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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Erfassung von als Daten
in einem Speicherelement abgelegten Erkennungsmerkmalen von flaschenartigen,
dosenartigen, kastenartigen oder fassartigen Leergutgebinden, von
Ein- oder Mehrwegpfandbehältern aus
Glas, Kunststoff oder Metall für Getränke oder
sonstige Lebensmittel sowie von einer Getränkekiste zur Aufnahme mehrerer
Ein- oder Mehrwegpfandbehälter.
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Vorrichtungen
zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen von Leergutgebinden werden
beispielsweise in Leergut-Rücknahmeautomaten
eingesetzt. Sie dienen dazu, Leergutgebinde, insbesondere einzelne
Flaschen oder Dosen sowie mit Flaschen gefüllte Getränkekisten oder Partyfässer aufzunehmen
und in Abhängigkeit
von charakteristischen Merkmalen der eingegebenen Leergutbehälter oder Leergutgebinde
ein Pfand an den Benutzer auszugeben. Die charakteristischen Merkmale
werden auch als Erkennungsmerkmale bezeichnet. Bei Leergutbehältern wie
Flaschen oder Dosen werden als Erkennungsmerkmale beispielsweise
die Form und das Material, ein Barcode, ein eventuell noch auf der
Flasche angeordneter Verschluss, eine Beschädigung sowie eine vollständige oder
teilweise Befüllung
erfasst. Bei kastenartigen oder fassartigen Leergutgebinden werden
als charakteristische Merkmale beispielsweise die Form des Leergutgebindes,
eine Kennzeichnung, die Vollständigkeit
beziehungsweise die Anzahl und der Typ der in einer Getränkekiste enthaltenen
Flaschen, die Flaschensorte, eventuelle Fremdflaschen, quer oder
längs liegende
Flaschen, Flaschen, welche mit ihrer Öffnung nach unten in der Getränkekiste
ausgerichtet sind, beschädigte
Flaschen, Flaschen mit oder ohne Verschluss, teilweise oder ganz
gefüllte
Flaschen, Fremdkörper
zwischen den Flaschen sowie eventuelle Beschädigun gen der Flaschen oder
der Getränkekiste
erfasst. Zur Bestimmung der verschiedenen Merkmale sind mehrere Sensoren
an der Vorrichtung angeordnet. Ein erstes Kamerasystem dient dazu,
die Form der Leergutgebinde zu bestimmen. Zum Lesen eines an den
Leergutgebinden angeordneten Barcodes ist eine Barcodeleseeinheit
vorgesehen. Sondermerkmale wie beispielsweise Beschädigungen
der Leergutgebinde, die Anwesenheit eines Verschlusses auf einem
Leergutgebinde, eine eventuelle Befüllung der Flaschen oder Dosen
sowie Fremdkörper
in oder neben einem Leergutgebinde werden ebenfalls mittels eines
Kamerasystems und gegebenenfalls zusätzlich mittels einer Waage
bestimmt.
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Als
nachteilig erweist sich, dass die Erfassung der Erkennungsmerkmale
mit mehreren Sensoren aufwendig und daher teuer ist sowie viel Platz
in der Vorrichtung beansprucht. Die Prozesse der Erfassung, Verarbeitung
und Speicherung der zugehörigen
Datenmengen sind komplex und daher störanfällig. Ferner führt das
System der verschiedenen Sensoren dazu, dass die Erfassung der Erkennungsmerkmale
und die Verarbeitung der zugehörigen
Daten viel Zeit beansprucht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Erfassung von Erkennungsmerkmalen bei Leergutgebinden sowie Ein- und
Mehrwegbehältern
und Getränkekisten
zur Verfügung
zu stellen, die eine einfache, schnelle und kostengünstige Erfassung
der Erkennungsmerkmale ermöglichen
und sich dabei durch eine geringe Störanfälligkeit auszeichnen.
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass
sie mit einer Leseeinrichtung zum Lesen von in einem Speicherelement
eines Leergutgebindes abgelegten Daten ausgestattet ist. Die Ein-
und Mehrwegbehälter
sowie die Getränkekisten
die als Leergutgebinde in die Vorrichtung eingegeben werden, weisen
hierzu ein Speicherelement auf. In dem Speicherelement sind alle
vorgegebenen Erkennungsmerkmale der Leergutgebinde abgelegt. Hierzu
zählen
beispielsweise die Form, das Material und eine Kennzeichnung des
Leergutgebindes. Auf einen Barcode kann verzichtet werden, da die
in dem Barcode enthaltenen Informationen als Daten in dem Speicherelement
abgelegt sind. Die durch die Leseeinrichtung erfassten Daten werden
vorteilhafter Weise in einen Rechner eingegeben und dort verarbeitet und
ausgewertet. In Abhängigkeit
vom Ergebnis der Auswertung wird ein Pfand an den Kunden ausgezahlt
oder ein Wertschein an den Kunden ausgegeben.
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Es
kann zusätzlich
zu der Leseeinrichtung eine Waage an der Transportstrecke der Vorrichtung angeordnet
sein, um vollständig
entleerte Flaschen oder Dosen von teilweise befüllten zu unterscheiden. Weitere
Sensoren insbesondere Kameras sowie eine zugehörige Bildverarbeitungseinheit
sind nicht notwendig.
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Vorteilhafterweise
erfasst die Leseeinrichtung die in dem Speicherelement abgelegten
Daten berührungsfrei
bzw. berührungslos.
Hierzu ist die Leseeinrichtung vorteilhafter Weise mit einer Antenne ausgestattet.
Die typische Entfernung zwischen der Leseeinrichtung und einem Leergutgebinde
beträgt einige
cm, so dass die Sendeleistung der Antenne gering sein kann. Der
kontaktfreie Datenaustausch zwischen dem Speicherelement und der
Leseeinrichtung hat den Vorteil, dass zwischen dem Leergutgebinde
und der Leseeinrichtung kein Kontakt hergestellt werden muss. Dadurch
wird der Vorgang der Datenerfassung beschleunigt.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass die Daten mehrerer Speicherelemente
gleichzeitig ausgelesen und mittels eines Rechners verarbeitet werden
können.
Das gleichzeitige Auslesen mehrerer Speicherelemente ermöglicht es,
eine mit Flaschen gefüllte
Getränkekiste
zu erfassen und dabei sowohl das Speicherelement der Getränkekiste
als auch die Speicherelemente der Flaschen zu erfassen. Das Auslesen
der in den Speicherelementen abgelegten Daten mittels der Leseeinrichtung
erfolgt dabei kontaktfrei. Der Vorgang der Datenerfassung kann dadurch
beschleunigt werden.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass die in den Speicherelementen
abgelegten Daten auf verschiedene Arten verschlüsselt und kodiert werden können. Dies
sorgt für
eine hohe Fälschungssicherheit.
Ferner sind die Art der Erkennung und das Leseprinzip einfach und
sicher. Die aufzunehmenden Datenmengen werden reduziert, der Vorgang
des Auslesens der Daten wird beschleunigt. Dadurch kann die Erfassung
einzelner Leergutgebinde oder einer Gruppe von Leergutgebinden ebenfalls
beschleunigt werden. Dies hat wiederum zur Folge, dass der Kunde
in gleicher Zeit mehr Leergutgebinde zurückgeben kann und außerdem schneller
sein Pfand oder seine Wertmarke erhält.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass sowohl für Flaschen und Dosen als auch
für Getränkekisten
und Partyfässer
eine identische Leseeinrichtung verwendet werden kann. Darüber hinaus übernimmt
eine Leseeinrichtung die Aufgabe mehrerer Erkennungsmodule bekannter
Vorrichtungen. Auf diese Weise werden nicht nur die Kosten für die Erfassung
der Erkennungsmerkmale reduziert, sondern auch der für die Erkennung
in der Vorrichtung zur Verfügung
zu stellende Raum deutlich verkleinert. Die Vorrichtung kann daher
ein wesentlich geringeres Baumaß aufweisen
als bekannte Vorrichtungen. Auf optische Erkennungsmodule kann verzichtet
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist daher weniger anfällig
gegen Ausfälle
und Störungen und
zeichnet sich durch eine geringere Wartungsintensität aus.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind bei einer Vorrichtung
mit einer ersten Transporteinrichtung für Behälter und/oder dosenartige Leergutgebinde
und mit einer zweiten Transporteinrichtung für kastenartige und/oder fassartige Leergutgebinde
mindestens zwei Leseeinrichtungen vorgesehen. Dabei ist jeder der
beiden Transporteinrichtungen mindestens eine Leseeinrichtung zugeordnet.
Die Art der Leseeinrichtung kann identisch sein.
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Beide
Leseeinrichtungen sind vorteilhafter Weise mit einem zentralen Rechner
verbunden, in dem die durch die Leseeinrichtungen aufgenommenen
Daten ausgewertet werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Leseeinrichtung oberhalb der Transporteinrichtung angeordnet. Dies
kann beispielsweise seitlich oberhalb der Transporteinrichtung oder
direkt oberhalb der Transporteinrichtung sein. Da das Auslesen der
Daten aus dem Speicherelement eines Leergutgebindes kontaktfrei
erfolgt, ist die Position der Leseeinrichtung nicht sehr kritisch.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Leseeinrichtung eine Einrichtung zum Lesen der Daten eines Speicherelements
eines Transponders. Insbesondere handelt es sich dabei um einen
RFID-Transponder
nach dem System der Radio Frequency Identification. Derartige Transponder
sind in bevorzugter Weise passiv ohne eigene Stromversorgung. Jeder
RFID-Transponder ist mit einer Antenne und mit einem analogen Schaltkreis
zum Empfangen und Senden von Daten ausgestattet. Ferner sind ein
digitaler Schaltkreis sowie ein permanenter Speicher vorgesehen.
Mit Ausnahme der Antenne sind alle Elemente auf einem Mikrochip angeordnet.
Antenne und Mikrochip befinden sich in einem gemeinsamen Gehäuse oder
auf einem Träger.
Dieser kann beispielsweise auf das Leergutgebinde aufgeklebt sein.
Da der Abstand zwischen den Leergutgebinden und der Leseeinrichtung
in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen
gering ist, genügt eine
geringe Reichweite der zwischen der Leseeinrichtung und den Transpondern
ausgetauschten Daten. Passive Transponder ohne eigene Stromversorgung
sind daher ausreichend.
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Die
erfindungsgemäßen Ein-
oder Mehrwegpfandbehälter
aus Glas, Kunststoff oder Metall für Getränke oder sonstige Lebensmittel
zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit einem Speicherelement ausgestattet
sind, welches insbesondere Teil eines Transponders ist. Nach einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich dabei
um einen RFID-Transponder. Entsprechendes gilt für eine erfindungsgemäße Getränkekiste.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
Es zeigt:
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1 Leergut-Rücknahmeautomat
mit zwei Vorrichtungen zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen von
Leergutbehältern
in einer Ansicht von vorne.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
einen Leergut-Rücknahmeautomaten
in einer Ansicht von vorne. Die dem Kunden zugewandte Verkleidung
der Vorrichtung ist nicht gezeichnet um einen Einblick in die einzelnen
Komponenten des Leergut-Rücknahmeautomaten
zu gewähren.
Der Leergut-Rücknahmeautomat
weist eine erste Vorrichtung 1 zur Erfassung der Erkennungsmerkmale
von flaschenartigen und dosenartigen Leergutgebinden sowie eine
zweite Vorrichtung 2 zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen
von kasten- oder fassartigen Leergutgebinden auf. Die erste Vorrichtung 1 ist
mit 2 v-förmig
angeordneten Transportbändern 3 ausgestattet.
Auf diese Transportbänder wird
ein einzelnes Leergutgebinde in horizontaler Ausrichtung durch einen
Kunden gelegt. Seitlich oberhalb der beiden Transportbänder 3 ist
eine Leseeinrichtung 4 mit einer in der Zeichnung nicht
erkennbaren Antenne angeordnet. Die Leseeinrichtung erfasst die
Daten, welche in einem Speicherelement eines auf einem Leergutgebinde
angeordneten RFID-Transponders
enthalten sind. Leergutgebinde, RFID-Transponder und Speicherelement
sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Die beiden v-förmig angeordneten
Transportbänder 3 können mit
in der Zeichnung nicht erkennbaren Walzen ausgestattet sein um ein
Leergutgebinde um seine Längsachse
zu drehen und dadurch den Abstand zwischen der Leseeinrichtung 4 und
einem auf einem Leergutgebinde angeordnetem Transponder zu verringern.
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Die
zweite Vorrichtung 2 zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen
von kastenartigen und fassartigen Leergutgebinden ist mit einem
Transportband 5 ausgestattet, das wesentlich breiter ist
als die beiden v-förmig
angeordneten Transportbänder 3 der ersten
Vorrichtung 1. Dieses Transportband verläuft horizontal.
Seine Breite ist größer als
die bekannter Getränkekisten.
Seitlich, oberhalb des Transportbandes 5 ist eine Leseeinrichtung 6 zum
Lesen der in einem Speicherelement eines RFID-Transponders einer
Getränkekiste
oder eines Partyfasses abgespeicherten Daten angeordnet. Eine Getränkekiste,
ein RFID-Transponder und ein entsprechendes Speicherelement sind
in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Leseeinrichtung 6 ist
mit einer in der Zeichnung nicht erkennbaren Antenne ausgestattet.
Da es sich bei den RFID-Transpondern
der Leergutgebinde um so genannte passive Transponder handelt, werden die
Transponder zum Ein- und Auslesen von Daten durch die Leseeinrichtungen 4 und 6 mit
Energie versorgt. Die Leseeinrichtung 6 ist in der Lage,
den RFID-Transponder einer an ihr vorbei geführten Getränkekiste sowie die RFID-Transponder
der in der Getränkekiste
enthaltenen Leergutgebinde zu erfassen. Das Auslesen erfolgt entweder
gleichzeitig oder innerhalb eines sehr kurzen Zeitintervalls.
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Die
durch die beiden Leseeinrichtungen 4 und 6 erfassen
Daten werden an einen zentralen Rechner 7 weitergeleitet
und dort verarbeitet. Anhand dieser Daten wird bestimmt, ob das
betreffende Leergutgebinde durch den Leergut-Rücknahmeautomaten
angenommen oder abgelehnt wird, und welches Pfand oder Depotgeld
an den Benutzer ausgezahlt oder ihm gutgeschrieben wird. Der Rechner 7 nimmt
diese Aufgabe für
die erste Vorrichtung 1 und die zweite Vorrichtung 2 wahr.
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Sämtliche
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- erste
Vorrichtung zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen von flaschen-
und dosenartigen Leergutgebinden
- 2
- Vorrichtung
zur Erfassung von Erkennungsmerkmalen von kastenartigen und fassartigen Leergutgebinden
- 3
- v-förmig angeordnete
Transportbänder
- 4
- Leseeinrichtung
- 5
- Transportband
- 6
- Leseeinrichtung
- 7
- zentraler
Rechner