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Die
Erfindung betrifft eine Halterung für Hydraulikleitungen in Form
von Schlauchverbindungen und starren Rohrabschnitten am Auslegerarm
eines Baufahrzeuges gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Auslegearme
von Baufahrzeugen wie zum Beispiel Baggerstiele und die daran montierbaren
Arbeitsgeräte
wie Baggerschaufeln, Greifer, Brechwerkzeuge, Bohrer werden heute
durchweg hydraulisch angetrieben.
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Ein
Auslegerarm kann einteilig, aus einem Armteil, ausgebildet sein.
Vielfach besteht er aber aus mehreren, gelenkig miteinander verbundenen, hydraulisch
bewegbaren Armteilen. Die am Auslegerarm geführten Arbeitsgerätschaften
und gegebenenfalls die Kupplungsorgane wie beispielsweise gebräuchliche
Schnellkupplungen zwischen Auslegearm und Arbeitsgerät benötigen – je nach
der Zahl ihrer Beweglichkeiten – weitere
hydraulische Antriebe. Jeder dieser Antriebe wird durch eine eigene
Hydraulikleitung versorgt, so dass an dem Auslegearm eine zum Arbeitsgerät hin freilich
abnehmende – Vielzahl von
Hydraulikleitungen gehaltert werden muss.
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Die
Hydraulikleitungen sind im Bereich des mindestens einen Armteils
meist als starre Leitungen an diesem gehalten. Im Bereich der Gelenkstellen zwischen
Armteilen oder zwischen einem Armteil und einem Arbeitsgerät bzw. den
Kupplungsorganen wird die Beweglichkeit dieser Teile zueinander
dadurch gewährleistet,
dass die Hydraulikleitungen hier als Schlauch mit einer entsprechenden
Schlauchreserve ausgebildet sind.
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Dabei
geht das Bestreben dahin, die Hydraulikleitungen, um ihre Beschädigung im
Einsatz zu vermeiden, möglichst
im geschützten
Bereich, beispielsweise in Kanälen
in den Armteilen, in der Kupplung oder innerhalb der Kupplungsorgane
zu führen.
Dies ist aber nicht immer und nicht durchweg möglich.
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In
DE 100 32 585 A1 ist
ein Ausleger mit zwei teleskopartig verschiebbaren Auslegerabschnitten, einem
Außenausleger
und einem Innenausleger, beschrieben, an welchen Hydraulikleitungen
in Form von flexiblen Schläuchen
und starren Rohrleitungen mittels eines Anbaurahmens angebracht
sind. Dabei ist eine erste Aufnahme fest mit dem Anbaurahmen verbunden,
so dass sie sich beim Aus- und Einfahren des Auslegers nicht bewegt.
Eine zweite Aufnahme des Anbaurahmens ist auf einer Führung in
Längsrichtung
des Anbaurahmens verschiebbar geführt. Beim Ein- und Ausfahren
des Auslegers verschiebt sich die zweite Aufnahme und lässt damit
einen Längenausgleich
der Hydraulikleitungen dergestalt zu, dass die flexiblen Schläuche in
einem U-förmigen
Bogen an der Seite des äußeren Auslegerarms
verlegt sind, wobei beim Einfahren der U-förmige Bogen der flexiblen Schläuche bei
Veränderung
der jeweiligen daran angeschlossenen Schenkellängen der Schläuche in
eine Richtung wandert, wohingegen beim Ausfahren des Auslegers dieser
U-förmige
Bogen an der Seite des äußeren Auslegers
in eine dazu entgegengesetzte Richtung wandert. Die starren Rohrleitungen
sind bzgl. des Innenauslegers fest angeordnet und relativ zu diesem
nicht bewegbar.
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Zwar
können
dünnere
Leitungen oft im – beispielsweise
T-förmigen
oder U-förmigen – Profil
des mindestens einen Armteiles und in den Kupplungsorganen geführt werden.
Dickere Leitungen hingegen sind bei den Gestaltungen des Standes
der Technik hier nicht unterzubringen. Sie werden deshalb gemeinhin
an der Außenseite
der Armteile entlang geführt,
wo sie erheblichen Gefahren einer Beschädigung oder Zerstörung beim
Arbeitseinsatz ausgesetzt sind.
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Dies
hat seine Ursache vor allem in den Schlauchverbindungen, die an
den Gelenkstellen der Armteile und vor allem an den Gelenkstellen
mit den Kupplungsorganen bzw. dem Arbeitsgerät wegen der für deren
Bewegungsfreiheit erforderlichen Schlauchreserven in Schleifen mit
großem
Radius geführt
werden, so dass sie von den tragenden Teilen weit abstehend in das
raue Arbeitsfeld hineinragen und entsprechend anfällig für Beschädigung oder Zerstörung sind.
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Dies
mag bei den dünneren
Leitungen wegen der kleineren Biegeradien ihrer Schlauchverbindungen
noch hingehen, weil sie immerhin in einigermaßen geschützten, dem unmittelbaren Arbeitsfeld der
Gerätschaft
abgewandten Bereichen der Arm- bzw. der Kupplungsteile geführt werden
können.
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Dickere
Leitungen hingegen finden schon wegen ihrer Dicke, vor allem aber
wegen der damit verbundenen erheblich größeren Biegeradien dort keinen
Platz. Sie werden deshalb gemeinhin – wie die zugehörigen starren
Leitungsteile – seitlich
außen an
den Arm- und Kupplungsteilen entlang geführt. Dort ragen sie wegen ihrer
großen
Biegeradien in großen
Schleifen – vor
allem im Bereich der Kupplungsorgane – weit in das Arbeitsfeld hinein.
Sie sind dort deshalb in hohem Maße mechanisch gefährdet, zumal
wenn das Arbeitsgerät
und die Kupplungsteile beim Arbeiten beispielsweise in das Erdreich
eintauchen und so außer
Sicht des Bedieners geraten.
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Aufgabe
der vorliegenden Anmeldung ist, einen Weg aufzuzeigen, wie die Hydraulikleitungen und
insbesondere deren Schlauchverbindungen sämtlich, vor allem aber im Bereich
der Kupplung/des Arbeitsgeräts
aus der Gefahrenzone heraus in den dem Arbeitsbereich abgewandten,
geschützten
Bereich, insbesondere in das Innere von Armteil und/oder Kupplungsorgan
bzw. Arbeitsgerät
verlegt werden können.
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Dies
geschieht erfindungsgemäß durch
eine Halterung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen Die dadurch
bewirkte Entkopplung der Längsbeweglichkeit
der Hydraulikleitungen bzw. ihrer Halterung(en) von dem mindestens
einen Armteil macht es möglich,
die an den Gelenkstellen für
deren freie Beweglichkeit erforderliche Schlauchreserve klein zu
halten, bzw. die Schlauchreserve durch Längsverschiebung der Leitung
von einer Gelenkstelle weg zu verlagern, sie insbesondere von dem dem
Arbeitsbereich nächstgelegenen
Gelenk wegzuverlagern und sie gleichwohl für Längenänderungen, die durch Bewegungen
des Auslegerarms erforderlich werden, verfügbar zu halten.
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So
kann auf die schleifenförmige
Führung der
Schlauchverbindungen zumindest am Gelenk zwischen Armteil und Kupplungsorganen
weitgehend oder gänzlich
verzichtet werden mit der Folge, dass der besondere Raumbedarf für die großen Radien der
Schlauchreserve entfällt
und so nicht nur die dünneren,
sondern alle Hydraulikleitungen in dem dem Arbeitsfeld abgewandten,
geschützten
Bereich des oder der Armteile und der Kupplungsorgane, also etwa
in einem T-förmigen
oder U-förmigen
Profil der Armteile und in den Kupplungsorganen geschützt geführt werden
können.
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Dabei
können
die Halterungen der Hydraulikleitungen an dem mindestens einen Armteil
einzeln längs
verschieblich geführt
sein. Jedoch werden vorzugsweise alle Leitungen gemeinsam an einem
bezüglich
des Armteils längs
verschieblichen Schlitten geführt
werden.
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Die
längs verschiebliche
Führung
kann – je nach
Bedarf – an
jedem von mehreren Armteilen eines Auslegerarms vorgesehen sein.
Vor allem wird sie aber an dem dem Arbeitsgerät nächsten Armteil, dem Taucharm,
eingesetzt werden, weil hier die Gefährdung überstehender Leitungen, also
auch der Nutzen der erfindungsgemäßen Gestaltung besonders groß ist.
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Die
längs verschiebliche
Führung
der Hydraulikleitungen kann auch an mehreren Armteilen zugleich
vorgesehen sein. Die erforderlichen Längenänderungen der Leitungen können dann
noch besser aufgefangen werden, weil ein Ausgleich über mehrere
Leitungsbereiche erfolgen kann.
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Die
Längsverschiebung
der einen oder der mehreren Führungen
soll in erster Linie den Kräften folgen,
die die Schlauchverbindungen der Hydraulikleitungen an den Gelenkstellen
zwischen den Armteilen bzw. zwischen einem Armteil und einem Kupplungsteil
oder einem Arbeitsgerät
aufbringen. Jedoch kann auch ein Antrieb für die eine oder mehreren Führungen
vorgesehen sein, der gegebenenfalls auch steuerbar sein kann.
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Die
Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt
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1 ein
Baufahrzeug mit Auslegerarm gemäß dem Stand
der Technik;
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2 ein
Detail des Auslegerarms nach 1 mit Kupplungsteil
und Hydraulikleitungen; und
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3 einen
Auslegerarm gemäß der Erfindung.
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1 zeigt
ein Baufahrzeug 7 mit Auslegerarm 6, bestehend
aus Armteilen 8, 9, 10 und am Taucharm 10 außen geführten Hydraulikleitungen 2, 3 gemäß dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
als Detail aus 1 das untere Ende des Taucharms 10 mit
daran angelenktem Kupplungsteil 21 einer gebräuchlichen
Schnellkupplung und Halterungen 1 für Hydraulikleitungen 2, 3, 4, 5 sowie
die schleifenförmig
hervorstehenden Schlauchverbindungen 12, 13, 14, 15 gemäß dem Stand
der Technik.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung eines
Auslegerarms 6 des (nicht dargestellten) Baufahrzeuges 7 (beispielsweise
gemäß 1)
mit Armteilen 8, 9, 10 und Kupplungsteil 21 einer
gebräuchlichen
Schnellkupplung, die an Gelenkstellen 17, 18, 19, 20 gelenkig
miteinander verbunden sind (auf die Darstellung der zugehörigen Hydraulikzylinder
ist wegen der Übersichtlichkeit
verzichtet), mit Hydraulikleitungen 2, 3, 4, 5 für das Kupplungsteil/Arbeitsgerät 21 mit
Schlauchverbindungen 12, 13, 14, 15 der
Hydraulikleitungen 2, 3, 4, 5 an
den Gelenkstellen 17, 18, 19, 20 und
Führung
bzw. Schlitten 11 für
die verschiebliche Führung
der Hydraulikleitungen 2, 3, 4, 5 in
Längsrichtung 22 der
Armteile 8, 9, 10.
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- 1
- Halterung
- 2,
3, 4, 5
- Hydraulikleitungen
- 6
- Auslegerarm
- 7
- Baufahrzeug
- 8
- Armteil
- 9
- Armteil
- 10
- Armteil
(Taucharm)
- 11
- Längs verschiebliche
Führung/Schlitten
- 12,
13, 14, 15
- Schlauchverbindungen
der Hydraulikleitungen 2, 3, 4, 5
- 17,
18, 19, 20
- Gelenkstellen
des Auslegerarms
- 21
- Kupplungsteil/Arbeitsgerät
- 22
- Längsrichtung
der Armteile