DE102008033158A1 - Medizinisches Bildgebungssystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung sieht ein medizinisches Bildgebungssystem, aufweisend eine Bildaufnahmeeinheit zur Aufnahme von ein Untersuchungsobjekt repräsentierenden Bildern, eine Systemsteuerung zur Ansteuerung des Bildgebungssystems, ein Bildsystem zur Verarbeitung der Bilder, einen Patiententisch zur Lagerung des Untersuchungsobjekts und zumindest eine Anzeigeeinheit zur Anzeige von Bildern oder Daten, vor, wobei die Anzeigeeinheit mobil, portabel und flach ausgebildet ist und eine Kommunikationseinheit zum kabellosen Datenaustausch aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Medizinisches Bildgebungssystem gemäß dem Patentanspruch 1.
- Die medizinische Bildgebung wird häufig unterstützend auch für interventionelle Eingriffe oder Operationen eingesetzt, bei denen eine zusätzliche bildliche Darstellung von Bereichen des Körpers des Patienten notwendig ist. Beispielsweise in der Röntgenbildgebung sind flexible und bewegliche Bildgebungsgeräte bekannt, die so positioniert werden können, dass sie keinem der an dem Eingriff beteiligten Ärzte oder Pflegepersonen hinderlich sind. An derartigen Eingriffen sind häufig sehr viele Personen beteiligt, zum Beispiel unterschiedliche Ärzte und Assistenzärzte, Anästhesisten, Pflegepersonal und Techniker.
- Das während der Bildgebung aufgenommene Bild sowie Informationen über lebenserhaltende Funktionen (Puls, Blutdruck, EKG) werden im Allgemeinen an einer festinstallierten Monitorampel oder einem festinstallierten großen, unterteilten Display dargestellt. Monitorampel oder Display sind jedoch häufig nicht von allen beteiligten Personen einsehbar. Um eine verbesserte Einsicht für einige im Raum befindliche Personen zu gewährleisten, ist es bekannt, zusätzliche Monitore zum Beispiel an der Wand des Untersuchungsraumes zu montieren.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein medizinisches Bildgebungssystem bereitzustellen, welches eine verbesserte Übersicht für möglichst viele an einem medizinischen Eingriff beteiligte Personen ermöglicht.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein medizinisches Bildgebungssystem gemäß dem Patentanspruch 1; vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der zugehörigen Unteransprüche.
- Bei dem erfindungsgemäßen Bildgebungssystem wird durch die zumindest eine, insbesondere mindestens zwei, mobilen und portablen Anzeigeeinheiten zur Anzeige von Bildern und Daten, welche Anzeigeeinheiten flexibel im Untersuchungsraum angeordnet und jederzeit schnell umpositioniert werden können, die Möglichkeit geschaffen, dass für alle an einem medizinischen Eingriff mit Bildgebung beteiligten Personen bei Bedarf Bilder oder Daten einfach einsehbar sind. Dadurch, dass die Anzeigeeinheiten flach ausgebildet sind, beanspruchen sie nur wenig Platz und behindern nicht den Ablauf des Eingriffs. Durch die kabellose Datenübertragung zu den mobilen Anzeigeeinheiten können alle Bilder und Daten in Echtzeit zu jeder der Anzeigeeinheiten übertragen und dort angezeigt werden. Insgesamt wird der Ablauf des Eingriffs dadurch sowohl beschleunigt als auch sicherer gemacht, da alle beteiligten Personen bei Bedarf jederzeit ohne Ablenkung Einsicht auf für sie und den Eingriff relevante Daten und Informationen erhalten können.
- Vorteilhafterweise weist das medizinische Bildgebungssystem eine herkömmliche festinstallierte Anzeigeeinheit zur Anzeige von Bildern oder Daten auf. Diese nicht-mobile ist so positioniert, dass sie möglichst gut einsehbar ist, z. B. für eine bei einem Patienten befindliche Person wie den Arzt. Eine solche festinstallierte Anzeigeeinheit kann komplett starr montiert sein oder zum Beispiel an einem Schwenkarm drehbar oder schwenkbar angeordnet sein.
- Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Bildgebungssystem zumindest ein datenerzeugendes Subsystem zugeordnet, wobei die von dem Subsystem erzeugten Daten an den portablen Anzeigeeinheiten anzeigbar sind. Ein solches Subsystem kann zum Beispiel ein EKG-Gerät, ein Gerät zur Überwachung von Puls und Blutdruck eines Patienten oder eine Kamera zur Positionsüberwachung sein.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die portablen Anzeigeeinheiten auf der Basis von organischen Halbleitermaterialien, zum Beispiel organischen Leuchtdioden, ausgebildet. Eine aus derartigen Materialien hergestellte Anzeigeeinheit hat ein deutlich niedrigeres Gewicht als Anzeigeeinheiten nach dem Stand der Technik und kann somit einfacher bewegt und schneller positioniert werden.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die portablen Anzeigeeinheiten verformbar und insbesondere biegbar ausgebildet. Auf diese Weise können die Anzeigeeinheiten besonders flexibel positioniert und in ihrer Form an ihre Unterlage oder Halterung angepasst werden.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die portablen Anzeigeeinheiten jeweils zumindest ein Befestigungselement, insbesondere ein selbsthaftendes Befestigungselement, auf, so dass die Anzeigeeinheiten beliebig an Wänden oder Geräteteilen befestigt und auch wieder entfernt werden können. Solche Befestigungselemente können zum Beispiel Vakuumhalter oder Klebebänder sein.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kommunikationseinheit zum kabellosen Datenaustausch per Funk oder WLAN ausgebildet, so dass bei Bedarf auch hohe Datenraten bei hoher Bandbreite realisiert werden können.
- In vorteilhafter Weise ist die Systemsteuerung zur Ansteuerung der Anzeigeeinheiten und zur Datenübertragung an die Anzeigeeinheiten ausgebildet. Desweiteren ist auch eine Datenübertragung von dem Bildsystem oder den Subsystemen zu den Anzeigeeinheiten vorgesehen. Hierfür kann ebenfalls die Systemsteuerung vorgesehen sein, indem z. B. die Subsysteme ebenfalls von der zentralen Systemsteuerung kontrolliert werden.
- Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß Merkmalen der Unteransprüche werden im Folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele in der Zeich nung näher erläutert, ohne dass dadurch eine Beschränkung der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele erfolgt; es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines Röntgenbildgebungssystems nach dem Stand der Technik; -
2 eine Draufsicht auf ein Röntgenbildgebungssystem nach dem Stand der Technik während eines medizinischen Eingriffs mit einer üblichen Anzahl beteiligter Prsonen; -
3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes medizinisches Bildgebungssystem; -
4 eine Vorderansicht einer mobilen kabellosen Anzeigeeinheit gemäß der Erfindung; -
5 eine Seitenansicht einer mobilen kabellosen Anzeigeeinheiten gemäß der Erfindung; -
6 eine Draufsicht auf ein weiteres erfindungsgemäßes medizinisches Bildgebungssystem. - In der
1 ist ein Röntgenbildgebungssystem10 nach dem Stand der Technik, welches für einen interventionellen Eingriff geeignet ist, gezeigt. Das Röntgenbildgebungssystem10 weist einen C-Bogen11 mit einer Röntgenquelle12 und einem Röntgendetektor13 auf. Das Röntgenbildgebungssystem10 wird von einer Systemsteuerung14 angesteuert und verfügt über einen Röntgengenerator16 . In der Systemsteuerung enthalten ist zusätzlich ein Bildsystem15 , welches die aufgenommenen Röntgenbilder verarbeitet und zur Anzeige an einer festinstallierten Monitorampel20 bringt. Ein Arzt17 führt einen Eingriff an einem auf einem Patiententisch19 gelagerten Patienten18 durch. Ein solcher Eingriff kann z. B. das Einführen eines Gefäßstents oder eines Ballonkatheters oder eine herkömmliche Operation sein. - Die festinstallierte Monitorampel
20 ist derart ausgerichtet, dass der Arzt17 eine gute Sicht auf die Monitorampel hat. Weitere an dem Eingriff beteiligte Personen haben im Allgemeinen keine gute Sicht auf die Monitorampel. Dies ist noch mal in der2 gezeigt. Neben dem Arzt17 befinden sich ein Anästhesist23 , mehrere Assistenzärzte22 , eine Krankenschwester21 sowie ein Techniker24 in dem Untersuchungsraum. Während der Arzt17 einen guten Einblick auf die Monitorampel20 hat, können die meisten der anderen Personen diese nicht erkennen. - In der
3 ist ein erfindungsgemäßes Röntgenbildgebungssystem30 mit mehreren mobilen, tragbaren und flachen Anzeigeeinheiten25 gezeigt. Diese werden jeweils so positioniert, dass auch die anderen an dem Eingriff beteiligten Personen zumindest eine der Anzeigeeinheiten25 gut erkennen können. Dabei können die tragbaren Anzeigeeinheiten25 jederzeit umpositioniert und einzeln angesteuert werden. Die jeweiligen auf den tragbaren Anzeigeeinheiten25 gezeigten Daten und Informationen sind dann auf die jeweilige darauf Einsicht habende Person abgestimmt. So hat z. B. der Anästhesist23 Einblick auf eine Anzeigeeinheit, auf welcher Informationen über das EKG des Patienten dargestellt sind. Der Techniker24 hat ein Blick auf eine tragbare Anzeigeeinheit, auf welcher technische Informationen bezüglich des Bildgebungssystem dargestellt sind. Der Arzt17 erkennt auf der festinstallierten Monitorampel20 Abbildungsdaten des Röntgensystems usw. Vor oder während eines Eingriffs können die tragbaren Anzeigeeinheiten25 je nach Bedarf innerhalb von Sekunden positioniert und umpositioniert werden. - Die Ansteuerung der tragbaren Anzeigeeinheiten wird von der Systemsteuerung
14 übernommen. Zudem können die beteiligten Personen mittels nicht abgebildeter Eingabeeinheiten auswählen, welche Informationen an welcher der tragbaren Anzeigeeinheiten25 dargestellt sein sollen. Außerdem sind auch Subsysteme wie zum Beispiel ein EKG-Gerät31 vorhanden, an welches der Patient zur Überwachung seiner Herzfrequenz ange schlossen ist. Die Informationen des Subsystems können bei Bedarf an eine oder mehreren der tragbaren Anzeigeeinheiten übertragen und dort angezeigt werden. Auch hier kann die Systemsteuerung14 für die Ansteuerung und Koordinierung der übertragenen Informationen vorgesehen sein. - In den
4 und5 ist beispielshalber eine erfindungsgemäße tragbare Anzeigeeinheit25 in Vorderansicht (4 ) und in Seitenansicht (5 ) gezeigt. Die tragbare Anzeigeeinheit25 enthält ein Display26 auf der Basis organischer Leuchtdioden sowie eine Kommunikationseinheit29 zur kabellosen Datenübertragung. Die tragbare Anzeigeeinheit25 kann ausschließlich zur Anzeige von Grauwertdaten geeignet sein, sie kann jedoch ebenfalls zur Anzeige von Farbdaten ausgebildet sein. Zudem weist die tragbare Anzeigeeinheit25 ein Elektronikboard28 auf, welches ebenfalls auf der Basis organischer Halbleiter gefertigt sein kann. Insgesamt ist die tragbare Anzeigeeinheit25 sehr dünn, also zumindest mit einer Dicke von weniger als 2 cm, ausgebildet, wobei bei Verwendung von organischen Materialien die Dicke des Displays26 weniger als 1 mm betragen kann. - An der Rückseite der tragbaren Anzeigeeinheit
25 befinden sich mehrere Haftelemente27 , durch die die tragbare Anzeigeeinheit zum Beispiel an einer Wand und an einem Geräteteil befestigt und auf einfache Weise von dort wieder entfernt werden kann. Bei den Haftelementen27 kann es sich zum Beispiel um Vakuumhalter handeln. Die Kommunikationseinheit29 ist zum lokalen kabellosen Datenaustausch von mindestens 300 Mbyte pro Sekunde geeignet, zum Beispiel per Funk oder WLAN. Es können auch andere kabellose Datenübertragungswege vorgesehen sein, sofern diese über ausreichende Datenübertragungsraten verfügen. - In der
6 ist ein weiteres Röntgenbildgebungssystem gezeigt, welches eine tragbare Anzeigeeinheit25 aufweist, die zusätzlich biegbar ausgebildet ist und im gebogenen Zustand mittels Haftelementen27 an zwei zueinander orthogonalen Wänden eines Untersuchungsraumes32 angeordnet ist. - Anstelle eines Röntgenbildgebungssystems kann es sich bei dem erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystem auch um ein Magnetresonanzbildgebungssystem oder ein Single-Photon-Emissions-Computertomographie-System oder ein Positronen-Emissions-Tomographie-System handeln.
- Die Erfindung lässt sich in folgender Weise kurz zusammenfassen: Für einen verbesserten und sichereren Ablauf einer Intervention ist ein Medizinisches Bildgebungssystem, aufweisend eine Bildaufnahmeeinheit zur Aufnahme von ein Untersuchungsobjekt repräsentierenden Bildern, eine Systemsteuerung zur Ansteuerung des Bildgebungssystems, ein Bildsystem zur Verarbeitung der Bilder, einen Patiententisch zur Lagerung des Untersuchungsobjekts und zumindest eine, insbesondere zwei oder mehr, Anzeigeeinheiten zur Anzeige von Bildern oder Daten, vorgesehen, wobei die Anzeigeeinheiten mobil, portabel und flach ausgebildet sind und jeweils eine Kommunikationseinheit zum kabellosen Datenaustausch aufweisen. Derartige zusätzliche tragbare Anzeigeeinheiten geben auch an entfernteren Positionen im Untersuchungsraum positionierten Personen oder Personen, die während des Eingriffs ihre Position wechseln, die Möglichkeit, Einsicht auf wichtige Daten und Informationen zu erhalten und können bei Bedarf schnell umpositioniert werden.
Claims (10)
- Medizinisches Bildgebungssystem aufweisend eine Bildaufnahmeeinheit zur Aufnahme von ein Untersuchungsobjekt repräsentierenden Bildern, eine Systemsteuerung (
14 ) zur Ansteuerung des Bildgebungssystems, ein Bildsystem (15 ) zur Verarbeitung der Bilder, einen Patiententisch (19 ) zur Lagerung des Untersuchungsobjekts und zumindest eine Anzeigeeinheit (25 ) zur Anzeige von Bildern oder Daten, wobei die Anzeigeeinheit mobil, portabel und flach ausgebildet ist und eine Kommunikationseinheit (29 ) zum kabellosen Datenaustausch aufweist. - Medizinisches Bildgebungssystem nach Anspruch 1, aufweisend mindestens zwei Anzeigeeinheiten (
25 ), die mobil, portabel und flach ausgebildet sind und jeweils eine Kommunikationseinheit (29 ) zum kabellosen Datenaustausch aufweisen. - Medizinisches Bildgebungssystem nach Anspruch 1 oder 2, aufweisend eine weitere festinstallierte Anzeigeeinheit (
20 ) zur Anzeige von Bildern oder Daten. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, welchem zumindest ein datenerzeugendes Subsystem zugeordnet ist, wobei die von dem Subsystem erzeugten Daten an den portablen Anzeigeeinheiten (
25 ) anzeigbar sind. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die portablen Anzeigeeinheiten (
25 ) auf der Basis von organischen leitenden oder halbleitenden Materialien, insbesondere organischen Leuchtdioden, ausgebildet sind. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die portablen Anzeigeeinheiten (
25 ) verformbar ausgebildet sind. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die portablen Anzeigeeinheiten (
25 ) jeweils zumindest ein Befestigungselement, insbesondere ein selbsthaftendes Befestigungselement, aufweisen. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationseinheit (
29 ) zum kabellosen Datenaustausch per Funk oder WLAN ausgebildet ist. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Systemsteuerung (
14 ) zur Ansteuerung der Anzeigeeinheiten (25 ) und zur Datenübertragung an die Anzeigeeinheiten (25 ) ausgebildet ist. - Medizinisches Bildgebungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das medizinische Bildgebungssystem von einem Röntgenbildgebungssystem (
30 ) oder einem Magnetresonanzbildgebungssystem oder einem Single-Photon-Emissions-Computertomographie-System oder einem Positronen-Emissions-Tomographie-System gebildet wird.
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