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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung und einem Verfahren zum
Dosieren und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche. Aus
der
EP 1 005 425 B1 ist bereits
eine Vorrichtung zum Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln
oder dergleichen bekannt. Diese umfasst einen taktweise drehbaren Füllgutbehälter
für das Pulver, in dessen Bodengruppen Bohrungen für
das Pulver ausgebildet sind. In die Bohrungen können Stopfstempel
ein- und ausfahren, um Pulverpresslinge zu bilden. Übergabestempel überschieben
die Pulverpresslinge in bereitgestellte Kapselunterteile. Darüber
hinaus sind keine weiteren Mittel vorgesehen, die das Befüllen
der Bohrungen mit Pulver zusätzlich unterstützen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Vorrichtung und Verfahren
anzugeben, die ein Befüllen der Dosierkammer weiter verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
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Vorteile der Erfindung
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Erfindungsgemäße
Vorrichtung und erfindungsgemäßes Verfahren gemäß den
Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben demgegenüber den
Vorteil, dass Dosierkammern im Füllrad oder der Füllgutbehälterselbst
bei Schüttgut mit schlechteren Fließeigenschaften
zuverlässig gefüllt werden. Dies wird dadurch
erreicht, dass zumindest ein Schwingungserzeuger vorgesehen ist,
der zur verbesserten Befüllung der Dosierkammern Füllrad
oder Füllgutbehälter in Schwin gungen versetzt.
Die Schwingungen können im Ultraschallbereich oder im Niederfrequenzbereich
liegen. Ebenfalls könnte nur eine einzige Klopfbewegung
als Schwingung zur Unterstützung der Pulvereindosierung
ausreichend sein. Die Schwingungen können horizontal, vertikal,
rotierend oder auch zusammengesetzt bezogen auf Ausrichtung der
Oberfläche von Füllrad oder Füllgutbehälter eingebracht
werden. Durch die Schwingungen wird das Füllgut quasi eingesiebt,
eingerüttelt bzw. einvibriert. Dadurch wird es möglich,
auch Füllgut mit sehr schlechten Fließeigenschaften
abzufüllen. Dadurch könnte auf zusätzliche
andere Eintraghilfen von Füllgut in die Dosierkammern verzichtet
werden. Der Schwingungserzeuger könnte alternativ zur zusätzlichen
Unterstützung herkömmlicher Eintragmittel dienen.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen,
dass als Schwingungserzeuger ein Servoantrieb vorgesehen ist. Zum
einen ist ein Antrieb ohnehin vorzusehen, um eine schrittweise Bewegung von
Füllrad bzw. Füllgutbehälter zu den unterschiedlichen
Bearbeitungsstationen zu gewährleisten. Andererseits eignet
sich gerade ein Servoantrieb hervorragend dafür, ein bestimmtes
Bewegungsprofil im Rahmen einer geeigneten Steuerung vorzugeben. So
lässt sich insbesondere eine Schwingung durch stark ändernde
Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungsverläufe erreichen.
Gegebenenfalls eignet sich bereits eine ruckartige, kurzzeitige
Vor- und Rückbewegung von Füllrad bzw. Füllgutbehälter, um
eine geeignete Schwingung zu erzeugen.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung ist eine schwingungsisolierte
Lagerung von Füllgutbehälter bzw. Dosierrad vorgesehen.
Dadurch wird es möglich, die Schwingungen nicht unmittelbar über die
Antriebswelle, sondern beispielsweise von oben, von unten oder von
der Seite bzw. von mehreren Seiten gleichzeitig einzuleiten ohne
möglicher Weise schädliche Rückwirkungen
auf den Antrieb.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen,
dass der Schwingungserzeuger zumindest dann nicht aktiviert ist,
wenn die Entleerung der Dosierkammer, nämlich bei der Befüllung
der Hartgelatinekapseln, vorgenommen werden soll. Dadurch wird die
Pulverübergabe in die Kapsel nicht negativ beeinflusst.
Vorzugsweise wird der Schwingungserzeuger angesteuert in Abhängigkeit
von der Position des Füllrads oder Füllgutbehälters.
Damit lässt sich auf einfache Art und Weise in einer Steuerung
realisieren, dass in der Position der Pulverübergabe keine Schwingungen
erzeugt werden. Die Positionsdaten stehen der Steuerung in der Regel
ohnehin zur Verfügung, so dass sich der Zusatzaufwand für
eine entsprechende Implementierung in Grenzen hält.
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Weitere
zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren
abhängigen Ansprüchen und aus der Beschreibung.
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Zeichnung
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Mehrere
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Dosieren und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut
sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Füllrads gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine
Seitenansicht der Pulverdosiervorrichtung mit Füllrad,
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3 die
Draufsicht auf einen Füllgutbehälter gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
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4 einen
Füllgutbehälter in einem Schnitt in der Ebene
II-II der 3 gemäß einer
ersten Variante,
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5 einen
Schnitt gemäß 3 in einer zweiten
Variante,
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6 den
Schnitt gemäß 3 in einer
dritten Variante,
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7 einen
Schnitte gemäß 3 in einer vierten
Variante sowie die
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8 mit ihren Teilfiguren 8a, 8b und 8c unterschiedliche
Geschwindigkeitsverläufe von jeweils Füllrad oder
Füllgutbehälter (jeweils obere Kurve) und Pulverübergabe
(jeweils darunterliegende Kurve) abhängig vom Drehwinkel,
wobei 360° genau einem Maschinentakt entsprechen.
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1 zeigt
schematisch eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Dosieren und
Abfüllen von pulverförmigem Füllgut.
Die Vorrichtung 1 umfasst ein Füllrad 4,
welches an einer Antriebswelle 5 fixiert ist und um eine
Mittelachse X-X der Antriebswelle 5 rotieren kann. Das
Füllrad 4 umfasst eine Vielzahl von Dosierkammern 20.
Hierbei können z. B. sechs oder acht Dosierkammern 20 am
Füllrad 4 vorgesehen werden. Die Dosierkammern 20 dienen
zur Dosierung einer vorbestimmten Menge des Füllguts 2.
Die vorbestimmte Menge wird dann in ein Behältnis 8 abgegeben.
Das Behältnis 8 ist beispielsweise eine Medikamentenkapsel
oder ein kleines Fläschchen.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung 1 ferner
einen Behälter 3, welcher mit dem pulverförmigen
Füllgut 2 gefüllt ist. Das Füllrad 4 ist
dabei unterhalb des Behälters 3 angeordnet. Dadurch
hat das Füllgut 2 die Tendenz, aufgrund der Schwerkraft
grundsätzlich nach unten in Richtung der Dosierkammern 20 zu
rieseln. Ferner umfasst die Vorrichtung einen Sauganschluss 6,
welcher mit der Dosierkammer 20, wie in 1 gezeigt,
verbindbar ist. Der Sauganschluss 6 dient insbesondere
zum Ansaugen von Füllgut 2 in die Dosierkammer 20.
Um zu verhindern, dass das Füllgut 2 in die Leitungen des
Hauptanschlusses 6 eingesaugt wird, ist in einem radial
nach innen gerichteten Ende der Dosierkammer 20 ein Filter 13 angeordnet.
Der Filter 13 ist dabei derart feinmaschig ausgebildet,
dass das pulverförmige Füllgut 2 nicht
durch den Filter 13 fallen kann. Der Filter 13 bildet
somit den Boden der Dosierkammer 20. Im Füllrad 4 ist
unter jeder Dosierkammer 20 ferner jeweils ein Hohlzylinder 12 angeordnet,
welcher eine Verbindung mit dem Sauganschluss 6 bzw. einen
Druckanschluss 7 in Abhängigkeit von einer Stellung
des Füllrads 4 herstellt. Die Stellung des Füllrads 4 ist
dabei in einer Dosierphase derart, dass die Dosierkammer 20 unterhalb
des Behälters 3 angeordnet ist und über
den Hohlzylinder 12 eine Verbindung mit dem Sauganschluss 6 gegeben ist.
Dadurch wird Füllgut 2 aufgrund des nun anliegenden
Unterdrucks in der Dosierkammer 20 in die Dosierkammer 20 eingesaugt.
In 1 ist der Saugvorgang schematisch durch den Pfeil
S angedeu tet. Zur Abgabe des Füllguts aus der Dosierkammer 20 ist
die Position des Füllrads 4 derart, dass die Dosierkammer 20 um
180° entgegensetzt zur Dosierposition angeordnet ist. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Position im
unteren Teil von 1 senkrecht nach unten, entgegengesetzt
zur Füllposition. Dabei ist die Dosierkammer 20 über
den Hohlzylinder 12 mit dem Druckanschluss 7 verbunden,
so dass Druckluft, die in 1 durch
den Pfeil P angedeutet, durch den Filter 13 in die Dosierkammer 20 strömen
kann und dadurch das darin befindliche Füllgut 2 in
das Behältnis 8 abgibt. Die Antriebsachse 5 wird
von einem Servoantrieb 40 in Rotation versetzt. Zwischen
Antriebsachse 5 und Antrieb 40 ist eine schwingungsisolierte
Lagerung 41 vorgesehen. D. h. Schwingungen, welche von
einem Schwingungserzeuger 42, der quer zur Antriebsachse 5 auf
das Dosierrad 4 einwirkt, wird nicht auf den Antrieb 40 übertragen.
Dadurch, dass der Schwingungserzeuger 42 die Dosierscheibe 4 in
Schwingung versetzt, wird das Füllgut 2 dank der
auftretenden Rüttelbewegung leichter in die Dosierkammer 20 eindosiert.
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Eine
andere Alternative der Anordnung gemäß der 1 ist
in 2 gezeigt. So wirkt nun der Schwingungserzeuger 42 in
radialer Richtung auf das Füllrad 4 ein, vorzugsweise
in einer zum Mittelpunkt des Füllrads 4 gerichteten
Orientierung.
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Die
in 3 dargestellte Vorrichtung 110 zum Dosieren
und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut 101 in
Hartgelatinekapseln oder dergleichen weist einen topfförmig
ausgebildeten, schrittweise drehbaren Füllgutbehälter 111 für
das Pulver 101 auf. Der Füllgutbehälter 111 hat
einen scheibenförmigen Boden 112, in dem vier
Gruppen 102 bis 105 mit jeweils fünf
Dosierkammern 113 ausgebildet sind. Die Mittelpunkte der
Dosierkammern 113 jeder Gruppe 102 bis 105 sind
auf jeweils einem geraden Abschnitt angeordnet, und die Gruppen 102 bis 105 befinden sich
um jeweils 90° zueinander versetzt in einem äußeren
Bereich des Bodens 112. Der Boden 112 ist von
einem Mantel 115 umgeben, der innerhalb des Füllgutbehälters 111 einen
Bereich 116 ausbildet, der gegenüber dem Boden 112 ringförmig
erhöht ist. Dies wird dadurch erreicht, dass der Mantel 115 zwei
vertikal angeordnete Wandabschnitte 117, 118 aufweist, die
durch einen horizontal angeordneten Bodenabschnitt 119 mit
einander verbunden sind.
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Gemäß 4 sind
oberhalb und in Deckung mit den Dosierkammern 113 drei
Gruppen von Stopfstempeln 121 in drei Stempelstationen
und eine Gruppe von Überschiebestempeln 122 in
einer Überschiebestation angeordnet. Sowohl die Stopfstempel 121 als
auch die Überschiebestempel 122 sind mittels an
sich bekannter und deshalb nicht dargestellter Mittel auf- und abbeweglich
ausgebildet, so dass sie während der jeweiligen Stillstandsphasen
des Füllgutbehälters 111 in die Dosierkammern 113 eintauchen.
Die Überschiebestempel 122 sind im Bereich des
Füllgutbehälters 111 von einem ortsfesten
Pulverabweiskörper 123 umgeben. Der im Querschnittskreis
abschnittförmige Pulverabweiskörper 123,
der bis unmittelbar an den Boden 112 des Füllgutbehälter 111 reicht,
weist eine dem Verlauf des ersten Wandabschnitts 117 des
Mantel 115 formschlüssig und nahezu spaltlos angepasste
erste Wandung 124 auf, wohingegen eine zweite Wandung 126 des
Abweiskörpers 123 parallel zu einer Geraden 127 liegt, auf
der die Dosierkammern 113 der Überschiebestempel 122 angeordnet
sind. Zwischen der ersten Wandung 124 des Pulverabweiskörpers 123 und dem
zweiten Wandabschnitt 118 des Pulvergutbehälters 111 ist
ein Zwischenraum 130 für das Pulver 101 ausgebildet,
dessen Breite der Breite des Bodenabschnitts 119 des Füllgutbehälters 111 entspricht.
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Der
im Uhrzeigersinn dem Pulverabweiskörper 123 nachfolgenden
ersten Gruppe 102 von Dosierkammern 113 bzw. Stopfstempeln 121 ist
ein ortsfestes Pulverleitblech 131 zugeordnet, das im Bereich
des Bodenabschnitts 119 des Füllgutbehälters 111 angeordnet
ist und nahezu bis an diesen heranreicht. Der Füllgutbehälter 111 ist
an seiner Unterseite 132 mit einer Welle 133 fest
verbunden, die von einem Antrieb 40 schrittweise gedreht
wird. In dem Bereich, in dem auch die Dosierkammern 113 in
dem Boden 112 ausgebildet sind, ist die Unterseite 132 des
Füllgutbehälters 111 von einem Zwischenring 134 abgedeckt,
der nahezu spaltfrei mit der Unterseite 132 des Füllgutbehälters 111 abschließt.
Im Bereich des Pulverabweiskörpers 123 ist unterhalb
des Füllgutbehälters 111 ein Segment 135 einschwenkbar,
in dem Bohrungen 136 für Kapselunterteile 106 ausgebildet
sind. Die Anordnung der Bohrungen 136 im Segment 135 entspricht
der Anordnung der Dosierkammern 113 bzw. der Überschiebestempel 122.
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Das
Ausführungsbeispiel gemäß 5 unterscheidet
sich von demjenigen der nach 4 darin,
dass koaxial mit der Antriebswelle 133 ein Schwingungserzeu ger 42 angeordnet
ist, welcher Vertikalschwingungen 44 auf die Antriebswelle 133 aufbringt,
so dass der Füllgutbehälter 111 in entsprechende
Schwingungen versetzt wird zur verbesserten Dosierung des Füllguts 101 in
die Dosierkammern 113. Wiederum ist eine schwingungsisolierte Lagerung 41 zwischen
Antrieb 40 und Füllgutbehälter 111 vorgesehen,
damit sich die Vertikalschwingungen 44 nicht auf den Antrieb 40 übertragen.
Weiterhin ist eine Steuerung 50 vorgesehen, der beispielhaft
ein Positionssignal des Füllgutbehälters 111 zugeführt
ist, welches von einer Positionserfassung 52 erfasst wird.
Diese könnte beispielsweise in die Positionserfassung des
Antriebs 40 integriert sein. Die Steuerung 50 ist
einerseits in der Lage, den Antrieb 40 in geeigneter Weise,
vorzugsweise positionsabhängig anzusteuern. Ebenfalls kann
die Steuerung 50 ein Steuersignal 54 generieren
für den Schwingungserzeuger 42. Dadurch kann erreicht
werden, dass Schwingungserzeuger 42 bzw. ein vorzugsweise
als Servoantrieb 40 ausgeführter Antrieb, wenn dieser
als Schwingungserzeuger fungieren soll, positionsabhängig
anzusteuern. Die Schwingungserzeuger 40, 42 werden
nämlich vorzugsweise dann aktiviert, wenn gerade keine
Pulverübergabe stattfindet. Auch andere Positionserfassungen 52,
wie beispielsweise Winkelerfassungen etc. können zum Einsatz kommen.
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Bei
der in 6 dargestellten Variante ist der Schwingungserzeuger 42 unterhalb
der Unterseite 132 des Füllgutbehälters 111,
radial beabstandet von der Antriebswelle 133, angeordnet,
in der Weise, dass er die im Füllgutbehälter 111 angeordneten
Dosierkammern 113 von der Unterseite des Füllgutbehälters 111 her
in Vertikalschwingungen 44 versetzen kann. Wiederum kann
der Schwingungserzeuger 42 ebenso wie der Servoantrieb 40 von
der Steuerung 50 angesteuert werden, vorzugsweise in Abhängigkeit
von den Signalen der Positionserfassung 52, die beispielsweise
den Drehwinkel des Füllgutbehälters 111 erfasst.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist
nun der Schwingungserzeuger 42 seitlich von der Unterseite 132 des
Füllgutbehälters 111 in der Weise angeordnet,
dass er den Füllgutbehälter 111 in Horizontalschwingungen 48 versetzen
kann. Wiederum lässt sich der Schwingungserzeuger 42 und/oder
der Servoantrieb 40 von einer Steuerung 50 in
Abhängigkeit von der Position des Füllgutbehälters 111,
erfasst durch die Positionserfassung 52, ansteuern.
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Bei
den positions- bzw. winkelabhängigen Geschwindigkeitsverläufen
v gemäß den 8a, 8b und 8c ist
in 8a ein konventioneller Geschwindigkeitsverlauf
von Füllgutbehälter 111 (immer jeweils
im oberen Bereich) und Pulverübergabe 122 (immer
jeweils im unteren Bereich) gezeigt. Bei einem konventionellen Geschwindigkeitsverlauf
wie in 8a gezeigt steigt die Geschwindigkeit
v des Rundschalttischs, der den Füllgutbehälter 111 bewegt,
linear von Null auf die Maximalgeschwindigkeit an, um dann bei einem
Winkel von ca. 150° wieder auf Null abzusinken. Anschließend
verbleibt die Geschwindigkeit des Rundschalttischs bzw. des Füllgutbehälters 111 bei
dem Wert Null, d. h. Ab ca. 150° steht also der Füllgutbehälter 111.
Bei 8b weist nun der erfindungsgemäße
Geschwindigkeitsverlauf v des Füllgutbehälters 111 bzw.
des zugehörigen Servoantriebs 40 im Bereich zwischen 0° und
ca. 150° einen unstetigen Geschwindigkeitsverlauf v auf,
der zwar wiederum bei 0° auf einen Maximalwert ansteigt,
um wieder bei ca. 150° auf Null zu liegen. Allerdings nimmt
die Geschwindigkeit v nicht linear zu bzw. ab, sondern mit nicht
konstanter, ruckartiger Beschleunigung. Bei dem Geschwindigkeitsverlauf
v nach 8c wird ein solcher unstetiger
Verlauf erst um die 150° erreicht wird. Zwischen 150° und
ca. 220° weist die Geschwindigkeit v dann einen im Wesentlichen
dreieckförmigen Verlauf auf, spätestens bei der
Pulverübergabe ist sie jedoch wieder Null. Hierbei entspricht
ein Winkel von 360° gerade einem Maschinentakt. Im Bereich
zwischen 0 und 150° bewegt sich der Rundschalttisch, dies
entspricht einer Bewegung des Füllgutbehälters 111 um
90°. Im Bereich zwischen 150° und 230° stoppt
der Rundschalttisch, während die Pulverübergabe
im Bereich zwischen ca. 240° und 300° erfolgt.
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Wesentlich
ist, dass die Dosierkammern 20, 113, in die das
Füllgut 2, 101 eindosiert werden soll, durch
einen oder mehrere Schwingungserzeuger 40, 42 in
Schwingungen 44, 48 versetzt werden. Dies kann
einerseits durch die in den 8b und 8c gezeigten
Bewegungsabläufen des Servoantriebs 40 als möglicher
Schwingungserzeuger erfolgen, indem die Dosierkammern 20, 113 gezielt
durch unstetige Bewegungen, ggf. Vor- und Rückwärtsbewegungen in
Schwingungen versetzt werden. So eignet sich ein Servoantrieb 40 hervorragend
dafür, ein bestimmtes Bewegungsprofil im Rahmen einer geeigneten
Steuerung 50 vorzugeben. So lässt sich insbesondere eine
Schwingung durch stark ändernde Geschwindigkeits- und/oder
Beschleunigungsverläufe erreichen. Gegebenenfalls eignet
sich bereits eine ruckartige, kurzzeitige Vor- und Rückbewegung
von Füllrad bzw. Füllgutbehälter, um
eine geeignete Schwingung zu erzeugen. Beispielhaft ist in den Ausführungsbeispielen
gezeigt, dass die Dosierkammern 4, 113 in Füllrad 4 oder
Füllgutbehälter 111 integriert sind.
Die Dosierkammern könnten prinzipiell auch getrennt von
Füllrad 4 oder Füllgutbehälter 111 ausgebildet sein
und in Platten, Schieber oder sonstigen Bestandteilen eines bekannten
Dosier- und Abfülleinrichtung integriert sein. Wesentlich
ist nur, dass die Dosierkammern selbst unmittelbar in Schwingung versetzt
werden.
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Alternativ
oder zusätzlich unterstützend könnte
auch ein separater Schwingungserzeuger 42 vorgesehen sein,
der an den unterschiedlichsten Stellen unmittelbar auf die Dosierkammern 20, 113 enthaltende
Füllrad 4 bzw. den Füllgutbehälter 111 einwirkt.
So eignen sich insbesondere Schwingungserzeuger 42, die
die Dosierkammern 20, 113 über Füllrad 4 bzw.
Füllgutbehälter 111 in Vertikalschwingungen 44 versetzen,
zur unterstützenden Eindosierung des Füllguts 101.
Andererseits können bereits Horizontalschwingungen 48 als
zur Dosierunterstützung eingesetzten Schwingungen hinreichend
sein.
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Bei
einem Schwingungserzeuger 42 kann es sich vorzugsweise
um einen Schwingungserzeuger im Ultraschallbereich oder Niederfrequenzbereich handeln.
Er zeichnet sich durch die Erzeugung von mechanischen Schwingungen
aus, die unmittelbar auf die Dosierkammern 20, 113 einwirken.
Im Gegenzug ist es notwendig, dass Füllrad 4 bzw.
Füllgutbehälter 111 schwingungsisoliert
gelagert werden durch die entsprechende schwingungsisolierte Lagerung 41.
Mit der Entleerung der Dosierkammeren 113 bzw. Dosierkammern 20 kann
die Steuerung 50 die Schwingungen abschalten. Die Schwingungserzeuger 40, 42 können
somit entweder positionsgesteuert durch eine entsprechende Erfassung
des Schüttwinkels vom Füllrad 4 bzw.
Füllgutbehälter 111 erfolgen. Ebenso
gut könnte jedoch auch eine zeitliche Steuerung 50 sicherstellen,
dass die Schwingungserzeugung nicht zu dem Zeitpunkt stattfindet,
bei welchem die Dosierkammern 20 bzw. Dosierkammeren 113, die
mit einem Pulverpressling befüllt sind, entleert werden
in das Kapselunterteil 106. Die Schwingungserzeuger 42, 40 könnten
als alleinige Eintragshilfe von Schüttgut in die Dosierkammeren 113, 20 genutzt
werden, oder aber auch in Kombination mit anderen Eintragmitteln
wie beispielsweise Stopfstempel 121.
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Weiterhin
ist eine schwingungsisolierte Lagerung 41 von Füllgutbehälter 111 bzw.
Dosierrad 4 auf der Antriebswelle 5, 133 vorgesehen.
Dadurch wird es möglich, die vom Schwingungserzeuger 42 erzeugten
Schwingungen ohne schädliche Rückwirkungen auf
den Antrieb 40 einzubringen.
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Der
Schwingungserzeuger 40, 42 erzeugt vorzugsweise
zumindest dann keine Schwingungen, wenn die Entleerung der Dosierkammern 20, 113 zur Befüllung
der Hartgelatinekapseln 8, 106 vorgenommen werden
soll. Dadurch wird die Pulverübergabe in die Kapsel 8, 106 nicht
negativ beeinflusst. Hierzu wird der Schwingungserzeuger 40, 42 angesteuert
in Abhängigkeit von der Position des Füllrads 4 oder Füllgutbehälters 111.
So ist die Übergabeposition bzw. der Übergabezeitpunkt
bekannt. Die Steuerung 50 erzeugt in dieser Position bzw.
im Übergabezeitraum ein solches Ansteuersignal 54 für
den Schwingungserzeuger 40, 42, dass dieser die
Dosierkammern 20, 113 nicht mit Schwingungen beaufschlagt. Bewegt
der Antrieb 40 Dosierrad 4 bzw. Füllgutbehälter 111 wieder
aus der Übergabeposition heraus, wird dies beispielsweise
mit Hilfe der Positionserfassung 52 erkannt. Dann wird
positionsabhängig beispielsweise der Servoantrieb 40 mit
einem der in den 8b, 8c dargestellten
Bewegungsprofilen angesteuert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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