Energiemanagement mit Verbrau.cheranmeldu.ng
Um die Sicherheit und Verfügbarkeit der elektrischen Energieversorgung im Fahrzeug zu erhöhen werden Energiemanagementsysteine eingesetzt. Hierbei ist das vorrangige Ziel der bedarfsgerechten Energieerzeugung die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Für das Energiemanagement wurden bisher weitgehend Lösungen vorgeschlagen, bei denen die vorhandene Leistung auf die im Bordnetz vorhandenen Verbraucher mit mehr oder weniger hierarchischen Struktur-en verteilt wird.
Ein derartiges Energiemanagement für Kraftfahrzeuge ist zum Beispiel aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 198 29 150 Al bekannt. Hier wird mit einem hierarchisch aufgebauten Energiemanagement, dessen Software nach Funktionen strukturiert ist, die vom Bordnetzgenerator erzeuge Leistung auf die im Bordnetz angeschlossenen Verbraucher verteilt. Die Leistungsregulierung des Bordnetzgenerators erfolgt dabei mit einem Generatormanager und die Leistungsverteilung auf die Verbraucher erfolgt mit einem Bordnetzmanager. Generatormanager und Bordnetzmanager sowie die im Bordnetz angeschlossenen Verbrau.ch.er stehen untereinander in einer Kommunikationsverbindung. Der Bordnetzmanager vergleicht hierbei die Leistungsarαforderungen der elektrischen Verbraucher mit dem Potential der Leistungserzeugiang des
Bordnetzgenerators und legt unter Beachtung der Anforderungen. der einzelnen Verbraucher eine Strategie für die Leistungserzeugung und Leistungsverteilung fest. Die Leistungsverteilung erfolgt hierbei nach fest vorgegebenen und im Energiemanagement fest implementierten Prioritäten und. mit fest vorgegebenen und ebenfalls i_m Energiemanagement implementierten Kontingenten an Leistung, die den einzelnen Verbrauchern im Bordnetz zugeordnet sind.
Bei Energiemanagementsystemen der vorgenannten Art müssen bei der Programmierung der verschiedenen Softwaremodule die Festlegungen hinsichtlich Priorität und Leistungskontingente anhand der tatsächlich im Bordnetz angeschlossenen Verbraucher getroffen werden. Dies führt dazu, dass für jede Ausstattungsvariante eines Kraftfahrzeugs, die sich in Anzahl und Art der elektrischen Verbraucher im Bordnetz voneinander unterscheiden, ein spezielles Energiemanagementsystem programmiert werden muss. Das gleiche Problem der Neuprogrammierung des Energiemanagementsystems tritt auf, wenn zusätzliche Verbraucher in das elektrische Bordnetz nachträglich eingebaut werden sollen, oder wenn im Laufe der Modellpflege eines Fahrzeugs Verbraucher durch bessere Verbraucher ersetzt werden. Eine Vari-antenunabhängigkeit des Energiemanagementsystems ist bei bekannten Systemen daher nuαr sehr eingeschränkt gegeben. Bekannte Systeme erlauben lediglich den Austausch elektrisch und elektronisch gleichwertiger Verbraucher.
Es ist deswegen das Ziel dieser Erfindung, die Variantenabhängigkeit von Energiemanagementsystem in Kraftfahrzeugen gegenüber Änderungen im elektrischen Bordnetz zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Energiemanagement gemäß dem unabhängigen Anspruch. Weitere vorteilhafte Ausführungen des Energiemanagements sind in den abhängigen Ansprüchen sowie in der nachfolgenden Beschreibung offenbart.
Die Lösung gelingt hauptsächlich mit einem Energiemsnagement mit Verbraucheranmeldung. Die für das Energiemanagement geforderte Variantenunabhängigkeit kann dadurch erreicht werden, dass die am Energiemanagement beteiligten Verbraucher nicht statisch im Energiemanagement beziehungsweise im Bordnetzsteuergerät vorgegeben sind. Statt dessen senden die Steuergeräte der im Bordnetz befindlichen Verbraucher beim Hochlauf des Bordnetzes eine Anmeldenachricht an das Energiemanagement. In dieser Verbraucheranmeldung szLnd die Verbraucher in Form eines Identifiers, der gleichzeitig die Prioritätsstufe des Verbrauchers darstellt, sowie itire elektrische Leistungsaufnahme enthalten. Der Empfang dieser Verbraucheranmeldung kann anschließend vom Energiemanagement durch eine Bestätigungsnachricht quittiert werden. Da im Falle von Steuergeräte-übergreifenden Funktionen melirere Verbraucher durch eine Funktion angesprochen werden können, müssen alle zugehörigen Verbraucher dieser Funktion einen einheitlichen Identifier erhalten, der die Priorität der Funktion repräsentiert. Dieser Identifier muss dann allerdings für alle in den unterschiedlichen Varianten möglichen Funktionalitäten eindeutig sein. Nach dem Hochfahren des Bordnetzes und nach dem sich alle am Energiemanagement beteiligten Steuergeräte beim Energiemanagement mit ihrer Verbraucheranmeldung gemeldet haben, versendet das Energiemanagement zyklisch an alle Steuergeräte Nachrichten, mit denen der Status des Energiemanagements und der Status der einzelnen Verbraucher im Netzwerk allen angeschlossenen Einheiten mitgetezi.lt wird. Weiterhin können auch Anweisungen des Energiemanagernents wie
z.B. Deaktivierungsaufforderungen allen angeschlossenen Einheiten mitgeteilt werden. Die am Energiemanagement beteiligten Steuergeräte können dadurch erkennen, ob das Energiemanagement aktiv ist. Die korrekte Ausführung des Energiemanagements vorzugsweise auf dem Bordnetzsteuergeirät kann zusätzlich mit Hilfe eines so genannten Toggle-Bits abgesichert werden, das heißt ein Bit in der Nachricht, d.as bei jeder Nachricht seinen Zustand ändert.
Die Zykluszeit der Energiemanagementnachrichten sollte möglichst groß gewählt werden, um die Auslastung des Kommunikationsmediums gering zu halten. Die maximale Zykluszeit lässt sich unter Berücksichtigung der Latenzze iten aus den Anforderungen an die Notlaufeigenschaften bezügli ch der Reaktionszeit des Energiemanagements auf eine Bordnetzüberlastung ableiten. Je nach verwendeter Kommunikationsstruktur müssen daher Zykluszeit und Bandbreite des Kommunikationsmediums unterschiedlich gewählt werden.
Eine mögliche Topologie für das Kommunikationsnetzwerk deir am Energiemanagement beteiligten Verbraucher ist die Sterntopologie mit spontaner Zustandsübermittlung der Verbraucher an das Energiemanagement.
Eine andere Topologie, die bei dem erfindungsgemäßem Energiemanagement Verwendung finden kann, ist die Sterntopologie mit Hand-Shake-Protokol1.
Eine bevorzugte Topologie für das erfindungsgemäße Energiemanagement stellt die Verwendung eines logischen Ringes zur Vernetzung der am Energiemanagement beteiligtezn Verbraucher dar.
Die Verbraucheranmeldung kann in einer speziellen Ausführungsform des Energiemanagements neben der Verbraucheridentifikation und der Verbraucherleistung weitere Angaben über den Verbraucher enthalten. Für das Energiemanagement wichtige Informationen sind hierbei eventuelle Zeitkonstanten des Verbrauchers, die Auskunft darüber geben, über das Anlaufverhalten des jeweiligen elektrischen Verbrauchers, oder Angaben zum so genannten Peak-Level, das maximale Überschwingen der Leistungsaufnahme des elektrischen Verbrauchers bei einem Start.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit werden im folgenden Einzelheiten der Erfindung anhand von grafischen Darstellungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Ein typisches elektrisches Bordnetz eines
Kraftfahrzeuges, wie es für das erfindungsgemäß
Energiemanagement geeignet ist, Fig. 2 ein Beispiel für das Datenformat einer
Verbraucheranmeldung, Fig. 3 eine Sterntopologie des Kommunikationsnetzwerkes mit spontaner Zustandsübermittlung der
Verbraucherzustände an das Bordnetzsteuergerät, Fig. 4 eine Sterntopologie für das Kommunikationsnetzwerk mit Hand-Shake, Fig. 5 eine logische Ringtopologie der am
Energiemanagement beteiligten Verbraucher.
Figur 1 zeigt schematisch ein elektrisches Bordnetz in einem Kraftfahrzeug, wie es für den Einsatz eines Energiemanagementsystems geeignet ist. Mit einem Bordnetzgenerator 1 und einer Bordnetzbatterie 2 wird für elektrische Verbraucher Vl, V2, V3, ... , VN, VN+1, VN+2
elektrische Energie zur Verfügung gestellt. Der Bordnetzgenerator wird während des Betriebs des Kraftfahrzeugs üblicherweise vom Verbrennungsmotor 3 des Kraftfahrzeugs angetrieben. Die elektrischen Verbraucher entnehmen Ihren Leistungsbedarf aus dem elektrischen Bordnetz über Versorgungsleitungen 4. Im Bordnetzgenerator kann eine Leistungregulierung 5 integriert sein. Ebenso kann für die Bordnetzbatterie ein Steuergerät zur Ladebilanzrechnung 6 vorgesehen sein. Die Ansteuerung der elektrischen Verbraucher erfolgt über Steuergeräte SGl, SG2, SG3, ..., SGN. Die Leistungsregulierung des Bordnetzgenerators und der Ladebilanzrechner der Kraftfahrzeugbatterie so wie die einzelnen Steuergeräte zur Ansteuerung der Verbraucher sind über ein KommunikationsSystem mit einem Bordnetzsteuergerät verbunden. Ein möglicher Vertreter des Kommunikationssystems ist hierbei der so genannte CAN-BUS 7. Die Softwaremodule des Energiemanagementsystems sind vorzugsweise im Mikrorechner des Bordnetzsteuergerätes 8 implementiert. Das Energiemanagement kann hinsichtlich seiner Softwarestruktur zentral ausgebildet sein oder über eine dezentrale Modulstruktur verfügen, die auch über mehrere Steuergeräte verteilt sein kann. Im besonderen ist es möglich, das Bordnetzsteuergerät bei dessen eventuellen Ausfall durch mindestens ein anderes Steuergerät, das an das BUS-System angeschlossen ist, und ebenfalls über eine Mikrorechnersystem verfügt, zu ersetzen.
Die Aufgabe des Energiemanagements ist die Steuerung und Überwachung der Zustände der am Energiemanagement beteiligten elektrischen Verbraucher beziehungsweise Funktionen im Fahrzeug. Die Verbraucher können gegebenenfalls bei einer Verknappung des elektrischen Energieangebots temporär vom Energiemanagement deaktiviert werden. Um den Ablauf der Funktionsdegradierung, das heißt die Deaktivierung von
Verbrauchern, zu steuern, müssen alle am Energiemanagement beteiligten Steuergeräte und Funktionen eine eindeutige Prioritätsstufe besitzen. Auf Basis der Priorisierung kann dann, ausgehend vom aktuellen Systemzustand der degradierte Systemzustand durch das Energiemanagement bestimmt werden. Der hierzu notwendige Datenaustausch zwischen den am Energiemanagement beteiligten Steuergeräten erfolgt wie bereits angeführt, über ein BUS-System, vorzugsweiswe über einen CAN-Bus.
Die für das Energiemanagement geforderte
Variantenunabhängigkeit kann dadurch erreicht werden, dass die am Energiemanagement beteiligten Verbraucher nicht statisch im Energiemanagement vorgegeben sind. Statt dessen senden die Steuergeräte beim Hochlauf des Netzwerkes über das BUS-System Anmeldenachrichten an das Energiemanagement. In dieser Verbraucheranmeldung sind die Verbraucher in Form eines Identifiers, der gleichzeitig die Prioritätsstufe des Verbrauchers darstellt, sowie ihre elektrische Leistungs¬ aufnahme enthalten. Die Angaben zur Leistungsaufnahme können hierbei die maximale Nennleistung des Verbrauchers sein, aber auch weitergehende Angaben hinsichtlich Anlaufverhalten des entsprechenden Verbrauchers und hinsichtlich Überschwingverhalten im Anlauf des Verbrauchers, den so genannten Peak-Level, können mit der Verbraucheranmeldung an das Energiemanagement übermittelt werden. Im Falle von Steuergeräte-übergreifenden Funktionalitäten mehrerer Verbraucher müssen alle zugehörigen Verbraucher einen für die Funktion einheitlichen Identifier erhalten, der die Priorität der Funktion festlegt.
In Figur 2 ist der Aufbau einer Verbraucheranmeldung für das erfindungsgemäße Energiemanagement dargestellt. Grundsätzlich kann diese Verbraucheranmeldung mit jedem BUS-System
realisiert werden. Die Kompatibilität mit anderen BUS- Systemen als beispielsweise dem CAN-Bus, ergibt sich dadurch, dass die Verbraucheranmeldung mit den Nutzdaten eines jeden BUS-Systems realisiert wird. Die Adressierungsfelder und Kontrollfelder des verwendeten BUS-Systems bleiben von der Verbraucheranmeldung unberührt .
Im einfachsten Fall, wenn mit der Verbraucheranmeldung nur ein Verbraucheridentifier sowie der elektrische Leistungsbedarf des Verbrauchers an das Energiemanagement gemeldet werden soll, genügt es für jeden Verbraucher Kl, K2 eine zwei Byte-Codierung vorzusehen. Zum Beispiel können 5 Bit für den Verbraucheridentifier V_ID verwendet werden und 11 Bit für die Klassifizierung des elektrischen Leistungsbedarf. Sollen weitere Leistungsdaten wie Zeitkonstanten für das Anlaufverhalten des Verbrauchers oder Angaben zum Peak-Level des Verbrauchers mit der Verbraucheranmeldung mit übertragen werden, so kann die Verbrauchercodierung durch Ausweitung der Codierung um weitere Bits oder Bytes mit den vorgenannten Angaben erweitert werden.
Was das Kommunikationssystem beziehungsweise das BUS-System für das Energiemanagement angeht, kommen verschiedene Topologien in Betracht. Im Zusammenhang mit den Figuren 3, 4 und 5 werden eine Sterntopologie mit spontaner Zustandsübermittlung, eine Sterntopologie mit Hand-Shake- Protokoll und die Topologie eines logischen Ringes behandelt.
Bei der Sterntopologie mit spontaner Zustandsübermittlung, symbolisch dargestellt in Figur 3, werden die Informationen über die Verbraucherzustände von den Steuergeräten nur nach einer erfolgten ZuStandsanderung der angeschlossenen Verbraucher versendet. Das Senden der Zustandsänderung ist in
Figur 3 mit einem unterbrochenen Pfeil vom Steuergerät zum Bordnetzsteuergerät dargestellt. Das Energiemanagement ist mit seinen wichtigsten Modulen im Bordnetzsteuergerät BSG implementiert. Zustandsnachrichten des Energiemanagements werden an die am Energiemanagement beteiligten Steuergeräte in regelmäßigen Abständen versandt. Das Versenden der Zustandsmeldungen an die Steuergeräte ist in Figur 3 mit einem durchgezogenen Pfeil symbolisiert. Die
Zustandsmeldungen des Energiemanagements werden hierbei über den BUS zyklisch versendet. Diese zyklischen Nachrichten werden von allen Steuergeräten empfangen. Das Senden der Zustandsnachrichten der Steuergeräte zurück an das Energiemanagement im Bordnetzsteuergerät hat jedoch spontanen Charakter, das heißt, das Energiemanagement hat auf den Zeitpunkt des Versendens der Zustandsänderungen keinen Einfluss. Diese Topologie ist zwar einfach zu realisieren, hat jedoch bestimmte Nachteile. Aufgrund der Tatsache, dass die Zustandsnachrichten nur nach einer erfolgten Zustandsänderung vom Steuergerät an das Energiemanagement gemeldet werden, ist eine Überwachung der Steuergeräte und Verbraucher durch das Energiemanagement behindert. So kann beispielsweise eine lange Phase ohne Zustandsänderung eines der Verbraucher nicht vom Ausfall des Verbrauchers oder des Steuergerätes unterschieden werden.
Eine verbesserte Überwachung der am Energiemanagement teilnehmenden Steuergeräte durch das Energiemanagement ist bei der Verwendung einer Kommunikationsstruktur mit Hand¬ shake-Protokoll möglich. Beim Hand-Shake-Protokoll, symbolisiert durch die grafische Darstellung der Figur 4, quittieren die am Energiemanagement teilnehmenden Steuergeräte jede Nachricht des Energiemanagements, das auch hier im Bordnetzsteuergerät BSG implementiert sei, mit einer Rücknachricht, die die aktuellen Zustandsinformationen der
j eweiligen Verbraucher enthält . Die zyklisch versendeten Nachrichten des Energiemanagements lösen dabei bei dem j eweils angesprochenen Steuergerät eine Reaktion aus . Das Energiemanagement bestimmt somit den Ablauf der Klommunikation . Die zyklischen Nachrichten des Energiemanagements werden mit einer bestimmten Zykluszeit versendet . Dieses Telegramm wird von allen Steuergeräten empfangen. Die Quitt ierungsnachrichten der Steuergeräte werden daraufhin entsprechend ihrer Priorität über den BUS versendet und vom Energiemanagement empfangen . Beim Hand¬ shake-Protokoll ist eine Überwachung der Steuergeräte und Verbraucher durch das Energiemanagement relativ einfach möglich, da ausbleibende Quittierungsnachrichten vom Energiemanagement sofort erkannt werden können .
Ein im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Energiemanagement bevorzugtes Kommunikationskonzept ist der so genannte logische Ring . Das Konzept eines logischen Ringes wird mit der grafischen Darstellung der Figur 5 verdeutlicht . Eine Möglichkeit einen logischen Ring einzuführen ist zum Beispiel , einen Token-Umlauf von einem am Energiemanagement teilnehmenden Steuergerät zum nächsten einzurichten. Jeweils (dasj enige Steuergerät , das den Token 9 hat , ist sendeberechtigt . Mit dem Versenden einer Nachricht winrd der Token dann an den logischen Nachfolger im Ring weitergegeben . Jedes Steuergerät muss dabei die Ringnachrichten alleir anderen Steuergeräte empfangen, um diese zu überwachen und dien Systemzustand zu kennen. Zusätzlich wird die Ringnachricht vom Energiemanagement , vorzugsweise im Bordnetzsteuergerät implementiert , empfangen und von «diesem cäie gesammelten Daten ausgewertet . Der Umlauf des Tok<ens wird hierbei durch eine Verzögerungszeit gesteuert , die zwischen dem Versenden zweier Ringnachrichten vergeht . Durch eine Verkürzung dieser Verzögerungszeit kann in Not 1 aufs itiαationen
die Reaktionszeit des Energiemanagements auf Kosten einer höheren BUS-Auslastung verkürzt werden.
Der logische Ring wird in der Initialisierungsphase während des Hochlaufs des Netzwerks dynamisch aufgebaut, wobei jedes Steuergerät seine logische Adresse und die logischen Adresse der Vorgänger und Nachfolger im Ring erhält. Zusätzliche Steuergeräte können aber auch zu einem späteren Zeitpunkt in den Ring integriert werden. Fällt ein Steuergerät aus, so führt das in der Regel zum Verlust des Tokens. Dies wird jedoch, durch die anderen Steuergeräte erkannt und das Energiemanagement kann einen Neuaufbau des logischen Rings veranlassen. Bei dem Konzept des logischen Ringes kann im Prinzip jedes am Energiemanagement teilnehmende Steuergerät die Funktion eines Bordnetzsteuergerätes übernehmen. Das heißt insbesondere bei einer verteilten Software-Architektur des Energiemanagements ist eine Art natürlicher Redundanz des Energiemanagements vorhanden, so dass bei Ausfall egal welchen Steuergeräts, durch Neuinitialisierung das Energiemanagement stets funktionstüchtig bleibt.
Um die Umlaufzeit des Tokens nicht zu groß werden zu lassen, muss die Anzahl der innerhalb eines logischen Rings integrierten Verbraucher am Energiemanagement in Abhängigkeit einer tolerierbaren Zykluszeit begrenzt werden. Um die Reaktionszeiten des Energiemanagements zu verkürzen, können die Verbraucher am Energiemanagement jedoch in mehrere Partitionen beziehungsweise in mehrere logische Ringe gruppiert werden. Im gesamten Netzwerk des Energiemanagements laufen dann mehrere voneinander unterschiedene Token, jeweils einen pro Ring, um. Während der Initialisierungsphase des Systems werden die Verbraucher auf die einzelnen Ringe verteilt. Hierbei wird zunächst ein logischer Ring aufgebaut. Verbraucher, die sich mit einer Verbraucheranmeldung
anmelden, werden so lange in den logischen Ring integriert, bis eine statisch festgelegte maximale Teilnehmerzahl des Rings erreicht ist. Der nächste Verbraucher beginnt anschließend mit dem Aufbau eines weiteren logischen Rings. Der Vor-gang wird so lange fortgesetzt, bis sich alle Verbraucher mittels Verbraucheranmeldung beim Energiemanagement angemeldet haben.