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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut, wie
sie aus der
DE 102
11 118 A1 bekannt ist. Bei der bekannten Vorrichtung ist
vorgesehen, den Stopfring mittels Einstellmittel gegen die Unterseite
der Dosierscheibe zu pressen. Das Gegenpressen des Stopfrings gegen die
Unterseite der Dosierscheibe erfolgt, um während des Einführens der
Stopfstempel in die Durchbrüche der
Dosierscheibe zu vermeiden, dass Pulver aus den Durchbrüchen in
den Spalt zwischen der Unterseite der Dosierscheibe und dem Stopfring
gelangt. Derartige Pulververluste sind zum einen unerwünscht, da
das ausgetretene Pulver die Vorrichtung verschmutzt, und andererseits
der Pulververlust, insbesondere bei relativ teuren Pharmazeutika,
einen nicht unbedeutenden Kostenfaktor darstellt. Es ist daher eine
Vorrichtung wünschenswert,
die Pulververluste beim Einführen
der Stopfstempel in die Durchbrüche
des Füllgutbehälters vermeidet,
wobei die Vorrichtung eine hohe Betriebssicherheit haben soll und
wobei die Vorrichtung gleichzeitig konstruktiv relativ einfach ausgebildet
sein soll.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Dosieren von pulverförmigem
Füllgut
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil,
dass sie dank der Unterstützungsmittel
zum Aufbringen einer Kraft auf das Verschlusselement entgegen der
Stopfrichtung des Stopfstempels das Verschlusselement während des
Einstopfvorgangs spaltfrei an der Unterseite der Dosierkammer hält. Dank
des besseren Verschlusses der Dosierkammer wird das Entweichen von
zu dosierendem Gut erschwert. Dadurch lässt sich der Verbrauch des
abzufüllenden
Guts reduzieren.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass als Unterstützungsmittel
zumindest ein Stößel vorgesehen
ist. Ein Stößel lässt sich
leicht in seiner Position verändern,
so dass er beispielsweise nach Unterstützen des Verschlusselements
nach dem Stopfvorgang abgesenkt werden kann, um eine Weiterbewegung
der Dosierkammer zu der nächsten Arbeitsstation
nicht zu behindern.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass als Unterstützungsmittel
zumindest ein Keil vorgesehen ist, der vorzugsweise verschiebbar
ausgebildet ist. Über
den Keil kann je nach Position der Dosierkammer ausreichende unterstützende Kraft
mittelbar oder unmittelbar auf diese ausgeübt werden. Dadurch können insbesondere
Fertigungstoleranzen in der Entfernung der Unterseite der Dosierkammer
gegenüber
dem Tisch ausgeglichen werden, indem gegebenenfalls der Keil etwas
weiter oder weniger weit in Richtung seiner abgeschrägten Fläche soweit
verschoben wird, dass die gewünschte Kraft
auf das Verschlussmittel wirkt.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass als Unterstützungsmittel
zumindest ein Federmittel vorgesehen ist, das ebenfalls eine Kraft
entgegen der Stopfrichtung auf das Verschlussmittel ausübt. Eine
Feder eignet sich insbesondere dann, wenn das Verschlussmittel verschoben
wird, um die Dosierkammer wieder zu entleeren.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist vorgesehen, dass der Keil auf den Stößel einwirkt zum Aufbringen
einer unterstützenden
Kraft auf das Verschlussmittel. Die Position des Stößels kann
in Stopfrichtung besonders einfach verändert werden, indem die Schräge Fläche des
Keils mit dem unteren Ende des Stößels zusammenwirkt und der
Keil im wesentlichen senkrecht zur Stopfrichtung verschoben wird zur
Positionsänderung
des Stößels. Diese
Anordnung zeichnet sich durch besonders einfache Bauweise aus.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Dosieren
von pulverförmigem
Füllgut
sind in den Unteransprüchen und
in der Beschreibung angegeben.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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Die 1 einen
Längsschnitt
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Dosieren von pulverförmigem
Füllgut
in der Stopfposition,
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die 2 die
Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut vor dem Stopfvorgang
und
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die 3 die
Vorrichtung zum Dosieren von pulverförmigem Füllgut nach dem Stopfvorgang.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die
in den Figuren dargestellte Vorrichtung 10 zum Dosieren
von pulverförmigem
Füllgut
dient in der pharmazeutischen Industrie zur Herstellung von mit
Arzneimittel gefüllten
Hartgelatinekapseln. Die Vorrichtung 10 weist einen Füllgutbehälter 11 für das Füllgut auf,
welcher einen im wesentlichen scheibenförmigen Boden 12 und
eine äußere, vertikal
umlaufende Begrenzungswand 13 hat. Im Boden 12 sind
in jeweils gleichen Winkelabständen
Bohrungen als Dosierkammern 15 oder aber Bohrungsgruppen
ausgebildet, welche mit Stopfstempeln 17 sowie mit Übergabestempeln 18 zusammenwirken.
Die Stopfstempel 17 und die Übergabestempel 18 sind
in federbelasteten Stopfstempelträgern 19 sowie Übergabestempelträgem 20 gelagert,
welche ihrerseits gemeinsam auf einer Quertraverse 22 befestigt
sind. Die Quertraverse 22 ist in Säulen 23, 24 gelagert
und in Richtung des Pfeiles 25 auf- und abbeweglich.
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Unterhalb
des Bodens 12 des Füllgutbehälters 11 ist
in dessen äußerem Bereich
ein Verschlussmittel 1 vorgesehen, das zumindest eine Öffnung 8 umfasst
zur möglichen
Entleerung der Dosierkammer 15. Der Kapselteilträger 30 weist
in Deckung mit den Dosierkammern 15 Aufnahmen 31 für Kapselunterteile
auf, welche Bestandteil der bereits angesprochenen Hartgelatinekapsein
sind. Zum Dosieren des Füllguts
in die Kapselunterteile wird der Füllgutbehälter 11 über eine
mit einem nicht dargestellten Motor gekoppelte Antriebswelle 32 schrittweise unter
die jeweiligen Stopfstempel 17 bzw. Übergabestempel 18 gedreht.
Während
der Stillstandsphase des Füllgutbehälters 11 wird
im Bereich der Dosierkammer 15 befindliches Pulver durch
eine Abwärtsbewegung
der Stopfstempel 17 in die Dosierkammern 15 eingedrückt, wobei
das Verschlussmittel 1 als Gegenlager wirkt. Im Bereich
der Übergabestempel 18,
in welchem das Verschlussmittel 1 ausgespart ist, wird
der gepresste Pulverpressling von dem Übergabestempel 18 bei
seiner Abwärtsbewegung
in das jeweilige in dem Kapselteilträger 30 bereit stehende
Kapselunterteil übergeschoben.
Anschließend wird
der Kapselteilträger 30 samt
befüllten
Kapselunterteilen aus dem Bereich des Füllgutbehälters 11 verschwenkt,
um auf die Kapselunterteile die entsprechenden Kapseloberteile aufzusetzen.
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Aufgrund
eines Spaltes zwischen dem Boden 12 des Füllgutbehälters 11 und
dem Verschlussmittel 1 kann es insbesondere beim Absenken
der Stopfstempel 17 in die Dosierkammern 15 aufgrund des
Stopfstempeldrucks zu Pulververlusten kommen. Dieses Pulver gelangt
aus den Bohrungen 15 in den Spalt und verteilt sich von
dort über
das Verschlussmittel 1 sowie die gesamte Vorrichtung 10. Zur
Vermeidung bzw. Verringerung dieser Pulververluste ist die Vorrichtung 10 erfindungsgemäß besonders
ausgebildet.
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Es
sind nun Unterstützungsmittel 2, 5, 6 vorgesehen
zum Aufbringen einer Kraft auf das Verschlussmittel 1 entgegen
der Stopfrichtung des Stopfstempels 17. Hierzu ist zum
einen ein Federmittel 6 vorgesehen, das eine Kraft entgegen
der Stopfrichtung auf die Unterseite des Verschlussmittels 1 ausübt. Das
Federmittel 6 ist hierzu mit der Unterseite des Verschussmittels 1 verbunden.
Weiterhin ist unterhalb des Verschlussmittels 1 ein Stößel 2 angeordnet
im wesentlichen auf der Achse des Stopfstempels 17. Mit
seiner Stirnseite wirkt der Stößel 2 einer Verschiebung
des Verschlussmittels 1 nach unten in Stopfrichtung entgegen.
Die andere Stirnseite liegt auf der schrägen Fläche eines Keils 5 auf.
Die der schrägen
Fläche
des Keils 5 gegenüberliegende
Seite ist auf einem Tisch 7 angeordnet, der sich gegenüber dem
Verschlussmittel 1 nicht in Stopfrichtung verschieben lässt. Der
Keil 5 kann im wesentlichen senkrecht zur Stopfrichtung
auf der Oberfläche
des Tisches 7 verfahren werden.
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Diese
Unterstützungsmittel 2, 5, 6 zum
Aufbringen einer Kraft auf das Verschlussmittel 1 entgegen
der Stopfrichtung des Stopfstempels 17 arbeiten wie folgt.
In der 1 ist die Stopfposition gezeigt. Der Stopfstempel 17 verdichtet
durch eine oder mehrere Abwärtsbewegungen
das in der Dosierkammer 15 befindliche Gut. Das Verschlussmittel 1 befindet sich
in der Stopfposition, in der es die Unterseite der als Bohrung ausgeführten Dosierkammer 15 verschließt. Der
Stopfstempel 17 übt
während
des Stopfvorgangs Kraft in Stopfrichtung aus auf das Verschlussmittel 1.
Um einen möglichen
Spalt zwischen Verschlussmittel 1 und der Unterseite der
Dosierscheibe 34 insbesondere beim Stopfen möglichst
gering zu halten, wird über
Keil 5 und Stößel 2 eine
Kraft entgegen der Stopfrichtung auf das Verschlussmittel 1 aufgebracht.
Hierzu wird der Keil 5, wie in 2 gezeigt,
nach links verschoben, bis sich der Stößel 2 zwischen Verschlussmittel 1 und
Keil 5 beziehungsweise Tisch 7 verkeilt. Diese
Position ist in 1 gezeigt. Dann kann der bereits
beschriebene Stopfvorgang der Dosierkammer 15 beginnen.
Ist der Stopfvorgang abgeschlossen, soll die unter dem Stopfstempel 17 befindliche
Dosierkammer 15 in die nächste Arbeitsposition gebracht
werden. Um die Dosierscheibe 34 in diese nächste Position
bewegen zu können,
wird der Stößel 2 wieder
in eine Position gebracht, in der er keine Kraft mehr auf das Verschlussmittel 1 und
auf die Unterseite der Dosierscheibe 34 aufbringt. Hierzu
wird der Keil 5 wie in 3 angedeutet
wieder nach rechts bewegt, so dass sich der Stößel 2 aus der verkeilten
Position löst und
nach unten verfahrt und nicht mehr in Kontakt mit dem Verschlussmittel 1 steht.
Wird die in 3 gezeigte Position erreicht,
kann die Dosierscheibe 34 in die nächste Arbeitsposition gebracht
werden, in der beispielsweise das in der Dosierkammer 15 befindliche
Pulver in das Kapselunterteil überführt wird.
Hierzu wird das die Dosierkammer 15 noch verschließende Verschlussmittel 1 in
der Weise nach außen
verschoben, dass sich die Öffnung 8 in Überdeckung
befindet mit der Dosierkammer 15. Der Übergabestempel 18 wird
abgesenkt, wodurch die Dosierkammer 15 vollständig geleert
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 kann in
vielfältiger
Weise modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen,
der darin besteht, während
des Dosierens des Füllpulvers
in die Dosierkammer 15 das Verschlussmittel 1 gegen
die Unterseite der Dosierkammer 15 zu drücken, damit
kein Füllgut
an der Unterseite des Füllgutbehälters austreten
kann. So ist es beispielsweise denkbar, anstelle des Keils 5 eine
sonstige Verstellung des Stößels 2 zur
Kraftaufbringung auf das Verschlussmittel 1, beispielsweise
mittels eines Antriebs, vorzunehmen. Auch könnte ein Verkeilen des Stößels 2 auch
dadurch bewirkt werden, dass die untere Stirnseite des Stößels 2 eine abgeschrägte Keilform
aufweist und mit einer senkrecht zur Stopfrichtung verschiebbaren Oberfläche zusammen
wirkt, die parallel zur Tischoberfläche ist.