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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für einen Schlauchheber, mit einer Anschlussvorrichtung für den Hubschlauch und einer Kupplung für einen Sauggreifer, wobei die Bedienvorrichtung zwischen der Anschlussvorrichtung und der Kupplung nach Art eines Pistolengriffs ausgebildet ist und die Kupplung um eine horizontale Achse schwenkbar am Pistolengriff gelagert ist, wobei der Pistolengriff einen Abzug aufweist, mit dem ein Belüftungsventil betätigbar ist und über das Belüftungsventil der Hubschlauch und/oder der Sauggreifer mit der Umgebung verbindbar ist.
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Vakuum-Hebegeräte sind allgemein bekannt, zum Beispiel aus der
DE 92 08 045 U1 oder aus der
US 5 330 314 A , und werden in der Regel dazu verwendet, um mittels Unterdruck Gegenstände zu ergreifen, so dass sie angehoben und an eine andere Stelle gebracht werden können. Hierfür dient ein Hubschlauch, der sich mit zunehmendem Unterdruck immer weiter verkürzt. Der Gegenstand wird zum Beispiel mittels eines Sauggreifers angesaugt, wobei das gesamte Vakuum-Hebegerät mittels einer Bedienvorrichtung bedient und manövriert wird. Aus der
DE 20 2005 016 147 U1 ist ein Ventil für ein Vakuum-Hebegerät bekannt geworden, mit dem der Hubschlauch belüftet werden kann, so dass der angesaugte Gegenstand abgesetzt und losgelassen werden kann.
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Aus der
WO 2007094720 A1 ist eine Vakuumgreifvorrichtung bekannt, bei der ein Teil des Vakuumrohres als Griff ausgebildet ist. Pistolengriffe sind aus der
US 3 466 079 A und der
DE 1 778 580 U bekannt. Jede dieser Vorrichtungen besitzt aber den Nachteil, dass mit ihnen nur Gegenstände dann einfach ergriffen werden können, wenn die Gegenstände oder Werkstücke eine bestimmte Lage einnehmen. Nimmt ein Gegenstand eine andere Lage ein, dann muss die Vakuumgreifvorrichtung verschwenkt oder verdreht werden, was bei fest an einem Hebeschlauch installierten Vorrichtungen nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedienvorrichtung vorzuschlagen, mit welcher Vakuum-Hebegeräte ermüdungsfrei bedient werden können.
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Diese Aufgabe wird mit einer Bedienvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine zweite Belüftungseinrichtung vorgesehen ist, die ebenfalls mit dem Abzug betätigbar ist.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung ist also eine einhändig, bzw. mit einer Hand zu bedienende Vorrichtung, wobei diese eine Hand an einem Abschnitt anliegt, der nach Art eines Pistolengriffs geformt ist. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, dass die Bedienvorrichtung zum einen sicher, da formschlüssig ergriffen werden kann, zum anderen eine natürliche Stellung der Hand beibehalten werden kann, so dass das Vakuum-Hebegerät über einen langen Zeitraum problemlos und beschwerdefrei bedient werden kann.
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Erfindungsgemäß ist die Kupplung um eine horizontale Achse schwenkbar am Pistolengriff gelagert. Auf diese Weise kann der Sauggreifer nicht nur an horizontalen, sondern auch an vertikalen Flächen angreifen und den betreffenden Gegenstand ansaugen.
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Erfindungsgemäß weist der Pistolengriff einen Abzug auf, mit dem ein Belüftungsventil betätigbar ist, und über das Belüftungsventil der Hubschlauch und/oder der Sauggreifer mit der Umgebung verbindbar ist. Ein derartiger Abzug, der zum Beispiel mit dem Zeigefinger bedient wird, ist ergonomisch optimal betätigbar. Die Bedieneinheit muss hierfür nicht losgelassen werden und es muss auch nicht umgegriffen werden. Dies stellt auch einen Sicherheitsaspekt dar, da, falls erforderlich, sehr schnell reagiert werden kann, wobei der Abzug zudem auch feinfühlig betätigbar ist, so dass nahezu jede Zwischenstufe zwischen der Offen- und der Geschlossenstellung einstellbar ist.
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Vorteilhaft ist der Pistolengriff auswechselbar und es sind Griffschalen für Rechtshänder und Linkshänder einsetzbar. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass unterschiedlich große Griffschalen für unterschiedlich große Hände befestigt werden können.
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Die Luftführung zwischen der Anschlussvorrichtung für den Hubschlauch und der Kupplung für einen Sauggreifer erfolgt auf einfache Weise dadurch, dass der Pistolengriff hohl ist. Dabei kann die Luft entweder direkt durch diesen Hohlraum geführt werden oder in diesen Hohlraum wird ein der Form des Pistolengriffs angepasstes Rohr oder ein Schlauch eingesetzt.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Kupplung bezüglich des Pistolengriffs um eine vertikale Achse drehbar ist. Somit kann der Gegenstand vor dem Absetzen in die gewünschte Position gedreht werden beziehungsweise kann der Pistolengriff stets die optimale Lage zur Bedienhand einnehmen.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Pistolengriff einen elastischen Einsatz und/oder eine Auflage für Bereiche der Bedienhand aufweist. Dabei kann der Pistolengriff Zonen mit unterschiedlicher Griffigkeit besitzen. So kann zum Beispiel der Auflagebereich für den Handballen weich ausgebildet sein, wodurch die Ermüdung der Bedienhand noch weiter gemindert wird.
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Mit Vorzug ist die Kupplung als Schnellwechselkupplung ausgebildet und besitzt eine Bajonettverbindung zur Befestigung des Sauggreifers. Aufgrund dieser Bajonettverbindung muss der Sauggreifer lediglich auf die Kupplung aufgesteckt und um einen gewissen Winkelbetrag verdreht werden. Zur Sicherung des Sauggreifers ist ein federbelastetes Sicherungsblech vorgesehen, das einen Rastkopf hintergreift.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht der Bedienvorrichtung;
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2 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils II gemäß 1;
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3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III gemäß 2;
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4 eine perspektivische Ansicht eines Sauggreifers;
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5 eine perspektivische Ansicht auf die Unterseite der Kupplung;
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6 einen Schnitt VI-VI gemäß 1 mit geschlossener Belüftung;
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7 eine Ansicht gemäß 6 mit betätigtem Abzug und geöffneter Belüftung;
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8 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Anschlussvorrichtung und des Pistolengriffs der Bedienvorrichtung;
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9 eine Seitenansicht der Kupplung der Bedienvorrichtung, teilweise geschnitten;
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10 einen Schnitt X-X gemäß 9; und
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11 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Kupplung der Bedienvorrichtung.
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Die 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine insgesamt mit 10 bezeichnete Bedienvorrichtung für einen Schlauchheber 12, wobei die Bedienvorrichtung 10 eine Anschlussvorrichtung 14 für einen Hubschlauch 16 aufweist. Mittels dieses Hubschlauchs 16 wird, wie allgemein bekannt, die Bedienvorrichtung 10 mit Unterdruck versorgt und dabei durch Verkürzung oder Längung des Hubschlauchs 16 angehoben beziehungsweise abgesenkt. An der Unterseite der Bedienvorrichtung 10 befindet sich eine Kupplung 18, an welcher ein Sauggreifer 20 befestigt ist, der ebenfalls nur andeutungsweise dargestellt ist. Mittels dieses Sauggreifers 20 kann ein Werkstück 30 angesaugt und dadurch ergriffen werden, so dass durch anschließende Verkürzung des Hubschlauchs 16 das Werkstück 30 angehoben werden kann.
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Der zwischen der Anschlussvorrichtung 14 und der Kupplung 18 sich befindende Abschnitt ist nach Art eines Pistolengriffs 22 ausgebildet, so dass er mit einer Hand, also einhändig ergriffen und betätigt werden kann. Dabei liegt der Handballen an einer aufclipsbaren Auflage 24 auf, die aus einem relativ weichen Material, z. B. Gummi oder Silikonkautschuk besteht, so dass ein ermüdungsfreies Arbeiten möglich ist. Mit dem Zeigefinger wird ein Abzug 26 betätigt, der seinerseits ein in den Pistolengriff 22 integriertes Belüftungsventil aktiviert. Die Kupplung 18 ist um eine horizontale Achse 28 schwenkbar, so dass auch Seitenflächen des Werkstücks 16 angesaugt werden können.
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Wie aus den 2 und 3 erkennbar, weist die Kupplung 18 einen Zentrierzapfen 32 auf, der in eine zentrale Öffnung 34 des Sauggreifers 20 (4) eingreift. Der Sauggreifer 20 selbst besitzt vier gleichmäßig um die Öffnung 34 angeordnete Verriegelungszapfen 36, die in schlüssellochartige Aufnahmeöffnungen 38 an der Unterseite der Kupplung 18 eingreifen. Durch bajonettartiges Verdrehen des Sauggreifers 20 wird der Kopf eines jeden Verriegelungszapfens 36 in den Aufnahmeöffnungen 38 hintergriffen. Die Sicherung dieser Verriegelungsposition erfolgt über ein Sicherungsblech 40, welches zur Entriegelung entgegen einer Federkraft radial an einer Lasche 42 herausgezogen werden kann. In der radial inneren Position (Verriegelungsposition) hintergreift das Sicherungsblech 40 geringfügig eine Aufnahmeöffnung 38, so dass der Kopf des dort sich befindenden Verriegelungszapfens 36 nicht aus der Aufnahmeöffnung 38 herausgezogen werden kann.
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Außerdem ist ein Verriegelungsstift 44 erkennbar, der in Richtung der Längsachse 46 entgegen einer Rückstellkraft aus der Kupplung 18 teilweise herausgezogen werden kann. Dadurch wird die die Aufnahmeöffnungen 38 aufweisende Kupplungsplatte 48 entriegelt, so dass diese um die Längsachse 46 gedreht werden kann. Durch Umlegen des teilweise herausgezogenen Verriegelungsstifts 44 wird eine Wiederverriegelung verhindert. Im Übrigen weist die Verriegelungsplatte 48 vier gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete Aufnahmen 50 für den Verriegelungsstift 44 auf, so dass vier definierte Drehpositionen eingenommen werden können.
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Aus den 1 bis 3 ist ferner erkennbar, dass die Bedienvorrichtung 10 im Wesentlichen aus zwei Halbschalen 58 und 60 besteht, die zum Beispiel von Spritzgussteilen gebildet werden. Im Bereich des Pistolengriffs 22 können die Halbschalen 48 und 60 unterschiedliche Griffigkeiten und Oberflächenbeschaffenheiten aufweisen.
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Wie aus den 6 bis 8 erkennbar, bilden die Halbschalen 58 und 60 auf ihrer Innenseite ein Luftführungsrohr 52, welches die Öffnung 54 für den Hubschlauch 16 mit einem Querrohr 56 verbinden. Das Luftführungsrohr 52 kann auch zusätzlich in die Halbschalen 58 und 60 eingesetzt werden. An Stelle eines Rohres kann auch flexibler Schlauch eingesetzt werden. Das an der Unterseite des Luftführungsrohrs 52 vorgesehene Querrohr 56 überragt seitlich die Halbschalen 58 und 60 und greift in lagerartige Aufnahmeöffnungen 62 in der Kupplung 18. Dabei befindet sich die eine Aufnahmeöffnung (nicht dargestellt) in einer an der Kupplung 18 befestigbaren Abdeckung 64, was in 11 deutlich erkennbar ist.
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Das Querrohr 56 wird von der Aufnahmeöffnung 62 unter Zwischenschaltung eines Dichtringes 66 dicht und drehbar aufgenommen, so dass die Kupplung 18 um die Achse 28 schwenkbar ist. Die der Abdeckung 64 gegenüberliegende Seitenwand 68 der Kupplung 18 ist hohl ausgeführt, was aus 9 erkennbar ist. Dadurch kommuniziert das Querrohr 56 mit dem Zentrierzapfen 32, so dass der Sauggreifer 20 mit Unterdruck versorgt werden kann. Die Abdeckung 64 wird mittels Schrauben 70, welche in Schrauböffnungen 72 eingreifen, an der Kupplung 18 dicht befestigt. In der 11 ist neben dem Dichtring 66 noch eine separate Lagerschale 74 für das Querrohr 56 erkennbar, wodurch die Verschwenkbarkeit der Kupplung 18 realisiert wird.
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Außerdem ist in 11 erkennbar, dass das Gehäuse 76 der Kupplung 18 mittels vier Befestigungsschrauben 78 mit einem Haltering 80 verbunden ist, so dass zwischen dem Gehäuse 76 und dem Haltering 80 die Kupplungsplatte 48 zwischengeschaltet werden kann, was in der 10 dargestellt ist. Der Haltering 80 untergreift eine radial nach außen abragende Schulter 82, so dass die Kupplungsplatte 48 zwar in Längsrichtung fixiert, in Drehrichtung jedoch frei ist. Auf diese Weise kann bei entarretiertem Verriegelungsstift 44 die Kupplungsplatte 48 gedreht werden.
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Die Kupplungsplatte 48 weist außerdem einen Stutzen 84 auf, der in einen Dichtring 86 eingreift, welcher zentral im Innern des Gehäuses 18 eingesetzt ist. Auf diese Weise wird die Kupplungsplatte 48 nach Art einer Wellendichtung abgedichtet.
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Die 6 und 7 zeigen die Bedienvorrichtung 10 im Längsschnitt, wobei in der 6 der Abzug 26 seine Ruhelage und in der 7 seine Arbeitsstellung einnimmt. Der Abzug 26 ist mittels eines Pleuels 88 mit einem Verschlusskolben 90 gekoppelt, der an einer Schulter eine Dichtung 92 aufweist. In der Geschlossenstellung des Kolbens 90 dichtet die Dichtung 92 einen Durchgang 94 zur Öffnung 54 ab, wohingegen in der in der 7 dargestellten Offenstellung die Dichtung 92 von ihrem Dichtsitz abgehoben ist und die Öffnung 54 mit einer Belüftungsöffnung 96 und somit mit der Umgebung verbindet. Auf diese Weise kann der Hubschlauch 16 belüftet werden. Die in der 6 gezeigte Ruhelage wird durch die Kraft einer Rückstellfeder 98, die den Kolben 90 in dessen Schließlage drängt, eingenommen. In der 6 ist außerdem die Kupplung 18 in ihrer um 90° gedrehten Schwenklage dargestellt.
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In den 6 und 7 ist außerdem eine zweite Belüftungseinrichtung 100 erkennbar. Diese zweite Belüftungseinrichtung 100 verschließt bzw. öffnet zwei Belüftungsöffnungen 102 im Luftführungsrohr 52, wobei hierfür ein schwenkbar gelagertes Verschlussorgan 104 verwendet wird. Dieses Verschlussorgan 104 besitzt einen ersten Schenkel 106 und einen zweiten Schenkel 108, wobei der erste Schenkel 106 in dessen Schließlage die beiden Belüftungsöffnungen 102 abdeckt. Wird der Abzug 26 betätigt, was in 7 dargestellt ist, dann drängt beim Überschreiten eines Druckpunktes dessen untere und innere Kante 108 einen zweiten Schenkel 110 des Verschlussorgans 104 an das Luftführungsrohr 52, so dass das Verschlussorgan 104 verschwenkt wird und der erste Schenkel 106 von den Belüftungsöffnungen 102 abgehoben wird. Hierdurch wird das Luftführungsrohr 52 mit Sicherheit belüftet, so dass ein Ablösen des Werkstücks 30 vom Sauggreifer 20 gewährleistet ist. Die Belüftungseinrichtung 100 wird also ebenfalls mit dem Abzug 26 betätigt.