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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Rahmensortieranlage, bestehend aus
einem Schwenkaufrichter mit mindestens zwei Ablagen, in die ein
horizontal eintreffendes Rahmenprofil ablegbar ist und aus einem
Längsschwenkantrieb, durch den die Ablage um ihre Längsachse
verschwenkbar ist und aus einem Kippantrieb, durch den die Ablage
in eine nahezu vertikale Position kippbar ist.
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Im
Hochbau sind nach aktuellem Stand der Technik die ganz überwiegende
Anzahl aller Fenster rechteckig, sodass die Profile für
die Fensterrahmen und die Fensterflügeln aus Profilen zusammengesetzt
werden, die an ihrem Ende auf „Gehrung” geschnitten
sind, also um 45° abgeschrägt sind. Sehr viele
Fenster werden aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff als Endlosprofil
extrudiert, abgesägt, sortiert und anschließend
zu einem rechteckigen Rahmen verschweißt.
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Daneben
sind jedoch auch dreieckige Fenster üblich, z. B. für
Dachgauben und Treppenhäuser bis hin zu polygonalen Fenstern
mit mehr als 4 Ecken, z. B. für Architektenhäuser
oder Renovierungen.
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Allen
Fenstern gemeinsam ist, dass die jeweilige Größe
der Fenster als eine stufenlos wählbare Größe
angesehen wird. Die prinzipiell mögliche Standardisierung
von Fenstern hat sich nicht durchgesetzt. Entsprechende Ansätze,
wie z. B. in der ehemaligen DDR, wo per Dekret nur wenige, standardisierte
Fenstergrößen verfügbar waren und die Öffnungen
in der Mauer darauf anzupassen waren, haben sich nicht auf breiter
Front durchsetzen können. Trotz eines Kosten vorteils haben
derzeit komplett angebotene Fenster, deren Abmaße dann
natürlich nicht mehr variierbar sind, nur einen geringen
Marktanteil.
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Daraus
leitet sich die Aufgabenstellung ab, Fenster auftragsbezogen in
den jeweils georderten Abmessungen zu fertigen.
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Da
der Extruder zur Profilherstellung mit einer Plastifizierungsschnecke
und der anschließenden Abkühlungsstrecke eine
relativ lange Hochlauflaufzeit hat und auch nicht während
des Betriebes beliebig abgeschaltet werden kann, werden die benötigten
Profile in bestimmten Standardlängen gefertigt und in einer
zweiten, davon getrennten Station zersägt.
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Damit
beim Zersägen der Verschnitt möglichst gering
ist, wird die Reihenfolge der Abschnitte von einem entsprechenden
Rechner optimiert, sodass die verschiedenen Längen in ganz
ungleichmäßiger Verteilung eintreffen. Um anschließend
aus den vorhandenen Profilabschnitten die Fensterrahmen und Fensterflügel
in der benötigten Größe anfertigen zu
können, müssen die zusammengehörigen
Profillängen wieder zusammengeführt werden. Dazu
ist eine Zwischenstation erforderlich, in der die Profilabschnitte
so lange aufbewahrt werden, bis die zum vollständigen Fenster
noch fehlenden Abschnitte ebenfalls eingetroffen sind und bis dann
eine entsprechende Fertigungskapazität in der Rahmenschweißanlage
frei ist.
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Damit
diese Sortierlagerung nicht unnötig viel von der – teuren – Hallengrundfläche
in Anspruch nimmt, werden die Rahmenprofile möglichst vertikal gelagert.
Da sie jedoch nach dem Zusagen in horizontaler Position aus der
Säge kommen, müssen sie vor der Lagerung noch
aufgerichtet werden.
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Ferner
ist eine Drehung um die Längsachse der Profile erforderlich,
damit die Entnahme aus dem Lager in produktionstechnisch optimaler
Ausrichtung erfolgen kann. Die dritte erforderliche Bewegung ist eine
horizontale Verschwenkung, da der Platzbedarf von Säge
und Handling dann am geringsten ist.
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Auf
aktuellem Stand der Technik ist ein Handlinggerät bekannt,
dass das Längsverschwenken, das Aufrichten und die Übergabe
an ein Transportsystem zum Verteilen in die Lagerplätze
ausführt.
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Zum
Beispiel beschreibt die OS
DE
100 31 076 A1 , Boll eine Herstellungsanlage für
Fenster, deren zentrales Funktionselement ein Roboter mit einem „knickbaren
Arm” und – einschließlich der Antriebsachsen
am Ende des „knickbaren Arms” – insgesamt
6 Freiheitsgrade ist. Als Ausführungsbeispiel wird das
Einsetzen einer Scheibe in einen bereits fertigen Rahmen geschildert.
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Ein
solcher 6-Achs-Knickarm-Roboter ist auch aus anderen Industriebereichen
als ein Standard-Handling-System bekannt. Auch deshalb ist es ohne
weiteres nachvollziehbar, dass ein solcher Roboter auch die o. g.
Bewegungen und Verschwenkungen der einzelnen Fensterprofile vor
ihrer Verbindung zu einem Rahmen ausführen kann.
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Der
entscheidende Nachteil eines solchen Industrie-Roboters mit einem
Knickarm ist, dass er durch die Vielzahl seiner möglichen
Bewegungen relativ aufwändig ist und für jedes
einzelne Profil eine lange Zeit benötigt. Dadurch ist er
in der Anschaffung, in der Montage und bei der laufenden Wartung relativ
teuer.
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Da
er nur für das Handling eines einzelnen Teils ausgerüstet
ist, muss er alle Profile nacheinander bearbeiten und wird so zum
langsamsten Glied in der Kette zwischen der Säge und der
Rahmenverarbeitung
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
eine wirtschaftliche Rahmensortieranlage zu entwickeln, die mit
geringerem mechanischem Aufwand einen schnelleren Ablauf ermöglicht
und den Durchsatz von Profilen erheblich erhöht.
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Als
Lösung stellt die Erfindung vor, dass im Schwenkaufrichter
mehrere Rahmenprofile ablegbar sind, die gleichzeitig von einem
Zwischenfahrgestell aufnehmbar und horizontal zu wenigstens zwei Transportwagen
verbringbar sind.
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Die
Kernidee der Erfindung ist es also, zur Erhöhung des Durchsatzes
gleichzeitig mehrere Profile aufzurichten, um ihre Längsachse
zu drehen und vom Zwischenfahrgestell auf die einzelnen Ablageorte
der Transportwagen zu verteilen. Durch das gleichzeitige Handling
von mehreren Rahmenprofilen wird vermieden, die Antriebe der Sortieranlage
in ihrer Geschwindigkeit zu steigern, da die Gesamtkosten eines
Antriebsystems zur Erhöhung der Geschwindigkeit in erster
Annäherung mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigen.
Stattdessen ist nur eine Erhöhung der Leistung der Antriebe
erforderlich. Diese Aufwendungen steigen in erster Annäherung
nur linear mit der Leistungserhöhung an.
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Ein
weiteres, wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, die relativ
lange Fahrt auf der Strecke vom Schwenkaufrichter zu den einzelnen
Ablagepunkten des Zwischenlagers gleichzeitig auch noch für
die letzte der erforderlichen Schwenkbewegungen zu nutzen. Durch
die Überlagerung dieser beiden Bewegungen wird im Vergleich
zu einem sequenziellen Ablauf eine erhebliche Zeitersparnis erzielt.
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Eine
erfindungsgemäße Rahmensortieranlage besteht also
im ersten Teil aus einem sog. Schwenkaufrichter und im zweiten Teil
aus einem sog. Zwischenfahrgestell. Der Schwenkaufrichter ist für
das Verschwenken der Rahmenprofile um ihre Längsachse,
das sog. Längsschwenken, sowie für das Aufrichten
der Rahmenprofile zuständig, das Zwischenfahrgestell für
eine Schwenkbewegung vom Schwenkaufrichter weg sowie für
eine – meist relativ lange – Linearbewegung vom
Schwenkaufrichter hin zum vorgesehenen Abstellplatz im Zwischenlager,
z. B. auf mehreren Transportwagen.
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In
den Begriff des „Transportwagens” sind in dieser
Anmeldung auch alle anderen, denkbaren Abstellmöglichkeiten
und Abstelleinrichtungen eingeschlossen, wie z. B. ein Behälter,
ein Regal oder ein anderes Gestell.
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Mit
dem Begriff eines „Rahmenprofils” ist jedes Profil
gemeint, das entweder zur Herstellung eines Fensterrahmens oder – mit
teilweise etwas anderem Profil – zur Herstellung eines
Fensterflügels verwendet werden kann.
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Zur
Aufnahme der frisch geschnittenen Rahmenprofile weist der Schwenkaufrichter
mehrere Ablagen auf, in die ein horizontal eintreffendes Rahmenprofil
ablegbar ist. Ebenso wie das Rahmenprofil sind auch die Ablagen
längliche Profilabschnitte, in denen das Rahmenprofil durch
seine Schwerkraft fixiert wird. Dadurch ist es nicht erforderlich,
das Rahmenprofil direkt zu greifen oder anzusaugen. Stattdessen wird
jedes eintreffende Rahmenprofil von entsprechenden Fördereinrichtungen,
wie z. B. Förderbändern, aus der Säge
heraus transportiert.
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Da
alle Ablagen auf dem Schwenkaufrichter vorzugsweise mit ihren Längskanten
parallel zueinander ausgerichtet sind, werden auch die Rahmenprofile
quer zu ihrer Längsrichtung aus der Säge herausgefahren
und bis zur nächsten freien Ablage transportiert.
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Um
für das nächste, frisch zugeschnittene Rahmenprofil
wiederum eine freie Ablage zu erreichen, wird entweder das freie
Ende des Transportbandes mit jedem neuen Rahmenprofil um den Abstand
der Ablagen zueinander zurückgezogen oder der gesamte Schwenkaufrichter
wird schrittweise in dieser Richtung verfahren.
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Erst
wenn auf diese Weise alle Ablagen mit jeweils einem Rahmenprofil
befüllt sind, werden sie gemeinsam um ihre Längsachse
verschwenkt, meist um 90° und gleichzeitig aufgerichtet,
meist um einen Winkel, der etwas über 80°, jedoch
deutlich unter 90° ist, damit die Rahmenprofile sich auch
in nahezu senkrechter Position immer noch mit Sicherheit an die
Ablagen anlehnen.
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Eine
typische Anzahl von Rahmenprofilen, die gleichzeitig weiterbewegt
werden ist vier, da – wie erwähnt – die überwiegende
Mehrzahl der Fenster aus vier Rahmenprofilen besteht.
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Es
ist jedoch ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die Anlage
für eine beliebige Anzahl von Rahmenteilen ausgelegt werden
kann. Eine Anlage für acht gleichzeitig verarbeitete Rahmenteile
ist ebenso sinnvoll wie für fünf oder sechs. Fünf
Rahmenteile werden z. B. bei einem Rahmen mit einem Mittelpfosten
oder bei einem Fensterflügel mit einer Sprosse benötigt.
Die Anzahl der gleichzeitig be wegten Rahmenteile ist jedoch prinzipiell
unabhängig von der Anzahl der Rahmenteile eines Fensters.
Vielmehr werden die Bestandteile eines bestimmten Fensters wegen
des längenoptimierten Absägens aus einem Profilabschnitt
in der Praxis meistens zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Rahmensortieranlage
eintreffen und sich erst bei der Herstellung des Flügels
oder des Rahmens zusammenfinden.
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Wenn
also sämtliche Ablagen mit Rahmenprofilen befüllt
sind und alle in eine nahezu senkrechte Position aufgerichtet und
verschwenkt worden sind, greift im nächsten Schritt das
Zwischenfahrgestell auf die Rahmenprofile im Schwenkaufrichter zu, und
zwar auf alle gleichzeitig. Dafür ist ein Greifer oder
ein Sauger erforderlich, mit dem die Rahmenprofile von den Ablagen
gelöst werden.
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Der
Verschwenkwinkel für das Zwischenfahrgestell ist beliebig
und kann frei auf die jeweilige Anlage abgestimmt werden. In einer
typischen Konfiguration verschwenkt das Zwischenfahrgestell die Rahmenprofile
um eine horizontale Schwenkachse und zwar um etwa 180°,
sodass sie an die gegenüberliegende Seite des Zwischenfahrgestells
verbracht werden. Auf dieser Seite sind die Lagerplätze des
Zwischenlagers angeordnet, z. B. Transportwagen, die mehrere Rahmenprofile
aufnehmen können.
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Zu
dem vom Rechner jeweils vorbestimmten Ablageplatz fährt
das Zwischenfahrgestell dann auf einem meist längeren Verfahrweg,
der parallel zur Reihe der Transportwagen verläuft. Dabei
ist es ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die große Linearbewegung
bereits beginnt, wenn auch die Verschwenkung der Rahmenprofile startet.
Dadurch wird gegenüber dem bisherigen Stand der Technik
die Zeit für eine sequentielle Verschwenkung eingespart.
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In
einer anderen Ausführungsform ist der Schwenkaufrichter
an der Stirnseite der längeren Verfahrstrecke des Zwischenfahrgestells
angeordnet. Dann ist für das Zwischenfahrgestell nur eine Verschwenkung
um etwa 90° erforderlich. Dabei ist die Schwenkachse senkrecht
zur Richtung der horizontalen Verbringung ausgerichtet.
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In
einer alternativen Ausführungsform ist die Schwenkachse
parallel zur Richtung der langen horizontalen Fahrstrecke orientiert.
Diese Konfiguration ist z. B. dann sinnvoll, wenn die Stirnseite
der Verfahrstrecke nicht nutzbar ist. Dann werden die Rahmenprofile
um etwa 180° „über Kopf” verschwenkt. Es
versteht sich, dass für diese Verschwenkung genügend
Freiraum vorhanden sein muss.
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Falls
dieser Freiraum nicht vorhanden ist und auch nicht geschaffen werden
kann, werden alternativ zwei parallel zueinander ausgerichtete Kurbelarme
vorgeschlagen, an deren Enden je ein Greifer zum Greifen der Rahmenprofile
angeordnet ist. Diese beiden Kurbelarme bilden dann zusammen mit dem
aufgenommenen Rahmenprofil ein Parallelogramm, dessen Winkel sich
während der Verschwenkung verändert.
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Um
die Rahmenprofile kippsicher, also mit einer Neigung, auf dem Transportwagen
zu gewährleisten und um die Rahmenprofile auch aus einer
solchen, kippsicheren Position aufnehmen zu können, ist
es in der oben genannten Ausführungsform sinnvoll, den
oberen Kurbelarm länger als den unteren Kurbelarm zu dimensionieren.
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Zu
beachten ist bei dieser Variante, dass der Drehsinn des Längsschwenkantriebes
entsprechend angepasst werden muss.
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Da
die Rahmenprofile auf dem Transportwagen nahezu vertikal aufgestellt
werden, wird dabei die Spitze des Gehrungsschnittes an der Stirnseite stark
belastet und kann eventuell sogar beschädigt werden. Deshalb
schlägt die Erfindung vor, dass auf der Abstellfläche
für die Rahmenprofile mehrere Aufnahmen vorhanden sind,
die komplementär zu den auf Gehrung zugeschnittenen Stirnflächen
der Rahmenprofile geformt sind. Die Abstellfläche besteht also
aus aneinandergereihten, V-förmigen Vertiefungen.
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Falls
die Stirnflächen der Rahmenprofile nicht auf Gehrung zugeschnitten
sind, sondern gerade, ist es sinnvoll, auch dafür optimierte
Aufnahmen auf der Abstellfläche zu schaffen, die wegen
der Neigung der Rahmenprofile dann eine sägezahnartige Formung
der Abstellfläche ergeben.
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Wenn
die Anlage ausschließlich für rechteckige Fenster
verwendet wird, können diese Vertiefungen fest und unveränderbar
sein. Wenn jedoch auch Fenster mit Mittelpfosten und/oder Fenster
mit anderen Winkeln des Gehrungsschnittes verarbeitet werden sollen,
schlägt die Erfindung vor, dass die Aufnahmen für
die Stirnflächen der Rahmenprofile verschwenkbar sind,
sodass sie sich selbsttätig den jeweiligen Winkeln der
Stirnfläche anpassen. Dann sind sie sowohl für
die V-förmigen Spitzen von auf Gehrung zugeschnittenen
Mittelpfosten als auch gerade abgeschnittene Rahmenprofile nutzbar.
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Es
zählt zur Funktion der Rahmensortieranlage, dass im Zwischenlager,
also z. B. auf den Transportwagen, an jedem einzelnen Rahmenprofil ablesbar
ist, welche Länge es hat und/oder zu welchem Fenster es
verwendet werden soll. Wenn das Zwischenlager in Form von Transportwagen
realisiert wird, die manuell abgeholt und entladen werden, muss
an jedem Transportwagen eine Information dar über vorhanden
sein, welche Rahmenprofile im nächsten Fertigungsschritt
miteinander verbunden werden sollen.
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Das
kann z. B. ein Aufkleber auf den Rahmenprofilen im Klartext sein,
es kann in einem Barcode enthalten sein, den eine entsprechende
Leseeinheit auswertet oder durch eine andere Kennzeichnung übermittelt
werden.
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Alternativ
und/oder ergänzend dazu können die Daten über
Länge und Stirnfläche eines jeden Rahmenprofils
bei Erreichen der Ablage in einen Datenspeicher eingelesen werden.
Beim Verbringen dieses Rahmenprofils in einen Transportwagen wird dieser
Datensatz selbsttätig um die Bezeichnung des jeweiligen
Transportwagens und des darauf gewählten Abstellortes erweitert.
Auf diese Weise kann ein Rahmenprofil auch ohne eine Markierung
durch die Rahmensortieranlage geschleust werden.
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Am
Ende des Weges, nämlich auf dem Transportwagen, stellt
dann der Datenspeicher die Information über Art und Länge
eines jeden Rahmenprofils auf den belegten Abstellplätzen
jedes Transportwagens zur Verfügung. Das kann als Ausdruck geschehen
oder auf Anforderung von einem Bildschirm ablesbar sein.
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Weitere,
alternative Ausführungsformen sind für die Ablage
im Schwenkaufrichter denkbar, auf der die soeben abgesägten
Rahmenprofile abgelegt werden. Es ist ein wesentliches Merkmal der
Erfindung, dass die Rahmenprofile um ihre Längsachse verschwenkbar
sind. Je nach der gewählten Bauart des Zwischenfahrgestells
kann eine Schwenkung um 90° oder auch um 180° erforderlich
sein.
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Bei
einer Schwenkung um 90° ist die Ablage Sinnvollerweise
ein L-förmiges Profil. Zu Beginn des Ablageprozesses fällt
das Rahmenprofil auf einen ersten Schenkel des L-förmigen
Profils. Im Lauf der Verschwenkung gleitet es auf dieser Fläche
bis in den Wurzelpunkt der beiden Schenkel und berührt dort
den anderen, zweiten Schenkel. Am anderen Ende der Verschwenkbewegung
liegt es dann nur noch auf diesem anderen Schenkel auf.
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Alternativ
ist ein U-förmiges Profil für die Ablage denkbar.
Beim primären Ablegen wird das Rahmenprofil in das U hineingeschoben.
Beim Verschwenken um etwa 180° liegt das Rahmenprofil zuerst
auf dem einen Schenkel auf, gleitet darauf bis es an das Verbindungsstück
zwischen beiden Schenkeln kommt und gleitet auf diesem weiter, bis
es auf den zweiten Schenkel trifft und nach Abschluss der Drehung
alleine auf diesem Lager.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Aufsicht
auf eine Rahmensortieranlage
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2 Seitenansicht
eines Schwenkaufrichters in horizontaler Position der Ablage
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3 Seitenansicht
eines Schwenkaufrichters wie 2, jedoch
mit aufgerichteter Ablage
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4 Stirnseite
des Schwenkaufrichters gemäß 2
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5 Aufsicht
auf den Schwenkaufrichter 1 wie in 1 enthalten
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6 Seitenansicht
eines Schwenkaufrichters 1 mit Zwischenfahrgestell 4 und
Transportwagen 5
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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In 1 ist
die Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Rahmensortieranlage
in der Aufsicht gezeichnet. Oben links sind mehrere Rahmenprofile 2 dargestellt,
die soeben in der – hier nicht dargestellten – Säge
abgesägt worden sind. Ein Pfeil zeigt an, wie sie quer
zu ihrer Längsachse auf den Schwenkaufrichter 1 befördert
werden.
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Dieser
ist – wie auch in allen anderen Figuren – für
die Aufnahme von vier Stück Rahmenprofilen 2 ausgelegt.
Deshalb verfügt er über vier Ablagen 11,
die mit je einem Längsschwenkantrieb 3 um ihre Längsachse 12 verschwenkbar
sind. Die Längsachse 12 ist in 1 nicht
eingezeichnet, ist jedoch in der vergrößerten,
aber ansonsten gleichen Aufsicht des Schwenkaufrichters 1 in 5 zu
sehen.
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In 1 ist
nachvollziehbar, dass die vier Ablagen 11 nacheinander
mit je einem Rahmenprofil 2 bestückt werden, was
in 1 jedoch nicht eingezeichnet ist.
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Etwa
in Bildmitte von 1 ist das Zwischenfahrgestell 4 eingezeichnet.
Durch einen gekrümmten Pfeil ist symbolisiert, wie das
Zwischenfahrgestell 4 um seine Schwenkachse 41 verschwenkt
werden kann. Zwei weitere Pfeile stellen dar, dass das Zwischenfahrgestell 4 linear
verschiebbar ist, in diesem Ausführungsbeispiel auf den
Schienen 42. Auf diesen Schienen 42 kann es zu
jedem der rechts dargestellten Transportwagen 5 gelangen.
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Dabei
sind die Schienen 42 etwas länger als die Summe
aller Transportwagen 5, damit das Zwischenfahrgestell mit
jedem seiner 4 Ausleger 43 zum Greifen der Rahmenprofile 2 auch
an jeden Einstellplatz jedes Transportwagens 5 reichen
kann.
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An
der rechten Seite von 1 sind die Transportwagen 5 eingezeichnet
und zwar angedockt an einen Anschlag, der ihre Position fixiert.
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In 1 ist
nachvollziehbar, dass die Ausleger 43 nach dem Verschwenken
des Zwischenfahrgestells 4 die – mittlerweile
fast senkrecht stehenden – Rahmenprofile 2 in
eine der Aufnahmen des Transportwagens 5 absenkt. Dabei
wird er im Normalfall seine Ladung von vier Rahmenprofilen 2 nacheinander
absenken, sodass sie z. B. auf verschiedene Wagen verteilt werden
können.
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Der
Weg eines Rahmenprofils 2 durch die erfindungsgemäße
Rahmensortieranlage ist in 1 gut nachvollziehbar.
Oben links treffen die Rahmenprofile 2 ein und werden in
jeweils eine Ablage 11 des Schwenkaufrichters 1 bugsiert.
Im Schwenkaufrichter 1 werden sie – wie in den 2 und 3 nachvollziehbar
ist – aufgerichtet und stehen dann an der in 1 rechts
dargestellten Kante des Schwenkaufrichters 1 in nahezu
senkrechter Position bereit, um vom Zwischenfahrgestell 4 abgeholt
zu werden.
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Dazu
schwenkt das Zwischenfahrgestell 4 seine vier Ausleger 43 zur
linken Seite, streckt seine Greifer oder Sauger so weit aus, dass
es an die Rahmenprofile 2 herankommt, nimmt sie auf und
zieht sie soweit an die Schwenkachse 41 heran, dass sie
einen Abstand zur Kante der Ablage 11 gewinnen, sodass
sie über diese Kante hinweg verschwenkt werden können.
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Es
ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die Fortsetzung
und der Abschluss dieser Verschwenkungsbewegung bereits während
der Fahrt des Zwischenfahrgestelles 4 auf den Schienen 42 zu
den jeweils vom Rechner bestimmten Plätzen auf einem der
Transportwagen 5 abläuft.
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In 2 ist
die Seitenansicht eines Schwenkaufrichters 1 gezeichnet,
und zwar in der horizontalen Position der Ablage 11. In 2 ist
gut erkennbar, dass die Ablage 11 in diesem Ausführungsbeispiel eine
gitterartige Struktur ist, die sich auf einen soliden Träger
abstützt. Dieser Träger ist an der rechten Kante
in einem massiven Drehgelenk schwenkbar gelagert, dessen Verschwenkachse
parallel zur Aufstellfläche orientiert ist. In der Mitte
dieses Trägers greift der obere Schwenkhebel 62 an,
der gelenkig mit dem unteren Schwenkhebel 61 verbunden
ist, der wiederum vom Kippantrieb 6 verschwenkt wird. Der
Kippantrieb 6 ist in diesem Fall ein Elektromotor mit einem Schneckenradsatz.
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3 zeigt,
wie der Kippantrieb 6 den unteren Schwenkhebel 61 um
etwa 140° verschwenkt hat, wodurch auch der damit verbundene
obere Schwenkhebel 62 bewegt wird und den Träger
der Ablage 11 in eine nahezu vertikale Position gedrückt hat.
In dieser Position ist das Rahmenprofil 2, das auf der
Ablage 11 liegt, noch gegen ein Herausfallen aus der Ablage 11 sicher.
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Sowohl
in 2 als auch in 3 ist an
der Stirnseite der Ablage 11 der Schwenkantrieb 3 zu
erkennen – in diesem Ausführungsbeispiel ein Zylinder, der
für die Längsverschwenkung der Ablage 11 und damit
auch des darin liegenden Rahmenprofils 2 sorgt.
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In 4 ist
die Stirnseite des Schwenkaufrichters 1 dargestellt. Sie
zeigt besonders gut die Längsschwenkantriebe 3 in
Form eines Zylinders, der über einen Hebel das Profil der
Ablage 11 um die Längsachse 12 verschwenkt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Längsachse 12 auch
die mechanische Achse, um die sich die Ablage herum verschwenkt.
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In 4 ist
gut die Stirnseite des Kippantriebes 6 zu erkennen, der
in diesem Ausführungsbeispiel über eine zu beiden
Seiten herausführende Welle die beiden unteren Schwenkhebel 61 verschwenkt.
Diese drücken die daran gelenkig angebundenen oberen Schwenkhebel 62 weiter,
die wiederum gelenkig am Träger der Ablage 11 angekoppelt
sind. In diesem Ausführungsbeispiel eines elektrischen
Kippantriebes wird also ein Elektromotor mit Getriebe und zwei Hebeln
benutzt.
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In 3 und 4 ist
nachvollziehbar, dass als Kippantrieb prinzipiell auch ein Zylinder
geeignet ist. Da diese Zylinder jedoch ebenfalls einen Antrieb für
die Erzeugung des notwendigen Druckes benötigen – unabhängig
davon ob sie hydraulisch oder pneumatisch betrieben werden – ist
es eine wirtschaftlich überlegenswerte Alternative, statt
eines Druckaggregates mit einem Elektromotor, den Motor über
ein Getriebe für das Aufrichten der Profile einzusetzen.
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In 5 ist
die bereits in 1 enthaltene Aufsicht auf den
Schwenkaufrichter 1 wiedergegeben. Hier ist deutlich die
Längsachse 12 der Ablagen 11 zu erkennen,
um die sie verschwenkt werden und zwar mit Hilfe von Zylindern als
Längsschwenkantrieb 3. In der Aufsicht ist ebenfalls
der obere Schwenkhebel 62 zu erkennen, von denen je einer an
jeder Seite des Schwenkaufrichters 1 angeordnet ist.
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In 6 ist
die Übergabe eines Rahmenprofils 2 an das Zwischenfahrgestell 4 und
von dort in einen Transportwagen 5 schnell nachvollziehbar:
Ganz links ist der bereits in 3 dargestellte
Schwenkaufrichter 1 in seiner aufgerichteten Position zu
sehen. Ein gekrümmter Pfeil beschreibt die Richtung des Aufrichtens
und ein perspektivisch dargestellter Halbkreis die Längsverschwenkung.
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Am
Ende dieser Bewegungen liegen vier Rahmenprofile 2 zum
Abholen durch das Zwischenfahrgestell 4 bereit. Davon ist
in 6 nur ein Rahmenprofil 2 sichtbar, weil
die anderen drei davon verdeckt werden. Zu deren Abholung strecken
sich die Ausleger 43 aus, greifen alle vier Rahmenprofile 2 und
ziehen sich wieder soweit zurück, dass sich das Zwischenfahrgestell
um seine Schwenkachse 41, die senkrecht zu den Schienen 42 verläuft,
verschwenken kann. In 6 ist diese Schwenkbewegung durch
einen perspektivisch dargestellten im Halbkreis verlaufenden Pfeil
dargestellt.
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Während
diese Schwenkbewegung beginnt, hat sich das Zwischenfahrgestell 4 zusätzlich
noch auf den Schienen 42 linear bewegt, die in 6 auf den
Betrachter zu weisen. Bevor die lineare Bewegung auf den Schienen 42 beendet
ist, muss auch die Verschwenkung um 180 Grad beendet sein, sodass sich
die Ausleger 43 und mit ihnen das soeben aufgenommene Rahmenprofil 2 in
der in 6 dargestellten Position befinden. Aus dieser
Position heraus sind die Rahmenprofile 2 jeweils in den
Transportwagen 5 abstellbar.
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Im
Ausführungsbeispiel gemäß 6 können
mehrere Rahmenprofile 2 jeweils nur nacheinander in die
gleiche Spalte eines Transportwagens 5 eingelegt werden,
da sie sich aneinander lehnen, was in 6 gut sichtbar
ist.
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In
der Perspektive von 6 nicht darstellbar ist, dass
auch mehrere Rahmenprofile 2 gleichzeitig in verschiedene
Spalten auf den Transportwagen 5 abstellbar sind, sofern
diese Spalten den gleichen Abstand zueinander wie die Ausleger 43 aufweisen.
Dieser Abstand ist in der Perspektive der 6 jedoch
nicht sichtbar, weil er in die Richtung des Betrachters verläuft.
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- 1
- Schwenkaufrichter
- 11
- Ablage,
auf Schwenkaufrichter 1, für ein Rahmenprofil 2
- 12
- Längsachse
der Ablage 11
- 2
- Rahmenprofil
- 3
- Längsschwenkantrieb,
verschwenkt Ablage 11 um ihre Längsachse
- 4
- Zwischenfahrgestell,
transportiert Rahmenprofile 2 vom Schwenkaufrichter 1 zu
den Transportwagen 5
- 41
- Schwenkachse
des Zwischenfahrgestells 4
- 42
- Schienen
des Zwischenfahrgestells 4
- 43
- Ausleger
des Zwischenfahrgestells 4, zum Greifen eines Rahmenprofils 2
- 5
- Transportwagen,
zur Aufnahme von Rahmenprofilen 2 in fast vertikaler Ausrichtung
- 6
- Kippantrieb,
kippt die Ablage 11 zum Aufrichten der Rahmen-profile 2
- 61
- unterer
Schwenkhebel, zum Kippen der Ablage 11 durch Kippantrieb 6
- 62
- oberer
Schwenkhebel, zum Kippen der Ablage 11 durch Kippantrieb 6
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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