DE102016002289A1

DE102016002289A1 - Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102016002289A1
Application number: DE102016002289.2A
Authority: DE
Inventors: Hanna Bellem; Miriam Hosak; Jürgen Schmidt; Wolfgang Stolzmann
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-02-25
Filing date: 2016-02-25
Publication date: 2016-08-11

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers (F) eines Fahrzeugs, wobei mittels zumindest einer in einer Umgebung eines Lenkrads (2) des Fahrzeugs angeordneten Kamera (4) zumindest ein Kopf des Fahrers (F), insbesondere dessen Gesicht, erfasst wird. Erfindungsgemäß werden durch das Lenkrad (2) hervorgerufene Verdeckungen eines Sichtbereichs der zumindest einen Kamera (4) zwischen dieser und dem Kopf, insbesondere dem Gesicht des Fahrers (F) ermittelt und bei einem Auftreten einer Verdeckung wird ein Fahrerhinweis ausgegeben und/oder eine Position des Lenkrads (2) wird automatisch verstellt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 10 2012 224 290 A1 ist ein Lenkradpositionssteuersystem für ein Fahrzeug, das ein Lenkrad und einen elektrischen Sitz für einen Fahrer aufweist, bekannt. Das Lenkradpositionssteuersystem umfasst eine Kamera, welche an einem Basisteil einer Lenkanordnung einschließlich einem Lenkrad und einer Lenksäule angeordnet ist. Die Kamera ist ausgebildet, einen Bereich zu erfassen, der einen Kopfteil eines Fahrers des Fahrzeugs abdeckt. Ändert sich ein Neigungswinkel des Lenkrads bezüglich einer horizontalen Ebene, wird eine Richtung des Basisteils und der darauf befestigten Kamera entsprechend geändert. Zur Erfassung einer einen Neigungswinkel und eine teleskopische Position umfassenden Position des Lenkrads ist ein Lenkradpositionssensor vorgesehen.
Weiterhin ist aus der DE 10 2013 209 574 A1 ein automatisch verstellbares Lenkradsystem bekannt, welches automatisch eine Position eines Lenkrads verstellt, um für einen in einem Fahrzeugsitz sitzenden Fahrer eines Fahrzeugs eine freie Ansicht eines Instrumentenfelds einer Armaturentafel und einer Straße mittels Sichtlinien auf der Grundlage einer Kopf- und/oder Augenposition des Fahrers bereitzustellen.
Ferner ist aus der DE 10 2010 053 120 A1 ein Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers eines Fahrzeugs mittels einer an einem Lenkrad angeordneten Bilderfassungseinheit bekannt. Mittels erfasster Bilddaten wird eine aus einer Lenkbewegung resultierende Lageänderung der Bilderfassungseinheit relativ zu einer im Fahrzeuginnenraum vorgegebenen statischen Referenzlinie oder relativ zu einer im Fahrzeuginnenraum vorgegebenen Anzahl von statischen Referenzpunkten ermittelt, anhand derer ein Lenkradwinkel bestimmt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers eines Fahrzeugs anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
In dem Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers eines Fahrzeugs wird mittels zumindest einer in einer Umgebung eines Lenkrads des Fahrzeugs angeordneten Kamera zumindest ein Kopf des Fahrers, insbesondere dessen Gesicht, erfasst.
Erfindungsgemäß werden durch das Lenkrad hervorgerufene Verdeckungen eines Sichtbereichs der zumindest einen Kamera zwischen dieser und dem Kopf, insbesondere dem Gesicht des Fahrers ermittelt und bei einem Auftreten einer Verdeckung wird ein Fahrerhinweis ausgegeben und/oder wird eine Position des Lenkrads automatisch verstellt.
Somit wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass die Verdeckung des Kopfes, insbesondere Gesichts des Fahrers durch das Lenkrad durch die automatische Verstellung oder eine vom Fahrer aufgrund des Fahrerhinweises durchgeführte Verstellung zumindest verringert wird. Hieraus resultiert eine erhöhte Verfügbarkeit von auf der Erfassung des Kopfes, insbesondere Gesichts des Fahrers basierenden Fahrzeugfunktionen, insbesondere Fahrerassistenzfunktionen.
Solche Fahrzeugfunktionen sind beispielsweise eine Kopf- und/oder Augenerfassung des Fahrers oder eine Erkennung eines Wachheitsgrades, eines Befindens, eines Zustands, einer Aktivität und/oder eines Blickfokus des Fahrers. Weitere Fahrzeugfunktionen sind beispielsweise anhand der mittels der Kamera erfassten Daten steuerbare dreidimensionale Anzeigeeinheiten, Head-up-Displays zu einer augmentierten Darstellung, eine Blicksteuerung und eine Fahreridentifikation.
Weiterhin kann insbesondere während eines autonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs aufgrund der Verminderung von Verdeckungen erreicht werden, dass eine Anzahl von Aufforderungen zur Übernahme einer Steuerung des Fahrzeugs an den Fahrer verringert wird.
Weiterhin ermöglicht das Verfahren, dass Einbaupositionen für die Kamera hinter dem Lenkrad gewählt werden können. Diese Einbaupositionen zeichnen sich gegenüber anderen Positionen insbesondere durch einen geringen Winkel relativ zum Kopf des Fahrers aus, so dass die Erfassung des Gesichts des Fahrers mittels hinter dem Lenkrad angeordneten Kameras zuverlässiger ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
1 schematisch eine Draufsicht eines Ausschnitts eines Fahrzeuginnenraums.
In der einzigen 1 ist in einer Draufsicht ein Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums I im Bereich eines Fahrersitzplatzes dargestellt.
Auf einem Fahrersitz 1 sitzt ein Fahrer F des Fahrzeugs vor einem Lenkrad 2. Ausgehend vom Fahrersitz 1 ist hinter dem Lenkrad 2, beispielsweise im Bereich einer Armaturentafel 3 des Fahrzeugs, eine Kamera 4 zur Erfassung eines Kopfbereichs des Fahrers F, insbesondere eines Gesichts des Fahrers F, angeordnet. In nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Kamera 4 in der Umgebung des Lenkrads 2, beispielsweise im Bereich einer Anzeigeeinheit, angerordnet.
Mittels der Kamera 4 erfasste Bilddaten werden insbesondere zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems verwendet. Diese Verwendung kann während eines manuell durch den Fahrer F durchgeführten oder teilautonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs oder während eines vollständig autonomen Fahrbetriebs erfolgen.
Beispielsweise werden während eines autonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs anhand der Bilddaten ein Aufmerksamkeitsgrad, ein Müdigkeitsgrad und/oder eine Blickrichtung des Fahrers F ermittelt. Weichen ermittelte Werte von vorgegebenen Sollwerten ab, wird der Fahrer F zu einer Übernahme einer Steuerung des Fahrzeugs aufgefordert.
Um eine Anzahl von aus fehlerhaften Erfassungen des Gesichts des Fahrers F resultierenden Aufforderungen zur Übernahme einer Steuerung des Fahrzeugs an den Fahrer F zu verringern, werden durch das Lenkrad 2 hervorgerufene Verdeckungen eines Sichtbereichs der Kamera 4 zwischen dieser und dem Gesicht des Fahrers F ermittelt.
Bei Vorliegen einer solchen Verdeckung wird ein Fahrerhinweis an den Fahrer F ausgegeben, dass dieser eine Verstellung einer Position des Lenkrads 2 in horizontaler, vertikaler und/oder longitudinaler Richtung derart vornimmt, dass die Verdeckung zumindest verkleinert wird.
Alternativ oder zusätzlich erfolgt die Verstellung der Position des Lenkrads in horizontaler, vertikaler und/oder longitudinaler Richtung bei Vorliegen einer Verdeckung derart automatisch, dass die Verdeckung zumindest verkleinert wird.
Die Verdeckungen werden dabei aus mittels der Kamera 4 erfassten Bilddaten selbst ermittelt. Alternativ oder zusätzlich können in nicht näher dargestellter Weise weitere Erfassungseinheiten zur Ermittlung der Verdeckungen vorgesehen sein.
In einer möglichen Ausgestaltung kann die Ausgabe des Fahrerhinweises auch während eines manuell durch den Fahrer F durchgeführten oder teilautonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs ausgegeben werden. Auch die alternative oder zusätzlich Verstellung der Position des Lenkrads in horizontaler, vertikaler und/oder longitudinaler Richtung bei Vorliegen einer Verdeckung kann während eines manuell durch den Fahrer F durchgeführten oder teilautonomen Fahrbetriebs durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste

1: Fahrersitz
2: Lenkrad
3: Armaturentafel
4: Kamera
F: Fahrer
I: Fahrzeuginnenraum

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012224290 A1 [0002]
DE 102013209574 A1 [0003]
DE 102010053120 A1 [0004]

Claims

Verfahren zur Beobachtung eines Fahrers (F) eines Fahrzeugs, wobei mittels zumindest einer in einer Umgebung eines Lenkrads (2) des Fahrzeugs angeordneten Kamera (4) zumindest ein Kopf des Fahrers (F), insbesondere dessen Gesicht, erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Lenkrad (2) hervorgerufene Verdeckungen eines Sichtbereichs der zumindest einen Kamera (4) zwischen dieser und dem Kopf, insbesondere dem Gesicht des Fahrers (F) ermittelt werden und bei einem Auftreten einer Verdeckung ein Fahrerhinweis ausgegeben wird und/oder eine Position des Lenkrads (2) automatisch verstellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdeckungen aus mittels der zumindest einen Kamera (4) erfassten Bilddaten ermittelt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die automatische Verstellung der Position des Lenkrads (2) in horizontaler, vertikaler und/oder longitudinaler Richtung erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Verdeckungen und die Ausgabe des Fahrerhinweises und/oder automatische Verstellung der Position des Lenkrads (2) während eines autonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs durchgeführt werden.