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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von kompaktierten Formlingen aus zumindest überwiegend natürlichen
Rohstoffen oder Rohstoffgemischen, bei dem der in eine verformbare
Masse überführte Rohstoff
zur Erzeugung einer Vielzahl von einzelnen Stoffsträngen durch
Kanäle
eines Form gebenden Werkzeuges gepresst wird und aus den entstehenden
Stoffsträngen stückige Formlinge
gebildet werden.
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Zur
Herstellung kompaktierter Formlinge oder Pellets aus natürlichen
Rohstoffen ist es bekannt, diese Rohstoffe mittels geeigneter Vorrichtungen
in durchgehende Bohrungen einer Lochscheibe zu pressen und zu verdichten,
wobei diese Rohstoffe dann an der Lochscheibenrückseite in hoch verdichteter
Form als kompakte Stücke
in unregelmäßiger Größe austreten.
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Bekannt
ist es dabei auch, zur Rohstoffförderung
und zur Druckerzeugung Förderschnecken
zu verwenden und die Bohrungen in den Lochscheiben zumindest zum
Teil konisch auszubilden.
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Nachteilig
ist bei allen bekannten Vorrichtungen vor allem, dass die erhaltenen
Formlinge oder Pellets in sehr unregelmäßigen und demgemäß auch nicht
definiert vorgebbaren Größen anfallen
und aufgrund der für
den Pressvorgang erforderlichen hohen Drücke technisch aufwendige und
energieintensive Vorrichtungen erforderlich sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art
sowie eine zur Realisierung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung
zu schaffen, die es ermöglichen,
formstabile Formlinge bzw. Pellets von vorgebbar definierter, d.
h. gleich bleibender Größe zu erzeugen
und zwar mit vergleichsweise geringem Aufwand an Energie und technischen
Mitteln.
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In
verfahrenstechnischer Hinsicht wird die gestellte Aufgabe nach der
Erfindung im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die aus dem Form gebenden
Werkzeug austretenden, durch die Reibarbeit im Werkzeug in ihren
Außenrandzonen
verfestigten Stoffstränge
durch ein dem Form gebenden Werkzeug eng benachbartes und diesem
bezüglich
der Anordnung der Kanäle
zumindest im wesentlichen entsprechendes, jedoch deutlich geringere
Kanallängen
aufweisendes Stützwerkzeug
geführt
werden, und dass die Stoffstränge
in dem Raumspalt zwischen den beiden Werkzeugen zur Schaffung von Sollbruchstellen
in den aus dem Stützwerkzeug
austretenden Stoffsträngen
durch Trennschnitte unterbrochen werden.
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Mit
diesen Verfahrensschritten gelingt es, kompaktierte, eine abriebfeste
Außenschicht
aufweisende Formlinge definiert vorgebbarer Größe formstabil herzustellen,
d. h. Formlinge gleichen Durchmessers und einstellbarer Länge. Die
mit Sollbruchstellen versehenen Stoffstränge können nach ihrem Austritt aus
dem Stützwerkzeug – soweit
sie nicht bereits durch Schwerkrafteinwirkungen in Einzelteile verfallen – mittels
geeigneter mechanischer Einrichtungen, wie z. B. Rüttelvorrichtungen,
in die einzelnen Formlinge unterteilt werden.
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Von
besonderem Vorteil für
die Weiterbehandlung der Formlinge, insbesondere für deren Trocknung
in einem Wirbelbett, ist es, wenn Durchmesser und Länge der
Formlinge so gewählt
werden, dass deren Form etwa der Kugelform angenähert wird, d. h. Länge und
Durchmesser ein Verhältnis
von ungefähr
1:1 aufweisen.
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Wesentlich
für das
erfindungsgemäße Verfahren
ist, dass die Sollbruchstellen in der Weise erzeugt werden, dass
die Stoffstränge
in einem druckminimierten Zustand mechanisch kurzzeitig durchtrennt
werden, wodurch eigenständige,
energetisch vom Stoffstrang abgetrennte Formlinge entstehen, die
zwar in dem Stützwerkzeug
mit ihren Stirnflächen fördernd aneinandergedrückt werden,
aber nach dem Austritt aus dem Stützwerkzeug nicht erneut fest homogen
miteinander verbunden sind, sondern durch geringe Brechkräfte vereinzelt
werden können.
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Nach
besonders vorteilhaften Ausgestaltungen des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden die durch die Reibarbeit im Werkzeug in ihren Außenrandzonen
verfestigten Stoffstränge
ohne Richtungsänderung
dem Stützwerkzeug
zugeführt
und/oder es wird der dem Form gebenden Werkzeug zugeführte, im
Regelfall elastisch-plastische Eigenschaften besitzende Rohstoff
unmittelbar vor dem Eintritt in das Werkzeug quer zur Förderrichtung
verlaufenden Schnittvorgängen
unterzogen.
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Durch
letztere Maßnahme
verliert das in Richtung des Formwerkzeugs schiebende, Energie speichernde
Volumen aufgrund der Abtrennvorgänge durch
die wirksam werdenden Messer den Energiekontakt, so dass ein gleichförmiger Volumenstrom
in das Bohrungssystem des Werkzeugs hinein erfolgt.
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Die
auf dem Formwerkzeug, d. h. auf der Lochscheibe mit einem vorgebbaren
Anpressdruck umlaufenden Messer gewährleisten ein ständiges Freiräumen der
Eintrittsfläche
der Lochscheibe und stellen damit auch den gleichförmigen Volumenstrom durch
das Bohrungssystem hindurch sicher.
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Das
Form gebende, im Regelfall aus einer relativ dicken Lochscheibe
bestehende Werkzeug erzeugt über
die Reibung an den Bohrungs- bzw. Kanalwandungen einen stabilen
Stoffstrang mit eine Formstabilisierung erbringenden Randzonenverfestigung,
wobei die Messerschneidzyklen bezogen auf den Fördervorgang die stofflichen
und mechanischen Eigenschaften der Strangqualität beeinflussen bzw. bestimmen.
Jeder der auf diese Weise durch das Form gebende Werkzeug gebildete
Strang kann demgemäß unter
Beachtung der vorher eingetragenen Förderenergie als energetisch
geschlossene, verdichtete Masse betrachtet werden.
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Jeder
dieser Stoffstränge
wird in dem kurzen drucklosen Bereich zwischen dem Form gebenden Werkzeug
und dem die weitere Führung
des jeweiligen Stoffstranges übernehmenden
Stützwerkzeug mittels
aufeinander folgender Trennschnitte durchtrennt, wodurch jeweils
eine Partikel- oder Formlingslänge
vom Stoffstrang energetisch abgetrennt wird.
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Eine
durchgehende Wiedervereinigung des Stoffstranges wird durch die
durch das Trennmesser bewirkte Abstandshaltung und die geringe Kanallänge im Stützwerkzeug
verhindert, d. h. durch den jeweiligen Trennschnitt wird eine sowohl
stoffliche als auch energetische Unterbrechung der sonst geschlossenen
Strangform erreicht, wodurch die angestrebten Sollbruchstellen erhalten
werden, da die durch die Trennschnitte gebildeten Formlinge zwar
in dem Stützwerkzeug
mit ihren Stirnflächen
fördernd aneinandergedrückt, jedoch
nicht mehr zu einem Feststrang miteinander verbunden werden.
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Die
diese Sollbruchstellen aufweisenden Formstränge werden nach dem Austritt
aus dem Stützwerkzeug
sowohl durch die frei im Raum stehenden Messer mit ihrer Hebelwirkung,
als auch durch mechanische Krafteinwirkung an den Sollbruchstellen
gebrochen, so dass durchgehend gleiche, mechanisch und geometrisch
stabile Formlinge mit den jeweils gewünschten für die Art des jeweiligen Materials
und dessen Verwendung optimale Abmessungen erhalten werden.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung zeichnet sich aus durch eine Form
gebende erste Lochscheibe mit einer Vielzahl von sich in Achsrichtung
der Form-Lochscheibe erstreckenden Kanälen, eine bezüglich der
Form-Lochscheibe durch
einen Raumspalt beabstandete zweite, als Stütz-Lochscheibe dienende Lochscheibe, deren
Kanäle
mit den Kanälen
der Form-Lochscheibe gegenseitig ausgerichtet sind und einen Bruchteil
der Länge
der Kanäle
der Form-Lochscheibe aufweisen, sowie ein im Raumspalt zwischen
Form-Lochscheibe und Stütz-Lochscheibe
umlaufendes und in seiner axialen Dicke an die Spaltbreite angepasstes
Trennmesser.
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Mit
einer derart ausgestalteten, mittels technisch bewährter Komponenten
realisierbarer Vorrichtung ist es möglich, mit hoher Produktionsleistung
in ihren Abmessungen durchgehend gleiche, formstabile Pellets oder
Formlinge aus unterschiedlichsten Ausgangsstoffen herzustellen.
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Bevorzugt
wird dabei der Form-Lochscheibe zuführseitig ein mit der Form-Lochscheibe zusammenwirkendes,
umlaufendes Messer zugeordnet, das die Erzielung eines gleichförmigen Volumenstroms
in das Bohrungssystem der Form-Lochscheibe hinein wesentlich begünstigt.
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Dazu
wird zwischen dem Ende der der Form-Lochscheibe vorgeordneten Verdichtungseinheit,
insbesondere einem Schneckenförderer
mit zumindest einer motorisch angetriebenen Förderschnecke, und der Form-Lochscheibe
eine Schnittregion mit einem umlaufenden, insbesondere als Ringmesser
mit einer Mehrzahl von Schneidklingen ausgebildeten Messer vorgesehen.
Die Schneidklingen des Messers, die mit einem vorgebbaren Druck
an der Eintrittsfläche
der Lochscheibe anliegen, stellen sicher, dass die Lochscheibeneintrittsfläche stets
freigeräumt
wird, was eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass ein kontinuierlicher
Volumenstrom in die Lochscheibe hinein gewährleistet werden kann.
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Das
in der Schnittregion vorgesehene Messer wird bevorzugt mittels eines
gleichzeitig die Verdichtungseinheit antreibenden Motors angetrieben, welcher
auf der Verdichtungseinheit bevorzugt auf der der Form-Lochscheibe gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist.
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Die
axiale Dicke der Form-Lochscheibe und damit die Länge der
die Stoffstränge
bildenden Kanäle
wird in Abhängigkeit
von der Art des jeweiligen Rohstoffes derart gewählt, dass am Ausgang der Form-Lochscheibe
verdichtete und stabile Stoffstränge
mit geschlossenen und verfestigten Randzonen erhalten werden.
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Diese
verfestigten und damit auch abriebfesten Randzonen stellen sicher,
dass bei der späteren Weiterbehandlung
der Formlinge keinerlei Zusammenbackeffekte und auch keine unerwünschte, durch
Abrieb bedingte Staubbildungseffekte auftreten.
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Im
Vergleich zur Form-Lochscheibe besitzt die in Förderrichtung auf die Form-Lochscheibe
folgende, von dieser jedoch durch einen Raumspalt beabstandete Stütz-Lochscheibe
eine deutlich geringere axiale Dicke, da diese Stütz-Lochscheibe
nicht zur Bildung stabiler Stoffstränge benötigt wird, sondern vor allem
dazu dient, einerseits einen Schneidspalt zu schaffen, in dem die
beidseitig durch die Lochscheiben geführten und gestützten Stoffstränge durchtrennt
werden können
und andererseits eine Weiterleitung und Führung der energetisch unterteilten
Stoffstränge
unter Verhinderung einer Wiedervereinigung des Stoffstranges zu
gewährleisten.
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Aufgrund
der unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen der beiden Lochscheiben
besitzt die Stützlochscheibe
bevorzugt eine axiale Dicke von weniger als einem Drittel und insbesondere
weniger als einem Viertel der axialen Dicke der Form-Lochscheibe.
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Das
dem Raumspalt zwischen Form-Lochscheibe und Stütz-Lochscheibe zugeordnete
Messer besteht vorteilhafterweise aus einem Ringmesser mit mehreren
zwischen Messernabe und Außenring
vorgesehenen Schneidklingen, und dieses Ringmesser ist vorzugsweise
an zumindest einer Stelle über
seinen Außenring
angetrieben, der dazu als verzahnter Außenring oder als mit einem
Zahnring verbundener Außenring
ausgebildet ist.
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Der
Antrieb des dem Raumspalt zugeordneten Ringmessers von außen über einen
verzahnten Messerlaufring ermöglicht
aufgrund der dabei erreichten großen Hebelwirkung die Verwendung
eines sehr schmalen bzw. dünnen
Trennmessers, das beispielsweise eine axiale Dicke von etwa 4 bis
6 mm besitzen kann. Die erzielbare große Hebelwirkung führt dabei
vor allem auch zu einer entsprechend großen Reduzierung des Kraftbedarfs
und ermöglicht den
Einsatz relativ kleiner Motoren. Die dabei vorliegenden geringen
Massen ermöglichen
dabei schnelle technische Stellgrößen.
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Der
Antrieb des dem Raumspalt zugeordneten Ringmessers kann auch axial
erfolgen, wobei in diesem Falle die Antriebswelle innerhalb eines
im Einzelnen noch zu erläuternden,
ausgangsseitig vorgesehenen Stützrohrs
angeordnet werden kann.
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Die
Ringmesser besitzen durchgehende, sich von der Nabe zum Außenring
erstreckende Schneidklingen und/oder stehende oder hängende, sich
nur über
einen Teilbereich des Abstands zwischen Nabe und Außenring
erstreckende Schneidklingen. Diese Schneid- oder Messerklingen können bezüglich der
Radialen eine Neigung im Bereich von 0° bis 45° besitzen. Diese Neigung der
Messerklingen hat den Vorteil, dass die Messerklingen eine zusätzliche
Förderaufgabe
erfüllen
können,
da durch diese Schrägstellung
der größte Formmassenanteil an
den äußeren Umfangsbereich
der Form-Lochscheibe bewegt werden kann, wo die Bohrungsdichte am
größten ist.
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Obwohl
dies keine funktionsbedingte Notwendigkeit darstellt, werden bevorzugt
die der Form-Lochscheibe und dem Raumspalt zwischen Form-Lochscheibe und Stütz-Lochscheibe
zugeordneten Ringmesser identisch ausgestaltet, um einen ungestörten Stoffstrom
bei entsprechend zeitgesteuertem Trennprozess zu gewährleisten.
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Jedes
Ringmesser und insbesondere auch das dem Raumspalt zugeordnete Ringmesser
ist zur Schaffung eines eigenen, nach außen dichten Schutzraumes von
einem Ringbauteil umschlossen, das mit den angrenzenden Bauteilen,
insbesondere der zugehörigen
Lochscheibe fest verspannt ist.
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Ein
weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung ist in einem die Laufparallelität zwischen
Messern und Lochscheiben gewährleistenden
Stützsystem
zu sehen.
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Dieses
Stützsystem
wird gebildet von einem axial angeordneten Stützrohr, welches an seinem einen
Endbereich mit der Form-Lochscheibe kraftschlüssig und drehfest verbunden,
insbesondere verschraubt ist und über eine auf dem Stützrohr vorgesehene
Stützschraube
einen ortsfesten Anschlag für die
Stütz-Lochscheibe
bildet. Zu diesem System gehören
weiterhin mehrere Stützstreben,
die sich zwischen den miteinander verspannten Umfangskomponenten
des gehäuselosen
Schneid- und Formsatzes und einer auf dem anderen Endbereich des
Stützrohrs
angeordneten Rohrhülse
erstrecken, die auf dem Stützrohr
lösbar
fixiert ist. Dieses Stützsystem verhindert
durch die erzielte Arretierung in beiden Richtungen an zwei Stellen
des Schneidkopfes die Verformung der Lochscheiben bzw. ein Auftreten
von Schwingungen der Lochscheiben. Der spannungsneutrale Einbau
des geschilderten Stützsystems
erzeugt die höchstmögliche Laufparallelität zwischen Messern
und Lochscheiben und stellt damit auch einen minimalen Werkzeugverschleiß sicher.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden auch anhand des nachstehend geschilderten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung aufgezeigt und erläutert.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische, teilweise in Form eines Axialschnitts dargestellte
Ansicht eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
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2 eine
Stirnansicht der Vorrichtung nach 1,
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3 eine
Darstellung der in der Vorrichtung nach 1 verwendeten
Form-Lochscheibe mit zugehörigem
Ringmesser,
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4 eine
Darstellung eines Trennmessers zur Stoffstrangunterteilung mit einer
Eingriffsstelle für ein
Antriebs-Zahnritzel, und
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5 eine
Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines derartigen Trennmessers.
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Das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zur Herstellung von kompaktierten Formlingen oder Pellets umfasst
anschließend
an eine nicht gezeigte Anordnung zur Materialaufbereitung eine zylindrische
Zuführkammer 1 mit
dem Endbereich einer Förder-
und Verdichtungseinheit 2, auf die eine Schnittregion 3 folgt,
in der ein Ringmesser 4 angeordnet ist, das mit einer Form-Lochscheibe 5 zusammenwirkt.
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Die
Förder-
und Verdichtungseinheit 2 besteht im dargestellten Beispiel
aus einem Schneckenförderer,
der über
eine Antriebswelle angetrieben wird, wobei der mit dem Ende der
Antriebswelle gekuppelte Motor in 1 nicht
gezeigt ist. Die angetriebene Welle des Schneckenförderers
treibt gleichzeitig das in der Schnittregion 3 umlaufende
Ringmesser 4 über
eine im schraffierten Bereich dargestellte Passfederverbindung an.
Die Verbindung zwischen der Schneckenwelle und dem Ringmesser 4 ist
dabei so gestaltet, dass das Trennmesser 4 mit vorgebbarem
Druck an der Form-Lochscheibe 5 anliegt,
so dass dieses Ringmesser neben seiner Schneidfunktion auch die
Funktion des ständigen Freiräumens der
Bohrungen der Form-Lochscheibe 5 erfüllen kann.
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Das
Ringmesser 4 ist zur Bildung eines eigenen, nach außen dichten
Schutzraumes von einem Ringbauteil 8 umschlossen, das mit
den übrigen
Außenkomponenten
der gehäuselosen
Einheit axial verspannt ist.
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Beabstandet
zur Form-Lochscheibe 5 ist unter Ausbildung eines schmalen
Raumspaltes 7 eine Stütz-Lochscheibe 6 angeordnet,
deren Kanäle
mit den Kanälen
der Form-Lochscheibe 5 ausgerichtet, jedoch deutlich kürzer ausgeführt sind,
da die Stütz-Lochscheibe 6 lediglich
eine Axialerstreckung bzw. Dicke aufweist, die etwa 20% bis 50%
und vorzugsweise 30% bis 40% der axialen Dicke der Form-Lochscheibe 5 beträgt.
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In
dem Raumspalt 7 zwischen Form-Lochscheibe 5 und
Stütz-Lochscheibe 6 ist
drehbar ein weiteres Ringmesser gelagert, das die Funktion eines
Trennmessers 10 besitzt und über seinen Außenumfang
angetrieben wird.
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Obwohl
der Antrieb dieses weiteren Ringmessers über seinen Außenumfang
bevorzugt ist, kann dieses Ringmesser auch axial antrieben sein, und
zwar entweder unabhängig
von dem Antrieb des der Form-Lochscheibe 5 zugeordneten
Ringmessers oder gemeinsam, so dass beide Ringmesser mit der gleichen
Antriebswelle verbunden sind.
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Das
dem Raumspalt 7 zugeordnete Trennmesser weist bevorzugt
eine axiale Dicke von etwa 20% bis 60%, vorzugsweise 30% bis 40%
der axialen Dicke der Form-Lochscheibe 5 auf und kann bevorzugt
in seiner geometrischen Gestaltung dem der Form-Lochscheibe 5 zugeordneten
Ringmesser 4 entsprechen.
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Auch
diesem im Raumspalt 7 umlaufenden Trennmesser 10 ist
zur Schaffung eines nach außen dichten
Schutzraumes ein Ringbauteil 9 zugeordnet, das mit der
Stütz-Lochscheibe
sowie den weiteren Außenkomponenten
der Einheit fest verspannt bzw. verschraubt ist.
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Angetrieben
wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
das Trennmesser 10 über
einen eigenen Motor 21, der hinsichtlich seiner Drehzahl
steuerbar ist und über
ein Getriebe ein Ritzel antreibt, das kämmend in den gezahnten Außenumfang
des Trennmessers 10 eingreift.
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Von
besonderer Bedeutung für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
und die Vermeidung von Funktionsstörungen ist ein spannungsneutraler
Einbau eines Stützsystems,
das die höchstmögliche Laufparallelität zwischen
Messern und Lochscheiben gewährleistet
und damit auch den geringsten Werkzeugverschleiß gewährleistet.
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Dieses
Stützsystem
wird gebildet von einem koaxialen Stützrohr 13, welches
an einem Endbereich fest mit der Form-Lochscheibe 5 verbunden, insbesondere
verschraubt ist. Auf diesem Stützrohr 13 ist
ein Anschlag 24 vorgesehen, der am radial inneren Bereich
der Stütz-Lochscheibe 6 kraftschlüssig anliegt.
Bei diesem Anschlag 24 kann es sich bevorzugt um eine Schraubmutter
handeln, die in der erforderlichen Position auf dem Stützrohr 13 fixierbar ist
und somit einen ortsfesten Anschlag für die Stütz-Lochscheibe 6 bildet. Des Weiteren
sind mehrere Stützstreben 25 vorgesehen,
die sich zwischen den miteinander verspannten Umfangskomponenten des
gehäuselosen
Schneidsatzes und einer auf dem anderen Endbereich des Stützrohres 13 angeordneten
Rohrhülse 26 erstrecken,
die auf dem Stützrohr 13 lösbar fixiert
ist. Diese Fixierung der Rohrhülse 26 auf
dem Stützrohr 13 erfolgt
bevorzugt mittels eines Clampflansch-Systems 27 mit Verdrehsicherung. Mittels
dieses Clampflansch-Systems wird die mit den Stützstreben 25 fest
verbundene Hülse
mit dem Stützrohr 13 form-
und kraftschlüssig
verklemmt. Auf diese Weise wird ein Schneidkopf erhalten, der eine in
sich geschlossene Funktionseinheit aus Messern, Lochscheiben, Antrieben
und Stützsystem
bildet. Durch das Stützsystem
wird verhindert, dass die Messer und Lochscheiben voneinander abheben
und das saubere Zusammenwirken zwischen Messer und Lochscheiben
unterbrochen wird, was dazu führen würde, dass
Messer und Lochscheiben gegeneinander schlagen könnten und als Folge davon Funktionsstörungen in
Kauf genommen werden müssten.
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Das
Stützsystem
verhindert durch Arretierung in beiden Richtungen eine Verformung
der Lochscheiben infolge schwankender Drücke. Dies wird durch das Stützrohr 13 mit
zwei Stützkomponenten
am Lochscheibensystem erreicht, das formschlüssig im spannungsfreien Zustand
eingespannt und dann mit den erwähnten
lagegesicherten Elementen in diesem Zustand verspannt wird. Im Einbauzustand
stören
sich die geometrischen Schwingungsamplituden und kompensieren jegliches
Aufschwingen. Die Stirnansicht nach 2 zeigt
oberhalb der Zerkleinerungseinheit 12 mit zugehörigem Antriebsmotor 14 das
Trennmesser 10, das mit einem Umfangs-Zahnring 19 fest
verbunden ist, der über
eine im Gehäuse
vorgesehene Eingriffstelle mit einem Ritzel 20 kämmt, das über den
Motor 21 angetrieben wird.
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Von
besonderer Bedeutung ist die gehäuselose
Bauweise der auch als Schneidkopf bezeichneten Vorrichtung, wie
sie in den 1 und 2 gezeigt
ist. Diese gehäuselose
Bauweise wird dadurch erreicht, dass die Ringmesser 4, 10 jeweils
einen eigenen, nach außen
dichten Schutzraum resultierend aus den Ringbauteilen 8, 9 aufweisen,
die mit den Lochscheiben 5, 6, einem Adapter sowie
dem Stützsystem
fest verschraubt sind und damit dicht werden. Der Schutzraum erfüllt die
Funktion der Abstandhaltung und Zustellgenauigkeit zur Lochscheibe
als Gegenschneide zum Messer.
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Dabei
ist es von besonderem Vorteil, dass die Ringbauteile 8, 9 und
die zugehörigen
Messer 4, 10 durch gemeinsames Schleifen auf ein
Mindestmaß toleriert
werden können,
so dass auch das jeweilige Messer quasi frei umläuft. Mittels dieser definierten
Distanzierung sind lange Nutzungszeiten durch fehlende Blockspannungen
zwischen Messer 4 und der Oberfläche der Form-Lochscheibe 5 erzielbar.
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Neben
den um etwa 90° gegeneinander
versetzten Stützstreben 25 ist
in 2 auch eine nach unten offene Haube 22 zu
sehen, die sich zum Formlingsabgabebereich hin öffnet. Die Vereinzelung der Formlinge
geschieht im Wesentlichen bereits durch Schwerkrafteinwirkung auf
die mit den Sollbruchstellen versehenen Formlingsstränge, aber
es kann auch noch eine mechanische Unterstützung des Trennvorgangs erfolgen,
z. B. mittels einer Rüttelflächenanordnung.
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3 zeigt
die Form-Lochscheibe 5 mit angepasstem Ringbauteil 8,
wobei diese Form-Lochscheibe 5 mit einer Vielzahl von sich
in Axialrichtung durch diese Lochscheibe erstreckenden, vorzugsweise
zylindrischen Kanälen
versehen ist. Ebenfalls erkennbar ist in der Darstellung nach 3 das
mit der Form-Lochscheibe 5 zusammenwirkende Ringmesser 4.
Dieses Ringmesser 4 weist hängende, sich von der Nabe 15 zum
Außenring 16 erstreckende
Schneidklingen 17 sowie stehende, sich nur über einen
Teilbereich des Abstands zwischen Nabe 15 und Außenring 16 erstreckende
Schneidklingen 18 auf. Zwischen in Umfangsrichtung aufeinander
folgenden, sich von der Nabe 15 zum Außenring 16 erstreckenden
Schneidkanten bzw. den diese Schneidkanten tragenden Stegen wird
jeweils eine Förderzelle
gebildet. Neben dieser Förderzellenbildung,
die über
die Anzahl der Klingen den Trennzeitpunkt gemeinsam mit der Drehzahl
erzeugt, haben diese Klingen noch die Aufgabe, den Stoffverteilungsgrad
auf der Form-Lochscheibe 5 zu regulieren. Dies spielt vor allem
dann eine Rolle, wenn das Förderbild,
z. B. der Förderschnecke,
als Kreisfläche
kleiner ist als die Masse abnehmende Form-Lochscheibe 5.
Auf diese Weise können
verschiedene Massekonzentrationen zwischen Lochscheibenzentrum und
Peripherie der Lochscheibenfläche
entstehen. Dies wird dadurch verhindert, dass anstelle eines radialen
Verlaufs der Schneidkanten ein Schneidkantenverlauf vorgesehen wird,
der mit der Radialrichtung einen Winkel bis zu etwa 45° vorsieht.
Auf diese Weise wird erreicht, dass der größte Formmassenanteil radial
nach außen
transportiert wird, nämlich
in den Bereich der Formlochscheibe 4, der die höchste Anzahl
von Kanalbohrungen aufweist.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
eines Trennmessers 10 in Form eines Ringmessers, das entsprechend
dem der Form-Lochscheibe 5 zugeordneten Ringmesser 4 ausgebildet
ist. Auch dieses Trennmesser 10 ist in der bereits erläuterten
Weise von einem Ringbauteil 9 umgeben und es ist an seinem
Außenumfang über mehrere
Kopplungsstellen mit einem Umfangs-Zahnring 19 fest verbunden.
Dieser Zahnring 19 steht über eine Eingriffsöffnung mit dem
angetriebenen Ritzel 20 in Verbindung, das einen Umfangsantrieb
des Trennmessers 10 mit einer sehr großen Getriebe- und Hebelwirkung
ermöglicht. Diese
Form des Antriebs lässt
sehr dünne
Trennmesser zu und sichert damit die Stoffübergabeströme zwischen den beiden Lochscheiben 5, 6.
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Die
im Vergleich zu einem Achsantrieb geänderten Hebelverhältnisse
führen
zu einer entscheidenden Verringerung des Kraftbedarfs, so dass Antriebsleistungen
ohne weiteres um den Faktor 10 verringert werden können. Die
geringen Massen lassen dabei schnelle technische Stellgrößen zu.
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5 zeigt
ein Trennmesser 10 in Form eines Ringmessers, das im Vergleich
zu den Trennmessern nach 4 die doppelte Anzahl von Schneidklingen 17, 18 und
demgemäß auch die
doppelte Anzahl von Förderzellen 23 aufweist.
Damit wird verdeutlicht, dass je nach Aufgabenstellung unterschiedlich
gestaltete Ringmesser 4, 10 verwendet werden können, dass
jedoch zur Gewährleistung
eines einwandfreien Stoffflusses die beiden Ringmesser stets in
einander entsprechender Weise ausgebildet sein müssen.
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Nachfolgend
werden noch wesentliche Aspekte der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erläutert.
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Die
der Vorrichtung zugeführten
Rohstoffe oder Gemische von Rohstoffen mit ihren plastisch-elastischen
Formungseigenschaften werden jeweils in der Zuführkammer 1 verdichtet,
wobei der Rohstoffvorschub die Verformungsenergie erbringt, um Rohstoffanteile
in die Bohrungen der Formlochscheibe 4 einzupressen. Das
schiebende, Energie speichernde Volumen wird durch die einzelnen
Messer des Ringmessers 4 abgetrennt und verliert so den Energiekontakt.
Damit entsteht zunächst
ein gleichmäßiger Volumenstrom
in das Bohrungssystem der Formlochscheibe 5 hinein, während mit
dem Trennschnitt der über
das Bohrbild fixierte Gesamtstoffstrom wieder in einen spannungsfreien
bzw. spannungsarmen Zustand versetzt wird. So kann im geförderten
Gesamtmassestrom die freie Raumbeweglichkeit der Teilmengen bzw.
die Summe der Partikel in den Fördermengen
vor der Lochscheibe gesichert werden.
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Die
einzelnen Messer des jeweiligen Ringmessers erfüllen jeweils auch die Aufgabe
des Freiräumens
der Bohrungen der Lochscheibe, so dass diese Bohrungen stets funktionsgerecht
arbeiten können.
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Die
Dicke der Form-Lochscheibe 5 wird so gewählt, dass
eine ausreichende Kanallänge
vorliegt, um über
die Reibung an den Kanalwänden
stabile Formstränge
mit definierter Randzonenverfestigung zu schaffen. Dabei bestimmen
die Messerschneidzyklen bezogen auf den Fördervorgang die stofflichen
und mechanischen Eigenschaften der Strangqualität. Die erhaltenen Einzelstränge am Ausgang
der Form-Lochscheibe 5 können unter Beachtung der vorher
eingetragenen Förderenergie
als energetisch geschlossene, verdichtete Masse betrachtet werden.
Erst ein erneutes Durchtrennen dieser Formstränge bei gleichzeitiger Stützfunktion,
er bracht durch die zur Form-Lochscheibe 5 geringfügig beabstandete
Stütz-Lochscheibe 6,
ermöglicht
es, auch formfeste Stoffstränge
in durch Sollbruchstellen portionierter Form zu erzeugen.
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Durch
die Dicke des im Spalt zwischen Form-Lochscheibe 5 und
Stütz-Lochscheibe 6 wirksamen
Trennmessers 10 und die Umlaufzeit wird jeweils ein Formling
bestimmter Länge
vom aus der Form-Lochscheibe 5 austretenden jeweiligen
Strang energetisch abgetrennt. Mit der auch als Dünn-Lochscheibe
zu bezeichnenden Stütz-Lochscheibe 6 wird eine
Wiedervereinigung des jeweiligen Stoffstrangs durch Abstandshaltung über die
Trennmesserdicke und den kürzest
möglichen
Austritt aus der Lochscheibe verhindert.
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Zur
Schaffung der gewünschten
Volumengeometrie stehen demgemäß als Variable
der Bohrungsdurchmesser und die durch die Messereingriffszeit gegebene
Teilchenlänge
zur Verfügung.
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Mit
dem jeweiligen Trennschnitt wird sowohl stofflich als auch energetisch
eine Unterbrechung der zunächst
geschlossenen Strangform erhalten. Diese Unterbrechung bildet die
Bruchstelle, die die Länge der
Formlinge bestimmt. Die formstabile Stückigkeit lässt sich dabei dadurch erreichen,
dass zunächst durch
die Pressung in den entsprechend lang dimensionierten Kanälen der
Form-Lochscheibe 5 formfeste Teilstränge erhalten werden und dann
zwischen den beiden Lochscheiben 5, 6 gleicher
Geometrie ein zeitgesteuerter Trennprozess bezüglich des jeweiligen Stoffstranges
durchgeführt
wird. Erst nach dieser Schnittstelle werden die einzelnen Teile
erneut, und zwar mit geringfügigem
Druck, stirnseitig aneinander gepresst und dabei nach außen gefördert, wobei aber
die Sollbruchstelle erhalten bleibt, da der aus der Form-Lochscheibe 5 austreten de
Formstrang durch den jeweiligen Trennschnitt in seiner einheitlichen
Strukturmechanik unterbrochen wird.
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Beim
Austritt aus der Stütz-Lochscheibe 6 entstehen
somit portionierte, mechanisch und geometrisch feste Teilstücke bzw.
Formlinge. Die geringen Bindekräfte
zwischen den Formlingen an den Sollbruchstellen können problemfrei
beispielsweise durch die sich nach einer vorgebbaren Freifallstrecke ergebenden
Aufprallkräfte
aufgebrochen werden.
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- 1
- Zuführkammer
- 2
- Förder- und
Verdichtungseinheit
- 3
- Schnittregion
- 4
- Ringmesser
- 5
- Form-Lochscheibe
- 6
- Stütz-Lochscheibe
- 7
- Raumspalt
- 8
- Ringbauteil
- 9
- Ringbauteil
- 10
- Ringtrennmesser
- 13
- Stützrohr
- 15
- Nabe
- 16
- Außenring
- 17
- Schneidklinge
- 18
- Schneidklinge
- 19
- Umfangs-Zahnring
- 20
- Ritzel
- 21
- Motor
- 22
- Haube
- 23
- Förderzelle
- 24
- Stützschraube
- 25
- Stützstrebe
- 26
- Rohrhülse
- 27
- Clampflansch-System