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Die
Erfindung betrifft ein Saugsystem für einen Saugkanal,
der zum Abführen von Spinnluft aus einer Vielzahl von Spinnaggregaten
einer Offenendspinnmaschine vorgesehen ist. Das Saugsystem umfasst
eine Filtereinheit zum Reinigen der abgesaugten Spinnluft. Weiterhin
ist eine Unterdruckquelle zur Erzeugung eines primären
Unterdrucks in einem stromabwärts der Filtereinheit liegenden
Abschnitt des Saugsystems vorgesehen. Ebenso ist eine Sensoreinrichtung
zur Erzeugung eines Messsignals, welches mit einem sekundären
Unterdruck in einem stromaufwärts der Filtereinheit liegenden
Abschnitt des Saugsystems korrespondiert, vorgesehen.
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Ebenso
betrifft die Erfindung eine Offenendspinnmaschine, beispielsweise
eine Rotorspinnmaschine, welche einen Saugkanal aufweist, an den eine
Vielzahl von Spinnaggregaten zum Zweck des Abführens von
Spinnluft aus den Spinnaggregaten angeschlossen ist.
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Aus
der
DE 199 08 377
A1 ist ein Unterdrucksystem zum Abführen von Spinnluft
aus einer Vielzahl von Spinnaggregaten einer Offenendrotorspinnmaschine
bekannt. Das Unterdrucksystem umfasst einen maschinenlangen Saugkanal,
an den über Zweigleitungen die zahlreichen Offenendspinnvorrichtungen
der Offenendspinnmaschine angeschlossen sind. Der maschinenlange
Saugkanal ist mit einer Filterkammer verbunden. Stromabwärts
der Filterkammer ist eine Unterdruckquelle vorgesehen, welche in
einem stromabwärts der Filterkammer gelegenen Abschnitt
einen primären Unterdruck erzeugt. Hierdurch wird in dem
maschinenlangen Saugkanal ein sekundärer Unterdruck erzeugt,
der allerdings wegen eines Druckabfalls in der Filterkammer geringer
als der primäre Unterdruck ist.
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Dieser
Druckabfall erhöht sich im Betrieb der Offenendspinnmaschine,
da sich der Filter mit aus der Spinnluft ausgefilterten Partikeln
zusetzt. Dies wiederum führt dazu, dass der Unterdruck
in dem maschinenlangen Saugkanal während des Betriebes immer
weiter sinkt.
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Bei
der Offenendspinnmaschine gemäß der
DE 199 08 377 A1 ist daher
eine Sensoreinrichtung im Endbereich des Saugkanals vorgesehen,
welche ein Absinken des sekundären Unterdrucks im Saugkanal
auf einen kritischen Wert detektiert. Wird ein solcher kritischer
Wert erreicht, so wird die abgesaugte Spinnluft über eine
Reservefilterkammer geführt und dort gefiltert, so dass
die zuvor verwendete Hauptfilterkammer manuell oder automatisch
gereinigt werden kann.
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Das
Unterdrucksystem der aus der
DE 199 08 377 A1 bekannten Offenendspinnmaschine
stellt sicher, dass in dem Saugkanal ein Mindestunterdruck nicht
unterschritten wird. Hierdurch können Störungen
des Spinnbetriebes an den einzelnen Spinnaggregaten, wie beispielsweise
Fadenbrüche und Schwankungen der Qualität des
erzeugten Fadens, im Vergleich zu älteren Unterdrucksystemen vermindert
werden. Gleichwohl treten Fadenbrüche und Qualitätsschwankungen
weiterhin auf.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es folglich, ein Saugsystem bzw.
eine Offenendspinnmaschine zu schaffen, welche diese Nachteile vermeidet
und insbesondere die Zahl der Fadenbrüche weiter vermindert
sowie die Qualität des gesponnenen Garns verbessert.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das mit dem sekundären Unterdruck korrespondierende Messsignal
einem Regler zugeführt ist, der zur Erzeugung eines Stellsignals
ausgebildet ist, welches zum Stellen des primären Unterdrucks
vorgesehen ist, um so den sekundären Unterdruck zu regeln.
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Die
vorliegende Erfindung hat erkannt, dass Schwankungen des Unterdrucks
in dem Saugkanal auch dann zu Störungen des Spinnprozesses
führen, wenn diese Schwankungen sich in einem Bereich oberhalb
eines vorgesehenen Mindestunterdrucks bewegen. Derartige Schwankungen
des sekundären Unterdrucks können durch die vorgeschlagene
Regelung der Unterdruckquelle wirksam vermindert werden.
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Der
Begriff „Unterdruck" bezeichnet dabei die Differenz von
dem herrschenden Umgebungsdruck und dem im jeweiligen Abschnitt
des Saugsystems auftretenden Absolutdruck. Der Wert des jeweiligen
Unterdrucks ist positiv, wenn der Absolutdruck im entsprechenden
Abschnitt geringer als der Umgebungsdruck ist.
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Die
Sensoreinrichtung zur Erzeugung des Messsignals, welches mit dem
sekundären Unterdruck korrespondiert, kann beispielsweise
aus einem ersten Sensor zur Erfassung des Umgebungsdrucks, aus einem
zweiten Sensor zur Erfassung des Absolutdruckes in dem stromaufwärts
der Filtereinheit liegenden Abschnitt des Saugsystems und aus einer Einrichtung
zur Bildung einer Differenz aus den Signalen der beiden Sensoren
bestehen.
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Alternativ
kann die Sensoreinrichtung auch einen Differenzdrucksensor aufweisen.
Ein Differenzdrucksensor umfasst einen Messwertaufnehmer, der die
Differenz aus zwei Drücken unmittelbar erfasst. So kann
der Messwertaufnehmer beispielsweise ein Membran umfassen, dessen
eine Seite mit dem einen Druck, vorliegend also mit dem Druck stromaufwärts
der Filtereinheit, und dessen andere Seite mit dem anderen Druck,
vorliegend also mit dem Umgebungsdruck, beaufschlagt ist, wobei
dann eine resultierende elastische Verformung des Membrans ein unmittelbares
Maß für die Druckdifferenz ist, welche beispielsweise
mit einem Dehnungsmessstreifen erfassbar ist.
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Unter
einem Regler wird allgemein eine Baueinheit verstanden, welche eine
Regelgröße X laufend mit einer Führungsgröße
W vergleicht und beim Auftreten einer Abweichung eine Stellgröße
Y liefert, welche dieser Abweichung entgegenwirken kann. Die Abweichung
der Regelgröße X von der Führungsgröße
Y wir auch Regeldifferenz E genannt. Die Ermittlung der Regeldifferenz
E ist ein wesentliches Merkmal eines Reglers im Sinne dieser Anmeldung. Im
vorliegenden Fall entspricht das mit dem sekundären Unterdruck
korrespondierende Messsignal der Regelgröße X.
Weiterhin entspricht ein vorgebbarer Sollwert für den sekundären
Unterdruck der Führungsgröße W. Schließlich
entspricht das Stellsignal zum Stellen des primären Unterdrucks
der Stellgröße Y.
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Liegt
nun der gemessene sekundäre Unterdruck unter dem vorgesehenen
Sollwert, so wird das Stellsignal derart verändert, dass
der primäre Unterdruck erhöht wird. Hierdurch
wiederum erhöht sich der sekundäre Unterdruck,
so lange bis der sekundäre Unterdruck seinem Sollwert entspricht.
Regler, Unterdruckquelle und Sensor bilden einen geschlossenen Regelkreis
(englisch: closed-loop), der nach dem Prinzip der Festwertregelung
arbeitet. Aufgrund dieser Anordnung ist es möglich, den
sekundären Unterdruck, zumindest nach dem Abklingen des
Regelvorgangs, unabhängig von dem Verschmutzungsgrad der
Filtereinreichung auf seinen vorgesehenen Wert zu bringen und dort
zu halten. Neben dem Einfluss des Verschmutzungsgrades können
auch weitere Störgrößen ausgeregelt werden.
Weitere Störgrößen sind beispielsweise
der Wirkungsgrad der Unterdruckquelle sowie die Menge der abzuführenden Spinnluft.
Durch das vorgeschlagene Saugsystem wird die Zahl der Fadenbrüche
an den Spinnaggregaten einer damit ausgerüsteten Offenendspinnmaschine
verringert. Weiterhin wird die Qualität eines an einer
Spinnstelle der Offenendspinnmaschine gesponnenen Fadens verbessert.
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In
einem Ausführungsbeispiel ist das durch den Regler erzeugte
Stellsignal ein Signal zum Stellen einer Drosseleinrichtung der
Unterdruckquelle. Bei der Drosseleinrichtung kann es sich um ein
Ventil oder ähnliches handeln. Hierdurch ist es möglich, eine
Unterdruckquelle für eine Vielzahl von Offenendspinnmaschinen
zu verwenden. Jeder einzelnen Offenendspinnmaschine ist dann eine
jeweils eigene, individuell stellbare Drosseleinrichtung zugeordnet.
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In
einer anderen Ausführungsform ist das Stellsignal ein Signal
zum Stellen einer Drehzahl eines Antriebs der Unterdruckquelle.
Bei dem Antrieb kann es sich insbesondere um einen Motor für
einen Ventilator der Unterdruckquelle handeln. In diesem Fall ergibt
sich ein guter Wirkungsgrad, da auf eine Drosseleinrichtung verzichtet
werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist der Filtereinheit eine durch einen Umschaltvorgang von einem
Betriebzustand in einen Reinigungszustand und durch einen Rückschaltvorgang
von dem Reinigungszustand in den Betriebszustand bringbare Umschalteinheit
vorgeschaltet, wobei die abgesaugte Spinnluft bei Einnahme des Betriebszustands
gereinigt wird, indem sie durch eine Hauptfiltereinheit geleitet
ist und wobei sie bei Einnahme des Reinigungszustandes gereinigt wird,
indem sie durch eine Reservefiltereinheit geleitet ist. Hierdurch
ist es möglich, die jeweils nicht genutzte Filtereinheit
zu reinigen, ohne den Spinnprozess der Offenendspinnmaschine unterbrechen
zu müssen. Dabei wird auch durch ein Umschalten bzw. Rückschalten
von der einen zur anderen Filtereinheit eine (bleibende) Veränderung
des sekundären Unterdrucks verhindert. Durch das Umschalten
bzw. das Rückschalten wird folglich weder die Häufigkeit von
Fadenbrüchen noch eine Verschlechterung der Qualität
der erzeugten Fäden bewirkt. In einer einfachen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Umschalten bzw. das Rückschalten
durch einen Bediener bewirkt wird.
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Vorteilhafterweise
ist jedoch vorgesehen, dass eine Steuervorrichtung zum automatischen Auslösen
eines Umschaltvorgangs und/oder eines Rückschaltvorgangs
der Umschalteinheit vorgesehen ist. Hierdurch vereinfacht sich die
Bedienung der mit dem erfindungsgemäßen Saugsystem
ausgerüsteten Offenendspinnmaschine.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung so ausgebildet ist, dass
sie einen besagten Umschaltvorgang und/oder einen besagten Rückschaltvorgang
zeitgesteuert auslöst. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass nach einem ersten vorgebbaren Zeitintervall, in dem sich
die Umschalteinheit in dem Betriebszustand befindet, automatisch
ein Umschaltvorgang ausgelöst wird. Die erste Zeitspanne
kann beispielsweise 10 Minuten oder 15 Minuten betragen. Weiterhin
kann eine zweite vorgebbare Zeitspanne vorgesehen sein, während derer
sich die Umschalteinheit im Reinigungszustand befindet, wobei nach
Ablauf der zweiten Zeitspanne automatisch ein Rückschaltvorgang
ausgelöst werden kann. Die zweite Zeitspanne kann dabei
wesentlich kürzer als die erste sein. Sie muss lediglich
ausreichend bemessen sein, um eine Reinigung der Hauptfiltereinheit
durchführen zu können. Bei einer Zeitsteuerung
der Umschaltvorgänge bzw. der Rückschaltvorgänge
ergibt sich ein einfacher und kostengünstiger Aufbau des
Saugsystems.
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Besonders
bevorzugt ist die Steuervorrichtung jedoch zum Auslösen
eines besagten Umschaltvorganges und/oder eines besagten Rückschaltvorganges
anhand wenigstens eines ihr zugeführten Signals ausgebildet.
So kann das Signal zum Auslösen eines Umschaltvorganges
herangezogen werden, wenn es mit dem Verschmutzungsgrad der Hauptfiltereinheit
korrespondiert. Soll jedoch das Signal zum Auslösen eines
Rückschaltvorganges herangezogen werden, so ist es sinnvoll,
dass es mit dem Verschmutzungsgrad der Reservefiltereinheit korrespondiert.
Es ist auch denkbar, ein erstes Signal zum Auslösen von
Umschaltvorgängen und ein zweites Signal zum Auslösen
von Rückschaltvorgängen heranzuziehen. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass ein Umschaltvorgang bzw. ein Rückschaltvorgang
erst dann ausgelöst wird, wenn er auch erforderlich ist.
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Dabei
kann für das zugeführte Signal ein erster Grenzwert
festgelegt sein, der ein Umschalten bzw. ein Rückschalten
der Umschalteinheit auslöst. Der Grenzwert kann unter Berücksichtigung
des Sollwertes für den sekundären Unterdruck festgelegt werden,
um so letztendlich einen Umschaltvorgang bzw. einen Rückschaltvorgang
in Abhängigkeit von dem Druckabfall an der jeweils aktiven
Filtereinheit auszulösen.
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Zur
Erzeugung des oder der mit den Verschmutzungsgraden korrespondierenden
Signale können beispielsweise optische Verschmutzungssensoren
eingesetzt werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das der
Steuervorrichtung zugeführte Signal ein mit dem primären
Unterdruck korrespondierendes Signal. Aus einem derartigen Signal
kann bei einem auf einen konstanten Wert geregelten sekundären
Unterdruck der Verschmutzungsgrad des gerade im Betrieb befindlichen
Filtereinheit indirekt ermittelt werden, um so die Notwendigkeit
eines Umschaltvorganges festzustellen.
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Das
mit dem primären Unterdruck korrespondierende Signal kann
beispielsweise mittels einer weiteren Sensoreinrichtung unmittelbar
erzeugt werden. Der aktuelle Wert des primären Unterdrucks kann
so mit hoher Genauigkeit erfasst werden.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass das mit dem primären Unterdruck
korrespondierende Signal das durch den Regler erzeugte Stellsignal
ist. Auf diese Weise kann auf eine weitere Sensoreinrichtung verzichtet
werden.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass das der Steuervorrichtung zugeführte
Signal ein mit der Differenz aus primärem Unterdruck und
sekundärem Unterdruck korrespondierendes Signal ist. Hierbei besteht
der Vorteil darin, dass eine gewollte oder ungewollte Veränderung
des sekundären Unterdrucks bei der Ermittlung des Verschmutzungsgrades
automatisch berück sichtigt wird. Eine gewollte Veränderung
kann beispielsweise durch eine Änderung des Vorgabewertes
eintreten. Eine ungewollte Veränderung kann beispielsweise
bei einer Fehlfunktion des Reglers eintreten.
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Da
der Druckabfall an der Hauptfiltereinheit bzw. an der Reservefiltereinheit
unmittelbar erfasst wird, ist zudem eine Beschädigung der
jeweiligen Filtereinheit durch einen übermäßigen
Druckabfall ausgeschlossen.
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In
einem Ausführungsbeispiel ist eine Differenzschaltung vorgesehen,
welche das mit der Differenz korrespondierende Signal anhand des
mit dem sekundären Unterdruck korrespondierenden Messsignals
der Sensoreinrichtung und anhand eines mit dem primären
Unterdrucks korrespondierenden Messsignals einer weiteren Sensoreinrichtung
erzeugt.
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Bevorzugt
ist jedoch ein Differenzdrucksensor vorgesehen, welcher das mit
der Differenz korrespondierende Signal unmittelbar erzeugt. In diesem Fall
ergibt sich eine höhere Genauigkeit der Erfassung der Differenz,
da die Messung ohne Beeinflussung durch den Umgebungsdruck erfolgt.
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Vorteilhafterweise
ist eine steuerbare Filterreinigungseinrichtung vorgesehen, welche
zum automatischen Reinigen eines Filterelementes der Hauptfiltereinheit
nach einem Umschaltvorgang vorgesehen ist. Hierdurch verringert
sich der Bedien- und Wartungsaufwand. Die Filterreinigungseinrichtung kann
beispielsweise einen Wischer mit einer zugeordneten Antriebseinheit
umfassen. Die Steuerung der Filterreinigungseinrichtung kann durch
die Steuervorrichtung zum automatischen Auslösen eines
besagten Umschaltvorgangs und/oder eines besagten Rückschaltvorgangs
erfolgen.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Abschluss des automatischen Reinigens
des Filterelements der Hauptfiltereinheit durch die Filterreinigungsvorrichtung
einen Rückschaltvorgang auslöst. Hierzu kann vorgesehen
sein, dass ein entsprechendes Signal von der Filterreinigungseinrichtung
zur Steuervorrichtung übertragen wird.
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Ebenso
vorteilhaft kann eine andere steuerbare Filterreinigungseinrichtung
vorgesehen sein, welche zum automatischen Reinigen eines Filterelementes
der Reservefiltereinheit nach einem besagten Rückschaltvorgang
vorgesehen ist. Hierdurch wird der Bedien- bzw. Wartungsaufwand
weiter verringert.
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Das
Filterelement der Hauptfiltereinheit und/oder das Filterelement
der Reservefiltereinheit können so ausgebildet und angeordnet
sein, dass eine Schwerkraft, welche auf eine auf dem jeweiligen Filterelement
gebildete Schmutzmatte wirkt, das Ablösen der Schmutzmatte
von dem jeweiligen Filterelement begünstigt. So kann die
Ansaugseite des jeweiligen Filterelements beispielsweise senkrecht oder
bevorzugt über Kopf angeordnet sein. Wenn der Luftstrom
durch das entsprechende Filterelement unterbrochen wird, so löst
sich die gebildete Schmutzmatte, welche aus dem Luftstrom herausgelöste
Partikel umfasst, in vielen Fällen selbsttätig
von dem Filterelement. Zumindest wird das Ablösen durch
einen manuellen oder automatischen Reinigungsvorgang unterstützt.
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Besonders
bevorzugt ist die Steuereinrichtung zum Erzeugen eines Alarmsignals
bei Erreichen eines zweiten Grenzwertes, der über dem ersten Grenzwert
liegt, ausgebildet. Ein derartiges Alarmsignal kann beispielsweise
an eine optische oder akustische Alarmeinheit übermittelt
werden, um durch deren Aktivierung dem Bediener über die
Notwendigkeit eines Eingreifens zu informieren. Der zweite Grenzwert
wird nur erreicht, wenn ein Umschaltvorgang oder ein Rückschaltvorgang
nicht durchgeführt werden konnte oder wenn auch durch einen
Umschalt- bzw. Rückschaltvorgang der Druckabfall an der
Filtereinrichtung nicht verringert werden konnte. Ursache hierfür
kann beispielsweise ein misslungener Reinigungsvorgang sein. Die
Auslösung des Alarms ermöglicht es nun dem Bediener
geeignete Maßnahmen zu treffen.
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Dabei
ist die Steuereinrichtung vorteilhafterweise zusätzlich
zum Erzeugen eines Stopsignals bei Erreichung eines drittes Grenzwertes,
der über dem zweiten Grenzwert liegt, ausgebildet. Dies
ermöglicht es, die Offenendspinnmaschine kontrolliert abzuschalten,
wenn der Bediener auf das zuvor ausgelöste Alarmsignal
nicht entsprechend reagiert hat. Der dritte Grenzwert wird dabei
so festgelegt, dass ein Absinken des sekundären Unterdruckes
durch ein Erreichen des maximal möglichen primären
Unterdrucks bei gleichzeitig steigendem Druckabfall am Filterelement
verhindert ist. Hierdurch kann die Produktion minderwertigen Garns
vermieden werden.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Offenendspinnmaschine
ist ein erfindungsgemäßes Saugsystem vorgesehen.
Es ergeben sich die oben beschriebenen Vorteile.
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Wenngleich
ein erfindungsgemäßes Saugsystem räumlich
von der zu besaugenden Offenendspinnmaschine getrennt sein kann,
so ist es doch von Vorteil, wenn wenigstens die Filtereinrichtung und/oder
die Unterdruckquelle des Saugsystems in einem Endgestell der Offenendspinnmaschine
angeordnet sind. Es ergibt sich so ein kompakter Aufbau, wobei luftführende
Leitungen ebenso wie elektrische Leitungen besonders kurz ausgeführt
sein können.
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Wenn
die Offenendspinnmaschine eine verfahrbare Wartungseinrichtung aufweist,
so ist es zweckmäßig diese an den Saugkanal zumindest während
der Durchführung eines Wartungsvorganges anzuschließen,
um Luft von der Wartungseinrichtung abführen zu können.
So kann auf eine separate Einrichtung zum Besaugen der Wartungseinrichtung verzichtet
werden. Wegen der erfindungsgemäßen Regelung des
sekundären Unterdrucks ist eine Beeinträchtigung
der Arbeitsprozesse der Spinnaggregate dabei ausgeschlossen.
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Vorteilhafterweise
ist die Steuereinrichtung des Saugsystems mit einer Maschinensteuerung
zur Gesamtsteuerung der Offenendspinnmaschine ver bunden. Eine derartige
Maschinensteuerung weist üblicherweise eine Anzeigeeinheit
und eine Eingabeeinheit zur Interaktion mit dem Bediener auf. Durch die
Verbindung der Steuereinrichtung mit der Maschinensteuerung können
sowohl die Anzeigeeinheit als auch die Eingabeeinheit durch den
Bediener zum Bedienen der Steuereinrichtung und/oder zum Einstellen
des Reglers des Saugsystems verwendet werden. Insbesondere können
Alarmsignale und Stopsignale der Steuereinrichtung durch die Maschinensteuerung
in geeignete Maßnahmen umgesetzt werden.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Saugsystem
für einen Saugkanal, der zum Absaugen von Spinnluft aus
einer Vielzahl von Spinnaggregaten einer Offenendspinnmaschine vorgesehen
ist, welche eine Filtereinrichtung zum Reinigen der abgesaugten
Spinnluft, eine Unterdruckquelle zur Erzeugung eines primären
Unterdrucks stromabwärts der Filtereinrichtung, um so einen
sekundären Unterdruck stromaufwärts der Filtereinrichtung
zu erzeugen und eine der Filtereinrichtung vorgeschalten Umschalteinheit
aufweist, welche durch einen Umschaltvorgang von einem Betriebzustand
in einen Reinigungszustand und durch einen Rückschaltvorgang
von dem Reinigungszustand in den Betriebszustand bringbar ist, wobei
die abgesaugte Spinnluft zum Zweck ihrer Reinigung bei Einnahme
des Betriebszustands durch eine Hauptfiltereinheit und bei Einnahme
des Reinigungszustands durch eine Reservefiltereinheit geführt
ist.
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Ein
derartiges Saugsystem ist aus der
DE 199 08 377 A1 bekannt. Gemäß der
DE 199 08 377 A1 wird
ein Umschaltvorgang dann durchgeführt, wenn der sekundäre
Unterdruck auf einen für die Spinnaggregate kritischen
Wert absinken sollte, woraus auf eine verschmutzten Hauptfiltereinheit
geschlossen wird.
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Nachteiligerweise
wird hierbei auch dann ein Umschaltvorgang ausgelöst, wenn
das Absinken des sekundären Unterdrucks auf anderen Gründen,
bei spielsweise auf einer Störung im Bereich der Unterdruckquelle,
zurückzuführen ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Saugsystem bereitzustellen,
bei dem Umschaltvorgänge und Rückschaltvorgänge
bedarfsgerecht durchgeführt werden.
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Die
Aufgabe wird bei einem Saugsystem der vorstehenden Art dadurch gelöst,
dass das der Steuervorrichtung zugeführte Signal ein mit
der Differenz aus primärem Unterdruck und sekundärem
Unterdruck korrespondierendes Signal ist. Hierdurch kann der Verschmutzungsgrad
der gerade im Betrieb befindlichen Hauptfilter- oder Reservefiltereinheit
sicher ermittelt werden, um so die Notwendigkeit eines Umschalt-
oder Rückschaltvorganges festzustellen, so dass die Umschalteinheit
automatisch und bedarfsgerecht gesteuert werden kann.
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Bei
einem Saugsystem gemäß dem zweiten Aspekt der
Erfindung können weitere der im Zusammenhang mit dem ersten
Aspekt der Erfindung beschriebenen Merkmale vorgesehen sein.
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Die
Erfindung wird nachstehen mit Hilfe von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 Eine
gebrochene Darstellung einer Längsseite einer Offenendspinnmaschine
mit einem erfindungsgemäßen Saugsystem;
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2 ein
Blockschaltbild eines ersten erfindungsgemäßen
Saugsystems,
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3 ein
Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des ersten
erfindungsgemäßen Saugsystems,
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4 ein
Blockschaltbild eines zweiten erfindungsgemäßen
Saugsystems,
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5 ein
Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des zweiten
erfindungsgemäßen Saugsystems,
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6 ein
Blockschaltbild eines dritten erfindungsgemäßen
Saugsystems,
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7 ein
Blockschaltbild eines vierten erfindungsgemäßen
Saugsystems und
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8 ein
Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise des dritten
und vierten erfindungsgemäßen Saugsystems.
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1 zeigt
eine Längsseite einer Rotorspinnmaschine 1 als
Beispiel für eine Offenendspinnmaschine. Sie weist eine
Vielzahl von Spinnstellen 2 auf, von denen lediglich die
Spinnstellen 21 , 23 , 25 , 27 und 2n-1 sichtbar sind. Die Spinnstellen 22 , 24 26 , 28 und 2n sind auf der nicht sichtbaren Längsseite
angeordnet. Die Spinnstellen 29–2n-3 sind aus Platzgründen nicht
dargestellt. Sämtliche Spinnstellen 2 sind gleichartig
aufgebaut. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind
jedoch lediglich die Baugruppen der Spinnstelle 27 mit
Bezugszeichen versehen. Jede Spinnstelle 2 dient der Erzeugung
eines Fadens F, auch Garn genannt, und dem Aufspulen des Fadens
in Form einer Kreuzspule KS. Hierzu weist die Spinnstelle 2 ein Spinnaggregat 3 auf.
Das Spinnaggregat 3 umfasst eine Zuführvorrichtung 4,
eine Auflöseeinrichtung 5, einen Faserkanal 6 und
eine Spinneinheit 7.
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Die
Zuführvorrichtung 4 ist zum Entnehmen eines Faserbandes
FB aus einem der Spinnstelle 2 zugestellten Spinnkanne
KA und zum Zuführen des Faserbandes FB zu der Auflöseeinrichtung 5 ausgebildet.
Die Auflöseeinrichtung 5 dient dem Herauslösen
von einzelnen Fasern aus dem Faserband FB.
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Die
aus dem Faserband FB herausgelösten Einzelfasern gelangen über
den Faserkanal 6 in die Spinneinheit 7. Die Einzelfasern
gelangen in der Spinneinheit 7 auf eine Innenfläche
eines nicht gezeigten Spinnrotors und gleiten dort durch die Rotation
des Spinnrotors und die dabei entstehenden Zentrifugalkräfte
in eine Fasersammelrille. Die sich in Längsrichtung überlappenden
Einzelfasern lagern sich an einem Ende eines mittels der Abzugseinrichtung 8 in
axialer Richtung aus dem Spinnaggregat 3 abgezogenen Fadens
F an und werden dabei durch die Rotation des Spinnrotors verdreht
und verfestigt. Hierdurch verlängert sich der Faden F stetig.
Der Faden F wird dann mittels einer Spuleinheit 9 zu einer Kreuzspule
KS aufgewickelt.
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Der
Transport der Einzelfasern in dem Faserkanal 6 wird dabei
durch eine von der Auflöseeinrichtung 5 zur Spinneinheit 7 gerichtete
Luftströmung bewirkt. Diese Luftströmung wiederum
wird erzeugt, in dem aus der Spinneinheit 7 Luft abgesaugt
wird. Hierzu ist jede Spinneinheit 7 über eine
eigene Stichleitung 10 an den gemeinsamen, maschinenlangen Saugkanal 11 angeschlossen.
Die aus den Spinneinheiten 7 bzw. aus den Spinnaggregaten 3 abgesaugte
Luft wird auch Spinnluft genannt.
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Die
Rotorspinnmaschine 1 weist weiterhin eine entlang der Spinnstellen 2 verfahrbare
Wartungseinrichtung 12 auf. Die Wartungseinrichtung 12 ist
zur Durchführung einer Vielzahl verschiedenartiger Wartungstätigkeiten
an den Spinnstellen 2 ausgebildet. Für einige
dieser Wartungstätigkeiten ist es erforderlich, auch aus
der Wartungseinrichtung 12 Luft abzusaugen. Hierzu ist
eine maschinenlange Saugleitung 13 vorgesehen, welche ebenfalls
mit dem Saugkanal 11 verbunden ist. An jeder der Spinnstellen 2 ist
ein Verschlussstück 14 vorgesehen, über welches
die Wartungseinrichtung eine Verbindung mit der Saugleitung 13 herstellen
kann.
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In
einem ersten Endgestell 15 der Rotorspinnmaschine 1 ist
ein geregeltes Saugsystem 16 zum Absaugen von Spinnluft
aus dem Saugkanal 11 angeordnet. Entscheidend für
die Vermeidung von Fadenbrüchen und für die Qualität
des erzeugten Fadens F ist es, dass die Einzelfasern in gestreckter Form
und in gleichmäßiger Verteilung in die Fasersammelrille
gelangen. Hierzu leistet das erfindungsgemäße
Saugsystem 16 einen wesentlichen Beitrag, da die Beaufschlagung
des Saugkanals 11 mit einem geregelten Unterdruck zu einer
gleichmäßigen Luftströmung im Faserkanal 6 und
daher zu einer geordneten Ablage der Einzelfasern im Spinnrotor
führen.
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Weiterhin
ist in dem ersten Endgestell eine Maschinensteuerung 17 zur
Gesamtsteuerung der Rotorspinnmaschine 1 vorgesehen. Die
Maschinensteuerung 17 umfasst dabei eine Eingabeeinheit 18 und
eine Anzeigeeinheit 19, um einen Bediener die Bedienung
die Rotorspinnmaschine 1 zu ermöglichen.
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In
einem zweiten Endgestell 20 sind weitere zentrale Einrichtungen 21 der
Rotorspinnmaschine 1 untergebracht.
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2 zeigt
eine vergrößerte, blockschaltbildartige Darstellung
des Saugsystems 16. Das Saugsystem 16 umfasst
einen Ansaugabschnitt 22, der über einen Anschlussflansch 23 mit
dem Saugkanal 11 verbindbar ist.
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Die
durch den Ansaugabschnitt 22 geführte Spinnluft
SL wird einer Umschalteinheit 24 zugeführt. Diese
weist eine Klappenanordnung 25 auf, welche von einem Betriebszustand
BZ in einen Reinigungszustand AZ umschaltbar und von dem Reinigungszustand
AZ in den Betriebszustand BZ rückschaltbar ist. Hierzu
ist der Klappenanordnung 25 ein steuerbarer Antrieb 26 zugeordnet.
In der 2 befindet sich die Klappenanordnung in ihrem
Betriebszustand BZ. Die Spinnluft SL wird daher einer Hauptfiltereinheit 28 der
Filtereinheit 27 zugeführt. Würde hingegen
die Umschalteinheit 24 ihren Reinigungszustand AZ einnehmen,
so würde die Spinnluft L an eine Reservefiltereinheit 30 der
Filtereinheit 27 abgegeben. Hauptfiltereinheit 28 und
Reservefiltereinheit 30 sind parallel geschaltet, wobei
in Abhängigkeit des Zustands der Umschalteinheit 24 entweder
die Hauptfiltereinheit 28 oder die Reservefiltereinheit 30 dem
Filtern, also dem Reinigen der abgesaugten Spinnluft SL dient. Hierzu
weist die Hauptfiltereinheit 28 ein Filterelement 29 Spinnluft
SL dient. Hierzu weist die Hauptfiltereinheit 28 ein Filterelement 29 und
die Reservefiltereinheit ein Filterelement 31 auf.
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Stromabwärts
der Filtereinheit 27 ist eine Unterdruckquelle 32 vorgesehen,
welche einen Ventilator 33 und zu dessen Antrieb einen
steuerbaren Motor 34 aufweist. Stromabwärts der
Unterdruckquelle 32 schließt sich ein Glasabschnitt 35 an,
der die gereinigte Spinnluft SL in die Umgebung abgibt. Die Unterdruckquelle 32 erzeugt
in einem bezogen auf die Filtereinheit 27 stromabwärtigen
Abschnitt des Saugsystems einen primären Unterdruck pp. Hierdurch entsteht weiterhin in einem
stromaufwärts der Filtereinheit 27 gelegenen Abschnitt
ein sekundärer Unterdruck ps. Der
sekundäre Unterdruck ps ist jedoch
geringer als der primäre Unterdruck pp,
da am jeweils aktiven Filterelement 29 oder 31 ein
Druckabfall entsteht. Dieser Druckabfall ist insbesondere vom Verschmutzungsgrad
des jeweiligen Filterelementes 29 bzw. 31 sowie
von der Intensität der Luftströmung abhängig.
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Um
nun Schwankungen des sekundären Unterdruckes ps,
welche sich nachteilig auf den Spinnvorgang in den angeschlossenen
Spinnaggregaten 3 auswirken könnten, zu vermeiden,
ist ein geschlossener Regelkreis zur Regelung des sekundären
Unterdrucks ps vorgesehen. Dieser umfasst
eine Sensoreinrichtung 36 zur Erfassung des sekundären
Unterdruckes ps. Ein damit korrespondierendes
Messsignal MSS ist einem Regler 37 als Regelgröße
zugeführt. Der Regler 37 vergleicht das Messsignal
MSS mit einem Sollwert SW, der die Führungsgröße
des Reglers 37 ist. Der Sollwert SW kann beispielsweise über
die Eingabeeinheit 18 der Maschinensteuerung 17 eingegeben
und an den Regler 37 übertragen werden. Der Regler 37 erzeugt
ein die Stellgröße des Reglers 37 darstellendes
Stellsignal SSIG, welches die Drehzahl des Motors 34 der
Unterdruckquelle 32 vorgibt.
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Stellt
der Regler 37 nun fest, dass der sekundäre Unterdruck
ps und damit das Messsignal MSS kleiner
als der Sollwert SW ist, so erhöht er den Wert des Stellsignals
SSIG, so dass sich auch die Drehzahl des Motors 34 erhöht.
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Hierdurch
wiederum erhöht sich der primäre Unterdruck pp, was letztlich auch zu einer Erhöhung des
sekundären Unterdrucks ps führt.
Umgekehrt, wenn der primäre Unterdruck pp kleiner
vorgesehen ist, so wird die Drehzahl n des Motors 34 gesenkt. Nach
einem Abklingen des Regelvorganges erreicht der sekundäre
Unterdruck ps jeweils seinen vorgesehenen
Wert, und zwar unabhängig vom Druckabfall an dem aktiven
Filterelement 29 oder 31. Dieser Druckabfall wird
nämlich durch entsprechendes Stellen des primären
Unterdrucks pp über die Vorgabe
eines entsprechenden Stellsignals SSIG kompensiert.
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Zum
automatischen Steuern der Umschalteinheit 24 ist eine Steuervorrichtung 38 vorgesehen. Die
Steuervorrichtung 38 ist zur Erzeugung eines Umschaltsignals
US ausgebildet, welches einen Umschaltvorgang vom Betriebszustand
BZ in den Reinigungszustand RZ bewirkt. Weiterhin ist sie zur Erzeugung
eines Rückschaltsignals RS ausgebildet, welches einen Rückschaltvorgang
von dem Reinigungszustand RZ in den Betriebszustand BZ bewirkt. Ein
Umschaltsignal US wird dabei erzeugt, wenn der Verschmutzungsgrad
des Filterelements 29 der Hauptfiltereinheit 28 eine
Reinigung desselben erforderlich macht. Dabei wird der Verschmutzungsgrad indirekt
aus dem Stellsignal SSIG des Reglers 37 ermittelt. Dem
liegt die Überlegung zugrunde, dass je höher der
Verschmutzungsgrad ist, desto höher die Drehzahl n des
Motors 34 sein muss, um den sekundären Unterdruck
ps auf seinem vorgegebenen Wert zu halten.
Bei gegebenem Sollwert SW für den sekundären Unterdruck
ps ist die Drehzahl n daher ein Maß für
den Verschmutzungsgrad. Übersteigt nun die erforderliche
Drehzahl n einen ersten Grenzwert n1, so
wird ein Umschaltsignal US erzeugt. Der erste Grenzwert n1 kann über die Eingabeeinheit 18 bzw. über
die Maschinensteuerung 17 vorgegeben werden. Bei der Vorgabe
des Grenzwertes n1 muss allerdings der aktuelle
Sollwert SW für den sekundären Unterdruck ps berücksichtigt werden.
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Nach
einem Umschaltvorgang ist eine automatische Reinigung des Filterelements 29 der
Hauptfiltereinheit 28 vorgesehen. Hierzu erzeugt die Steuer vorrichtung 38 ein
Reinigungssignal R1 welches einer Filterreinigungseinrichtung 39 zugeführt
wird. Diese umfasst eine Antriebseinheit 40 sowie eine
Wischeranordnung 41. Durch eine Bewegung der Wischeranordnung 41 ist
es möglich, eine an dem Filterelement 29 anliegende
Schmutzmatte SM abzustreifen. Die Ansaugseite des Filterelements 29 ist dabei
senkrecht angeordnet, so dass die auf die Schmutzmatte SM wirkende
Schwerkraft ein Abstreifen derselben unterstützt. Wenn
der Reinigungsvorgang abgeschlossen ist, erzeugt die Steuervorrichtung 38 ein
Rückschaltsignal RS, welches ein Rückschalten
der Umschaltvorrichtung 24 in den Betriebszustand BZ bewirkt.
Das Rückschaltsignal RS kann nach Ablauf einer vorgebbaren
Zeitspanne oder nach Eingang eines Signals von der Filterreinigungseinrichtung 39,
welche den Abschluss des Reinigungsvorgangs bestätigt,
durchgeführt werden. Nach dem Rückschalten der
Umschalteinheit 24 erfolgt eine automatische Reinigung
des Filterelements 31. Hierzu wird ein zweites Reinigungssignal
R2 erzeugt und an eine zweite Filterreinigungseinrichtung 42 übermittelt.
Diese weist eine zweite Antriebseinheit 43 und eine zweite
Wischeranordnung 44 auf.
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Im
störungsfreien Betrieb der Saugeinrichtung 16 überschreitet
das Stellsignal SSIG den ersten Grenzwert n1 nicht.
Im Fehlerfall, beispielsweise wenn ein automatischer Reinigungsvorgang
misslingt, oder wenn die Funktion der Umschalteinheit 24 gestört
ist, kann das Stellsignal SSIG auch einen zweiten Grenzwert n2, der ebenfalls über die Maschinensteuerung 17 vorgebbar
sein kann, erreichen. Dieser zweite Grenzwert n2 führt
zur Erzeugung eines Alarmsignals AL, welches an die Maschinensteuerung 17 übermittelt
und dort an der Anzeigeeinheit 19 angezeigt wird.
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Bei
Erreichen eines noch höheren, ebenfalls vorgebbaren Grenzwertes
n3 erzeugt die Steuervorrichtung 38 ein
Stopsignal ST. Dieses Stopsignal ST wird ebenfalls an die Maschinensteuerung 17 übermittelt,
welche daraufhin die Rotorspinnmaschine 19 abstellt, bevor
der Regelkreis in seine Sättigung gelangt und der zunehmende
Druckabfall an der Filtereinheit 27 nicht mehr ausgeregelt
werden kann.
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3 illustriert
die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Saugsystems 16 im
Zeitverlauf. Dargestellt ist der Schaltzustand Z der Umschalteinheit 24,
der sekundäre Unterdruck ps, der
primäre Unterdruck pp und die Drehzahl
n des Motors 34 der Unterdruckquelle 32. Zu einem
Zeitpunkt t0 wird die Rotorspinnmaschine 1 gestartet.
Die Umschalteinheit 24 befindet sich dabei in ihrem Betriebszustand
BZ. Zum Zeitpunkt t0 wird der Motor 34 gestartet.
Seine Drehzahl n erreicht zum Zeitpunkt t1 eine
Grunddrehzahl n0. Hierdurch wird zum Zeitpunkt
t1 ein primärer Unterdruck pp0 erzeugt. Bei dem noch unverschmutzten Filterelement 29 der
Hauptfiltereinheit 28 erreicht dabei der sekundäre
Unterdruck ps einen Sollwert pssoll, der
dem Sollwert SW in der 2 entspricht und wie dort gezeigt
als Signal SW von der Maschinensteuerung 17 zum Regler 37 übertragen
wird. Der Sollwert pssoll ist durch einen
Bediener oder ein Steuerungsprogramm der Maschinensteuerung vorgebbar,
wird aber während des Betriebes der Offenendspinnmaschine
konstant gehalten, um eine gleichbleibende Qualität des
erzeugten Fadens zu erreichen.
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Im
Intervall vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt
t2 nimmt die Verschmutzung des Filterelements 29 langsam
zu. Um dabei den sekundären Unterdruck ps auf
seinem vorgegebenen Wert pssoll halten zu
können, bewirkt der Regler 37 durch entsprechende
Anpassung des Stellsignals SSIG eine Erhöhung der Drehzahl
n des Motors 34. Die Differenz Δp zwischen den
Kurven pp und ps repräsentiert
dabei den Druckabfall am Filterelement 29. Die Erhöhung
von Δp bewirkt jedoch keinerlei Änderung des sekundären
Unterdrucks ps.
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Zum
Zeitpunkt t2 erreicht die Drehzahl n einen
ersten Grenzwert n1. Dadurch veranlasst
bewirkt die Steuervorrichtung 38 einen Umschaltvorgang
der Umschalteinheit 24. Da das nun in Betrieb genommene
Filterelement 31 der Reservefiltereinheit 30 zu diesem
Zeitpunkt noch unverschmutzt ist, sinkt der Druckabfall Δp. Hierdurch steigt der sekundäre
Unterdruck ps zunächst etwas an.
Diesem Anwachsen wirkt der geschlossene Regelkreis jedoch entgegen, indem
die Drehzahl n des Motors 34 sofort abgesenkt wird. Bei
entsprechender Auslegung des Regelkreises kann die Schwankung des
Unterdruck ps jedoch so gering gehalten
werden, dass eine Störung des Betriebs der Spinnaggregate 3 nicht
erfolgt.
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Im
Zeitpunkt t2 wird weiterhin einen automatische
Reinigung des Filterelements 29 der Hauptfiltereinheit 28 begonnen.
Diese ist zum Zeitpunkt t3 abgeschlossen,
so dass die Steuervorrichtung 38 einen Rückschaltvorgang
der Umschalteinheit 24 initiiert.
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Mit
zunehmender Verschmutzung des Filterelements 29 steigt
die Drehzahl n erneut an, so dass zum Zeitpunkt t4 der
erste Grenzwert n1 erneut erreicht wird.
Bei einem ungestörten Betrieb der Vorrichtung würde
nun die im Intervall t2 bis t3 durchgeführte
Sequenz wiederholt werden. Sofern jedoch die Umschalteinheit 24 eine
Funktionsstörung aufweist, bleibt die Hauptfiltereinheit 28 in
Betrieb. In diesem Fall steigt die Drehzahl n des Motors 34 aufgrund
der weiter zunehmenden Verschmutzung des Filterelements 29 weiter
an, bis zum Zeitpunkt t5 ein zweiter Grenzwert
n2 erreicht wird. Nun erzeugt die Steuervorrichtung 38 das
bereits angesprochene Alarmsignal AL, welches einen Alarm auslöst,
um so den Bediener darauf aufmerksam zu machen, dass sein Eingreifen
erforderlich ist.
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Erfolgt
ein Bedienereingriff bis zum Zeitpunkt t6 nicht,
so wird ein dritter Grenzwert n3 erreicht.
Daher erzeugt die Steuervorrichtung nunmehr ein Stopsignal ST, welches
an die Maschinensteuerung 17 übermittelt wird.
Diese veranlasst daraufhin ein Abschalten der Spinnaggregate 3.
Dieses Abschalten ist bis zum Zeitpunkt t7 beendet,
so dass nun auch der Motor 34 abgeschaltet werden kann.
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4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Saugsystems 16. Sein grundsätzlicher Aufbau sowie
seine grundsätzliche Funktionsweise entsprechen dem anhand
der 2 und 3 erläuterten Saugsystem 16.
Insbesondere erfolgt die Regelung des sekundären Unterdrucks
ps wie oben beschrieben.
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Wie
im vorigen Ausführungsbeispiel ist zum automatischen Steuern
der Umschalteinheit 24 eine Steuervorrichtung 38 vorgesehen.
Diese ist ebenfalls zur Erzeugung eines Umschaltsignals US, welches einen
Umschaltvorgang vom Betriebszustand BZ in den Reinigungszustand
RZ bei der Umschalteinheit 24 bewirkt, und zur Erzeugung
eines Rückschaltsignals RS, welches einen Rückschaltvorgang
von dem Reinigungszustand RZ in den Betriebszustand BZ bewirkt,
ausgebildet.
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Im
Unterschied zum bisher beschriebenen Saugsystem 16 ist
jedoch eine Sensoreinrichtung 45 zur Erfassung des primären
Unterdrucks pp vorgesehen. Ein mit dem primären
Unterdruck pp korrespondierendes Signal
MSP wird dabei von der Sensoreinrichtung 45 zur Steuervorrichtung 38 übertragen
und dort bei der Erzeugung des Umschaltsignals US, des Alarmsignals
AL und des Stopsignals ST herangezogen.
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Hierbei
wird der Verschmutzungsgrad der Hauptfiltereinheit 28 indirekt
aus dem Signal MSP ermittelt. Dem liegt die Überlegung
zugrunde, dass, je höher der Verschmutzungsgrad ist, desto
höher der primäre Unterdruck pp sein
muss, um den sekundären Unterdruck ps auf
seinem vorgegebenen Wert zu halten. Bei gegebenem Sollwert SW für
den sekundären Unterdruck ps ist
der primäre Unterdruck pp daher
ein Maß für den Verschmutzungsgrad. Übersteigt nun
der erforderliche primäre Unterdruck pp einen ersten
Grenzwert pp1, so wird ein Umschaltsignal
US erzeugt. Bei Erreichen des zweiten Grenzwertes pp2 wird
weiterhin das Alarmsignal AL und bei Erreichen des dritten Grenzwertes
pp2 das Stopsignal ST erzeugt. Die Grenzwerte
pp1, pp2, pp3 können über die Eingabeeinheit 18 bzw. über
die Maschinensteuerung 17 vorgegeben werden. Bei der Vorgabe
der Grenzwerte pp1, pp2,
pp3 muss allerdings der aktuelle Sollwert
SW für den sekundären Unterdruck ps berücksichtigt
werden.
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5 illustriert
die Funktionsweise des zweiten erfindungsgemäßen
Saugsystems 16 im Zeitverlauf. Die Regelung des sekundären
Unterdrucks ps entspricht dabei dem ersten
Ausführungsbeispiel. So wird der sekundären Unterdrucks
ps unabhängig vom Verschmutzungsgrad
des Filterelements 29 auf seinem Sollwert pssoll gehalten.
Die Steuereingriffe der Steuereinrichtung 38 erfolgen nun
jedoch auf der Basis des ihr zugeführten Signals MSP, welches
Messwerte des primären Unterdrucks pp umfasst.
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Wenn
der primären Unterdrucks pp zum
Zeitpunkt t2 einen ersten Grenzwert pp1 erreicht, bewirkt die Steuervorrichtung 38 wie
bereits beschrieben einen Umschaltvorgang der Umschalteinheit 24 sowie eine
automatische Reinigung des Filterelements 29. Auch das
Rückschalten der Umschalteinheit 24 sowie das
Reinigen des Filterelements 31 erfolgt in der oben beschriebenen
Weise.
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Wenn
der primäre Unterdruck pp zum Zeitpunkt 15 einen zweiten Grenzwert pp2 erreicht,
erzeugt die Steuereinrichtung 38 ein Alarmsignal AL. Auch
die Erzeugung des Stopsignals ST durch die Steuereinrichtung 38 erfolgt
auf der Basis der mittels des Signals MSP übermittelten
Messwerte des primären Unterdrucks pp und
zwar zum Zeitpunkt t6, wenn der primäre
Unterdrucks pp einen dritten Grenzwert pp3 erreicht.
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6 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Saugsystems 16. Der Unterschied zu den bisher erläuterten
Ausführungsbeispielen besteht darin, dass die Steuereinrichtung 38 ihre
Steuereingriffe nunmehr auf der Basis eines ihr zugeführten
Differenzdrucksignals DSS ausführt, welches durch eine
Differenzschaltung 46 erzeugt ist. Die Differenzschaltung 46 erzeugt
das Differenzdrucksignal DSS, indem sie die Differenz des ihr zugeführten
Signals MSS der Sensoreinrichtung 36 und des ihr ebenfalls
zugeführten Signals MSP der Sensoreinrichtung 45 fortlaufend
ermittelt. Das Differenzdrucksignal DSS enthält also den
jeweils aktuellen Wert der Differenz Δp aus primärem
Unterdruck pp und sekundärem Unterdruck
ps, welcher ein Maß für den
Verschmutzungsgrad des jeweils in Betrieb befindlichen Filterelements 29, 31 ist.
Der Steuereinrichtung 38 werden daher von der Maschinensteuerung 17 Grenzwerte Δp1, Δp2 und Δp3 zugeführt.
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Weiterhin
zeigt 7 ein viertes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Saugsystems 16. Hierbei
führt die Steuereinrichtung 38 ihre Steuereingriffe
auf der Basis eines ihr zugeführten Differenzdruckmesssignals
DMS ausführt, welches durch einen Differenzdrucksensor 47 erzeugt
ist. Der Differenzdrucksensor 47 erfasst die Differenz
des absoluten Drucks stromaufwärts des Filterelements 29 und
des absoluten Drucks stromabwärts des Filterelements 29.
Auf dese Weise wird ebenfalls die Differenz Δp aus primärem
Unterdruck pp und sekundärem Unterdruck
ps ermittelt, allerdings mit höherer Genauigkeit,
da die Messung unabhängig vom Umgebungsdruck erfolgt.
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Die
Funktionsweise der Saugsysteme 16 der 6 und 7 ist
in 8 ersichtlich. Die Regelung des sekundären
Unterdrucks ps entspricht dabei dem ersten
Ausführungsbeispiel. Wenn die Differenz Δp aus
primärem Unterdruck pp und sekundärem
Unterdruck ps zum Zeitpunkt t2 einen
ersten Grenzwert Δp1 erreicht,
bewirkt die Steuervorrichtung 38 einen Umschaltvorgang
der Umschalteinheit 24 sowie eine automatische Reinigung
des Filterelements 29. Auch das Rückschalten der
Umschalteinheit 24 sowie das Reinigen des Filterelements 31 erfolgt
in der oben beschriebenen Weise.
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Sobald
die Differenz Δp zum Zeitpunkt t5 den zweiten
Grenzwert Δp2 erreicht, erzeugt
die Steuereinrichtung 38 ein Alarmsignal AL. Auch die Erzeugung
des Stopsignals ST durch die Steuereinrichtung 38 erfolgt
auf der Basis der mittels des Signals DSS bzw. des Signals DMS übermittelten
Werte der Differenz Δp und zwar zum Zeitpunkt t6, wenn die Differenz Δp einen dritten
Grenzwert Δp3 erreicht.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche
sind möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19908377
A1 [0003, 0005, 0006, 0041, 0041]