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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Bussystems,
das einen ersten und zumindest einen zweiten Netzknoten umfasst,
wobei zur Energieversorgung des zumindest einen zweiten Netzknotens
und zur Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest einen
zweiten Netzknoten eine erste und eine zweite Leitung vorgesehen
sind. Die Erfindung betrifft ferner ein Bussystem, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug, das einen ersten und zumindest einen zweiten Netzknoten
umfasst, wobei zur Energieversorgung des zumindest einen zweiten Netzknotens
und zur Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest einen
zweiten Netzknoten zwei Leitungen vorgesehen sind.
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In
einem Kraftfahrzeug werden zur kostengünstigen Kommunikation von intelligenten
Sensoren und Aktuatoren, wie z. B. für die Vernetzung innerhalb
einer Tür
oder eines Sitzes, geeignete Bussysteme benötigt. Ein solches kostengünstiges
Bussystem ist beispielsweise der LIN-Bus. LIN steht für Local
Interconnect Network. Ein LIN-Bussystem setzt sich aus einem LIN-Master
und einem oder mehreren LIN-Slaves zusammen, die Netzknoten in dem
Bussystem darstellen. Der LIN-Master hat Kenntnis über die
zeitliche Reihenfolge aller zu übertragenden
Daten und übernimmt
deshalb die Steuerung. Die Daten werden von einem LIN-Slave dann übertragen,
wenn dieser dazu von dem LIN-Master
aufgefordert wird. Die Aufforderung erfolgt über das Aussenden einer LIN-Botschaft, in deren
Header eine bestimmte Nachrichtenadresse enthalten ist. Zu jedem
Zeitpunkt wird immer nur eine LIN-Botschaft übertragen. Dadurch ist kein
Mechanismus zur Auflösung
von Buskollisionen erforderlich, da es nicht möglich ist, dass in einem LIN-Bussystem Kollisionen
entstehen. Die zeitliche Reihenfolge der LIN-Botschaften ist in einer
sog. Schedule, d. h. einem Zeitplan, festgehalten, die je nach Bedarf
gewechselt werden kann.
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Das
LIN-Bussystem benötigt,
wie viele andere Bussysteme auch, für seinen Betrieb drei Leitungen,
wovon zwei zur Spannungsversorgung (Versorgungspotential Ubatt und
Bezugspotential GND) sowie eine Busleitung zur Datenübertragung
dienen. Ein Nachteil der drei erforderlichen Leitungen besteht darin,
dass sich eine Vielzahl von Applikationen durch die zusätzlich notwendige
Busleitung nur mit hohem Kostenaufwand realisieren lässt. Ein
Beispiel hierfür
sind Schalterarrays.
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Es
sind auch Lösungen
bekannt, welche ein Bussystem mit lediglich zwei Leitungen realisieren. Hierbei
wird für
eine Signalübertragung
eine Codierung oder eine Modulation verwendet. Beispielsweise werden
Signale für
die Richtung von einem ersten Netzknoten zu einem zweiten Netzknoten
spannungscodiert und Signale von dem zweiten Netzknoten in Richtung
des ersten Netzknotens stromcodiert. Modulationsverfahren weisen
jedoch den Nachteil auf, dass ein hoher technischer Aufwand für die Modulation
notwendig ist und ferner das Störverhalten der
Modulation sowie von der Umwelt eingebrachte Störungen berücksichtigt werden müssen. Die
Verwendung von zwei unterschiedlichen Codierverfahren weist den
Nachteil auf, dass für
die unterschiedlichen Kommunikationsrichtungen Entwicklungs- und Diagnosewerkzeuge
für beide
Codierverfahren unterstützt
und ausgewertet werden müssen.
Darüber hinaus
werden unterschiedliche Schaltungen in dem jeweiligen Sender bzw.
Empfänger
benötigt,
wodurch derartige Lösungen
nur mit hohem Kostenaufwand realisierbar sind.
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Eine
weitere bekannte Alternative nutzt die Polarität der Spannung zur Codierung
der Signalübertragung
aus. Die Verwendung der Polarität
der Spannung als Information hat jedoch den Nachteil, dass erheblicher
Aufwand für
eine Umschaltung der Polarität
notwendig ist. Ferner benötigt
man an der für
die Kommunikation benutzten Leitung eine Vollbrücke. Weiter besteht die Anforderung,
dass für
Umschaltzeiten bei einem Polaritätswechsel
bei der Kommunikation ein Energiespeicher für den fortlaufenden Betrieb
der Busteilnehmer vorgesehen werden muss.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Betreiben eines Bussystems sowie ein Bussystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
anzugeben, welche eine kostengünstigere
Kommunikation von an das Bussystem angeschlossenen Netzknoten erlaubt
und dabei keine gesonderte Busleitung für die Kommunikation benötigt. Es
ist ferner Aufgabe der Erfindung ein Computerprogrammprodukt anzugeben.
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Diese
Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 bzw. ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Patentanspruches
14 bzw. ein Bussystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 15
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Die
Erfindung schafft ein Verfahren zum Betreiben eines Bussystems,
das einen ersten und zumindest einen zweiten Netzknoten umfasst,
wobei zur Energieversorgung des zumindest einen zweiten Netzknotens
und zur Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest einen
zweiten Netzknoten eine erste und eine zweite Leitung vorgesehen
sind, bei dem die Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest
einen zweiten Netzknoten und die Energieversorgung des zumindest
einen zweiten Netzknotens jeweils über die erste Leitung und zeitlich
voneinander getrennt erfolgt.
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Der
Grundgedanke der Erfindung zum Betreiben eines Bussystems mit lediglich
zwei Leitungen für
die Energieversorgung und die Kommunikation zwischen an das Bussystem
angeschlossene Netzknoten besteht darin, dass die Betriebsfälle der Kommunikation
und der Energieversorgung explizit voneinander zeitlich getrennt
sind und sich gegenseitig ausschließen. Hierzu wird für beide
Betriebsfälle eine
gemeinsame Leitung verwendet. Die Beschränkung auf zwei Leitungen zum
Betreiben des Bussystems ermöglicht
gegenüber
herkömmlichen
Bussystemen mit drei Leitungen eine deutliche Kostenreduzierung.
Eine sich durch den Betrieb des Bussystems ergebende Einschränkung für die Verfügbarkeit
von Netzknoten ist für
diverse Anwendungen, wie z. B. Schalter oder Sensoren, ohne weiteres
möglich. Durch
die erfindungsgemäße „Zwei-Draht-Technik” können die
Vorteile eines Bussystems, wie z. B. Diagnose und Konfiguration,
auch bei solchen Anwendungen und Applikationen eingesetzt werden,
bei denen bislang eine diskrete Verkabelung oder eine analoge Widerstandscodierung
(mit jeweils zwei Leitungen) verwendet wurde, da eine größere Anzahl
an Leitungen (wie bei einem herkömmlichen
Bussystem) zu hohe Kosten nach sich ziehen würde.
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Um
die Realisierung eines Bussystems mit lediglich zwei Leitungen zu
ermöglichen,
ist gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass sich
der Betriebsfall der Kommunikation und der Betriebsfall der Energieversorgung
zeitlich nicht überschneiden.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass im Betriebsfall der Kommunikation
(zwischen dem ersten Netzknoten und dem zumindest einen zweiten
Netzknoten) in dem zumindest einen zweiten Netzknoten notwendige
Energie aus einem ersten lokalen Speicher entnommen wird. Im Betriebsfall
der Kommunikation wird für
den Betrieb des Bussystems notwendige Energie nicht über die
erste Leitung bereitgestellt, sondern stattdessen einem lokalen
Speicher entnommen. Um den Energiebedarf des zweiten Netzknotens
so gering wie möglich
zu halten, ist es zweckmäßig, wenn
im Betriebsfall der Kommunikation lediglich eine mit der ersten
Leitung gekoppelte Sende-/Empfangseinheit und ein Kommunikations-Controller
eines jeweiligen zweiten Netzknotens aus dem ersten lokalen Speicher
mit Energie versorgt werden. Damit ist ein jeweiliger zweiter Netzknoten
im Betriebsfall der Kommunikation dazu in der Lage, Daten bzw. Botschaften
mit dem ersten Netzknoten oder einem anderen zweiten Netzknoten
auszutauschen. Ein jeweiliger zweiter Netzknoten ist hingegen nicht
in der Lage, eine ihm zugeordnete Applikation zu betreiben, welche üblicherweise
einen hohen Energiebedarf aufweist.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ferner vorgesehen, dass der Kommunikations-Controller in dem
Bussystem übertragene und/oder
verarbeitete Botschaften (auch Telegramm oder Nachricht genannt)
auf Frameebene behandelt. Hierbei ist es insbesondere zweckmäßig, wenn
der Kommunikations-Controller in dem Bussystem definierte Botschaften
und Zustände
während
des Betriebsfalls der Energieversorgung vorbereitet und für eine spätere Kommunikation
abrufbereit speichert. Notwendig ist dies deshalb, da sämtliche
einer Applikation eines jeweiligen zweiten Netzknotens zugeordneten
Komponenten, einschließlich
deren Steuerung, während
des Betriebsfalls der Kommunikation nicht aus dem ersten lokalen
Speicher mit Energie versorgt werden sollen. Um eine Kommunikation
untereinander oder mit dem ersten Netzknoten zu ermöglichen,
müssen
deshalb sämtliche
für die
Kommunikation notwendige Informationen in dem Kommunikations-Controller bereits
vorliegen, wenn der Betriebsfall der Kommunikation beginnt.
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Gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im Betriebsfall der Energieversorgung eine jeweilige Leistungsanwendung
und deren Steuerung des zumindest einen zweiten Netzknotens betrieben
oder kann betrieben werden. Die für die Leistungsanwendung und
deren Steuerung notwendige Energie braucht damit nicht aus einem
Speicher entnommen werden, sondern kann einer Energieversorgung
des Bussystems entnommen werden. Es kann dennoch zusätzlich oder
alternativ vorgesehen sein, dass im Betriebsfall der Kommunikation
die jeweilige Leistungsanwendung und deren Steuerung des zumindest
einen zweiten Netzknotens aus zumindest einem zweiten lokalen Speicher
mit Energie versorgt wird. Der zweite lokale Speicher stellt hierbei
eine Energiereserve während
der Kommunikation dar, welche es der Leistungsanwendung und/oder
deren Steuerung ermöglicht,
einfache Aufgaben zu erledigen oder zu Ende zu bringen. Wahlweise
können
für eine
jeweilige Leistungsanwendung und deren Steuerung ein gemeinsamer
zweiter lokaler Speicher oder getrennte zweite lokale Speicher vorgesehen sein.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass der erste und/oder der zumindest eine
zweite lokale Speicher im Betriebsfall der Energieversorgung aufgeladen werden,
um während
der Phase der Kommunikation entsprechend benötigte Energie für den Kommunikations-Controller
und/oder die Leistungsanwendung und deren Steuerung zur Verfügung stellen
zu können.
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Die
zu Kommunikations- und Energieversorgungszwecken genutzte erste
Leitung wird durch den ersten Netzknoten in Abhängigkeit eines, insbesondere
in dem ersten Netzknoten gespeicherten, Ablaufschemas von einem
Versorgungspotential getrennt oder mit diesem verbunden. Je nachdem,
ob die erste Leitung mit dem Versorgungspotential verbunden ist
oder nicht, ist festgelegt, ob der Betriebsfall der Energieversorgung
oder der Kommunikation vorliegt. Die Steuerung erfolgt bevorzugt
durch den ersten Netzknoten, welcher damit die Steuerung bzw. den
Betrieb des gesamten Bussystems verantwortet.
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In
einem ersten Schritt zum Betrieb des Bussystems nach einem Kaltstart
werden zunächst
der erste und optional der zumindest eine zweite lokale Speicher
aufgeladen, indem die erste Leitung unter der Steuerung des ersten
Netzknotens mit dem Versorgungspotential gekoppelt wird. In einem
zweiten Schritt wird eine optionale Initialisierung des zumindest
einen zweiten Netzknotens durchgeführt, im Rahmen der die erste
Leitung durch die Steuerung des ersten Netzknotens von der Energieversorgung getrennt
wird.
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Die
Initialisierungsphase bezweckt zwei Dinge: Zunächst erfolgt eine Festlegung
des Systemstarts bezüglich
des Zeitverhaltens (insbesondere kann in den zweiten Netzknoten
ein Timer zurückgesetzt
werden) und der Daten (sog. Daten-Reset). Da im Gegensatz zu dem
Kaltstart der Kommunikations-Controller und die Steuerung sowie
die ihr zugeordnete Leistungsanwendung bereits mit Strom versorgt
waren, können
Daten in flüchtigen
Speichern initialisiert werden und durch die lokalen Speicher für die Dauer
der darauf folgenden Spannungsunterbrechung gültig gehalten werden. Darüber hinaus
ermöglicht
der zweite Schritt der Initialisierung einen Warmstart des Bussystems,
wenn dieses bereits läuft.
Durch den definierten Warmstart kann in einem Fehlerfall oder für eine Initialisierung
und Konfiguration ein Rücksetzen
der notwendigen Daten und Synchronisationsmecha nismen erfolgen.
Der zweite Schritt bezweckt damit das Auffüllen der Energiespeicher, eine
Unterscheidung zum Kaltstart zu bewerkstelligen und notwendige Kommunikationsparameter zu
initialisieren.
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Nach
der Durchführung
des ersten und/oder des optionalen zweiten Schritts wird das Bussystem in
einen Normalbetrieb überführt, in
dem der abwechselnde Kommunikations- und Energieversorgungsbetrieb erfolgt.
Hierbei erfolgt, wie bereits erläutert, keine
zeitliche Überschneidung
der Betriebsfälle
der Kommunikation und der Energieversorgung.
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Die
Erfindung umfasst ferner ein Computerprogrammprodukt, das in den
internen Speicher eines digitalen Rechners oder Rechensystems geladen
werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte
gemäß einem
der vorherigen Ansprüche
ausgeführt
werden, wenn das Produkt auf dem Rechner oder Rechensystem läuft. Das Computerprogrammprodukt
kann in Form eines körperlichen
Speichermediums, wie z. B. einer CD, DVD oder dergleichen vorliegen.
Das Computerprogrammprodukt kann jedoch auch in Gestalt eines über ein
Netzwerk übertragenen
Signals vorliegen. Das Computerprogramm kann auf einem einzigen Rechner
oder einem Rechnersystem, in dem mehrere Rechner verteilt sind,
zum Ablauf gelangen.
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Die
Erfindung schafft ferner ein Bussystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
das einen ersten und zumindest einen zweiten Netzknoten umfasst, wobei
zur Energieversorgung des zumindest einen zweiten Netzknotens und
zur Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest einen zweiten Netzknoten
zwei Leitungen vorgesehen sind, wobei das Bussystem dazu eingerichtet
ist, die Kommunikation zwischen dem ersten und dem zumindest einen
zweiten Netzknoten und die Energieversorgung des zumindest einen
zweiten Netzknotens jeweils über
eine erste Leitung und zeitlich voneinander getrennt vorzunehmen.
Hiermit sind die gleichen Vorteile verbunden, wie dies vorstehend
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurde.
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Insbesondere
ist ein jeweiliger zweiter Netzknoten mit einem ersten lokalen Speicher
gekoppelt, welcher den betreffenden zweiten Netzknoten im Betriebsfall
der Kommunikation mit Energie versorgen kann. In diesem Zusammenhang
ist es zweckmäßig, wenn
lediglich eine Sende-/Empfangseinheit und ein Kommunikations-Controller
eines jeweiligen zwei ten Netzknotens zwecks temporärer Energieversorgung mit
dem ersten lokalen Speicher gekoppelt sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung sind eine jeweilige Leistungsanwendung
und deren Steuerung des zumindest einen zweiten Netzknotens mit
der ersten Leitung trennbar oder mit dieser verbindbar gekoppelt.
Die Verbindung der Leistungsanwendung und deren Steuerung mit der
ersten Leitung zwecks Zuführens
von Energie erfolgt zweckmäßigerweise während des
Betriebsfalls der Energieversorgung.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass die Leistungsanwendung und deren
Steuerung des zumindest einen zweiten Netzknotens mit zumindest
einem zweiten lokalen Speicher gekoppelt sind, welcher oder welche
im Betriebsfall der Kommunikation Energie für die Leistungsanwendung und
deren Steuerung bereitstellen. Der zweite lokale Speicher dient,
wie bereits erläutert,
als Energiereserve während
des Betriebsfalls der Kommunikation für die Leistungsanwendung und
insbesondere deren Steuerung.
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Ferner
sind der Kommunikations-Controller und/oder die Steuerung der Leistungsanwendung
jeweils mit einer Uhr gekoppelt. Die diesen Komponenten jeweils
zugeordneten Uhren dienen zur Zeitsteuerung des Bussystems, bei
dem erfindungsgemäß keine Überschneidung
der Betriebsfälle
von Kommunikation und Energieversorgung erfolgen darf. Die Uhren
sind zur Gewährleistung
einer dedizierten Zeitbasis kontinuierlich in Betrieb.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist die erste Leitung durch den ersten
Netzknoten, insbesondere in Abhängigkeit
eines in dem ersten Netzknoten gespeicherten Ablaufschemas, von
dem Versorgungspotential trennbar oder mit diesem verbindbar. Die Trennung
oder Verbindung der ersten Leitung von dem Versorgungspotential
oder mit dem Versorgungspotential kann auf einfache Weise durch
einen zwischen diesen beiden Komponenten angeordneten Schalter erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist der zumindest eine zweite Netzknoten
ein Mittel zur Stromcodierung und der erste Netzknoten ein Mittel
zur Dekodierung auf. Diese Komponenten können zur Signalisierung von
Statusinformationen verwendet werden. Vorteilhaft lässt sich
eine Signalisierung von Statusinformationen in dem zweiten Schritt
der Initialisierung des Betriebsverfahrens des Bussystems anwenden,
um dem ersten Netzknoten Informationen der zweiten oder über die
zweiten Netzknoten mitzuteilen. Vorteilhaft kann hiermit beispielsweise
während
der Initialisierung das Vorhandensein von zweiten Netzknoten abgefragt
werden. Ebenso ist eine Abfrage deren Status möglich, z. B. ob dort bereits gültige Konfigurationen
vorliegen. Das Vorsehen des Mittels zur Stromcodierung und des Mittels
zur Dekodierung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn im Rahmen des
Betriebsverfahrens auf einen Warmstart verzichtet werden soll. Hierdurch
kann der erste Netzknoten dennoch ein Feedback über die korrekte Funktion der
angeschlossenen zweiten Netzknoten erhalten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird als Bussystem ein
LIN-Bus verwendet, wobei der erste Netzknoten einen LIN-Master und
der zumindest eine zweite Netzknoten einen LIN-Slave darstellt.
Der LIN-Bus bietet sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders an, da durch die Auslegung und Systembeschreibung in Schedule-Tabellen
das Kommunikationsverhalten von LIN-Master und LIN-Slaves zeitlich
determiniert ist. Zusätzlich
zu der bekannten Spezifikation werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung die entsprechenden Aktivitäten der LIN-Slaves weiter festgelegt und
insbesondere mit der Bereitstellung von Energie koordiniert. Dies
ist für
viele Anwendungsbereiche eines LIN-Busses problemlos möglich, da
die LIN-Slaves (typischerweise Schalter, Sensoren und dergleichen)
keine kontinuierliche Aktivität
aufweisen bzw. benötigen
und damit Unterbrechungen für
eine Kommunikationsphase möglich
und auch erlaubt sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend näher
anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 den
prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Bussystems, welcher die
zum Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens
notwendigen Komponenten darstellt,
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2 den
Aufbau und das Zeitverhalten einer aus dem Stand der Technik bekannten
LIN-Botschaft, und
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3 den
Ablauf, das Zeitverhalten und den Status des erfindungsgemäßen Bussystems.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Bussystem,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, dargestellt, welches als LIN(Local Interconnect
Network)-Bus ausgebildet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
einen LIN-Bus begrenzt, sondern kann vielmehr auch in Verbindung
mit anderen Bussystemen eingesetzt werden.
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Kennzeichen
des erfindungsgemäßen Bussystems
ist, dass zur Kommunikation zwischen einem ersten Netzknoten, der
nachfolgend als MASTER bezeichnet wird, und einem zweiten Netzknoten,
der nachfolgend als SLAVE bezeichnet wird, lediglich zwei Leitungen
notwendig sind. Über
eine erste Leitung BUS erfolgen einerseits eine Kommunikation zwischen
dem MASTER und dem SLAVE und andererseits die Energieversorgung
des SLAVEs. An einer zweiten Leitung (in 1 nicht
explizit dargestellt) liegt ein Bezugspotential GND an. Wie aus
der nachfolgenden Beschreibung hervorgehen wird, erfolgt die Bereitstellung
von Energie und die Kommunikation zwischen dem MASTER und dem SLAVE
jeweils über
die erste Leitung BUS zeitlich voneinander getrennt, wobei eine Überschneidung
der beiden Betriebsfälle
nicht vorgesehen ist.
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Die
Kommunikation zwischen dem MASTER und dem SLAVE erfolgt über jeweilige
Sende-/Empfangseinheiten TCmaster und TCslave, welche jeweils über einen
Tiefpass (MASTER: Widerstand Rmaster_emc, Ladungsspeicher Cmaster_emc; SLAVE:
Widerstand Rslave_emc, Ladungsspeicher Cslave_emc) mit der ersten
Leitung BUS gekoppelt sind. Die Leitung BUS kann über einen
auf Seiten des MASTERs angeordneten Schalter S3 mit einer Versorgungsspannung
Ubatt verbunden oder von dieser getrennt werden. Der Schalter S3
kann beispielsweise in Gestalt eines Halbleiterschaltelements realisiert
sein, welches z. B. durch eine nicht dargestellte Steuerung des
MASTERs leitend oder sperrend geschaltet wird.
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Parallel
zu dem Schalter S3 ist eine Serienschaltung aus einer Entkoppelungsdiode
Dmaster, einem Pull-up-Widerstand Rmaster und dem Widerstand Rmaster_emc
verschaltet. Die Diode Dmaster ist mit ihrer Anode mit der Versorgungspotentialleitung,
an der die Versorgungsspannung Ubatt anliegt, verbunden. Mit ihrer
Kathode ist die Diode Dmaster mit dem Pull-up-Widerstand Rmaster
verbunden. Das andere Ende des Widerstands Rmaster ist mit der Sende-/Empfangseinheit
TCmaster des MASTERs verbunden. Die Anschlüsse des Pull-up-Widerstandes
Rmaster werden Eingängen
eines Operationsverstärkers
OP zugeführt,
an dessen Ausgang ein Strom I detektierbar ist. Der Pull-up- Widerstand Rmaster
und der Operationsverstärker
OP bilden ein Mittel zur Dekodierung, z. B. von Statusinformationen,
welche von dem SLAVE signalisiert werden. Der Widerstand Rmaster
sowie der Operationsverstärker OP
sind optionale Komponenten des erfindungsgemäßen Bussystems, deren Funktionalität später genauer
beschrieben wird.
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Neben
der Sende-/Empfangseinheit TCslave umfasst der SLAVE einen Kommunikations-Controller CCslave,
eine Leistungsanwendung APSslave zur Ansteuerung von Verbrauchern
sowie eine die Leistungsanwendung APSslave steuernde Steuerung ACslave.
Als Verbraucher der Leistungsanwendung APSslave sind beispielhaft
eine Leuchtdiode, drei Schaltelemente, eine Leuchte und ein Motor
dargestellt, welche ausgangsseitig jeweils mit dem Bezugspotential
GND gekoppelt sind. Der Kommunikations-Controller CCslave ist ferner
mit einer Uhr clock_LIN verbunden. In entsprechender Weise ist die
Steuerung ACslave mit einer Uhr clock_CPU verbunden. Die Uhren dienen
dazu, den SLAVE derart steuern zu können, dass eine zeitliche Überschneidung
von Kommunikations- und Energieversorgungsphasen vermieden werden
kann. Die Kommunikations-Controller CCslave und die Steuerung ACslave
sind kommunikativ über
eine oder mehrere Leitungen miteinander verbunden. Zur Ansteuerung der
Leistungsanwendung APSslave ist die Steuerung ACslave im Ausführungsbeispiel über drei
Leitungen mit diesem verbunden. Eine Kommunikationsverbindung besteht
ferner zwischen der Sende-/Empfangseinheit TCslave und dem Kommunikations-Controller CCslave.
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Der
schematischen Darstellung der 1 ist ohne
Weiteres entnehmbar, dass der SLAVE in Komponenten zur Kommunikation
(Sende-/Empfangseinheit TCslave und Kommunikations-Controller CCslave)
und zur Leistungssteuerung/-abgabe (Steuerung ACslave und Leistungsanwendung
APSslave mit jeweiligen Verbrauchern) aufgeteilt ist.
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Die
zur Kommunikation mit dem MASTER notwendigen Komponenten des SLAVEs
(TCslave und CCslave) sind über
einen lokalen Speicher C13 und eine Diode D13 mit der ersten Leitung
BUS gekoppelt. Der Speicher C13 ist zur zeitweilig Energieversorgung
der Sende-/Empfangseinheit TCslave und des Kommunikations-Controllers
CCslave mit diesen verbunden. Die Diode D13 dient dazu, den ersten
lokalen Speicher C13 von der ersten Leitung BUS zu entkoppeln, um
eine Entladung des aufgeladenen lokalen Speichers C13 über die
erste Leitung BUS zu verhindern, wenn Schalter S3 geöffnet ist.
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Analog
dazu ist die Leistungsanwendung APSslave über einen zweiten lokalen Speicher
C11 und eine Entkopplungsdiode D11 mit der ersten Leitung BUS gekoppelt.
Gleiches gilt für
dessen Steuerung ACslave, der über
einen weiteren zweiten lokalen Speicher C12 und eine Entkopplungsdiode
D12 mit der ersten Leitung BUS gekoppelt ist. Die lokalen Speicher
C11 und C12 bzw. die Leistungsanwendung APSslave und deren Steuerung
ACslave sind dabei jeweils über
einen durch die Sende-/Empfangseinheit TCslave steuerbaren Schalter
S11, S12 mit der ersten Leitung BUS verbunden. Durch die Schalter S11,
S12 können
die während
ihres Betriebs einen hohen Leistungsbedarf aufweisenden Komponenten APSslave
und ACslave während
einer Kommunikationsphase von der ersten Leitung BUS getrennt werden.
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Schließlich ist
auf Seiten des SLAVEs ein Mittel zur Stromcodierung vorgesehen,
mit dem dem MASTER beispielsweise Statusinformationen des SLAVEs
signalisiert werden können.
Das Mittel zur Stromcodierung umfasst beispielhaft zwei Widerstände R21,
R22, welche über
jeweils seriell verschaltete Schaltelemente S21, S22 an die erste
Leitung BUS schaltbar sind. Das Mittel zur Stromcodierung interagiert
mit dem Mittel zur Dekodierung im MASTER.
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Die
erste Leitung BUS dient, wie erläutert, zur
Energieversorgung des SLAVEs sowie zur Kommunikation zwischen dem
MASTER und dem SLAVE. Ob der Betriebsfall der Energieversorgung
oder der Betriebsfall der Kommunikation vorliegt, hängt alleine
von der Stellung des Schalters S3 ab. Ist dieser, wie in 1 dargestellt,
geöffnet,
so liegt an der ersten Leitung BUS kein Versorgungspotential Ubatt
an, weswegen eine Kommunikation auf der ersten Leitung BUS zwischen
dem MASTER und dem SLAVE möglich
ist. Da während
einer Kommunikation die Sende-/Empfangseinheit TCslave und der Kommunikations-Controller
mit Spannung versorgt werden müssen,
beziehen diese die dazu notwendige Energie aus dem lokalen Speicher
C13. Da aufgrund der Diode Dmaster in dem MASTER ein Spannungsabfall
an der ersten Leitung BUS auftritt, wenn der Schalter S3 geöffnet ist,
ist der lokale Speicher C13 über
die Diode D13 von der ersten Leitung BUS entkoppelt. Eine identische
Entkopplungsfunktion haben auch die Dioden D11 und D12, sofern die
Schalter S11 und S12 geschlossen sind.
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Während des
Betriebsfalls der Kommunikation und abgeschalteter Versorgungsspannung,
d. h. geöffnetem
Schalter S3, brauchen auf Seiten des SLAVEs lediglich dessen Sende-/Empfangseinheit TCslave
und dessen Kommunikations-Controller CCslave mit Energie versorgt
werden. Die Leistungsanwendung APSslave und deren Steuerung ACslave brauchen
aufgrund der funktionalen Trennung nicht aus dem lokalen Speicher
C13 mit Energie versorgt werden. Stattdessen verfügen diese,
wie in 1 dargestellt, über ihren eigenen lokalen Speicher
C11 bzw. C12 oder sind während
des Betriebfalls der Kommunikation vollständig abgeschaltet. Im Umkehrschluss
bedeutet dies, dass die Leistungsanwendung APSslave und deren Steuerung
AC slave in den Phasen mit eingeschalteter Energieversorgung arbeiten. „Eingeschaltete
Energieversorgung” bedeutet,
dass der Schalter S3 geschlossen ist. Aus diesem Grunde erfolgt
eine zeitliche Steuerung und Terminierung der Phasen der Kommunikation
und der Energieversorgung, die nachfolgend näher erläutert wird.
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2 zeigt
den Aufbau und das Zeitverhalten einer LIN-Botschaft, welche aus
dem Stand der Technik bekannt ist. Die Zeitdauer zur Übertragung der
LIN-Botschaft beträgt
tframe, wobei die dafür notwendige Zeit zwischen
2,2 ms und 8,75 ms bei einer Datenrate von 20 kbit/s beträgt und abhängig von
der Anzahl der übertragenen
Datenbytes ist. Die LIN-Botschaft
teilt sich auf in einen Header, der immer von dem MASTER an den
oder die SLAVEs übertragen
wird, und Nutzdaten (auch Daten oder Trailer genannt). Der Header
startet mit einem 13 bis 20 Bit langen Datum „SyncBreak”, für dessen Übertragung die Zeit tbreak benötigt
wird. Diese beträgt
65 bis 100 μs
bei einer Datenrate von 20 kbit/s. Es schließt sich das Datum SyncField
an, welches eine Mehrzahl von Bits umfasst, wobei die Zeit zur Übertragung
eines Bits tbit 5 μs bei einer Datenrate von 20 kbit/s
beträgt.
Anschließend
wird das Datum „LIN
ID” übertragen,
welches unter anderem zwei Parity-Bits umfasst. Die Zeitdauer zur Übertragung
des Datums LIN ID beträgt
tbyte = 50 Mikrosekunden bei einer Datenrate
von 20 kbit/s. An den Header schließen sich die Nutzdaten an,
welche zwischen 0 und 8 Datenbytes umfassen können. Als letztes Byte wird
eine Checksumme „XOR
Checksum” übertragen.
Die LIN-Botschaft schließt
mit dem Datum „Idle” ab.
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Ein
Ablauf der Kommunikation bzw. der einzelnen Betriebsstati der Komponenten
des erfindungsgemäßen Bussystems
ist in 3 dargestellt. Der Kommunikationsablauf unterteilt
sich in vier zeitlich aufeinander folgende Abschnitte I, II, III,
IV. Der erste Abschnitt I entspricht einem Kaltstart des Bussystems.
In dem Abschnitt II wird eine Initialisierung durchgeführt. In
Abschnitt III erfolgt ein Warmstart (Warm-Reset). Abschnitt IV illustriert
den Normalbetrieb des erfindungsgemäßen Bussystems.
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Zunächst ist
die an der ersten Leitung BUS anliegende Spannung U über der
Zeit dargestellt. Ferner illustriert „SVslaves”, ob der Schalter S3 geschlossen
ist oder nicht. Im Falle eines dargestellten Balkens ist der Schalter
S3 geschlossen. In den anderen Phasen ist der Schalter S3 geöffnet. Ein
Balken bei „KOM_BUS” gibt an,
dass auf der ersten Leitung BUS eine Pull-up-Kommunikation erfolgt,
d. h. der Schalter S3 geöffnet
ist. Ein Balken bei „KOMslave_SP” verdeutlicht
die Zeitabschnitte, in denen die Komponenten CCslave und TCslave
des SLAVEs ihre Energie aus dem lokalen Speicher C13 beziehen. Ein
Balken bei „ACslave” verdeutlicht
diejenigen Zeitabschnitte, in denen eine Aktivität der Steuerung ACslave vorliegt
und der Schalter S12 geschlossen ist. In den Zeitabschnitten, in
denen kein Balken dargestellt ist, ist der Schalter S12 geöffnet. Korrespondierend
hierzu gibt ein Balken bei „APSslave” an, dass
eine Aktivität
der Leistungsanwendung APSslave vorliegt und der Schalter S11 geschlossen ist.
In Abschnitten, in denen kein Balken dargestellt ist, ist der Schalter
S11 geöffnet.
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Nach
dem Kaltstart (Abschnitt I) werden zunächst die Speicher C11, C12
und C13 aufgeladen. Hierbei sind die Schalter S3, S11 und S12 geschlossen.
Während
dieser Zeit kann eine Aktivität
der Steuerung ACslave erfolgen, so dass die Voraussetzungen für den Übergang
in einen Normalbetrieb (Abschnitt IV) erfolgen könnten. in dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird stattdessen eine optionale Initialisierung (Abschnitt II) durchgeführt, in der
für eine
definierte Zeit die erste Leitung BUS durch den MASTER von der Versorgungsspannung Ubatt
getrennt wird. Diese Phase dient zwei Zwecken:
- 1.
Festlegung des Systemstarts bezüglich
des Zeitverhaltens (Timer Reset in dem SLAVE) und der Daten (Daten-Reset).
Da die Steuerung ACslave bereits mit Strom versorgt war, können in
dieser Daten in einem flüchtigen
Speicher initialisiert werden und durch den Speicher C12 für die Dauer der
Spannungsunterbrechung gültig
gehalten werden.
- 2. Warmstartoption für
einen bereits laufenden Betrieb. Durch den definierten Warmstart
kann in einem Fehlerfall oder für
eine Initialisierung und Konfiguration auf einer höheren Schicht
ein Rücksetzen
der nötigen
Daten und Synchronisationsmechanismen erfolgen.
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Optional
kann über
die Abschaltdauer auch eine weitere, Protokollunabhängige Zeitinformation an
die SLAVEs übergeben
werden. Im LIN-Protokoll ist hierzu sowohl in dem Daten „SyncBreak” als auch in
dem Datum „SyncField” die Option
vorhanden, die in dem Bussystem verwendete Zeitbasis durch den MASTER
einzustellen.
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In
Abschnitt II ist die Hauptaufgabe in der Kommunikationsphase darauf
beschränkt,
die Energiespeicher weiter zu füllen,
eine Unterscheidung zum Kaltstart zu bewerkstelligen und die Kommunikationsparameter
zu initialisieren.
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Abschnitt
III ist ebenfalls optional und stellt einen weiteren Warmstart des
Bussystems dar.
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In
Abschnitt IV, welcher dem Normalbetrieb entspricht, wechseln sich
Kommunikationsphasen zwischen dem MASTER und dem SLAVE und Lastaktivitätsphasen
(d. h. einer Aktivität
der Steuerung ACslave und der Leistungsanwendung APSslave) ab. Zwischen
diesen beiden Phasen erfolgt keine Überschneidung, wie aus 3 bei
Betrachtung von „SVslaves” und „KOM_BUS” hervorgeht.
Die Zeitsteuerung der Anteile in dem SLAVE kann am einfachsten durch
einen Timer in der Kommunikationsphase erfolgen. Aus diesem Grund
sind der Kommunikations-Controller CCslave und die Steuerung ACslave
jeweils mit der Uhr clock_LIN und clock_CPU verbunden, welche ständig in
Betrieb sind.
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Um
die in 1 gezeigte funktionale Trennung zwischen Kommunikationsaufgaben
und Lastaufgaben des SLAVEs durchführen zu können, behandelt der Kommunikations-Controller CCslave
die LIN-Botschaft auf Frameebene. Die vollständige LIN-Botschaft lässt sich
nach der LIN Spezifikation 2.0 als einfache Zustandsmaschine oder
mit einem 4-Bit-Rechner mit ca. 800 Byte Code erledigen. Eine besondere
Anforderung hinsichtlich Rechenleistung und damit notwendiger Energieaufnahme
ist hiermit nicht verbunden.
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Die
wichtigsten Elemente für
den Kommunikations-Controller CCslave sind die Uhr für die Übertragung
von Botschaften sowie Hardware- und Softwaresteuerung; Speichern
von Botschaften; Senden und Empfangen von Botschaften, Bereitstellen
eines Timers für
das Verarbeiten von Frames sowie für Hardware und Software Schedules;
die Erkennung eines Kaltstarts (z. B. durch ein Flag für die Gültigkeit der
Daten in dem Kommunikations-Controller
CCslave realisierbar); das Verarbeiten von Frames und Fehlererkennung;
das Bereitstellen eines Informations- und Energiespeichers für die Zeit
einer Kommunikationsphase.
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Da
während
einer Kommunikationsphase die Steuerung ACslave nicht zur Verfügung steht
(außer die
zu ihrer Arbeit notwendige Energie wird aus dem Speicher C12 bereitgestellt)
müssen
alle in dem Bussystem definierten Botschaften und Zustände, die
für die
Kommunikation mit dem MASTER von Relevanz sind, vorbereitet und
abrufbereit in dem Kommunikations-Controller CCslave hinterlegt
werden. Der Grund besteht darin, dass diese Informationen nur im Betriebsfall
der Energieversorgung verändert
werden können.
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Wie
erläutert,
stehen die Steuerung ACslave und die Leistungsanwendung APSslave
nur in Phasen mit eingeschalteter Stromversorgung in dem MASTER
zur Verfügung.
Diese Einschränkung
ist jedoch in vielen Fällen
ohne Bedeutung, da die durch die Leistungsanwendung angesteuerten
Verbraucher (z. B. Sensoren und Schalter) sehr oft lediglich für kurze
Zeitabschnitte aktiviert und abgefragt werden und ansonsten abgeschaltet
sind. Auch bei vielen Aktuatoren kann der Betrieb kurz für eine Kommunikationsphase
unterbrochen werden. Beispielsweise werden bei Heizungen, Leuchten
usw. die zugeordneten Schalter in vielen Fällen nur alle 10 ms bzw. alle
30 ms abgefragt. Nach einer dreifachen Entprellzeit wird ein neuer
Wert ausgegeben, dies bedeutet nach 30 ms bzw. nach 90 ms.
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Das
Verhältnis
zwischen Kommunikationsphase und Energieversorgungsphase ist dabei
ein maßgeblicher
Parameter. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann dort umso besser eingesetzt werden, wo wenig Kommunikation
mit wenigen Teilnehmern (SLAVEs) notwendig ist und damit der Anteil
für die Versorgung
sehr hoch liegen kann. Beispielsweise ist dies bei der Ansteuerung
von Außenspiegeln
in einem Kraftfahrzeug der Fall. Das Verfahren kann auch dort gut
eingesetzt werden, wo viele Teilnehmer in einem Verbund teilnehmen
und einen hohen Kommunikationsanteil aufweisen, wenn der Versorgungsanteil
gering ist. Ein Beispiel hierfür
ist ein Cluster aus Sensoren und Schaltern, wie z. B. Schalter ohne Funktions-
und Suchbeleuchtung.
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Das
Verhältnis
zwischen Kommunikationsphase und Energieversorgungsphase lässt sich
auch durch die Länge
der verwendeten Botschaften beeinflussen sowie durch die Datenübertragungsrate.
So verbessern kurze Botschaften (z. B. LIN-Botschaften mit 2 Byte
Län ge)
und hohe Datenübertragungsraten die
Anteile, in denen ein höherer
Versorgungsanteil benötigt
wird.
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Bei
der Auslegung der Steuerung ACslave und deren Software sowie der
Lastschaltkreise, d. h. der Leistungsanwendung APSslave in Verbindung mit
den daran angeschlossenen Verbrauchern, ist darauf zu achten, dass
diese für
die wiederholten Ein-/Auszyklen ausgelegt bzw. geeignet sind. Die Realisierung
ist derart vorzunehmen, dass die Laufzeit in der Steuerung ACslave
durch die verfügbare Zeit
in der Phase der Energieversorgung begrenzt ist.
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Das
in 1 dargestellte optionale Mittel zur Stromcodierung
von Statusinformationen lässt
sich vorteilhafterweise in dem Abschnitt II des Bussystems anwenden,
um dem MASTER Informationen des SLAVES mitzuteilen. Das Mittel zur
Stromcodierung umfasst in 1 zwei Schalter
S21 und S22 mit zugeordneten Widerständen R21 und R22, woraus sich
zwei Möglichkeiten
ergeben, um unterschiedliche Stromwerte einzustellen. Selbstverständlich könnte auch
eine andere Anzahl an Schalter-Widerstand-Kombinationen vorgesehen werden. Über den Pull-up-Widerstand
Rmaster und den Operationsverstärker
OP kann der an der ersten Leitung BUS anliegende Strom abgefragt
werden. Vorzugsweise kann während
der Initialisierung das Vorhandensein von SLAVEs abgefragt werden
und/oder deren Status. Insbesondere kann durch die Stromcodierung
auf einfache Weise dem MASTER mitgeteilt werden, ob bereits eine
gültige
Konfiguration vorliegt.
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Der
Einsatz des Mittels zur Stromcodierung ist vor allem dann sinnvoll,
wenn auf den beschriebenen, optionalen Warmstart verzichtet werden
soll, der MASTER jedoch ein Feedback über die korrekte Funktion des
angeschlossenen SLAVEs benötigt.
Da mit dem Mittel zur Stromcodierung der Pegel der ersten Leitung
BUS beeinflusst wird, während
auf der Seite des MASTERs nur der über den Pull-up-Widerstand
Rmaster definierte Strom für
den SLAVE fließen
kann, ist ein gleichzeitiges Versenden einer LIN-Botschaft über die
erste Leitung BUS dann nicht möglich.
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- MASTER
- erster
Netzknoten
- SLAVE
- zweiter
Netzknoten
- BUS
- erste
Leitung
- GND
- Bezugspotential
(an zweiter Leitung)
- Ubatt
- Versorgungspotential
- TCmaster
- Sende-/Empfangseinheit
(Transceiver) des ersten Netzknotens
- TCslave
- Sende-/Empfangseinheit
(Transceiver) des zweiten Netzknotens
- CCslave
- Kommunikations-Controller
des zweiten Netzknotens
- ACslave
- Steuerung
- APSslave
- Leistungsanwendung
- C11
- Speicher
- C12
- Speicher
- C13
- Speicher
- D11
- Diode
- D12
- Diode
- D13
- Diode
- S11
- Schalter
- S12
- Schalter
- S3
- Schalter
- Dmaster
- Diode
- Clock_LIN
- Uhr
- Clock_CPU
- Uhr
- Rslave_emc
- Widerstand
- Cslave_emc
- Ladungsspeicher
(Kondensator)
- Rmaster_emc
- Widerstand
- Cmaster_emc
- Ladungsspeicher
(Kondensator)
- S21
- Schalter
- S22
- Schalter
- R21
- Widerstand
- R22
- Widerstand
- Rmaster
- Widerstand
- OP
- Operartionsverstärker
- I
- Strom