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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschätzen der Fahrergröße, wobei wenigstens ein Rückspiegel schwenkbar an einem Fahrzeug gelagert wird, der Rückspiegel in eine Position geschwenkt wird, in welcher der Fahrzeugfahrer mittels des Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt, und die Verschwenkung des Rückspiegels gemessen wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Abschätzen der Fahrergröße, mit wenigstens einem Rückspiegel, der schwenkbar an einem Fahrzeug gelagert und in eine Position schwenkbar ist, in welcher der Fahrzeugfahrer mittels des Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt, einer Auswerteeinrichtung und wenigstens einer Winkelerfassungseinrichtung, mittels welcher die Verschwenkung des Rückspiegels erfassbar und als Information an die Auswerteeinrichtung abgebbar ist.
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In modernen Fahrzeugen wird zur Insassenerkennung und Airbag-Steuerung mit verschiedenen Sensoren versucht, die Größe und das Gewicht der Insassen und des Fahrers zu ermitteln. Die
DE 10 2004 017 066 A1 offenbart z. B. ein Kraftfahrzeug mit Positionierungsmitteln für Fahrzeuginsassen, wobei die Positionierungsmittel in Abhängigkeit von in einer Auswerteeinrichtung ausgewerteten Sensorsignalen einer Sensoreinrichtung betätigbar sind. Die Sensorsignale umfassen Fahrzeugaufbaubeschleunigungen repräsentierende Signale, welche als Indikatorsignale für eine Insassenverlagerung ausgewertet werden. Die Ansteuerung der Positionierungsmittel erfolgt in Abhängigkeit einer morphologische Daten von Fahrzeuginsassen ermittelnden Sensorik, die einen die Körpergröße des Fahrzeuginsassen ermittelnden Sensor aufweist, welcher eine Position des Kopfes des Fahrzeuginsassen erfasst. Der Sensor zur Ermittlung der Position des Kopfes ist in einem mittigen Rückspiegel integriert und als kapazitiver Sensor ausgebildet.
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Der kapazitive Sensor ist nicht für andere Aufgaben einsetzbar und somit zusätzlich zu bereits vorhandenen Sensoren vorzusehen. Ferner erfolgt durch die Sensorik eine direkte Abtastung des Fahrers, was relativ aufwändig und somit teuer ist.
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Die
EP 1 097 845 A2 offenbart einen Außenrückspiegel mit einer verstellbar gelagerten Glasbaugruppe und einem elektrischen Verstellantrieb zur fernsteuerbaren Verstellung der Glasbaugruppe, wobei die Position der Glasbaugruppe mit zumindest einem Sensor bestimmbar ist. Um eine berührungslose und verschleißfreie Erfassung der Position der Glasbaugruppe zu ermöglichen, ist der Sensor als Magnetsensor ausgebildet, der mit einem im Außenrückspiegel vorgesehenen Magnetelement derart zusammenwirkt, dass der Magnetsensor oder das Magnetelement an der Verstellbewegung der Glasbaugruppe teilnimmt. Somit liefert der Magnetsensor in Abhängigkeit von der Position des Magnetelements ein veränderliches Ausgangssignal, aus dem in einer Auswerteeinheit die Position der Glasbaugruppe ableitbar ist. Der Verstellantrieb weist ein Getriebeelement auf, durch welches eine Stellbewegung auf die Glasbaugruppe übertragbar ist, wobei das Magnetelement an der Stellbewegung des Getriebeelements teilnimmt. Dabei ist das Magnetelement derart angeordnet, dass es bei der Verstellbewegung der Glasbaugruppe mit im Wesentlichen konstanten Abstand parallel zum Magnetsensor verfahren wird. Um die Winkelposition der Glasbaugruppe sowohl gegenüber einer X-Achse als auch einer dazu nicht parallel verlaufenden Y-Achse zu bestimmen, weist der Außenrückspiegel zwei Magnetsensoren und zwei funktionskomplementär angeordnete Magnetelemente auf.
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Die genannten Sensoren dienen zum Einstellen des Außenrückspiegels in eine gewünschte Position (Memory-Funktion). Eine Fahrergrößenabschätzung ist nicht aus
EP 1 097 845 A2 bekannt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine relativ kostengünstige Möglichkeit zur Fahrergrößenabschätzung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach Anspruch 1 und mit einer Vorrichtung nach Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Abschätzen der Fahrergröße wird wenigstens ein Rückspiegel schwenkbar an einem Fahrzeug gelagert, wobei der Rückspiegel in eine Position geschwenkt wird, in welcher der Fahrzeugfahrer mittels des Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt. Die Verschwenkung des Rückspiegels wird gemessen, wobei ein Schätzwert für die Fahrergröße auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels bestimmt wird.
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Es wird davon ausgegangen, dass der Fahrer den oder die Rückspiegel derart einstellt, dass er eine optimale Sicht nach hinten erlangt. Da ausgehend vom Rückspiegel die Richtung für eine optimale Sicht nach hinten als fahrerunabhängig angesehen wird und somit vorbekannt ist, lässt sich der Schätzwert für die Fahrergröße über eine oder mehrere einfache Reflektionsgleichungen bestimmen, wenn die Verschwenkung des Rückspiegels bekannt ist. Bevorzugt wird auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels die Position der Augen des Fahrers bestimmt, welche ein Maß für den Schätzwert bildet. Der Schätzwert für die Fahrergröße wird somit von der bestimmten Position der Augen des Fahrers abgeleitet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zum Messen der Verschwenkung des Rückspiegels eine Winkelerfassungseinrichtung verwendet, die vorzugsweise in den Rückspiegel oder in eine den Rückspiegel umfassende Rückspiegelbaugruppe integriert wird. Die Winkelerfassungseinrichtung ist als vergleichsweise kostengünstige Sensorik darstellbar, da auf eine direkte Abtastung des Fahrers verzichtet werden kann. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Winkelerfassungseinrichtung zusätzlich zur Einstellung des Rückspiegels in eine gewünschte Position (Memory-Funktion) verwendet. Auch hierdurch können Kosten reduziert werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Rückspiegel an einem Fahrzeugaufbau des Fahrzeugs oder an einem mit dem Fahrzeugaufbau fest verbundenen Bauteil schwenkbar gelagert. Insbesondere wird der Rückspiegel an einer Windschutzscheibe, an einem Windschutzscheibenrahmen, an einem Fahrzeugdach oder an einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs schwenkbar gelagert, wobei die Windschutzscheibe, der Windschutzscheibenrahmen, das Fahrzeugdach und die Fahrzeugtür dem Fahrzeugaufbau zugerechnet werden. Zwar lässt sich eine Fahrzeugtür relativ zum Fahrzeugaufbau schwenken, während der Fahrt ist die Tür aber geschlossen und somit ortsfest zum Fahrzeugaufbau. Das Verschwenken des Rückspiegels erfolgt somit bevorzugt relativ zum Fahrzeugaufbau des Fahrzeugs.
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Der Rückspiegel wird bevorzugt im Insassenraum des Fahrzeugs angeordnet und bildet somit einen Innenspiegel. Vorzugsweise wird der Innenspiegel bezüglich der Quererstreckung des Fahrzeugs mittig oder in etwa mittig angeordnet. Alternativ kann der Rückspiegel aber auch außerhalb des Insassenraums angeordnet werden, sodass er einen Außenspiegel bildet.
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Wie oben bereits angesprochen, wird davon ausgegangen, dass der Fahrer den oder die Rückspiegel für eine optimale Sicht nach hinten einstellt. Aus diesem Grund sitzt der Fahrer während des Verschwenkens des oder der Rückspiegel bevorzugt auf einem Fahrersitz im Insassenraum des Fahrzeugs.
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Im einfachsten Fall wird eine konstante Sitzposition angenommen, sodass das Abschätzen der Fahrergröße allein auf Basis der gemessenen Verschwenkung möglich ist. In der Regel werden Fahrer unterschiedlicher Größe aber den Fahrersitz des Fahrzeugs und somit ihre Sitzposition unterschiedlich einstellen. Bevorzugt wird somit wenigstens eine zusätzliche, von der Position des Fahrers im Fahrzeug abhängige Größe gemessen, wobei der Schätzwert für die Fahrergröße zusätzlich auf Basis der gemessenen zusätzlichen Größe bestimmt wird. Die zusätzliche Größe wird z. B. durch Messen der axialen Fahrersitzposition gewonnen. Vorzugsweise wird auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels und der gemessenen zusätzlichen Größe die Position der Augen des Fahrers bestimmt, von welcher der Schätzwert für die Fahrergröße abgeleitet wird.
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Bevorzugt werden an dem Fahrzeug mehrere Rückspiegel schwenkbar gelagert, wobei die Rückspiegel jeweils in eine Position geschwenkt werden, in welcher der Fahrer mittels des jeweiligen Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt. Die Verschwenkungen der Rückspiegel werden gemessen, wobei der Schätzwert für die Fahrergröße auf Basis der gemessenen Verschwenkungen der Rückspiegel bestimmt wird. Durch das Messen der Verschwenkungen mehrerer Rückspiegel ist es nicht mehr erforderlich, von einer festgelegten, vorbestimmten Fahrersitzposition auszugehen. Der Schätzwert für die Fahrergröße kann somit auch bei unterschiedlichen Fahrersitzpositionen zuverlässig ermittelt werden, ohne einen zusätzlichen Sensor zur direkten Erfassung der axialen Fahrersitzposition vorzusehen. Bevorzugt wird auf Basis der gemessenen Verschwenkungen der Rückspiegel die Position der Augen des Fahrers bestimmt, von welcher der Schätzwert für die Fahrergröße abgeleitet wird.
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Die Rückspiegel werden vorzugsweise im Abstand zueinander angeordnet. Einer der Rückspiegel wird bevorzugt im Insassenraum des Fahrzeugs angeordnet und bildet somit einen Innenspiegel. Vorzugsweise wird der Innenspiegel bezüglich der Quererstreckung des Fahrzeugs mittig oder in etwa mittig angeordnet. Ferner wird ein anderer der Rückspiegel bevorzugt außerhalb des Insassenraums angeordnet und bildet somit einen Außenspiegel. Jeder der Rückspiegel wird vorzugsweise am Fahrzeugaufbau oder an einem mit diesem fest verbundenen Bauteil gelagert. Der Innenspiegel wird z. B. an der Windschutzscheibe, am Windschutzscheibenrahmen oder am Fahrzeugdach schwenkbar gelagert. Der Außenspiegel wird z. B. an einer Fahrzeugtür schwenkbar gelagert.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Abschätzen der Fahrergröße, mit wenigstens einem Rückspiegel, der schwenkbar an einem Fahrzeug gelagert und in eine Position schwenkbar ist, in welcher der Fahrzeugfahrer mittels des Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt, einer Auswerteeinrichtung und wenigstens einer Winkelerfassungseinrichtung, mittels welcher die Verschwenkung des Rückspiegels messbar und als Information an die Auswerteeinrichtung abgebbar ist, wobei mittels der Auswerteeinrichtung ein Schätzwert für die Fahrergröße auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels bestimmbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt, welche gemäß allen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläuterten Ausgestaltungen weitergebildet sein kann. Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren gemäß allen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläuterten Ausgestaltungen weiterbildbar.
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Mittels der Auswerteeinrichtung ist bevorzugt auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels die Position der Augen des Fahrers bestimmbar und von dieser der Schätzwert für die Fahrergröße ableitbar.
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Bevorzugt ist der Rückspiegel am Fahrzeugaufbau oder an einem mit diesem fest verbundenen Bauteil schwenkbar gelagert. Insbesondere ist der Rückspiegel an einer Windschutzscheibe, an einem Windschutzscheibenrahmen, an einem Fahrzeugdach oder an einer Fahrzeugtür des Fahrzeugs schwenkbar gelagert. Der Rückspiegel ist bevorzugt im Insassenraum des Fahrzeugs angeordnet und bildet somit einen Innenspiegel. Vorzugsweise ist der Innenspiegel bezüglich der Quererstreckung des Fahrzeugs mittig oder in etwa mittig angeordnet. Alternativ kann der Rückspiegel aber auch außerhalb des Insassenraums angeordnet sein, sodass er einen Außenspiegel bildet.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Rückspiegel mittels eines Kugelgelenks schwenkbar am Fahrzeug gelagert. Das Kugelgelenk weist bevorzugt eine Gelenkkugel auf, die schwenkbar in einer Aufnahme mit einer hohlkugelförmigen Lagerfläche gelagert ist. Hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine universelle Schwenkbarkeit des Rückspiegels.
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Der Rückspiegel ist bevorzugt Teil einer Rückspiegelbaugruppe, die zusätzlich zu dem Rückspiegel eine Halterung umfasst, an welcher der Rückspiegel schwenkbar gelagert ist. Die Halterung ist insbesondere am Fahrzeugaufbau oder an einem mit diesem fest verbundenen Teil befestigt. Vorzugsweise ist die Halterung starr mit dem Fahrzeugaufbau oder dem Teil oder mit einer Fahrzeugtür verbunden. Bevorzugt umfasst die Rückspiegelbaugruppe das Kugelgelenk, sodass der Rückspiegel mittels des Kugelgelenks schwenkbar an der Halterung gelagert ist. Vorzugsweise ist die Gelenkkugel fest mit dem Rückspiegel verbunden, sodass die Aufnahme fest mit der Halterung verbunden oder durch diese gebildet ist. Es ist aber auch eine umgekehrte Anordnung möglich, wonach die Gelenkkugel fest mit der Halterung verbunden ist. In diesem Fall ist die Aufnahme fest mit dem Rückspiegel verbunden oder durch diesen gebildet.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Winkelerfassungseinrichtung als Komponenten einen oder wenigstens einen Magneten und einen oder wenigstens einen magnetfeldempfindlichen Sensor, wobei eine der Komponenten ortsfest zum Rückspiegel und die andere der Komponenten ortsfest zum Fahrzeug angeordnet ist. Bevorzugt ist die Winkelerfassungseinrichtung in das Kugelgelenk integriert. Insbesondere ist eine erste der Komponenten mit der Gelenkkugel und eine zweite der Komponenten mit der Aufnahme fest verbunden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens eine Messvorrichtung vorgesehen, mittels welcher eine zusätzliche, von der Position des Fahrers im Fahrzeug abhängige Größe messbar und als Information an die Auswerteeinrichtung abgebbar ist, wobei mittels der Auswerteeinrichtung der Schätzwert für die Fahrergröße zusätzlich auf Basis der gemessenen zusätzlichen Größe bestimmbar ist. Hierdurch kann berücksichtigt werden, dass die axiale Position des Fahrersitzes bei unterschiedlichen Fahrern nicht konstant ist, sondern durch den jeweiligen Fahrer an seine Körpergröße und Fahrgewohnheiten angepasst wird. Beispielsweise ist mittels der Messvorrichtung die axiale Fahrersitzposition als zusätzliche Größe erfassbar. Mittels der Auswerteeinrichtung ist bevorzugt auf Basis der gemessenen Verschwenkung des Rückspiegels und der gemessenen zusätzlichen Größe die Position der Augen des Fahrers bestimmbar und von dieser der Schätzwert für die Fahrergröße ableitbar.
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Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere Rückspiegel, die schwenkbar an dem Fahrzeug gelagert und jeweils in eine Position schwenkbar sind, in welcher der Fahrer mittels des jeweiligen Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt, und mehrere Winkelerfassungseinrichtungen, mittels welchen die Verschwenkungen der Rückspiegel messbar und als Information an die Auswerteeinrichtung abgebbar sind, wobei mittels der Auswerteeinrichtung der Schätzwert für die Fahrergröße auf Basis der gemessenen Verschwenkungen der Rückspiegel bestimmbar ist. Mittels der Auswerteeinrichtung ist bevorzugt auf Basis der gemessenen Verschwenkungen der Rückspiegel die Position der Augen des Fahrers bestimmbar und von dieser der Schätzwert für die Fahrergröße ableitbar.
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Die Rückspiegel sind vorzugsweise im Abstand zueinander angeordnet. Einer der Rückspiegel ist bevorzugt im Insassenraum des Fahrzeugs angeordnet und bildet somit einen Innenspiegel. Ferner ist ein anderer der Rückspiegel bevorzugt außerhalb des Insassenraums angeordnet und bildet somit einen Außenspiegel. Jeder der Rückspiegel ist bevorzugt am Fahrzeugaufbau oder an einem mit diesem fest verbundenen Bauteil gelagert. Der Innenspiegel ist z. B. an der Windschutzscheibe, am Windschutzscheibenrahmen oder am Fahrzeugdach schwenkbar gelagert. Der Außenspiegel ist z. B. an einer Fahrzeugtür schwenkbar gelagert.
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Das Fahrzeug ist insbesondere ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise ein Personenkraftwagen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine teilweise Seitenansicht der Vorrichtung nach 1 und
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3 eine schematische Schnittansicht des im Insassenraum angeordneten Rückspiegels nach 1.
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Aus 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung 1 zur Abschätzung der Fahrergröße ersichtlich, wobei die Vorrichtung 1 einen im Insassenraum 2 eines Fahrzeugs 3 angeordneten Rückspiegel 4 aufweist. Der Rückspiegel 4 ist schwenkbar an einer mit einem Fahrzeugaufbau 5 des Fahrzeugs 3 fest verbundenen Windschutzscheibe 6 gelagert. Ferner umfasst das Fahrzeug 3 zwei am Fahrzeugaufbau 5 gelagerte Fahrzeugtüren 7 und 8, an denen jeweils ein Außenspiegel 9 bzw. 10 schwenkbar gelagert ist. Dabei ist der Außenspiegel 9 an der Fahrzeugtür 7 schwenkbar gelagert, und der Außenspiegel 10 ist an der Fahrzeugtür 8 schwenkbar gelagert. Die gewöhnliche Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs ist mit dem Pfeil 11 gekennzeichnet, der auch die axiale Richtung (Fahrzeuglängsrichtung) x des Fahrzeugs 3 definiert. Die Fahrzeugquerrichtung ist mit y gekennzeichnet. Ferner ist die in axialer Richtung x verlaufende Mittellängsachse 37 des Fahrzeugs 3 dargestellt.
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Auf einem im Insassenraum 2 angeordneten Fahrersitz 12 sitzt ein Fahrer 13, der die Spiegel 4, 9 und 10 jeweils in eine derartige Position schwenkt, in welcher der Fahrer 13 mittels des jeweiligen Rückspiegels eine optimale Sicht nach hinten erlangt. Diese optimale Sicht nach hinten wird bezüglich der Spiegel 4, 9 und 10 durch die Pfeile 14, 15 und 16 angedeutet, wobei der Pfeil 14 dem Spiegel 4, der Pfeil 15 dem Spiegel 9 und der Pfeil 16 dem Spiegel 10 zugeordnet ist. Durch einfache Reflexionsgleichungen lässt sich nun ausgehend von jedem der Spiegel eine Blickrichtung 17, 18 und 19 bestimmen, wobei jede dieser Blickrichtungen zwischen dem jeweiligen Spiegel und den Augen 20 des Fahrers 13 verläuft. Dabei ist die Blickrichtung 17 dem Spiegel 4, die Blickrichtung 18 dem Spiegel 9 und die Blickrichtung 19 dem Spiegel 10 zugeordnet. Blickt der Fahrer mit seinen Augen 20 in Richtung 17 auf den Spiegel 4, so erhält er eine optimale Sicht nach hinten in Richtung 14. Blickt der Fahrer mit seinen Augen in Richtung 18 auf den Spiegel 9, so erhält er eine optimale Sicht nach hinten in Richtung 15. Blickt der Fahrer mit seinen Augen in Richtung 19 auf den Spiegel 10, so erhält er eine optimale Sicht nach hinten in Richtung 16. Da die optimalen Richtungen 14, 15 und 16 bekannt und vom Fahrer unabhängig sind, lässt sich aus den Blickrichtungen 17, 18 und 19 die Position der Augen 20 des Fahrers 13 im Fahrzeug 3 bestimmen. Hieraus lässt sich ein Schätzwert für die Fahrergröße ableiten, welche durch die Position der Augen 20 charakterisiert ist.
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Da die Richtungen 17, 18 und 19 abhängig von den Verschwenkungen der Spiegel sind, ist für jeden der Spiegel eine Winkelerfassungseinrichtung 21, 22 und 23 vorgesehen, wobei die Winkelerfassungseinrichtung 21 dem Spiegel 4, die Winkelerfassungseinrichtung 22 dem Spiegel 9 und die Winkelerfassungseinrichtung 23 dem Spiegel 10 zugeordnet ist. Die Winkelerfassungseinrichtungen sind gleichartig aufgebaut, wobei in 3 die Winkelerfassungseinrichtung 21 detaillierter dargestellt ist.
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Aus 2 ist eine teilweise Seitenansicht der Vorrichtung 1 ersichtlich, wobei lediglich der Rückspiegel 4 dargestellt ist. Ferner ist die Fahrzeughochrichtung z angedeutet.
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3 zeigt einen Schnitt durch den Spiegel 4 in axialer Richtung x. Wie aus 3 ersichtlich, umfasst der Spiegel 4 einen Träger 24, der ein spiegelndes Element 25 trägt. Der Träger 24 ist mit einer Gelenkkugel 26 fest verbunden, die in einer hohlkugelförmigen Lagerfläche 27 einer Spiegelhalterung 28 schwenkbar gelagert ist, die somit eine Aufnahme für die Gelenkkugel 26 bildet und starr mit der Windschutzscheibe 6 verbunden ist. In der Gelenkkugel 26 ist ein stabförmiger, insbesondere zylindrischer Permanentmagnet 29 befestigt, der in einem Topf 30 aus ferromagnetischem Material sitzt. Die Topfränder dienen somit bevorzugt als magnetischer Flussleiter für einen dem Topfboden zugewandten magnetischen Pol des Magneten 29. Der Topf 30 sitzt zusammen mit dem Magneten 29 in einer Ausnehmung 31 der Gelenkkugel 26, wobei dem Magneten 29 gegenüberliegend in der Halterung 28 ein magnetfeldempfindlicher Sensor 32 angeordnet und auf einer mit der Halterung 28 fest verbundenen Leiterplatte 33 befestigt ist. Der Sensor 32 kann durch Schwenken des Spiegels 4 hervorgerufene Änderungen des von dem Magneten 29 erzeugten Magnetfelds erfassen, sodass der Magnet 29 und der Sensor 32 die Winkelerfassungseinrichtung 21 bilden, mittels welcher eine Verschwenkung des Spiegels 4 relativ zu der Halterung 28 erfassbar und ein diese Verschwenkung charakterisierendes elektrisches Signal 34 an eine Auswerteeinrichtung 35 abgebbar ist. Die Auswerteeinrichtung 35 ist ferner mit den anderen Winkelerfassungseinrichtungen 22 und 23 gekoppelt, sodass mittels der Auswerteeinrichtung 35 ein Schätzwert für die Fahrergröße bestimmbar und ein diesen Schätzwert charakterisierendes Signal 36 abgebbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Abschätzung der Fahrergröße
- 2
- Insassenraum
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Rückspiegel des Fahrzeugs
- 5
- Fahrzeugaufbau des Fahrzeugs
- 6
- Windschutzscheibe des Fahrzeugs
- 7
- Fahrzeugtür
- 8
- Fahrzeugtür
- 9
- Außenspiegel
- 10
- Außenspiegel
- 11
- Fahrtrichtung
- 12
- Fahrersitz
- 13
- Fahrer
- 14
- Richtung der optimalen Sicht nach hinten
- 15
- Richtung der optimalen Sicht nach hinten
- 16
- Richtung der optimalen Sicht nach hinten
- 17
- Blickrichtung
- 18
- Blickrichtung
- 19
- Blickrichtung
- 20
- Augen des Fahrers
- 21
- Winkelerfassungseinrichtung
- 22
- Winkelerfassungseinrichtung
- 23
- Winkelerfassungseinrichtung
- 24
- Träger des Spiegels
- 25
- spiegelndes Element
- 26
- Gelenkkugel
- 27
- Lagerfläche
- 28
- Spiegelhalterung
- 29
- Magnet
- 30
- Topf
- 31
- Ausnehmung in Gelenkkugel
- 32
- magnetfeldempfindlicher Sensor
- 33
- Leiterplatte
- 34
- Signal
- 35
- Auswerteeinrichtung
- 36
- Signal
- 37
- Mittellängsachse des Fahrzeugs
- x
- axiale Richtung/Fahrzeuglängsrichtung
- y
- Fahrzeugquerrichtung
- z
- Fahrzeughochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004017066 A1 [0002]
- EP 1097845 A2 [0004, 0005]