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Die
Erfindung betrifft einen feuerfesten keramischen Gasspülstein.
Ein solcher Gasspülstein
wird üblicherweise
in der Wand oder im Boden eines metallurgischen Behandlungsgefäßes eingebaut
und dabei häufig
in einen so genannten Lochstein (Englisch: well nozzle) eingesetzt.
Der Gasspülstein
dient zur Einbringung von Gas in eine Metallschmelze.
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Eine Übersicht über verschiedene
Ausbildungen derartiger Gasspülsteine
gibt die Radex-Rundschau 1987, 288. Daraus ergibt sich, dass es
zwei grundsätzliche
Typen von Gasspüleinrichtungen
beziehungsweise zwei grundsätzliche
Arten gibt, Gas durch eine Gasspüleinrichtung
zu transportieren. Dies ist zum einen die Ausbildung eines Gasspülsteins
oder eines Teils eines Gasspülsteins
mit so genannter gerichteter Porosität und zum anderen mit so genannter
ungerichteter Porosität.
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Abschnitte
mit ungerichteter Porosität
sind ähnlich
wie ein Schwamm gestaltet. Die Gasströmung erfolgt über miteinander
verbundene Poren und Porenkanäle
innerhalb des entsprechenden Abschnitts, und zwar ohne definierte
Strömungsrichtung.
Um dennoch eine Gasströmung
von einem gaseinlassseitigen Ende zu einem gasauslassseitigen Ende
zu erreichen sind solche Abschnitte mit ungerichteter Porosität umfangsseitig
abgedichtet, beispielsweise durch einen weitestgehend dichten keramischen
Teil oder eine Blechummantelung.
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Von
gerichteter Porosität
spricht man dann, wenn die Gasströmung entlang definierter, diskreter Kanäle oder
Schlitze mit gezielter Strömungsrichtung geführt wird.
Die Gaskanäle
verlaufen dabei meist in einem weitestgehend dichten keramischen
Matrixmaterial. Im Rahmen der Erfindung können die Gaskanäle einen
beliebigen Querschnitt senkrecht zur Kanalachse aufweisen, beispielsweise
rund, oval, rechteckig oder dreieckig. Die Breite eines Kanals, senkrecht
zur Kanalachse, beträgt üblicherweise < 2 mm, kann bei
einem erfindungsgemäßen Gasspülelement
aber auch darüber
liegen, insbesondere, wenn der Gaskanal am gasaustrittsseitigen
Ende in einen Abschnitt mit ungerichteter Porosität einmündet.
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Bei
einer Gaszuführung über einen
Abschnitt mit ungerichteter Porosität lässt sich nur ein geringer Gasdruck
aufbauen. Viele kleine Gasblasen werden in die Metallschmelze abgegeben.
Insbesondere zum Zwecke der Reinigung eines Stahlbades ist diese
Spültechnik
vorteilhaft. Im Fall einer Metallschmelzeinfiltration in einen Abschnitt
mit ungerichteter Porosität
ist es jedoch schwierig, den Spülabschnitt
anschließend
wieder in Betrieb zu nehmen. In jedem Fall ist hierzu ein erheblicher
Gasdruck notwendig, der im Ergebnis dazu führt, dass die infiltrierte
Zone abgesprengt werden kann. Dadurch wird der Verschleiß des Gasspülsteins
drastisch erhöht.
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Abschnitte
mit gerichteter Porosität
(Gaskanälen)
weisen insoweit Vorteile auf. Durch die Gaskanäle kann das Gas mit deutlich
höherem
Druck geführt
werden. Im Fall einer Metallschmelzeinfiltration lassen sich die
Gaskanäle
(gerichtete Porosität) leicht
freispülen.
Auf Grund des hohen Gasdrucks kann das Gas tief in die Metallschmelze
hinein transportiert werden. Dabei lassen sich gezielte Strömungsprofile
in der Metallschmelze ausbilden.
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Aus
der
DE 199 54 918
A1 ist es bekannt, beide Spülarten zu kombinieren, wobei
im Grenzflächenbereich
eines Abschnittes mit ungerichteter Porosität mindestens ein schlitzförmiger Gaskanal
ausgebildet wird. Der Gaskanal kann bei mehreckigem Querschnitt
mit einer beliebigen Seite gegen den Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
anschließen.
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Eine
Kombination beider Spülarten
ergibt sich auch aus der
DE
37 16 388 C1 . Dabei ist der Gasspülstein in mehrere Abschnitte
unterteilt, wobei beispielsweise ein Abschnitt mit gerichteter und
ein Abschnitt mit ungerichteter Porosität ausgebildet sein kann.
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Die
Abschnitte können
einzeln oder in beliebigen Kombinationen getrennt oder gleichzeitig
mit Gas beaufschlagt werden. Die Gasspüleinrichtung gemäß
EP 1 513 633 B1 entspricht
funktional der gemäß
DE 37 16 388 C1 .
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Die
vorgenannten Kombinationsspüler
(teilweise mit gerichteter, teilweise mit ungerichteter Porosität) bieten
verschiedene Vorteile. Die genannten Nachteile jedes einzelnen Spülsystems
bleiben jedoch bestehen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, einen Gasspülstein anzubieten,
der diese Nachteile vermeidet. Beispielsweise soll der Gasspülstein weniger
in Hinblick auf eine Infiltration der Metallschmelze gefährdet sein.
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- – mindestens einen Abschnitt
mit ungerichteter Porosität
aufweist, der sich von einem gaszuführseitigen Ende bis zu einer
gasauslassseitigen Stirnfläche
des Gasspülsteins
erstreckt, ferner
- – mindestens
einen Abschnitt mit gerichteter Porosität aufweist, in dem mindestens
ein Gaskanal ausgebildet ist, der sich von einem gaszuführseitigen
Ende des Gasspülsteins
in Richtung auf die gasauslassseitige Stirnfläche des Gasspülsteins erstreckt,
sowie
- – mindestens
einen Verbindungskanal umfasst, der mindestens einen Gaskanal des
Abschnitts mit gerichteter Porosität mit dem Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
strömungstechnisch
verbindet.
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Mit
anderen Worten: Während
im Stand der Technik Abschnitte mit ungerichteter Porosität getrennt
von Abschnitten gerichteter Porosität innerhalb eines Gasspülsteins
ausgebildet wurden schafft die erfindungsgemäße Lösung innerhalb des keramischen
Materials des Spülers
eine strömungstechnische
Verbindung zwischen diesen unterschiedlichen Spülabschnitten.
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Die
Gaszuführung
kann wie folgt sein:
- – Der Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
wird getrennt von dem Abschnitt mit gerichteter Porosität mit Gas
versorgt. In diesem Fall erfolgt eine zusätzliche mittelbare Gaszuführung in
den Abschnitt mit ungerichteter Porosität aus dem Abschnitt mit gerichteter
Porosität über die
Verbindungskanäle.
- – Der
Abschnitt mit ungerichteter Porosität und der Abschnitt mit gerichteter
Porosität
können über eine
gemeinsame Gasquelle mit Gas versorgt werden, beispielsweise dann,
wenn beide an eine gemeinsame Gasverteilkammer angeschlossen sind.
Auch in diesem Fall gilt aber, dass der gegen Metallschmelzeinfiltration
gefährdete Abschnitt
mit ungerichteter Porosität
eine zusätzliche
Gaszuführung über die
Gaskanäle
des Abschnitts mit gerichteter Porosität und den oder die Verbindungskanäle erhält.
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Auf
diese Weise kann der Gasdruck im Abschnitt mit ungerichteter Porosität erhöht werden
und zwar insgesamt (über
die gesamte Umfangsfläche) oder
gezielt an bestimmten Abschnitten. So ist es möglich, die Verbindungskanäle so auszubilden, dass
sie kurz vor der gasauslassseitigen Stirnfläche des Gasspülsteins
in den Abschnitt mit ungerichteter Porosität einmünden, um insbesondere in diesem Abschnitt
die Geschwindigkeit der Gasströmung
aus dem Abschnitt mit ungerichteter Porosität zu erhöhen und damit die Gefahr einer
Metallschmelzeinfiltration zu reduzieren. Außerdem wird es erleichtert,
Verstopfungen am gasauslassseitigen Ende des Abschnittes mit ungerichteter
Porosität
frei zu spülen.
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Der
oder die Verbindungskanäle
können
im Übrigen
an unterschiedlichen Stellen (in Axialrichtung des Gasspülsteins,
an beliebigen Stellen des Querschnitts des Gasspülsteins) ausgebildet werden.
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Bei
einer Ausführungsform,
bei der Abschnitte mit ungerichteter Porosität konzentrisch zu Abschnitten
mit gerichteter Porosität
angeordnet sind ist es möglich,
mehrere Verbindungskanäle
rotationssymmetrisch anzuordnen, und zwar auch in unterschiedlichen
Höhen (in
Richtung der Gasströmung betrachtet).
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele
zeigen mögliche
Konstruktionsformen.
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Der
Abschnitt mit gerichteter Porosität kann, wie ausgeführt, ein
oder mehrere Gaskanäle
aufweisen. Im Fall eines einzelnen Gaskanals kann dieser Gaskanal,
in einem Schnitt, senkrecht zur Mittenlängsachse des Gasspülsteins,
beispielsweise eine Ring- oder Sternform aufweisen (während der
Gaskanal, in Strömungsrichtung
des Gases betrachtet, im Wesentlichen die äußere Form eines Zylinders oder
Kegelstumpfes aufweist). Man spricht dann von einem Fugenspüler, wobei
hier in der Fuge Feststoffbrücken
vorhanden sind, die das Feuerfestmaterial auf beiden Seiten der
Fuge abschnittweise verbinden. Die Breite der Fuge ist meist < 2 mm oder < 1 mm.
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Von
diesem zylinder- oder kegelstumpfartigen Gaskanal können sich
ein oder mehrere Verbindungskanäle
zum Abschnitt mit ungerichteter Porosität erstrecken, und zwar unregelmäßig oder
regelmäßig (symmetrisch)
in Bezug auf den Abschnitt mit ungerichteter Porosität beziehungsweise
den Abschnitt mit gerichteter Porosität.
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Die
gerichtete Porosität
kann auch durch ein netzartiges Porenkanalsystem gebildet werden.
Werden mehrere Netzstrukturen im Sinne gerichteter Poren im Abschnitt
mit gerichteter Porosität
vorgesehen, können
diese über
zugehörige
Verbindungskanäle
bis zum Abschnitt mit ungerichteter Porosität weitergeführt werden. Auch die Verbindungskanäle können eine
Netzstruktur haben. Dies gilt für
einzelne oder mehrere Gaskanäle
und/oder Verbindungskanäle.
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Wenn
der Abschnitt mit gerichteter Porosität mehrere, im Abstand zueinander
verlaufende Gaskanäle
aufweist werden regelmäßig mehrere
Verbindungskanäle
vorgesehen, die jeweils einen Gaskanal mit dem Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
strömungstechnisch
verbinden. Nach einer Ausführungsform
ist eine Anschlussstelle des Verbindungskanals an einen Gaskanal
weiter entfernt von der gasauslassseitigen Stirnfläche des
Gasspülsteins
als eine Anschlussstelle des Verbindungskanals an den Abschnitt
mit ungerichteter Porosität.
Dies hat den Zweck, eine stetige Gasströmung (Gasrichtung) innerhalb
des Gasspülsteins
in Richtung auf das gasauslassseitige Ende sicher zu stellen, und
damit eine konstante und gezielte Gasströmung.
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Der
oder die Gaskanäle
des Abschnittes mit gerichteter Porosität können aber müssen nicht in der gasauslassseitigen
Stirnfläche
des Gasspülsteins enden.
Zumindest ein Gaskanal kann auch kurz vor der Stirnfläche des
Gasspülsteins
in den Abschnitt mit ungerichteter Porosität einmünden, so dass das Gas hier
umgelenkt wird. Der Verbindungskanal schließt dabei an den eigentlichen
Gaskanal an.
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Die
Abschnitte mit ungerichteter Porosität beziehungsweise gerichteter
Porosität
können
unmittelbar aneinander liegen. Zwischen den Gaskanälen des
Abschnittes mit gerichteter Porosität und den Poren des Abschnittes
mit ungerichteter Porosität
besteht gleichwohl ein Abstand, der erfindungsgemäß an einer
oder mehreren Stellen über
Verbindungskanäle überbrückt werden
kann.
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Im
Anschlussbereich von den Verbindungskanälen zum Abschnitt mit ungerichteter
Porosität können Gasverteilräume ausgebildet
werden, entweder als Hohlräume
oder in Form von labyrinthartigen Kammern, die eine strömungstechnische
Durchlässigkeit
für das
Gas erlauben. Demnach können
solche Kammern/Räume
ebenfalls ein kanalartiges Netzsystem aufweisen. Die Kammern/Räume verlaufen
im Oberflächenbereich
des Abschnitts mit ungerichteter Porosität, umlaufend oder als diskrete
Abschnitte.
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Es
ist aber auch möglich,
zwischen den genannten Abschnitten mit gerichteter und ungerichteter
Porosität
weitere Abschnitte gleicher, ähnlicher oder
anderer Bauart vorzusehen. So ist es möglich, zwischen den Abschnitten
Metallbleche vorzusehen, wobei der Verbindungskanal durch dieses
Blech hindurchgeführt
ist. Ebenso können
zwischen den unterschiedlichen Abschnitten dichte keramische Abschnitte
vorgesehen werden. Auch hier gilt, dass der Verbindungskanal durch
diesen Abschnitt hindurchgeführt
werden muss, um seine Aufgabe erfüllen zu können.
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Die
Zuordnung der Abschnitte kann symmetrisch oder unsymmetrisch erfolgen.
Nach einer Ausführungsform
ist vorgesehen, im wesentlichen senkrecht zur Richtung der Gasströmung mindestens
einen Abschnitt mit ungerichteter Porosität vorzusehen und diesen Abschnitt
von mindestens einem Abschnitt mit gerichteter Porosität radial
nach Außen
zu begrenzen. Dabei kann der Abschnitt mit ungerichteter Porosität wie ein
Zylinder gestaltet sein, während der
Abschnitt mit gerichteter Porosität die Form eines Rohres hat,
in dessen Wand die Gaskanäle
verlaufen wobei von mindestens einem Gaskanal mindestens ein Verbindungskanal
wegführt.
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Diese
Ausführungsform
ermöglicht
es, den blasenartigen Gasaustritt aus dem Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
innerhalb der Gasströmung
auszubilden, die düsenartig über die
Gaskanäle
des Abschnittes gerichteter Porosität erfolgt.
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Weiters
können
einzelne Gaskanäle
des Abschnitts mit gerichteter Porosität strömungstechnisch verbunden sein,
beispielsweise über
einen oder mehrere weitere Kanäle.
Dabei kann eine netzartige Kanalstruktur entstehen.
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Die
Zuordnung der Abschnitte kann auch genau umgekehrt sein, dass heißt mindestens
ein Abschnitt mit ungerichteter Porosität wird radial (bezogen auf
die Längsachse
des Gasspülelements)
nach Innen von mindestens einem Abschnitt mit gerichteter Porosität begrenzt.
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Die
verschiedenen Abschnitte können
auch nebeneinander liegen.
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Die
Gaskanäle
können
so geführt
werden, dass sie von ihrem gasanschlussseitigen Ende abgewinkelt
oder gekrümmt
bis zum Abschnitt mit ungerichteter Porosität führen. Der Teil, der an den
Abschnitt mit ungerichteter Porosität führt, bildet dann den oder die
Verbindungskanäle.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind den Merkmalen der Unteransprüche sowie
den sonstigen Beschreibungsunterlagen zu entnehmen. Die Erfindung
wird nachstehend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die
Beispiele enthalten auch allgemein gültige Merkmale, und zwar sowohl
einzeln als auch in verschiedenen Kombinationen. Dabei zeigen, jeweils
in schematisierter Darstellung:
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1a:
einen Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
eines Gasspülsteins,
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1b:
Eine Aufsicht auf den Schnitt B-B gemäß 1a,
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2a:
Einen Längsschnitt
durch eine zweite Ausführungsform
eines Gasspülsteins,
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2b:
Eine Aufsicht auf den Schnitt B-B gemäß 2a,
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3a:
Einen Längsschnitt
durch eine dritte Ausführungsform
eines Gasspülsteins,
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3b:
Eine Aufsicht auf den Schnitt B-B gemäß 3a,
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4:
Einen Längsschnitt
durch eine vierte Ausführungsform
eines Gasspülsteins.
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5a:
einen Längsschnitt
durch eine fünfte Ausführungsform
eines Gasspülsteins
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5b:
einen gegenüber 5a um
90 Grad versetzten Längsschnitt
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5c:
eine Aufsicht auf den Gasspülstein nach 5a,5b
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6:
einen Längsschnitt
durch einen Gasspülstein
in verschiedenen weiteren Ausführungsformen.
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In
den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit gleichen
Bezugsziffern dargestellt. Dabei werden nur die für die Erfindung
relevanten Merkmale näher
erläutert.
Im Übrigen
sind dem Fachmann Herstellungs- und Konstruktionsdetails aus dem
Stand der Technik bekannt, auf den insoweit Bezug genommen wird.
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1 zeigt eine kegelstumpfartigen Gasspülstein mit
einer Mittenlängsachse
L-L der wie folgt aufgebaut ist:
Konzentrisch zur Mittenlängsachse
L-L verläuft
ein zylinderförmiger
(säulenartiger)
Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität von einer Stirnseite 14 (Gasauslassseite
des Gasspülsteins)
in Richtung auf eine untere Stirnfläche 16 des Gasspülsteins.
Der Abschnitt 12 steht mit seinem gaszuführseitigen
Ende auf einem Abschnitt 18 auf, der ebenfalls mit ungerichteter Porosität ausgebildet
ist und eine Durchbruchsicherung gegenüber Metallschmelzeinfiltration
bei einem entsprechenden Verschleiß des Spülers bildet. Der Abschnitt 18 könnte auch
entfallen oder der Abschnitt 12 bis zur unteren Stirnfläche 16 durchgehend
verlaufen.
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Um
die Abschnitte 12, 18 herum besteht der Gasspülstein aus
weitestgehend dichtem keramischem Material, in dem eine in der Aufsicht
nach 1b sternförmig
ausgebildete ca. 1 mm breite Fuge zu erkennen ist, die die Stirnseiten 14, 16 miteinander
verbindet und einen Gaskanal 20 bildet, der in Richtung
der Mittenlängsachse
L verläuft,
so dass der im Wesentlichen gasdichte Abschnitt mit dem Gaskanal 20 einen
Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität darstellt.
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Unterhalb
der Stirnfläche 16 ist
eine Gasverteilkammer 24 zu erkennen, die sich über den
gesamten Bereich der Stirnfläche 16 erstreckt.
In die Gasverteilkammer 24 mündet eine Gaszuführleitung 26.
Dies ist Stand der Technik und wird hier nicht näher erläutert.
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Die
Gaszuführung
erfolgt entsprechend über die
Gaszuführleitung 26,
die Gasverteilkammer 24 in den Abschnitt 18 und
von dort in den Abschnitt 12 beziehungsweise über die
Gasverteilkammer 24 direkt in den Gaskanal 20.
Das Gas entweicht perlenförmig oberhalb
des Abschnitts 12 beziehungsweise nach Art einer Ringdüse im Bereich
des Kanals 20. Selbstverständlich sind die Abschnitte
radial außerhalb
und innerhalb des Gaskanals 20 (also die Wände des
fugenartigen Gaskanals 20) abschnittweise durch keramisches
Material verbunden, um eine Verschiebung der Bereiche auf beiden
Seiten der Fuge relativ zueinander zu verhindern. Eine solche Feststoffbrücke ist
schematisch bei 28 angedeutet. Es handelt sich hierbei
aber lediglich um diskrete einzelne Verbindungspunkte, die die Gasströmung in
Pfeilrichtung G nicht behindern. Die Figuren 1a, b zeigen
weiters, dass mehrere Verbindungskanäle 30 den Gaskanal 20 mit
dem Abschnitt 12 (mit ungerichteter Porosität) verbinden,
wobei die Verbindungskanäle 30 in
Richtung auf die Stirnfläche 14 schräg ansteigend ausgebildet
sind, um eine weitestgehend gleichmäßige Strömungsrichtung des Gases zwischen
den Stirnflächen 16, 14 zu
gewährleisten.
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Gas,
welches zunächst
in den Gaskanal 20 geführt
wurde, wird also zumindest teilweise über die Verbindungskanäle 30 in
den Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität überführt und
erhöht
dort den Gasdruck, so dass die Gefahr einer Infiltration von Metallschmelze
in diesem Abschnitt reduziert wird.
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Die
technischen Effekte gelten analog für alle anderen Ausführungsformen.
Beim Ausführungsbeispiel
nach den 2a, b ist der eine, in der Aufsicht gemäß 1b sternförmige Gaskanal 20 durch mehrere
diskrete Gaskanäle 20 mit
Kreisquerschnitt ersetzt worden. Aus der Zusammenschau der 2a,
b ist zu entnehmen, dass von jedem Gaskanal 20 mehrere
Verbindungskanäle 30 zum
Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität verlaufen, der hier ebenfalls
auf einem unteren Abschnitt 18 aufsteht. Die Gaskanäle 20 beziehungsweise
Verbindungskanäle 30 weisen
jeweils einen Kreisquerschnitt mit einem Durchmesser von 0,7 mm
auf.
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Alternativ
kann ein Gaskanal 20 mit angeschlossenen Verbindungskanälen 30 eine
Kammform aufweisen und aus einem kammartigen Ausbrennkörper hergestellt
worden sein, wobei die Zinken des Kamms zum Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
verlaufen.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach den 3a, b ergibt sich eine Besonderheit
insoweit, als dort, wie beim zweiten Ausführungsbeispiel, diskrete Gaskanäle 20 mitten
im Abschnitt mit gerichteter Porosität ausgebildet sind. Diese verlaufen
aber nicht von der unteren Stirnfläche 16 durchgehend
bis zur oberen Stirnfläche 14 des
Gasspülsteins,
sondern enden mit Abstand vor der oberen Stirnfläche 14. Ebenso wie beim
zweiten Ausführungsbeispiel
(2a, b) ist jeder
Gaskanal 20 mit mehreren Verbindungskanälen 30 verbunden,
die zum Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität führen. Die
Verbindungskanäle
sind in 3a in unterschiedlicher Höhe in Axialrichtung des
Spülers
(L-L) ausgeführt.
Sie können
auch in und senkrecht zur Axialrichtung unterschiedlich ausgebildet
sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach den 3a, b wird das gesamte Gas,
welches zunächst über die Gaskanäle 20 zugeführt wird,
anschließend über den Abschnitt 12 mit
ungerichteter Porosität
geleitet, bevor es in die Metallschmelze (der Stirnfläche 14 benachbart)
gelangt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 4 sind die Abschnitte mit gerichteter/ungerichteter
Porosität vertauscht,
das heißt,
der Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität verläuft radial
außen,
der Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität „innen", wobei Gaskanäle 20 konzentrisch
zur Mittenlängsachse
L-L angeordnet sind. Der Spüler
weist umfangsseitig einen Blechmantel 40 auf, der mit einem
Bodenblech 42 der Gasverteilkammer 24 verbunden
ist.
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Ein
gasdurchlässiger
Abschnitt 18 schließt an
die Gasverteilkammer 24 an und leitet das Gas in die Gaskanäle 20 des
Abschnittes 22. In der Gasverteilkammer 24 sind
diskrete Abstandhalter (nicht dargestellt) angeordnet, auf denen
die Abschnitte 12, 22 aufstehen.
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Von
den Gaskanälen 20 verlaufen
Verbindungskanäle 30 schräg nach oben
(in Richtung auf die Stirnfläche 14),
bevor sie jeweils in den Abschnitt 12 mit ungerichteter
Porosität
einmünden.
Der Abschnitt 12 kann auch mit Abstand zur Gasverteilkammer 24 beginnen.
Dann erfolgt die Gaszufuhr nur über
die Verbindungskanäle 30.
Die Gaskanäle 20 haben
hier einen Querschnitt, der einem rechtwinkligen Dreieck ähnelt, wobei
die an den rechten Winkel anschließenden Seiten eine Länge von
1 und 5 mm aufweisen. Die Verbindungskanäle 30 haben einen Kreisquerschnitt.
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Die
Gasspüleinrichtung
nach den 5 zeigt einen Spüler, dessen
Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität – ähnlich wie in 1a,
b – einen
umlaufenden zylinderartigen Gaskanal 20 (nach Art einer Fuge)
mit einer Breite von 1,2 mm aufweist (5b, 5c).
Eine solche Fuge kann bei der Herstellung des Spülelements dadurch hergestellt
werden, indem auf bekannte Weise ein entsprechender Folienzylinder
in das keramische Materixmaterial eingelegt und später ausgebrannt
wird. Gemäß den Darstellungen der 5a und 5c besteht
hier eine Besonderheit darin, dass aus dem Folienzylinder zungenartige Bereiche
ausgeschnitten und nach innen, bis zum Abschnitt 12 mit
ungerichteter Porosität
umgebogen wurden, die (nach dem Entfernen) am fertigen Gasspülelement
diskrete Verbindungskanäle 30 zwischen
dem Gaskanal 20 und dem porösen Abschnitt 12 bilden.
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Der
poröse
Abschnitt 12 hat hier einen quadratischen Querschnitt (5c)
und verläuft
von der Gasverteilkammer 24, also von der unteren Stirnfläche 16 bis
zur oberen Stirnfläche 14.
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Gas
gelangt über
den Gaskanal 20 direkt in die gegen die obere Stirnfläche 14 anliegende
Metallschmelze, über
die zungenartigen Verbindungskanäle 30 in
den porösen
Abschnitt 12 und direkt über den porösen Abschnitt 12 und
die Stirnfläche 14 in
die Metallschmelze, das heißt,
es gibt drei grundsätzliche
Strömungswege
für das
Gas.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, pro Gasspülstein/Gasspüleinrichtung
nicht nur jeweils einen Abschnitt mit ungerichteter und einen Abschnitt
mit gerichteter Porosität
auszubilden, sondern auch mehrere Abschnitte der einen oder anderen
Art, wie es grundsätzlich
aus der
DE 199 54
918 A1 oder
DE 37
16 388 C1 bekannt ist. Die Zahl und Ausbildung der Verbindungskanäle kann
von Fall zu Fall variieren.
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6 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen kegelstumpfartigen Gasspülstein, bei dem exemplarisch
weitere alternative Ausführungsformen
dargestellt sind, die einzeln oder in Kombinationen bei einem kommerziellen
Gasspülstein
umgesetzt werden können.
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Wiederum
ist mit dem Bezugszeichen 12 ein Abschnitt mit ungerichteter
Porosität
und mit dem Bezugszeichen 22 ein Abschnitt mit gerichteter
Porosität
dargestellt, wobei der Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität um den
Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität herum verläuft.
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Anstelle
einzelner (diskreter) Gaskanäle 20 beziehungsweise
anstelle eines als Fuge ausgebildeten Gaskanals 20 sind
die Gaskanäle 20 netzartig gestaltet,
wie in der vergrößerten Aufsicht
(„A") schematisch dargestellt.
Mit anderen Worten: es entsteht ein netzartiges System von Gaskanälen, wobei
die einzelnen Netzabschnitte untereinander in strömungstechnischer
Verbindung stehen, so dass das Gas von einem gaseinlassseitigen
Ende (bei zu einem gasauslassseitigen Ende (bei „O") strömen kann, und zwar hier von
der Gasverteilkammer 24 in Richtung auf den Abschnitt 12 mit
ungerichteter Porosität.
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Ein
solcher netzartiger Gaskanal 20 kann sich ringartig (zylinderartig)
um den mittleren Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität und im
Abstand zu diesem erstrecken, kann aber auch als diskreter Abschnitt
ausgebildet sein.
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Selbstverständlich kann
ein solcher Gaskanal 20 auch direkt vom gaseinlassseitigen
Ende (hier: bei „E") bis zur Stirnfläche 14 verlaufen.
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Während der
Abschnitt 12 mit ungerichteter Porosität im Wesentlichen der Ausführungsform
nach Figur 1a entspricht, besteht bei dem Gasspülstein nach 6 eine
weitere Besonderheit darin, dass um den Abschnitt 12 herum
ringförmige
Gasverteilräume 44, 46, 48, 50 ausgebildet
sind. Die nach Art einer Manschette gestalteten Gasverteilräume 44, 46, 48, 50 ragen
in den Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität hinein;
umgekehrt könnten
sie aber auch als Vertiefungen im Oberflächenbereich des Abschnitts 12 mit ungerichteter
Porosität
ausgeführt
sein.
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Der
in 6 oben dargestellte Gasverteilraum 50 ist
ein Hohlraum, ohne Einbau. Verbindungskanäle 30 führen von
den Gaskanälen 20 in den
Gasverteilraum 50, wo das Gas umfangsseitig verteilt wird,
um dann durch den Abschnitt 12 und die dort vorhandene
ungerichtete Porosität
weiter nach oben zu strömen
und über
die Stirnfläche 14 aus
dem Spülstein
auszutreten.
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Bei
der darunter dargestellten Ausführungsform
eines Gasverteilraumes 48 ist dieser mit einer Spirale 52 aus
keramischen Material ausgebildet, die die Oberfläche des Abschnitts 12 mit
der korrespondierenden Oberfläche
des Abschnitts 22 verbindet. Das über die Verbindungskanäle 20 zugeführte Gas strömt dann
spiralförmig
entlang des Gasverteilraums 48 und weiter, wie vorstehend
beschrieben.
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Der
Gasverteilraum 46, als dritter von oben, ist ähnlich dem
Gasverteilraum 48 gestaltet, wobei die keramische Spirale 52 hier
durch diskrete Feststoffbrücken 52 aus
Keramik ersetzt ist.
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Während die
Verbindungskanäle 30 zu
den Gasverteilräumen 48, 50 ebenfalls
mit einer Netzstruktur, ähnlich
den Gaskanälen 20,
ausgebildet sind, sind die Verbindungskanäle 30 zum Gasverteilraum 46 diskrete
Kanäle.
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Die
in 6 unten dargestellte Ausführungsform eines Gasverteilraums 44 ist
dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb dieses Raumes wiederum eine
Netzstruktur an Kanälen
ausgebildet ist, ähnlich einem
Labyrinth, so dass das zugeführte
Gas entlang der netzartig verlaufenden Kanäle im Raum 44 verteilt
und dann in den porösen
Abschnitt 12 geleitet wird.
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Wie
die Figur zeigt verlaufen die Gaskanäle 20 schräg zur Mittenlängsachse
L-L auf den Gasverteilraum 44 zu, wobei der Abschnitt unmittelbar
vor dem Gasverteilungsraum 44 einen Verbindungskanal 30 im
Sinne der Erfindung darstellt.
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Im
Regelfall wird nur eine der dargestellten vier Ausführungsformen
von Gasverteilräumen 44, 46, 48, 50 an
einem konkreten Gasspülstein
realisiert werden, wobei mehrere solcher Abschnitte im Abstand zueinander
im Übergangsbereich
der Abschnitte 12, 22 angeordnet werden können. Es
ist aber auch möglich,
einen solchen Gasverteilraum 44, 46, 48, 50 über größere Abschnitte
entlang der Mittenlängsachse
L-L vorzusehen, im Extremfall vom gaseinlassseitigen Ende bis zur
Stirnfläche 14.
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Alle
Gaskanäle,
Verbindungskanäle,
netzartigen Kanäle
etc., die zum Abschnitt 22 mit gerichteter Porosität gehören, lassen
sich auf die vorstehend bereits beschriebene Art und Weise ausbilden,
nämlich
durch korrespondierende Feststoffkörper, die bei der Herstellung
des keramischen Gasspülsteins
eingesetzt und später
ausgebrannt werden. Diese Technologie ist als solche bekannt und
wird deshalb hier nicht weiter beschrieben.