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Die
Erfindung betrifft eine Rollen rotationsdruckmaschine, insbesondere
Rollenoffset-Ilustrationsdruckmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 7, sowie einen Falzapparat dafür
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
Druckverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
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Frühere
Rollenrotationsdruckmaschinen waren gewöhnlich mit Plattenzylindern
ausgestattet, auf deren Umfang zwei Exemplarhöhen (beispielsweise 2 × DIN
A4) Platz fanden, wobei durch die Gestaltung des Plattenzylinders
mit einem Spannkanal für die Druckplatte die Drehzahl des
Plattenzylinders begrenzt war, welche wiederum als limitierender
Faktor für die Arbeitsgeschwindigkeit der Druckmaschine galt.
Mit solchen Einfachumfangsmaschinen wurden Geschwindigkeiten von
50.000 Plattenzylinder-Umdrehungen/h erreicht. Falzapparate der
damaligen Baureihen wiesen dabei üblicherweise Zylinderverhältnisse
(Schneidmesserzylinder:Punktur- oder Greiferfalzzylinder:Falzmesserzylinder)
von 1:2:3 oder 1:2:4 auf.
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In
der weiteren Entwicklung wurde versucht, die Arbeitsgeschwindigkeit
der Rollenrotationsdruckmaschinen zu steigern. Eine Entwicklungslinie
führte zum Einsatz sogenannter Sleeve-Zylinder, bei denen anstatt
von Plattenzylindern in den Druckwerken kanallose Zylinderhülsen
eingesetzt werden. Die dabei erzielte hohe Arbeitsgeschwindigkeit
der Druckmaschine von bis zu 85.000 Sleeve-Zylinderumdrehungen/h
wird jedoch durch eine niedrige Qualität des Druckbilds
erkauft und führte deshalb dazu, dass sich Sleeve-Zylinder-Einfachumfangsmaschinen
in der Masse nicht durchsetzen konnten.
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Eine
weitere Entwicklungslinie führte zum Einsatz von Doppelumfangs-Plattenzylindern,
das heißt von Plattenzylindern, auf deren Umfang vier Exemplarhöhen,
das heißt vier auf das Endformat gefalzte Exemplare bzw.
vier Exemplarseiten längs aufeinander folgend Platz haben.
Die bei solchen Druckmaschinen eingesetzten Basisfalzwerke weisen
entsprechend des Doppelumfangs des Plattenzylinders üblicherweise
einen Doppelumfangsschneidmesserzylinder auf und weisen auch hohe
Zylinderverhältnisse (2:5:5 bzw. 4:7:7) bzw. großen
Punkturfalz- und Falzklappenzylinderumfänge auf. Auch solche
Doppelumfangs-Plattenzylinder lassen sich gängigerweise
mit einer Umdrehungszahl von 45.000–50.000 Plattenzylinderumdrehungen/h
betreiben, was jedoch aufgrund des Doppelumfangs zu einer gegenüber
einer vergleichbaren Einfachumfangsdruckmaschine doppelt so hohen,
mit der Druckmaschine fahrbaren Bahngeschwindigkeit bzw. Ist-Bahngeschwindigkeit
der Maschine führt, weil jetzt mit einer Umdrehung des
Plattenzylinders vier am Umfang des Plattenzylinders aufeinander
folgende Exemplarseiten bedruckbar sind im Gegensatz zu zwei am
Zylinder einer Einfachumfangsdruckmaschine aufeinander folgenden
Exemplarseiten bzw. -höhen.
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Neben
der erhöhten Druckstoffbahngeschwindigkeit kann mit einem
Doppelumfangsdruckwerk bei Vierfach-Breite neben zwei gleich oder
unterschiedlich bedruckten 16-seitigen Druckprodukten ferner auch
ein 32-seitiges Druckprodukt bzw. Einzelexemplar hergestellt werden,
wenn mit Sammelproduktion gefahren wird, das heißt wenn
im Basisfalzwerk ein 16-seitiges Druckvorprodukt (zwei Exemplarhöhen)
auf das nachfolgende, ebenfalls 16-seitige Druckvorprodukt (zwei
Exemplarhöhen) gelegt wird.
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Zur
Veranschaulichung der Einfachumfangsproduktion und der Doppelumfangsproduktion
wird schon hier auf die 2 und 3 verwiesen,
welche einerseits das Falzschema eines aus in Einfachumfangsproduktion
hergestellten Bahnstrangs (d. h. einer oder mehrerer übereinander
gelegter, mit Einfachumfangsdruckwerken bedruckten Bedruckstoffbahnen)
und andererseits das Falzschema eines in Doppelumfangsproduktion
hergestellten Bahnstrangs (d. h. einer oder mehrerer übereinander gelegter,
mit Doppelumfangs-Plattenzylindern ausgestatteten Druckwerken bedruckten
Bedruckstoffbahnen) zeigen.
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2 zeigt
einen dem Umfang eines Einfachumfangsplattenzylindern entsprechenden Druckstoffbahnabschnitt, 3 einen
dem Umfang eines Doppelumfangsplattenzylinder entsprechenden Abschnitt
einer Bedruckstoffbahn, wobei jeweils die einzelnen Seiten des herzustellenden
Endprodukts als dunkel hinterlegte Rechtecke eingezeichnet sind
und mit gestrichelten Linien die Falz- und Schnittlinien, an denen
die Bedruckstoffbahn in Falzapparat gefalzt oder geschnitten wird.
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Mit
einem Dreieck ist dabei ein Falztrichter symbolisiert, an dem die
Bedruckstoffbahn längs gefalzt wird, mit zwei waagrechten,
parallelen Linien die im Falzwerk, bzw. Basisfalzwerk eingebrachte
Querfalzung, wobei im Fall der in 3 dargestellten
Doppelumfangsproduktion vor dem Querfalzen noch eine Querschneidbearbeitung
durchzuführen ist, welche durch die beiden gekreuzten Linien
symbolisiert sein soll. Im Basisfalzwerk wird also der per Trichter
längs gefalzte Heftstrang zunächst an einer entsprechenden
Querschneideinrichtung in Druck(vor)-Produkte mit einer dem Einfachumfang
entsprechenden Höhe von zwei Exemplarseiten zerschnitten
und quergefalzt. Die Druck(vor)-Produkte werden dann bei Einsatz
eines Einfachumfangsplattenzylinders, aber möglicherweise
auch bei Einsatz eines Doppelumfangsplattenzylinders (z. B. – bei
zweimal dem gleichen Druckbild auf den Plattenzylinder –)
ungesammelt aus dem Basisfalzwerk herausgeführt oder – im Fall
der in 3 dargestellten Doppelumfangsproduktion – zur
Erzeugung von Druckprodukten mit doppelter Seitenzahl vor dem Verlassen
des Basisfalzwerks übereinander gelegt bzw. gesammelt,
so dass das Druck(end)-Produkt aus zwei Bögen zwei Exemplarhöhen
bzw. zwei übereinander stehende Exemplarseiten besteht.
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Die
das Basisfalzwerk verlassenden Einzelexemplare können nun
entweder im Doppelformat (z. B. DIN A3) bzw. in Überkopfproduktion
direkt über eine zumeist ein Schaufelrad aufweisende Auslageeinrichtung
auf einem Auslageband ausge legt werden oder einer nachgeschalteten
Station zur Einbringung eines sogenannten dritten Falzes bzw. zweiten Längsfalzes
zugeführt werden. Die zweite Längsfalzstufe bzw.
-station ist in den 2 und 3 mit zwei in
Form eines umgedrehten T angeordneten Linien symbolisiert. Dort
werden die Einzelexemplare zum zweiten Mal längsgefalzt,
um so Druckprodukte mit einem einfachen Format (z. B. DIN A4) herzustellen. Einrichtungen
zum Einbringen des zweiten Längsfalzes weisen heute üblicherweise
eine Falztrommel auf, in welcher eine eine Zykloiden-Bewegung ausführende
Welle drehbar aufgenommen ist, auf der ein Falzmesser angebracht
ist, welches die Exemplare zwischen zwei gegenüberliegende
Rollen drückt.
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Der
zweiten Längsfalzstufe ist bei den schnelllaufenden Sleeve-
oder Doppelumfangsmaschinen eine Verlangsamungsstation und eine
Exemplarweiche vorgeschaltet ist, an welcher die Exemplare auf zwei
Vorrichtungen zum Einbringen des dritten Falzes aufgeteilt werden.
Denn während bei den eingangs erwähnten älteren
Maschinenbaureihen mit Einfachumfangsdruckeinheiten oder -werken
bzw. mit Druckwerken, welche Einfachumfangsplattenzylinder aufweisen
(
2), die Plattenzylinderdrehzahl der limitierende
Faktor für die Arbeitsgeschwindigkeit der Druckmaschine
war, können mit Doppelumfangsdruckmaschinen bzw. Doppelumfangsdruckeinheiten oder
-werken (
3), aber auch mit Einfachumfangsdruckwerken
in Sleeve-Ausführung derart hohe Bedruckstoffbahngeschwindigkeiten
gefahren werden, das nun der Arbeits- bzw. Falztakt einer Vorrichtung
zur Einbringung des zweiten Längsfalzes zu gering ist,
um die Druckmaschine mit ihrer möglichen Arbeitsgeschwindigkeit
zu betreiben. Denn mit gängigen zweiten Längsfalzvorrichtungen
können Falztakte von bis zu 50.000 Exemplare/h gefahren
werden, wobei jüngste Entwicklungen gemäß des
eigenen Patents
DE
103 14 945 B4 schon zweite Längsfalzeinrichtungen
mit Falztakten von bis zu 65.000 Exemplare/h versprechen.
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Dieses
Problem wird durch den Einsatz von zwei zweiten Längswalzeinrichtungen
der vorstehend beschriebenen Art umgangen, welchen eine Exemplarweiche
vorgeschaltet ist, der über eine Produktverlangsamungsstation
die das Basisfalzwerk verlassenden Produkte zugeführt werden,
so dass jede zweite Längsfalzeinrichtung letztlich nur
noch den halben Falztakt wie die in den Falzapparat einlaufende
Bedruckstoffbahn aufweisen muss, um die Plattenzylinderdrehzahl
voll ausnutzen zu können. Dadurch ergibt sich jedoch nicht
nur eine hohe Fehleranfälligkeit aufgrund der an der Exemplarweiche immer
wieder auftretenden Produktstaus, sondern auch eine nach Volumen
und Bauhöhe groß zu dimensionierende Druckmaschine
und damit ein hoher Platzbedarf, sowie hohe Anschaffungskosten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Rollenrotationsmaschine
sowie einen Falzapparat dafür und ein geeignetes Druckverfahren
zu schaffen, mit denen die vorstehend genannten Nachteile bei Druckmaschinen überwunden
werden, deren maximale Arbeitsgeschwindigkeit höher als der
Falztakt ihrer zweiten Längsfalzeinrichtungen ist.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Falzapparats mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst, hinsichtlich der Rollenrotationsmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und hinsichtlich des Druckverfahrens
mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Der
Erfinder hat erkannt, dass es auch bei Rollenrotationsdruckmaschinen,
bei denen die Plattenzylinderdrehgeschwindigkeit nicht der limitierende Faktor
für die maximal mögliche Bahngeschwindigkeit ist,
sondern der Falztakt in der zweiten Längsfalzstufe, also
bei Rollenrotationsdruckmaschinen, bei denen eine durch eine maximale
Plattenzylinderdrehgeschwindigkeit oder sonstige Maschinengröße im
Vorlauf des Falzapparats bestimmte maximale Druckstoffbahngeschwindigkeit
höher als der maximale Falztakt einer in der zweiten Längsfalzstufe
vorgesehenen, einem Basisfalzwerk der Druckmaschine nachgeschalteten
zweiten Längsfalzeinrichtung ist, auch bei Einsatz lediglich
einer dem Basisfalzwerk nachgeordneten zweiten Längsfalzeinrichtung
in den meisten Produktionsarten gelingt, mit der hohen, lediglich
durch die Plattenzylinderdrehzahl begrenzten maximalen Druckstoffbahngeschwindigkeit
zu fahren. Lediglich bei ungesammelter und gleichzeitig über
den dritten Falz geführter Produktion muss die Druckstoffbahngeschwindigkeit
auf den maximalen Falztakt der einzigen zweiten Längsfalzeinrichtung gedrosselt
werden. Insgesamt muss also der Ausstoß der Druckmaschine
nur in einer von vier möglichen Produktionsweisen gedrosselt
werden.
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Dieser
Nachteil wird in vielen Anwendungsfällen durch die sofort
einsichtigen Vorteile hinsichtlich eingesparter Anschaffungskosten,
Baugröße, Anforderungen an die Gewichtsbelastbarkeit
des Untergrunds mehr als ausgeglichen, insbesondere bei Rollenoffset-Illustrationsdruckmaschinen,
auf denen sehr häufig in Sammelproduktion produziert wird.
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Dementsprechend
wird erfindungsgemäß ein auf eine solche schnell
laufende (d. h., die Plattenzylinderdrehzahl ist nicht der limitierende
Faktor, sondern der Falztakt in einer zweiten Längsfalzeinrichtung)
angepasster Falzapparat vorgeschlagen, welcher entsprechend der
hohen Druckstoffbahngeschwindigkeit am Punktur- oder Greiferfalzzylinder und
am Falzklappenzylinder einen Umfang von mindestens fünf
Exemplarhöhen aufweist und sich dadurch auszeichnet, dass
die zweite Längsfalzstufe lediglich eine einzige zweite
Längsfalzeinrichtung aufweist.
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Die
Druckstoffbahngeschwindigkeit und die Ist-Bahngeschwindigkeit, auf
die es im Rahmen der Erfindung ankommt ist dabei die Bahngeschwindigkeit
im Falzapparateinlauf, also z. B. nach dem Falztrichter- oder -magazinaufbau
und nicht eine lokal beschleunigte oder abgebremste Bahngeschwindigkeit, wie
sie z. B: zwischen Schneidzylinderpaar und Greiferfalzzylinder in
Greiferfalzwerken bzw. nach Durchlauf einer dem Falzwerk nachgeordneten
Verlangsamungsstation vorkommt.
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Ferner
wird eine schnell laufende Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere
Rollenoffset-Illustrationsdruckmaschine vorgeschlagen, bei der der Falzapparat
lediglich eine einzige zweite Längsfalzrichtung aufweist.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Druckverfahrens gelingt es sowohl mit dem erfindungsgemäßen
Falzapparat, als auch mit der erfindungsgemäßen
Rollenrotationsdruckmaschine, wie vorstehend beschrieben, sowohl
bei Sammelproduktion als auch bei Direkt-Auslage (Überkopfproduktion)
die zur Verfügung stehende Plattenzylinderdrehzahl der
Druckmaschine voll auszunutzen, ohne dass eine zweite Längsfalzvorrichtung
notwendig wäre. Lediglich bei ungesammelter und über
die zweite Längsfalzstufe geführter Produktion
ist die Ist-Druckstoffbahngeschwindigkeit auf dem Falztakt der zweiten
Längsfalzvorrichtung zu drosseln, über die die
gesamte Produktion dann gefahren wird. Der Erfindung liegt dabei
die Idee zugrunde, bei Sammelproduktion das Basisfalzwerk als vorgeschaltete
Puffer- bzw. Verlangsamungseinheit für die zweite Längsfalzeinrichtung
zu nutzen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
hat es sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, die einzige zweite
Längsfalzeinrichtung gemäß Patent
DE 103 14 954 B4 auszubilden.
Denn mit einer derartigen zweiten Längsfalzeinrichtung können
bis zu 65.000 Exemplare/h und mehr gefalzt werden, wohingegen bei
bisher üblichen zweiten Längsfalzeinrichtungen
ein maximaler Falztakt von bis zu 45.000 bis 50.000 Exemplaren/h
erreichbar ist. Bei Doppelumfangsmaschinen entspricht dies bei ungesammelter
zweifach längsgefalzter Produktion einer Plattenzylinderdrehzahl
von bis zu 32.500 Umdrehungen/h gegenüber 22.500–25.000
Umdrehungen/h bei heute standardmäßig eingesetzten
zweiten Längsfalzeinrichtungen.
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Die
Erfindung eignet sich dabei besonders zum Einsatz bei Doppelumfangsdruckwerken
oder -einheiten bzw. Druckmaschinen mit einem oder mehrerer solcher
Doppelumfangsdruckwerke (Druckwerke, bei denen der Plattenzylinder
einen Doppelumfang aufweist), weil hier hohe Bahngeschwindigkeiten
von über 75.000 Exemplaren/h, in manchen Fällen
von bis zu 50.000 Plattenzylinderumdrehungen/h, das entspricht 100.000
Exemplaren/h, gefahren werden können, und zwar bei hoher Druckqualität.
Die Erfindung ist aber auch bei Einfachumfangs-Sleevezylindern im
Druckwerk einsetzbar, welche bei allerdings niedrigerer Druckqualität mit
bis zu 85.000 Zylinderumdrehungen/h gefahren werden können.
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Mit
der Angabe „Exemplare/h” wird bezogen auf die
Druckstoffbahngeschwindigkeit im Rahmen der Anmeldung auf ein 16-seitiges
Produkt bzw. Exemplar abgestellt, dessen zwei Exemplarhöhen
auf einem Einfachumfang oder einem halben Doppelumfang Platz finden.
Die Erfindung ist aber selbstverständlich auch bei breiteren
Druckmaschinen einsetzbar, auf denen Exemplare mit mehr als vier
Seiten Breite produziert werden können, also z. B. 24-, 32-
und bis zu 80-seitige Exemplare.
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Ein
denkbares Zylinderverhältnis für ein in einem
Falzapparat gemäß der Erfindung eingesetzten Basisfalzwerk
wäre beispielsweise 1:5:5. Bevorzugt wird jedoch ein Zylinderverhältnis
von 2:5:5 oder sogar von 3:5:5 bzw. 4:7:7, wie es schon in heutigen Schnellläufermaschinen
eingesetzt wird. Dem Basisfalzwerk und der einzigen zweiten Längsfalzeinrichtung
kann dabei eine Verlangsamungsstation zwischengeordnet sein, welche
in an sich bekannter Weise mit einer Nockenwelle und einer gegenüberliegenden
Gegenwalze ausgestattet sein kann. Diese Verlangsamungsstation dient
zur Verlangsamung der aus dem Basisfalzwerk kommenden Exemplare,
um diese dann der zweiten Längsfalzvorrichtung mit niedrigerer
kinetischer Energie zuzuführen. Die bei Sammelproduktion
bestehende Lücke zwischen den aus dem Basisfalzwerk kommenden
Exemplaren wird dabei als Bremsweg genutzt.
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Vorteilhaft
weist der Falzapparat einen Falzüberbau mit mindestens
einem Trichter für Längsfalzung der Bedruckstoffbahn
bzw. des in den Falzapparat einlaufenden möglicherweise
aus mehreren Bedruckstoffbahnen bestehenden Heftstrangs auf. Die
Erfindung lässt sich jedoch auch bei Ballontrichteraufbauten
oder nebeneinander angeordneten Trichtern einsetzen. Ebenso denkbar
wäre ein Magazinaufbau des Falzapparats.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich möglich
mit der Rollenrotationsdruckmaschine bzw. dem erfindungsgemäßen
Falzapparat und dem erfin dungsgemäßen Druckverfahren
neben der ungesammelten, nur einfach längsgefalzten Produktion,
der ungesammelten, zweifach längsgefalzten Produktion (hier
mit verminderter Ist-Druckstoffbahngeschwindigkeit), sowie der gesammelten,
nur einfach längsgefalzten Produktion und der gesammelten,
zweifach längsgefalzten Produktion auch eine mehrfach gesammelte
Produktion (längsgefalzt oder nicht längsgefalzt)
mit unvermindert hoher Ist-Druckstoffbahngeschwindigkeit herzustellen.
Ferner ist es selbstverständlich möglich, mehrere
Auslagebänder für die Direktauslagen und auch
mehrere Auslagebänder für die dem zweiten Längsfalzapparat
nachgeordnete Auslage vorzusehen, um unterschiedliche Schuppenströme
mit abweichenden Produkten auszulegen. Ebenfalls wäre es
denkbar, Exemplare aus nicht mit einem zweiten Längsfalz
versehenen Produktion und Exemplare aus einer Produktion mit zweitem
Längsfalz auf derselben Auslage auszulegen.
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Im
Folgenden wird eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Falzapparats gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung;
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2 einen
einem Einfachumfangsplattenzylinder entsprechenden Abschnitt einer
Druckstoffbahn mit eingezeichneten Falzlinien und Exemplarblättern,
und
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3 einen
entsprechenden Druckstoffbahnabschnitt, der einem Doppelumfangsplattenzylinder
entspricht.
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1 zeigt
einen Falzapparat, welcher insgesamt mit 1 bezeichnet ist
und einen Längsfalztrichter 2 im Trichteraufbau
aufweist, über den die Bedruckstoffbahn über eine
Serie von nicht näher bezeichneten Zug- und optional Perforierwalzenpaare in
ein Falzwerk bzw. Basisfalzwerk geführt wird, welches insgesamt
mit 3 bezeichnet ist. Die Erfindung kann jedoch ebenso
bei einem Falzapparat mit Magazinaufbau eingesetzt werden.
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Das
Basisfalzwerk 3 weist dabei einen Schneidmesserzylinder 11 auf,
dem gegenüber ein Punkturfalzzylinder 12 angeordnet
ist. Bei Durchlauf durch den Spalt zwischen dem Schneidmesserzylinder 11 und
dem Punkturfalzzylinder 12 wird die Bedruckstoffbahn in
Einzelexemplare geschnitten, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Schneidmesserzylinder 11 einen Doppelumfang aufweist
und somit zwei Schneidmesser pro Umfang, um bei gleicher Drehzahl
wie ein Doppelumfangsplattenzylinder im vorgeschalteten Druckwerk
zwei Exemplare (bzw. bei Sammelproduktion Exemplarbögen)
pro Umdrehung abzutrennen.
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Danach
werden die Exemplare bzw. Exemplarbögen mittels Punkturnadeln
auf den Fünffachumfangs-Punkturfalzzylinder 12 aufgenadelt,
welcher bei Sammelproduktion gleichzeitig als Sammelzylinder für
mehrere aufeinander zu legende Exemplare dient. Nach einer halben
Umdrehung bzw. einer n + 0,5-fachen Umdrehung des Punkturfalzzylinders 12, je
nachdem ob gesammelt wird und ob der jeweilige Exemplarbogen oben
oder unten liegt, werden die Exemplare an einen Falzklappenzylinder 13 übergeben,
wobei der Querfalz in das jeweilige Exemplar eingebracht wird. Oberhalb
des Falzklappenzylinders 13b ist ein optionaler weiterer
Zylinder 14 zum Einbringen eines zweiten Querfalzes (z.
B. Delta- oder Doppelparallelproduktion) angeordnet. Unterhalb des
Punkturfalzzylinders befindet sich ein optionaler Heftzylinder 15.
Der Falzklappenzylinder 13 weist dabei ebenfalls einen
fünffach großen Umfang auf.
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Vom
Falzklappenzylinder 13 werden die quergefalzten, gesammelten
oder ungesammelten Einzelexemplare einer Förderbandanordnung
zugeführt, zwischen deren Bändern die Einzelexemplare einer
dem Basisfalzwerk 3 nachgeordneten Verlangsamungsstation 5 zugeleitet
werden, welche mit einer Nockenwelle und einer gegenüberliegenden
Gegenwalze ausgestattet ist. In dem Spalt zwischen Nocken und Gegenwalze
werden die ankommenden Einzelexemplare entsprechend ver langsamt,
um sie der nachgeordneten zweiten Längsfalzstufe im richtigen
Takt mit geringer kinetischer Energie zuzuführen. Diese
zweite Längsfalzstufe würde üblicherweise zwei über
eine Exemplarweiche jeweils mit halber Exemplarzahl beschickte zweite
Längsfalzeinrichtungen aufweisen.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung weist die zweite Längsfalzstufe
des Falzapparats 1 lediglich eine einzige zweite Längsfalzeinrichtung 7 auf,
welche bei gewünschtem zweiten Längsfalz direkt
mit den von der Verlangsamungsstation 5 kommenden Exemplaren
beschickt wird.
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Die
zweite Längsfalzeinrichtung 7 weist dabei eine
oberseitig angeordnete Falztrommel mit einer darin zykloidartige
Bewegungen ausführenden Falzmesserwelle mit einem Falzmesser
auf, welches die Einzelexemplare zwischen zwei darunter angeordneten
Walzen drückt, von wo aus sie zu einem Schaufelrad 8 gelangen, über
welches die mit einem zweiten Längsfalz versehene Exemplare
auf einer Produktauslage ausgelegt werden.
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Wahlweise
kann die zweite Längsfalzeinrichtung 7 jedoch
auch abgeschaltet werden und die von der Produktverlangsamungsstation 5 kommenden Exemplare
nicht mit einem zweiten Längsfalz versehen werden, sondern
an der zweiten Längsfalzeinrichtung 7 vorbei einem
Schaufelrad 9 zugeführt werden, über
welches sie auf einer für die Überkopfproduktion
vorgesehenen Produktauslage ausgelegt werden.
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Wird
gesammelt und/oder in Überkopfproduktion (Direktauslage)
produziert, kann mit ungebremster Maschinengeschwindigkeit produziert
werden. Wird dagegen ungesammelt und mit zweitem Längsfalz
produziert, so muss die Maschine auf den Falztakt der einzigen zweiten
Längsfalzeinrichtung gedrosselt werden.
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Dazu
ist vorteilhaft eine entsprechende übergeordnete Steuerung
vorgesehen, welche für jede eingestellte Produktionsart
die richtige Höchstgeschwindigkeit für die Plattenzylinderdrehzahl
bzw. eine Leitachse der Druckmaschine vorgibt, auf welche die Druckwerke
und/oder das Falzwerk synchronisiert sind. Der Drucker kann dann
einen Sollwert für die Maschinengeschwindigkeit bzw. die
Geschwindigkeit einer die Maschinengeschwindigkeit vorgebenden Leitachse
einstellen, welcher sich in den vorgegebenen Grenzen hält.
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Bezüglich
der 2 und 3, welche lediglich erläuternde
Darstellungen sind und keine speziellen Merkmale einer Ausführungsform
der Erfindung zeigen, wird auf die Beschreibungseinleitung verwiesen.
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Abweichungen
und Modifikationen von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind möglich ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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- 1
- Falzapparat
- 2
- Falzüberbau
- 3
- Basisfalzwerk
- 5
- Verlangsamungsstation
- 7
- zweite
Längsfalzeinrichtung
- 8
- Schaufelrad
- 9
- Schaufelrad
- 11
- Schneidmesserzylinder
- 12
- Punkturfalzzylinder
- 13
- Falzklappenzylinder
- 14
- optionaler
Zylinder für Delta- bzw. Doppelparallelproduktion
- 15
- optionaler
Heftzylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10314945
B4 [0010]
- - DE 10314954 B4 [0020]