WO2010094246A1

WO2010094246A1 - Zahnstumpfaufbau, dessen herstellverfahren und bauweise

Info

Publication number: WO2010094246A1
Application number: PCT/CZ2010/000001
Authority: WO
Inventors: Josef JANČÁŔ; Zbyněk ŠEDIVÝ
Original assignee: Adm A.S.
Priority date: 2009-02-18
Filing date: 2010-01-07
Publication date: 2010-08-26
Also published as: WO2010094246A4; US20110294095A1; CZ200993A3; CZ302049B6

Abstract

Das Verfahren zur Herstellung eines in dem Wurzelkanal zu verankernden Zahnstumpfaufbaus besteht aus folgenden Schritten: In eine Aushöhlung in Form eines Wurzelkanals (3) oder in eine freigelegte Ausnehmung (6) werden biegsame Nadeln (1) nacheinander gesteckt, die Länge der herausragenden Enden der Nadeln (1) wird der Form eines Stumpfaufbaukerns (2) angepasst, danach wird der Kern (2) aus einem halbflüssigen polymerisierbaren Kompositum modelliert und gehärtet, worauf ein äußerer Mantel einer Krone an den Kern (2) angebracht wird. Der durch dieses Verfahren hergestellte Zahnstumpfaufbau ist durch einen aus gehärtetem Kompositum bestehenden Aufbaukern (2) gebildet, aus dem vereinzelte biegsame Nadeln (1) herausragen, die darin verankert sind, und deren Querschnitt kreisförmig, elliptisch oder mehreckig ist, dessen Umkreis einen Diameter von 0,1 bis 0,8 mm hat, wobei die herausragenden Teile der Nadeln (1) im Wesentlichen einen der Aushöhlung des Wurzelkanals (3) oder der Ausnehmung (4) entsprechenden Raum einnehmen.

Description

Zahnstumpfaufbau, dessen Herstell verfahren und Bauweise

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines in einem Wurzelkanal zu verankernden Zahnstumpfaufbaus und einen durch dieses Verfahren hergestellten Zahnstumpfaufbau.

Bisheriger Stand der Technik

Bei der endodontischer Behandlung der Zähne in der zahnärztlichen Praxis werden Stifte aus Metall oder Faserkunststoff benutzt, die in einer zylinderförmigen Höhle verankert sind, die durch Nachbohren des Wurzelkanals entsteht. Nachteilig an den Metallstiften ist, dass sie das Aussehen des rekonstruierten Zahnes beeinträchtigen. Es handelt sich um ein heterogenes Element in der Pulpa des Zahnes mit einem wesentlich höheren Elastizitätsmodul, was zur Folge hat, dass die auf die künstliche Krone wirkende senkrechte Druckkraft auf die Kanalwände übertragen wird. Das kann zum Bruch der bereits durch Ausbreitung des Kanals geschwächten Wurzel führen. In dieser Hinsicht sind solche Stifte vorteilhafter, die aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind, der verschiedenartig angeordnete Glasfaser- oder Kohlenstofffaserbände in Harzmatrix beinhaltet.

Aus der Schrift US 6267597 ist eine Art endodontischer Zahnrekonstruktion bekannt, die darin besteht, dass ein Stift aus einem nicht gehärteten oder nur teilweise gehärteten Kompositwerkstoff hergestellt wird, der aus einer Polymer-Matrix und versteifenden Fasern besteht. Das untere Ende des Stiftes wird eingeschmolzen, um in den Wurzelkanal eingeschoben werden zu können, dann wird der Stift gehärtet, an seinem oberen Ende wird ein Stiftaufbau hergestellt, an dem eine Krone befestigt wird. Diese Lösung hat zum Vorteil, dass es nicht notwendig ist, den Wurzelkanal auszubreiten; es genügt nur seine Reinigung. Die allgemeine Verbreitung dieser Methode ist dadurch limitiert, das es sehr schwierig ist, den Stift aus Kompositwerkstoff in die enge Höhle des Wurzelkanals einzuschieben.

In den Schriften US 5741139 und US 6371763 wird ein Stift als Bestandteil eines Zahnstumpfaufbaus beschrieben, der aus Kompositwerkstoff hergestellt ist, welcher Faser enthält, von denen zumindest eine Faser nicht parallel zur Achse des Wurzelkanals verläuft. Die Fasern im Kompositstift können auf allerlei Weise konfiguriert werden, z.B. gewunden, konvergent, sie können ein Gitter bilden oder in der Matrix verstreut sein. Der in der Werkstatt fabrizierte und mit einer adhäsiven Hülle versehene Stift wird in den Wurzelkanal eingebracht, an seinem herausragenden Ende, das nachträglich ausgefranst werden kann, wird eine Metallscheibe als Grund einer Krone befestigt. Dieser Stift hat zum Nachteil, sowie im vorigen Fall, Schwierigkeiten beim Einbringen des Stiftes in den engen Wurzelkanal.

Soll in der zahnärztlichen Praxis eine Zahnrekonstruktion durchgeführt werden und steht noch ein genügender Teil der ursprünglichen Krone zur Verfügung, wird der Aufbau mit dem restlichen Zahngewebe durch eine Stumpfverklebung verbunden. Eine solche Verbindung ist jedoch bruchanfällig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System des Zahnstumpfaufbaus zu entwerfen, in dem die beim Kauen entstandene Belastung nach gleichen Prinzipien wie beim gesunden Zahn in die Wurzel übertragen wird. Die Behandlung soll die Wurzel nicht beeinträchtigen und eine feste Verbindung zwischen der Pulpa und dem Aufbau sichern. Das System soll auch für die Bedingungen der üblichen zahnärztlichen Praxis geeignet sein. ⁾

Darstellung der Erfindung

Die erwähnte Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines in dem Wurzelkanal zu verankernden Zahnstumpfaufbaus gelöst, das darin besteht, dass in eine Aushöhlung in Form eines Wurzelkanals oder in eine freigelegte Ausnehmung biegsame Nadeln nacheinander gesteckt werden, die Länge der herausragenden Enden der Nadeln der Form eines Stumpfaufbaukerns angepasst wird, danach der Kern aus einem halbflüssigen polymerisierbaren Kompositum modelliert und gehärtet wird, worauf ein äußerer Mantel einer Krone an den Kern angebracht wird.

Vorteilhaft werden die Nadeln in den Wurzelkanal oder in die Ausnehmung bis zu deren Ausfüllen gesteckt.

Zur Erhöhung der Beständigkeit kann die Oberfläche des Kerns mit einer zweidimensionalen Aussteifung aus Metall, Keramik, Polymer oder Kompositum versehen werden.

Der nach dem obigen Verfahren hergestellte Zahnstumpfaufbau ist durch einen aus gehärtetem Kompositum bestehenden Aufbaukern gebildet, aus dem vereinzelte biegsame Nadeln herausragen, die darin verankert sind, und deren Querschnitt kreisförmig, elliptisch oder mehreckig ist, dessen Umkreis einen Diameter von 0,1 bis 0,8 mm hat, wobei die herausragenden Teile der Nadeln im Wesentlichen einen der Aushöhlung des Wurzelkanals oder der Ausnehmung entsprechenden Raum einnehmen.

Die Nadeln als Grundelement des Zahnstumpfaufbaus können aus Metall, aus Keramik, aus Polymer oder aus Kompositum hergestellt werden, wobei sie einen kreisförmigen, elliptischen oder mehreckigen Querschnitt haben, dessen Umkreis von einem Diameter von 0,1 bis 0,8 mm ist.

Der Querschnitt der Nadel kann sich ihrer Länge entlang ändern.

Kurze Beschreibung der Abbildungen

Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Beispielen dargestellt. Die Abbildungen zeigen zwei erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele im Schnitt: Fig. 1 einen Zahnstumpfaufbau für die endodontische Zahnbehandlung, Fig. 2 denselben Aufbau auf einem Modell angebracht, auf dem dieser hergestellt wurde,

Fig. 3 einen mit zweidimensionaler Aussteifung versehenen Aufbau, Fig. 4 einen anderen, zum Einsetzen in eine Ausnehmung bestimmten Aufbau und Fig. 5 den Aufbau nach Fig. 4 auf einem Modell angebracht.

Ausführungsbeispiele der Erfindung

In den Ausführungen des Zahnstumpfaufbaus nach Fig. 1 bis 5 ist eine biegsame Nadel 1 das Grundelement des Aufbausystems. Der Diameter deren Querschnitts beträgt 0,45 mm, deren Ausgangslänge ist 20 mm. Sie ist durch ein Bündel von Glasfasern in gehärteter Harzmatrix gebildet und hat einen konstanten Querschnitt der ganzen Länge entlang. Bei anderen Ausführungen kann die Nadel 1 einen ovalen oder mehreckigen Querschnitt haben und dessen größter Diameter kann von 0,1 bis zu 0,8 mm betragen. Die Nadel 1 kann ebenso gut aus Metall, Keramik oder Polymer hergestellt sein. Bei anderen Ausführungen kann der Querschnitt der Länge entlang variieren. Der Zahnstumpfaufbau nach Fig. 1 bis 5 ist durch einen, aus gehärtetem Polymer-Kompositum hergestellten Aufbaukern 2 gebildet, aus dem vereinzelte biegsame Nadeln 1 herausragen, die darin verankert sind. Deren Querschnitt ist kreisförmig und der Diameter beträgt 0,45 mm. Die herausragenden Teile der Nadeln 1 nehmen im Wesentlichen einen der Aushöhlung des Wurzelkanals 3 oder der Ausnehmung 4 entsprechenden Raum ein.

Das Verfahren zur Herstellung des Zahnstumpfaufbaus geht von Fig. 2 und 5 hervor. An einem Modell 5, d.h. ex vivo werden in die Aushöhlung in Form eines Wurzelkanals 3 oder einer freigelegten Ausnehmung 4 biegsame Nadeln 1 nacheinander gesteckt. Bei dem Aufbau nach Fig. 2 werden die Nadeln 1 in den Wurzelkanal 3 bis zu dessen Ausfüllen gesteckt. Soll die Ausnehmung 4 behandelt werden, ist sie vorerst mit einer weichen Masse, z.B. mit Polystyrol auszufüllen, in der die Nadeln 1 provisorisch fixiert werden. Die herausragenden Enden der Nadeln 1 werden so verkürzt, dass sie einen für den Aufbaukern 2 bestimmten Raum einnehmen. Danach wird der Kern aus einem halbflüssigen polymerisierbaren Kompositum modelliert und gehärtet, worauf ein äußerer Mantel einer Krone an den Kern angebracht wird. In der Ausführung nach Fig. 3 ist der Aufbaukern 2 mit einer zweidimensionalen Aussteifung 7 in Form einer Matte aus Kompositum versehen, das aus gewobenen Glasfasern in einer ungehärteten Harzmatrix besteht. Nach der Einbringung der Aussteifung 7 auf die Oberfläche des Kerns 2 lässt man die Aussteifung 7 aushärten. In anderen Ausführungen kann die Aussteifung aus Metall, Keramik oder Polymer bestehen. An den Kern 2 wird nachträglich ein äußerer Mantel einer Krone angebracht und der auf diese Weise hergestellte Aufbau wird dann an den vorbereiteten Zahnstumpf des Patienten in vivo aufgesetzt, d.h. das Bündel der herausragenden Nadeln 1 wird in den Wurzelkanal 3 eingeschoben, in den man vorher härtbares Klebestoff eingeführt hat. Der Kern 2 wird ebenfalls an die obere Fläche des Stumpfes angeklebt. Dies aber ist nicht mehr Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung eines in dem Wurzelkanal zu verankernden Zahnstumpfaufbaus, dadurch gekennzeichnet, dass in eine Aushöhlung in Form eines Wurzelkanals (3) oder in eine freigelegte Ausnehmung (6) biegsame Nadeln (1 ) nacheinander gesteckt werden, die Länge der herausragenden Enden der Nadeln (1) der Form eines Stumpfaufbaukerns (2) angepasst wird, danach der Kern (2) aus einem halbflüssigen polymerisierbaren Kompositum modelliert und gehärtet wird, worauf ein äußerer Mantel einer Krone an den Kern (2) angebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (1) in den Wurzelkanal (3) oder in die Ausnehmung (6) bis zu deren Ausfüllen gesteckt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Kerns (2) mit einer zweidimensionalen Aussteifung (7) aus Metall, Keramik, Polymer oder Kompositum versehen wird.

4. Der nach Ansprüchen 1 bis 3 hergestellte Zahnstumpfaufbau, dadurch gekennzeichnet, dass er durch einen aus gehärtetem Kompositum bestehenden Aufbaukern (2) gebildet ist, aus dem vereinzelte biegsame Nadeln (1 ) herausragen, die darin verankert sind, und deren Querschnitt kreisförmig, elliptisch oder mehreckig ist, und dessen Umkreis einen Diameter von 0,1 bis 0,8 mm hat, wobei die herausragenden Teile der Nadeln (1 ) im Wesentlichen einen der Aushöhlung des Wurzelkanals (3) oder der Ausnehmung (4) entsprechenden Raum einnehmen.

5. Zahnstumpfaufbau nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (1 ) aus Metall, aus Keramik, aus Polymer oder aus Kompositum hergestellt sind, wobei sie einen kreisförmigen, elliptischen oder mehreckigen Querschnitt haben, dessen Umkreis einen Diameter von 0,1 bis 0,8 mm hat.

6. Zahnstumpfaufbau nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Nadeln (1) sich ihrer Länge entlang ändert.