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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Abwasserreinigung
bei biologischen Kläranlagen, gemäß der
Gattung der Patentansprüche.
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Die
Erfindung ist anwendbar auf biologische Kläranlagen verschiedenster
Dimensionierung.
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Bei
den bekannten biologischen Kläranlagen, welche gemäß dem
Stand der Technik nach dem Belebungsverfahren arbeiten, werden immer
im Reaktorraum die Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, belüftet.
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Bei
Festbett-, Schwebebett-, oder dem klassischen Belebungsverfahren
sind die Vorklärung, der Reaktor und die Nachklärung über
Wandöffnungen oder Rohre miteinander verbunden.
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Das
eingeleitete Abwasser fließt bei diesen Anlagen während
des Klärungsprozesses zuerst in die Vorklärung,
wo sich die Feststoffe absetzen und organische Schmutzstoffe zum
Teil anerob abgebaut werden.
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Über
eine Wandöffnung oder über ein Überlaufrohr
kann das Abwasser danach in den Reaktor gelangen, wo durch Zuführung
von feinblasiger Luft der aerobe Abbau von organischem Abwasser
mit Hilfe von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, erfolgt.
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In
der Nachklärung setzen sich mitgerissene Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien, am Boden ab, so dass das gesäuberte
Abwasser an der Wasseroberfläche abließen kann.
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Auf
dem Gebiet der biologischen Abwasserreinigung müssen Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien, welche sich im Klärwasser befinden,
so belüftet werden, dass diese ihren Stoffwechsel optimal
betreiben können, um ihre Lebens- und Teilungsfähigkeit
aufrecht zu erhalten und um Bestandteile des Klärmediums
durch Assimilation bzw. Dissimilation verstoffwechseln zu können.
Dieser Vorgang geschieht im so genannten Reaktorraum.
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In
diesem Reaktorraum befinden sich frei schwimmende oder auf Aufwuchskörpern
in Form von Mikroorganismenrasen, insbesondere Bakterienrasen, lebende
Organismen.
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Bei
dem bekannten sog. SBR-Verfahren gibt es nur die Vorklärung
und den Reaktor.
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Beide
sind voneinander durch eine wasserundurchlässige Wand getrennt.
Die Vorklärung dient dabei als Pufferbecken für
Abwasserstöße, die dort aufgestaut werden.
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Nach
einem Zeitintervall von mehreren Stunden wird dieses Wasser in einer
vorgegebenen Menge in den Reaktor gefördert (Aufstauprinzip).
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Das
Vorklärwasser muss dabei in dosierter Menge in den Reaktor
gefördert werden, um nach dem dortigen Reinigungsvorgang,
wie zuvor stehend beschrieben, als Klarwasser in das Ablaufrohr
gepumpt zu werden.
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Die
Belüftung erfolgt dabei gemäß dem Stand
der Technik, entweder über einen externen Luftverdichter
oder über Tauchpumpenbelüfter.
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Die
in der Praxis eingesetzten Tauchpumpenbelüfter sind Unterwasserpumpen.
Diese haben eine Art Schiffsschraube mit einem segmentierten Hohlwellenantrieb,
mit welcher trichterförmig das Oberflächenwasser
und die über die Hohlwelle angesaugte Luft, nach unten
verwirbelt wird, so dass das Reaktorwasser von oben mit Luft versorgt
wird.
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Eine
weitere einfache und wirkungsvolle Abwasserbelüftung wird
nach dem Venturi-Injektorprinzip realisiert, indem von einer Pumpe
Wasser, mit möglichst hohen Wasserdruck erzeugt wird, welches hinter
der Venturidüse eine Erhöhung der Fliesgeschwindigkeit
zur Folge hat.
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Diese
erhöhte Fliesgeschwindigkeit erzeugt an der Einengung der
Venturidüse einen Unterdruck, welcher an dieser Stelle,
durch eine Öffnung, zur Ansaugung von Luft genutzt wird.
Mittels Strahlrohr wird das entstandene Luft-Wassergemisch mit starken Turbolenzen
in das Reaktorbecken gestrahlt. Diese Art der Abwasserbelüftung
wird hauptsächlich bei größeren Kläranlagen
eingesetzt.
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In
DE 20 2007 011 718
U1 wird ein solcher Wasserstrahlbelüfter offenbart,
welcher verstopfungsfrei arbeitet und auch in Kleinkläranlagen
eingesetzt werden kann.
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Bei
den bekannten klassischen SBR-Anlagen, welche mit mehreren, meist
drei Unterwasserpumpen arbeiten, wird der Pumpvorgang für
die einzelnen Funktionen direkt durch diese Pumpen und über
die daran angeschlossenen Rohre oder Schläuche realisiert.
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Bei
einer SBR-Anlage werden die Befüllungs- und Überschussschlammfunktion,
die Belüftungs-, die Umrühr- sowie die Klarwasserabpumpfunktion
benötigt.
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Diese
Funktionen sind technisch notwendig, um die folgenden Abwasserreinigungsphasen
realisieren zu können:
- – bei
der Beschickungsphase wird eine gewisse Menge Vorklärwasser
in das Reaktorwasser eingeleitet, wobei ein Schwimmerschalter diesen Vorgang
steuert;
- – bei der folgenden Denitrifikationsphase muss das
Reaktorwasser ohne Lufteintrag umgerührt werden, um aerobe
Stoffwechselbedingungen für die Mikroorganismen zu gewährlweisten;
- – In der folgenden Belüftungsphase wird mehrere Stunden
intervallmäßig belüftet;
- – In der darauf folgenden Sedimentationsphase (auch
Absetzphase genannt), erfolgt keine Wasserbewegung im Reaktorwasser,
damit sich die Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, in Richtung
Beckenboden absetzen und sich darüber eine Klarwasserzone
bildet;
- – Während der Klarwasserphase wird das entstandene
Klarwasser in den Abfluss abgepumpt, wobei der gleiche Schwimmerschalter
diesen Vorgang steuert.
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Dabei
ist eine Rohr- oder Schlauchverbindung zwischen dem Vorklärbecken
und dem Reaktorraum notwendig, um die intervallmäßige
Befüllung des Reaktors zu realisieren und in umgedrehter Fliesrichtung
den so genannten Überschussschlamm vom Reaktor in die Vorklärung
zurück zu befördern.
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Mit
der Überschussschlammfunktion pumpt eine Wasserpumpe kurzzeitig
Reaktorwasser in die Vorklärung.
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Bei
einem höheren Wasserstand in der Vorklärung, fließt
dann nach dem Ausschalten dieser Pumpe durch diese Leitung nach
dem Prinzip der frei kommunizierenden Röhre, das Vorklärwasser
in den Reaktorraum, bis sich der Wasserstand der Vorklärung
mit dem Wasserstand des Reaktors sich ausgeglichen hat, oder die
kommunizierende Röhre, durch Luftblasen des Abwasserbelüfters
mit Luft gefüllt wurde und der Vorgang so gestoppt wurde.
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Es
wird also für die Überschussschlammfunktion und
die Befüllungsfunktion nur eine Pumpe benötigt.
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Weiterhin
findet gemäß dem Stand der Technik eine Unterwasserpumpe
Verwendung, welche als Injektorpumpe ausgebildet ist, um mit Hilfe
einer vertikalen Wasserströmung so Luft anzusaugen, dass diese
sich mit dem Wasser vermischt, um im Wasser des Reaktorraumes den
Sauerstoffanteil zu erhöhen.
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Des
Weiteren wird das durch die Mikroorganismen gereinigte Wasser aus
dem Reaktorraum in den Abfluss gepumpt.
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Mit
dem kurzzeitigen ein und ausschalten des Belüfters wird
das Reaktorwasser mit einem gewissen Luftanteil umgerührt.
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Um
den Einsatz einer Zwei-Pumpentechnik oder einer Technik mit nur
einer Pumpe zu ermöglichen, werden in den folgenden Schriften
verschiedene Lösungen beschrieben.
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DE 20 2004 020 436
U1 offenbart eine Zwei-Pumpen SBR-Vorrichtung, wo mit einer
Pumpe die Überschussschlamm- und die Befüllungsfunktion, sowie
die Klarwasserfunktion realisiert wird und eine Ventilball-Kombination,
sowie einen großen Wasserausgleichsbehälter notwendig
ist. Die zweite Pumpe dient gemäß
DE 20 200 020 436 U1 der
Abwasserbelüftungsfunktion.
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EP 1 388 524 A1 offenbart
eine SBR-Pumpenvorrichtung, bei welcher mit einer Unterwasserpumpe
und drei Stellventilen die vier notwendigen Funktionen, mit drei
am druckseitigen Ausgang befindlichen Stellventilen, gesteuert wird.
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Die
Belüftung des Wassers wird dabei mit einem Venturi-Injektor
realisiert. Ein Absperrventil wird für die Überschussschlamm-
und Befüllungsfunktion benötigt, das zweite Absperrventil
ist zum Betrieb der Strahldüse, also für die Belüftungsfunktion
notwendig.
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Für
die Klarwasserabpumpfunktion wird gemäß
EP 1 388 524 A1 das
dritte Stellventil benötigt. Ein viertes Absperrventil
befindet sich am Luftansaugrohr und wird dann geschlossen, wenn
ohne Lufteintrag das Wasser umgerührt werden soll.
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DE 20 2004 019 356
U1 offenbart eine SBR-Pumpenvorrichtung mit einer Pumpe,
bei welcher die Schaltfunktion zwei Mehrwegventile realisieren und
die Bauweise des Mehrwegventils beschrieben wird. Zur Belüftung
wird bei dieser technischen Lösung ebenfalls eine Strahldüse
nach dem Venturiprinzip eingesetzt.
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Gemäß
DE 20 2004 020 514
U1 ist am druckseitigem Ausgang ein Mehrwegeventil angebracht,
welches drei Wasserströme schaltet.
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Der
bekannte Stand der Technik weist folgende Nachteile auf:
Bei
allen SBR-Pumpenbelüftungs-Anordnungen wird eine technische
Lösung geschaffen, bei der eine Unterwasserpumpe mehrere
Funktionen ausführen kann.
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Dies
führt zu den Kompromissen, dass andere Stellglieder oder
mehr Stellglieder oder Ausgleichsbehälter zur Erfüllung
der fünf Grundfunktionen eingesetzt werden müssen
und dabei Funktionsstörungen der vielen Stellglieder in
Kauf genommen werden (Wartungsarbeiten/Stillegen der Anlage), sowie
teure Magnetventile mit großen Nennweiten, oder sogar Mehrwegventile
mit Motorantrieben eingesetzt werden. Solch ein mit Motor betriebenes Mehrwegventil
ist oft so teuer wie zwei Unterwasserpumpen, so dass diese technische
Lösung keinen wirtschaftlichen Vorteil mit sich bringt.
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Es
ist somit nachteilig, wenn eine Unterwasserpumpe eingespart werden
soll und dazu zur Erreichung der gleichen Funktion mehr als ein Absperrventil
eingesetzt wird, oder etwa Mehrwegventile zum Einsatz kommen.
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Bei
allen bekannten, in der Praxis eingesetzten Anlagen, wie auch bei
den in den zuvor stehend genannten Schriften offenbarten technischen
Lösungen ist nicht darauf geachtet worden, dass die Ansaugöffnung
der Überschussschlammpumpe, welche gleichzeitig wie beschrieben,
die Befüllung des Reaktors realisiert, etwa in der Mitte
der Gesamtwasserhöhe im Reaktor sich befinden muss. Dies
ist jedoch erforderlich, um die nach der Sedimentationsphase sich
am Beckenboden mit schlechten Absetzeigenschaften nicht abgesetzten
Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, mit der Überschussschlammpumpe
in die Vorklärung zu befördern.
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Dabei
werden auch alle anderen störenden Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien, mit schlechten Absetzeigenschaften, welche sich über der
Ansaugöffnung befinden, durch diesen Abpumpvorgang weggefördert
und damit die Klarwasserzone von ungewollten schwebenden Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien, freigehalten wird.
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Wird
diese Pumpenansaugöffnung nicht wie beschrieben in diesen
Höhenbereich installiert, so werden diese schlecht absetzbaren
Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, beim Belüften
an die Wasseroberfläche gehoben und bilden dort einen zähen
Schwimmschlamm, welcher den Schwimmerschalter, die Pumpen und Rohröffnungen
verstopft und bei einer gewissen Schwimmschlammhöhe die gesamte
Anlage funktionsuntüchtig macht.
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Es
ist nachteilig und genügt nicht die Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien, im durchmischten Zustand abzupumpen, da hierbei nur ein gewisser
Anteil von störenden Mikroorganismen, insbesondere Bakterien,
beseitigt wird.
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Grundlegend
muss immer die Ansaugöffnung der Klarwasserpumpe, um die
Klarwasserfunktion zu erfüllen zu können, dicht
unter der Wasseroberfläche liegen, und wie beschrieben,
der Überschussschlamm wesentlich tiefer abgepumpt werden.
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Werden
diese beiden Funktionen von einer Pumpe realisiert, kann nur der Überschussschlamm im
durchmischten Zustand in die Vorklärung gepumpt werden.
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Bei
allen in der Praxis eingesetzten SBR-Pumpenanlagen, sowie bei den
technischen Lösungen gemäß der zuvor
stehend genannten Offenlegungen ist dies außer acht gelassen
worden oder systembedingt gar nicht möglich.
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Es
ist immer nachteilig, wenn über das Rohrsystem einer Pumpe
das Vorklärwasser fliest und im weiteren Zyklus mit der
gleichen Pumpe das Klarwasser abgepumpt wird. Verunreinigungen und
Restbestände aus dem Vorklärungswasser können
dabei mit dem Klarwasser abgepumpt werden, was bei den Kläranlagen
keinesfalls gewünscht ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die zuvor stehend genannten Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden und eine Anordnung sowie ein
Verfahren zur Abwasserreinigung bei biologischen Kläranlagen
anzugeben, die den Überschussschlamm im nicht durchmischten
Zustand in die Vorklärung pumpt und die Reaktorbefüllung
realisiert, und die Umrührfunktion ohne Lufteintrag, die
Belüftungsfunktion und die Klarwasserpumpfunktion aufwandgering
realisiert.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten und neunten
Patentanspruchs gelöst. Weitere günstige Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Erfindung sind in den nachgeordneten Patentansprüchen
angegeben.
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Das
Wesen der Erfindung besteht darin, die Überschussschlammpumpe
erst dann einzuschalten, wenn das Ende der Sedimentationsphase erreicht
ist und das Klarwasser abgepumpt wurde. Dementsprechend ist zu gewährleisten,
dass von den fünf Grundfunktionen die Überschussschlammfunktion
und die Befüllungsfunktion nur von dieser tiefer im Wasser befindlichen
Pumpe übernommen wird.
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Um
solche SBR-Anlagen zu optimieren, muss darüber hinaus eine
weitere zweite Pumpe die Umrührfunktion ohne Lufteintrag,
die Belüftung und den Klarwasserabpumpvorganges übernehmen.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist die Überschussschlamm-Befüllungspumpe
nicht kurz unter den Wasserspiegel (wie bisher neben der Klarwasserpumpe)
angeordnet, sondern diese ist im unteren Wasserbereich platziert
bzw. die Ansaugöffnung so zu verlängert, dass
sich diese im tieferen Wasser befindet.
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Die
Ansaugöffnung dieser Pumpe muss erfindungsgemäß im
Reaktorwasser in der Wassertiefe platziert sein, in welcher die
abgesetzten Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, nach der Sedimentationsphase
ihren Höchststand erreichen dürfen.
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Dann
wird diese Pumpe kurzzeitig eingeschaltet, damit alle Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien, welche höher als die Ansaugöffnung
der Pumpe schweben oder sich über dieser Ebene abgesetzt
haben, in die Vorklärung gepumpt werden.
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Soll
das Volumen an Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, erhöht
werden, so muss die Höhe der Ansaugöffnung einfach
ebenfalls erhöht werden.
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Das
gleiche geht im umgekehrten Fall für das Absenken des dieses
Volumens.
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Erfindungsgemäß wird
mit der zweiten Pumpe die Umrührfunktion ohne Lufteintrag,
die Belüftung des Abwassers und das Abpumpen des Klarwassers
realisiert.
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Diese
zweite Pumpe versorgt einen Wasserstrahlbelüfter nach dem
Venturiprinzip mit Wasser, dass in die Luftansaugleitung der Venturidüse
Luft angesaugt wird, wodurch über das Strahlrohr ein Luft-Wassergemisch
in das Reaktorwasser mit großer Turbulenz einleitbar ist.
Nach Beendigung der so realisierten Belüftungsphase setzen
sich in der Sedimentationsphase die Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien, in Richtung des Reaktorbodens ab, so dass darüber
eine Klarwasserzone entsteht, welche nach dem Ende der Sedimentationsphase
als Klarwasser in den Abfluss gepumpt wird.
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Lösungsgemäß wird
dieser Klarwasserabpumpvorgang erreicht, in dem im Strahlrohr der
Venturidüse ein Ventil eingebaut ist, welches die Rohröffnung
des Strahlrohres verschließt und damit beim Einschalten
der Pumpe, das Klarwasser durch die Engstelle der Düse
in die Luftansaugleitung, und über diese in das Abflussrohr
fliest.
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Über
das Luftansaugrohr ist somit beim geöffneten Ventil Luft
angesaugbar und bei geschlossenem Ventil Klarwasser in den Abfluss
abpumpbar.
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Mit
dem Pumpvorgang der Pumpe und durch die Funktion des erfindungsgemäßen
Schaltventils kann über die Venturidüse das Reaktorwasser
belüftet und das Klarwasser des Reaktors abgepumpt werden.
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Für
den gleichen Vorgang werden gemäß
EP 1 388 524 A1 zwei Absperrventile
verwendet, wobei ein Absperrventil zwischen dem druckseitigen Pumpenausgang
und der Klarwasserabpumpleitung eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung hingegen besteht
darin, dass durch den Einbau eines Absperrventils in das Strahlrohr
einer Venturidüse (Injektordüse) im Luftansaugrohr
(je nach der Schaltstellung des Absperrventils) zum einen eine Saugwirkung
erzielbar und zum anderen in entgegen gesetzter Richtung Wasser
pumpbar ist.
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Dies
bedeutet gemäß der vorliegenden Erfindung, dass
bei einem anderen Anwendungsfall durch das Luftansaugrohr je nach
Schaltstellung als Absperrventil einmal Wasser oder andere flüssige
oder gasförmige Medien angesaugt, oder weggefördert werden
können.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist, dass
nur zwei Pumpen und ein Absperrventil benötigt werden,
was bei Kläranlagenneubauten eine wirtschaftlich sinnvolle
und bei der Wartungen dieser Anlagen eine aufwandgeringere technische Lösung
darstellt.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnung eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt:
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1:
ein schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
SBR-Anordnung.
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In 1 ist
eine Anordnung mit einer Unterwasserpumpe 1, vermittels
derer die Überschussschlammfunktion und die Befüllungsfunktion
der SBR-Anlage realisiert, dargestellt
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Die
Pumpe 1 (Unterwasserpumpe) ist mit einem Venturi-Injektor
verbunden, wobei unterhalb eines Venturi-Injektors 14 ein
Absperrventil 12 in einer Leitung angeordnet ist und oberhalb
des Venturi-Injektors 14 ein Behälter 8 in
der Leitung angeordnet ist. Durch Umschalten des Absperrventils 12 (Schaltventil)
ist wahlweise eine Umrührfunktion ohne Lufteintrag, eine
Belüftung des Reaktorwassers und ein Klarwasserabpumpvorganges
realisierbar.
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Die
Pumpe 1 besitzt ein Ansaugrohr 4 mit mehreren
Ansaugöffnungen 5. An einer der oberen Ansaugöffnungen 5 befindet
sich eine nach unten offene Auffangschale 10 für
von unten aufsteigende Luftblasen.
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Alle
Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, welche sich nach der Absetzphase
bzw. Sedimentationsphase in gleicher Höhe oder oberhalb
der Ansaugöffnung 5 befinden, werden bei Einschalten der
Pumpe 1 angesaugt und über die Leitung 2 in
die Vorklärung gepumpt.
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Diese
Funktion wird als Überschussschlammfunktion bezeichnet,
welche nach dem Abpumpen des Klarwassers erfolgt und ohne das davor, das
Reaktorwasser 6 mit dem Wasserstrahl des Strahlrohres 7 durchmischt
wurde.
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Es
wird davon ausgegangen, dass der Wasserspiegel der Vorklärung
höher als der Wasserspiegel des Reaktors ist.
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Nachdem
die Pumpe 1 kurzzeitig die Überschuss Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien, in die Vorklärung gepumpt hat,
wird die Pumpe 1 ausgeschalten und das Vorklärwasser 3 fließt
nach dem Prinzip der frei kommunizierenden Röhre solange über
die Leitung 2 und durch die Pumpe 1 in den Reaktor,
bis sich die Wasseroberfläche der Vorklärung und
des Reaktors ausgeglichen haben.
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Sollte
sich in der Vorklärung zu viel Vorklärwasser 3 befinden,
schaltet der Schwimmerschalter 9 in die obere Position
ein, worauf über die Steuerung, eine Pumpe 11 eingeschalten
wird.
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Bei
offenen Absperrventil 12 wird dann das Reaktorwasser 6 über
die Leitung 13 in die Venturi-Injektor 14 gepumpt,
welche durch den entstehenden Unterdruck hinter der Düseneinengung 15 über die
Luftansaugleitung 16 Luft ansaugt.
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Hinter
dem Venturi-Injektor 14 entsteht ein Luft-Wassergemisch 18,
welches mit Druck durch das Strahlrohr 7 in das Reaktorwasser 6 eingestrahlt wird.
Die aufsteigenden Luftblasen werden in der Auffangschale 10 aufgefangen
und steigen durch die Auftriebskräfte durch die Pumpe 1 in
die Leitung 2. Dort verschließen die Luftblasen
am oberen Punkt die Leitung 2 den Befüllungsstrom
und die Befüllung des Reaktors wird so unterbrochen.
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Nachdem über
die Pumpe 1 die Befüllungsfunktion beendet wurde,
muss das Reaktorwasser 6 ohne Luftzufuhr umgerührt
werden. Dies geschieht indem die Pumpe 11 eingeschalten
wird, bei geschlossenen Absperrventil 12 sich kurzzeitig
dann ohne überzulaufen der Vorratsbehälter 8 mit
Wasser füllt, wenn dann das Ventil 12 geöffnet
wird, saugt der Wasserstrahlbelüfter das Wasser aus dem
Vorratsbehälter 8 ohne Luft an, so das aus dem
Strahlrohr 7 abgestrahlte Wasser das Reaktorwasser 6 kurzeitig ohne
Lufteintrag umrühren kann.
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Danach
wird das Reaktorwasser 6 über den Wasserstrahlbelüfter
intervallmäßig mehrere Stunden belüftet.
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Wie
schon beschrieben, wird dabei die Pumpe 11 intervallmäßig
ein- und ausgeschalten.
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Beim
Einschalten der Pumpe 11 muss das Absperrventil 12 geöffnet
sein, damit die nach dem Venturiprinzip angesaugte Luft und das
durch die Düseneinengung fliesende Reaktorwasser 6 sich
vereinigen können, um über das Strahlrohr 7 in
das Reaktorwasser 6 abgestrahlt zu werden. Wenn nach mehrstündiger
Belüftung die Mikroorganismen, insbesondere Bakterien,
das Reaktorwasser 6 gereinigt haben, folgt die Sedimentationsphase,
bei welcher sich die Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, in
Richtung Beckenboden absinken und das Reaktorwasser 6 nicht
bewegt wird. Oberhalb der abgesunkenen Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien, bildet sich dann eine Klarwasserzone, welche am Ende
der Sedimentationsphase in den Kläranlagenabfluss abgepumpt
werden muss.
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Dies
erfolgt, indem erst das Absperrventil 12 geschlossen und
dann die Pumpe 11 eingeschalten wird, wobei dabei sich
die Pumpe 11 im Klarwasserbereich befinden muss. Das Klarwasser
des Reaktors wird durch die Pumpe 11 angesaugt und wird über
die Leitung 13 über die Engstelle des Venturi-Injektors 14 in
das Luftansaugrohr 16 gepumpt und wird so in das Abflussrohr
geleitet.
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Das
Abpumpen des Klarwassers erfolgt so lange, bis der Schwimmerschalter 9 seine
untere Abschaltposition erreicht hat. Ein neuer Zyklus beginnt dann
erneut mit der Überschussschlammfunktion, welcher mit der
Pumpe 1 begonnen wird.
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Wesentlich
ist dabei, dass das die Ansaugöffnungen 5 der
Pumpe 1 unterhalb der Pumpe 11 an der gewünschten
Höhe der maximalen Schichthöhe der Mikroorganismen,
insbesondere Bakterien, fixiert ist und das beim Abpumpen der über
diese Höhe befindlichen Organismen nicht vorher durchmischt
werden.
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Weiterhin
wesentlich ist, dass bei eingeschalteter Pumpe 11, welche
im Klarwasserbereich die Ansaugöffnung haben muss nur durch
die zwei Schaltstellungen des Absperrventils 12 durch das Luftansaugrohr 16 eine
Saugwirkung wegen des Venturieffektes entsteht und auch Wasser in
entgegen gesetzter Richtung weggepumpt werden kann.
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Dies
bedeutet auch, dass durch die Saugwirkung an der Luftansaugleitung
in auch Vorklärwasser 3 aus der Vorklärung
angesaugt werden kann, vor allem dann, wenn der Wasserspiegel der
Vorklärung tiefer liegen sollte, als der Spiegel des Reaktorwassers 6.
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Alle
in der Beschreibung, den Ausführungsbeispielen und den
nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Pumpe
- 2
- Leitung
- 3
- Vorklärwasser
- 4
- Ansaugrohr
- 5
- Ansaugöffnungen
- 6
- Reaktorwasser
- 7
- Strahlrohr
- 8
- Vorratsbehälter
- 9
- Schwimmerschalter
- 10
- Fangschale
- 11
- Pumpe
- 12
- Absperrventil
- 13
- Leitung
- 14
- Venturi-Injektor
- 15
- Düseneinengung
- 16
- Luftansaugrohr
- 17
- Luft
- 18
- Wassergemisch
- 19
- Ansaugöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007011718
U1 [0018]
- - DE 202004020436 U1 [0030]
- - DE 20200020436 U1 [0030]
- - EP 1388524 A1 [0031, 0033, 0061]
- - DE 202004019356 U1 [0034]
- - DE 202004020514 U1 [0035]