-
-
Die
Erfindung bezieht sich auf Holzfenster, die sich einfach herstellen
lassen und/oder in ihren Dämmeigenschaften verbessert sind.
-
Früher
waren Holzfenster sehr wert verbreitet. Durch den Einsatz von Kunststoff-
und Aluminiumfenstern wurden Holzfenster in modernen Bauten immer
mehr zurückgedrängt. Ein Grund dafür
ist beispielsweise, dass Holzfenster eine aufwendige Pflege erfordern
und im Vergleich zu Kunststoff- oder Aluminiumfenstern einer größeren
Verwitterung unterliegen, beziehungsweise für Schimmel
und Stockflecken anfällig sind.
-
Aluminiumfenster
sind deutlich teurer als Holz- oder Kunststofffenster und sind deshalb
im normalen Einfamilienhausbau weniger verbreitet. Sie sind besonders
stabil und langlebig. Aufgrund der vorteilhaften Eigenschaften des
Aluminiums gibt es bei Fenstern auch Mischformen aus Holz und Aluminium.
-
Kunststofffenster
lassen sich einfach und kostengünstig herstellen und haben
den Vorteil, dass der Kunststoff nicht verrottet, wodurch eine regelmäßige
Erneuerung der Oberflächenbeschichtung entfällt.
Kunststofffenster werden insbesondere in Mietwohnungen eingesetzt.
Ein Nachteil von Kunststofffenstern besteht darin, dass eine spätere
farbliche Umgestaltung nicht möglich ist und Reparaturen
aufwendig sind.
-
Unabhängig
von der Wahl des Materials für die Fenster müssen
moderne Fenster jedoch eine hohe Dämmeigenschaft bereitstellen,
da die Fenster im Vergleich zu isolierten Wänden eine Schwachstelle
in der Wärmeisolierung eines Hauses darstellen. Deshalb
werden üblicherweise moderne Zweischeibenisolierverglasungen
verwendet. Diese Isolierverglasungen werden häufig mit
Edelgas gefüllt und/oder zusätzlich mit Edelmetall
beschichtet.
-
Ausgehend
von diesen Aspekten bieten Holzfenster eine Alternative, wobei durch
entsprechende Konstruktion des Fensters die Anforderungen an die
Dämmeigenschaften und die Witterungsbeständigkeit
erreicht werden können.
-
Holzfenster
weisen Vorteile auf, die mit Kunststofffenstern oder Aluminiumfenstern
nicht erreicht werden können. Beispielsweise haben Holzfenster
eine natürliche Atmungsaktivität, wodurch ein Luftaustausch
ermöglicht wird.
-
Darüber
hinaus haben Holzfenster ein angenehmes Erscheinungsbild. Holzfenster
lassen sich leicht an unterschiedliche Baustile anpassen.
-
Holz
ist ein natürlicher nachwachsender Rohstoff, der ökologisch
unbedenklich ist. Des Weiteren haben Holzfenster bei regelmäßiger
Pflege und Erneuerung des Anstrichs eine sehr lange Lebensdauer.
Beschädigungen am Holzfenster lassen sich im Vergleich
zu Kunststoff- oder Aluminiumfenstern relativ leicht reparieren.
Darüber hinaus ist auch eine Reinigung von Holzfenstern
weitaus umweltverträglicher als die Reinigung von angegrauten
Kunststofffenstern mit Spezialreiniger beziehungsweise von oxidierten
Aluminiumfenstern.
-
Holzfenster
basieren seit vielen Jahren auf der Standardkonstruktion IV68. Ein
Nachteil dieser Konstruktion besteht darin, dass die Fenster eine Schlitz-Zapfen-Verbindung
aufweisen, die eine aufwendige Herstellung mit vielen unterschiedlichen
Arbeitsschritten erfordert. Darüber hinaus lassen sich die
Schlitz-Zapfen-Verbindungen nur mit hohem Aufwand in einer hohen
Qualität herstellen, so dass an den Außenflächen
der Fensterprofile glatte Übergänge entstehen.
-
Ein
weiterer Nachteil dieser bekannten Standardkonstruktion besteht
darin, dass das untere Rahmenprofil meist eine Regenschutzschiene
aufweist, die bspw. aus Aluminium beziehungsweise Kunststoff hergestellt
ist, und die an einer Fensterfalzdichtung am Flügelprofil
anliegt. Somit entsteht an dieser Stelle eine Wärmebrücke,
da die Regenschiene die kalte Außenluft unmittelbar bis
an die Fensterfalzdichtung am Flügelprofil leitet.
-
Ein
weiterer Nachteil der Standardkonstruktion IV 68 besteht darin,
dass der Glasfalz mit einer Glashinterlüftung versehen
ist, um Feuchtigkeit im Glasfalz abzuführen. Dies erfordert
einerseits eine komplexere Herstellung. Andererseits kann durch Verschmutzung
der Glashinterlüftung Feuchtigkeit, die im Hohlraum zwischen
Isolierglasscheibe und Flügelprofil entstanden ist, nicht
abgeführt werden, was zu Stockflecken beziehungsweise Schimmelbildung
führen kann.
-
Bisher
werden Holzfenster mit außen liegenden Beschlägen
hergestellt, an denen der Fensterflügel am Fensterrahmen
aufgehängt ist. Außen liegende Be schläge
stellen sicherheitstechnisch ein Risiko dar. Durch Abschrauben der äußeren
Beschläge beziehungsweise Aushebeln der Scharniere lassen sich
die Fensterflügel vom Fensterrahmen lösen, so dass
der Innenraum nicht mehr geschützt ist.
-
Vor
diesem Hintergrund ergibt sich die Aufgabe der Erfindung ein Holzfenster
anzugeben, welches einfach herstellbar ist und eine verbesserte Wärmeisolierung
beziehungsweise Wärmeentkopplung ermöglicht. Das
Fenster sollte außerdem optisch ansprechend gestaltbar
sein.
-
Die
Erfindung basiert auf dem Gedanken, bei Holzfenstern weitestgehend
eine Gehrungsverbindung der einzelnen Profile einzusetzen. Da bisher insbesondere
eine Hirnholzverleimung von Fensterprofilen nicht zuverlässig
realisiert werden konnte, wurden die Profile bei Holzfenstern meist
mittels einer Schlitz-Zapfen-Verbindung verbunden. Im Gegensatz
dazu schlägt die Erfindung vor, einen PUR-Leim zusammen
mit einer Gehrungsverbindung einzusetzen. Durch Verwendung des PUR-Leims lässt
sich eine sichere Klebeverbindung der Gehrungsschnitte der einzelnen
Profile sicherstellen. Bei dem erfindungsgemäßen
Holzfenster werden insbesondere bei den Verbindungen der Flügelprofile
Gehrungsverbindungen angewendet.
-
Auch
beim Fensterrahmen werden die zwei oben liegenden Verbindungen auf
Gehrung verleimt. Nur die zwei Verbindungen der Fensterrahmenprofile im
unteren Bereich sind als Konterprofilverbindungen ausgebildet, da
das untere Rahmenprofil eine leicht veränderte Kontur aufweist.
-
Durch
Verwendung der Gehrungsverbindungen lassen sich die Flügelprofile
mit dem gleichen Querschnitt und mit weniger Maschinen herstellen, so
dass zur Herstellung der Profile bei einflügeligen Fenstern
nur drei verschiedene Frässchritte erforderlich sind. Das
Flügelprofil lässt sich mit einem einzigen Frässatz
herstellen. Zur Herstellung des Rahmens sind zwei Frässätze
erforderlich, da das untere Rahmenprofil eine andere Kontur als
die beiden seitlichen und das obere Rahmenprofil aufweist. Weiter ist
zur Herstellung des Konterprofils ein weiterer Frässatz
erforderlich. Die Gehrungsschnitte lassen sich einfach mittels einer
Kreissäge herstellen. Bei zweiflügeligen Fenstern
bzw. bei Ausführungen mit Setzhölzern oder Kämpfern
ist jeweils ein weiterer Frässatz notwendig.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das untere Rahmenprofil
so konstruiert, dass es im außen liegenden Bereich einen
Vorsprung aufweist, der nach oben gerichtet ist und an der umlaufenden
Fensterfalzdichtung des Fensterflügels anliegt. Am unteren
Rahmenprofil ist eine Regenschutzschiene angebracht, die einerseits
die Kontur des unteren Rahmenprofils abdeckt und gegen Verwitterung
schützt. Die Regenschutzschiene hat einen oberen Teil,
der vorteilhaft auch mit einer Dichtung versehen werden kann, die
im geschlossenen Zustand des Fensters an der Außenfläche
des unteren Flügelprofils zum Anliegen kommt. Auf diese
Art und Weise wird ein Hohlraum zwischen dem unteren Rahmenprofil
und unteren Flügelprofil gebildet, der vor Regeneintritt
geschützt ist. Weiter ist durch den Vorsprung am unteren
Rahmenprofil, der an der Fensterfalzdichtung anliegt, ein relativ
großer Holzanteil zwischen der Fensterfalzdichtung und
der Regenschutzschiene vorhanden, wodurch die übliche Wärmebrücke
reduziert wird, die bei herkömmlichen Regenschutzschienen
durch direktes Anliegen der Regenschutzschiene an der Fensterfalzdichtung
erzeugt wird. Der Vorsprung ist insbesondere so ausgebildet, dass
er die gleiche Breite aufweist, wie der Abstand zwischen Fensterfalzdichtungsnut
und Außenfläche des Flügelprofils. Vorzugsweise
hat der Vorsprung eine nach außen geneigte Fläche,
um ein Ablaufen von Feuchtigkeit zu ermöglichen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zur Verbesserung
der Dämmeigenschaften und zur Erhöhung der Sicherheit
vorgesehen, das Holzfenster mit innen liegenden oder verdeckten
Beschlägen auszustatten, wobei durch eine umlaufende Überschlagsdichtung,
die an der Innenlage des Flügelprofils angeordnet ist,
eine Luftkammer gebildet wird, die von der Raumluft und von der
Außenluft abgekoppelt ist und somit eine eigene Temperaturzone bildet.
Durch diese eigene Temperaturzone wird eine Wärmebrücke
zwischen Raumluft und Außenluft wie bei üblichen
Fenstern vermindert. Bei Fenstern mit außen liegenden Beschlägen
ist ein Vordringen der Raumluft bis zur Fensterfalzdichtung möglich,
so dass an der Fensterfalzdichtung die Raumluft und die Außenluft
unmittelbar auf die trennende Dichtung treffen, die somit eine Wärmebrücke
darstellt und somit die Dämmeigenschaften maßgeblich
verringert sind.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der Hohlraum zwischen
Glasscheibe und Flügelholz im Glasfalz mit einem Polyurethan- Schaum
ausgefüllt. Das erfindungsgemäße Fenster
weist keine Glashinterlüftung auf, da die Isolierglasscheibe
luftdicht mit dem Polyurethan-Schaum abschließt. Durch
das luftdichte Verkleben kann Feuchtigkeit aus der Raumluft nicht
an die Außenscheibe vordringen, so dass kein Kondensat gebildet
werden kann, welches zu Stockflecken bzw. Schimmel führt.
-
Um
die Isolierglasscheibe bzw. den Glasfalz gegen die Raumluft abzudichten,
besteht einerseits die Möglichkeit die Isolierglasscheibe
mit dem Flügelprofil zu verkleben. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, die Glasleiste mit einem dauerelastischen Material,
bspw. Ampack Superfix, zu versiegeln.
-
Darüber
hinaus kann alternativ oder auch zusätzlich im Flügelprofil
eine Nut eingebracht sein, in die ein Dichtungsgummi eingesetzt
wird, der mit der Glasleiste zusammenwirkt und einen Raumluftaustausch
zwischen Glasfalz und Innenraum verhindert.
-
Die
Außenseite des unteren Flügelprofils wird mittels
einer Flügelabdeckung gegen Verwitterung geschützt.
Im vorderen Bereich ist der Glasfalz mittels einer Schaumstoffdichtung
versehen.
-
Gemäß einer
besonderen Ausgestaltung der Erfindung werden die Profile des Fensters
wenigstens teilweise aus Thermoholz hergestellt. Thermoholz ist
ein wärmebehandeltes Holz, welches in einem Wärmeprozess
gebacken wird. Es wird beispielsweise mit über 200°C
heißem Wasserdampf behandelt, so dass das Thermoholz eine
besondere Formstabilität erhält. Thermoholz ist
ein witterungsresistenter Baustoff, der zunehmend Bedeutung erlangt,
da er ein nachwachsendes Naturprodukt ist und insbesondere nach
seiner Veredelung resistent gegen Verwitterung und auch gegen pflanzliche
und tierische Schädlinge ist und somit keine giftigen Imprägnierstoffe
bzw. umweltbelastende Konservierungsmittel zum Schutz bzw. zur Oberflächenbehandlung
eingesetzt werden müssen. Thermoholz weist eine hohe Langzeitstabilität
auf, ohne dass Rissbildungen bzw. Verzugserscheinungen auftreten,
die bei üblichen Konstruktionen aus bekannten Holzarten
auftreten können.
-
Bisher
war die Verklebung von Thermoholz und insbesondere die Verklebung
bzw. Verleimung von Hirnholz problematisch. Deshalb wurde bei der Verwendung
von Thermoholz keine Gehrungsverbindung eingesetzt. Durch den Ein satz
eines Polyurethan-Leims, beispielsweise Ottocol P86, ist es möglich,
eine dauerhafte und standhafte Klebeverbindung zu erreichen. Somit
lassen sich auch Fensterprofile sicher verleimen, die wenigstens
teilweise aus Thermoholz bestehen. Für eine standhafte
Klebeverbindung ist jedoch die Menge des aufzutragenden PUR-Leims
zu beachten, da bei zu viel PUR-Leim die Festigkeit der Klebeverbindung
herabgesetzt wird. Bei Verwendung von zu wenig PUR-Leim bildet sich im
Bereich der Gehrung ein Kapillarspalt durch den Feuchtigkeit in
die Holzkonstruktion eindringen kann.
-
Das
erfindungsgemäße Fenster, bei dem die Fensterprofile
wenigstens teilweise aus Thermoholz hergestellt sind, müssen
nicht mit einem Oberflächenschutz behandelt werden, wodurch
die Pflege im Außenbereich vollständig entfällt
bzw. sich auf ein Nachölen der Oberfläche beschränkt.
Durch Verwendung einer Gehrungsverbindung entfällt die Schlitz-Zapfen-Verbindung,
wodurch die Fräsarbeiten für die Flügelprofile
in einem Arbeitsschritt durchgeführt werden können.
-
Ein
weiterer Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Fenster
ergibt sich dadurch, dass keine Glashinterlüftung vorgesehen
ist, da der Hohlraum zwischen Glas- und Fensterflügelprofil
mit einem Dämmstoff, bspw. einem PUR-Schaum, ausgefüllt
ist. Dadurch wird eine sehr gute Dämmung zwischen Isolierglasscheibe
und Innenraum erreicht.
-
Zusätzlich
wird der Glasfalz durch Verkleben der Isolierglasscheibe mit der
Glasleiste bzw. dem Flügelprofil oder durch eine Glasleistendichtung
von der Raumluft getrennt. Feuchte Raumluft kann somit nicht bis
in niedrige Temperaturzonen vordringen, so dass ein Entstehen eines
Kondensats verhindert wird.
-
Die
Aufgabe, ein Holzfenster mit verbesserten Dämmeigenschaften
anzugeben, wird auch mit einem Holzfenster gelöst, bei
dem keine Gehrungsverbindungen eingesetzt werden. Allein durch den Vorsprung
zwischen Regenschutzschiene und Fensterfalzdichtung an der Außenlage
des Rahmenprofils wird die Wärmebrücke bei den üblichen
Fenstern stark reduziert. Ein derartiges Holzfenster kann zusätzlich
mit verdeckten Beschlägen und einer Überschlagsdichtung
ausgestattet werden, so dass eine entkoppelte Luftkammer gebildet
wird, die die Dämmung weiter verbessert.
-
Diese
Aufgabe wird darüber hinaus auch mit einem Holzfenster
gelöst, bei dem ausschließlich verdeckte Beschläge
und eine Überschlagsdichtung eingesetzt werden, so dass
eine entkoppelte Luftkammer gebildet wird, die die Dämmung
verbessert. Selbst ohne den Vorsprung am Rahmenprofil wird die Dämmung
durch die entkoppelte Luftkammer verbessert.
-
Um
ein Holzfenster zu erhalten, dessen Lebensdauer durch Vermeidung
von Feuchtigkeitseintrag verlängert wird, kann auch ausschließlich
ein Glasfalz ohne Glashinterlüftung verwendet werden, wobei
der Innenraum von der Isolierglasscheibe so abgedichtet ist, dass
die feuchte Raumluft nicht bis zu den niedrigen Temperaturzonen
im Bereich der Isolierglasscheibe vordringen kann, so dass eine
Bildung von Kondensat vermieden wird und dadurch kein Feuchtigkeitseintrag
entstehen kann.
-
Dem
Fachmann ist es ohne weiteres deutlich, dass man ein verbessertes
Holzfenster auch durch einzelne Teilaspekte oder durch Teilkombinationen
der hier offenbarten Erfindung erreichen kann.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Figuren näher
erläutert.
-
1a zeigt
eine Schnittdarstellung eines Fensters gemäß dem
Stand der Technik;
-
1b zeigt
eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Fensters
mit außen liegenden Beschlägen;
-
2a zeigt
einen Schnitt durch ein unteres Flügelprofil und ein unteres
Rahmenprofil gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
2b zeigt
eine 3D-Ansicht von Fensterecken mit durchlaufender Überschlagsdichtung
und verdeckten Beschlägen gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
3 zeigt
einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Fenster
im seitlichen oder oberen Bereich;
-
4 zeigt
einen Schnitt durch ein zweiflügeliges Fenster im Bereich
des Stulpes gemäß der vorliegenden Erfindung;
und
-
5 zeigt
eine Innenansicht eines erfindungsgemäßen Fensters.
-
1a zeigt
eine Schnittdarstellung durch ein unteres Flügel- und Rahmenprofil 111, 112.
Am unteren Rahmenprofil 111 ist eine Regenschutzschiene 113 befestigt,
die bis an eine Fensterfalzdichtung 117 reicht und an dieser
anliegt. Der obere Bereich 113a der Regenschutzschiene
ist zu einer Außenfläche des unteren Flügelprofils 112 gerichtet, wobei
jedoch ein geringer Abstand zwischen dem oberen Bereich der Regenschutzschiene
und der Außenfläche des Flügelprofils
besteht. Im oberen Bereich des Flügelprofils 112 ist
der Glasfalz 120 angeordnet. Der Glasfalz 120 dient
der Aufnahme der Isolierglasscheibe 114. Im Sockelbereich
des Glasfalzes 120 ist eine im Wesentlichen umlaufende
Glashinterlüftungsnut 119 angeordnet. Von der
Innenraumseite ist die Isolierglasscheibe 114 durch eine
Glasleiste 115 fixiert.
-
1b zeigt
eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Fensters
mit einer Schlitz-Zapfen-Verbindung 120 und außen
liegenden Beschlägen 121. Durch die außen
liegenden Beschläge 121 kommt es zu einem Vordringen
von Raumluft bis an die Fensterfalzdichtung 117. Selbst
bei Verwendung einer nicht dargestellten Überschlagsdichtung
würde diese Überschlagsdichtung im Bereich der
Beschläge nicht dichtend anliegen, so dass die feuchte Raumluft
zur Fensterfalzdichtung gelangen kann, wo sie aufgrund des Temperaturgefälles
kondensiert.
-
Nachteilig
bei dem in 1a und 1b dargestellten
Fenster ist, dass die Regenschutzschiene 113 bis an die
Fensterfalzdichtung 117 heranragt. Weiter wird bei außen
liegenden Beschlägen 121, wie in 1a gezeigt,
zwischen der Fensterfalzdichtung 117 und der Anschlagseite 112a des
unteren Flügelprofils 112 keine eigene Temperaturzone gebildet,
da dieser Raum aufgrund der außen liegenden Beschläge 121 nicht
abgeschlossen ist. Somit kann es passieren, dass bei niedrigen Außentemperaturen
im Bereich der Fensterfalzdichtung 117 die Taupunkttemperatur
der feuchten Raumluft unterschritten wird, was zur Bildung von Kondensat
im Bereich der Regenschutzschiene 113 bzw. an der Fensterfalzdichtung 117 führt
und einen Feuchtigkeitseintrag ins Fenster nach sich zieht.
-
Beim
Glasfalz 120 kann bei einer undichten Verbindung zur Raumluft
ein Kondensat im Bereich der Außenscheibe der Isolierglasscheibe 114 gebildet
werden, welches sich im unteren Bereich des Glasfalzes 120 sammelt
und über die Glashinterlüftungsnut 119 abgeführt
werden kann.
-
2a zeigt
einen Schnitt durch ein unteres Flügelprofil 212 und
ein unteres Rahmenprofil 211 gemäß der
vorliegenden Erfindung.
-
Das
Rahmenprofil 211 setzt sich aus einer Außenlage 211a und
einer Innenlage 211b zusammen. Ähnlich setzt sich
das Flügelprofil 212 aus einer äußeren
Lage 212a und einer inneren Lage 212b zusammen.
Herstellungsbedingt kann es erforderlich sein, eine weitere mittlere
Lage einzubetten, die jedoch zur Erklärung der Erfindung
nicht erforderlich ist und deshalb nicht dargestellt ist. Bei der
Darstellung gemäß 2 liegt
das untere Rahmenprofil auf einer unteren Rahmenaufdoppelung 229 auf.
Das Flügelprofil 212 als auch das Rahmenprofil 211 können
dabei aus unterschiedlichen Holzarten hergestellt werden, so dass
für die Außenlagen 212a, 211a jeweils ein
Holz verwendet wird, welches besonders witterungsbeständig
ist, beispielsweise Thermoholz. Für die Innenlagen 212b, 211b kann
ein Holz verwendet werden, dass vom Farbton und der Maserung an
den Innenraum angepasst ist.
-
Am
unteren Rahmenprofil 211 ist eine Regenschutzschiene 213 mittels
mehrerer Verbindungselemente 213b befestigt. Die Regenschutzschiene 213 weist
einen oberen Teil 213a auf, der zur Außenseite
der äußeren Lage 212a des unteren Flügelprofils 212 gerichtet
ist und eine Gummilippe 213c befestigt, die an der Außenseite
der äußeren Lage 212a anliegt, um somit
einen ersten Hohlraum A zu bilden.
-
Erfindungsgemäß weist
das untere Rahmenprofil 211 einen nach oben gerichteten
Vorsprung 230 auf, der sich über die gesamte Breite
der äußeren Lage 211a erstreckt und an
der Fensterfalzdichtung 217 anliegt. Die Form des Vorsprungs 230 kann
dabei beliebig gewählt werden, jedoch ist eine Neigung zur
Außenseite zur Abführung von Wasser vorteilhaft.
Der Vorsprung 230 ist dabei so ausgebildet, dass er mit
einer ausreichenden Fläche an der Fensterfalzdichtung anliegt,
um die Fensterfalzdichtung 217 ausreichend einzudrücken
und um somit eine gute Abdichtung zu erreichen. Aufgrund des Vorsprungs 230 kann
die Regenschutzschiene 213 die niedrige Außentemperatur
nicht bis zur Fensterfalzdichtung 217 leiten, wodurch die
Temperatur an der Fensterfalzdichtung 217 im Vergleich
zu herkömmlichen Fenstern um einige Grad Celsius höher
liegt.
-
Im
unteren Flügelprofil 212 ist ein Glasfalz 220 mit
einem relativ großen Glaseinstand von etwa 20 mm eingefräst.
Der Glaseinstand bei bekannten Holzfenstern beträgt dagegen
meist nur 10 mm. Durch den großen Glaseinstand wird eine
verbesserte Dämmung erreicht. Der untere Bereich des Glasfalzes 220 wird
mit einem Dämmstoff, bspw. PUR-Schaum 226 ausgeschäumt.
-
In
den Glasfalz 220 wird auf die im Bereich des Dämmstoffes 226 positionierte
Glasverklotzung eine dreifache Isolierglasscheibe 214 gesetzt.
Die Isolierglasscheibe 214 kann auch als Doppelscheibe ausgebildet
sein. Zwischen der dreifachen Isolierglasscheibe 214 und
der linksseitigen Innenfläche des Glasfalzes 220 ist
ein Dichtband 227, beispielsweise aus Schaumstoff, angeordnet.
Die obere geneigte Fläche der äußeren
Lage 212a des unteren Flügelprofils 212 ist
mit einer Flügelabdeckung 225 versehen, die einer
Verwitterung dieser Fläche entgegenwirkt, wobei der Bereich
zwischen Flügelabdeckung 225 und Glasscheibe mit
einer Silikondichtung 224 abgedichtet ist.
-
Von
der Innenseite des Fensters wird die Isolierglasscheibe 214 mittels
einer Glasleiste 215 befestigt. Die Glasleiste 215 wird
dabei luftdicht mit der Isolierglasscheibe 214 verbunden.
Zur luftdichten Verbindung zwischen Glasleiste 215 und
Isolierglasscheibe 214 kann ein Klebeband 231 verwendet
werden, welches an der senkrechten Seite der Glasleiste 215 zwischen
Isolierglasscheibe 214 und Glasleiste 215 und
zwischen dem Flügelprofil 212b und der Unterseite
der Glasleiste 215 anliegt.
-
Eine
weitere Möglichkeit, die alternativ oder zusätzlich
zur Abdichtung der Isolierglasscheibe 214 von der Innenseite
eingesetzt werden kann, besteht darin, die Glasleiste 215 an
ihrem linksseitigen Bereich mit einer Fase 232 zu versehen,
in die ein dauerelastisches Material, beispielsweise Ampack Superfix,
eingebracht wird, wodurch eine Versiegelung zwischen Isolierglasscheibe 214 und
der Glasleiste erreicht wird.
-
Die
Glasleiste 215 weist in ihrem nach unten gerichteten Auflagebereich
eine Ausfräsung 222 in Form einer Hohlkehle auf,
die sicherstellt, dass die Glas leiste 215 eben auf der
oberen Fläche der inneren Lage 212b des Flügelprofils 212 aufliegt.
In diese obere Fläche der inneren Lage 212b ist
weiter alternativ oder zusätzlich eine Glasleistennut 221 eingebracht,
in die eine nicht dargestellte Gummidichtung eingesetzt wird, um
somit den Innenraum luftdicht von der Isolierglasscheibe 214 abzudichten.
-
Aufgrund
der luftdichten Abdichtung der Isolierglasscheibe 214 zur
Innenseite ist eine Glashinterlüftung nicht notwendig,
wodurch der Herstellungsprozess weiter vereinfacht wird.
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist das Fenster mit verdeckten Beschlägen
am Fensterrahmen aufgehängt, die von außen nicht
sichtbar sind, wie es in 2b und 5 ersichtlich
ist. Die innere Lage 212b des Flügelprofils 212 weist
eine Überschlagsdichtung 216 auf, die im geschlossenen
Zustand des Fensters vollständig an der Innenfläche des
Rahmenprofils 211 zum Anliegen kommt. Aufgrund dieser verdeckten
Beschläge wird eine von der Außenluft und von
der Raumluft abgekoppelte Luftkammer B gebildet, die eine andere
Temperatur als im Bereich A aufweist. Weiter ist die Temperatur
der Luftkammer B von der Innentemperatur im Bereich C verschieden,
so dass sich bei kalten Wetterlagen folgende Temperaturverhältnisse
TA < TB < TC ergeben. Durch die zusätzliche
Luftkammer B wird sichergestellt, dass im Bereich der Überschlagsdichtung 216 kein
Kondensat auftreten kann. Aufgrund der entkoppelten Luftkammer B
wird darüber hinaus auch ein Auftreten von Kondensat an
der Fensterfalzdichtung 217 verhindert.
-
Bei
kalten Wetterlagen tritt die höchste Luftfeuchtigkeit im
Innenbereich auf, wobei die Luftfeuchtigkeit in der Luftkammer B
niedriger als die der Innenluft, aber feuchter als die der Außenluft
ist. Dabei ergeben sich folgende Luftfeuchtigkeitsverhältnisse ΦA > ΦB > ΦC. Aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit im
Bereich der Luftkammer B wird das Entstehen von Kondensat an der
Fensterfalzdichtung 217 oder an der Überschlagsdichtung 216 verhindert.
Auf diese Art und Weise wird die bei herkömmlichen Fenstern bestehende
Wärmebrücke drastisch reduziert, wodurch die Dämmeigenschaft
des erfindungsgemäßen Fensters verbessert wird.
-
Die
Entkopplungsfunktion der Luftkammer B kann weiter dadurch verbessert
werden, dass die Nut zur Aufnahme der Überschlagsdichtung 216 näher zur Anlagefläche
der Innenlage 212b eingefräst wird, so dass die Überschlagsdichtung 216 stärker
als vom Hersteller vorgeschrieben an die Innenlage 211b des Rahmenprofils 211 gepresst
wird und somit ein Luftaustausch verhindert wird. Die Nut wird erfindungsgemäß 0,5
mm näher als bekannt und vorgeschrieben an der nach außengerichteten
Fläche der inneren Lage 212b des Flügelprofils
angeordnet.
-
Das
erfindungsgemäße Fenster weist darüber
hinaus einen tiefen Glaseinstand auf, wobei die nicht dargestellte
Verklotzung und die Abstandshalter 228 der Isolierglasscheibe 214 gemäß 2a unterhalb
der Glasleiste 215 bzw. der Oberkante der äußeren
Lage 212a des Flügelprofils 212 angeordnet
sind. Aufgrund des hohen Glaseinstandes wird eine weitere Verbesserung
der Wärmedämmung erreicht. Insbesondere wird ein
besserer Isothermenverlauf erreicht. Bei dem in 2a und 3 dargestellten
erfindungsgemäßen Fenster ist ein Glasfalz von
20 mm vorgesehen. Durch den hohen Glaseinstand wird erreicht, dass
der Isothermenverlauf weiter innerhalb der Konstruktion verläuft,
wodurch eine mögliche Kondensatbildung im Bereich der Silikonabdichtung 223 und
eine Kondensatbildung aufgrund von eingebrachter Feuchtigkeit verhindert
wird.
-
Weiter
ist im Bereich A an der nach unten gerichteten Fläche der äußeren
Lage 212a des unteren Flügelprofils eine Abtropfnut 234 angeordnet,
die der Oberflächenspannung von Wasser entgegenwirkt, falls
es zu einem Wassereintritt bei Starkregen kommt, wodurch sich ein
Wassertropfen bzw. eine Wasserfläche so nicht bis zur Fensterfalzdichtung 217 erstrecken
kann.
-
2b zeigt
eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Fensters mit einer umlaufenden Überschlagsdichtung 216 und
verdeckten Beschlägen. Wie es aus 2b ersichtlich
ist, liegt die Überschlagsdichtung 216 im Bereich
der verdeckten Beschläge luftdicht an. Somit kann die Raumluft
nicht in den Zwischenraum B eindringen, wodurch die entkoppelte
Luftkammer B gebildet wird. Weiter sind in 2b die
Gehrungsverbindungen der einzelnen Profile erkennbar.
-
3 zeigt
einen Schnitt durch ein Flügelprofil 312 und ein
Rahmenprofil 311, wies es in den seitlichen und oberen
Bereichen des Fensters vorhanden ist. Das Profil des Flügels 312 ist
in allen Bereichen des Fensters gleich auf gebaut, mit der einzigen
Ausnahme, dass am unteren Flügelprofil die in 3 nicht
dargestellte Flügelabdeckung 225 vorhanden ist,
wie sie in 2a dargestellt ist.
-
Ebenso
ist das Rahmenprofil 311 in den seitlichen Bereichen und
im oberen Bereich des Fensters gleich ausgestaltet, wobei im Unterschied
zum unteren Rahmenprofil gemäß 2 die äußere
Lage 311a verschieden ist. Die äußere
Lage 311a gemäß 3 weist
einen Vorsprung 335 auf, der über eine Außenfläche
der äußeren Lage 312a des Flügelprofils 312 greift
und den Vorsprung 330, der an der Fensterfalzdichtung 217 anliegt, überragt.
-
4 zeigt
einen Schnitt durch ein Flügelprofil eines zweiflügeligen
Fensters im Bereich des Stulpes. Der Standflügel 401 ist ähnlich
aufgebaut, wie ein Rahmenprofil 312 gemäß 3.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass in das Profil des Standflügels 401 der
Glasfalz zur Aufnahme der Isolierglasscheibe des Standflügels
eingebracht ist. Der andere Dreh-/Kippflügel 402 entspricht
im Querschnitt dem Flügelprofil 312 gemäß 3.
-
5 zeigt
eine Ansicht eines erfindungsgemäßen einflügeligen
Fensters von Innen. Der Flügelrahmen 512 ist in
allen vier Ecken mit einer Gehrungsverbindung verbunden. Das obere
Rahmenprofil 511c ist im oberen Bereich mittels einer Gehrungsverbindung
mit den beiden seitlichen Rahmenprofilen 511b verbunden.
Die beiden seitlichen Rahmenprofile 511b sind mit dem unteren
Rahmenprofil 511a mittels einer stumpf gestoßenen
Konterprofilverbindung verbunden und verleimt.
-
Bei
der Gehrungsverbindung der Flügelprofile bzw. der Rahmenprofile
werden jeweils in den Eckbereichen ein bis zwei Schwalbenschwanzverbinder eingebracht,
wodurch der Einsatz von Schraubzwingen beim Verleimen entfallen
kann. Die Schwalbenschwanzverbinder werden in die zu den Einbauwänden
gerichteten Flächen der Flügel- und Rahmenprofile
an den jeweiligen Gehrungsverbindungen eingeschlagen. Dadurch erhält
der Rahmen bzw. der Flügel eine ausreichende Eigenstabilität.
Sollte die Klemmwirkung der Schwalbenschwanzverbinder für eine
fugenlose Passung nicht ausreichend sein, kann eine Presspassung
durch das Einbringen einer Holzschraube verstärkt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Fenster zeichnet sich dadurch
aus, dass aufgrund der Gehrungsverbindungen keine üblichen
Schlitz-Zapfen-Verbindungen erforderlich sind, wodurch die Herstellung
vereinfacht wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der äußeren Lage des unteren Rahmenprofils
wird darüber hinaus die Wärmebrücke im
Bereich der Fensterfalzdichtung 217 vermindert, da der große
Holzanteil des Vorsprungs 230 zur Entkopplung zwischen
Außenluft und einer Luftkammer B bereitsteht. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Fensters entsteht
durch die Kombination von verdeckten Beschlägen mit einer Überschlagsdichtung 216,
die zur Bildung einer entkoppelten Luftkammer B führen,
wodurch die Wärmebrücke zwischen Innenluft und
Außenluft weiter reduziert wird, um somit die Dämmeigenschaften
des Fensters zu verbessern.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-