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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel
zum Beobachten des rückwärtigen Verkehrs.
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Die
DE 202 11 737 U1 beschreibt
ein Kraftfahrzeug mit einer Hintertür, an der ein Rückspiegel befestigt
ist, um den Verkehr von hinten erfassen zu können. Der
Rückspiegel wird am Äußeren der Hintertür
befestigt, und zwar mit einer Saugscheibe auf dem Türglas
oder mit einem Magnet am Türrahmen.
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Es
ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, ein
Kraftfahrzeug mit einem stabil befestigten Rückspiegel
bereitzustellen, mit dem Fahrgäste der zweiten Sitzreihe
den rückwärtigen Verkehr erfassen können.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen ergeben
sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer
B-Säule, in die ein Rückspiegel integriert ist,
der bezogen auf einen sitzenden Fahrgast in Augenhöhe angeordnet
ist.
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Der
Rückspiegel, bspw. ein asphärischer Spiegel zur
Vergrößerung des Sichtfelds, kann von sitzenden
Fahrgästen der zweiten Sitzreihe eingesehen werden, dient
der Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs und
erhöht damit die Sicherheit der Fahrgäste beim
geplanten Aussteigen aus dem Kraftfahrzeug.
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Durch
die B-Säule als Befestigungsort für den Rückspiegel
ist dessen Befestigung besonders stabil und zuverlässig,
da damit eine Verbindung Rückspiegel-Kraftfahrzeug entweder
per Stoffschluss (zum Beispiel durch Verschweißen oder
Verkleben) oder zumindest teilweise durch Formschluss (zum Beispiel
durch Verschrauben) erfolgen kann. So ist zum Beispiel eine Verbindung
möglich, bei der eine Halterung des Rückspiegels
mit der B-Säule verschraubt oder verschweißt wird.
Der karosseriefeste Befestigungsort B-Säule bringt dabei
weniger Erschütterungen für den Rückspiegel
mit sich als eine Befestigung an einer beweglichen Hintertür,
sodass die Gefahr eines Verstellens des Rückspiegels geringer
ist.
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Durch
die Integration des Rückspiegels in die B-Säule
erfährt dieser einen gewissen Schutz, auch gegen ein unbeabsichtigtes
Verstellen. Darüber hinaus fällt eine motorische
Verstellung des Rückspiegels leichter, mit der die Spiegelausrichtung
individuell auf den jeweiligen Fahrgast in der zweiten Sitzreihe
abgestimmt werden kann, wie es nachfolgend noch näher erläutert
werden wird. Dies ergibt sich daraus, dass hierfür benötigte
mechanische Vorkehrungen und Kabel wegen der größeren
Abmessungen leichter in eine B-Säule verlegt werden können als
in einen Türrahmen im Scheibenbereich.
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In
weiteren Ausführungsformen ist als Rückspiegel
ein Innenrückspiegel oder ein ein- und ausklappbarer Außenrückspiegel
vorgesehen. Im ersten Fall werden in Kombination mit der Integration
in die B-Säule abragende Teile im Fahrgastraum vermieden,
die eine Verletzungsgefahr für die Fahrgäste mit sich
bringen könnten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform ist der Rückspiegel
höhenverstellbar ausgebildet und lässt sich beispielsweise
von Hand in Längsrichtung der B-Säule verschieben.
Komfortabler ist es, wenn ein Antrieb, z. B. ein Elektromotor, für
eine Höhenverstellung des Rückspiegels und/oder
zum Verschwenken des Rückspiegels vorgesehen ist. Dadurch
lässt sich die Position des Rückspiegels, zum
Beispiel elektromotorisch, individuell an die Körpergröße
des Fahrgastes anpassen, wodurch sich sowohl für Kinder
als auch für Erwachsene ein optimales Sichtfeld ergibt. Die
Position des Rückspiegels ist damit nicht nur ein Kompromiss
für alle denkbaren Fahrgäste, der mehr oder weniger
gelungen gut ist, sondern ist maßgeschneidert für
die Bedürfnisse des einzelnen Fahrgastes, wodurch seine
Sicherheit erhöht wird.
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Durch
die Integration des Rückspiegels sowie seiner zugehörigen
Halterung in die B-Säule lassen sich diese beiden Teile
in der Höhe verstellen, ohne dass es zu einer Reibpaarung
mit sichtbaren Karosserieteilen kommt. Damit kommt es bei diesen nicht
zu Lackschäden, wie es zum Beispiel bei einer starken magnetischen
Halterung an der Hintertür der Fall wäre. Weiterhin
ist durch die Integration die Scheibe der Hintertür nicht
in ihrer Bewegung blockiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform sind in einer Seitentür
angeordnete Betätigungsmittel für den Antrieb
vorgesehen. Die Bedienung kann wie bei einem Fensterheber über
Druckschalter oder Hebel erfolgen, die in der Vorder- und/oder Hintertür
angeordnet sind und die ggf. zentral über entsprechende
Mittel in der Fahrertür blockiert werden können.
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Eine
komfortable Handhabung der individuellen Abstimmung der Rückspiegelposition
auf den Fahrgast ist dann möglich, wenn ein Datenspeicher zum
Speichern einer Position des Rückspiegels und wenn Auswahlmittel
für das Positionieren des Rückspiegels gemäß einer
im Datenspeicher abgelegten Position des Rückspiegels vorhanden
sind. Bei dem Auswahlmittel kann es sich um einen Drehknopf mit verschiedenen
Rastpositionen handeln, bei dem jede Rastposition einer Position
eines Rückspiegels entspricht. So kann in einem ersten
Schritt für einen Fahrgast, bspw. für ein Kind,
die optimale Position bzgl. der Höhe und bzgl. einer vertikalen
Schwenkachse bestimmt und im Datenspeicher abgelegt werden. Dies
bietet sich insbesondere bei Fahrgästen an, die häufiger
mit dem Fahrzeug fahren, wie zum Beispiel alle Mitglieder einer
Familie. In einem zweiten Schritt werden die Positionsdaten mithilfe
der Auswahlmittel abgerufen und kann eine automatische aber gleichzeitig
individuell abgestimmte Einstellung der Rückspiegelposition
mit dem Antrieb erfolgen. Im Beispielsfall können dann
die Positionsdaten des jeweiligen an der Sitzposition sitzenden
Familienmitglieds abgerufen und ohne erneute Justage eingestellt
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform, die auch mit der Ausführungsform
des letzten Absatzes kombiniert werden kann, besitzt das Kraftfahrzeug
einen Bordcomputer, wobei der Bordcomputer ausgebildet ist, beim
Einschalten der Zündung ein Signal auszugeben, das einen
Antrieb veranlasst, den Rückspiegel in eine erste Position,
nachfolgend Gebrauchsposition genannt, zu bewegen, und bei dem weiterhin
der Bordcomputer ausgebildet ist, beim Ausschalten der Zündung
ein Signal auszugeben, das einen Antrieb veranlasst, den Rückspiegel
in eine zweite Position, nachfolgend geschützte Position
genannt, zu bewegen. Durch diese Ausbildung kann beispielsweise
das Ein- und Ausklappen bei einem Rückspiegel automatisiert
werden. Wenn der Rückspiegel auf einem Drehteller drehbar
gelagert ist, können die beiden genannten Positionen auch Drehpositionen
des Rückspiegels sein. Alternativ kann der Rückspiegel
in einer Ausbuchtung der B-Säule montiert sein und kann
ein drehbarer Zylinderabschnitt aktiviert über die Zündung
verdreht werden, um den Rückspiegel entweder freizugeben
oder zu verdecken.
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Bei
einer weiteren Ausbildungsform besitzt das Kraftfahrzeug eine Halterung
für den Rückspiegel, die als Teil der Innenverkleidung
der B-Säule ausgestaltet ist. Zusätzlich kann
die Halterung eine Verstellmechanik für eine Höhenverstellung
des Rückspiegels sowie für dessen Verschwenken
um eine vertikale bzw. parallel zur B-Säule ausgerichtete Achse
besitzen, wobei ein Verstellen manuell oder mit mindestens einem
elektrischen Antrieb erfolgen kann. Bei dieser Art der Integration
des Rückspiegels in die B-Säule besitzt also die
Innenverkleidung der B-Säule ein Modul in Gestalt der obigen
Halterung, das ein Automobilunternehmen vom Zulieferer beziehen
kann und das bei der Montage mit den restlichen Teilen der Innenverkleidung
befestigt wird, bspw. über Clip-Verbindungen. Die Wahl
einer derartigen Halterung bzw. eines derartigen Moduls der Innenverkleidung
der Seitenwand bzw. der B-Säule senkt den Montageaufwand
bei der Kfz-Fertigung und reduziert die Kosten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform sind die Hintertüren
des Kraftfahrzeugs hinten angeschlagen. Diese Türen öffnen
damit gegen die Fahrtrichtung, was die Sicht nach hinten einschränkt
und den oben beschriebenen Rückspiegel besonders nützlich macht.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Halterung für
einen (Rück-)Spiegel, ausgebildet als Teil einer Innenverkleidung
einer B-Säule eines Kraftfahrzeugs, wobei die Halterung
eine Verstellmechanik für eine Höhenverstellung
des Rückspiegels und für sein Verschwenken um
eine vertikale Achse besitzt. Hierfür gelten die Ausführungen
des vorletzten Absatzes sinngemäß.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm für
einen Bordcomputer eines Kraftfahrzeugs, das, wenn es zum Ablauf
gebracht wird, das Kraftfahrzeug veranlasst, beim Einschalten der
Zündung einen Rückspiegel von dessen B-Säule in
eine erste Position, Gebrauchsposition genannt, zu bewegen, und
das das Kraftfahrzeug veranlasst, beim Ausschalten der Zündung
den Rückspiegel in eine zweite Position, geschützte
Position genannt, zu bewegen. Das Computerprogramm kann dabei entweder
auf einem Datenträger, zum Beispiel einer CD, abgelegt
sein, oder, wenn es drahtlos bzw. per Funk übertragen wird,
die Form eines Datenstroms bzw. eines Signals oder einer Signalfolge
vorliegen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende
Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen
in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen
den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken
sollen. Es zeigen:
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1 ausschnittsweise
ein Kraftfahrzeug in der perspektivischen Seitenansicht vom Fahrgastraum
her gesehen,
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2 eine
Halterung für den Rückspiegel,
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3 eine
schematische Ansicht der motorischen Einstellung des Rückspiegels.
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Bei
den Figuren, die allgemein mit gleichen Bezugszeichen gleiche Gegenstände
bezeichnen, zeigt 1 die linke Seitenwand 1 eines
Kraftfahrzeugs 3. In der B-Säule 7 ist
eine Halterung 5 mit einem asphärischer Rückspiegel 9 integriert,
der bei geschlossener Hintertür (nicht gezeigt) durch die Scheibe
hindurch eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs
ermöglicht. Der Rückspiegel 9 ist somit als
Innenrückspiegel ausgestaltet.
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2 zeigt
die Halterung 5 im Detail. Die Halterung 5 besteht
aus Kunststoff und ist Teil der Innenverkleidung der B-Säule 7.
Der Rückspiegel 9 lässt sich entlang
des Schlitzes 10 vertikal verfahren und mit einer einer
Verstellmechanik um eine Achse verschwenken, die parallel zum Schlitz 10 ist.
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3 zeigt
in einer Prinzipdarstellung die Ansteuerung des in der B-Säule 7 integrierten
Rückspiegels 9 durch einen Antrieb 11,
um den Rückspiegel 9 sowohl in der Höhe
zu verstellen als auch um die vertikale Achse zu verschwenken. Der
Antrieb 11 wird vom Bordcomputer 13 angesteuert,
dem ein Datenspeicher 15 zugeordnet ist.
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Beim
Einschalten der Zündung 17 gibt der Bordcomputer 13 ein
Signal an den Antrieb 11, sodass dieser den Rückspiegel 9 in
eine Gebrauchsstellung überführt. Beim Ausschalten
der Zündung 17 gibt es ein entsprechendes Signal,
um den Rückspiegel 9 in eine geschützte
Position zu überführen.
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Durch
das Auswahlmittel 19, beispielsweise ein Drehknopf mit
Rastpositionen, wird beim Einschalten die konkrete, vom Antrieb 11 einzustellende Position
des Rückspiegels 9 bestimmt. Befindet sich der
Drehknopf in der Stellung „1”, so wird der der Stellung „1” zugeordnete
Datensatz vom Bordcomputer 13 aus dem Datenspeicher 15 abgerufen
und über die Signalleitung 21 dem Antrieb 11 mitgeteilt. Die
zur Stellung „1” korrespondierende Position des Rückspiegels 9 bzgl.
Höhe und Drehwinkel um eine vertikale Achse wird entsprechend
eingestellt. Wählt man manuell über den Drehknopf
eine andere Stellung aus, bspw. die Stellung „3”,
so wird entsprechend der der Stellung „3” zugeordnete
Datensatz abgerufen und der Rückspiegel 9 auf
entsprechende Art und Weise vom Antrieb 11 positioniert.
Jeder Drehknopfstellung entspricht damit ein Datensatz im Datenspeicher 15.
Jeder Datensatz kann einer anderen Person zugeordnet sein, bspw.
allen Mitgliedern einer Familie, sodass die optimale Sichtfeldeinstellung
für die Fahrgäste nur einmal vorgenommen werden
muss.
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Obwohl
vorstehend konkrete Ausführungsformen beschrieben wurden,
wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsformen
nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschränken.
Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente
und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten
Erfindung fallen.
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- 1
- Seitenwand
- 3
- Kraftfahrzeug
- 5
- Halterung
- 7
- B-Säule
- 9
- Rückspiegel
- 10
- Schlitz
- 11
- Antrieb
- 13
- Bordcomputer
- 15
- Datenspeicher
- 17
- Zündung
- 19
- Auswahlmittel
- 21
- Signalleitung
- 23
- Verstellmechanik
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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