DE102008032906A1 - Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten - Google Patents

Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten Download PDF

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Abstract

Eine Vorrichtung für die Spektroskopie (1) mit geladenen Analyten weist einen Ionisator (3) zum Erzeugen der geladenen Analyten, einen Detektor (8) zum Erfassen der geladenen Analyten und eine erste Selektionsvorrichtung (5) auf, mit der die geladenen Analyten in Abhängigkeit von einer Driftbewegung der geladenen Analyten zum Detektor (8) hin selektierbar sind. Die geladenen Analyten sind zusätzlich durch eine zweite Selektionsvorrichtung (6), die eine Ablenkbewegung der geladenen Analyten quer zu der zum Detektor (8) erfolgenden Driftbewegung der geladenen Analyten bewirkt, selektierbar.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten mit einem Ionisator zum Erzeugen der geladenen Analyten, mit einem Detektor zum Erfassen der geladenen Analyten und mit einer ersten Selektionsvorrichtung, mit der die geladenen Analyten in Abhängigkeit von einer Driftbewegung der geladenen Analyten zum Detektor hin selektierbar sind.
  • Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 10 2005 028 930 A1 bekannt. Die bekannte Vorrichtung ist ein Ionenmobilitätsspektrometer, das eine Elektronenquelle, einen Ionisationsraum und eine Driftkammer aufweist. Die Elektronenquelle umfasst einen thermischen Elektronenemitter, der freie Elektronen erzeugt, die in den Ionisationsraum emittiert werden können. Die Elektronen reagieren in dem Ionisationsraum mit einem eingeleiteten Probengasgemisch, wodurch die zu bestimmenden geladenen Analyten gebildet werden. Die gebildeten Analyten treten durch ein Sperrgitter hindurch in die Driftkammer ein. Zwischen dem Sperrgitter und einem in der Driftkammer angeordneten Detektor ist ein statisches Driftfeld angelegt, so dass die geladenen Analyten entlang des Driftfelds zum Detektor hin bewegt werden. Die Driftbewegung der Analyten wird durch deren Mobilität bestimmt, die infolge der gewählten Feldstärke des Driftfelds unter anderem von der Ladung und Masse der Analyten sowie deren Wechselwirkung mit anderen Molekülen abhängt. Die unterschiedlich schnell bewegten Analyten werden im Driftfeld örtlich voneinander getrennt und zeitaufgelöst vom Detektor erfasst. Durch diese Trennung werden die Analyten bezüglich der Art und Menge selektiert.
  • Ionenmobilitätsspektrometer werden beispielsweise zur Detektion chemischer Kampfstoffe, von Drogen oder auch von Explosivstoffen in kleinsten Mengen verwendet.
  • Ein Nachteil des bekannten Ionenmobilitätsspektrometers ist seine begrenzte Selektivität. Unterschiedliche Analyten mit nahezu gleicher oder sehr ähnlicher Mobilität erfahren keine oder zumindest keine signifikante räumliche Trennung in der Driftkammer, so dass die unterschiedlichen Analyten nahezu zeitgleich vom Detektor erfasst werden.
  • Aus der US 6,512,224 B1 ist ein weiteres Ionenmobilitätsspektrometer bekannt, bei dem die Selektion der geladenen Analyten basierend auf deren örtlicher Trennung in einem Ionenfilter erfolgt. Dazu weist das bekannte Ionenmobilitätsspektrometer einen Ionenfilterraum auf, entlang dessen sich Filterfeldelektroden erstrecken. Die örtliche Trennung der geladenen Analyten erfolgt durch ein von den Filterfeldelektroden erzeugtes hochfrequentes asymmetrisches Filterfeld, das quer zur Längsrichtung des Ionenfilterraums verläuft und das teilweise eine hohe Feldstärke aufweist. Aufgrund der hohen Feldstärke des Filterfelds hängt die Mobilität der geladenen Analyten von der Feldstärke des Filterfelds ab. Durch das oszillierende Filterfeld werden die geladenen Analyten in Abhängigkeit des Mobilitätsunterschiedes bei niedriger und hoher Feldstärke zu den Filterfeldelektroden hin abgelenkt. Zusätzlich ist ein statisches Kompensationsfeld vorgesehen, das ebenfalls quer zu Längsrichtung des Ionenfilterraums verläuft und dessen Stärke variiert werden kann, um bestimmte Analyten entgegen der Verschiebung durch das Filterfeld im Bereich der Längsachse des Ionenfilterraums zu halten. Eine konstante Gasströmung längs des Ionenfilterraums bewirkt eine gerichtete Bewegung der selektierten Analyten längs des Filterraums zu einem Detektor, der die geladenen Analyten ortsaufgelöst erfasst.
  • Ein Nachteil dieses bekannten Ionenmobilitätsspektrometers ist ebenfalls seine begrenzte Selektivität, da geladene Analyten mit ähnlicher feldabhängiger Mobilität im Filterfeld keine örtliche Trennung durch das Filter- und Kompensations feld erfahren. Ferner ist der Betrieb des bekannten Ionenmobilitätsspektrometers technisch aufwändig, da in dem Ionenfilterraum stets eine gleichbleibende Gasströmung vorhanden sein muss, um eine konstante Drift der Analyten zum Detektor zu gewährleisten. Eine Veränderung der Gasströmung während des Betriebs würde eine Veränderung der Driftbewegung der geladenen Analyten zum Detektor hin bewirken, so dass andere Analyten als erwartet vom Detektor erfasst würden und somit die qualitative und quantitative Auswertung des vom Detektor erzeugten Messsignals verfälscht wäre. Die Bauweise des bekannten Ionenmobilitätsspektrometers ist ebenfalls technisch aufwändig, da in dem Ionenmobilitätsspektrometer eine Pumpe zur Erzeugung einer gerichteten Bewegung der geladenen Analyten zum Detektor hin implementiert sein muss.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine hinsichtlich der Selektivität auf die zu bestimmenden geladenen Analyten verbesserte Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben.
  • Die Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten weist eine zweite Selektionsvorrichtung auf, die eine Ablenkbewegung der geladenen Analyten quer zu der zum Detektor erfolgenden Driftbewegung der geladenen Analyten bewirkt und durch die die geladenen Analyten zusätzlich selektiert werden können.
  • Die Ablenkbewegung der geladenen Analyten bietet eine zusätzliche Selektionsmöglichkeit, durch die die geladenen Analyten anhand der für die zweite Selektionsvorrichtung spezifischen Bewegung zusätzlich selektiert werden. Somit weist die Vor richtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten im Vergleich zu einer auf einer Selektionsmöglichkeit beruhenden Vorrichtung eine signifikant erhöhte Selektivität auf.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist mit der ersten Selektionsvorrichtung ein statisches Driftfeld erzeugbar, das die Driftbewegung der geladenen Analyten bewirkt. Mit der zweiten Selektionsvorrichtung wird ein quer zum Driftfeld verlaufendes, hochfrequentes asymmetrisches Filterfeld erzeugt, durch das die geladenen Analyten quer zu der zum Detektor erfolgenden Driftbewegung abgelenkt werden. Durch das statische Driftfeld erfolgt ein feldgetriebener Transport der geladenen Analyten zum Detektor hin, der zu einer örtlichen Trennung von Analyten im Driftfeld führt, durch die eine zeitaufgelöste oder ortsaufgelöste Erfassung durch den Detektor ermöglicht wird. Durch das Filterfeld erfolgt zusätzlich eine örtliche Trennung der geladenen Analyten, die vom Detektor als Ortsinformation der Auftreffpunkte der Analytionen erfasst wird.
  • Die Driftbewegung der geladenen Analyten im statischen Driftfeld ist vorzugsweise durch eine erste Mobilität der geladenen Analyten und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten im Filterfeld durch eine zweite Mobilität der geladenen Analyten bestimmt, die aufgrund der unterschiedlichen Feldstärken von Driftfeld und Filterfeld unterschiedliche Werte aufweisen. Die Ausnutzung unterschiedlicher Mobilitäten der geladenen Analyten in Abhängigkeit von der Feldstärke der elektrischen Felder ermöglicht die Selektion der geladenen Analyten nach ihren Driftzeiten zum Detektor oder ihrem gegenseitigen Abstand beim Auftreffen auf den Detektor. Die tatsächliche Bewegung der Analyten im Drift- und Filterfeld stellt eine Überlagerung ihrer Drift- und Ablenkbewegung dar.
  • Die Driftbewegung und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten können zeitlich überlagert erfolgen. Da die Trennung der geladenen Analyten in Ablenkrichtung und Driftrichtung gleichzeitig erfolgt, benötigt die Analyse der zu untersuchenden Probengasgemische wenig Zeit.
  • Umgekehrt können die Driftbewegung und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten auch wechselweise erzeugt werden, so dass einerseits bei geeigneter Wahl der Umschaltzeit stets eine Driftbewegung der Analyten zum Detektor hin gewährleistet ist und andererseits keine Verzerrung des Filterfelds durch das Driftfeld entsteht, die die Ablenkbewegung der Analyten nachteilig beeinträchtigen könnte.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Selektionsvorrichtung zumindest eine erste Driftfeldelektrode zum Erzeugen des Driftfelds auf, die auf ein zum Detektor unterschiedliches Potential gelegt werden kann. Dadurch wird ein statisches Gleichfeld zwischen der Driftfeldelektrode und dem Detektor erzeugt, da der Detektor als Gegenelektrode zur zumindest ersten Driftfeldelektrode wirkt. Dies ermöglicht eine konstruktiv besonders einfache und kompakte Ausgestaltung der Vorrichtung mit wenigen Bauteilen.
  • Die zumindest erste Driftfeldelektrode verläuft vorzugsweise entlang des flächenmäßig ausgedehnten Detektors, so dass sich zwischen dem Detektor und der zumindest ersten Driftfeldelektrode ein homogenes Driftfeld ergibt. Der Driftweg der geladenen Analyten kann dabei entlang einer Verbindungslinie des Detektors und der zumindest ersten Driftfeldelektrode verlaufen oder aufgrund eines Eintretens der geladenen Analyten in das Driftfeld unter einem Winkel eine entsprechende Ablenkung zum Detektor hin beschreiben. Im ersten Fall erfolgt die Selektion der geladenen Analyten verschiedener erster Mobilitäten nach deren Driftzeit bis zum Detektor, während im zweiten Fall die geladenen Analyten verschiedener erster Mobilitäten unterschiedlich starke Ablenkungen erfahren, die als Ortsinformation vom Detektor erfasst wird.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Selektionsvorrichtung zusätzlich eine zumindest zweite Driftfeldelektrode zum Erzeugen des Driftfelds auf, die das gleiche Potential wie die zumindest erste Driftfeldelektrode aufweist, wobei sich die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode entlang eines Driftwegs der geladenen Analyten erstrecken. Diese Ausführungsform der ersten Selektionsvorrichtung gewährleistet auch bei langem Driftweg der geladenen Analyten eine gleichbleibende Homogenität des Driftfelds.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Selektionsvorrichtung zumindest zwei zueinander parallele Filterfeldelektroden zum Erzeugen des hochfrequenten asymmetrischen Filterfelds auf, die sich entlang eines Driftwegs des geladenen Analyten erstrecken. Dies ermöglicht ein homogenes Filterfeld mit parallelem Feldlinienverlauf zwischen den beiden Filterfeldelektroden, wodurch die Ablenkbewegung der geladenen Analyten in dem Filterfeld einfach vorhersagbar ist.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode der ersten Selektionsvorrichtung mit der zumindest ersten und zweiten Filterfeldelektrode der zweiten Selektionsvorrichtung identisch. Dadurch wird eine besonders kompakte Bauform der Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten bewerkstelligt. Ferner werden durch die gleichzeitige Verwendung gemeinsamer Elektroden zum Erzeugen des Filterfelds und des Driftfelds mögliche Abschirmeffekte vermieden, die bei einer separaten Ausführung der Driftfeldelektroden und der Filterfeldelektroden entstehen könnten.
  • Die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode und/oder die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode sind vorzugsweise als flache Elektrodenplatten ausgebildet, wodurch eine besonders kostengünstige Herstellung der Vorrichtung für die Spektroskopie erreicht wird. Zugleich ist der Feldverlauf von durch flache Elektrodenplatten erzeugten elektrischen Feldern besonders einfach bestimmbar, so dass die Bauweise der Vorrichtung zudem konstruktiv einfach ist.
  • Die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode und/oder die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode weisen vorzugsweise eine Mehrzahl von flachen Elektrodenplattenabschnitten auf. Diese Ausgestaltung der Driftfeldelektroden und/oder Filterfeldelektroden ermöglicht beispielsweise das Bereitstellen eines homogenen Driftfeldes mit nahezu parallel verlaufenden Feldlinien, indem gleiche Potentialdifferenzen zwischen den Elektrodenplattenabschnitten angelegt werden. Daneben kann auch ein Driftfeldgradient mit ebenfalls nahezu parallel verlaufenden Feldlinien entlang des Driftwegs der geladenen Analyten bereitgestellt werden, wodurch die Selektion der geladenen Analyten zusätzlich beeinflusst werden kann.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Ablenkbewegung der geladenen Analyten zusätzlich durch ein statisches Kompensationsfeld beeinflussbar, das quer zum Driftfeld verläuft. Dadurch ergibt sich ein zusätzlicher Parameter zur Verbesserung der Trennleistung der Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten, da die Ablenkbewegung der geladenen Analyten durch das Filterfeld zusätzlich durch das Kompensationsfeld beeinflusst wird. Das Kompensationsfeld dient dazu, die zu selektierenden Analyten von den Filterfeldelektroden fernzuhalten und gleichzeitig andere geladene Analyten an den Filterfeldelektroden zu entladen, so dass nur eine spezielle Analytensorte die zweite Selektionsvorrichtung passieren kann und die übrigen Analyten herausgefiltert werden.
  • Das Kompensationsfeld ist vorzugsweise durch die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode erzeugbar, so dass eine konstruktiv einfache, kompakte und kostengünstige Bauform der Vorrichtung für die Spektroskopie gewährleistet wird. Es werden ebenfalls Abschirmeffekte des Kompensations- und Filter felds vermieden, die durch die Bereitstellung verschiedener Elektroden entstehen könnten.
  • Die Feldstärke des Kompensationsfelds kann entweder konstant oder variierbar sein, um dadurch die Selektion der Vorrichtung zu beeinflussen. Ein konstantes Kompensationsfeld bewirkt, dass nur eine Sorte von geladenen Analyten die zweite Selektionsvorrichtung passieren kann und somit die Selektivität verbessert wird. Ein sich ergebendes Messspektrum könnte in diesem Fall aus der gemessenen Höhe des Ionenstromes der geladenen Analyten in Abhängigkeit einer Driftzeit der selektierten Analyten bestehen. Ein variierbares Kompensationsfeld während eines Detektionszyklusses bewirkt, dass je nach Kompensationsfeld verschiedene Analyte in einem Messzyklus erfasst werden können. Ein dreidimensionales Messspektrum könnte in diesem Fall die wechselseitige Abhängigkeit von Ionenstrom, Driftzeit und Feldstärke des Kompensationsfelds zeigen, um die jeweiligen Analyten quantitativ und qualitativ zu erfassen.
  • Ferner ist die Feldstärke des Filterfelds vorzugsweise variierbar, so dass ein weiterer Parameter zur Beeinflussung der Selektivität bereitgestellt wird. Geladene Analyten verschiedener Sorten werden je nach Feldstärke des Filterfelds unterschiedlich stark abgelenkt, so dass hieraus auf die Analytsorte zurückgeschlossen werden kann. Es ergibt sich beispielsweise ein vierdimensionales Messspektrum, das als Parameter den Ionenstrom, die Driftzeit, die Feldstärke des Kompensationsfelds und die Feldstärke des Filterfelds enthält. Im Falle einer Messung mit variabler Feldstärke des Filterfelds und ohne Kompensationsfeld ist die Analyse der geladenen Analyten besonders schnell durchführbar.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Detektor eine Vielzahl von Einzeldetektoren zum Erfassen der geladenen Analyten auf. Dies erhöht auch die Selektivität der Vorrichtung für die Spektroskopie, da die durch ihre Drift- und/oder Ablenkbewegung örtlich getrennten Analyten mittels der verschiedenen Einzeldetektoren erfasst werden können und basierend auf dieser Ortsinformation sowohl die quantitative als auch die qualitative Bestimmung der geladenen Analyten verbessert werden kann. Durch die parallele Erfassung der ortsaufgelösten geladenen Analyten erhöht sich außerdem die Messgeschwindigkeit. Der Detektor kann auch als positionssensitiver flächiger Einzeldetektor ausgestaltet sein.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Sperrgitter zwischen einem den Ionisator aufweisenden Ionisationsraum und einem den Detektor aufweisenden Driftraum angeordnet. Das Sperrgitter dient zur zeitlich und örtlich definierten Überführung der geladenen Analyten in den Driftraum, so dass aufgrund eines pulsierenden Öffnens des Sperrgitters eine Anfangsdriftzeit und ein Anfangsort der Analytpulse definiert wird und gleichzeitig eine Überlagerung mehrerer Analaytpulse vorgegebener Breite durch eine geeignete Wahl der Öffnungs- und Sperrzeit vermieden werden kann. Dies verhindert eine Verschlechterung des Messergebnisses aufgrund einer überlagerten Detektion von mehreren Analytpulsen.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in den Driftraum ein Driftmedium einleitbar, das sich entgegen der Driftbewegung der geladenen Analyten ausbreitet. Dadurch wird ein Anhäufen von nicht selektierten Analyten in dem Driftraum vermieden, so dass der Driftraum während des Betriebs gereinigt wird und keine weiteren aufwändigen Reinigungsmaßnahmen für die Vorrichtung ergriffen werden müssen.
  • Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 einen Aufbau eines Ionenmobilitätsspektrometers;
  • 2 ein Diagramm von an das Ionenmobilitätsspektrometer in 1 angelegten Spannungen in Abhängigkeit einer Zeit;
  • 3 ein Messspektrum eines zu untersuchenden Probengemischs, das mit dem Ionenmobilitätsspektrometer in 1 aufgenommen wurde; und
  • 4 einen Aufbau eines weiteren Ionenmobilitätsspektrometers.
  • 1 zeigt ein Ionenmobilitätsspektrometer 1, das zur qualitativen und quantitativen Analyse von in einem Probengasgemisch enthaltenen geladenen Analyten geeignet ist.
  • Das Ionenmobilitätsspektrometer 1 verfügt über einen Ionisationsraum 2, der als Ionisator 3 ausgebildet ist, und über einen Driftraum 4, der mit einer ersten Selektionsvorrichtung 5 und einer zweiten Selektionsvorrichtung 6 versehen ist. Der Ionisator 3 dient zum Erzeugen von geladenen Analyten, die nachfolgend als Analytionen bezeichnet werden. Bei den Analytionen handelt es sich in der Regel um Analyt-Ionen-Cluster. Die Analyt-Ionen-Cluster werden häufig durch Protonentransfer von Reaktant-Ionen-Cluster gebildet, die zuvor im Ionisierungsraum durch Gasphasenreaktion von Gasmolekülen mit Elektronen gebildet worden sind. Die Elektronen werden üblicherweise von einem Elektronenemitter 7 ausgesandt. Bei dem Elektronenemitter 7 kann es sich beispielsweise um eine auf der Grundlage des β-Strahlers 63Ni hergestellte Elektronenquelle handeln. Für den Elektronenemitter kann ferner auch eine Elektronenquelle verwendet werden, bei der die Elektronen in einer Vakuumkammer mithilfe eines Heizdrahts oder per Feldemission erzeugt werden und durch eine Membran hindurch in den Ionisationsraum 2 emittiert werden. Die erforderliche Ionisierung kann auch mit einer UV-Lampe durchgeführt werden.
  • Die Analytionen werden mittels der ersten und zweiten Selektionsvorrichtung 5, 6 entlang des Driftraums 4 getrennt und mit einem Detektor 8 zeit- und ortsaufgelöst erfasst, der in einem dem Ionisationsraum 2 gegenüberliegenden Endabschnitt des Driftraums 4 angeordnet ist und eine Vielzahl von Detektorelementen 9 umfasst.
  • Zur Einleitung des zu untersuchenden Gases ist der Ionisationsraum 2 mit einem Probengaseinlass 10 und einem Probengasauslass 11 versehen, durch die das zu untersuchende Probengasgemisch in das Ionenmobilitätsspektrometer 1 eintreten und austreten kann.
  • Zwischen dem Ionisationsraum 2 und dem Driftraum 4 ist ferner ein Sperrgitter 12 angeordnet, an das eine Pulsspannung UP anlegbar ist, die ein pulsiertes Öffnen und Schließen des Sperrgitters 12 steuert. In einem geöffneten Zustand des Sperrgitters 12 sind die aus dem Probengasgemisch gebildeten Analytionen in den Driftraum 4 überführbar.
  • Die erste Selektionsvorrichtung 5 ist als Driftfeldgenerator zur Erzeugung einer Driftbewegung der Analytionen entlang einer Driftbewegungsrichtung 13 zum Detektor 8 hin ausgebildet, während die zweite Selektionsvorrichtung 6 einen Ionenfilter aufweist, der eine Ablenkbewegung der Analytionen in eine Ablenkrichtung 14 im rechten Winkel zur Driftbewegungsrichtung 13 bewirkt.
  • Die erste Selektionsvorrichtung 5 weist eine erste Driftfeldelektrode 15 und eine zweite Driftfeldelektrode 16 auf, die an gegenüberliegenden seitlichen Außenwänden 17 des Driftraums 4 angebracht sind. Die Driftfeldelektroden 15 und 16 verlaufen zueinander parallel und erstrecken sich entlang des Driftwegs der Analytionen zwischen dem Sperrgitter 12 und dem Detektor 8. Die Driftfeldelektroden 15 und 16 sind ferner als Mehrzahl zueinander paralleler und voneinander beabstandeter, flacher Elektrodenplattenabschnitte 18 ausgebildet, die sich senkrecht zu einer Zeichenebene der 1 erstrecken. An die Driftfeldelektroden 15 und 16 sind Driftfeldgleichspannungen UD anlegbar, so dass die jeweils gegenüberliegenden Elektrodenplattenabschnitte 18 der beiden Driftfeldelektroden 15 und 16 im Betrieb des Ionenmobilitätsspektrometers 1 bezüglich des Detektors 8 auf einem gleichen Potential liegen und ein statisches Driftfeld erzeugen. Bei gleichen Potentialgradienten zwischen den Elektrodenplattenabschnitten 18 ergibt sich ein homogenes Driftfeld mit nahezu parallel verlaufenden Feldlinien. Um einen Feldgradienten im statischen Driftfeld zu erzeugen, können zwischen benachbarten Elektrodenplattenabschnitte 18 der Driftfeldelektroden 15 und 16 in Driftbewegungsrichtung 13 unterschiedliche Potentialgradienten ausgebildet sein.
  • Die zweite Selektionsvorrichtung 6 weist eine erste und zweite Filterfeldelektrode 19 und 20 auf, die in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel des Ionenmobilitätsspektrometers 1 mit der ersten und zweiten Driftfeldelektrode 15 und 16 identisch sind. An die Filterfeldelektroden 19 und 20 ist eine hochfrequente asymmetrische Filterfeldwechselspannung UF anlegbar, so dass die Filterfeldelektroden 19, 20 zueinander unterschiedliche Potentiale aufweisen und ein hochfrequentes asymmetrisches Filterfeld erzeugt wird. Ferner ist an die Filterfeldelektroden 19 und 20 eine Kompensationsgleichspannung UK anlegbar, die ein statisches Kompensationsfeld erzeugt.
  • 2 zeigt exemplarisch den Verlauf der Driftfeldgleichspannung UD, der hochfrequenten asymmetrischen Filterfeldwechselspannung UF und der Kompensationsfeldgleichspannung UK. Als Filterfeldwechselspannung ist eine rechteckförmige Spannung gewählt, deren Polungszeiten gleich sind. Es ist auch möglich, dass die jeweiligen Polungszeiten der Filterfeldwechselspannung unterschiedlich sind. Die Kompensationsfeldspannung UK kann je nach Messerfordernis konstant oder variierbar, beispielsweise im dargestellten Fall linear ansteigend, sein.
  • Die Detektorelemente 9 des in 1 dargestellten Detektors 8 sind vorzugsweise jeweils als Faraday-Empfänger ausgebildet. Damit können die auf den Detektor 8 auftreffenden Analytionen positionssensitiv erfasst werden. Eine positionssensitive Erfassung der Analytionen auf den Detektor 8 setzt jedoch voraus, dass die Analytionen annähernd vom gleichen Punkt aus ihre Bewegung in den Driftraum 4 hinein starten. Insofern ist die flächenmäßige Ausdehnung des Sperrgitters 12 ausreichend klein zu wählen. Vorzugsweise ist die flächenmäßige Ausdehnung des Sperrgitters 12 kleiner als die flächenmäßige Ausdehnung der Detektorelemente 9.
  • Der Driftraum 4 ist ferner mit einem im Bereich des Endabschnitts des Driftraums 4 vorhandenen Einlass 21 und einem im Anfangsbereich des Driftraums 4 vorhandenen Auslass 22 für ein Driftgas versehen, das vom Detektor 8 zum Sperrgitter 12 hin strömt und verbleibende Moleküle im Driftraum 4 ausspült.
  • Es sei angemerkt, dass unmittelbar vor dem Detektor 8 ein in 1 nicht dargestelltes Aperturgitter angeordnet werden kann, um den Detektor 8 zu schützen. Das Aperturgitter liegt dabei je nach Polarität der Analytionen auf einem höheren oder niedrigeren Potential als der Detektor 8.
  • An den Detektor 8 ist eine Signalverarbeitungseinheit 23 angeschlossen, die eine Steuereinheit 24 mit Daten beaufschlagt. Die Steuereinheit 24 ist als konventioneller Rechner mit Tastatur 25 und Monitor 26 ausgestaltet und steuert gleichzeitig die Pulsspannung UP des Sperrgitters 12 sowie die Driftfeldgleichspannung UD, die Filterfeldwechselspannung UF und die Kompensationsgleichspannung UK der Driftfeld- und Filterfeldelektroden 15, 16, 19 und 20.
  • Im Betrieb des Ionenmobilitätsspektrometers 1 emittiert der Elektronenemitter 7 Elektronen. Das zu untersuchende Probengasgemisch strömt durch den Probengaseinlass 10 in den Ionisationsraum 2 und reagiert mit den freien Elektronen. Es entstehen die Analytionen, die im geöffneten Zustand des Sperrgitters 12 als Analytionenpulse schmaler Breite in den Driftraum 4 überführt werden. Je nach Wahl einer Öffnungszeit und von Abständen von in dem Sperrgitter 12 vorhandenen Drähten ist die Verteilung der Analytionenpulse zeitlich und örtlich einstellbar.
  • Die Analytionen driften aufgrund des zwischen den Driftfeldelektroden 15, 16 vorhandenen statischen Driftfelds zum Detektor 8 hin. In Abhängigkeit ihrer Mobilität, die unter anderen durch ihre Ladung, Masse und die Wechselwirkung mit anderen in dem Driftraum 4 vorhandenen Gasmolekülen bestimmt ist, werden die Analytionen in dem Driftraum 4 räumlich voneinander separiert, so dass entsprechend unterschiedlicher vom Detektor 8 erfassten Auftreffzeitpunkte die verschiedenen Analytionen qualitativ und quantitativ bestimmt werden können.
  • Ferner werden die Analytionen im Driftraum 4 infolge des hochfrequenten Filterfelds in die Ablenkrichtung 14 abgelenkt, wobei die Analytionen eine von ihrer feldabhängigen Mobilität bestimmten Oszillationsbewegung zu den Filterfeldelektroden 19 und 20 hin ausführen. Dadurch werden die Analytionen aus der Driftbewegungsrichtung 13 abgelenkt und treffen nicht in einem Mittelbereich des Detektors 8, sondern je nach Ablenkung in dessen Randbereichen auf oder die Analytionen werden an den Filterelektroden neutralisiert. Die so erhaltene Ortsinformation erhöht daher die Selektivität des Ionenmobilitätsspektrometers 1, da auch solche Analytionen, die eine gleiche oder sehr ähnliche Driftbewegung im Driftfeld ausführen, durch die Ablenkung im Filterfeld örtlich voneinander getrennt werden können. Ebenso können solche Analytionen, die eine gleiche oder sehr ähnliche Ablenkung im Filterfeld erfahren, durch ihre unterschiedliche Driftbewegung voneinander getrennt werden, so dass auch in diesem Fall die Selektivität des Ionenmobilitätsspektrometers 1 deutlich erhöht ist.
  • Das Anlegen einer zusätzlichen Kompensationsspannung an die Filterfeldelektroden 19 und 20 erhöht zusätzlich die Selektivität des Ionenmobilitätsspektrometers 1, da dadurch ein statisches Kompensationsfeld erzeugt wird, das je nach Polung und Feldstärke die Ablenkbewegung ausgewählter Analytionen zu den Filterfeldelektroden 19 und 20 hin stoppen kann, so dass diese infolge der Driftbewegung entlang der Driftbewegungsrichtung 13 durch den Driftraum 4 zum Detektor 8 hin geleitet werden. Andere Analytionen, die den Driftraum 4 bei einer gewählten Kampensationsfeldstärke nicht passieren können, werden an den Filterfeldelektroden 19 und 20 entladen und somit herausgefiltert.
  • Wenn die flächenmäßige Ausdehnung des Sperrgitters 12 so groß gewählt werden muss, dass keine ortssensitive Erfassung der auf dem Detektor 8 eintreffenden Analytionen sinnvoll ist, kann die Feldstärke des Kompensationsfeldes und des Filterfeldes so eingestellt werden, dass jeweils nur eine Art von Analytionen zum Detektor 8 gelangt und dort detektiert wird.
  • In 1 ist beispielhaft eine Trajektorie 27 zweier Analytionensorten dargestellt, die sich nach Durchtreten des Sperrgitters 12 zeitgleich an einer gemeinsamen Position 28 in dem Driftraum 4 befinden. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Mobilität in dem statischen Driftfeld erfahren die beiden Analytionensorten unter Annahme einer gleichen Ablenkbewegung in dem Filter- und Kompensationsfeld eine unterschiedlich schnelle Driftbewegung zu dem Detektor 8 hin, so dass sie sich zu einem im Vergleich zu einem der Position 28 zugehörigen Anfangszeitpunkt späteren Zeitpunkt an durch gestrichelte Linien dargestellten Positionen 29 und 30 befinden. Die bei den Analytionensorten werden vom Detektor 8 zeitaufgelöst erfasst, so dass sie zu zeitversetzten Signalen führen.
  • Bei etwa gleicher Mobilität im statischen Driftfeld können zwei Analytionensorten zusätzlich eine unterschiedliche, durch das Filterfeld bedingte Ablenkbewegung infolge unterschiedlicher feldabhängiger Mobilitäten im Filterfeld ausführen. Dies ist beispielhaft anhand der Trajektorien 31 und 32 dargestellt, entlang derer sich zwei verschiedene Analytionensorten bewegen. Durch die unterschiedliche Ablenkbewegung werden die beiden Analytionensorten ortsaufgelöst am Detektor 8 erfasst.
  • Eine Trajektorie 33 einer weiteren Analytionensorte veranschaulicht ferner den Einfluss des Kompensationsfelds im Driftraum 4. Diese Analytionensorte, die zeit- und ortsgleich mit den anderen entlang der Trajektorien 27 bis 32 beweglichen Analytionensorten in den Driftraum 4 überführt wird, bewegt sich aufgrund eines nicht für die Abstoßung von der Filterfeldelektrode 20 geeigneten Kompensationsfelds auf die Filterfeldelektrode 20 zu und wird an dieser entladen. Dadurch wird die Analytionensorte herausgefiltert, wodurch ein möglicherweise verfälschtes Messsignal vermieden wird.
  • Ein beispielhaftes dreidimensionales Messspektrum ist in 3 dargestellt. Je nach Menge der erfassten Analytionen einer Sorte variiert die gemessene Messsignalhöhe eines zu den Analytionen gehörenden Signals. Bei konstantem Filterfeld werden durch das Driftfeld zeitlich getrennte Analytionensorten in Form von verschiedenen Signalhöhen erfasst. Die Variation der Feldstärke des Filterfelds bei jeweils konstantem Kompensationsfeld ermöglicht die Detektion verschiedener Analytionensorten.
  • 4 zeigt ein weiteres Ionenmobilitätsspektrometer 34, das ebenfalls einen Ionisationsraum 2 und einen Driftraum 4 aufweist. Der Ionisationsraum 2 und der Driftraum 4 grenzen im Unterschied zu dem vorher dargestellten Ionenmobilitätsspektrometer 1 rechtwinklig aneinander. Ferner ist der Probengaseinlass 10 in einem Anfangsbereich des Ionisationsraums 2 angebracht, während der Probengasauslass 11 an einer gegenüberliegenden Rückwand des Driftraums 4 vorgesehen ist. Ferner weist der Driftraum 4 des Ionenmobilitätsspektrometers 34 keine Anschlüsse für ein Driftmedium auf.
  • Eine erste Selektionsvorrichtung 35 weist eine Driftfeldelektrode 36 auf, die sich parallel zu einem flächenmäßig ausgedehnten Detektor 37 erstreckt. Die Driftfeldelektrode 36 ist bezüglich des Detektors 37 auf einem anderen Potential, so dass zwischen beiden ein statisches Driftfeld erzeugt wird. Die Driftfeldelektrode 36 und der Detektor 37 erstrecken sich im rechten Winkel zu einer Längserstreckung des Ionisationsraums 2, so dass das Driftfeld parallel zur Längserstreckung der Ionisationskammer 2 verläuft.
  • Das Ionenmobilitätsspektrometer 34 weist ferner eine zweite Selektionsvorrichtung 38 auf, die aus zwei sich gegenüberliegenden Filterfeldelektroden 39, 40 in Form von flachen Elektrodenplatten 41 besteht. Diese sind der Übersicht halber in 4 durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Elektrodenplatten 41 erstrecken sich in einer Ebene parallel zu einer Zeichenebene in 4 und verlaufen im rechten Winkel zu dem Detektor 37. Folglich verläuft das hochfrequente asymmetrische Filterfeld senkrecht zur Zeichenebene. Ein Kompensationsfeld ist durch die erste und zweite Filterfeldelektrode 39 und 40 erzeugbar.
  • Der Detektor 37 weist eine Mehrzahl von Einzeldetektoren 42 zum Erfassen der auf den Detektor 37 auftreffenden Analytionen auf, die in einem senkrecht zur Zeichenebene ausgedehnten zweidimensionalen Feld von Detektorelementen 42 angeordnet sind.
  • Treten die Analytionen in den Driftraum 4 ein, so werden sie durch die Gasströmung des Probengasgemischs in den Bereich des statischen Driftfelds befördert. Die Driftbewegung der in das Driftfeld quer eintretenden Analytionen beschreibt unter Einfluss des Driftfelds eine parallel zur oder in der Zeichenebene verlaufende parabelförmige Trajektorie zum Detektor 37. Analytionen größerer erster Mobilität erfahren in dem Driftfeld eine stärkere Ablenkung als Analytionen niedriger erster Mobilität, so dass solche Analytionen die beispielshaft dargestellten Trajektorien 43 und 44 beschreiben und entlang einer Detektorzeile von den verschiedenen Einzeldetektoren 43 erfasst werden. Unter Einfluss des durch die erste und zweite Filterfeldelektrode 39, 40 erzeugten Filterfelds werden die Analytionen in einer Ebene senkrecht zur Zeichenebene abgelenkt, so dass diese Analytionen von den senkrechten zur Zeichenebene angeordneten Einzeldetektoren 42 erfasst werden. Dadurch kann eine Ortsinformation in drei Dimensionen gewonnen werden, die eine qualitative und quantitative Bestimmung der Analytionen ermöglicht. Die Kompensationsspannung kann zur Erhöhung der Selektivität entsprechend konstant oder zeitabhängig gewählt werden.
  • Ein weiterer Vorteil des in 4 dargestellten Ionenmobilitätsspektrometers 34 ist, dass eine kontinuierliche Überwachung der Konzentration der Analytionen möglich ist.
  • Die in den 1 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiele können auch abgewandelt werden. Beispielsweise ist es grundsätzlich möglich, bei dem Ionenmobilitätsspektrometer 1 die erste Driftfeldelektrode 15 und die zweite Driftfeldelektrode 16 der ersten Selektionsvorrichtung 5 wie in 1 dargestellt zu belassen und im rechten Winkel dazu die erste Filterfeldelektrode 19 und zweite Filterfeldelektrode 20 der zweiten Selektionsvorrichtung 6 anzuordnen, so dass die Ablenkrichtung 14 nicht in der Zeichenebene sondern senkrecht auf der Zeichenebene steht.
  • Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass Merkmale und Eigenschaften, die im Zusammenhang mit einem bestimmten Ausführungsbeispiel beschrieben worden sind, auch mit einem anderen Ausführungsbeispiel kombiniert werden können, außer wenn dies aus Gründen der Kompatibilität ausgeschlossen ist.
  • Schließlich wird noch darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen und in der Beschreibung der Singular den Plural einschließt, außer wenn sich aus dem Zusammenhang etwas anderes ergibt. Insbesondere wenn der unbestimmte Artikel verwendet wird, ist sowohl der Singular als auch der Plural gemeint.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102005028930 A1 [0002]
    • - US 6512224 B1 [0005]

Claims (20)

  1. Vorrichtung für die Spektroskopie mit geladenen Analyten mit einem Ionisator (3) zum Erzeugen der geladenen Analyten, mit einem Detektor (8, 37) zum Erfassen der geladenen Analyten und mit einer ersten Selektionsvorrichtung (5, 35), mit der die geladenen Analyten in Abhängigkeit von einer Driftbewegung der geladenen Analyten zum Detektor (8, 37) hin selektierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die geladenen Analyten durch eine zweite Selektionsvorrichtung (6, 38), die eine Ablenkbewegung der geladenen Analyten quer zu der zum Detektor (8, 37) erfolgenden Driftbewegung der geladenen Analyten bewirkt, zusätzlich selektierbar sind.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Selektionsvorrichtung (5, 35) ein statisches Driftfeld erzeugbar ist, das die Driftbewegung der geladenen Analyten bewirkt, und dass mit der zweiten Selektionsvorrichtung (6, 38) ein quer zum Driftfeld verlaufendes, hochfrequentes asymmetrisches Filterfeld erzeugbar ist, das die Ablenkbewegung der geladenen Analyten bewirkt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Driftbewegung der geladenen Analyten durch eine erste Mobilität und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten durch eine zweite Mobilität bestimmt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Driftbewegung und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten zeitlich überlagert erzeugbar sind.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Driftbewegung und die Ablenkbewegung der geladenen Analyten wechselweise erzeugbar sind.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Selektionsvorrichtung (5, 35) zumindest eine erste Driftfeldelektrode (15, 36) zum Erzeugen des Driftfelds aufweist, die auf ein zum Detektor (8, 37) unterschiedliches Potential legbar ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Driftfeldelektrode (36) entlang des flächenmäßig ausgedehnten Detektors (37) verläuft.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Selektionsvorrichtung (5) zusätzlich eine zumindest zweite Driftfeldelektrode (16) zum Erzeugen des Driftfelds aufweist, die das gleiche Potential wie die zumindest erste Driftfeldelektrode (15) aufweist, wobei sich die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode (15, 16) entlang eines Driftweges der geladenen Analyten erstrecken.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Selektionsvorrichtung (6, 38) zumindest zwei zueinander parallele Filterfeldelektroden (19, 20, 39, 40) zum Erzeugen des hochfrequenten asymmetrischen Filterfelds aufweist, die sich entlang eines Driftweges der geladenen Analyten erstrecken.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode (15, 16) der ersten Selektionsvorrichtung (5) mit der zumindest ersten und zweiten Filterfeldelektrode (19, 20) der zweiten Selektionsvorrichtung (6) identisch ist.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode (36) und/oder die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode (39, 40) als flache Elektrodenplatten (41) ausgebildet sind.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste und zweite Driftfeldelektrode (15, 16) und/oder die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode (19, 20) eine Mehrzahl von flachen Elektrodenplattenabschnitten (18) aufweisen.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkbewegung der geladenen Analyten zusätzlich durch ein statisches Kompensationsfeld beeinflussbar ist, das quer zur Driftfeld verläuft.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompensationsfeld durch die zumindest erste und zweite Filterfeldelektrode (19, 20, 39, 40) erzeugbar ist.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Feldstärke des Kompensationsfeld konstant ist.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Feldstärke des Kompensationsfelds variierbar ist.
  17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Feldstärke des Filterfelds variierbar ist.
  18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (8, 37) eine Vielzahl von Einzeldetektoren (9, 42) zum Erfassen der geladenen Analyten aufweist.
  19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrgitter (12) zwischen einem den Ionisator (3) aufweisenden Ionisationsraum (2) und einem den Detektor (8, 37) aufweisenden Driftraum (4) angeordnet ist.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in den Driftraum (4) ein Driftmedium einleitbar ist, das sich entgegen der Driftbewegung der geladenen Analyten ausbreitet.
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