DE102008042021B3 - Endodontiestift zur Einführung in einen gekrümmten Wurzelkanal - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Endodontiestift zur Einführung in einen gekrümmten Wurzelkanal, mit einem einteiligen Grundkörper, umfassend eine Kunststoffmatrix, welche mit Fasern verstärkt ist, die in die Kunststoffmatrix eingelagert sind, wobei der Grundkörper Zonen unterschiedlicher Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist und wobei mindestens eine Zone eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit und mindestens eine Zone eine verminderte Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist, wobei die Fasern parallel zur Längsachse in die Kunststoffmatrix eingelagert sind, wobei der Endodontiestift dadurch gekennzeichnet ist, dass die mit Fasern verstärkte Kunststoffmatrix über die Länge und den Querschnitt des Grundkörpers unterschiedliche Konzentrationen von Reflexions-/Absorptionspartikeln enthält, so dass dadurch unterschiedliche Biege- und Torsionssteifigkeiten erzielt sind und wobei in der mindestens einen Zone hoher Biege- und Torsionssteifigkeit ein höherer Anteil der Reflexions-/Absorptionspartikel als in der mindestens einen Zone verminderter Biege- und Torsionssteifigkeit enthalten ist. Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieses Endodontiestiftes.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Endodontiestift zur Einführung in einen gekrümmten Wurzelkanal und ein Verfahren zu dessen Herstellung nach den Oberbegriffen des Patentansprüche 1 sowie 17.
- Wurzelstifte für die endodontische Stift-Stumpf-Versorgung gewinnen an Bedeutung beim Wiederaufbau koronaler Zahnsubstanz. Diese klinisch etablierte Methode wird jährlich weltweit millionenfach am Patienten angewendet. Der Aufbau endodontisch behandelter Zähne ist Voraussetzung für deren langfristige Erhaltung und für die Umsetzung eines vorausschauenden therapeutischen Gesamtkonzeptes. Insbesondere unter Schonung der gesunden Zahnhartsubstanz ist eine zuverlässige Verankerung für definitive Restaurationen erforderlich.
- Der wachsende Bedarf, unter besonderer Berücksichtigung demoskopischer Verschiebungen innerhalb der Alterspyramide, hat zur Entwicklung neuer Werkstoffe, konstruktiver Lösungen und Herstellungsverfahren geführt. Klassische Behandlungsprinzipien werden zunehmend in Frage gestellt. Die physikalischen Eigenschaften des Dentins sind durch die endodontische Behandlung nicht wesentlich verändert. Eine Schwächung wird aber infolge des Zahnhartsubstanzverlustes durch die Zugangskavität, die Entfernung des Kavumdaches und durch Vorbohrungen für Wurzelkanalstifte verursacht. Metallische und auch keramische Wurzelkanalstifte sind Platz beanspruchend und vermögen die Stabilität des endodontisch behandelten Zahnes zumeist nicht zu steigern.
- Eine Aufbereitung des Wurzelkanals zur Füllungs- oder Stiftverankerung ist ohne erhöhtes Risiko direkt nach der Applikation der Wurzelfüllung möglich. Dabei können Zahnfragmente mit einer zentralen Zugangskavität durch plastische Kompositmaterialien direkt aufgebaut werden.
- Bei den bisher in der klinischen Praxis üblichen Techniken sind Misserfolge nicht auszuschließen. Infolge Wurzelfraktionen, Stiftbrüchen und Retentionsverlust von Stiftaufbauten werden diese zwischen 5 und 14% beziffert. Der größte Anteil der derzeit verwendeten Wurzelstifte wird aus Glas- und Kohlefaser verstärkten Polymeren auf Methylmethacrylat (MMA)- und Epoxidharzbasis, Metallen bzw. Metall-Legierungen oder Keramiken gefertigt. Die Werkstoffeigenschaften dieser Materialklassen unterscheiden sich jedoch sehr stark von denen der Zahnhartsubstanz. Nicht angepasste Struktur-Moduli sind Ursache für nachfolgend auftretende Wurzelfrakturen Ein häufiger Versagensgrund dieser Versorgung ist durch Stiftbrüche begründet. In letzter Zeit wird jedoch verstärkt in dem Bereich der faserverstärkten Kunststoffmaterialien für den Einsatz als Wurzelkanalstift geforscht.
- Komposite-Werkstoffe werden in mehreren Schriften thematisiert. So genannte Zahnpfosten zum Verstärken eines verschlossenen Zahns sind aus der
DE 693 27 531 T2 bekannt. Sie bestehen aus einem Polymermaterial, welches flexibel genug ist, um der natürlichen Krümmung eines Wurzelkanals zu folgen. - Die
EP 1 070 486 A2 offenbart einen Stift für den Dentalbereich, der eingebettet in eine Harzmatrix ein Faserbündel aufweist, dessen einzelne Fasern spiralförmig entlang der Stiftachse gewunden sind. - Aus der
WO 2005/118744 A1 - Ein Zahnstift aus einem faserverstärkten Compositematerial wird ebenfalls in der
US 2005/0123881 A1 - Auch die
US 2003/0148247 A1 - Im
US-Patent 61 83 253 B1 wird ein Füllmaterial für dentale Kanäle aufgezeigt, welches in eine Matrix eingelagerte verstärkende Fasern, sowie organische oder mineralische Partikel enthält. - Das
US-Patent 58 71 359 A beschreibt ebenfalls eine dentale Prothese, in welcher ein Matrixmaterial mit Hilfe von eingelagerten Fasern verstärkt wird. - Diese Komposit-Werkstoffe zeigen im Hinblick auf einen Stiftaufbau ein deutlich günstigeres Potenzial als Metalle und Keramiken. Wesentlicher Nachteil der bisher im klinischen Einsatz befindlichen Wurzelstifte ist die hohe Struktursteifigkeit und das „Aufspleissen” im Bereich des höchsten Biegemoments bei glasfaserverstärkten Stiften. Üblicherweise werden faserverstärkte Endodontiestifte durch spanabhebende Verfahren wie z. B. Fräsen oder Drehen hergestellt. Die Ursache des „Aufspleissens” sind die infolge des Fertigungsprozesses an der Mantelflache und insbesondere am konisch zulaufenden distalen Spitzenbereich herausragenden bzw. gänzlich freiliegenden Einzelfasern, wodurch der strukturelle Zusammenhalt des Verbundes wesentlich gestört ist und eine apikale bakterielle Infiltration begünstigt wird.
- Ein anderer Ansatz um das „Aufspleissen” zu vermeiden, ist die Verwendung eines faserverstärkten Grundkörpers, wie sie in der
DE 10 2005 021 807 B3 beschrieben ist. Der dort dargestellte isoelastische Endodontiestift weist Verformungszonen, d. h. quasi „Einschürungen” auf. Diese Einschürungen ermöglichen es, dass der Stift Zonen mit verminderter Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist. Dieser Stift muss aufwendig mittels Mikrosystemspritzguss in Mehrfachformen hergestellt werden. Damit die enthaltenen Fasern beziehungsweise Rundgewirke der Außenform des Endodontiestiftes folgen, müssen sie vorgeformt werden beziehungsweise in geeigneter Weise in die Spritzgussform eingebracht werden. - Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Endodontiestift und ein Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen, wobei der Endodontiestift bruchsicher ist und eine apikale bakterielle Infektion verhindert.
- Die Aufgabe wird gelöst durch einen Endodontiestift mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 17. Weitere bevorzugte Fit Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- In anderen Worten wird die Aufgabe gelöst durch einen Endodontiestift zur Einführung in einen gekrümmten Wurzelkanal, mit einem einteiligen Grundkörper, umfassend eine Kunststoffmatrix, welche mit Fasern verstärkt ist, die in die Kunststoffmatrix eingelagert sind, wobei der Grundkörper Zonen unterschiedlicher Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist und wobei mindestens eine Zone eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit und mindestens eine Zone eine verminderte Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist, wobei die Fasern parallel zur Längsachse in die Kunststoffmatrix eingelagert sind wobei der Endodontiestift dadurch gekennzeichnet ist, dass die mit Fasern verstärkte Kunststoffmatrix über die Länge und den Querschnitt des Grundkörpers unterschiedliche Konzentrationen von Reflexions-/Absorptionspartikeln zur Reflexion und Absorption von Laserstrahlen enthält, so dass dadurch die unterschiedliche Biege- und Torsionssteifigkeit erzielt wird und wobei in der mindestens einen Zone hoher Biege- und Torsionssteifigkeit ein höherer Anteil der Reflexions-/Absorptionspartikel als in der mindestens einen Zone verminderter Biege- und Torsionssteifigkeit enthalten ist.
- Dies bedeutet in anderen Worten, dass der erfindungsgemäße Endodontiestift einen einteiligen Grundkörper aufweist, der eine Kunststoffmatrix umfasst, welche mit Fasern verstärkt ist, die in die Kunststoffmatrix eingelagert sind, wobei der Grundkörper mindestens eine erste Zone und mindestens eine zweite Zone hat, die unterschiedliche Biege- und Torsionssteifigkeiten aufweisen, wobei der Endodontiestift dadurch gekennzeichnet ist, dass die Fasern parallel zur Längsachse in die Kunststoffmatrix eingelagert sind und die mit Fasern verstärkte Kunststoffmatrix weiterhin Reflexions-/Absorptionspartikel enthält und wobei in der mindes tens einen ersten Zone mehr Reflexions-/Absorptionspartikel als in der mindestens einen zweiten Zone enthalten sind.
- Der Endodontiestift weist in einer bevorzugten Ausführungsform an seinen Außenflächen Verdrängungselemente in Form von Kanälen und/oder Nuten auf. Diese ermöglichen das Verdrängen eines Befestigungsmaterials im Wurzelkanal und dienen gleichzeitig als Retentionselemente. Vorzugsweise verlaufen die Verdrängungselemente axial oder bogenförmig zur Längsachse des Endodontiestiftes.
- Die Reflexions-/Absorptionspartikel sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe von Silber, Aluminium, Platin, Wolfram und Cer und deren Legierungen, wobei Reflexions-/Absorptionspartikel aus der Gruppe von Silber, Aluminium, Platin und deren Legierungen besonders bevorzugt sind.
- Vorzugsweise sind die Reflexions-/Absorptionspartikel in einer Konzentration von 1 bis 90 Gewichts-% in dem Endodontiestift enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen sie (die Reflexions-/Absorptionspartikel) einen Durchmesser von 10 bis 100 nm auf.
- Die verstärkenden Fasern sind vorzugsweise organische und/oder mineralische Fasern, welche vorzugsweise in einer Konzentration von 50–90 Gew.-% enthalten sind.
- Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Fasern um Kohlefasern, silanisierte Glasfasern und/oder Keramikfasern.
- Die Kunststoffmatrix ist vorzugsweise ein biokompatibles organisches Polymer, dass vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe der Epoxid-, Acryl-, Polyurethan- und Polyesterharze und deren Copolymere und Blends. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die Kunststoffmatrix aus einem biokompatiblen organischen Polymer, welches ausgewählt aus der Gruppe der Epoxid- und Polyurethanharze und deren Copolymeren und Blends.
- Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Bestandteilen weist der erfindungsgemäße Endodontiestift als weitere Füllstoffe nanodisperse Materialien und/oder Röntgenkontrastmittel auf, wobei es sich, vorzugsweise um Carbon-Nanotubes, Hydroxylapatit, SiO2, nanodisperses Ag, CeO, SnO2 und/oder WO3 handelt. Die weiteren Füllstoffe sind vorzugsweise mit einem Anteil von 50–90 Gew.-% in der Kunststoffmatrix enthalten.
- Eine bevorzugte Ausführungsform des Endodontiestiftes ist dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper in Abhängigkeit von seiner Länge mindestens zwei Zonen mit erhöhter Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist.
- Besonders bevorzugt weist der Grundkörper des Endodontiestiftes mindestens einen im Wesentlichen konisch zulaufenden distalen Spitzenbereich auf, in welchem außenliegende Faserenden von der Kunststoffmatrix umschmolzen sind. Dieses Umschmelzen der Einzelfasern im konisch zulaufenden apikalen Bereich ist ein wesentlicher Vorteil. Bei spanend hergestellten Stiften kommt es dort unter Biegebeanspruchung zwangsläufig zum ”Aufspleißen”.
- Vorzugsweise hat der Grundkörper im distalen Spitzenbereich ein Strukturmodul von 3 bis 20 GPa. Weiterhin ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein proximales Ende ausgebildet, welches ein Strukturmodul von 15 bis 50 GPa aufweist.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn der Grundkörper des Endodontiestiftes im distalen Spitzenbereich ein Strukturmodul von 3 bis 15 GPa und am proximalen Ende ein Strukturmodul von 15 bis 50 GPa aufweist.
- In einer weiteren Ausführungsform zeichnet sich der Endodontiestift dadurch aus, dass der Grundkörper mindestens eine Einschürung aufweist.
- Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Endodontiestiftes ist dadurch gekennzeichnet, dass ein im Wesentlichen prismatischer oder zylindrischer Rohling hergestellt wird, in welches verstärkende Fasern parallel zur Längsachse eingebracht werden und wobei über die Länge und den Querschnitt des Grundkörpers unterschiedliche Konzentrationen von Reflexions-/Absorptionspartikeln zur Reflexion und Absorption von Laserstrahlen eingebracht werden, wobei in mindestens eine erste Zone des Rohlings ein höherer Anteil von Reflexions-/Absorptionspartikeln eingebracht wird als in mindestens eine zweite Zone des Rohlings und der Rohling anschließend mit einem Laser behandelt wird, wobei in der ersten Zone der Laser die Kunststoffmatrix in höherem Maß aufschmilzt, als in der zweiten Zone. Der Rohling ist um seine Längsachse drehbar beziehungsweise wird während der Laserbehandlung um diese Achse gedreht. In Zonen, in denen mehr Reflexions-/Absorptionspartikel enthalten sind, schmilzt der Laser die Kunststoffmatrix in höherem Maß auf, als in Zonen, in denen weniger Reflexions-/Absorptionspartikel enthalten sind. Das stärkere Aufschmelzen der Kunststoffmatrix resultiert in erhöhten Schrumpfspannungen um die Reflexions-/Absorptionspartikel herum, was wiederum eine höhere Steifigkeit ergibt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden durch Laserschnitt an der Außenfläche des Grundkörpers Verdrängungselemente in Form von Kanälen und/oder Nuten ausgeformt.
- Vorzugsweise werden die Reflexions-/Absorptionspartikel in einer Konzentration von 1 bis 90 Gewichts-% in den Rohling eingebracht. Die im Rohling enthaltenen Reflexions-/Absorptionspartikel weisen einen Durchmesser von 10 bis 100 nm auf.
- Zur Laserbehandlung wird als Laser ein CO2-Laser oder Titan-Saphir-Laser mit gegebenenfalls nachfolgender Sealcoating-Versiegelung auf der Außenfläche im distalen Spitzenbereich verwendet.
- In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens formt der Laser eine im Wesentlichen konisch zulaufende distale Spitze am Rohling aus, wobei die Kunststoffmatrix um die außenliegenden Faserenden herum schmilzt.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens schneidet der Laser Einschnürungen in den Rohling.
- Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Endodontiestiftes erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Außenansicht des Kunststoffgrundkörpers eines erfindungsgemäßen Endodontiestiftes, -
2 eine schematische Seitenansicht des distalen Spitzenbereichs eines erfindungsgemäßen Endodontiestiftes und -
3 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Endodontiestift entlang der Längsachse. - In
1 ist ein Endodontiestift mit verstärkenden parallelen Fasern3 dargestellt, wobei der in x-, y- und z-Richtung bewegliche Laser11 im oberen Bereich angedeutet ist. Der zylindrische Grundkörper1 weist bereits bogenförmige Verdrängungskanäle7 auf. Ein herzustellender konisch zulaufender distaler Spitzenbereich8 ist schematisch angedeutet. -
2 zeigt eine schematische Seitenansicht, wobei die außenliegenden Faserenden9 im Spitzenbereich8 des Endodontiestiftes zu erkennen sind, um welche die Kunststoffmatrix2 aufgeschmolzen ist. Weiterhin ist eine Sealcoating-Versiegelung10 zu sehen. -
3 zeigt einen Querschnitt entlang der Längsachse L, wobei erste Zonen4 mit hoher Konzentration und zweite Zonen5 mit geringerer Konzentration an Reflexions-/Absorptionspartikeln6 zu erkennen sind. Am proximalen Ende12 liegt in der ersten Zone4 eine höhere Konzentration vor, woraus ein Strukturmodul von 15 bis 50 GPa resultiert, wohingegen in der zweiten Zone5 im distalen Spitzenbereich8 eine geringere Konzentration vorliegt, woraus ein Strukturmodul von 3 bis 20 GPa resultiert. - In der Umgebung der Reflexions-/Absorptionspartikel
6 ist die Kunststoffmatrix2 partiell aufgeschmolzen. Dies beruht auf der Herstellung mittels eines erläuterten Laserbearbeitungsverfahrens. - Durch unterschiedliche Konzentrationen der Reflexions-/Adsorptionspartikel
6 über den Querschnitt und Länge werden unterschiedliche Steifigkeitsgrade erzielt. Das implifiziert auch Isoelastizität. Die Adsorption von Laserenergie durch die Reflexions-/Adsorptionspartikel6 (und die Fasern) sowie die anteilig auftretende Reflexion der Laserstrahlen durch die Reflexions-/Adsorptionspartikel6 führt zu einer lokalen Temperaturerhöhung in deren Umgebung. Dies resultiert in einem partiellen Aufschmelzen der Matrix2 in unmittelbarer Reflexions-/Adsorptionspartikelumgebung. - Das anschließende Abkühlen führt zu Schrumpfspannungen in der Kunstoffmatrix
2 um die Reflexions-/Adsorptionspartikel6 , sowie um die enthaltenen Fasern3 herum. Diese Schrumpfspannungen ermöglichen die Erzielung unterschiedlicher Steifigkeitsgrade. Ein höherer Anteil an Reflexions-/Adsorptionspartikeln6 führt zu höheren Schrumpfspannungen und entsprechend zu einer höheren Steifigkeit. Ungekehrt ergibt ein geringerer Anteil an Reflexions-/Adsorptionspartikeln6 weniger Schrumpfspannungen und entsprechend eine geringere Steifigkeit. -
- 1
- Grundkörper
- 2
- Kunststoffmatrix
- 3
- verstärkende Fasern
- 4
- Zonen hoher Torsions- und Biegesteifigkeit/erste Zonen
- 5
- Zonen verminderter Torsions- und Biegesteifigkeit/zweite Zonen
- 6
- Reflexions-/Absorptionspartikel
- 7
- Verdrängungskanäle
- 8
- distaler Spitzenbereich
- 9
- außenliegende Faserenden
- 10
- Sealcoating-Versiegelung
- 11
- laser, Laserstrahl
- 12
- proximales Ende
- L
- Längsachse
Claims (24)
- Endodontiestift zur Einführung in einen gekrümmten Wurzelkanal, mit einem einteiligen Grundkörper (
1 ), umfassend eine Kunststoffmatrix (2 ), welche mit Fasern (3 ) verstärkt ist, die in die Kunststoffmatrix (2 ) eingelagert sind, wobei der Grundkörper (1 ) Zonen unterschiedlicher Biege- und Torsionssteifigkeit aufweist und wobei mindestens eine Zone eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit (4 ) und mindestens eine Zone eine verminderte Biege- und Torsionssteifigkeit (5 ) aufweist, wobei die Fasern (3 ) parallel zur Längsachse in die Kunststoffmatrix (2 ) eingelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Fasern verstärkte Kunststoffmatrix (2 ) über die Länge und den Querschnitt des Grundkörpers (1 ) unterschiedliche Konzentrationen von Reflexions-/Absorptionspartikeln (6 ) zur Reflexion und Absorption von Laserstrahlen enthält, so dass dadurch die unterschiedliche Biege- und Torsionssteifigkeit erzielt sind und wobei in der mindestens einen Zone hoher Biege- und Torsionssteifigkeit (4 ) ein höherer Anteil der Reflexions-/Absorptionspartikel als in der mindestens einen Zone verminderter Biege- und Torsionssteifigkeit (5 ) enthalten ist. - Endodontiestift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenflächen Verdrängungselemente (
7 ) in Form von Kanälen und/oder Nuten aufweisen. - Endodontiestift nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängungselemente (
7 ) axial oder bogenförmig zur Längsachse verlaufen. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexions-/Absorptionspartikel ausgewählt sind aus der Gruppe von Silber, Aluminium, Platin, Wolfram und Cer und deren Legierungen.
- Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexions-/Absorptionspartikel in einer Konzentration von 1 bis 90 Gewichts-% enthalten sind.
- Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexions-/Absorptionspartikel einen Durchmesser von 10 bis 100 nm aufweisen.
- Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die verstärkenden Fasern (
3 ) organische und/oder mineralische Fasern sind, welche vorzugsweise in einer Konzentration von 50–90 Gew.-% enthalten sind. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (
3 ) Kohlefasern, silanisierte Glasfasern und/oder Keramikfasern sind. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix (
2 ) aus einem biokompatiblen organischen Polymer, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Epoxid-, Acryl-, Polyurethan- und Polyesterharze und deren Copolymere und Blends besteht. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllstoffe nanodisperse Materialien und/oder Röntgenkontrastmittel eingebracht sind, vorzugsweise Carbon-Nanotubes, Hydroxylapatit, SiO2, nanodisperses Ag, CeO, SnO2, WO3.
- Endodontiestift nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe mit einem Anteil von 50–90 Gew.-% in der Kunststoffmatrix (
2 ) enthalten sind. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper in Abhängigkeit von seiner Länge mindestens zwei Zonen mit erhöhter Biege- und Torsionssteifigkeit (
4 ) aufweist. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper mindestens einen im Wesentlichen konisch zulaufenden distalen Spitzenbereich (
8 ) aufweist, in welchem außenliegende Faserenden (9 ) von der Kunststoffmatrix (2 ) umschmolzen sind. - Endodontiestift nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper im distalen Spitzenbereich (
8 ) einen Strukturmodul von 3 bis 20 GPa aufweist und weiterhin ein proximales Ende (10 ) hat, welches ein Strukturmodul von 15 bis 50 GPa aufweist. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper im distalen Spitzenbereich (
8 ) ein Strukturmodul von 3 bis 15 GPa und am proximalen Ende (10 ) ein Strukturmodul von 15 bis 50 GPa aufweist. - Endodontiestift nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, das der Grundkörper mindestens eine Einschürung aufweist.
- Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Wesentlichen prismatischer oder zylindrischer Rohling hergestellt wird, in welches verstärkende Fasern (
3 ) parallel zur Längsachse (L) eingebracht werden und wobei über die Länge und den Querschnitt des Grundkörpers (1 ) unterschiedliche Konzentrationen von Reflexions-/Absorptionspartikeln (6 ) zur Reflexion und Absorption von Laserstrahlen eingebracht werden, wobei in mindestens eine erste Zone (4 ) des Rohlings ein höherer Anteil von Reflexions-/Absorptionspartikeln (6 ) eingebracht wird als in mindestens eine zweite Zone (5 ) des Rohlings und der Rohling anschließend mit einem Laser (11 ) behandelt wird, wobei in der ersten Zone (4 ) der Laser (11 ) die Kunststoffmatrix (2 ) in höherem Maß aufschmilzt, als in der zweiten Zone (5 ). - Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass durch Laserschnitt an der Außenfläche des Grundkörpers (
1 ) Verdrängungselemente (7 ) in Form von Kanälen und/oder Nuten ausgeformt werden. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexions-/Absorptionspartikel (
6 ) in einer Konzentration von 1 bis 90 Gewichts-% in den Rohling eingebracht werden. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexions-/Absorptionspartikel (
6 ) mit einem Durchmesser von 10 bis 100 nm in den Rohling eingebracht werden. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass als Laser (
11 ) ein CO2-Laser oder Titan-Saphir-Laser verwendet wird. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine nachfolgende Sealcoating-Versiegelung (
10 ) auf der Außenfläche um einem distalen Spitzenbereich (8 ) erzeugt wird. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass vom Laser (
11 ) ein im Wesentlichen konisch zulaufender distaler Spitzenbereich (8 ) am Rohling ausgeformt wird, wobei die Kunststoffmatrix (2 ) um die außenliegenden Faserenden (9 ) herum geschmolzen wird. - Verfahren zur Herstellung eines Endodontiestiftes nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass vom Laser Einschnürungen in den Rohling geschnitten werden.
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