DE102005029476A1

DE102005029476A1 - Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen

Info

Publication number: DE102005029476A1
Application number: DE102005029476A
Authority: DE
Inventors: Thomas Dr. Redel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2005-06-24
Filing date: 2005-06-24
Publication date: 2007-02-08
Also published as: JP2007000639A; US20060293594A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen, bei der von einer intravaskulären Bildgebungsvorrichtung (1) erzeugte Bilddaten und von einer Elektrokardiographie(EKG)-Einrichtung (5) gemessene EKG-Signale mittels einer Einreichung (4) zur gleichzeitigen Darstellung in Teilbereichen (T1, ..., T5) eines Bildschirms (8) dargestellt werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen.

Nach dem Stand der Technik sind zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen mehrere Methoden bekannt. Dabei wird zwischen invasiven Methoden und nicht invasiven Methoden zu unterscheiden. Bei den invasiven Methoden werden Katheter verwendet, an deren Spitze ein oder mehrere Sensoren zur Erfassung von Signalen vorgesehen sind, aus denen sich zur Erzeugung eines Bilds geeignete Bilddaten herstellen lassen. Zu den invasiven intravaskulären Methoden gehört beispielsweise die aus der WO 97/32182 A1 bekannte optische Kohärenztomographie (OCT). Zur Herstellung von Bildern im intravaskulären Bereich sind des Weiteren Ultraschallmethoden, wie sie beispielsweise in der EP 0 885 594 B1 beschrieben sind oder Magnetresonanzmethoden (NMR) bekannt, wie sie beispielsweise in der US 6,377,048 B1 beschrieben sind, bekannt.

Zu den nicht invasiven Methoden zählen insbesondere Röntgenverfahren, die nach dem Stand der Technik allgemein bekannt sind.

Insbesondere zur Herstellung von Bildern nach der OCT-Methode ist es erforderlich, das darzustellende Gefäß kurzzeitig mit einem Ballon zu verschließen und das darin befindliche Blut mittels einer Spülflüssigkeit zu verdrängen. Sofern sich das zu untersuchende Gefäß im Bereich des Herzmuskels befindet, kann eine kurzzeitige Unterbrechung der Blutzirkulation zu einer Störung der Herztätigkeit führen. Um eine solche Störung sofort erkennen zu können, wird nach dem Stand der Technik gleichzeitig die Herztätigkeit mittels einer elektrokardiographischen Einrichtung (EKG) überwacht. Die von der EKG-Einrichtung erzeugten Signale werden üblicherweise auf einem mit der EKG-Einrichtung verbundenen ersten Bildschirm ange zeigt. Die mit der intravaskulären Bildgebungsvorrichtung hergestellten Bilder werden nach dem Stand der Technik auf einem zweiten Bildschirm angezeigt, welcher Bestandteil der intravaskulären Bildgebungsvorrichtung ist. Der erste und der zweite Bildschirm sind üblicherweise mit einem gewissen Abstand voneinander am Behandlungsplatz angeordnet. Zur gleichzeitigen Beobachtung beider Bildschirme ist es für den behandelnden Arzt nachteiligerweise erforderlich, ständig das Blickfeld von einem zum anderen Bildschirm zu ändern. Das erfordert eine erhöhte Konzentration und führt damit zu einer unnötig schnellen Ermüdung.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere eine Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen angegeben werden, welche eine verbesserte Beobachtbarkeit der relevanten Bilder und Signale ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 8.

Nach Maßgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen vorgesehen, wobei

– eine intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung zur Erzeugung von Bilddaten,
– eine Elektrokardiographie-(EKG)-Einrichtung zur Messung von EKG-Signalen und
– ein Bildschirm

zur Datenübertragung verbunden sind mit einer Einrichtung zur gleichzeitigen Darstellung eines aus den Bilddaten erzeugten Bilds in einem ersten vorgegebenen Teilbereich des Bildschirms und eines die aktuell gemessenen EKG-Signale wiedergebenden Graphen in einem zweiten vorgegebenen Teilbereich des Bildschirms.

Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene gleichzeitige Darstellung des Bilds und des Graphen in vorgegebenen Teilberei chen eines einzigen Bildschirms entfällt für den behandelnden Arzt die nach dem Stand der Technik zur Beobachtung der relevanten Signale und Bilder erforderliche ständige Änderung des Blickfelds. Das ermöglicht ein ermüdungsfreieres Arbeiten. Der Arzt kann sich auf die Untersuchung, beispielsweise die Bewegung eines Katheters, besser konzentrieren. Auch ermöglicht die erfindungsgemäß vorgeschlagene gleichzeitige Darstellung des Bilds und des Graphen auf einem einzigen Bildschirm eine schnellere Reaktion im Falle einer Komplikation. Die vorgeschlagene Vorrichtung macht die Durchführung intravaskulärer Untersuchungen für den Patienten sicherer.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung zumindest eine der folgenden Einrichtungen:

– optische Kohärenztomographie-(OCT)-Einrichtung,
– Ultraschalltomographieeinrichtung,
– Magnetresonanz-(NMR)-Tomographieeinrichtung,
– Röntgeneinrichtung.

Die intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung kann auch Kombinationen der vorgenannten Einrichtungen umfassen. Das ermöglicht die Herstellung besonders exakter und weitgehend artefaktfreier Bilder. In diesem Fall kann zusätzlich eine geeignete Bildverarbeitungsvorrichtung vorgesehen sein, mit der die von den Einrichtungen gelieferten Bilddaten zur Erzeugung eines gemeinsamen Bilds registriert und/oder überlagert werden können.

Nach einer weiteren Ausgestaltung kann mit der Einreichung zumindest ein weiterer vorgegebener Teilbereich zur gleichzeitigen Darstellung eines weiteren Bilds und/oder eines weiteren Graphen erzeugbar sein. Bei dem weiteren Bild kann es sich beispielsweise um eine dreidimensionale Darstellung eines Abschnitts des untersuchten Gefäßabschnitts handeln. Ferner können bestimmte Lebensfunktionen des Patienten wiedergebende Daten in einem weiteren Graphen angezeigt werden. Bei dem weiteren Graphen kann es sich also um eine Kurvendarstel lung oder auch um die einfache Wiedergabe von Zahlen, beispielsweise Blutdruckwerten oder anderen Daten, handeln.

Die Einrichtung umfasst zweckmäßigerweise einen Computer mit einem Programm zur Erzeugung der Teilbereiche und zur gleichzeitigen Darstellung des Bilds und des Graphen. Derartige Programme sind nach dem Stand der Technik allgemein bekannt. Sie ermöglichen es üblicherweise, die Größe und die Anordnung der vorgegebenen Teilbereiche bzw. Fenster auszuwählen.

Nach einer weiteren Ausgestaltung sind als Graph die Signale, eine Ableitung der Signale oder ein aus den Signalen erzeugtes Elektrokardiogramm Darstellbar. In diesem Fall umfasst die Einrichtung also geeignete Mittel zur Erzeugung der Ableitung der Signale oder zur Erzeugung eines Elektrokardiogramms aus den Signalen.

Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zur Datenübertragung eine Kabelverbindung und/oder eine Sende-/Empfangseinrichtung zur kabellosen Datenübertragung vorgesehen ist/sind. Letztere kann eine Bluetooth- oder IR-Schnittstelle oder dgl. umfassen.

Des Weiteren kann eine Speichereinrichtung zum zeitkorrelierten Speichern der Bilder und/oder der EKG-Signale vorgesehen sein. Das ermöglicht eine Dokumentation und/oder Archivierung der bei der Untersuchung gewonnenen Daten. Ferner ist eine späterer weitergehende Auswertung der Daten möglich. Die Speichereinrichtung kann Bestandteil der Einrichtung zur gleichzeitigen Darstellung sein.

Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Bildschirm einen Teilbereich auf, in dem durch Berührung vorgegebener Funktionsfelder ein Inhalt zumindest eines Teilbereichs änderbar ist. Es kann sich bei dem Bildschirm also um einen so genannten "Touchscreen" handeln. Durch Berührung der im Teilbereich vorgesehenen Funktionsfelder können beispielsweise weitere Bilder weiterer intravasku lärer Einrichtungen angezeigt, Ableitungen von Signalen oder geeignet berechnete Graphen ausgewählt und angezeigt werden. Die zusätzliche Integration von Funktionsfeldern und deren Bedienbarkeit auf dem Bildschirm erleichtert weiter die Handhabung der Vorrichtung. Anstelle des vorgeschlagenen "Touchscreens" kann selbstverständlich auch eine Ansteuerung von Funktionen mittels einer Maus oder dgl. erfolgen.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Bestandteile der Vorrichtung,
2 einen ersten Bildschirm und
3 einen zweiten Bildschirm.
In 1 ist eine intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung 1, z. B. eine OCT-Einrichtung, mit einem Katheter 2 versehen. Die intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung 1 ist über ein erstes Kabel 3 mit einem Computer 4 verbunden. Eine EKG-Einrichtung 5 ist mit EKG-Sensoren 6 zur Erfassung von EKG-Signalen versehen. Sie ist über ein zweites Kabel 7 ebenfalls mit dem Computer 4 verbunden. Ein mit dem Bezugszeichen 8 bezeichneter Bildschirm ist über ein drittes Kabel 9 mit dem Computer 4 verbunden. Der Bildschirm 8 ist in mehrere Teilbereiche T1, ..., T4 gegliedert.
Die Funktion der Vorrichtung ist Folgende:
Mittels einer am Katheter 2 vorgesehenen (hier nicht gezeigten) Sensoreinrichtung werden zur Erzeugung von Bilddaten geeignete Signale erzeugt. Die Signale werden in der intravaskulären Bildgebungsvorrichtung 1 in Bilddaten umgewandelt und über das erste Kabel 3 an den Computer 4 übertragen. Im Computer 4 werden die Bilddaten zu einem Bild verarbeitet und in einem der Teilbereiche T1, ..., T4 am Bildschirm 8 dargestellt.
In ähnlicher Weise werden mittels der EKG-Einrichtung 5 von den EKG-Sensoren 6 gelieferte Signale in zur Darstellung geeignete graphische Daten umgewandelt und über das zweite Kabel 7 an den Computer 4 übermittelt. Im Computer 4 werden die graphischen Daten in ein zur Darstellung in einem der Teilbereiche T1, ..., T4 geeignetes Format umgewandelt und anschließend auf dem Bildschirm 8 in einem der Teilbereiche T1, ..., T4 dargestellt.
2 zeigt einen ersten Bildschirm 8. Der erste Bildschirm 8 ist in fünf Teilbereiche T1, ..., T5 gegliedert. Dabei weisen die Teilbereiche T1, T3 keine Bildinhalte auf. Sie können wahlweise nach einem vorgegebenen Programm zusätzlich mit Bildinhalten versehen werden. Derartige Bildinhalte können beispielsweise durch weitere intravaskuläre Bildgebungsvorrichtungen, beispielsweise Ultraschallvorrichtungen oder NMR-Vorrichtungen, erzeugt werden. Einer oder mehrere der Teilbereiche T1, ..., T5 können auch zur Anzeige allgemeiner Informationen, beispielsweise einer den aktuellen Zustand des Ballons oder einer durch den Ballon bewirkten Verschlusszeit eines Gefäßes, verwendet werden.
In dem hier mit T2 bezeichneten zweiten Teilbereich ist ein mittels einer OCT-Einrichtung erzeugtes zweidimensionales Bild angezeigt. In einem vierten Teilbereich T4 werden laufend die aktuellen von der EKG-Einrichtung 5 gelieferten Signale angezeigt. Ein fünfter Teilbereich T5 weist Funktionsfelder F1, ..., F7 auf. Durch Berührung der Funktionsfelder F1, ..., F7 kann der behandelnde Arzt damit vorgegebene Funktionen auslösen, beispielsweise die in den Teilbereichen T1, ..., T5 angezeigten Inhalte ändern oder in einer anderen Darstellung anzeigen. Bei dem in 2 gezeigten Bildschirm 8 handelt es sich also um einen zum Auslösen von Funktionen geeigneten berührungsempfindlichen Bildschirm bzw. Touchscreen.
In 3 sind im vierten Teilbereich T4 aus den EKG-Signalen abgeleitete Signale darstellt. Es sind hier zwei Ableitungen im vierten Teilbereich T4 gezeigt. D. h., in einem Teilbereich T1, ..., T4 können also auch mehrere abgeleitete Signale und/oder Bilder angezeigt werden.

Claims

Vorrichtung zur Durchführung intravaskulärer Untersuchungen, wobei – eine intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung (1) zur Erzeugung von Bilddaten, – eine Elektrokardiographie-(EKG)-Einrichtung (5) zur Messung von EKG-Signalen, und – ein Bildschirm (8) zur Datenübertragung verbunden sind mit einer Einrichtung (4) zur gleichzeitigen Darstellung eines aus den Bilddaten erzeugten Bilds in einem ersten vorgegebenen Teilbereich (T1) des Bildschirms (8) und eines die aktuell gemessenen EKG-Signale wiedergebenden Graphen in einem zweiten vorgegeben Teilbereich (T2) des Bildschirms (8).
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die intravaskuläre Bildgebungsvorrichtung (1) zumindest eine der folgenden Einrichtungen umfasst: – Optische Kohärenztomographie-(OCT)-Einrichtung, – Ultraschalltomographieeinrichtung, – Magnetresonanz-(NMR)-Tomographieeinrichtung, – Röntgeneinrichtung.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mit der Einrichtung (4) zumindest ein weiterer vorgegebener Teilbereich (T3, T4) zur gleichzeitigen Darstellung eines weiteren Bilds und/oder eines weiteren Graphen erzeugbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einrichtung (4) einen Computer mit einem Programm zur Erzeugung der Teilbereiche (T1, ..., T5) und zur gleichzeitigen Darstellung des Bilds und des Graphen umfasst.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Graph die Signale, eine Ableitung der Signale oder ein aus den Signalen erzeugtes Elektrokardiogramm darstellbar sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Datenübertragung eine Kabelverbindung (3, 7, 9) und/oder eine Sende-/Empfangseinrichtung zur kabellosen Datenübertragung vorgesehen ist/sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Speichereinrichtung zum zeitkorrelierten Speichern der Bilder und/oder der EKG-Signale vorgesehen ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bildschirm (8) einen Teilbereich (T5) aufweist, in dem durch Berührung vorgegebener Funktionsfelder (F1, ..., F7) ein Inhalt zumindest eines Teilbereichs (T1, ..., T4) änderbar ist.