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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses einer Verbrennungskraftmaschine
gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Es
ist allgemein bekannt, dass die korrekte Einstellung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und die Umweltverträglichkeit
einer Verbrennungskraftmaschine von grosser Bedeutung ist. Zur korrekten
Einstellung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses werden allgemein
Verfahren und Vorrichtungen zur Steuerung und Regelung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
eingesetzt, welche auf den Einsatz von so genannten Lambdasonden
aufbauen.
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Vorbekannt
aus der
DE 102 52
423 A1 ist ein Verfahren zur Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
in der Warmlaufphase einer Verbrennungskraftmaschine. Insbesondere
wird das Problem dargestellt, dass während einer nach dem
Start der Verbrennungskraftmaschine folgenden Phase, die Lambdasonden
noch nicht betriebsbereit sind. Eine korrekte Einstellung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses ist
jedoch gerade während dieser Phase hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
und der Umweltverträglichkeit einer Verbrennungskraftmaschine
von grosser Bedeutung. Es wird daher vorgeschlagen, nach dem Start
der Verbrennungskraftmaschine bis zur Betriebsbereitschaft der Lambdasonden,
eine Adaption des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses auf der
Grundlage eines Vergleiches zwischen einem Ist- und einem Soll-Laufunruhewert
durchzuführen. Ergibt dieser Vergleich eine Abweichung,
wird das Kraftstoff-Luft-Verhältniss korrigiert bis der
Ist- und der Soll-Laufunruhewert übereinstimmen. Zur Vermeidung
einer unzulässigen Korrektur des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
sind einstellbare obere und untere Grenzen vorgesehen.
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Es
ist jedoch bei diesem Verfahren von Nachteil, dass ohne eine betriebsbereite
Lambdasonde nicht ohne weiteres festgestellt werden kann, woraus
sich eine Abweichung zwischen dem Ist- und dem Soll-Laufunruhewert
ergibt, also ob das Kraftstoff-Luft-Verhältnisses nicht
schon zuviel oder vielleicht noch zu wenig angereichert ist. Dass
heißt, es ist nicht eindeutig, ob die Verbrennungskraftmaschine
im Bereich einer Laufgrenze betrieben wird, bei der eine zu starke
Anreicherung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses zu erhöhten
Ist-Laufunruhewerten führt oder ob die Verbrennungskraftmaschine im
Bereich einer Laufgrenze betrieben wird, bei der eine zu geringe
Anreicherung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses zu erhöhten
Ist-Laufunruhewerten führt. Eine Aussage darüber
ist nur durch das Anfahren der oberen beziehungsweise unteren einstellbaren
Grenzen möglich. Mit anderen Worten sind mittels dieses Verfahrens
in den genannten Grenzen bestenfalls relative Aussagen möglich.
Es ist weiterhin von Nachteil, dass die genannten Grenzen Sicherheiten
aufweisen müssen, da während der Entwicklung einer Verbrennungskraftmaschine
das Verhalten einzelner Entwicklungsexemplare auf eine gesamte Serie übertragen
werden muss.
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Aufgabe
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zu schaffen, unabhängig von der Betriebsbereitschaft von
Lambdasonden, einen absoluten Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
bereitzustellen.
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Lösung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, aufeinanderfolgenden Arbeitstakten
einer Verbrennungskraftmaschine unterschiedliche Anteile an Kraftstoff
zuzumessen, so dass der Verlauf der Drehzahl der Kurbel- oder Nockenwelle
der Verbrennungskraftmaschine angeregt wird und dem Verlauf der
Drehzahl ein charakteristisches Muster aufgeprägt wird,
wobei aus diesem Muster ein absoluter Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
bestimmt wird. Mit anderen Worten werden den einzelnen Arbeitstakten
und somit dem Verlauf der Drehzahl gezielt Störgrößen
aufgeschaltet. Erfindungsgemäß werden weiterhin
Kenngrößen dieses charakteristischen Musters gebildet
und in Relation zu dem Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine
gesetzt. Eine mögliche Kenngröße des
charakteristischen Musters ist die Laufunruhe der Verbrennungskraftmaschine. Insbesondere
wird erfindungsgemäß der Zusammenhang genutzt,
dass bei einer Verbrennungskraftmaschine eine Änderung
des Anteils an Kraftstoff eines Arbeitstaktes mit einer Änderung
des Drehmomentes und eine Änderung des Drehmomentes wiederum
mit einer Änderung der Drehzahl verbunden ist. Der Einfluss
des charakteristischen Musters beziehungsweise der Kenngröße
Laufunruhe auf das Drehmoment wird weiterhin erfindungsgemäß in
Relation zu dem Kraftstoff-Luft-Verhältnis gesetzt. Mit anderen
Worten wird erfindungsgemäß der Zusammenhang genutzt,
dass eine Änderung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
mit einer Änderung des Drehmomentes einer Verbrennungskraftmaschine
verbunden ist.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren steht vorteilhaft
auch dann ein absoluter Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
bereit, wenn eine Lambdasonde nicht betriebsbereit ist. Im Vergleich
zum Stand der Technik ist es des Weiteren nicht erforderlich, sicherheitsbehaftete
Grenzen anzufahren, sondern es kann unmittelbar auf einen absoluten
Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses zugegriffen werden. Auf
diese Weise ist unmittelbar nach dem Start einer Verbrennungskraftmaschine
eine korrekte Einstellung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
möglich. In der Warmlaufphase einer Verbrennungskraftmaschine ergeben
sich daher hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und der Umweltverträglichkeit
Vorteile. Insbesondere ist es möglich, nach der Neubetankung
eines Fahrzeuges mit einem Kraftstoff, der im Vergleich zu dem vorherigen
Kraftstoff abweichende Eigenschaften aufweist, beispielsweise die
Neubetankung mit einem ethanolhaltigen Kraftstoff, nach einer Betankung mit
herkömmlichen Ottokraftstoff, eine unzulässige Abweichung
zwischen dem Soll- und dem Ist-Kraftstoff-Luft-Verhältnis
zu vermeiden, da mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens, auch ohne Bereitschaft der Lambdasonde, schnell, einfach
und prozesssicher das Ist-Kraftstoff-Luft-Verhältnis bestimmt werden
kann und eine Ausregelung auf ein Soll-Kraftstoff-Luft-Verhältnis
möglich ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann ferner vorteilhaft
mittels einer vorhandenen Vorrichtung zur Steuerung und Regelung
der Verbrennungskraftmaschine als Computerprogramm ausgeführt
werden und ist daher leicht umsetzbar.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind dem
nachfolgenden Ausführungsbeispiel sowie den abhängigen
Patentansprüchen zu entnehmen.
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Ausführungsbeispiel
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Gemäß 1 ist
eine Verbrennungskraftmaschine 1 mit mehreren Zylindern 2 dargestellt.
Den Zylindern 2 wird mittels Einspritzventilen 3 Kraftstoff zugeführt.
Ferner umfasst die Verbrennungskraftmaschine 1 eine Ansaugleitung 4 sowie
eine Abgasleitung 5. Darüber hinaus ist ein Sensor 6 zur
Bestimmung des aktuellen Kurbelwinkels und ein Sensor 7 zur
Bestimmung der Füllung der Verbrennungskraftmaschine 1 vorgesehen.
Die Verbrennungskraftmaschine 1 umfasst bevorzugt eine
nicht gezeigte Fremdzündungsanlage. Die Verbrennungskraftmaschine 1 kann
jedoch genauso in einem so genannten Selbstzündungsmodus
betrieben werden.
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Gemäß dem
Stand der Technik sind alle genannten Sensoren und Aktoren von einer
nicht dargestellten Vorrichtung zur Steuerung und Regelung verbunden.
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In 2 ist
ein Beispiel für eine mögliche Parametrierung
einer zylinderindividuellen Anregung beziehungsweise Vertrimmung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses für einen ersten
Betriebspunkt einer Verbrennungskraftmaschine 1 mit einer niedrigen
Last dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt die Kraftstoffeinspritzmenge
ohne eine Anregung. Die durchgezogene Linie zeigt hingegen die Kraftstoffeinspritzmenge
mit einer Anregung, dass heißt, es erfolgt erfindungsgemäß für
aufeinanderfolgende Arbeitsspiele die Zumessung unterschiedlicher
Anteile an Kraftstoff zu einem Zylinder 2 der Verbrennungskraftmaschine 1,
beispielsweise zu Zylinder 1. Die erste Einspritzung A
weist demzufolge zunächst einen größeren
Anteil und dann einen kleineren Anteil an Kraftstoff auf, so dass
die Kraftstoffmenge ohne eine Anregung wieder eingenommen wird.
Die zweite Einspritzung B weist dem hingegen erst einen kleineren
Anteil und dann einen größeren Anteil an Kraftstoff
auf, so dass die Kraftstoffmenge ohne eine Anregung wieder eingenommen
wird. Die dritte Einspritzung C und die vierte Einspritzung D weisen
weder erhöhte noch erniedrigte Anteile an Kraftstoff auf. Diese
verschiedenen Anregungen dienen vorteilhaft der Mittelung und Vermeidung
von Störeffekten. Parametrierbar ist neben der Amplitude
auch die Dauer der jeweiligen Anregung.
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In 3 ist
ein Beispiel für eine weitere mögliche Parametrierung
einer zylinderindividuellen Anregung beziehungsweise Vertrimmung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses für einen weiteren
Betriebspunkt einer Verbrennungskraftmaschine 1 mit einer hohen
Last dargestellt. Die Amplitude der Anregung ist kleiner als bei
dem Betriebspunkt mit niedriger Last und die Dauer der Anregung
ist gleich. Die gestrichelte Linie zeigt die Kraftstoffeinspritzmenge ohne
eine Anregung. Die durchgezogene Linie zeigt hingegen die Kraftstoffeinspritzmenge
mit einer Anregung, dass heißt, es erfolgt erfindungsgemäß für
aufeinanderfolgende Arbeitsspiele die Zumessung unterschiedlicher
Anteile an Kraftstoff einem Zylinder 2 der Verbrennunkungskraftmaschine 1,
beispielsweise zu Zylinder 1. Die erste Einspritzung A
weist demzufolge zunächst einen kleineren Anteil und dann
einen größeren Anteil an Kraftstoff auf, so dass
die Kraftstoffmenge ohne eine Anregung wieder eingenommen wird.
Die zweite Einspritzung B weist dem hingegen erst einen größeren
Anteil und dann einen kleineren Anteil an Kraftstoff auf, so dass
die Kraftstoffmenge ohne eine Anregung wieder eingenommen wird.
Die dritte Einspritzung C und die vierte Einspritzung D weisen weder
erhöhte noch erniedrigte Anteile an Kraftstoff auf.
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Gemäß 2 und 3 wird
ferner deutlich, dass es zweckmäßig sein kann,
bei geringer Last der Verbrennungskraftmaschine größere
und bei größerer Last der Verbrennungskraftmaschine
kleinere Amplituden der Anregung vorzusehen.
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Ausserdem
wird gemäß 2 und 3 deutlich,
dass erfindungsgemäß unterschiedlich parametrierbare
Folgen von Änderungen der Kraftstoffeinspritzmenge, die
das Kraftstoff-Luftgemisch in vorgegebener Weise anreichern oder
abmagern vorgesehen werden können. Gemäß 2 erfolgt
bei der ersten Einspritzung A zuerst eine Erhöhung des Anteils
an Kraftstoff und bei der zweiten Einspritzung B eine Erniedrigung
des Anteils an Kraftstoff und gemäß 3 zuerst
eine Erniedrigung des Anteils an Kraftstoff und bei der zweiten
Einspritzung B eine Erhöhung des Anteils an Kraftstoff.
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Grundsätzlich
kann erfindungsgemäß sowohl gemäß 2 oder 3 verfahren
werden, wenn der Sollwert für das stöchiometrische
Kraftstoff-Luft-Verhältnis einen Wert aufweist, der kleiner oder
größer als 1,0 ist.
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Gemäß den 2a und 2b sind
weiterhin die Anregungen des Drehzahlverlaufes der Kurbelwelle der
Verbrennungskraftmaschine 1 gemäß 2 über
der Zeit dargestellt. Gemäß 2a wird deutlich,
dass die erste Einspritzung A mit einem erhöhten Anteil
an Kraftstoff derart zu einer Anregung des Verlaufes der Drehzahl
führt, dass die Drehzahl sinkt. Da der Sollwert für
das stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnis
für dieses Beispiel einen Wert aufweist, der kleiner als
1,0 ist, erfolgt durch die erste Einspritzung A eine weitere Anfettung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses und somit eine weitere Destabilisierung
der Verbrennung. Dem hingegen führt die zweite Einspritzung
B mit einem erniedrigten Anteil an Kraftstoff zu einer Steigerung
der Drehzahl, da eine Abmagerung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
und somit eine Stabilisierung der Verbrennung erfolgt. Gemäß 2b wird
deutlich, dass die erste Einspritzung A mit einem erhöhten
Anteil an Kraftstoff derart zu einer Anregung des Verlaufes der
Drehzahl führt, dass die Drehzahl steigt. Da der Sollwert
für das stöchiometrische Kraftstoff-Luft-Verhältnis
für dieses Beispiel einen Wert aufweist, der größer
als 1,0 ist, erfolgt durch die erste Einspritzung A eine Anfettung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses und somit eine Stabilisierung
der Verbrennung. Dem hingegen führt die zweite Einspritzung
B mit einem erniedrigten Anteil an Kraftstoff zu einer weiteren
Abmagerung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses und somit
zu einer weiteren Destabilisierung der Verbrennung und somit zur
Senkung der Drehzahl.
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Die
durch die Änderungen der Kraftstoffeinspritzmenge erfindungsgemäß erzwungene
Anregung des Verlaufes der Drehzahl der Kurbel- oder Nockenwelle
der Verbrennungskraftmaschine 1 kann durch die Kenngröße
Laufunruhe beschrieben werden. Die Laufunruhe kann, wie aus dem
Stand der Technik allgemein bekannt, durch einen Bezug der aktuellen
Drehzahlanteile einzelner Arbeitsspiele der Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine 1 auf
vergangene Drehzahlanteile einzelner Arbeitsspiele dieser Zylinder
bezogen werden. Insbesondere ist es bekannt, so genannte Segmentzeiten
aufeinanderfolgender Arbeitsspiele zueinander in das Verhältnis
zu setzen. Ein Segment entspricht dabei einem Kurbelwinkelbereich
von 720 Grad geteilt durch die Anzahl der Zylinder. Für
eine Vierzylinder-Verbrennungskraftmaschine beträgt ein
Segment folglich 180 Grad. Resultat ist dabei ein so genannter Laufunruhewert. Es
erfolgt nun bevorzugt eine Auswahl der Amplitude der Anregung innerhalb
der Grenzen der Signalauflösung für die Laufunruhe
und einer zulässigen maximalen Anregung, so dass die Amplitude
umgekehrt proportional zum Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine 1 ist.
Eine solche Auswahl erfolgt beispielsweise über last- und
drehzahlabhängige Kennfelder. Ausserdem ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
die Auswahl der Amplitude der Änderungen der Kraftstoffeinspritzmenge
in Abhängigkeit des zu erwartenden Drehmomentes, beispielsweise
repräsentiert durch die Last oder Füllung, die
Drehzahl, Stellparameter wie Nockenwellenverstellung und Sollwerten
für das Kraftstoff-Luft-Gemisch und dem Zündzeitpunkt,
durchzuführen.
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Die
Laufunruhe jedes Zylinders wird über einzelne Arbeitsspiele
gemittelt, beispielsweise kann ein schleppendes Mittel oder eine
arithmetische Mittelung nach einer Vorlaufzeit verwendet werden.
Weiterhin ist es vorteilhaft möglich, die während
der erfindungsgemäßen Anregung der Drehzahl der
Verbrennungskraftmaschine 1 gemessenen Laufunruhewerte
um die Laufunruhewerte zu korrigieren, die in dem jeweiligen Betriebspunkt
ohne Anregung der Drehzahl beziehungsweise gezielte zylinderindividuelle Vertrimmung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses vorliegen. Ausserdem
ist es erfindungsgemäß vorgesehen, Korrekturen
der Laufunruhewerte hinsichtlich Drehzahländerungen vorzunehmen,
die durch eine dynamische Fahrweise bedingt sind. Auch Fehler, die
durch den Sensor 6 zur Bestimmung des aktuellen Kurbelwinkels
und das damit zusammenwirkende Geberrad bedingt sind, können
mit berücksichtigt werden.
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Erfindungsgemäß wird
mit Abschluss eines Musters der gezielten zylinderindividuellen
Vertrimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses die gemittelt Laufunruhe
ausgewertet und auf die Amplitude der Anregung und das erwartete
Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine normiert. Alternativ können die
Normierungsparameter betriebspunktspezifisch in Kennfeldern erfasst
werden. Die nunmehr bereitstehende normierte Laufunruhe wird für
den zu Grunde liegenden Drehzahl-Last-Betriebspunkt über Kennfelder
in das zugehörige Kraftstoff-Luft-Verhältnis umgerechnet.
Es ist erfindungsgemäß weiterhin möglich,
dieses Kraftstoff-Luft-Verhältnis über verschiedene
Anregungs- oder Vertrimmungsmuster zu mitteln, um Störeffekte
zu vermeiden.
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In 4 ist
die Änderung des sogenannten inneren motorischen Wirkungsgrades
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses gezeigt und wie diese
mit dem Kraftstoff-Luft-Verhältnis und der Amplitude der zylinderindividuellen
Anregung beziehungsweise der Vertrimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
skaliert. Erfindungsgemäß wird der Zusammenhang
genutzt, dass das Produkt aus der Änderung des Wirkungsgrads
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses und dem so genannten
inneren Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine 1 proportional
zu der erzwungenen Laufunruhe ist. Das innere Drehmoment beschreibt
dabei das Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine 1, das
aus der Verbrennung des Kraftstoffes resultiert. Der Wert des inneren
Drehmomentes ist folglich größer als der Wert
des effektiven Drehmomentes, dass an der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine 1 abgegriffen
werden kann, da das effektive Drehmoment den Drehmomentanteil berücksichtigt,
der sich aus unvermeidbaren Verlusten einer Verbrennungskraftmaschine 1 ergibt.
Wird beispielsweise der ersten Einspritzung A ein größerer
Anteil an Kraftstoff zugemessen, als es einer Sollwertvorgabe des
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses entspricht, also erfolgt
gezielt zylinderindividuell eine Anfettung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
vergrößert sich die Laufunruhe der Verbrennungskraftmaschine 1 mit
dem sich ergebenden Drehzahlabfall, da das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
in Richtung der Laufgrenze verschoben wird, bei der das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
zu fett ist, um korrekt zu verbrennen, wie in den 2 und 2a beschrieben. Durch
die Normierung der Laufunruhe auf die Amplitude der Anregung und
das erwartete Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine 1 kann
der normierten Laufunruhe ein absoluter Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
zugeordnet werden. Wird im weiteren Verlauf der erfindungsgemäßen
Bestimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses einer zweiten Einspritzung
B ein größerer Anteil an Kraftstoff zugemessen,
als es einer Sollwertvorgabe des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
entspricht, also erfolgt gezielt zylinderindividuell eine Abmagerung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses, verändert sich
die Laufunruhe der Verbrennungskraftmaschine 1 zu Werten,
die einen Drehzahlanstieg repräsentieren, da das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
entgegen der Richtung der Laufgrenze verschoben wird, bei der das
Kraftstoff-Luft-Verhältnis zu fett ist, um korrekt zu verbrennen.
Vielmehr wird das Kraftstoff-Luft-Verhältnis in Richtung
eines größeren Moments einer Verbrennungskraftmaschine 1 verschoben,
nämlich in Richtung eines Wertes des stöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Verhältnisses von 0,9, bei dem erfahrungsgemäß eine Verbrennungskraftmaschine
bei sonst gleichen Betriebsparametern besonders stabil läuft und
ein Maximum an Drehmoment bereitstellt. Mit anderen Worten ist es
dadurch, dass bei der ersten Einspritzung A mehr und bei der zweiten
Einspritzung B weniger Kraftstoff einem oder mehreren Zylindern der
Verbrennungskraftmaschine 1 zugemessen wird, erfindungsgemäß vorteilhaft
möglich zu bestimmen, in welchem Bereich das tatsächliche
Kraftstoff-Luft-Verhältnis der Verbrennungskraftmaschine 1 liegt.
Gemäß 4 kann quasi die Einspritzung
A als Startpunkt und die Einspritzung B als Endpunkt eines Vektors
aufgefasst werden. Insbesondere beinhaltet die Richtung dieses Vektors
die wesentliche Information, ob sich das tatsächliche stöchiometrische Kraftstoff-Luft-Verhältnis
im Bereich von kleiner 0,9 und somit im steigenden Teil des funktionalen
Zusammenhanges zwischen dem Wirkungsgrad des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
und dem tatsächlichen, stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnis
gemäß 4 befindet oder im Bereich von
größer 0,9 und somit im fallenden Teil des funktionalen
Zusammenhanges zwischen dem Wirkungsgrad des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
und dem tatsächlich Kraftstoff-Luft-Verhältnis
gemäß 4 befindet. Erfolgen nun weiterhin
eine oder mehrere Einspritzungen C und D ohne eine Änderung
eines Vorgabewertes des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
also ohne dass eine Anregung der Drehzahl zu erwarten ist, dann
ergeben sich quasi Stützpunkte auf dem Vektor. Zwischen
der Einspritzung A als Startpunkt und der Einspritzung B als Endpunkt
liegt nun das tatsächliche Kraftstoff-Luft-Verhältnis,
welches als absoluter Wert einer weiteren Verarbeitung zur Verfügung
steht.
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Analog
kann eine Bestimmung des tatsächlichen Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
gemäß 5 erfolgen. Wird beispielsweise
der ersten Einspritzung A ein größerer Anteil
an Kraftstoff zugemessen, als es einer Sollwertvorgabe des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
entspricht, also erfolgt gezielt zylinderindividuell eine Anfettung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses, verändert sich
die Laufunruhe der Verbrennungskraftmaschine 1 zu Werten,
die einen Drehzahlanstieg repräsentieren, da das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
entgegen der Richtung der Laufgrenze verschoben wird, bei der das
Kraftstoff-Luft-Verhältnis zu mager ist, um korrekt zu
verbrennen. Durch die Normierung der Laufunruhe auf die Amplitude
der Anregung und das erwartete Drehmoment der Verbrennungskraftmaschine 1 kann
der normierten Laufunruhe ein absoluter Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
zugeordnet werden. Wird im weiteren Verlauf der erfindungsgemäßen
Bestimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses einer zweiten
Einspritzung B ein kleinerer Anteil an Kraftstoff zugemessen, als
es einer Sollwertvorgabe des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
entspricht, also erfolgt gezielt zylinderindividuell eine Abmagerung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses, vergrößert
sich die Laufunruhe der Verbrennungskraftmaschine 1 entsprechend
des Drehzahlabfalls, da das Kraftstoff-Luft-Verhältnis
in Richtung der Laufgrenze verschoben wird, bei der das Kraftstoff-Luft-Verhältnis zu
mager ist, um korrekt zu verbrennen.
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Gemäß 5 kann
ebenfalls die Einspritzung A als Startpunkt und die Einspritzung
B als Endpunkt eines Vektors aufgefasst werden. Wieder kann der
Richtung dieses Vektors die wesentliche Information entnommen werden,
wo sich das tatsächliche, stöchiometriesche Kraftstoff-Luft-Verhältnis
befindet, nämlich im Bereich von größer
0,9 und somit im fallenden Teil des funktionalen Zusammenhanges
zwischen dem Wirkungsgrad des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
und dem tatsächlich Kraftstoff-Luft-Verhältnis. Erfolgen
nun weiterhin eine oder mehrere Einspritzungen C und D ohne eine Änderung
eines Vorgabewertes des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
also ohne dass eine Anregung der Drehzahl zu erwarten ist, dann
ergeben sich wieder Stützpunkte auf dem Vektor. Zwischen
der Einspritzung A als Startpunkt und der Einspritzung B als Endpunkt
liegt nun das tatsächliche Kraftstoff-Luft-Verhältnis,
welches gemäß 5 einfach
abgelesen werden kann, beziehungsweise einer weiteren Verarbeitung
als absoluter Wert zur Verfügung steht.
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In 6 ist
weiterhin ein Blockdiagramm für das erfindungsgemäße
Verfahren dargestellt. In dem Block E werden die Betriebsbedingungen
für das erfindungsgemäße Verfahren zur
Bestimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses einer Verbrennungskraftmaschine 1 definiert,
dass heißt, es erfolgt eine Bestimmung, ob das erfindungsgemäße
Verfahren aktiviert werden soll oder nicht. Soll das erfindungsgemäße
Verfahren aktiviert werden, wird ein geeignetes Signal von Block
E über die Verbindung an Block F übermittelt.
Ferner ist Block E mit Block J zum Zweck der Übertragung
von Signalen, betreffend die Anforderung der Auswertung der Laufunruhe
und der Bestimmung des absoluten Wertes des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses,
verbunden. In Block F erfolgt eine Berechnung der zylinderindividuellen
Gemischanregung. Der Multiplikationsstelle G werden die Parameter
der in Block F bestimmten zylinderindividuellen Gemischanregung
zugeführt. Ausserdem werden der Multiplikationsstelle G
die Parameter der Regelung und/oder Adaption der Vorsteuerung beziehungsweise
der Vorgabe eines Sollwertes des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
aus Block K zugeführt. Mittels der Multiplikationsstelle
G werden die Parameter aus Block F und K miteinander in Beziehung gesetzt,
so dass erfindungsgemäß eine Änderung der
Einspritzmenge aufeinanderfolgender Arbeitsspiele erfolgt. Aus der
Multiplikationsstelle G wird ein Sollwert für eine Kraftstoffeinspitzmenge
an Block H ausgegeben. Block H stellt dabei die Komponenten der
Einspritzanlage der Verbrennungskraftmaschine 1 dar, wie
die Einspritzventile 3. Durch den Pfeil H' ist die Antwort
beziehungsweise die Reaktion der Verbrennungskraftmaschine 1 auf
die zylinderindividuelle Vertrimmung des Kraftstoff-Luftgemisches
angedeutet. In Block I erfolgt eine Auswertung der durch die zylinderindividuelle
Vertrimmung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses auftretende
Laufunruhe und in Block J die Umrechnung der Laufunruhe in einen absoluten
Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses. Der Block J ist
ferner mit Block K verbunden, so dass der absolute Wert des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
der Regelung und/oder Adaption der Vorsteuerung zur Weiterverarbeitung
zur Verfügung steht.
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- 1
- Verbrennungskraftmaschine
- 2
- Zylinder
- 3
- Einspritzventil
- 4
- Ansaugleitung
- 5
- Abgasleitung
- 6
- Sensor
zur Bestimmung des aktuellen Kurbelwinkels
- 7
- Sensor
zur Bestimmung der Füllung
- A
- erste
Einspritzung
- B
- zweite
Einspritzung
- C
- dritte
Einspritzung
- D
- vierte
Einspritzung
- E
- Block
zur Definition der Betriebsbedingungen
- F
- Block
zur Berechnung der zylinderindividuellen Gemischanregung
- G
- Multiplikationsstelle
- H
- Block
- H'
- Antwort,
Reaktion der Verbrennungskraftmaschine 1 Block zur Auswertung
der Laufunruhe
- J
- Block
zur Umrechnung der Laufunruhe
- K
- Block
mit Parametern der Vorsteuerung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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