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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchtbordüre, insbesondere
eine beleuchtete Fliesenbordüre, dessen Oberfläche
zumindest teilweise transparent ausgebildet ist und die wenigstens
eine Beleuchtungseinrichtung umfasst. Als Bordüre seien im
Folgenden ferner alle verzierten Bänder in der Raumausstattung
gemeint.
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Aus
dem Stand der Technik sind Fliesen mit Beleuchtungselementen (auch
Leuchtfliesen, Leuchtsteine) bereits in unterschiedlichsten Ausführungen
bekannt. Bei diesen natürlichen oder künstlich
hergestellten Plattenelementen handelt es sich um Boden- oder Wandverkleidungen,
die zur Erzielung eines dekorativen Effektes – neben üblichen (Keramik-)Fliesen
angeordnet – im Innen- wie auch im Außenbereich
verwendet werden.
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DE 10 2005 002 783
A1 beschreibt eine beleuchtete Fliese zur Anbringung an
einer Befestigungsfläche mit einer als Leuchtmittelträger
dienenden Trägerplatte und Abstandhaltern, die zwischen dieser
Trägerplatte und der zu dieser parallelen Fliesenplatte
angeordnet sind und eine Art umlaufenden Rahmen bilden. Die auf
der Trägerplatte angeordneten Leuchtmittel, zum Beispiel
Leuchtdioden, strahlen ihr Licht auf die Unterseite einer aus Glas
bestehenden Fliese, so dass das Licht durch diese Fliesenplatte
hindurch fällt.
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Aus
EP 1469141 B1 ist
eine Fliese mit einer Beleuchtungseinrichtung bekannt, bei der in
eine Ausnehmung der Fliesenplatte ein Leuchtmittel, beispielsweise
eine Leuchtdiode, eingesetzt wird. Bei einer Variante ist die Fliese
zweischichtig ausgebildet, wobei das Leuchtmittel wiederum in einer
Ausnehmung einer unteren Fliesenplatte angeordnet ist, diese aber
oberseitig durch eine transparente Abdeckplatte abgedeckt ist.
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DE 20 2004 001 644
13 U1 beschreibt einen Leuchtstein, dessen Grundeinheit
und Deckeneinheit fest verbindbar oder verbunden sind und die wenigstens
ein Leuchtmittel in einer der beiden Einheiten aufweist.
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In
DE 10064703 A1 wird
ein sandwichartiges Plattenelement vorgestellt, welches als Fliese
verwendbar und mit Leuchtmitteln ausgestattet ist. Das sandwichartige
Plattenelement umfasst zwei voneinander beabstandete Platten, die über
eine Rahmenkonstruktion eingefasst sind. Das Licht wird hier von den
Leuchtmitteln, zum Beispiel Leuchtdioden, in den Zwischenraum zwischen
den beiden Platten eingestrahlt, jedoch nicht in eine der Platten
selbst.
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DE 20 2004 006 389
U1 beschreibt letztlich Fliesen mit integrierten Beleuchtungseinrichtungen, die
eine durchsichtige Oberfläche aus Glas oder Kunststoff
sowie ein Tiefziehteil mit Beleuchtungseinrichtung in Form von Leuchtdioden
aufweisen, wobei die Beleuchtungseinrichtung am Randbereich angebracht
ist und in lichtleitendem Kontakt mit dem lichtdurchlässigen
Material der Fliese steht.
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Nachteilig
bei den aufgeführten Leuchtfliesen ist, dass in der Regel
jede einzelne Fliese über eine separate Kabelzuführung
mit Strom versorgt werden muss.
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Ferner
ist bei einem defekten Leuchtmittel ein Austausch desselben nicht
oder nur umständlich, nämlich durch Herausnehmen
der ganzen Fliese möglich. Auch wenn LEDs eine relativ
hohe Lebenserwartung von mehreren Tausend Betriebsstunden versprechen,
so ist ein Defekt nach einer wesentlich geringeren Betriebszeit
dennoch nicht auszuschließen und erfahrungsgemäß sogar
wahrscheinlich. Hohe Reparaturkosten sind in diesem Fall zu erwarten.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine
Leuchtbordüre zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile
beseitigt, die eine einfache Konstruktion aufweist, an die individuellen Bedürfnisse
anpassbar und flexibel einsetzbar ist und bei der mit nur geringem
Aufwand defekte Leuchtmittel jederzeit ausgewechselt werden können.
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Erfindungsgemäß wird
die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Leuchtbordüre sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach
ist eine Leuchtbordüre der eingangs genannten Art dadurch
gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Profil mit zumindest einer
Aufnahme zur Längsanordnung einer oder mehrerer einseitig und/oder
beidseitig in die Aufnahme einführbaren Leuchtmittelleiste
aufweist, wobei an dem Profil mindestens einseitig eine Revisionsöffnung
für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten an der Leuchtmittelleiste
angeordnet ist.
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Der
wesentliche und entscheidende Vorteil der vorgeschlagenen Leuchtbordüre
besteht somit darin, dass im Falle eines Defektes eines oder mehrerer
Leuchtmittel mit geringem Aufwand die bspw. mit LEDs bestückte
Leuchtmittelleiste (im Folgenden: LED-Strip) über die Revisionsöffnung
ausgewechselt werden kann. Die Leuchtbordüre kann als zusätzliches
dekoratives Beleuchtungselement zur Schaffung einer Akzent- oder
als zusätzliche Raumbeleuchtung ausgelegt werden. Als solches
stellt sie darüber hinaus ein neues Designelement im Bad- und
Sanitärbereich dar, welches auch im ausgeschalteten Zustand
dekorativ ausgestaltet sein kann.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
erfindungsgemäßen Leuchtbordüre ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung
in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In
den Zeichnungen zeigen
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Leuchtbordüre
in einer vorteilhaften Ausführung,
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1a eine
Seitenansicht wie in 1 mit Abzweigkasten 9 und
weiteren seitlich angeordneten Fliesen 10,
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1b eine
Längsansicht wie in 1 mit Abzweigkasten 9,
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2 eine
weitere Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Leuchtbordüre in der Seitenansicht,
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3 eine
Ausführungsform mit U-Profilen 1a und 1b und
angeordneten Fliesen 10 in der Seitenansicht,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Leuchtbordüre
in einer besonders flachen Ausführungsform.
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Wie
aus 1 ersichtlich, besteht die Leuchtbordüre
vorzugsweise aus einem Profil (Aluminiumprofil) 1, in welchem
mehrere (vorteilhafterweise transparente) längs und parallel
verlaufende Aufnahmen (z. B. Plexiglas-, PVC- oder Acrylrohre) 2 angeordnet
sind. Bei Installations-, Reparatur- und/oder Wartungsarbeiten werden
die Leuchtmittelleisten 3 in diese Aufnahmen 2 in
Form von vorzugsweise flexiblen LED-Strips 3 seitlich eingeschoben. Die
Aufnahmen 2 geben den Leuchtmittelleisten 3 gleichzeitig
einen zusätzlichen mechanischen sowie den im Sanitärbereich
erforderlichen Schutz vor Feuchtigkeit.
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Am
Profil etwa mittig angeordnet sind vorzugsweise eine oder mehrere
transparente Fliesen 5 vorgesehen, welche von den Stirnseiten
her durch eine oder mehrere seitlich platzierte Leuchtmittelleisten 3 durchleuchtet
werden. Statt der transparenten Fliesen 5 können
hier auch andere ähnlich geartete – also im Wesentlichen
flach ausgebildete – Formkörper aus transparentem
Material sowie Folien, Bilder vielfältiger Art Verwendung
finden.
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Wie
aus 2 ersichtlich, kann das Profil 1 darüber
hinaus auch so ausgelegt und die Aufnahmen 2 so angeordnet
sein, dass die Oberfläche der Fliesen 5 oder der ähnlich
gearteten Formkörper 5 mit Dekoren lichtundurchlässig
ausgestaltet ist, wobei in dieser Ausführung der Lichtaustritt
der Leuchtmittelleisten 3 nicht stirnseitig – wie
in 1 – sondern oberhalb dieser Fliesen oder
Formkörper 5 erfolgt.
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Oberhalb
der Fliesen oder der ähnlich gearteten Formkörper 5 wird
vorzugsweise mindestens eine weitere Glasabdeckung 6 an
dem Profil 1 angeordnet. Diese Glasabdeckung 6 bildet
später einen nahtlosen Übergang mit den angrenzenden
Wand- oder Bodenfliesen 10. Die Glasabdeckung 6 kann klar
oder satiniert sein. In anderen Variationen kann die Glasabdeckung 6 auch
aus Buntglas bestehen, lackiert sein, oder auch eine lackierte Satinierung enthalten.
Ebenso sind eingravierte Verzierungen denkbar; in diesem Fall wird
die Glasabdeckung 6 mit oder ohne zusätzliche
Fliese oder einem ähnlich gearteten Formkörper 5 hinterleuchtet.
An der Glasabdeckung 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel
ein Winkel 7 zur Anordnung weiterer (Keramik-)Fliesen 10 vorgesehen,
der wiederum an dem (Keramik-)Fliesen 10 vorgesehen, der
wiederum an dem Aluminiumprofil 1 fixiert ist. Zur Wandbefestigung
weist das Profil 1 beabstandet – vorzugsweise
angeschweißte – Befestigungswinkel 8 auf.
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Wie
die 1a und 1b zeigen,
ist in vorteilhafter Ausführung zumindest an einem Ende
des Profils 1 vorzugsweise unter Putz ein Abzweigkasten 9 oder
eine Abzweigdose (auch Verteilerdose oder Verbindungsdose) angeordnet,
um die zu den Leuchtmitteln bzw. den Leuchtmittelleisten 3 führenden
elektrischen Leitungen zusammenzuführen. Von dort können
die vorzugsweise flexiblen LED-Strips 3 bei einem etwaigen
Defekt über die Revisionsöffnung 4 leicht
ausgewechselt werden. Der Abzweigkasten 9 kann sich im
selben Raum befinden und von einer Revisionsöffnung 4 zugänglich
sein. Über der Revisionsöffnung 4 kann
z. B. eine Fliese mit Magneten befestigt werden. In einer weiteren
Ausführung befindet sich der Abzweigkasten 9 im
Nachbarraum. In diesem Fall wird das Aluminiumprofil 1 vorteilhafterweise
durch die Wand hindurch geführt, so dass auch eine Zuführung
der Leuchtmittelleiste 3 ohne Beeinträchtigung
der Fliesenwand über den Nachbarraum erfolgen kann.
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Wie
aus 3 ersichtlich, besteht eine weitere Ausführungsform
der Leuchtbordüre darin, dass mindestens zwei U-Profile 1a und 1b auf
einem beidseitig abgewinkelten Profil 1 angeordnet werden.
Die U-Profile 1a und 1b können – wie 3 zeigt – seitlich
verstellbar an dem Profil 1 angeordnet sein, so dass verschiedene
Fliesenbreiten 5 angepasst und beleuchtet werden können.
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In 4 ist
schließlich eine besonders flache Ausführungsform
der Leuchtbordüre ohne eine zusätzliche Glasabdeckung 6 – wie
in den 1 bis 3 – dargestellt. Die
Fliese oder der ähnlich geartete Formkörper 5 bildet
in dieser Ausführung die Oberseite der Leuchtbordüre
und eine ebene Fläche mit den angrenzenden Fliesen 10. Zwischen
Fliese oder dem ähnlich geartete Formkörper 5 und
der angrenzenden Fliese 10 weist die Leuchtbordüre
vorzugsweise eine oder mehrere flache Abdeckung 11 (z.
B. aus Edelstahl) auf.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Leuchtbordüre
gegenüber anderen Systemen sind vielseitig: Es ist ein
leichtes Auswechseln des Leuchtmittels bzw. der Leuchtmittelleiste 3 bei
Defekt möglich. Die Leuchtbordüre hat eine geringe
Bautiefe, bietet eine flexible und leichte Anpassbarkeit und ist
darüber hinaus als Leuchtfliese als solche nicht erkennbar.
Es existiert ferner kein störender Rahmen auf der Fliesenoberfläche.
Der Einbau kann horizontal, vertikal auch quer auf der Wand und/oder
dem Boden erfolgen.
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Die
Leuchtbordüre kann prinzipiell in allen Längen
und Ausführungsformen angefertigt werden. Die Leuchtmittel 3 bzw.
die Leuchtmittelleiste 3 kann in verschiedenen Farben oder
aus einem Farbenspiel mit wechselnden Farben oder bspw. auch über ein
Steuergerät gesteuert, ausgelegt sein.
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Die
erfindungsgemäße Leuchtbordüre beschränkt
sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl
von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten
Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung
Gebrauch machen.
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- 1
- Profil
(Aluminiumprofil)
- 1a
- U-Profil
- 1b
- U-Profil
- 2
- parallel
verlaufende Aufnahmen (Rohre)
- 3
- Leuchtmittelleisten
(LED-Strips)
- 4
- Revisionsöffnung
- 5
- transparente
Fliesenelemente/Formkörper/transparentes Material/Keramikfliesen oder
andere Oberflächen
- 6
- Glasabdeckung
- 7
- Winkel
- 8
- Befestigungswinkel
- 9
- Abzweigkasten/Abzweigdose
- 10
- Wand
oder Bodenfliesen
- 11
- Abdeckung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005002783
A1 [0003]
- - EP 1469141 B1 [0004]
- - DE 20200400164413 U1 [0005]
- - DE 10064703 A1 [0006]
- - DE 202004006389 U1 [0007]