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Die
Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür mit einem Türrahmen
und einer Verkleidung für den Türrahmen, wobei
die Verkleidung auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite
angeordnet ist, sowie mit lösbaren Befestigungsmitteln
zum Befestigen der Verkleidung am Türrahmen.
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Unter
dem Aspekt der Fahrzeugsicherheit, insbesondere der Sicherheit von
Personenkraftwagen, besitzt der Insassenschutz besondere Bedeutung.
Vor dem Hintergrund, dass ein erheblicher Anteil der Verkehrstoten
der Unfallart des Seitencrashs zuzurechnen ist, wird zur Verbesserung
der passiven Sicherheit der Lastfall ”seitlicher Pfahlaufprall” simuliert,
bei dem ein Pfahl seitlich in das Fahrzeug, insbesondere im Bereich
der Fahrertür eindringt, somit zwischen der A-Säule
und der B-Säule des Fahrzeugs. Bei diesem Lastfall müssen
bestimmte biometrische Grenzwerte im Bereich der Rippen, des Bauches,
des Beckens und des Kopfes eines Test-Dummies erfüllt werden.
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Bei
einem seitlichen Pfahlaufprall kommt es zu einer gewaltigen lokalen
Intrusion im Bereich der Fahrzeugtür. Dadurch kommt es
normalerweise zum Bruch der Türverkleidung. Dies kann negative
Konsequenzen für den Insassen haben. Problematisch ist
bei diesem Lastfall ferner, dass durch die Türverformung
es auch zum Bruch der Befestigungsmittel der Türverkleidung
kommt. Hierdurch löst sich diese und es besteht die Gefahr,
dass die Entfaltung eines Thorax-Airbags behindert wird. Dieser
befindet sich insbesondere in der Rückenlehne des Fahrersitzes, benachbart
der B-Säule des Fahrzeugs oder in der B-Säule,
benachbart der Rückenlehne des Fahrersitzes. Für
den Schutz des Insassen ist es aber unabdingbar, dass sich der Thorax-Airbag
richtig entfaltet.
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In
der
DE 42 38 919 A1 ist
eine Fahrzeugtür beschrieben, mit einem Türinnenblech,
mit einem mit diesem verbundenen Türaußenblech,
mit einem auf dem Türinnenblech befestigten Türverkleidungsträger
sowie einer auf dem Türverkleidungsträger unter Bildung eines
Zwischenraumes befestigten Türverkleidungsabdeckung. In
dem Zwischenraum ist eine im allgemeinen vorentfaltete Luftkissenanordnung angeordnet,
zwecks Aufblasen bei einem Seitenaufprallstoß auf die Fahrzeugtür.
Die Türverkleidungsabdeckung besteht insbesondere aus einer
verhältnismäßig leichten, weichen, dünnen
Lage aus Tuch, Vinyl, Leder, Teppichstoff oder eine Kombination
aus diesen Stoffen. Mit Bändern ist die Türverkleidungsabdeckung
an dem Türverkleidungsträger befestigt. Bei einem
Stoß auf die Tür in Folge eines seitlichen Aufpralls
fühlt ein Sensor den Stoß und betätigt
eine Aufblaseinrichtung. Hierdurch wird das Luftkissen aufgeblasen
und bewirkt, dass mindestens ein Teil der Türverkleidungsabdeckung
den Türverkleidungsträger löst oder lostrennt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fahrzeugtür der
eingangs genannten Art so zu gestalten, dass bei einem Seitencrash
des Fahrzeugs und damit einer seitlichen Verformung der Fahrzeugtür
ein sicheres Auslösen eines benachbart der Verkleidung
angeordneten Thorax-Airbags des Fahrzeugs gewährleistet
ist.
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Gelöst
wird die Aufgabe bei einer Fahrzeugtür der eingangs genannten
Art dadurch, dass mindestens ein Fangband vorgesehen ist, das mit
dem Türrahmen und der Verkleidung verbunden ist.
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Dieses
Fangband hat den Zweck, bei einem Seitencrash dann, wenn die Verkleidung
nach innen gedrückt wird und bricht sowie sich vom Türrahmen löst,
sicher zu stellen, dass die Verkleidung sich nicht soweit in den
Innenraum des Fahrzeugs bewegen kann, dass der Thorax-Airbag beim
Auslösen mit der Verkleidung kollidiert, insbesondere auf
die in den Innenraum des Fahrzeugs ragende Kante der Türverkleidung
stößt. Löst sich bei einem Seitenaufprall (Pfahlcrash)
insbesondere das der B-Säule zugewandte Ende der Türverkleidung
vom Türrahmen, verhindert das sich dann straffende Fangband,
dass dieser Bereich der Türverkleidung in den Entfaltungsbereich
des Thorax-Airbags gelangt, so dass dieser sich frei entfalten kann.
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In
aller Regel ist die Fahrzeugtür so gestaltet, dass der
Türrahmen mindestens ein Scharnier aufweist und die Tür
beim Öffnen und Schließen um dieses Scharnier
schwenkbar ist. Dieses Scharnier befindet sich üblicherweise
vorne am Türrahmen, wobei diese Orientierung auf die übliche
Position eines Fahrzeuges, insbesondere Personenkraftwagens, bezogen
ist. Vorteilhaft ist das Fangband an dem dem Scharnier abgewandten
Ende der Tür angeordnet, somit benachbart dem Thorax des
Fahrzeuginsassen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Fangband zwischen dem Türrahmen
und der Verkleidung angeordnet ist. Es ist demzufolge von außen
nicht sichtbar. Da dem Fangband primär die Aufgabe zukommt,
eine Kollision des Thorax-Airbags bei dessen Entfaltung mit der
Verkleidung auszuschließen, ist es in aller Regel ausreichend,
wenn ein einziges Fangband vorgesehen ist. Dieses befindet sich
dann insbesondere benachbart dem Thorax-Airbag, etwa auf halber
Höhe des Airbags.
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Unter
dem Aspekt der Herstellung und Befestigung des Fangbandes wird es
als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Fangband und die Verkleidung
ein Teil bilden. Das Fangband wird insbesondere bereits beim Kunststoffspritzen
der Verkleidung mit in diese eingearbeitet. Das andere Ende des
Fangbandes ist vorzugsweise mit dem Türrahmen verschraubt.
Das Fangband besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist insbesondere
als gespritztes Kunststoffnetz ausgebildet.
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Das
Fangband weist vorzugsweise eine Länge auf, die ein mehrfaches,
insbesondere ein Zwei- bis Dreifaches des Abstandes der Angriffspunkte
des Fangbandes am Türrahmen und an der Verkleidung beträgt.
Hierdurch ist sichergestellt, dass bei einem Seitencrash eine gewisse
Verformung der Verkleidung bzw. eine gewisse Ablösung der
Verkleidung vom Türrahmen erfolgen kann, ohne dass die
Verkleidung in den Ausdehnungsweg des Thorax-Airbags gelangt. Das
fest mit der Verkleidung und dem Türrahmen verbundene Fangband
lässt entsprechend dessen Länge nur eine definierte
Bewegung der Verklei dung vom Türrahmen weg zu. Dies gilt
insbesondere dann, wenn das Fangband nicht elastisch ist.
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Die
Erfindung gewährleistet somit, dass sich bei einem Seitencrash
der Thorax-Airbag vollständig entfaltet. Der Insasse ist
dadurch optimal durch den Airbag geschützt. Überdies
verhindert das Fangband, dass bei einem Seitenaufprall der Insasse durch
gelöste Verkleidungsteile gefährdet wird.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
räumliche Ansicht der Verkleidung für die Fahrzeugtür
und deren Befestigung, in Richtung der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite
der Verkleidung gesehen,
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2 den
Fahrzeuginnenraum im Bereich der Fahrzeugtür, in einer
räumlichen Ansicht, veranschaulicht bei üblicher
Montageposition der Verkleidung und
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3 eine
Ansicht gemäß 2, bei im
Bereich des Fangbandes vom Türrahmen gelöster
Verkleidung.
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Nachfolgende
Beschreibung nimmt zunächst auf die Darstellung der 1 und 2 Bezug:
Veranschaulicht
ist der Innenraum eines Personenkraftwagens 1 im Bereich
der Fahrertür 2. Vor der Fahrertür 2 befindet
sich die A-Säule 3 des Fahrzeugs, hinter der Fahrertür 2 die
B-Säule 4 des Fahrzeuges. Mit der Bezugsziffer 5 ist
der Bodenschweller, mit der Bezugsziffer 6 die Dachstrebe,
mit der Bezugsziffer 7 die Armaturentafel und mit der Bezugsziffer 8 die
Frontscheibe des Fahrzeugs bezeichnet. Nicht mit veranschaulicht
ist der Fahrersitz. Im Bereich der Rückenlehne des Fahrersitzes
benachbart der B-Säule 4 oder aber in der B-Säule 4 ist
ein nicht veranschaulichter Thorax-Airbag angeordnet, der bei Auslösung
sich in Richtung der A-Säule 3 ausdehnt.
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In üblicher
Art und Weise ist die Fahrertür 2 vorne in der
Karosserie 9 unterhalb der A-Säule 3 schwenkbar
gelagert, um so die Tür 2 öffnen und schließen
zu können. Im Bereich der B-Säule 4 sind in
bekannter Art und Weise Verriegelungselemente zum Verriegeln der
Tür in deren geschlossenen Stellung angeordnet.
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Die
Tür 2 ist in üblicher Art und Weise ausgebildet,
mit einem Türrahmen 10, der im Wesentlichen im
Bereich seiner unteren Hälfte ein Türinnenblech und
ein Türaußenblech zur Bildung eines Zwischenraumes,
insbesondere zur Aufnahme einer heb- und senkbaren Türscheibe 11 aufweist,
die in ihrer angehobenen Stellung veranschaulicht ist. Der Türrahmen 10 nimmt
im Bereich des nicht veranschaulichten Türinnenblechs,
somit im Wesentlichen im Bereich der unteren Hälfte des
Türrahmens 10, die Verkleidung 12 auf.
Die Verkleidung 12 ist auf ihrer dem Türinnenblech
zugewandten Seite benachbart der A-Säule 3 und
der B-Säule 2 sowie benachbart dem Bodenschweller 5 mit
Befestigungselementen 13 versehen. Diese sind als Klipse
ausgebildet, welche auf komplementäre Vorsprünge
des Türinnenblechs/des Türrahmens 10 aufsteckbar
sind, so dass, abgesehen vom Crashfall, eine exakte Positionierung
und sichere Befestigung der Verkleidung 12 am Türrahmen 10 gewährleistet
ist. Zusätzlich ist die Verkleidung 12 im Bereich
ihres oberen Endes mit einer in den Fensterschacht eingreifenden
Abwinklung 14 versehen, die sich im Wesentlichen über
die gesamte Länge der Türscheibe 11,
bezogen auf deren Orientierung in Längsrichtung des Fahrzeugs
erstreckt.
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Gemäß der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Verkleidung 12 auf deren
dem Türrahmen 10 zugewandten, somit dem Fahrzeuginnenraum
abgewandten Seite, benachbart der B-Säule 4, im
Wesentlichen im oberen Bereich der Verkleidung 12, mit einem
Fangband 15 versehen ist. Dieses Fangband besteht aus Kunststoff
und ist als Netz ausgebildet. Das Fangband 15 wird beim
Kunststoffspritzen der Türverkleidung 12 mit in
diese eingearbei tet. Dann wird das Fangband 15 zusammen
mit der Verkleidung 12 am Türrahmen 10 angeschraubt.
Hierzu weist das Fangband 15 im Bereich seines der Verkleidung 12 abgewandten
Endes ein Loch 16 auf, durch das eine Schraube 17 gesteckt
wird, die in ein mit dem Türrahmen 10, insbesondere
dem Türinnenblech, verbundenes Gewindeblech 18 eingeschraubt wird.
Das Fangband 15 weist eine Länge auf, die ein mehrfaches,
insbesondere ein Zwei- bis Dreifaches des Abstandes der Angriffspunkte
des Fangbandes 15 am Türrahmen 10 somit
im Bereich der Schraube 17 und an der Verkleidung 12 beträgt.
In der in 2 gezeigten normalen Anordnung
von Verkleidung 12 am Türrahmen 10 ist
das Fangband 15 somit zwischen dem Türrahmen 10 und
der Verkleidung 12 angeordnet. Nach dem Montieren des Fangbandes 15 am
Türrahmen 10 werden die Verkleidung 12 und
der Türrahmen im Bereich der Befestigungselemente 13 verklipst.
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Im
Falle eines Seitencrashs im Bereich der Fahrertür 2 verformt
sich dieser Bereich des Personenkraftwagens 1, insbesondere
bei einem Pfahlcrashtest verformen sich der Türrahmen 1,
der Bodenschweller 5 und die Dachstrebe 6 im Bereich
der Fahrertür 2. Dies ist aus Gründen
zeichnerischerer Vereinfachung in der 3 nicht
dargestellt. In Folge dieses Seitencrashs und der damit einhergehenden Türverformung
kommt es auch zum Bruch der Befestigungselemente 13 der
Verkleidung 12. Dadurch löst sich diese und es
besteht die Gefahr, dass die Entfaltung des Thorax-Airbags behindert
wird, weil die Verkleidung 12 mit ihrem der B-Säule 4 zugewandten Ende
in den Entfaltungsbereich des Airbags ragt. Gemäß der
erfindungsgemäßen Gestaltung der Fahrzeugtür
wird dies durch das Fangband 15, wie in 3 veranschaulicht,
verhindert, das eine Bewegung der Verkleidung 12 in deren
der B-Säule 4 zugewandten Bereich in den Fahrzeuginnenraum
hinein begrenzt, indem sich das Fangband 15 strafft. Aufgrund
dieser Begrenzung der Eindringbewegung der Verkleidung 2 in
den Fahrzeuginnenraum ist sichergestellt, dass der Thorax-Airbag
sich ungehindert in Richtung der A-Säule 3 ausdehnt
und sich damit vollständig entfalten kann.
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- 1
- Personenkraftwagen
- 2
- Fahrertür
- 3
- A-Säule
- 4
- B-Säule
- 5
- Bodenschweller
- 6
- Dachstrebe
- 7
- Armaturentafel
- 8
- Frontscheibe
- 9
- Karosserie
- 10
- Türrahmen
- 11
- Türscheibe
- 12
- Verkleidung
- 13
- Befestigungselement
- 14
- Abwinklung
- 15
- Fangband
- 16
- Loch
- 17
- Schraube
- 18
- Gewindeblech
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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