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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verbindung von wenigstens zwei Holzbalken
sowie ein Verfahren zur Verbindung von zwei Holzbalken sowie die Verwendung
einer Verbindung von zwei Holzbalken.
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Die
Verbindung von Holzbalken mit Hilfe von Schrauben sind aus einer
Vielzahl von Schriften bekannt geworden. So zeigt beispielsweise
die
DE 706 759 C und
die
FR 865 513 A Holzverbindungen
mit Hilfe von Schrauben, die spitzwinklig zur Oberfläche des
Holzbalkens eingedreht sind. Bei derartigen Verbindungen spielen
die tatsächlichen
Belastungsprobleme kaum eine Rolle. Bei rechtwinklig aneinander anschließenden Holzbalken,
beispielsweise Haupt-/Nebenträgerverbindungen
wurden im Stand der Technik häufig
Zapfen- und Nutverbindungen eingesetzt. Hierbei kam es aber immer
zu einer Schwächung
eines Trägers.
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Aus
der
DE 197 24 284
A1 die Verbindung von zwei in Längsrichtung aneinander überlappend anschließenden Holzbalken
mit Hilfe von gekreuzt eingedrehten Schrauben bekannt geworden.
Die gekreuzt eingedrehten Schrauben werden in einer quer zu den
Oberflächen
verlaufenden Ebene liegend eingedreht. Bei der Verbindung gemäß der
DE 197 24 284 A1 handelt
es sich um eine sogenannte Koppelfette.
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Die
Verbindung von zwei zumindest aneinander rechtwinklig aneinander
anschließenden
Holzbalken wird in der
WO 01/65018 beschrieben.
Bei der Ausführung
der aus der
WO 01/65018 bekannten Haupt-/Nebenträgerverbindung
ergeben sich eine Reihe von Problemen. Das Hauptproblem besteht darin,
dass die Haupt- und Nebenträger
bei dieser Verbindung direkt aneinander stumpf anliegen beziehungsweise
der Hauptträger
an den Nebenträger
anstößt. Stoßen die
Balken direkt aneinander an, so können durch die Rotation des
belasteten zweiten Holzbalkens, beispielsweise des Nebenträgers, infolge
der Durchbiegung desselben am Anschluss an den ersten Holzbalken,
beispielsweise dem Hauptträger,
Sekundärmomente,
das heißt
interne Kräfte auftreten.
Diese belasten die zur Verbindung verwendeten im Wesentlichen kreuzend
eingedrehten Schrauben, die bevorzugt als Vollgewindeschrauben ausgebildet
sind. Durch die Belastung wird die aufnehmbare Anschlusslast erheblich
reduziert. Bei der Verbindung von zwei Holzbalken liegen des Weiteren aufgrund
von Schwund und Quellen des Holzes der erste und zweite Holzbalken
meist nicht satt aneinander an. Es tritt dann zwischen Haupt- und
Nebenträger
ein Spalt auf.
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Aus
der
EP 1 690 990 A2 ist
ein Dichtungselement an einer Stoßstelle eines Pfostens und
eines Riegels bei einer Pfosten-/Riegel-Verbindung mit Schrauben
mit zwei Gewindeabschnitten und einem dazwischen liegenden gewindefreien
Schaft bekannt geworden, das verhindert, dass an der Stoßstelle Feuchtigkeit
eindringt. Durch eine Distanzeinlage an der Stoßstelle soll ein Zusammenpressen
des Dichtungselementes über
die Elastizitätsgrenze
hinaus vermieden werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu
vermeiden, die bei miteinander verbundenen Holzbalken auftreten.
Ausgehend von der
EP
1 690 990 A2 soll eine Verbindung angegeben werden, bei
der das elastische Material dazu dient, die aufgrund von Toleranzen
und Quelleffekten zwischen den Holzbalken auftretenden Zug- und
Drucklasten aufzunehmen und damit eine rein statische und keine
Dichtfunktion zu übernehmen. Des
Weiteren soll eine Verbindung für
ein Gerbergelenk angegeben werden. Ein Gerbergelenk ist eine gelenkige
Verbindung von zwei Holzbalken bzw. Trägern in derselben Achse.
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Erfindungsgemäß wird dies
durch die Merkmale des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Holzbalken nicht
direkt aneinander anschließen,
wie z. B. in der
WO 01/65018 gezeigt,
sondern dass bei einer Verbindung aus einem ersten und einem zweiten
Holzbalken, bei der eine erste Fläche des ersten Holzbalkens
einer zweiten Fläche
des zweiten Holzbalkens gegenüberliegt, zwischen
erster und zweiter Fläche
ein elastisches Material bzw. Element, beispielsweise als weiche
Zwischenschicht, eingebracht ist. Der erste Holzbalken wird mit
dem zweiten Holzbalken im Bereich der ersten und zweiten Fläche durch
mindestens zwei Schrauben, die sich kreuzen, bevorzugt durch zwei
im Wesentlichen in parallel zueinander angeordneten Ebenen liegende
Schrauben, verbunden. Bei einer derartigen Verbindung finden Vollgewindeschrauben
Verwendung.
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Gemäß einem
besonderen Aspekt der Erfindung soll insbesondere das beim Einsatz
von Vollgewindeschrauben als Verbindungsmittel auftretende Aufreißen des
Holzes vermieden bzw. reduziert werden.
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Um
die beim Einsatz von Vollgewindeschrauben auftretenden Probleme
beim Einschrauben zu vermeiden, nämlich das Aufreißen beim
Einschrauben, ist gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass im Bereich der Verbindung zusätzlich quer
zu den Verbindungsschrauben in einer Ebene, die im Wesentlichen
senkrecht auf der Ebene steht, in der die Verbindungsschrauben eingedreht
sind, schlanke Schrauben eingedreht werden. Alternativ oder zusätzlich können auch
Löcher
für die Vollgewindeschrauben
teilweise oder über
die ganze Länge
der Schraube vorgebohrt werden. Insbesondere wird dies in dem Balken
durchgeführt,
in den die Schrauben als erste eingedreht werden. Zusätzlich oder
alternativ können
bei Vollgewindeschrauben durch in der Spitze angeordnete Fräser und/oder
im Bereich des Schraubenschaftes angeordnete Aufweiter ein Aufreißen vermindert
werden.
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Das
Eindrehen von schlanken Schrauben quer zu Verbindungsschrauben ist
insbesondere bei der Verwendung von Zwischenschichten besonders vorteilhaft,
da hier die Neigung zum Aufreißen
gegenüber
herkömmlichen
Holzverbindungen, bei den die Holzbalken satt aneinander anliegen,
höher ist,
da die Einschraubpunkte bei einer derartigen Ausführungsform
näher am
Rand des Holzes zu liegen kommen.
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Die
Technik Aufreißen
durch Eindrehen von quer zur Verbindung liegenden Schrauben kann
auch verwendet werden, wenn Holzbalkenverbindungen eingesetzt werden,
bei denen kein elastisches Zwischenmaterial verwendet wird.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn das elastische Material, das in die Holzbalken
eingebracht wird, in Form einer Zwischenschicht ausgebildet ist, wobei
die Zwischenschicht bevorzugt eine Dicke d aufweist, die im Bereich
zwischen 0,1 mm–10
cm, bevorzugt zwischen 0,1 mm–1
cm liegt. Die Zwischenschicht, die zwischen die beiden miteinander
zu verbindenden Holzbalken eingebracht wird, erstreckt sich bevorzugt über den
gesamten Bereich der ersten beziehungsweise der zweiten Fläche der
Holzbalken, die im Wesentlichen einander gegenüberliegen.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung kann das elastische Material
in Form einer elastischen Zwischenschicht aus einem weichen quer
zur Faser belasteten Holzplatte oder Holzfaserplatte bestehen.
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Im
Allgemeinen ist es so, dass das Material der elastischen Zwischenschicht
weicher ist, das heißt
eine größere Elastizität aufweist
als das Material der beiden miteinander zu verbindenden Holzbalken.
Typischerweise ist der Elastizitätsmodul
des elastischen Materials wenigstens 5-mal, insbesondere wenigstens
10-mal geringer, bevorzugt wenigstens 20-mal geringer als der Elastizitätsmodul
der Holzbalken in Richtung der entstehenden Drucklast.
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Bei
einem Konstruktionsholz, z. B einem Holzbalken liegt der E-Modul
in Faserrichtung zwischen 7 und 20 kN/mm2,
bevorzugt zwischen ungefähr
10 und 12 kN/mm2, und quer zur Faserrichtung im
Bereich 0,2 bis 1 kN/mm2, bevorzugt zwischen
0,3 kN/mm2 und 0,5 kN/mm2.
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Wird
beispielsweise das Konstruktionsholz bei einem Haupt-/Nebenträgeranschluss
eingesetzt, so ist der E-Modul in Druckrichtung am Hauptträger quer
zur Faserrichtung und liegt im Bereich von 0,2 bis 1 kN/mm2. Der E-Modul des eingesetzten elastischen
Werkstoffes bei einer derartigen Verbindung ist dann wenigstens
5 mal geringer, d. h. liegt im Bereich 0,04 kN/mm2 bis
0,2 kN/mm2.
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Wird
das Konstruktionsholz bei einem Gerbergelenk eingesetzt, so ist
der E-Modul in Druckrichtung bei beiden Balken in Faserrichtung
ausgebildet und liegt im Bereich zwischen 7 und 20 kN/mm2, bevorzugt zwischen 10 und 12 kN/mm2. Der E-Modul des eingesetzten elastischen
Werkstoffes bei einer derartigen Verbindung ist dann wenigstens
5 mal geringer, d. h. liegt im Bereich 1,4 kN/mm2 bis
4 kN/mm2.
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Neben
der Verwendung von Holzplatten oder Holzfaserplatten kann die elastische
Zwischenschicht auch ein Kunststoff oder einen Kunststoffschaum
umfassen. Die speziellen Kunststoffe zeichnen sich insbesondere
durch keine oder nur eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme aus. Sie
sind bevorzugt feuchtigkeitsbeständig,
dauerelastisch, weitgehend unbrennbar oder haben einen hohen Feuerwiderstand.
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Alternativ
zu den beschriebenen elastischen Zwischenschichten kann als elastisches
Element, das zwischen die beiden Holzbalken eingebracht wird, bzw.
diese elastisch miteinander verbindet auch ein metallisches Federelement
vorgesehen sein. Das metallische Federelement kann beispielsweise
aus gefalzten, gehärteten
Blechen bestehen. Als Metall eignet sich besonders martensitischer
nichtrostender Stahl, aber auch austenitischer nichtrostender Stahl bei
Nutzungsklasse 2 oder 3 nach Eurocode 5.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann als elastische Zwischenschicht auch eine Mineralfaserplatte
zwischen die Holzbalken eingebracht werden. Besonders geeignet sind
Mineralfaserplatten, die eine minimale Dichte von vorzugsweise mindestens 100
kg/mm3 aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
zweier Holzbalken mit Hilfe einer elastischen Zwischenschicht kann
bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Verbindungen eingesetzt
werden. So ist eine derartige Verbindung möglich, beispielsweise bei einem Haupt-/Nebenträgeranschluss,
bei dem der Querschnitt des Hauptträgers stets größer ist
als der des Nebenträgers.
Auch die Verbindung von Holzbalken mit Hilfe eines Gerbergelenkes
oder die Verbindung von Holzbalken gleicher Querschnitte, beispielsweise
einer Pfosten-/Riegel- oder Pfosten-/Balkenverbindung, wäre möglich. Unter einem Gerbergelenk versteht
man wie oben beschrieben eine gelenkige Verbindung von zwei Holzbalken
bzw. Trägern
in derselben Achse.
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Neben
der erfindungsgemäßen Verbindung stellt
die Erfindung auch ein Verfahren zum Verbinden von wenigstens zwei
Holzbalken zur Verfügung, wobei
der Holzbalken mittels in beide Holzbalken eingreifende Schrauben
befestigt werden. Zwischen einer ersten Fläche und einer zweiten Fläche des
ersten beziehungsweise zweiten Holzbalkens, die im Wesentlichen
gegenüberliegen,
ist beispielsweise eine elastische Zwischenschicht eingebracht.
Bevorzugt werden die beiden Holzbalken durch wenigstens zwei kreuzend
eingedrehte Schrauben miteinander verbunden. Die kreuzend eingedrehten
Schrauben sind so eingedreht, dass gewährleistet ist, dass sie sich
nicht treffen. Sie können,
müssen
aber nicht in zwei zueinander im Wesentlichen parallel angeordneten
Ebenen liegend eingedreht sein.
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Ganz
besonders bevorzugt ist es, wenn mehr als zwei Schrauben die beiden
Holzbalken verbinden. Bevorzugt sind die kreuzend eingedrehten Schrauben
so eingedreht, dass der Kreuzungspunkt im Wesentlichen in dem Bereich
auftritt, indem die beiden Holzbalken sich einander gegenüberliegen, das
heißt
im Bereich des Anstoßpunktes
beziehungsweise der elastischen Zwischenschicht. Bevorzugt wird
bei dem Verfahren zunächst
die elastische Zwischenschicht oder der elastische Schaum vor dem
Verbinden der Holzbalken eingelegt. Auch die umgekehrte Vorgehensweise
wäre möglich, d.
h. Einbringen der elastischen Zwischenschicht nach Verbinden der
Holzbalken.
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Um
ein Aufreißen
zu verhindern, das beim Einbringen der Schrauben, insbesondere bei
Verwendung von Vollgewindeschrauben auftreten kann, ist es bevorzugt,
wenn vor dem Verbinden der Holzbalken wenigstens eine, vorzugsweise
aber mindestens zwei Schrauben quer zur Verbindungsschraube eingeschraubt
wird. Bevorzugt sind schlank ausgebildete Schrauben.
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Auch
die Verwendung von speziellen Vollgewindeschrauben als Verbindungsschrauben
mit entsprechenden Frässpitzen
und Aufweitbereichen im Schaft wäre
vorteilhaft.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann bei einer Vielzahl von Holz-Holz-Verbindungen eingesetzt werden, beispielsweise
bei Haupt-/Nebenträgeranschlüsse, Koppelfetten,
Pfosten-/Riegelanschlüssen,
Pfosten-/Balkenanschlüssen oder
Gerbergelenken. Auch die Verbindung kompletter Rahmen und Sparren
am First oder an einer Traufe sind möglich, ohne dass hier detailliert
darauf eingegangen werden muss.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele und Figuren
ohne Beschränkung
hierauf beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1a–1b eine
Ausgestaltung einer Pfosten-/Riegelverbindung gemäß der Erfindung;
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2 eine
Ausgestaltung einer Pfosten-/Balkenverbindung gemäß der Erfindung;
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3a–3b einen
Haupt-/Nebenträgeranschluss
gemäß dem Stand
der Technik;
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4a–4b einen
Haupt-/Nebenträgeranschluss
gemäß der Erfindung
mit einer elastischen Zwischenschicht;
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5 ein Gerbergelenk gemäß der Erfindung mit elastischer
Zwischenschicht;
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6 eine
detaillierte Ansicht eines Holzbalkens mit quer zu den Verbindungsschrauben
verlaufenden Schrauben zur Vermeidung eines Aufrisses.
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In 1a ist
eine erste Ausgestaltung einer Verbindung gemäß der Erfindung gezeigt. Im
konkreten Falle handelt es sich um eine Pfosten-/Riegelverbindung,
das ist eine Verbindung von einem ersten Holzbalken 10 und
einem zweiten Holzbalken 20, die jeweils gleiche Querschnitte
Q1 für
den ersten Holzbalken und Q2 für
den zweiten Holzbalken aufweisen. Im Bereich der Verbindung liegt
die Querschnittsfläche
als zweite Fläche 32 mit
der Flächengröße Q2 einer
ersten Fläche 34 an
der Längsseite 36 des
ersten Holzbalkens 10 gegenüber. Der erste Holzbalken 10 ist
mit dem zweiten Holzbalken 20 über zwei gekreuzt verlaufende
Schrauben 40.1, 40.2, insbesondere Vollgewindeschrauben,
verbunden. Wie aus der Draufsicht in 1b zu
ersehen ist, liegen die gekreuzt laufenden Schrauben 40.1, 40.2 in
zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Ebenen 50.1, 50.2.
Die Schrauben kreuzen sich im Wesentlichen in der Projektion in
eine gemeinsame Ebene unter einem im Wesentlichen rechten Winkel 52.
Dies ist eine bevorzugte, aber keine notwendige Ausführungsform.
Der Winkel 52, unter dem die Kreuzung stattfindet, kann
im Bereich zwischen 30 und 60 Grad liegen.
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Wie
aus den 1a und 1b hervorgeht, liegt
der Holzbalken 10 am Holzbalken 20 nicht direkt an.
Vielmehr ist es so, dass zwischen der zweiten Fläche 32 des zweiten
Holzbalkens 20 und der gegenüberliegenden ersten Fläche 34 des
ersten Holzbalkens 10 ein elastisches Material 100 eingebracht ist.
Die Wirkung dieses elastischen Materials gegenüber dem Stand der Technik ist
detailliert in den 4a bis 4b beschrieben,
wobei sich diese Figuren ohne Beschränkung auf einen Haupt-/Nebenträgeranschluss
beziehen. Ein Fachmann wird aber die dort durchgeführten Überlegungen
ohne Weiteres auf die in 1a und 1b dargestellte
Pfosten-/Riegelverbindung oder alle anderen in dieser Anmeldung
gezeigten Verbindungen übertragen.
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Das
elastische Material 100 ist bevorzugt in Form einer Schicht 30 ausgebildet,
beispielsweise einer Holzfaserplatte oder einer Mineralfaserplatte oder
eine quer zur Faser belastete Holzplatte. Auch Kunststoffplatten
wären möglich. Die
Dicke d der elastischen Zwischenschicht 30 liegt im Bereich
von 0,1 mm–10
cm, bevorzugt im Bereich von 1 mm–1 cm. Die elastische Schicht 30 ist
bevorzugt ein weiches Material, wobei die Weichheit beziehungsweise die
Elastizität
geringer ist als die Weichheit beziehungsweise die Elastizität des ersten
Holzbalkens 10 und des zweiten Holzbalkens 20.
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Neben
der Ausbildung als Schichtsystem wäre es auch möglich, das
elastische Material zum Beispiel in Form eines Schaumes in den Zwischenraum
zwischen der zweiten Fläche 32 und
der ersten Fläche 34 einzubringen.
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Das
Einbringen der Zwischenschicht 30 kann vor Befestigung
der Träger
miteinander oder nach deren Befestigung in dem dann entstehenden Zwischenraum
erfolgen. Selbstverständlich
wäre es möglich, die
Befestigung mittels der Vollgewindeschrauben 40.1, 40.2 mit
mehr als einem Schraubenpaar, beispielsweise mit fünf oder
sechs hintereinander liegenden sich kreuzenden Schraubenpaaren vorzunehmen,
je nach Anforderung an die Verbindung. Bevorzugt werden bei der
Verbindung Vollgewindeschrauben eingesetzt. Insbesondere, wenn die Schrauben
am Rand eingedreht werden sollen oder einfache Schrauben verwendet
werden sollen, kann vorgesehen sein, Löcher in Richtung der Verbindungsschrauben
vorzubohren. Dies reduziert zudem auch die Neigung zum Aufreißen. Um
ein Aufreißen zu
vermindern können
die Vollgewindeschrauben auch mit Fräsköpfen und daran anschließenden Aufweitungsbereichen
im Schaft ausgestattet sein. Eine dritte Variante, um das Aufreißen zu vermeiden
zeigt 6 dieser Anmeldung. Ein Aufreißen wird beispielsweise dann
vermieden, wenn quer zu den Verbindungsschrauben weitere Schrauben,
insbesondere sehr schlanke Schrauben eingedreht werden. Dieser Gedanke
der Erfindung kann zwar vorteilhaft mit einer Verbindung kombiniert
werden, bei der eine elastische Zwischenschicht 100 zwischen
die zu verbindenden Holzbalken 10, 20 eingebracht
wird, selbstverständlich
wäre es
aber auch möglich,
derartige Schrauben zum Verhindern eines Aufrisses auch bei einer
gewöhnlichen
Verbindung vorzusehen, bei der keine elastische Zwischenschicht
im Bereich der Verbindung eingebracht ist.
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In 2 ist
eine alternative Ausgestaltung einer Verbindung gemäß den 1a und 1b gezeigt.
Hierbei handelt es sich um eine Pfosten-/Balkenverbindung. Gleiche
Bauteile wie in den 1a und 1b sind
mit um 200 höheren
Bezugsziffern gekennzeichnet. Der erste Holzbalken 210 dient
hier als Pfosten, wogegen der zweite Holzbalken 220 ein durchlaufender
Balken ist, mit dem der Pfosten verbunden wird. Wieder liegt sich
die erste Fläche 234 des
ersten Balkens gegenüber
der zweiten Fläche 232 des
zweiten Balkens. Die Flächengröße bestimmt
sich durch die Querschnittsfläche
Q1 des ersten Balkens 210. Sowohl im Falle der Pfosten-/Riegelverbindung
gemäß 1a wie
auch der Pfosten-/Balkenverbindung
gemäß 2 sind
die Querschnitte des ersten Holzbalkens 210 und des zweiten Holzbalkens 220 im
Wesentlichen gleich. Die Verbindung von Pfosten und Balken erfolgt
wiederum mit zwei kreuzend im Wesentlichen in parallele Ebenen liegend
eingedrehten Schrauben 240.1, 240.2. Für die weiche
Zwischenschicht 300 werden wiederum weichere Materialien
als Materialien der Holzbalken selbst gewählt. Diese Materialien sind
schon bei der Beschreibung zu den 1a und 1b aufgezählt.
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In 3a und 3b ist
eine konventionelle Haupt-/Nebenträgerverbindung ohne eine elastische Zwischenschicht
mit den dann auftretenden Kräften gezeigt.
Hierbei handelt es sich um eine Projektion in eine Ebene des Anschlusses,
weswegen die Verbindungsschrauben in der Ebene kreuzend dargestellt sind.
Dies entspricht aber nur einer vereinfachten Darstellung. In der
Realität
liegen die Schrauben versetzt in zwei hintereinander liegenden im
Wesentlichen parallelen Ebenen wie in der Draufsicht in 1b dargestellt.
In 3a ist ein Hauptträger 410 mit zwei Nebenträgern 420.1, 420.2 verbunden.
Der Hauptträger 410 wird
mit dem Nebenträger 420.1 durch
die Schrauben 440.1, 440.2 verbunden, der Hauptträger 410 mit
dem Nebenträger 420.2 durch die
Schrauben 440.3, 440.4.
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In
3a ist
ein Haupt-/Nebenträgeranschluss,
wie er beispielsweise in der
WO
01/65018 verwirklicht wurden, dargestellt. Wie aus
3a hervorgeht,
liegen Hauptträger
410 und
Nebenträger
420.1,
420.2 ohne
ein Zwischenmaterial aneinander an. Aufgrund von Toleranzen bzw.
Quelleffekten bestehen zwischen Hauptträger
410 und Nebenträger
420.1,
420.2 Zwischenräume
415.1,
415.2.
Wie aus
3b hervorgeht, treten aufgrund
der zwischen Haupt- und Nebenträger
bestehenden Lücken
bzw. Zwischenräumen
415.1,
415.2 Biegemomente
417.1,
417.2 des
belasteten Nebenträgers
beispielsweise infolge der Durchbiegung desselben auf. Dies führt wiederum
zur Ausbildung von Druck- und Zuglasten im Bereich des Anschlusses
von Haupt- und Nebenträger.
Die auftretenden Druck- und
Zuglasten führen dazu,
dass die Verbindungselemente, hier die Schrauben
440.1,
440.2,
440.3,
440.4,
zusätzlich
belastet werden und damit die aufnehmbare Anschlusslast reduziert
wird Für
den Haupt-/Nebenträgeranschluss
ist die Drucklast mit Bezugsziffer
419.2,
419.4 bezeichnet,
die vom Nebenträger
auf den Hauptträger
wirkt. Wie aus
3a bis
3b deutlich
zu entnehmen ist, wirkt die Drucklast von den Nebenträgern
420.1,
420.2 auf
den Hauptträger
410, wobei
die Drucklast beim Haupt-/Nebenträgeranschluss im wesentlichen
senkrecht auf der Faserrichtung des Hauptträgers
410 steht. Im
Regelfall hat das Konstruktionsholz des Hauptträgers einen E-Modul quer zur
Faserrichtung im Bereich 0,2 bis 1 kN/mm
2, bevorzugt
zwischen 0,3 kN/mm
2 und 0,5 kN/mm
2. Die Zuglasten sind mit den Bezugsziffern
419.1,
419.3 bezeichnet.
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Die
Querlasten sind mit Bezugsziffern 421.1 für Nebenträger 420.1 und 421.3 für Nebenträger 420.2.
und 421.2 sowie 422.4 für den Hauptträger 410 bezeichnet.
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Die
in dem dargestellten Haupt-/Nebenträgeranschluss auftretenden Zug-
und Drucklasten führen
dazu, dass die Verbindungsschrauben 440.1, 440.2, 440.3, 440.4 zusätzlich belastet
werden und damit die aufnehmende Anschlusslast reduziert wird.
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In 4a und 4b ist
nunmehr die erfindungsgemäße Ausgestaltung
aufgezeigt. Gleiche Bauteile wie in den 3a und 3b sind
mit um 200 erhöhten
Bezugsziffern bezeichnet. Bei der Ausgestaltung gemäß den 4a und 4b wird
zwischen dem Anschluss von Haupt- 610 und Nebenträger 620.1, 620.2 eine
elastische Zwischenschicht 700 eingebracht. Die weiche
Zwischenschicht 700 zwischen dem Ende 624.1 des
Nebenträgers 620.1 und
dem Hauptträger 610 ermöglicht,
dass der belastete Nebenträger 620.1 rotieren
kann, ohne dass am Auflager ein Sekundärmoment, d. h. eine zusätzliche Drucklast 419.1, 419.3 bzw.
Zuglast 419.2, 419.4 wie im Falle von 3b entsteht.
Bevorzugt ist das Material der elastischen Schicht 700 ein
Material, das einen Elastizitätsmodul
aufweist, der wenigstens 5-mal, insbesondere wenigstens 10-mal geringer,
bevorzugt wenigstens 20-mal geringer als der Elastizitätsmodul
der Holzbalken in Richtung der entstehenden Drucklast 419.1, 419.3.
Im Regelfall hat das Konstruktionsholz des Hauptträgers einen
E-Modul quer zur Faserrichtung im Bereich 0,2 bis 1 kN/mm2, bevorzugt zwischen 0,3 kN/mm2 und
0,5 kN/mm2. Dies bedeutet, dass der Elastizitätsmodul
geringer als 0,5 kN/mm2, insbesondere geringer
als 0,05 kN/mm2 ist.
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Hierdurch
ist es möglich,
dass die durch die Traglast der Vollgewindeschraube 640.1, 640.2, 640.3, 640.4 definierte
Auflagelast voll ausgenutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil des
Einbringens einer weichen Zwischenschicht 700 zwischen
dem zu verbindenden Haupt- 610 und Nebenträger 620.1, 620.2 liegt
darin, das Maßtoleranzen,
Bauungenauigkeiten und Schwinden und Quellen des Holzes durch die
weiche Schicht 700 aufgenommen werden, was die Montage
erleichtert. Die im Bereich der weichen Zwischenschicht 700 entstehenden
Biegemomente auf die Verbindungsschrauben 640.1, 640.2, 640.3, 640.4 sind
unbedeutend und können
daher bei der Berechnung der Traglast unberücksichtigt bleiben.
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Die
weiche, elastische Zwischenschicht 700 ist im Regelfall
nur wenige Millimeter dick. Sie liegt bevorzugt im Bereich zwischen
0,1 mm und 10 cm, bevorzugt zwischen 1 mm und 1 cm. Als Materialien für die weiche
Zwischenschicht können
quer zur Faser belastete Holzplatten oder Holzfaserplatten eingesetzt
werden. Alternativ ist es auch möglich
Kunststoffe oder Kunststoffschaum zu verwenden. Auch Mineralfaserplatten
wären denkbar.
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Neben
dem in 3a bis 4b gezeigten Haupt-/Nebenträgeranschluss,
der sich dadurch auszeichnet, dass der Hauptträger einen größeren Querschnitt
aufweist als der Nebenträger,
ist es möglich, eine
erfindungsgemäße Verbindung
auch bei Gerbergelenken vorzunehmen. Eine erfindungsgemäße Verbindung
bei einem Gerbergelenk ist in den 5a bis 5c dargestellt.
Bei einem Gerbergelenk wird wie in 5a gezeigt
ein erster Holzbalken 810 in einem ersten Querschnitt querschnittsgleich
mit einem zweiten Holzbalken 820, mit dem der erste Holzbalken
verbunden wird, verlängert.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen
an das Ende, das heißt
die Querschnittsfläche
des ersten Holzbalkens 810, den zweiten Holzbalken 820 mit
in etwa gleicher Querschnittsfläche
anzuschließen,
wobei die Querschnittsflächen
des ersten 810 und des zweiten Holzbalkens 820 sich
im Wesentlichen gegenüberliegen.
Die Verbindung zwischen erstem 810 und zweitem Holzbalken 820 wird
wie in 5 dargestellt mit Hilfe von
wenigstens zwei kreuzend in die beiden Holzbalken 810, 820 eingeschraubten
Vollgewindeschrauben 840.1, 840.2 vorgenommen,
wobei die Vollgewindeschrauben in unterschiedlichen Ebenen zu liegen
kommen.
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Erfindungsgemäß ist ebenfalls
vorgesehen, um eventuelle Schrumpfungen des Holzes aufzunehmen,
zwischen die Querschnittsflächen
der aneinander anzuschließenden
Holzbalken 810, 820 eine elastische Zwischenschicht 900 einzubringen.
Gleiche Bauteile in den 1a bis 1b sind
mit um 800 erhöhten
Bezugsziffern bezeichnet.
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Um
ein Aufreißen
des Holzes zu vermeiden kann vorgesehen sein, die Löcher der
Verbindungsschrauben vorzubohren. Dies erfordert allerdings einen
weiteren Arbeitsgang. Deswegen ist es bevorzugt, die eingesetzten
Vollgewindeschrauben als selbstbohrende Schrauben auszubilden, das
heißt, sie
beispielsweise mit einer Bohrspitze und einem aufgeweiteten Bereich
zu versehen.
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In 5b ist
nochmals detailliert der Bereich der Verbindung von zwei Holzbalken 810, 820 bei
einem Gerbergelenk gezeigt. Deutlich zu erkennen die zwei sich gegenüberliegenden
Flächen 842, 844 und die
elastische Zwischenschicht 846 zwischen den Flächen 842 und 844.
Des weiteren zu erkennen sind insgesamt zwei sich kreuzende Schraubenpaare
mit Vollgewindeschrauben 840.1, 840.2, 840.3, 840.4, wobei
jede Schraube in im wesentlichen parallel zueinander liegenden Ebenen 1042.1, 1042.2, 1042.3, 1042.4 verläuft. Die
parallelen Ebenen 1042.1, 1042.2, in die die Verbindungsschrauben
eingedreht sind, stehen bei der Ausführungsform gemäß 6a senkrecht auf der Oberfläche 830 der
Holzbalken 810, 820. Dies ist aber nur eine Ausführungsform.
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In 5c ist
eine alternative Ausführungsform
einer Verbindung dargestellt. Bei der alternativen Ausgestaltung
stehen die parallelen Ebenen nicht senkrecht auf der Oberflächen 830 der
Holzbalken 810, 820, sondern schräg um beispielsweise Dach-
oder Schublasten aufnehmen zu können.
Des weiteren können
die Schrauben auch in nicht parallelen Ebenen (nicht gezeigt) angeordent
sein, um weitere seitliche Lasten aufnehmen zu können. Ganz allgemein gesprochen
müssen
die Verbindungsschrauben müssen
lediglich so angeordnet sein, dass sie sich nicht gegenseitig durchdringen.
Die schräg
eingetriebenen Schrauben, die die Verbindung der Holzbalken herstellt
sind mit den Bezugsziffern 1140.1, 1140.2, 1140.3, 1140.4 bezeichnet.
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Die
in 5b für
den speziellen Fall eines Gerbergelenkes gezeigte Verbindung mit
windschief zueinander liegenden Schrauben, die sich kreuzen, sich
dabei aber nicht berühren
kann auf jede Art einer Holz-/Holz-Verbindung übertragen werden und ist nicht
nur auf Gerbergelenke beschränkt.
Bei der Verwendung von windschief zueinander liegenden Schrauben
ist es vorteilhaft die Verbindung so abzustimmen, dass die wirklich
auftretenden Kräfte
in allen drei räumlichen
Dimensionen aufgenommen werden. Hierbei ist es wichtig, dass die
Raumwinkel exakt eingehalten werden.
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In 6 ist
eine alternative Möglichkeit
dargestellt, wie ein Aufreißen,
insbesondere bei einem Gerbergelenk wie in 5a–5c dargestellt
verhindert werden kann.
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Deutlich
zu erkennen sind in
6 zwei im Wesentlichen in parallelen
Ebenen liegenden Verbindungsschrauben
1040.1,
1040.2,
die von unten und von oben durch den anzuschließenden zweiten Holzbalken
1020 beispielsweise
an einem Pfosten hindurchgetrieben werden und in den Pfosten (nicht
gezeigt) eingreifen. Um ein Aufreißen bei einer derartigen Verbindung
eines ersten Holzbalkens (nicht gezeigt) mit einem zweiten Holzbalken
1020 durch
gekreuzte im Wesentlichen in parallelen Ebenen verlaufenden Schrauben
1040.1,
1040.2,
wie zum Beispiel in der
WO 01/65018 beschrieben,
zu verhindern, ist vorgesehen, wenigstens eine, bevorzugt aber zwei Schrauben
1080.1,
1080.2 im
Bereich
1092 des Anschlusses quer zur Richtung der Verbindungsschrauben
1040.1,
1040.2 durch
den Holzbalken
1020 hindurchzutreiben.
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Die
Seite, von der aus die im Wesentlichen quer zu den Verbindungsschrauben
verlaufenden Schrauben 1080.1, 1080.2 in den Holzbalken
eingetrieben sind, ist unerheblich. Dies kann sowohl von links wie
von rechts her erfolgen.
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Die
einzudrehenden Schrauben sind bevorzugt möglichst lange schlanke Schrauben.
Die quer einzuschraubenden Schrauben können, müssen aber keine Vollgewindeschrauben
sein.
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Obwohl
diese Art der Vermeidung vom Aufreißen des Trägers durch Einschrauben zusätzlicher Schrauben
auch bei Verbindungen ohne eine elastische Zwischenschicht wie beispielsweise
in der
WO 01/65018 beschrieben
angewandt werden kann, liegt der bevorzugte Anwendungsbereich in
den zuvor beschriebenen Verbindungen mit elastischer Zwischenschicht,
da dort das Problem des Aufreißens
besonders stark hervortritt, da beim Einfügen einer Zwischenschicht die
Einschraubpunkte näher
am Rand des Holzes zu liegen kommen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird erstmals eine Verbindung von zwei
Holzträgern
angegeben, bei der zuverlässig
Lasten, die aufgrund von Quellen oder Schrumpfen des Körpers auftreten,
abgetragen werden können.
Des Weiteren offenbart die Erfindung erstmals eine zuverlässige Möglichkeit,
um ein Aufreißen
von mit Hilfe von Vollgewindeschrauben hergestellten Verbindungen
zuverlässig
und einfach zu verhindern.