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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bodenbelagelementen,
und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Pflastersteinen.
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Stand der Technik
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Im
Stand der Technik wird zwischen Pflastersteinen aus Naturstein und
Pflastersteinen aus Beton unterschieden. Bei Pflastersteinen aus
Naturstein wird das Basismaterial im Steinbruch durch Sprengungen
abgebaut und anschließend
weiterverarbeitet, wie beispielsweise auf die gewünschte Größe verkleinert.
Diese weitere Zerkleinerung der Natursteine erfolgt je nach Gesteinsart
maschinell mittels spezieller Sägen
oder die Natursteine werden handgeschlagen. Da Natursteine nicht
ganz exakt gebrochen werden können,
treten hierbei beispielsweise Schwankungen der Kantenlänge auf.
Neben einer Schwankung hinsichtlich der Form der resultierenden Pflastersteine,
unterliegen diese auch Variationen in Hinsicht auf Güte und Farbe.
Aufgrund der Schwankungen hat jedoch jeder aus Naturstein hergestellte Pflasterstein
seinen individuellen Charakter. Allerdings sind aus Natursteinen
gefertigte Pflastersteine im Vergleich zu industriell gefertigten
Beton-Pflastersteinen relativ teuer.
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Pflastersteine
aus Beton werden maschinell gefertigt und typischerweise in Einzelformen
gegossen. Industriell gefertigte Pflastersteine müssen die an
sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Druckfestigkeit, Spaltzugfestigkeit
und Frostbeständigkeit erfüllen. Damit
der Beton die für
Pflastersteine erforderliche Druckfestigkeit ausweist, ist neben
Sand, Wasser und Zement auch ein bestimmter Kornanteil, wie beispielsweise
Kies oder Splitt, erforderlich. Damit die Steine widerstandsfähig gegen
Frost-Tausalzschäden sind,
können
weitere Betonzusätze
zugegeben werden. In manchen Fällen
wird die Farbgebung der Betonpflastersteine beispielsweise durch
Verwendung von Weißzement
oder die Zugabe von Pigmenten verändert. Ferner wird häufig die
Oberfläche der
Steine beispielsweise durch Schleifen oder Kugelstrahlen verändert. Um
den Steinen eine rustikale Optik zu verleihen, können diese auch gekollert werden,
wodurch die Kanten der Steine unregelmäßig gebrochen werden. Industriell
gefertigte Betonsteine sind im Vergleich zu Natursteinen preiswerter
in der Herstellung, lassen allerdings oftmals den individuellen
Charakter eines Natursteins missen.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines Bodenbelagelements, insbesondere Pflastersteins,
bereitzustellen, mit dem Bodenbelagelemente hergestellt werden können, die
preiswert in der Herstellung sind und dennoch den individuellen
Charakter eines Natursteins aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Besonders
bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Insbesondere
wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Herstellung von Bodenbelagelementen, vorzugsweise Pflastersteinen,
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst: Anfertigen zumindest
eines Bodenbelagelement- Rohlings
aus Beton, wobei der Beton gebrochenen Naturstein, vorzugsweise Muschelkalk,
umfasst, und wobei der zumindest eine Bodenbelagelement-Rohling
eine Breite aufweist, die derjenigen eines jeweiligen Bodenbelagelements entspricht,
sowie eine Länge
aufweist, die einem Vielfachen derjenigen eines jeweiligen Bodenbelagelements
entspricht; Teilen des zumindest einen Bodenbelagelement-Rohlings
in zumindest zwei Bodenbelagelemente, wobei die zumindest zwei Bodenbelagelemente
eine unterschiedliche Länge
aufweisen; Behandeln einer Oberfläche der jeweiligen Bodenbelagelemente;
und Behandeln von Kanten der jeweiligen Bodenbelagelemente.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zunächst
ein Bodenbelagelement-Rohling aus Beton, der gebrochenen Naturstein
umfasst, hergestellt, aus dem in einem weiteren Schritt mehrere
separate Bodenbelagelemente zu fertigen sind. Vorzugsweise umfasst
der aus Beton gefertigte Bodenbelagelement-Rohling einen Anteil
von bis zu 95% des gebrochenen Natursteins. Da der Bodenbelagelement-Rohling
aus Beton angefertigt wird, dem lediglich gebrochener Naturstein
zugegeben wird, kann der Bodenbelagelement-Rohling deutlich preiswerter gefertigt
werden als wenn er vollständig
aus einem einstückigen
Naturstein gefertigt würde.
Insbesondere kann der Bodenbelagelement-Rohling unter Verwendung
einer geeigneten Betonmischung in einer Form gegossen werden, so
dass der resultierende Bodenbelagelement-Rohling, und damit auch
die daraus zu fertigenden einzelnen Bodenbelagelemente, die Anforderungen
hinsichtlich Druckfestigkeit, Spaltzugfestigkeit und Frostbeständigkeit
erfüllt,
die an industriell gefertigte Bodenbelagelemente gestellt werden.
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Ferner
wird der Bodenbelagelement-Rohling in zumindest zwei separate Bodenbelagelemente
geteilt, die eine unterschiedliche Länge aufweisen. Vorzugsweise
beträgt
die Länge
eines Bodenbelagelement-Rohlings zwischen ca. 1 m und ca. 1,5 m,
insbesondere bevorzugt zwischen ca. 0,8 m und ca. 1,5 m. Die Länge eines
jeweiligen Bodenbelagelements beträgt vorzugsweise von ca. 10
cm bis ca. 40 cm, und bevorzugter von ca. 15 cm bis ca. 30 cm. Die Breite
des Bodenbelagelement-Rohlings,
und damit auch die Breite des daraus gefertigten jeweiligen Bodenbelagelements,
beträgt
vorzugsweise zwischen 8 und 20 cm, beispielsweise 8, 10, 12, 14,
15 oder 16 cm. Nachfolgend werden sowohl die Oberfläche als auch
Kanten der jeweiligen Bodenbelagelemente behandelt. Der gebrochene
Naturstein, der in dem Beton enthalten ist, wird durch die Oberflächen- und Kantenbehandlung
zumindest teilweise freigelegt und trägt zur natürlichen Optik des Steins bei.
Da die einzelnen, aus dem Bodenbelagelement-Rohling gefertigten
Bodenbelagelemente eine unterschiedliche Länge aufweisen sowie einer Oberflächen- und
Kantenbehandlung unterzogen wurden, weisen die Bodenbelagelemente,
obwohl sie grundsätzlich
aus Beton gegossen sind, dennoch den individuellen Charakter eines
Natursteins auf.
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Das
herzustellende Bodenbelagelement ist vorzugsweise in Form eines
Pflastersteins ausgestaltet. Vorzugsweise weist ein solcher Pflasterstein
eine größere Länge als
Breite auf, insbesondere bevorzugt ist ein solcher Pflasterstein
mindestens doppelt so lang wie breit. Das herzustellende Bodenbelagelement
kann jedoch auch auf andere Art ausgestaltet sein, beispielsweise
in Form einer Betonplatte. Eine derartige Betonplatte ist vorzugsweise
mindestens vier Mal länger
als sie dick (hoch) ist. Da die Bruchempfindlichkeit von Betonplatten
erheblich größer als die
von Betonpflastersteinen ist, muss dies entsprechend durch eine
höhere
Materialfestigkeit, d. h. entsprechende Zusammensetzung der Betonmischung, ausgeglichen
werden.
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Als
Naturstein wird vorzugsweise Muschelkalk verwendet. Die Körnung der
Muschelkalk-/Natursteinzuschlagstoffe liegt üblicherweise im Bereich zwischen
0 und 8 mm. Muschelkalk weist eine grau-bläuliche Farbe auf und hat den
Vorteil, dass keine bzw. nur sehr geringe Farbschwankungen auftreten.
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Vorzugsweise
erfolgt das Anfertigen des Bodenbelagelement-Rohlings maschinell,
d. h. unter Zuhilfenahme von geeigneten Maschinen. Hierbei wird
vorzugsweise der gewünschte
Beton-Ausgangsstoff maschinell angemischt, in eine entsprechende Form
gegossen, und der Bodenbelagelement-Rohling nach dem Aushärten maschinell
aus der Form entnommen.
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Der
Schritt des Teilens des Bodenbelagelement-Rohlings in separate Bodenbelagelemente
erfolgt hingegen vorzugsweise manuell. Erfindungsgemäß umfasst
der Begriff „manuelles
Teilen” jedoch nicht
nur ein rein manuelles Teilen, bei dem der Bodenbelagelement-Rohling
durch eine geschulte Person handgeschlagen wird, sondern auch ein
Teilen, bei dem eine Person bestimmt, an welcher Stelle entlang
seiner Längsabmessung
der Bodenbelagelement-Rohling geteilt wird und diesen Trennvorgang mittels
eines geeigneten Werkzeugs, z. B. ein Spaltwerkzeug, veranlasst.
Beispielsweise bestimmt bei einem manuellen Teilen eine Person,
mit welchem Vorschub ein zu unterteilender Bodenbelagelement-Rohling
einer Maschine mit einem zum Teilen des Bodenbelagelement-Rohlings
versehenen Werkzeug zugeführt
wird, und an welcher Stelle des Bodenbelagelement-Rohlings der eigentliche
Trennvorgang ausgeführt
wird. Die Vorgänge
des Zuführens und
Auslösens
der Trennvorrichtung können
entsprechend oft wiederholt werden, bis der Bodenbelagelement-Rohling
in die gewünschte
Anzahl von separaten Bodenbelagelementen untergeteilt wurde. Nebenbei
bemerkt, kann das manuelle Teilen des Bodenbelagelement-Rohlings
auch als so genannte „steinmetzartige
Behandlung” bezeichnet
werden. Der Bodenbelagelement-Rohling kann hierbei in beliebige
Längen
geteilt werden, beispielsweise entsprechend spezieller Kundenwünsche. Durch
das manuelle Teilen des Bodenbelagelement-Rohlings in mehrere Bodenbelagelemente
unterschiedlicher Längen,
werden Bodenbelagelemente mit Einheitslängen vermieden, wobei aber
dennoch Bodenbelagelemente in allen gängigen Abmessungen angefertigt werden
können.
Wie oben angeführt,
variieren durch das manuelle Teilen des Bodenbelagelement-Rohlings
die Längen
der resultierenden Bodenbelagelemente, so dass jedes Bodenbelagelement zu
einem Unikat wird.
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Das
Teilen des Bodenbelagelement-Rohlings in zumindest zwei Bodenbelagelemente
kann jedoch auch maschinell erfolgen. In diesem Fall muss durch
eine entsprechende Steuerung der Maschine sichergestellt werden,
dass die resultierenden Bodenbelagelemente eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Dies kann beispielsweise durch eine Zufallssteuerung erfolgen, bei
der die entsprechenden Längen
der jeweiligen Bodenbelagelemente innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
nach dem Zufallsprinzip ausgewählt
werden.
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Vorzugsweise
werden die einzelnen Schritte des Verfahrens in der angegebenen
Reihenfolge durchgeführt.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die Schritte der Oberflächenbehandlung
und der Kantenbehandlung der jeweiligen Bodenbelagelemente gleichzeitig
durchgeführt.
Die Durchführung
der einzelnen Schritte ist jedoch nicht auf die angegebene Reihenfolge
beschränkt.
Beispielsweise kann nach dem Anfertigen des zumindest einen Bodenbelagelement-Rohlings auch
zunächst
die Oberfläche
behandelt werden, wobei anschließend der Bodenbelagelement-Rohling
in die einzelnen Bodenbelagelemente geteilt und die Kanten behandelt
werden können.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
der Bodenbelagelement-Rohling in eine Vielzahl von Bodenbelagelementen
geteilt und jedes Bodenbelagelement der Vielzahl von Bodenbelagelementen
weist eine unterschiedliche Länge
auf. Eine Vielzahl von Bodenbelagelementen umfasst hierbei insbesondere
mehr als zwei Bodenbelagelemente, vorzugsweise mehr als drei, bevorzugter
mehr als vier, am meisten bevorzugt mehr als fünf Bodenbelagelemente. Jedes
Bodenbelagelement hat hierbei eine andere Länge, da keine Einzelsteinformen
verwendet werden. Vorzugsweise wird der Bodenbelagelement-Rohling
manuell in die einzelnen Bodenbelagelemente getrennt, wie oben ausgeführt. Auf
diese Art kann aus einem Bodenbelagelement-Rohling eine Vielzahl
von separaten Bodenbelagelementen gefertigt werden, welche die Anforderungen
hinsichtlich Druckfestigkeit, Spaltzugfestigkeit und Frostbeständigkeit
erfüllen,
die an industriell gefertigte Bodenbelagelemente gestellt werden.
Die resultierenden Bodenbelagelemente sind hierbei preiswerter herzustellen
als reine Naturstein-Bodenbelagelemente,
und weisen dennoch den individuellen Charakter eines Natursteins
auf.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist der Beton frei von Farb-Zusatzstoffen,
wie beispielsweise Farbpigmenten. In der Betonindustrie werden verbreitet
künstliche
Zusatzstoffe, insbesondere Farbpigmente verwendet, um die äußere Erscheinung
von Betonsteinen der von Natursteinen anzugleichen. Diese Steine
verändern
sich jedoch mit der Zeit aufgrund nutzungs- und witterungsbedingter
Einflüsse
in ihrer Farbgebung und verlieren ihre Farbe. Erfindungsgemäß werden
die Bodenbelagelemente jedoch ohne Farb-Zusatzstoffe und lediglich
mit gebrochenem Naturstein hergestellt, bei dem zwar grundsätzlich Schwankungen
der Farbe auftreten können,
wobei sich die Farbe aber nicht über
die Jahre verändert.
Weiterhin können
bei Betonsteinen, die Farb-Zusatzstoffe umfassen, gelegentlich Farbschwankungen
auftreten. Um dennoch ein harmonisches Gesamtbild der verlegten
Steine zu erzielen, sollten diese aus unterschiedlichen Paketen
und aus mehreren Lagen von einer Palette entnommen werden. Durch
die Verwendung von gebrochenem Naturstein bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Bodenbelagelementen, können derartige Farbschwankungen
vermieden werden und auch ohne eine gezielte Auswahl von Bodenbelagelementen
aus einer Palette ergeben die verlegten Bodenbelagelemente ein harmonisches
Gesamtbild.
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Der
Bodenbelagelement-Rohling kann einschichtig ohne Vorsatz ausgeführt sein.
Vorzugsweise wird der Bodenbelagelement-Rohling mit einer Kernbetonschicht
und einer Vorsatzschicht angefertigt. Bei dieser zweischichtigen
Ausführung
gewährleistet
die Kernbetonschicht die Festigkeit des Bodenbelagelements, während die
Vorsatzschicht nicht wesentlich zur Festigkeit des Bodenbelagelements beitragen
muss. Bei einer Gesamtdicke (Gesamtstärke) eines Bodenbelagelements
von ca. 8 cm ist die Kernbetonschicht vorzugsweise ca. 7 cm dick,
während
die Vorsatzschicht vorzugsweise 8–10 mm dick ist. Vorteilhafterweise
umfasst die Vorsatzschicht den gebrochenen Naturstein. Die Kernbetonschicht
kann ebenfalls gebrochenen Naturstein umfassen, umfasst jedoch vorzugsweise
preiswertere Kornanteile, wie z. B. Kies oder Split. Bei einem zweischichtig ausgeführten Bodenbelagelement
wird vorzugsweise die Oberfläche
der Vorsatzschicht behandelt, und die Kanten der jeweiligen Bodenbelagelemente
werden zumindest teilweise im Bereich der Vorsatzschicht behandelt.
Auch bei einer zweischichtigen Fertigung der Bodenbelagelemente
lassen sich Farbschwankungen vermeiden. Wenn im Laufe der Jahre
erste Abriebserscheinungen an der Oberfläche der Vorsatzschicht auftreten,
sieht man keine farblich abweichenden Sandkörner hervortreten, wie wenn
z. B. das Bindemittel Zement eingefärbt wird, sondern die nicht
verbleichende Farbe des gebrochenen Natursteins.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt des Teilens des zumindest einen Bodenbelagelement-Rohlings
das Spalten des Bodenbelagelement-Rohlings. Durch Spalten des Bodenbelagelement-Rohlings
in die einzelnen Bodenbelagelemente werden individuelle Trennkanten
erzeugt, die weiter zum natürlichen Gesamteindruck
der Bodenbelagelemente beitragen.
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Vorteilhafterweise
wird in dem Schritt des Behandelns der Oberfläche der Bodenbelagelemente
zumindest teilweise Material an der Oberfläche entfernt. Die zu behandelnde
Oberfläche
ist hierbei an der Oberseite der Bodenbelagelemente angeordnet,
während
die Unterseite der Bodenbelagelemente vorzugsweise unbehandelt bleibt.
Bei der Oberflächenbehandlung
wird vorzugsweise Material bis zu einer Tiefe von bis zu ca. 8 mm
abgetragen, bevorzugter bis zu ca. 6 mm, am meisten bevorzugt von ca.
1 mm bis ca. 5 mm. Da die Oberfläche
des Bodenbelagelements nicht durch vorgefertigte Formen entsteht,
ist sie immer anders und natürlich
und Einheitsoberflächen
werden vermieden.
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Vorteilhafterweise
wird das Entfernen des Materials an der Oberfläche mechanisch durchgeführt, vorzugsweise
durch Herausschlagen des Materials mit zumindest einem bewegbar
gelagerten Schlagelement. Vorzugsweise sind mehrere Schlagelemente
vorgesehen, beispielsweise in Form von Walzen oder Stiften. Das
zumindest eine Schlagelement ist hierbei aus einem härteren Material
wie der zu behandelnde Stein ausgebildet, beispielsweise aus gehärtetem Stahl.
Zur Oberflächenbehandlung kann
das zu bearbeitende Bodenbelagelement unter dem sich kontinuierlich
bewegenden Schlagelement durchgeführt werden. Die Abmessung des
zumindest einen Schlagelements sowie die Schlagkraft und die Zustelltiefe
auf das zu bearbeitende Bodenbelagelement können entsprechend der gewünschten
Tiefe des Oberflächenabtrags
variiert werden. Durch das mechanische Herausschlagen von Material
mit zumindest einem bewegbar gelagerten Schlagelement kann die Tiefe
des Oberflächenabtrags
einfach variiert werden, so dass beispielsweise auch einzelne größere Oberflächenabträge durchgeführt werden können. Durch
eine derartige mechanische Bearbeitung kann eine grober strukturierte
Oberfläche
erzeugt werden als beispielsweise durch Kugelstrahlen, wo lediglich
Feinteile der Betonoberfläche
abschlagen werden und die Oberfläche
aufgerauht wird. Die mechanische Oberflächenbearbeitung mit einem bewegbar
gelagerten Schlagelement trägt
somit weiter zu einem natürlichen
Erscheinungsbild des Bodenbelagelements bei.
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Nach
der Behandlung der Oberfläche
wird diese vorzugsweise mit einer Wasserhochdruckreinigungsvorrichtung
gereinigt, um noch anhaftende Reste des Oberflächenabtrags zu entfernen. Ferner kann
die Oberfläche
nach Entfernen des Materials veredelt werden, wobei die Oberfläche zumindest teilweise
durch einen hydrophobierenden Zusatzstoff eine wasserabweisende
Eigenschaft erhält.
Zur Veredelung der Oberfläche
können
alle geeigneten Stoffe verwendet werden, welche die Oberfläche versiegeln
(„Lotuseffekt”), so dass
möglichst
wenig Wasser in das Bodenbelagelement eindringt. Ein Eindringen von
Wasser in das Bodenbelagelement würde das Bodenbelagelement anfällig gegenüber Frost
machen, was durch die Veredelung der Oberfläche weitgehend verhindert werden
kann.
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Vorzugsweise
wird in dem Schritt des Behandelns von Kanten der Bodenbelagelemente
zumindest teilweise Material an den Kanten entfernt. Die Kanten
des Bodenbelagelements sind hierbei die Ränder der Oberfläche (Oberseite)
des Bodenbelagelements zu den Seitenflächen hin. Bei dem Schritt des
Behandelns der Kanten werden diese vorzugsweise aufgerauht und abgeschlagen.
Hierbei wird das Entfernen des Materials an den Kanten vorzugsweise
mechanisch durchgeführt,
zum Beispiel durch Herausschlagen des Materials mit zumindest einem bewegbar
gelagerten Schlagelement. Es wird bevorzugt, dass die Schritte der
Oberflächen-
und Kantenbehandlung gleichzeitig durchgeführt werden, beispielsweise
mittels des/der gleichen Schlagelement/e, wie zuvor hinsichtlich
der Oberflächenbehandlung
ausgeführt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung umfasst der Bodenbelagelement-Rohling
eine Vielzahl von Distanzhaltern, die an beiden Seiten des Bodenbelagelement-Rohlings
entlang seiner Länge ausgebildet
werden. Die Distanzhalter dienen hierbei der Einhaltung einer bestimmten
Fugenbreite. Aufgrund der an den Bodenbelagelementen vorgesehenen
Distanzhalter sind diese trotz der oben erwähnten steinmetzartigen Bearbeitung
maschinell versetzbar.
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Vorzugsweise
werden die Distanzhalter an der einen Seite des Bodenbelagelement-Rohlings versetzt
zu den Distanzhaltern an der anderen Seite des Bodenbelagelement-Rohlings
ausgebildet. Durch diese zueinander versetzte Anordnung der Distanzhalter
werden sich beim späteren
Verlegen der Bodenbelagelemente selten zwei Distanzhalter von nebeneinander
verlegten Bodenbelagelementen gegenüber liegen. Falls sich dennoch
zwei Distanzhalter gegenüberliegen
sollten, so kann ein Bodenbelagelement um 180° gedreht werden, damit keine doppelte
Fugenbreite entsteht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren
beschrieben, in denen:
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1 schematisch
in Draufsicht mehrere Bodenbelagelement-Rohlinge nach ihrer Anfertigung zeigt;
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2 schematisch
in Draufsicht den Schritt des Teilens der Bodenbelagelement-Rohlinge
in separate Bodenbelagelemente zeigt;
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3 schematisch
in Draufsicht separate Bodenbelagelemente nach einer Oberflächen-/Kantenbehandlung
zeigt;
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4 schematisch
in Draufsicht das Verlegen von separaten Bodenbelagelementen zeigt,
wobei 4a den Fall von zwei sich gegenüberliegenden
Distanzhaltern eines ersten und eines zweiten Bodenbelagelements
zeigt und 4b das erste Bodenbelagelement
gedreht zeigt;
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5 eine
grafische Darstellung eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Bodenbelagelements ist; und
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6 eine
Detailansicht des in 5 dargestellten Bodenbelagelements
zeigt.
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Ausführliche Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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Hierbei
zeigt 1 schematisch in Draufsicht rein beispielhaft
drei Bodenbelagelement-Rohlinge 100 nach ihrer Anfertigung.
Die Anzahl der zu fertigenden Bodenbelagelement-Rohlinge 100 ist jedoch nicht
auf drei beschränkt,
sondern kann entsprechend der benötigten Anzahl an zu fertigenden Bodenbelagelementen 10 variiert
werden. Die Bodenbelagelement-Rohlinge 100 werden aus Beton hergestellt,
wobei dem Beton gebrochener Naturstein, vorzugsweise Muschelkalk,
beigefügt
ist. Wie man aus 1 sehen kann, weist ein Bodenbelagelement-Rohling 100 jeweils
eine Breite B auf, die derjenigen eines jeweiligen Bodenbelagelements 10 entspricht
(siehe 2). Ferner weist ein jeweiliger Bodenbelagelement-Rohling 100 eine
Länge L0
auf, die einem Vielfachen derjenigen eines jeweiligen Bodenbelagelements 10 entspricht.
Der Bodenbelagelement-Rohling 100 umfasst ferner eine Vielzahl
von Distanzhaltern 5, die an beiden Seiten eines jeweiligen
Bodenbelagelement-Rohlings 100 entlang seiner Länge L0 ausgebildet
werden. Wie aus 1 zu sehen ist, sind die Distanzhalter 5 an
der einen Seite des jeweiligen Bodenbelagelement-Rohlings 100 versetzt
zu den Distanzhaltern 5 an der anderen Seite des Bodenbelagelement-Rohlings 100 ausgebildet.
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2 zeigt
schematisch in Draufsicht den Schritt des Teilens der Bodenbelagelement-Rohlinge 100 in
separate Bodenbelagelemente 10. Bei der in den Figuren
dargestellten Ausführungsform
handelt es sich; bei den Bodenbelagelementen um Pflastersteine.
Die jeweiligen Bodenbelagelement-Rohlinge 100 werden hierbei
in zumindest zwei Bodenbelagelemente 10 geteilt, vorzugsweise
jedoch in eine Vielzahl von Bodenbelagelemente 10. Beispielsweise wird
der oberste Bodenbelagelement-Rohling 100 in 2 in
sechs Bodenbelagelemente 10 geteilt, der mittlere in fünf und der
unterste wiederum in sechs. Hierbei weisen alle der einzelnen Bodenbelagelemente 10,
die aus einem Bodenbelagelement-Rohling
gefertigt wurden, eine unterschiedliche Länge L1x auf, wie unter Bezugnahme
auf 3 näher
erläutert
wird. Die in 2 wellenlinienförmig angedeuteten
Trennlinien sind rein schematisch und stellen nicht die Form der
Trennkante zwischen den jeweiligen Bodenbelagelementen 10 dar.
Vorzugsweise werden die Bodenbelagelement-Rohlinge 100 durch ein
geeignetes Spaltwerkzeug bzw. Spaltanlagen gespalten, wodurch sich
eine natürliche
und individuell geformte Trennkante ergibt. Bei den Spaltanlagen handelt
es sich vorzugsweise um hydraulische Spaltanlagen. Der Vorgang des
Teilens wird vorzugsweise manuell ausgeführt, das heißt es handelt
sich um eine so genannte steinmetzartige Bearbeitung bzw. Teilung.
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In 3 wird
verdeutlicht, dass die einzelnen Bodenbelagelemente 10 eine
unterschiedliche Länge
L1x aufweisen, wobei x für
eine ganze Zahl von 1 bis n steht und n die Gesamtanzahl der aus
einem Bodenbelagelement-Rohling 100 gefertigten Bodenbelagelemente 10 angibt.
Hierbei ist anzumerken, dass die Längen L1x der in 3 beispielhaft
gezeigten Bodenbelagelemente 10 nicht mit den in 2 gezeigten
Trennlinien der Bodenbelagelemente 10 übereinstimmen. In 3 werden
beispielhaft zwei Reihen von Bodenbelagelementen 10 gezeigt,
die aus zwei Bodenbelagelement-Rohlingen 100 gefertigt
wurden. Die obere Reihe aus Bodenbelagelementen 10 umfasst
ebenso wie die untere Reihe jeweils vier Bodenbelagelemente 10.
Wie am Beispiel der unteren Reihe von Bodenbelagelementen 10 verdeutlicht
wird, weisen die Bodenbelagelemente 10 jeweils eine einheitliche
Breite B und unterschiedliche Längen
L1x auf. Das linke Bodenbelagelement 10 der unteren Reihe
weist hierbei die Länge
L11 auf und das rechte Bodenbelagelement 10 der
unteren Reihe hat die Länge
L1n (n = 4), wobei sich L11 und
L1n voneinander unterscheiden. Auch die
beiden mittleren Bodenbelagelemente 10 der unteren Reihe
weisen jeweils unterschiedliche Längen L1x auf. Aufgrund der
steinmetzartigen Teilung der Bodenbelagelement-Rohlinge 100,
weist jedes Bodenbelagelement 10 innerhalb eines Bodenbelagelement-Rohlings 100,
und auch unter mehreren Bodenbelagelement-Rohlingen 100,
eine unterschiedliche Länge L1x
auf. Dies trägt
zum individuellen Charakter der gefertigten Bodenbelagelemente 10 bei.
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3 zeigt
weiterhin schematisch eine erfolgte Oberflächen-/Kantenbehandlung der
Bodenbelagelemente 10, die durch Punkte in den jeweiligen Bodenbelagelementen 10 angedeutet
wird. Hierbei wurde bei jedem Stein zumindest teilweise Material an
der Oberfläche
und den Kanten des jeweiligen Bodenbelagelements 10 entfernt.
Das Entfernen des Materials wird hierbei vorzugsweise mechanisch durchgeführt, wobei
das Material in einem Arbeitsgang an der Oberfläche und an den Kanten entfernt wird.
Wenn eine unterschiedliche Bearbeitung der Oberfläche und
der Kanten gewünscht
wird, zum Beispiel mit einer anderen Schlagintensität, dann
können
die beiden Schritte jedoch auch separat voneinander durchgeführt werden.
Das Material kann mit zumindest einem bewegbar gelagerten Schlagelement
aus der Oberfläche
und von den Kanten abgeschlagen werden.
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Vorzugsweise
werden die zu behandelnden Bodenbelagelemente 10 im Durchlaufverfahren
unter dem bewegbar gelagerten Schlagelement geführt. Die Intensität der Schlagung
kann hierbei je nach gewünschtem
Oberflächen-/Kantenabtrag angepasst werden.
Eine Justierung der Schlagintensität lässt sich beispielsweise über eine
Höhenverstellung
des Schlagelements und/oder eine Änderung der Durchlaufgeschwindigkeit
der Bodenbelagelemente 10 erreichen. Nach der Oberflächen-/Kantenbearbeitung wird
die Bodenbelagelement-Oberfläche
anschließend
mit Wasserhochdruck gereinigt und damit restliche Abplatzungen des
Bodenbelagelements 10 entfernt.
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4 zeigt
schematisch in Draufsicht ein beispielhaftes Verlegen von separaten
Bodenbelagelementen 10. Wie man aus 4a sieht,
wurden zwei Reihen von Bodenbelagelementen 10 verlegt, wobei
sich allerdings die Distanzhalter 5 der rechts außen liegenden
Bodenbelagelemente 10 bei beiden Reihen gegenüberliegen.
Insbesondere liegen sich ein erster Distanzhalter 5a des
oberen rechten Bodenbelagelements 10 und ein zweiter Distanzhalter 5b des
unteren rechten Bodenbelagelements 10 gegenüber. Da
zwei gegenüberliegende
Distanzhalter 5 jedoch zu einer Verdoppelung der Fugenbreite
führen
würden,
ist dies zu vermeiden. Aufgrund der an beiden Seiten des Bodenbelagelements 10 versetzten
Anordnung der Distanzelemente 5, lässt sich dieses Problem jedoch
leicht durch Umdrehen eines Bodenbelagelements 10 beseitigen.
Wie in 4b gezeigt, wird hierzu das
untere rechte Bodenbelagelement 10 um 180° gedreht,
so dass nun ein Distanzhalter 5c und nicht mehr der Distanzhalter 5b dem Distanzhalter 5a des
oberen rechten Bodenbelagelements 10 zugewandt ist. Der
Distanzhalter 5c ist seitlich ausreichend zu dem Distanzhalter 5a versetzt,
so dass sich beim Verlegen der Bodenbelagelemente 10 keine
doppelte Fugenbreite ergibt.
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Ein
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestelltes
Bodenbelagelement 10 wird graphisch in den 5 und 6 gezeigt,
wobei 6 eine Vergrößerung des
linken unteren Abschnitts in 5 darstellt.
Das in den 5 und 6 gezeigte
Bodenbelagelement 10 ist als Pflasterstein ausgeführt und
weist an seiner vorderen Längsseite
jeweils zwei Distanzhalter 5 auf. An der hinteren Längsseite
des Bodenbelagelements 10 sind ebenfalls zwei Distanzhalter
vorgesehen (nicht gezeigt), die versetzt zu den Distanzhaltern 5 an
der vorderen Längsseite
angeordnet sind.
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Das
Bodenbelagelement 10 ist aus Beton hergestellt, der gebrochenen
Naturstein, vorzugsweise Muschelkalk, umfasst. Um eine Farbänderung
des Bodenbelagelements 10 beispielsweise durch Abrieb zu
vermeiden, ist der Beton frei von Farb-Zusatzstoffen.
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Das
in den 5 und 6 dargestellte Bodenbelagelement 10 ist
einschichtig, d. h. ohne Vorsatz, ausgebildet. Wie man aus den Figuren
deutlich sehen kann, wurde sowohl die Oberfläche als auch die Kanten des
Bodenbelagelements 10 bearbeitet, so dass diese eine grob
strukturierte und natürlich anmutende
Beschaffenheit aufweisen. Insbesondere ist aus den Figuren zu erkennen,
dass durch die mechanische Oberflächenbehandlung unterschiedliche Abtragtiefen über die
gesamte Oberfläche
des Bodenbelagelements 10 erzielt werden. Hierbei werden teilweise
auch kleinere Stücke
aus der Oberfläche herausgebrochen,
so dass kleinere Aushöhlungen bzw.
Krater auf der Oberfläche
erscheinen. Weiterhin ist insbesondere aus 5 ersichtlich,
dass durch die mechanische Bearbeitung der Kanten diese in unterschiedlichem
Maß bzw.
Tiefe abgetragen werden, so dass ein ungleichmäßig verlaufender unterer Kantenabschluss
erzeugt wird. Die durch steinmetzartige Bearbeitung erzeugte variierende
Länge L1x der
jeweiligen Bodenbelagelemente 10 sowie die entsprechende
Oberflächen-
und Kantenbehandlung tragen dazu bei, dass die erzeugten Bodenbelagelemente 10 den
individuellen Charakter eines Natursteins haben, obwohl sie preiswert
aus Beton hergestellt werden können.