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Die
vorliegende Erfindung bezieht auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Siliciumscheibe mit <110>-Kristallorientierung
sowie eine derart hergestellte Siliciumscheibe.
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Stand der Technik
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Einkristallines
Silicium, insbesondere im Falle von Siliciumstäben mit
großen Durchmessern (>=
300 mm), wird mittels des sog. Czochralski(CZ)-Verfahrens gewachsen.
Dabei wird ein Impflingskristall an die Oberfläche von
in einem Quarztiegel geschmolzenem Silicium gebracht und langsam
nach oben gezogen. Dabei wird zunächst ein Hals, der sog.
Neck, erzeugt, anschließend die Ziehgeschwindigkeit verringert
und ein konischer Bereich geformt, der in einen zylindrischen Bereich
des Kristalls übergeht. Die Orientierung des Kristallgitters
bezüglich der Ziehachse des Kristalls wird üblicherweise
durch die Kristallorientierung des Impflingskristalls vorgegeben.
Die Kristallwachstumsrichtung ist üblicherweise parallel
zur Kristallziehrichtung bzw. senkrecht zur entsprechenden Kristallebene
eines Querschnitts des Stabes senkrecht zur Kristallziehrichtung.
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Während
des Wachstums des Einkristalls beim CZ-Verfahren können
zahlreiche Arten von Kristalldefekten entstehen. Es ist wünschenswert,
Kristalle zu wachsen, die möglichst wenige solcher Defekte
aufweisen. Besonders wichtige Defekte sind Slip-Versetzungen (Gleitverschiebungen).
Solche Versetzungen können an zahlreichen Stellen des Kristallziehprozesses
entstehen, sind aber besonders während eines ersten Teils des Ziehprozesses
anzutreffen, verursacht durch einen Temperaturunterschied zwischen
der Schmelzenoberfläche und dem Impflingskristall. Versetzungen
sind dynamisch und neigen dazu, in Richtungen minimaler freier Energie
im Kristallgitter zu propagieren.
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Beim
herkömmlichen Kristallwachstum, bei dem eine <001>-Kristallorientierung
gewünscht ist, propagieren Versetzungen oftmals in Richtungen,
die gegen die Ziehachse geneigt sind, da diese Richtungen Wege minimaler
Energie darstellen. Dies ist beispielsweise in
JP 03-080184 offenbart. Durch geeignete
Verlängerung des Dünnhalses propagieren diese
Versetzungen zur Halsoberfläche und verschwinden dort,
bevor der konische Teil und nachfolgend das eigentliche zylindrische
Kristallstück erzeugt werden. Versetzungen, die näher
entlang der Kristallwachstumsachse, jedoch nicht parallel zu dieser
propagieren, werden durch Verdünnung des Halses auf einen
relativ kleinen Durchmesser, also Erzeugung des sog. Dünnhals
(in der Literatur auch als Dash-Neck bezeichnet), überwiegend
eliminiert.
US 5,828,823 lehrt,
einen langen Hals mit etwa 10 mm Durchmesser zu wachsen, um Versetzungen
zu reduzieren und darüber hinaus einen Hals zu erzeugen, der
ein entsprechendes Gewicht eines langen Kristalls tragen kann.
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Für
einige Anwendungen ist es wünschenswert, Siliciumscheiben
mit anderen Kristallorientierungen als <001> bereitzustellen.
Eine dieser alternativen Orientierungen ist <110>.
Diese Kristallorientierung ist u. a. wegen ihrer höheren
Löcherbeweglichkeit von Vorteil.
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In
mit <110>-Orientierung gewachsenen
Kristallen sind die Kristallebenen niedriger Energien {111}-Ebenen,
also senkrecht zu einer {110}-Ebene. Daher propagieren die Versetzungen
in eine zur <110>-Kristallachse parallelen
Richtung. So können diese Versetzungen nicht durch Wachstum
eines herkömmlichen Halses eliminiert werden, da diese
Versetzungen, die eher parallel zur Halsachse denn in einem Winkel
zu dieser Achse liegen, nicht zur Oberfläche des Halses
propagieren. Daraus würde jede aus einem derart gezogenen
Einkristall erzeugte Siliciumscheibe Versetzungen enthalten.
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Um
dieses Problem zu umgehen, wird in
JP
03-080184 vorgeschlagen, einen Impflingskristall mit leichter
Fehlorientierung zu verwenden, so dass die Richtungen niedriger
Energie, in die die Versetzungen propagieren, leicht gegen die Wachstumsachse
geneigt sind. Durch Verkippung der Richtungen niedriger Energie bezüglich
der Wachstumsachse propagieren die Versetzungen zur Oberfläche
des Halses und werden vor Erzeugung des zylindrischen Kristallstücks
eliminiert.
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Auch
US 5,769,941 beschäftigt
sich mit der Elimination von axial propagierenden Versetzungen in <110>-orientierten Kristallen.
Dies wird erreicht durch Verkippung des Impflingskristalls und somit
Verkippung der <110>-Richtung (Normale
auf {110}-Ebene) von der Kristallachse, die es den Versetzungen
erlaubt, zur Halsoberfläche zu propagieren.
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Bei
allen im Stand der Technik bekannten Methoden wird ein fehlorientierter
Silicium-Einkristall erzeugt, wobei die Fehlorientierung z. B. 2–5° (
US 5,769,941 ) beträgt
oder dafür alle Winkel zwischen den <001> und <101>-Richtungen (
JP 03-080184 ) ausgewählt
werden können.
JP
63-123893 offenbart einen Kristall mit einer Fehlorientierung
von 0,2–4°.
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Es
hat sich gezeigt, dass das Ausmaß der Fehlorientierung
großen Einfluss auf Eigenschaften der daraus hergestellten
Siliciumscheiben hat. Oftmals ist es wünschenswert, eine
Siliciumscheibe mit einer epitaktischen Schicht zu versehen.
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In
EP 1 592 045 A1 wurde
gezeigt, dass die Oberflächenrauhigkeit der epitaktischen
Schicht einer <110>-fehlorientierten Scheibe
vom Neigungswinkel (Winkel zwischen Normale auf Scheibenoberfläche
gegenüber realer <110>-Richtung) abhängt
und niedriger ist als die Rauhigkeit der polierten Siliciumscheibe
(ohne Epi-Schicht). Dieser Effekt ist bei Neigungswinkeln von 0–8° zu
beobachten.
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AFM-Aufnahmen
zeigen Stufen und Absätze in <110>-Orientierung
auf der epitaktischen Schicht. Die Breite eines Absatzes lässt
sich
EP 1 592 045 A1 zufolge
direkt aus dem Neigungswinkel und dem Abstand zweier Stufen vorhersagen.
Wenn der Neigungswinkel 1° übersteigt, ist die
Breite eines Absatzes zwischen monoatomaren Schichtstufen 10 nm
oder kleiner.
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Eine
Fehlorientierung (Neigungswinkel) von 0° ist praktisch
nicht erreichbar, auch wenn versucht werden sollte, die Fehlorientierung
nach CZ-Ziehen durch geeignete Maßnahmen (z. B. durch orientiertes
Drahtsägen) wieder komplett zu reduzieren. Üblicherweise
wird beim Drahtsägen die Fehlorientierung des Halbleiterstabes
(ohne die Anfangs- und Endkoni) durch geeignetes Orientieren des
auf einer Sägeleiste aufgekitteten Stabstücks
relativ zum aus Sägedraht gebildeten Drahtgatter einer
Drahtsäge reduziert. Da die Orientierung der Sägeleiste
nie ganz exakt erfolgen kann und kleinere Ungenauigkeiten nicht
auszuschließen sind, wird eine Fehlorientierung von exakt
0° nur in seltenen Fällen erreicht werden. Wenn
also im Rahmen dieser Erfindung von Kristallen oder Scheiben mit
Fehlorientierung 0° die Rede ist, sollte berücksichtig
werden, dass kleinere Abweichungen von bis zu etwa 10 Minuten oder
0,2° (vgl. auch
JP
63-123893 ) zu berücksichtigen sind.
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Eine
Korrektur der Fehlorientierung einzelner Stabstücke während
des Drahtsägeprozesses hat zur Folge, dass die gesägten
Siliziumscheiben eine ovale Scheibenform aufweisen, da das Drahtsägegatter
einen Winkel <> 90° mit dem
Zylindermantel des Stabstückes bildet. Fertigungstechnisch
entstehen hieraus im wesentlichen zwei Problemfelder: Erstens entstehen
durch den schrägen Schnitt an beiden Stabstückenden
sogenannte „halfmoon-wafer”, die ein automatisches
Vereinzeln der Scheiben von der üblicherweise verwendeten
Kohleleiste unmöglich machen, und zweites wird die Komplexität
beim Kantenverrunden deutlich erhöht, da für das
Verrunden ovaler Scheiben besondere Technologien zur Verfügung
gestellt werden müssen. Darüber hinaus kann der
Transport von ovalen, unverrundeten Scheiben in handelsüblichen
Kassetten zu einer Erhöhung der Auftrittswahrscheinlichkeit
von Kantenausbrüchen führen, was ein Verwerfen
der Scheiben zur Folge hätte.
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Zudem
ist das manuelle Handling von „halfmoon-wafern” aufgrund
der messerscharfen Kanten mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko
für die Operatoren verbunden.
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Beschreibung
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung einer epitaxierten Siliciumscheibe nach Anspruch 1,
umfassend folgende Schritte:
- a) Ziehen eines
Siliciumeinkristalls mit <110>-Orientierung gemäß Czochralski,
unter Verwendung eines Impflingskristalls mit <110>-Orientierung,
dessen geometrische Achse um einen bestimmten Winkel gegen seine
reale <110>-Kristallachse geneigt
ist, so dass auch der gezogene <110>-orientierte Silicium-Einkristall
eine leichte Fehlorientierung seiner geometrischen Achse gegenüber
seiner realen <110>-Kristallachse aufweist;
- b) Orientiertes Rundschleifen dieses Silicium-Einkristalls durch
Bestimmung der nach Ziehen resultierenden Fehlorientierung des Silicium-Einkristalls,
geeignetes Ausrichten des zwischen Druckstücken in einer Schleifmaschine
eingespannten Einkristalls und Abschleifen einer Mantelfläche
des Einkristalls, bis dieser einen bestimmten, einheitlichen Durchmesser
aufweist und dadurch Änderung der nach Ziehen des Einkristalls
resultierenden Fehlorientierung;
- c) Abtrennen von Scheiben vom rundgeschliffenen Einkristalls;
- d) Weiterverarbeitung einer derart abgetrennten Scheiben mittels
mechanischer, chemischer oder chemo-mechanischer Verfahren, durch
die jedoch die Fehlorientierung der Oberfläche weitgehend
unverändert bleibt;
- e) vorzugsweise Aufbringen einer epitaktischen Schicht auf eine
derart weiterverarbeitete Scheibe,
dadurch gekennzeichnet,
dass die <110>-Richtung um den Winkel θ von
der Normalen der Scheibenoberfläche weggekippt ist und
die Projektion der verkippten <110>-Richtung mit der Richtung <110> in der Scheibenebene
einen Winkel φ einschließt und θ durch
0 ≤ θ ≤ 3° und 45° ≤ φ ≤ 90° (sowie
alle symmetrisch äquivalenten Richtungen) gegeben ist.
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Vorzugsweise
wird ein leicht fehlorientierter Impfling verwendet. Dieser ist
vorzugsweise auf einem Impflingshalter angebracht.
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Vorzugsweise
beträgt die Fehlorientierung des verwendeten Impflingskristalls
5° oder weniger, vorzugsweise 3° oder weniger,
ganz besonders bevorzugt 2° oder weniger. Die untere Grenze
ist durch das Erfordernis des versetzungsfreien Ziehens sowie durch
die damit notwendige Länge des Halses limitiert.
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Vorzugsweise
ist die Fehlorientierung in Richtung der nächsten <100>- oder <111>-Ebene gerichtet (vgl. 1 bzgl.
der Definition der Kristallrichtungen und -ebenen).
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Dadurch
besitzt auch der derart gezogene Einkristall eine entsprechende
Fehlorientierung.
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Der
Einkristall weist vorzugsweise einen gegenüber dem gewünschten
Enddurchmesser von 150 mm, 200 mm, 300 mm oder 450 mm leicht erhöhten
(einige mm) Durchmesser auf.
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Der
gewünschte Enddurchmesser wird erst bei späteren
Kantenbearbeitungsschritten (Kantenschleifen, -polieren) an Siliciumscheiben
erreicht.
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Um
einen versetzungsfreien Kristall ziehen zu können, wird
die Dash-Necking-Methode angewendet, d. h nach Inkontaktbringen
des Impflingskristalls mit der im Tiegel befindlichen Polysiliciumschmelze
wird zunächst ein Dünnhals gezogen, der ein Ausbreiten
der Versetzungslinien unterbindet.
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Nach
dem Ziehen des Einkristalls, der bis auf die Maßnahmen
zur Einstellung der gewünschten Fehlorientierung dem Stand
der Technik Czochralski-gezogener Kristalle entspricht, werden vorzugsweise
Anfangs- und Endkoni abgetrennt. Dann erfolgt das Rundschleifen
des Kristallstücks parallel zu einer definierten Kristallrichtung.
Dabei wird das Einkristallstück derart angeordnet, dass
die gewünschte Kristallorientierung durch die stirnseitig
aufgebrachten Druckstücke definiert wird.
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Die
Bestimmung der Kristallorientierung erfolgt durch ein Röntgengoniometer.
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Ein
entsprechendes Verfahren zum orientierten Rundschleifen und eine
geeignete Vorrichtung sind in der europäischen Patentschrift
EP 0 962 284 B1 offenbart.
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Der
Einkristall wird vorzugsweise auf einen einheitlichen Durchmesser
von jeweils etwas mehr als der Scheibenenddurchmesser rundgeschliffen.
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Durch
das orientierte Rundschleifen lässt sich eine gewünschte
Fehlorientierung des Stabstrucks einstellen bzw. die nach Ziehen
erhaltene Fehlorientierung korrigieren.
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Vorzugsweise
wird der Betrag der Fehlorientierung des gezogenen Kristalls um
z. B. etwa 1° reduziert, so dass zum Beispiel für
den Fall, dass der Betrag der fehlorientierung nach Ziehen etwa
1,5° beträgt, nach dem Rundschleifen eine betragsmäßige
Fehlorientierung von etwa 0,5° resultiert.
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Vorzugsweise
erfolgt beim orientierten Rundschleifen ein Verkippen der Fehlorientierung
nach CZ in die fertigungstechnisch angestrebte Richtung, also z.
B. in Richtung der nächsten <111> oder <100>-Ebene (vgl. 1).
Dadurch ändern sich Betrag und Richtung der Fehlorientierung.
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Anschließend
wird das rundgeschliffene Stabstück mittels einer Drahtsäge
in Scheiben zertrennt.
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Dies
erfolgt vorzugsweise dadurch, dass der Einkristall derart auf einer
relativ zum Drahtgatter der Drahtsäge verkippten Sägeleiste
befestigt wird, so dass die gesägten Scheiben eine Oberfläche
mit einer nach Betrag und Richtung definierten fehlorientierten <110>-Kristallebene aufweisen.
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Es
ist aber ganz besonders bevorzugt, dass das Erreichen der gewünschten
Fehlorientierung allein durch Ziehen des Einkristalls und durch
das nachfolgende orientierte Rundschleifen wie oben beschrieben
erfolgt.
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In
dieser bevorzugten Ausführungsform kommt es während
des Drahtsägeschritts, der gemäß Stand der
Technik erfolgt, zu keinen bzw. allenfalls marginalen Änderungen
der Fehlorientierung (sowohl Betrag als auch Richtung).
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Die
abgetrennten Scheiben weisen somit eine fehlorientierte <110>-Oberfläche
auf, die sich durch die Raumwinkel φ und θ ausdrücken
lässt.
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Die
Fehlorientierung der abgetrennten Scheiben beträgt θ =
0–3°, φ = 45–90° (sowie
alle symmetrischäquivalente Richtungen).
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Besonders
bevorzugt ist φ = 55–85° und θ =
0–2.5° (sowie alle symmetrisch äquivalenten
Richtungen, 8), und ganz besonders bevorzugt
ist φ = 60–80° und θ = 0,1–1,5° (sowie
alle symmetrisch äquivalenten Richtungen, 9).
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Nach
dem Abtrennen der Scheiben vom Kristall erfolgen Bearbeitungsschritte,
die zum Ziel haben, die Scheiben global einzuebnen, mit glatten,
defekt- und partikelfreien Oberflächen und Kanten zu versehen.
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Dies
sind vorzugsweise rein mechanische Verfahren wie Einseiten- oder
Doppelseitenschleifen (SSG, DDG, Grob- und/oder Feinschleifen) und/oder
Läppen, chemische Verfahren wie Ätz(sauer oder
alkalisch) und Reinigungsschritte, chemisch-mechanische Verfahren
wie Einseiten- und Doppelseitenabtragpolitur (SSP, DSP) oder chemisch-mechanische
Schleiferfreipolitur (CMP)
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Bei
diesen Bearbeitungsschritten sind keine Änderungen der
Fehlorientierungen der <110>-Oberflächen
vorgesehen. Es kommt allenfalls zu marginalen Änderungen,
die prozesstechnisch nicht zu vermeiden sind.
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Die
derart bearbeiteten Scheiben werden vorzugsweise mit einer epitaktischen
Schicht versehen.
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Die
Rauigkeit der abgeschiedenen epitaktischen Schicht wird durch die
zuvor eingestellte Fehlorientierung der <110>-Oberfläche
des Epi-Substrats maßgeblich beeinflusst.
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Im
Folgenden werden einige der Verfahrensschritte detaillierter beschrieben.
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Kristallziehen <110>
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Zunächst
wird ein Silicium-Einkristall produziert, indem man einen Impfkristall
verwendet, in dem die <110> Kristallrichtung in
einem vorbestimmten Winkel in Bezug auf die axiale Richtung geneigt
ist. (Fehlorientierter Impfling)
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Dazu
wird ein Quarztiegel mit Siliciumschmelze zum Ziehen des Kristalls
bereitgestellt.
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Der
der Impfkristall, der an einem Impfkristallhalter angebracht wird,
wird in die Siliciumschmelze eingetaucht. Anschließend
wird der Impfkristallhalter hochgezogen und Silicium gewachsen,
während der Impfkristallhalter und der Tiegel in die gleiche
Richtung oder in entgegengesetzte Richtungen gedreht werden.
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In
der CZ-Methode stimmt die axiale Longitudinalrichtung des Impfkristalls
mit der Zugrichtung überein.
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Vorzugsweise
wird ein Verengungsprozess (Verkleinerung des Querschnitts) des
Durchmessers des Siliciumkristalls durchgeführt, nachdem
der Impfkristall in Kontakt mit der Schmelzoberfläche gebracht
worden ist (Dash-Necking). Infolgedessen bildet sich ein Versetzungsnetzwerknetz,
verursacht durch den Wärmeschock. Durch Wachsen des Dünnhalses
wird die Ausbreitung der Versetzungen in das nachfolgend gezogene Kristallstück
verhindert.
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Anschließend
wird der Impflingskristall weiter hochgezogen und ein Siliciumstab
aus einkristallinem Silicium produziert.
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Der
gezogene Siliciumstab umfasst schließlich einen oberen
Teil, der durch den Dash-Necking-Prozess gebildet wurde, einen geraden
zylinderförmigen Körper und evtl. auch ein Endstückteil,
bei dem der Durchmesser reduziert wurde.
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Dabei
resultiert ein Zustand, in dem die Richtung des Verkippens der <110>-Kristallrichtung in
Bezug auf die axiale Richtung des Impfkristalls die Richtung der
nächsten {111} Kristallfläche neben der {110}
Kristallfläche ist, also in [001]-Richtung.
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Des
weiteren kann die Richtung des Verkippens der <110> Kristallrichtung
in Bezug auf die axiale Richtung des Impfkristalls die Richtung
der {100} Kristallfläche neben der {110} Kristallfläche
sein, also in [1–10]-Richtung.
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Vorzugsweise
werden anschließend Anfangs- und Endkoni abgetrennt.
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Orientiertes Rundschleifen
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Durch
das orientierte Rundschleifen lässt sich eine gewünschte
Fehlorientierung des Kristalls einstellen bzw. eine nach Ziehen
erhaltene Fehlorientierung korrigieren.
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Vorzugsweise
wird die Fehlorientierung des gezogenen Kristalls um etwa 1° reduziert,
so dass für den Fall, dass der Einkristall nach Ziehen
eine Fehlorientierung von etwa 1,5° aufweist, nach dem
Rundschleifen eine Fehlorientierung von etwa 0,5° resultiert.
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Vorzugsweise
wird dazu die Kristallachse in der gewünschten Weise ausgerichtet,
anschließend Druckstücke an den Stirnseiten des
Kristall fixiert, z. B. aufgeklebt. An diesen Druckstücken
ist der Kristall während des Schleifens in einer Schleifmaschine
eingespannt. Anschließend wird der Einkristall geschliffen,
bis er einen vorbestimmten, einheitlichen Enddurchmesser aufweist.
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Drahtsägen
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Anschließend
wird der rundgeschliffene Einkristall mittels einer Drahtsäge
in Scheiben zertrennt.
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Beim
Drahtsägen wird eine Vielzahl von Scheiben in einem Arbeitsgang
von einem Kristallstück abgetrennt.
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In
US-5,771,876 ist das Funktionsprinzip
einer derartigen Drahtsäge beschrieben.
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Drahtsägen
besitzen ein Drahtgatter, das von einem Sägedraht gebildet
wird, der um zwei oder mehrere Drahtführungs- bzw. Umlenkrollen
gewickelt ist.
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Der
Sägedraht kann mit einem Schneidbelag belegt sein.
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Bei
Verwendung von Drahtsägen mit Sägedraht ohne fest
gebundenes Schneidkorn wird Schneidkorn in Form einer Suspension
(„Slurry”) während des Abtrennvorganges
zugeführt.
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Beim
Abtrennvorgang durchdringt das auf einem Tisch befestigte Kristallstück
das Drahtgatter, in dem der Sägedraht in Form parallel
nebeneinander liegender Drahtabschnitte angeordnet ist. Die Durchdringung des
Drahtgatters wird durch eine mittels einer Vorschubeinrichtung bewerkstelligten
Relativbewegung zwischen Tisch und Drahtgatter bewirkt, die das
Kristallstück gegen das Drahtgatter (Tischvorschub) oder
das Drahtgatter gegen das Kristallstück führt.
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Vorzugsweise
wird der Einkristall derart auf einem relativ zum Drahtgatter der
Drahtsäge verkippten Tisch befestigt, so dass die gesägten
Scheiben eine Oberfläche mit einer nach Betrag und Richtung
definierten fehlorientierten <110>-Kristallebene aufweisen,
die Fehlorientierung, die nach orientiertem Rundschleifen resultiert,
also weiter korrigiert werden kann.
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Es
ist jedoch besonders bevorzugt, den Drahtsägeschritt ohne
Veränderung der Fehlorientierung durchzuführen,
also ohne Verkippung von Tisch oder Sägeleiste gegen das
Drahtgatter. Drahtgatter und Sägeleiste (bzw. eine Führungskante
der Sägeleiste) sollen eine 90°-Winkel bilden,
so dass die Kristallorientierung der abgetrennten Siliciumscheiben
der Kristallorientierung des Einkristalls nach Rundschleifen entspricht.
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Anhand
des folgenden Ausführungsbeispiels lässt sich
die Vorgehensweise verdeutlichen.
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Ein
300 mm-Kristall wurde mittels eines leicht fehlorientierten <110>-Impflings nach der Czochralski-Methode
einschließlich Dash-Necking gezogen, die Anfangs- und Endkoni
abgetrennt und das Stabstück in einzelne Stabsegmente aufgeteilt.
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Am
Stabstück mit der Endposition 14 cm und der Länge
von 10 cm, wurde die Fehlorientierung zwischen geometrischer Stabstückachse
und der <110>-Richtung zu θ =
2,14° und φ~0° bestimmt.
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Ziel
für das Endprodukt war eine Orientierung von θ =
0,6° und φ nahe 90°.
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Nach
dem orientierten Rundschleifen war θ = 0,52° und φ =
88,9°. Durch einen Standard-Drahtsägeprozess ohne
Verkippung von Tisch oder Sägeleiste gegen das Drahtgatter,
ergaben sich weitere, marginale Veränderungen der Off-Orientierung,
die durch prozesstechnische Schwankungen bedingt sind.
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Die
Off-Orientierung nach dem Vereinzeln der Scheiben wurde zu θ =
0,54° und φ = 81,4° bestimmt (siehe auch
Tabelle 1, letzte Zeile). Das vorgegebene Target für die
Off-Orientierung der Scheibenoberfläche von θ =
0,6° konnte im Rahmen der für den Stand der Technik
bekannten Fertigungstoleranzen (delta θ = +/–0,2°)
voll erreicht werden.
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Die
fertigungstechnisch erreichbaren Toleranzen von φ sind
stark abhängig vom Betrag von θ und können
für einen Winkel θ von ungefähr 0,6° mit
delta φ = +/–10° abgeschätzt
werden.
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Mechanische und chemo-mechanische
Bearbeitungsschritte
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Nach
dem Drahtsägen erfolgen vorzugsweise folgende Bearbeitungsschritte:
- – Verrunden der mechanisch empfindlichen
Kanten,
- – Durchführen eines Abrasivschrittes wie Schleifen
oder Läppen.
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EP 547894 A1 beschreibt
ein Läppverfahren; Schleifverfahren sind in den Anmeldungen
EP 272531 A1 und
EP 580162 A1 beansprucht.
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Die
endgültige Ebenheit der <110>-orientierten Siliciumscheibe
wird durch einen oder mehrere Polierprozesse erzeugt, dem gegebenenfalls
ein Ätzschritt zur Entfernung gestörter Kristallschichten
und zur Entfernung von Verunreinigungen vorausgehen kann. Ein geeignetes Ätzverfahren
ist beispielsweise aus
DE 19833257
C1 bekannt.
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Die
Gruppe der chemo-mechanischen Bearbeitungsschritte umfasst Polierschritte,
mit denen durch teilweise chemische Reaktion und teilweise mechanischen
Materialabtrag (Abrasion) die Oberfläche geglättet wird
und Restschädigungen der Oberfläche entfernt werden.
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Während
die klassischen einseitig arbeitenden Polierverfahren („single-side
polishing”) in der Regel zu schlechteren Planparallelitäten
führen, gelingt es mit beidseitig angreifenden Polierverfahren
(„double-side polishing”), Scheiben mit verbesserter
Ebenheit herzustellen.
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Nach
den Schleif-, Reinigungs- und Ätzschritten erfolgt eine
Glättung der Oberfläche der Scheiben durch Abtragspolitur.
Beim Einseitenpolieren („single-side polishing”,
SSP) werden Scheiben während der Bearbeitung rückseitig
auf einer Trägerplatte mit Kitt, durch Vakuum oder mittels
Adhäsion gehalten. Beim Doppelseitenpolieren (DSP) werden
die Scheiben lose in eine dünne Zahnscheibe eingelegt und
vorder- und rückseitig simultan „frei schwimmend” zwischen
einem oberen und einem unteren, mit einem Poliertuch belegten Polierteller
poliert.
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Des
Weiteren werden die Vorderseiten der Siliciumscheiben schleierfrei
poliert, beispielsweise mit einem weichen Poliertuch unter Zuhilfenahme
eines alkalischen Poliersols; zum Erhalt der bis zu diesem Schritt erzeugten
Geometrie der Halbleiterscheiben liegen die Materialabträge
dabei relativ niedrig, z. B. bei 0,05 bis 1,5 μm. In der
Literatur wird dieser Schritt oft als CMP-Politur („chemo-mechanical
polishing”) bezeichnet.
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Epitaktische Beschichtung
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Anschließend
werden die monokristallinen <110>-orientierten Siliciumscheiben
mit einer monokristallin aufgewachsenen Schicht aus Silicium derselben
Kristallorientierung, einer so genannten epitaktischen Beschichtung,
versehen. Derartige epitaktisch beschichtete bzw. epitaxierte Siliciumscheiben
weisen gegenüber Siliciumscheiben aus homogenem Material
gewisse Vorteile auf, beispielsweise die Verhinderung einer Ladungsumkehr
in bipolaren CMOS-Schaltkreisen gefolgt vom Kurzschluss des Bauelementes
(„Latch-up”-Problem), niedrigere Defektdichten
(beispielsweise reduzierte Anzahl an COPs („crystal-originated
particles”) sowie die Abwesenheit eines nennenswerten Sauerstoffgehaltes,
wodurch ein Kurzschlussrisiko durch Sauerstoffpräzipitate
in bauelementerelevanten Bereichen ausgeschlossen werden kann.
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Dazu
werden im Epitaxiereaktor eine oder mehrere Siliciumscheiben auf
einem Suszeptor mittels Heizquellen, vorzugsweise mittels oberen
und unteren Heizquellen, beispielsweise Lampen oder Lampenbänken
erwärmt und anschließend einem Gasgemisch, bestehend
aus einem eine Siliciumverbindung beinhaltenden Quellengas (Silane),
einem Trägergas (beispielsweise Wasserstoff) und gegebenenfalls
einem Dotiergas (beispielsweise Diboran), ausgesetzt.
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Die
Abscheidung der epitaktischen Schicht erfolgt vorzugsweise nach
dem CVD-Verfahren („chemical vapor deposition”),
indem als Quellengas Silane, beispielsweise Trichlorsilan (SiHCl3, TCS), zur Oberfläche der Siliciumscheibe
geführt werden, sich dort bei Temperaturen von 600 bis
1250°C zu elementarem Silicium und flüchtigen
Nebenprodukten zersetzen und eine epitaktisch aufgewachsene Siliciumschicht
auf der Siliciumscheibe bilden. Die epitaktische Schicht kann undotiert
oder mittels geeigneten Datiergasen gezielt mit Bor, Phosphor, Arsen
oder Antimon dotiert sein, um Leitungstyp und Leitfähigkeit
einzustellen.
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Verfahren,
die dazu geeignet sind, andere wichtige Geo-Parameter einer epitaxierten
Siliciumscheibe (SFQR, GBIR und Edge Roll-off) zu optimieren und
die sich insbesondere auf Vorbehandlungen der Siliciumscheibe beim
Epi-Prozess (H2-bakeprozess, HCl-Ätzbehandlung, um natives
Oxid zu entfernen) und Vorbehandlungen des Suszeptors beziehen,
sind in den Anmeldungen
DE102005045337 A1 ,
DE102005045338 A1 und
DE102005045339 A1 beschrieben
und kommen vorzugsweise auch im erfindungsgemäßen
Verfahren zur Anwendung.
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Figuren
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 zeigt
die Definition der Kristallrichtungen.
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2 und 3 zeigen
die Definition des Raumwinkelbereichs der Fehlorientierung.
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4–6 zeigen
Raumwinkelbereiche für bestimmte fehlorientierte, epitaxierte
Scheiben und die zugehörigen AFM-Aufnahmen.
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7 zeigt
schematisch Rauigkeitswerte von epitaxierten Scheiben für
bestimmte Fehlorientierungen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert.
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1 zeigt
die Definition der Kristallorientierungen in zweidimensionaler Darstellung.
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2 zeigt
die Definition des Raumwinkelbereichs der Fehlorientierung einer
Scheibe 1. Der Winkel θ gibt den Neigungswinkel
in <100>-Richtung an. Für
den Winkel der tatsächlichen Fehlorientierung ist die zusätzliche
Angabe des Winkels φ nötig.
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3 zeigt
ergänzend zu 2 die Definition des in dieser
Erfindung verwendeten Raumwinkels zur Beschreibung der Fehlorientierung
in dreidimensionaler Darstellung.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung der Kristallorientierung einer epitaxierten
Halbleiterscheibe 13 mit einem Notch 23 in [–110]-Richtung.
Die Fläche der Halbleiterscheibe ist eine fehlorientierte <110>-Kristallfläche,
als Raumwinkel ausgedrückt θ = 2.28° und φ =
4,01°. Die Drehung um φ = 1,01° ist in
Verbindung mit der Raumwinkel-Definition aus 2 durch
das Bezugszeichen A veranschaulicht. Außerdem ist eine AFM-Aufnahme
der Oberfläche der Halbleiterscheibe zu sehen. Als Oberflächenrauhigkeit
ergab sich AFM RMS (1 μm × 1 μm) = 0,736
nm nm.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung der Kristallorintierung einer Halbleiterscheibe 14 mit
einem Notch 24 in [–110]-Richtung. Die Fläche
der Halbleiterscheibe ist eine fehlorientierte <110>-Kristallfläche,
als Raumwinkel ausgedrückt θ = 1.49° und φ =
264,6°. Die Drehung um φ = 264,6° ist
in Verbindung mit der Raumwinkel-Definition aus 2 durch
das Bezugszeichen B veranschaulicht. Außerdem ist eine
AFM-Aufnahme der Oberfläche der Halbleiterscheibe zu sehen.
Als Oberflächenrauhigkeit ergab sich AFM RMS (1 μm × 1 μm) =
0,089 nm.
-
6 zeigt
eine schematische Darstellung der Kristallorientierung einer Halbleiterscheibe 15 mit
einem Notch 25 in [–110]-Richtung. Die Fläche
der Halbleiterscheibe ist eine fehlorientierte <110>-Kristallfläche, als
Raumwinkel ausgedrückt θ = 1.18° und φ =
68,0° Die Drehung um φ = 68,0° ist in
Verbindung mit der Raumwinkel-Definition aus 2 durch
das Bezugszeichen C veranschaulicht. Außerdem ist eine
AFM-Aufnahme der Oberfläche der Halbleiterscheibe zu sehen.
Als Oberflächenrauhigkeit ergab sich AFM RMS (1 μm × 1 μm) =
0,054 nm.
-
7 zeigt
eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus Tabelle 1. Die Bezugszeichen
A, B und C aus den
4–
6 werden
auch hier verwendet. Tabelle 1
Θ [°] | φ [°] | φ*
[°] (umgerechnet auf den 1. Quadranten) | AFM
RMS [nm] (1 μm × 1 μm) |
0.24 | 14.6 | 14.6 | 0.182 |
0.75 | 224.0 | 44.0 | 0.142 |
2.28 | 4.01 | 4.01 | 0.736
A |
0.35 | 44.17 | 44.17 | 0.136 |
0.98 | 266.5 | 86.5 | 0.086 |
1.49 | 264.6 | 84.6 | 0.089
B |
1.99 | 267.7 | 87.7 | 0.081 |
0.49 | 4.67 | 4.67 | 0.307 |
0.93 | 1.8 | 1.8 | 0.408 |
0.38 | 270.0 | 0.0 | 0.249 |
0.51 | 266.6 | 86.6 | 0.081 |
0.51 | 5.6 | 5.6 | 0.248 |
0.54 | 179.9 | 0.1 | 0.289 |
0.54 | 184.3 | 4.3 | 0.275 |
1.18 | 68.0 | 68.0 | 0.055
C |
0.54 | 98.6 | 81.4 | 0.083 |
-
Aus
Tabelle 1 in Verbindung mit 7 ist ein
deutlicher Zusammenhang zwischen den Rauhigkeitswerten und den Raumwinkeln θ [°], φ [°]
ersichtlich. Die Winkel φ wurden auf den ersten Quadranten
abgebildet. Daraus ergeben sich die Winkel φ*, die auch
in 7 nach rechts aufgetragen sind.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine epitaxierte
Siliciumscheibe, umfassend eine gegenüber einer {110}-Kristallebene
fehlorientierten Ebene als Scheibenoberfläche, dadurch
gekennzeichnet, dass die <110>-Richtung um den Winkel θ von
der Normalen der Scheibenoberfläche weggekippt ist und
die Projektion der verkippten <110>-Richtung mit der Richtung <-110> in der Scheibenebene
einen Winkel φ einschließt und θ durch
0 ≤ θ ≤ 3° und 45° ≤ φ ≤ 90° (sowie
alle symmetrisch äquivalenten Richtungen) gegeben ist.,
-
Besonders
bevorzugt ist eine solche epitaxierten Siliciumscheiben mit fehlorientierten
(110)-Kristallebenen als Scheibenoberflächen, gekennzeichnet
durch φ = 55–85° und θ = 0–2.5°,
sowie alle symmetrisch äquivalenten Richtungen.
-
Ebenfalls
ganz besonders bevorzugt sind epitaxierte Siliciumscheiben mit fehlorientierten
(110)-Kristallebenen als Scheibenoberflächen, gekennzeichnet
durch φ = 60–80° und θ = 0,1–1,5°,
sowie alle symmetrisch äquivalenten Richtungen.
-
Die
erfindungsgemäßen epitaxierten Siliciumscheiben
zeichnen sich durch besonders niedrige Rauhigkeitswerte nach AFM
RMS von –0.055–0,089 nm aus. Derart niedrige Rauhigkeitswerte
waren im Stand der Technik, vgl.
EP 1 592 045 A1 ,
9, nicht
erreichbar (Vergleichswerte: 0,10 und 0,12 nm). Außerdem
wurde im Stand der Technik davon ausgegangen, dass der Winkel θ entscheidend
für die erzielten Rauhigkeitswerte war und Werte für θ von
0–8° geeignet sind.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird erstmals offenbart, dass die Erkenntnisse
im Stand der Technik unvollständig sind und bei der Untersuchung
von fehlorientierten Scheibenoberflächen Raumwinkel betrachtet werden
müssen. Der in 7 gezeigte Zusammenhang mit
dem Winkel φ macht dies deutlich.
-
Die
Fehlorientierungen, die im Rahmen dieser Erfindung als Raumwinkel
ausgedrückt wurden, lassen sich ebenso durch die dem Fachmann
wohl bekannten „Millerschen Indizes” bezeichnen.
-
Beispiele:
-
- Θ = 1.5° und φ = 45°,
60°, 80°, 90°, ausgedrückt in
Millerschen-Indizes:
(719 696 18), (722 690 13), (725 688 4),
(725 688 0)
- Θ = 0.5° und φ = 45°, 60°,
80, 90°, ausgedrückt in Millerschen-Indizes:
(711
702 6), (712 701 4), (713 701 1), (713 700 0)
-
Weitere Beispiele für Umrechnung
von Raumwinkelangaben in Millersche Indizes:
-
- Θ = 2°, φ = –90° ≡ (681
731 0); Θ = 1.5°, φ = –90° ≡ (688
722 0); Θ = 1°, φ = –90° ≡ (694
719 0); Θ = 1°, φ = –45° ≡ (698
715 1); Θ = 1°, φ = 45° ≡ (715
698 1).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 03-080184 [0004, 0007, 0009]
- - US 5828823 [0004]
- - US 5769941 [0008, 0009]
- - JP 63-123893 [0009, 0013]
- - EP 1592045 A1 [0011, 0012, 0100]
- - EP 0962284 B1 [0026]
- - US 5771876 [0059]
- - EP 547894 A1 [0074]
- - EP 272531 A1 [0074]
- - EP 580162 A1 [0074]
- - DE 19833257 C1 [0075]
- - DE 102005045337 A1 [0083]
- - DE 102005045338 A1 [0083]
- - DE 102005045339 A1 [0083]