
(01; 02; 06)
- w
- Wegdifferenz
- a'
- Teilstrecke
(f), Länge
- b'
- Verstellweg
(08), Verschiebung, Länge
- c'
- Weg,
Verstellweg (K1; K2; K3), Länge
- d'
- Abstand
(D; S3'), Länge
- c1
- in
Richtung (B1) weisender Teil der Verschiebung zwischen (K1) und
(K2), Länge
- c2
- in
Richtung (B2) weisender Teil der Verschiebung zwischen (K3) und
(K4), Länge
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 1241464
B1 [0003]
- - DE 102004037889 B4 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 16500-2 [0002]
- - DIN 16500-2 [0002]