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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Hochdruckentladungslampen sind
für den Betrieb mit akustischen Resonanzen bestimmt und
haben normalerweise eine Metallhalogenidfüllung.
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Stand der Technik
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Die
WO 2005/088675 offenbart
eine Hochdruckentladungslampe mit keramischem Entladungsgefäß,
die eine Metallhalogenidfüllung hat, wobei neben Hg und
Xe die Metallhalogenide NaJ, TlJ, CaJ2 sowie SEJ3 verwendet werden.
Als Seltenerdmetalle SE finden vor allem Ce, Nd und/oder Pr Anwendung.
Die Wandbelastung soll mindestens 30 W/cm
2 betragen,
bezogen auf den Bereich der Entladungslänge zwischen den
Elektroden. Diese Lampe ist für Kfz-Anwendungen gedacht
und wird ohne akustische Resonanz betrieben.
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Eine ähnliche
Hochdruckentladungslampe ist in
EP
1 729 324 gezeigt. Hier ist die Möglichkeit des
Resonanzbetriebs mit longitudinaler akustischer Resonanz im Detail
beschrieben.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Metallhalogenidlampe
anzugeben, die für den Betrieb mit akustischen Resonanzen
vorgesehen ist, und die sich durch hohe Effizienz auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen
Ansprüchen.
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Grundsätzlich
werden für den Betrieb mit akustischen Resonanzen keramische
Entladungsgefäße mit Metallhalogenidfüllung
verwendet. Um eine hohe Effizienz sicherzustellen, die im Bereich
zwischen 120 und 150 lm/W liegen kann, hat sich gezeigt, dass die
thermischen Bedingungen gezielt verbessert werden müssen.
Für verschiedene Nennleistungen muss dazu gezielt eine
akustisch induzierte Konvektion angetrieben werden, die nach bestimmten
Regeln mit der Oberfläche des Entladungsgefäßes
skaliert. Dadurch lassen sich neuartige thermische Bedingungen erzwingen,
die die Effizienz typisch in Höhen von 140 bis 150 lm/W
bringen.
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Ziel
ist es, eine stabile Mehrzellen-Konvektion zu erreichen. Diese kann
dann über einen großen Nennleistungsbereich aufrechterhalten
werden. Dafür ist entscheidend, Bereiche spezifischer Oberflächen
festzulegen und Richtlinien dafür zu beachten. Eine geeignete
Kenngröße dazu ist die Leistungsdichte.
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Durch
die Beschreibung der Skalierungsgesetze für die Verhältnisse
von Oberflächen in Bezug auf die angewandte Nennleistung
können keramische Entladungsgefäße für
unterschiedliche Leistungsklassen und Lichtstromklassen konfiguriert
werden.
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Die
Erfindung regelt gezielt die Konvektionsströmung in der
mit akustischen Moden betriebenen Füllung. Diese Strömung
würde zu einem zusätzlichen Wärmestrom
hinter die Elektrodenspitze zum Ende des Entladungsvolumens hin
führen. Dies würde eine Aufheizung dieses Endes
und auch des cold-spot bedingen. Zur Eindämmung dieser
Aufheizung muss eine effektive Endenkühlung etabliert werden,
so dass der cold-spot und das Ende des Entladungsgefäßes
nicht zu stark aufgeheizt werden.
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Um
eine Metallhalogenidlampe im longitudinalen akustischen Mode betreiben
zu können, sollte die Geometrie des Entladungsgefäßes
ein sog. Aspektverhältnis AV von mindestens 1,5 aufweisen.
Bevorzugt liegt es im Bereich 3,5 bis 6, insbesondere ist AV = 4,5
bis 5, besonders geeignet ist ein Aspektverhältnis AV von
4,6 bis 4,8. Das Aspektverhältnis ist das Verhältnis
zwischen der Innenlänge und dem Innendurchmesser des Entladungsgefäßes.
Das Entladungsgefäß hat eine Längsachse
und ist im wesentlichen zylindrisch. Es kann auch leicht in der
Mitte ausgebaucht sein. Eine Betriebsweise für derartige Lampen
ist beispielsweise in
US 6 400
100 offenbart.
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Bevorzugt
wird ein bezogen auf das Innenvolumen zylindrisches Entladungsgefäß verwendet.
Es hat eine äußere Mantelfläche sowie äußere
Stirnflächen oder zumindest Schrägflächen,
die sich bis zu den Fußpunkten von rohrförmigen
Enden, oft handelt es sich dabei um Kapillaren, erstrecken. Die äußere Mantelfläche
plus die äußeren Schräg- und Stirnflächen
definieren eine gesamte äußere Oberfläche OSUM,
unter Ausschluss der Kapillaren oder von Stopfen. Setzt man die
Nennleistung P in Beziehung zu dieser gesamten äußeren
Oberfläche OSUM, so zeigt sich, dass für eine
hohe Effizienz die so definierte spezifische Nennleistung PS = P/OSUM
einen Wert von 17 bis 22 W/cm2 erreichen
muss, während gleichzeitig die Wandbelastung hoch gehalten
werden muss. Sie soll mindestens 28 W/cm2 erreichen.
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Zum
Verständnis der Erfindung ist es notwendig, in Gedanken
das Entladungsgefäß quer zur Längsachse
in drei Abschnitte zu unterteilen. Die Grenze ist dabei jeweils
die Spitze der Elektrode. Das Lot auf die Längsachse, das
die Spitzen schneidet, definiert einen heißen Bogenabschnitt,
in dem sich der Entladungsbogen erstreckt. Er wird im Betrieb relativ
heiß. Die Wandbelastung im Bereich dieses Bogenabschnitts
soll bevorzugt im Bereich 28 bis 40 W/cm2 betragen.
Diese äußere Oberfläche des Bogenabschnitts
sei mit OH bezeichnet.
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Die
Oberfläche der dahinterliegenden Enden einschließlich
schräger Flächen oder Stirnflächen, die
die Kühlung bewirken, sei mit OK bezeichnet. Da das Entladungsgefäß zwei
Enden hat, muss die Oberfläche beider Enden herangezogen
werden. In der Regel sind beide Enden symmetrisch, so dass jede
kühlende Oberfläche die Hälfte von OK
hat.
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Eine
Kühlung wird dann besonders effektiv, wenn der Bogenabschnitt,
dem OH zugeordnet ist, die hohe Wandbelastung W von mindestens 28 w/cm2 im Betrieb erreicht, während die
gesamte Oberfläche OSUM, also die Summe aus OH und OK, die
deutlich geringere spezifische Nennleistung von 17 bis 22 W/cm2 aufweist. Mit anderen Worten muss die Oberfläche
OK im Bereich der Enden genügend groß sein. Bevorzugt
liegt das Verhältnis VH zwischen OK und OH bei 0,75 bis
1,00. Besonders bevorzugt liegt es im Bereich VH = 0,85 bis 0,90.
Durch technische Kniffe wie Beschichtungen oder Vergrößerung
der Oberfläche mittels Rippen oder Finnen im Bereich von
OK kann VH modifiziert werden.
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Günstig
für die thermischen Bedingungen ist auch, wenn die Kapillaren
nicht allzuviel Platz einnehmen. Ein bevorzugter Wert für
das Verhältnis VK zwischen der gesamten Oberfläche
OC der beiden Kapillaren einschließlich Stirnflächen
und der gesamten Oberfläche des Entladungsgefäßes
OSUM ist VK = 0,15 bis 0,35. Bevorzugt ist ein Wert von 0,22 bis 0,25.
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Die
Wandstärke des Entladungsgefäßes sollte
bevorzugt so bemessen sein, dass die spezifische Nennleistung WI
der gesamten inneren Wandfläche, die das Entladungsvolumen
abgrenzt, bei 30 bis 42 W/cm2 liegt. Bevorzugt
ist ein Wert für WI von 38 bis 41 W/cm2.
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Bei
Einhaltung derartiger Wandbelastungen und spezifischer Nennleistungen
lässt sich ein geeigneter longitudinaler Temperaturgradient
TE von 15,5 bis 19 K/mm im Bereich des Entladungsvolumen erzielen.
Damit ist das Temperaturgefälle zwischen dem Mittenpunk
M, der mittig zwischen den beiden Elektroden liegt, und dem jeweiligen
Endpunkt S des Entladungsvolumens, das durch eine Stirnfläche
verschlossen ist, gemeint, wobei die Temperatur außen am
Entladungsgefäß gemessen wird. Die Entfernung entlang
der Achsenprojektion zwischen M und S sei mit g bezeichnet.
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Bevorzugt
soll die Kapillare so konstruiert sein, dass der Temperaturgradient
TK über die innere axiale Länge L der Kapillare
30 bis 45 K/mm, insbesondere 34 bis 40 K/mm, beträgt. Dieser
Wert ist höher als bei heutigen Lampen (der zeit weniger
als 30 K/mm). Er wird dadurch erreicht, dass die Endenstruktur so
kurz wie möglich gemacht wird.
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Mit
diesen Abmessungen sollten sich folgende Temperaturen einstellen.
In der Mitte des Entladungsgefäßes sollte sie
höchstens 1200°C betragen, am Ende sollte sie
jedoch am Punkt S auf höchstens 1080°C abgefallen
sein. Bevorzugt sollte sie im Bereich 1050 bis 1070 liegen, am besten
ist ein Wert unterhalb von 1050°C.
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Diese
Betrachtung ist unabhängig davon, ob die Endenkonstruktion
in integraler Bauweise, Stopfen, etc. erfolgt.
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Ein
spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung berücksichtigt,
dass zur Unterstützung des Kühleffekts an der
kühlenden Endenoberfläche zumindest teilweise
auf der äußeren Oberfläche OK des Entladungsgefäßes
eine im sichtbaren Spektralbereich transparente Beschichtung mit
erhöhter NIR-Emissivität angebracht ist. Mit NIR
ist ein Bereich von 0,8 bis 3 μm (nahes Infrarot) gemeint.
Die typische NIR-Emissivität e von Keramiken wie Al2O3 ohne
Beschichtung ist etwa 0,1. Die Beschichtung kann sich über
den gesamten Endenbereich, oder auch nur einen Teil davon, erstrecken.
Die Emissivität e kann dabei Werte von bis zu 0,8 im Falle
von Graphit erreichen.
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Die
langwellige IR-Strahlung zwischen 3 und 8 μm wird dagegen
z. T. vom Hüllkolben reflektiert und kann nicht zur lokalen
Kühlung von Oberflächenbereichen herangezogen
werden. Dagegen kann die Strahlung im Bereich bis 3 μm
teilweise durch das Glas des Außenkolbens entweichen. Die
Emissivität für diesen Bereich kann daher gezielt
mit ei ner Beschichtung verbessert werden um die Kühlung
des Endenbereichs zu unterstützen.
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Als
Beschichtung eignet sich jede im sichtbaren Spektralbereich transparente
hochtemperaturfeste Schicht, insbesondere Graphit aber auch transparente
leitfähige Schichten oder Multilayerschichten (z. B. ZrO2/ITO
(Indium-Zinn-Oxid)), wobei die äußerste Schicht
eine leitfähige Schicht darstellt. Leitfähige
transparente hochtemperaturfeste Schichten haben die Eigenschaft
einer ihrer inneren Elektronen-Plasmafrequenz entsprechenden Emissivität. Wenn
eine Teilfläche des zu kühlenden Bereichs beschichtet
wird, nimmt dessen Emissivität zu. Daher kann die kühlende
Oberfläche am Ende verringert werden, und zwar herab bis
zu einem Wert von 60% der Oberfläche ohne Beschichtung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
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1 eine
Metallhalogenidlampe mit keramischem Entladungsgefäß;
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2 das
keramische Entladungsgefäß im Schnitt im Detail;
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3 eine
Darstellung der relevanten Parameter am Entladungsgefäß;
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4 eine
Alternative für den Endbereich mit Beschichtung.
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Bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung
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Ein
Ausführungsbeispiel einer Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe 1 zeigt 1.
Sie hat ein keramisches Entladungsgefäß 2,
das zweiseitig verschlossen ist. Es ist längsgestreckt
und hat zwei Enden 3 mit Abdichtungen 6. Im Innern
des Entladungsgefäßes sitzen zwei Elektroden 4 einander gegenüber.
Die Abdichtungen 6 sind als Kapillaren ausgeführt,
in denen ein Elektrodensystem 16 mittels Glaslot 19 abgedichtet
ist. Aus der Kapillare 6 ragt jeweils eine Zuleitung 5,
die mit der zugeordneten Elektrode 4 in bekannter Weise
verbunden ist, hervor. Diese ist jeweils über ein Gestell 7 mit
einem Kontakt im Sockel 13, verbunden.
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Als
Füllung für das Entladungsgefäß eignen sich
bekannte Metallhalogenidfüllungen, insbesondere enthält
das Entladungsgefäß eine Füllung mit Metallhalogeniden,
die ausgewählt ist aus der Gruppe der Jodide von Na, Tl,
Ca, Seltene Erdmetalle (SE) allein oder in Kombination. Das System
ist insbesondere für folgendes Füllsystem geeignet:
NaJ, TlJ, CaJ2 zusammen mit SEJ3, wobei SE mindestens eines der
Elemente Ce, Pr, Nd ist.
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In 2 ist
der Endbereich im Detail gezeigt. Die Kapillare 6 ist hier
integral an das Entladungsvolumen angesetzt. Der Endenabschnitt
beginnt in Höhe der Spitze der Elektrode (gestrichelt eingezeichnet,
Linie a) und erstreckt sich bis zu dem Punkt, an dem die Kapillare
ihren konstanten Durchmesser erreicht (Linie b).
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Entladungsgefäß ein
zylindrisches Rohr 20 mit einem Aspektverhältnis
von ca. 4,7 ist. Am leicht verjüngten Ende ist ein Stopfen 6 in
die Rohröffnung des Endes eingesetzt und mtitels Glaslot
abgedichtet. Die Nennleistung beträgt 70 W. Die gesamte Wandbelastung
ist 19,5 W/cm2. Die Wandbelastung im Bereich
zwischen den Spitzen der Elektroden (zwischen den beiden Linien
a) ist 34 W/cm2. Das Verhältnis
zwischen gekühlter Oberfläche (hinter der Spitze
des Entladungsgefäßes einschließlich
der Stirnfläche bei Linie b) und geheizter Oberfläche (zwischen
den beiden Linien a) zwischen den Elektroden beträgt hier
etwa 85%. Das Verhältnis zwischen der gesamten Oberfläche
der Kapillaren und der des Entladungsgefäßes ist
22 bis 25%. Die Wandbelastung an der inneren Oberfläche 21 (gesamt)
ist 39,5 W/cm2.
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Der
Gradient der Temperatur (außen am Entladungsgefäß gemessen)
zwischen der Mitte M des Entladungsgefäßes (genau
zwischen den beiden Elektrodenspitzen) und dem Punkt S außen
an der Stirnfläche, die das Entladungsgefäß abschließt,
beträgt 15,5 bis 19 K/mm. Bevorzugt ist ein möglichst hoher
Wert zwischen 17,5 und 18,5 K/mm. Dagegen ist ein heute üblicher
Wert 12 bis 15 K/mm.
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In ähnlicher
Weise gilt für den Temperaturgradienten TK entlang der
Kapillare, dass zwischen dem Punkt TK1, an dem die Kapillare beginnt
(außen gesehen) und dem Ende TK2 der Kapillare ein Gradient
der Temperatur 34 bis 41 K/mm erzielt wird. Bevorzugt ist ein möglichst
hoher Wert von 39 bis 41 K/mm. Dagegen ist ein heute üblicher
Wert etwa 27 bis 28 K/mm.
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Das
Verhältnis zwischen gekühlter und geheizter äußerer
Oberfläche OK und OH des Entladungsgefäßes
soll normalerweise, also unbeschichtet, im Bereich 75 bis 100% liegen.
Bei Verwendung einer NIR-emissiven Beschichtung kann die Fläche des
gekühlten Ende entsprechend geringer gewählt werden
bis herab zu 60% des Wertes ohne Beschichtung.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Oberfläche
des Endes 3 teilweise im Bereich von P beschichtet ist.
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Obige
Verhältnisse gelten vor allem für Al2O3-Keramik.
Bei anderen Keramiken wie AlN oder Saphir oder Mischsystemen gelten
aber ähnliche Bedingungen.
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Im
Falle einer Beschichtung kann sich der Wert des Verhältnisses
OK zu OH um bis zu 20% verringern. Insgesamt ist ein Wert von 60
bis 100% empfohlen. Unbeschichtet sollte möglichst ein
Wert von 75 bis 100% eingehalten werden. Je nach Grad und Umfang
der Beschichtung und Material kann er auf bis zu 60% abgesenkt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/088675 [0002]
- - EP 1729324 [0003]
- - US 6400100 [0011]