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Die
Erfindung betrifft eine Bespannung für den Einsatz in Maschinen
zur Herstellung und/oder Behandlung von Materialbahnen mit zumindest
einem Träger zur zumindest mittelbaren Abstützung zumindest
einer die Materialbahn abstützende Oberfläche
bildenden Lage, umfassend eine Matrix und in dieser eingebettetes
Füllmaterial.
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Bespannungen
für Maschinen zur Herstellung von Materialbahnen, insbesondere
Faserstoffbahnen in Form von Papier-, Karton- oder Tissuebahnen,
sind insbesondere für den Einsatz im Nassteil derartiger
Maschinen in einer Vielzahl von Ausführungen aus dem Stand
der Technik vorbekannt. Dabei handelt es sich um endlos umlaufende
Bänder, die sich im Wesentlichen über die gesamte
Maschinenbreite erstrecken und der Ausbildung und Führung
der Faserstoffbahn durch die Maschine dienen. Je nach Anordnung
im Nassteil können diese unterschiedlich aufgebaut sein.
Dabei besteht eine grundsätzliche Anforderung darin, die
Materialbahn zum einen möglichst optimal zu entwässern
und nach dieser eine Rückbefeuchtung zu vermeiden, um den
Energieaufwand für die sich an den Nassteil anschließende
Trocknung möglichst gering zu halten und gleichzeitig nach
Möglichkeit eine homogene Struktur der Materialbahn zu
erzielen, wobei Markierungen vermieden werden sollen. Die Entwässerung
in einer sich an die Formiereinheit anschließenden Pressenpartie
erfolgt durch Aufbringen von Druck durch die entsprechende, die
Materialbahn stützende Bespannung hindurch, das heißt
von der die Materialbahn stützende Seite, welche hinsichtlich
ihrer Anordnung auch als Ober- beziehungsweise Außenseite
bezeichnet wird zur gegenüberliegenden Unter- beziehungsweise
Innenseite einer derartigen Bespannung. Diese kann in Form eines
Pressfilzes ausgeführt sein. Die Pressfilze können
unterschiedlich aufgebaut sein. In der Regel umfassen diese eine Grund-
und eine Deckschicht, wobei die Grundschicht von einem Träger
gebildet wird und mit der Deckschicht mechanisch und/oder thermisch
verbunden ist.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 576 115 B1 ist eine Bespannung vorbekannt, welche insbesondere
als Überführband ausgeführt ist und der
Führung der Materialbahn in einer Maschine zur Herstellung
von Faserstoffbahnen eingesetzt wird. Die Bespannung ist dadurch
charakterisiert, dass die Oberfläche, welche die Materialbahn
abstützt, während des Prozesses der Herstellung
und/oder Behandlung von Materialbahnen hinsichtlich ihrer Rauhigkeit
veränderbar ist. Insbesondere weist die Bespannung eine
unkomprimierte Rauhigkeit im Bereich von 2 Mikron bis 80 Mikron
auf und im komprimierten Zustand unter Einwirkung eines Druckes,
beispielsweise im Pressspalt, eine sich verändernde geringere
Rauhigkeit im Bereich von 0 bis 20 Mikron, wobei die Beschichtung die
Fähigkeit besitzt, zu ihrer im Wesentlichen unkomprimierten
Rauhigkeit zurückzukehren, sobald der auf die Bahn wirkende
Druck aufgehoben wird. Die vom Träger gestützte
Beschichtung weist dazu eine Matrix auf und Partikel, die eine größere
Härte aufweisen als die Polymerbeschichtung, wobei die einzelnen
Partikel aus einem nicht organischen Material oder Polymermaterial
oder einem Metall bestehen können. Das Prinzip beruht dabei
darauf, dass unter Einwirkung von Druck die Partikel in die Matrix eingedrückt
werden, so dass sich die die Materialbahn abstützende Oberfläche
glättet. Dadurch wird innerhalb des Pressspaltes die Materialbahn
mit einer Bespannung geringer Rauhigkeit behandelt, was in einer
glatten Oberfläche resultiert.
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Ein
wesentlicher Nachteil dieser Ausführung besteht jedoch
darin, dass nach Rückkehr in den Ursprungszustand die Bespannung
durch einen erhöhten Rauheitsgehalt charakterisiert ist
und nunmehr die noch nicht vollständig fertig behandelte
Materialbahn mit ihrer glatten Oberfläche an der von der
Bespannung gebildeten Oberfläche anliegt, die durch eine
erhöhte Rauhigkeit charakterisiert ist. Im Nachgang zum
Pressspalt werden daher immer noch Rauhigkeiten in die Oberfläche
der Materialbahn eingetragen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bespannung der
eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass dieses geeignet ist,
nach Abschluss der Behandlung der Materialbahn nach Möglichkeit
keine weiteren Markierungen in diese einzutragen, diese in optimaler
Weise zu stützen und eine optimale Abnahme der Materialbahn
an weiterführende Bespannungen zu gewährleisten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale
des Anspruchs 1 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
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Eine
Bespannung für den Einsatz in Maschinen zur Herstellung
und/oder Behandlung von Materialbahnen, insbesondere Faserstoffbahnen
in Form von Papier-, Karton- oder Tissuebahnen mit einem Träger
zur zumindest mittelbaren Abstützung einer von einer die
Oberfläche zur Abstützung der Materialbahn bildenden
polymeren Beschichtung bildenden Lage, umfassend zumindest eine
Matrix aus zumindest einem oder mehreren Polymeren und in dieser eingebettetes
Füllmaterial aus einem oder mehreren Polymeren, ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass innerhalb der Lage im unbelasteten Zustand
von den Materialien von Matrix und Füllmaterial, insbesondere
Polymer freie Bereiche kompressiblen Volumens vorgesehen sind, die
nachfolgend kurz als freies Volumen bezeichnet werden und welche
unter Druckeinwirkung auf die Lage eine Umverteilung zwischen Matrix
und Füllmaterial unter Einstellung einer höheren
Rauhigkeit der Oberfläche ermöglichen. Die die
Oberfläche zur Abstützung der Materialbahn bildende
Lage weist damit reversibel kompressibles freies Volumen auf.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht damit
unter dem Einfluss eines Druckes auf die die Oberfläche
abstützende Lage eine entsprechende Verformung innerhalb
dieser, die unter Ausnutzung des im unbelasteten Zustand von Matrix-
und Füllmaterial, insbesondere Polymer freien Volumens
zu einer Umverteilung zwischen dem Füllmaterial und der Matrix
führt. Dadurch wird erzielt, dass bedingt durch die sich
ergebenden Verformungen von Füllmaterial und/oder Matrix
an der zur Materialbahn weisenden Oberfläche sich eine
rauhere Struktur ausbildet, wobei bei Nachlassen des Druckes aufgrund
der Reversibilität des freien Volumens die ursprüngliche
Rauhigkeit wieder eingestellt wird. Diese ursprüngliche oder
anfängliche Rauhigkeit der Oberfläche ist durch eine
geringere Rauhigkeit charakterisiert als die nach Einwirkung des
Druckes an der Oberfläche erzielbare Rauhigkeit. Die Matrix
und das Füllmaterial sind dazu vorzugsweise inkompressibel
ausgeführt, das heißt, durch Einwirkung eines
Druckes wird durch die Verformung dieser kein zusätzliches
Volumen eingespart, sondern das von Polymer freie Volumen genutzt.
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Ferner
ist es für die Veränderung der Rauhigkeit der
Oberfläche von Bedeutung, dass sich das Füllmaterial
unter Druckeinwirkung nicht in der Matrix auflöst oder
in diese eingedrückt wird. Das Füllmaterial und
die Matrix gehen dabei in Abhängigkeit ihrer Ausgestaltung
zumindest keine chemischen Reaktionen ein, die eine Auflösung
des einen im anderen bedingen. Für die Matrix und das Füllmaterial
werden Materialien gewählt, die derart ausgeführt
sind, geeignet zu sein, zumindest keine irreversible, vorzugsweise
gar keine Reaktion des Füllmaterials in der Matrix zuzulassen.
Füllmaterial und Matrix bestehen aus einem oder mehreren
elastomeren Polymeren. Dabei handelt es sich beim Matrixmaterial
und Füllmaterial um unterschiedliche Materialien, die dadurch
charakterisiert sind, dass das Füllmaterial immer in partikulärer
Form vorliegt. Als ein wesentliches Unterscheidungskriterium fungiert
dabei der Schmelzpunkt für die einzelnen Polymermaterialien
von Matrix und Füllmaterial, ferner die Härte.
Diese unterscheiden sich dahingehend, dass beispielsweise der Schmelzpunkt,
insbesondere die Schmelztemperatur des Füllmaterials erheblich
höher ist als die der Matrix und somit bei Einbettung ein
Vorliegen in partikulärer Form oder als Formkörper
möglich ist. Ferner unterscheiden sich die verwendeten
Materialien vorzugsweise auch in ihrer Härte. Die Differenz
der Härten zwischen den Materialien von Matrix und Füllmaterial beträgt
zumindest 2 Shore A, bevorzugt zumindest 10 Shore A.
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Die
Zusammensetzung von Füllmaterial und Matrix enthält
wenigstens eine der nachfolgenden Komponenten: ein Einzelpolymer
eines Polyesters, ein Copolymer eines Polyesters, ein Einzelpolymer eines
Polyamides, ein Copolymer eine Polyamides, Polyurethan.
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Zur
Erzielung der erfindungsgemäßen Rauhigkeitsveränderung
der Oberfläche ist dabei der Anteil an von im unbelasteten
Zustand freiem Volumen innerhalb der Matrix und/oder des Füllmaterials
derart gewählt, dass dieses ≥ als 5%, besonders
bevorzugt ≥ 10% beträgt. Dieser Anteil an freiem
Volumen, bezogen auf das Gesamtvolumen von Matrix und Füllmaterial
bietet dabei den Vorteil, die erfindungsgemäße
Rauhigkeitsveränderung durch Änderung der Oberflächentopographie
einstellen zu können, indem eine Umverteilung zwischen
Füllmaterial und dem Matrixmaterial derart erfolgt, dass
nur das freie Volumen ausgefüllt wird.
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Beim
freien Volumen handelt es sich vorzugsweise um entsprechende Einschlüsse
innerhalb der Matrix und/oder des Füllmaterials, wobei
im letztgenannten Fall beispielsweise das Füllmaterial
in Partikelform elastisch ausgebildet ist, um das freie komprimierbare
Volumen zu nutzen. Das freie Volumen ist dabei mit einem Medium
befüllt, welches kompressibel ist und ferner eine geringere
Dichte aufweist, als das Füllmaterial und die Matrix.
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Als
Medium innerhalb der Hohlräume wird vorzugsweise Luft verwendet.
Denkbar ist jedoch auch die Verwendung von kompressiblen Materialien,
beispielsweise Schaumstoff.
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil,
dass unter Druckeinwirkung innerhalb der die Beschichtung bildenden
Lage unter Ausbildung der Oberfläche zur Abstützung
der Materialbahn zur Umverteilung zwischen Matrix und Füllmaterial
derart kommt, dass unter Ausfüllung der Hohlräume
eine Lageveränderung stattfindet. Dabei wird jedoch der Verbund
zwischen dem Füllmaterial und der diese aufnehmenden Matrix
nicht aufgehoben, sondern lediglich die örtliche Anordnung
innerhalb dieser aufgrund der Möglichkeit der Ausfüllung
der im unbelasteten Zustand vom Matrix- und Füllmaterial
freien Volumina geändert.
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Das
Füllmaterial ist inhomogen in der Matrix verteilt. Vorzugsweise
liegt das Füllmaterial als Partikel oder längliches
Gebilde, insbesondere Formkörper, vor. Die geometrische
Ausgestaltung und Dimensionierung des Füllmaterials, insbesondere
der Partikel- beziehungsweise Formkörper, ist dabei frei wählbar.
Vorzugsweise werden jedoch Geometrien gewählt, die unter
Einwirkung des Druckes und Verformung nach Möglichkeit
keine scharten Kanten bilden und ferner hinsichtlich der Dimensionierung
derart gewählt sind, dass diese geeignet sind, noch eine entsprechende
Rauhigkeit zu erzeugen. In einer besonders vorteilhaften Ausführung
weisen dabei die einzelnen Partikel einen kreisrunden oder ellipsoiden Querschnitt
auf. Andere Ausführungen sind denkbar.
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Die
Verteilung des Füllmaterials erfolgt derart, dass dieses
geeignet ist, unter Einwirkung von Druck eine starre Füllmaterialstruktur
innerhalb der Matrix zu erstellen, welche den Druck nicht kompensiert,
sondern geeignet ist, die entsprechende Oberflächenrauhigkeit
im Zusammenwirken mit dem das Füllmaterial umschließenden
Matrixmaterial auszubilden.
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Der
Anteil an freiem Volumen kann entweder vollständig innerhalb
des Füllmateriales oder der Matrix vorgesehen werden, vorzugsweise
ist jedoch auch freies Volumen in Anteilen im Füllmaterial
und der Matrix vorgesehen. Die Differenz zwischen den Anteilen an
freien Volumen zwischen Matrixmaterial und Füllmaterial
beträgt dabei vorzugsweise zumindest 5% bezogen auf den
Gesamtanteil.
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In
einer vorteilhaften Ausführung wird dabei der Anteil an
freiem Volumen in einem ersten Polymer, das heißt dem Polymermaterial
der Matrix oder des Füllmateriales, gewählt, dass
dieser ≤ 2% beträgt. Der zweite Anteil des Matrixmaterials
oder Füllmaterials beträgt dann vorzugsweise ≥ 7%.
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Vorzugsweise
erfolgt die Verteilung freien Volumens nach Möglichkeit
homogen über die Erstreckung der die Beschichtung bildenden
Lage, das heißt sowohl in Längen- als auch in
Breitenrichtung betrachtet, um somit in Einbaulage eine Funktion
als Bespannung über die gesamte Funktionsbreite und Länge
eine gleichmäßige Verteilung zu erhalten und eine
gleichmäßige Rauhigkeit beziehungsweise einen
gleichmäßigen Rauhigkeitsverlauf einstellen zu können.
Wesentlich ist dabei, dass auch der Rauhigkeitsverlauf in Einbaulage
betrachtet in Breitenrichtung, das heißt quer zur Längsrichtung
der Bespannung, konstant gehalten wird.
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Der
Träger dient zur zumindest mittelbaren Abstützung
der Lage aus polymerem Material, wobei zwischen diesem und der die
Oberfläche bildenden Lage weitere Lagen, beispielsweise
in Form von Flieslagen, vorgesehen werden können. Der Träger hat
zumindest eine Tragfunktion und Stützfunktion. Dieser ist
vorzugsweise durch eine geringe oder gar keine Kompressibilität
charakterisiert, so dass beim Durchlaufen eines Pressspaltes sich
aufgrund des einwirkenden Druckes die einzelnen polymeren Bestandteile
von Füllmaterial und einbettendem Material, insbesondere
Matrix, derart umverteilen, dass die Füllmaterialpartikel
eine starre Struktur ausbilden, die aus der Oberfläche
herausragt und somit die entsprechende Rauhigkeit bereitstellt.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend
anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes
dargestellt:
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1a und 1b verdeutlichen
anhand eines Ausschnittes aus einem Axialschnitt eine erfindungsgemäß ausgeführte
Bespannung in zwei Funktionszuständen;
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2 verdeutlicht
eine besonders vorteilhafte Anwendung einer erfindungsgemäßen
Bespannung in einer Pressenvorrichtung;
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3 verdeutlicht
einander gegenübergestellt das Oberflächenverhalten
von Materialbahn und diese stützende Bespannung;
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4 verdeutlicht
beispielhaft eine Ausführung einer erfindungsgemäßen
Bespannung.
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Die 1a und 1b verdeutlichen
in schematisiert stark vereinfachter Darstellung in einem Ausschnitt
aus einem Axialschnitt den Aufbau und die Funktionsweise einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Bespannung 1 in zwei Funktionszuständen. Bei der
Bespannung 1 handelt es sich dabei um eine Prozessbespannung,
welche in Verfahren zur Herstellung von Materialbahnen M und/oder
Behandlung von Materialbahnen M und/oder Veredlung von Materialbahnen
M zum Einsatz gelangt. Die Hauptfunktion einer derartigen Bespannung 1 besteht
dabei im Wesentlichen in der Trag- und Stützfunktion der
Materialbahn M und je nach Integration in den einzelnen Prozessstufen
bei der Herstellung derartiger Materialbahnen M der Entwässerung
der entstehenden Materialbahn M. Die Bespannung 1 umfasst einen
Träger 2, welcher eine, die Materialbahn M kontaktierende
und abstützende Beschichtung 3 als Lage 4 abstützt.
Die von der Beschichtung 3 gebildete Lage 4, unter
welcher eine flächige Struktur zu verstehen ist, die je
nach Anordnung eben beziehungsweise planar ausgebildet ist und durch
eine Erstreckung in Längen- und Breitenrichtung charakterisiert ist,
die erheblich größer ist als die Erstreckung in
Höhenrichtung, umfasst zumindest eine Matrix 5 aus
zumindest einem Polymer und in die Matrix 5 eingebettetes
Füllmaterial 6 aus zumindest einem weiteren zweiten
Polymer. Das Füllmaterial 6 liegt dabei vorzugsweise
in Form von inhomogen in der Matrix 5 verteilten Polymerpartikeln 7 vor.
Matrix 5 und Füllmaterial 6 sind derart
angeordnet und ausgebildet, dass diese geeignet sind, sich bei Druck
dergestalt innerhalb der Lage 4 umzuverteilen, dass sich
an der zur Materialbahn M gerichteten Oberfläche 8 der Lage 4 die
Oberflächentopographie hin zu einer höheren Rauhigkeit
verändert. Um diesen Effekt zu erzielen ist es erforderlich,
dass die Packungsdichte des die Matrix 5 und/oder das Füllmaterial 6 bildenden
Polymers kleiner als 100% beträgt, insbesondere sich innerhalb
der die Lage 4 bildenden Beschichtung 3 von den
Materialien der Matrix 5 und des Füllmaterials 6 freies
Volumen VFG befindet. Dabei setzt sich das
vorhandene freie Volumen VFG aus den von Polymer
freien Volumenanteilen in der Matrix 5 und/oder dem Füllmaterial 6 zusammen.
Das freie Volumen VFG ergibt sich dabei
als Summe aus einem ersten freien Volumenanteil VF5 in
der Matrix 5 und dem zweiten freien Volumenanteil VF6 im Füllmaterial 6. Die
Anteile an freien Volumen VF5 und VF6 innerhalb dieser können variieren.
Das freie Volumen VFG bezieht sich dabei
auf das Gesamtvolumen der Lage 4. Der erste Anteil freien
Volumens VF5 entspricht dabei bezogen auf
das Gesamtvolumen der Matrix 5 den innerhalb dieser vom
Matrixmaterial freien Bereichen. Dies gilt in Analogie für
das Füllmaterial 6. Freies Volumen VFG kann
auf unterschiedliche Art und Weise bereitgestellt werden. Im einfachsten
Fall handelt es sich bei diesem um innerhalb der jeweiligen Bestandteile
der Lage 4, insbesondere Matrix 5 und/oder Füllmaterial 6 vorhandene
Hohlräume, welche mit einem kompressiblen Medium befüllt
sind. Bei dem Medium kann es sich im einfachsten Fall um einen Gaseinschluss
handeln, insbesondere Luft. Denkbar ist jedoch auch die Verwendung
von Schaumstoff. Dieses ist dabei durch eine wesentlich höhere
Elastizität und Kompressibilität als die Matrix 5 und
das Füllmaterial 6 charakterisiert.
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Die
Matrix 5 und das Füllmaterial 6 beinhalten
jeweils zumindest ein Polymer oder aber ein Polymergemisch. Erfindungsgemäß besteht
damit die Beschichtung aus zumindest zwei Polymeren, die mit unterschiedlicher
Dichte zueinander unter Ausbildung freier Volumenbereiche VF5, VF6 innerhalb
der Lage 4 angeordnet sind, die unter Druckeinwirkung eine
Umverteilung zur Ausbildung einer Oberfläche 8 mit
höherer Rauhigkeit ermöglichen. Das Füllmaterial 6 liegt
vorzugsweise in Form von polymeren Partikeln 7 vor, wobei
diese in beliebiger Anordnung, das heißt inhomogen innerhalb
der Matrix 5 verteilt angeordnet sind und durch beliebige
geometrische Formen und/oder Dimensionierungen charakterisiert sein können.
Vorzugsweise wird jedoch die Packungsdichte derart hoch gewählt,
dass zumindest unter der Druckeinwirkung an der Oberfläche 8 der
Bespannung 1 sich die einzelnen polymeren Partikel 7 berührend
gegeneinander abstützen und somit einen relativ starren
Verbund bilden.
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Die
Anteile an freien Volumen können dabei zwischen der Matrix 5 und
dem Füllmaterial 6 variieren. Vorzugsweise ist
bezogen auf das Gesamtvolumen der die Lage 4 bildenden
Beschichtung 3 ein Volumenanteil VFG von
5% oder größer vorgesehen. Dabei kann der Anteil
des freien Volumens VFG gemäß einer
ersten Ausführung vom Füllmaterial 6 bereitgestellt
werden oder aber gemäß einer zweiten Ausführung
von der das Füllmaterial 6 umgebenden Matrix 5 oder
gemäß einer dritten Ausführung einer
Kombination aus beiden. Die Anteile freien Volumens VF können
dabei entsprechend variieren. Vorzugsweise wird das erste Polymer
oder Polymergemisch der Matrix 5 mit einem freien Volumenanteil
von ≤ 2% und das zweite Polymer oder Polymergemisch des Füllmaterials 6 mit
einem freien Volumenanteil von ≥ 7% ausgebildet, wobei
die Zuordnung der freien Volumenanteile VF5,
VF6 auch vertauscht werden kann.
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Für
die Matrix 5 und das Füllmaterial 6 werden
Materialien gewählt, die derart ausgeführt sind, geeignet
zu sein, zumindest keine irreversible, vorzugsweise gar keine Reaktion
der polymeren Partikel 7 in der Matrix 5 zuzulassen.
Die verwendeten Polymere oder Polymergemisch, enthaltend zumindest zwei
Polymere unterscheiden sich dabei zumindest hinsichtlich ihrer Eigenschaft
Schmelztemperatur. Ferner unterscheiden sich die verwendeten Materialien
vorzugsweise auch in ihrer Härte. Die Differenz beträgt
zumindest 2 Shore A, vorzugsweise zumindest 10 Shore A.
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Die 1a verdeutlicht
dabei die Bespannung 1 in einem ersten Funktionszustand I,
der dadurch charakterisiert ist, dass dieser frei von einer Druckeinwirkung
auf die Oberfläche 8 der Bespannung ist. In diesem
Fall zu erkennen ist die Oberfläche 8 und deren
Topographie, welche im Wesentlichen sehr homogen ist, das heißt,
die Oberfläche 8 ist durch eine geringe anfängliche
Rauhigkeit Rz1 charakterisiert. Demgegenüber verdeutlicht
die 1b die Bespannung 1 in einem zweiten
Funktionszustand II, in welchem diese einem Druck an der Oberfläche 8 ausgesetzt
wird, wie dieser beispielsweise beim Durchlaufen einer Pressenvorrichtung
erzeugt wird. Daraus ersichtlich ist, dass eine Umverteilung zwischen
den einzelnen Bestandteilen der die Beschichtung 3 bildenden
Lage 4 erfolgt, insbesondere zwischen dem Füllmaterial 6 und
der Matrix 5. Beispielhaft sind hier das freie Volumen
VF6 und VF5 im Füllmaterial 6 und
der Matrix 5 vorgesehen, so dass sich unter Einwirkung
eines Druckimpulses an der Oberfläche 8 auf die
Bespannung in mit zumindest einer Richtungskomponente senkrecht
zur Ausrichtung der Lage 4 zu einer Abstützung
der einzelnen das Füllmaterial 6 bildenden polymeren
Partikel 7 gegeneinander führt. Diese bilden dadurch
eine sehr starre Struktur, welche hinsichtlich ihrer Eigenschaften
weniger elastisch als das diese einbettende Material in Form der
Matrix 5 ausgeführt sind. Durch den die Lage 4 bildende
Beschichtung 4 zumindest mittelbar abstützenden
Träger 2, welcher eine Verstärkungsstruktur
darstellt, deren Hauptfunktion in der Aufnahme einer Last besteht,
kann die Lage 4 nicht ausweichen und der Druckimpuls wird
durch die Lage 4 erwidert, indem dieser eine Umverteilung
zwischen den die einzelne Matrix 5 und das Füllmaterial 6 bildenden
Polymeren erzeugt. Dadurch ergibt sich im dargestellten Fall beispielhaft
ein Heraustreten der aus den sich gegenseitig abstützenden
Partikeln 7 von Füllmaterial 6 ergebenden
starren Struktur an der Oberfläche 8, welche eine
höhere Rauhigkeit Rz2 dieser erzeugt.
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In
gleicher Weise fungiert auch die Ausbildung freien komprimierbaren
Volumens innerhalb des Einbettungsmaterials, das heißt
der Matrix 5. Dies hat zur Folge, dass sich die Materialien
mit geringerem freiem Volumenanteil in die Oberfläche 8 einprägen.
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Nach
Deaktivierung des Druckes auf die Oberfläche 8 der
Bespannung 1, beispielsweise beim Hindurchführen
durch einen Pressspalt nach Durchlaufen dessen, nimmt die Oberfläche 8 der
Bespannung 1 wieder die in der 1a beschriebene
Form aufgrund der reversiblen Kompressibilität dieser ein.
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Die 1a und 1b verdeutlichen
dabei beispielhaft anhand der zwei Funktionszustände I, II den
Verdrängungsmechanismus, welcher der Ausführung
der die Lage 4 bildenden Beschichtung 3 zugrunde
liegt.
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Die 2 verdeutlicht
in schematisiert vereinfachter Darstellung ein Hauptanwendungsgebiet einer
erfindungsgemäß gestalteten Bespannung 1 in einer
Pressenvorrichtung 9, umfassend zumindest eine erste und
eine zweite Presswalze 9.1, 9.2, die einen Pressspalt
miteinander bilden. Durch diesen wird die zu behandelnde Materialbahn
M gestützt durch zumindest eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Bespannung 1 geführt. Im Pressspalt 10 ergibt
sich dabei eine Situation an der Bespannung 1 wie in 1b dargestellt
mit erhöhter Rauhigkeit Rz2. Die Rauhigkeit liegt dabei
im Bereich zwischen 10 und 100 Rz, vorzugsweise 15 bis 85 Rz. Diese
prägt sich im Pressspalt 10 an der von der Oberfläche 8 gestützten
Oberfläche 11 der Materialbahn M ein und erzeugt
dort entsprechende Oberflächenrauhigkeiten.
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Die
sich nach Durchlaufen des Pressspaltes 10 ergebende Rauhigkeit,
welche der anfänglichen Rauhigkeit Rz1 entspricht, liegt
im Bereich zwischen 0 und 50 Rz.
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Da
nach Durchlaufen des Pressspaltes 10, das heißt
Verringerung des Druckes auf die Oberfläche 8 diese
wieder in ihren Ausgangszustand zurückgeht, wird aufgrund
der Einprägung der Mikrorauhigkeit in die Materialbahn
M innerhalb des Pressspaltes 10 die an dieser vorhandene
Topographie nunmehr von einer glatteren Oberfläche als
im Pressspalt 10 abgestützt, so dass sich die
Kontaktfläche zwischen der Materialbahn M und der Oberfläche 8 nach Durchlaufen
des Pressspaltes 10 reduziert. In der Folge davon ergibt
sich ein verbessertes Ablöseverhalten der Materialbahn
M. Durch die Glättung der Oberfläche 8 werden
ferner keine Fasern eingelagert und die Reinigung wird erleichtert.
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Die 3 verdeutlicht
den Wirkungsmechanismus der Oberflächenveränderung
wie in den 1a und 1b dargestellt
beim Durchlaufen des Pressspaltes 10 gemäß 2.
Dabei sind die zueinander gerichteten Oberflächen der Materialbahn
M, welche mit 11 bezeichnet ist, und die Oberfläche 8 hinsichtlich
ihrer Topographie verdeutlicht. Erkennbar ist dabei die Oberfläche 8 vor
Einlaufen in den Pressspalt mit nahezu ebener Oberfläche,
sich ändernder Rauhigkeit Rz innerhalb des Pressspaltes 10 und nach
dem Durchlaufen des Pressspaltes 10, wobei diese Bereiche
hier mit A bis C bezeichnet sind. An der Materialbahn M erkennbar
ist, dass sich innerhalb des Pressspaltes 10 im Bereich
B die Mikrorauhigkeit in diese einprägt und diese auch
nach Durchlaufen des Pressspaltes 10 und Reduzierung des Druckes
in C weiterhin vorliegt, wobei jedoch aufgrund der Rückstellung
an der Materialbahn M tragenden Bespannung 1 diese nunmehr
wieder eine nahezu glatte Oberfläche 8 aufweist.
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Die 4 verdeutlicht
beispielhaft eine Ausführung einer Bespannung 1 mit
einer Dicke, welche im Bereich zwischen 1 bis 5 mm, vorzugsweise
1 bis 4 mm, ganz besonders bevorzugt 1–3,5 mm liegt. Diese
umfasst den Träger 2 beispielhaft in Form eines
Vlieses, Substrates, Geleges, Gewebes, Gewirkes oder Gestrickes,
auf welchem die Lage 4 in Form der Beschichtung 3 aus
einem ersten elastomeren Polymer in einer Matrix 5 mit
einem freien Volumenanteil VF5 von < 2% und einem zweiten
elastomeren Polymer in Form des Füllmaterials 6 mit
einem freien Volumenanteil VF6 von ≥ 7%
vorgesehen ist. Das erste Polymer umschließt dabei den
Träger 2 komplett, während das zweite
Polymer in Kombination mit dem ersten Polymer über dem
Träger 2 angeordnet ist. Die Härte des
ersten elastomeren Polymers liegt dabei bei ≥ 92 Shore
A, des zweiten elastomeren Polymermaterials bei ≤ 90 Shore
A.
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- 1
- Bespannung
- 2
- Träger
- 3
- Beschichtung
- 4
- Lage
- 5
- Matrix
- 6
- Füllmaterial
- 7
- polymere
Partikel
- 8
- Oberfläche
- 9
- Pressenvorrichtung
- 9.1
- Presswalze
- 9.2
- Presswalze
- 10
- Pressspalt
- 11
- Oberfläche
- VFG
- freies
Gesamtvolumen
- VF5
- freies
Volumen in der Matrix
- VF6
- freies
Volumen im Füllmaterial
- M
- Materialbahn
- A,
B, C
- Bereiche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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