-
Die Erfindung betrifft eine Röntgenvorrichtung, umfassend eine an einer Trageinheit verstellbar gelagerte Patientenliege sowie einen Röntgendetektor, der insbesondere als Festkörperdetektor ausgeführt ist, wobei der Röntgendetektor über eine Haltesäule senkrecht zur Patientenliege verfahrbar ist und um eine sich in Längsrichtung der Patientenliege erstreckende erste Längsachse relativ zur Patientenliege rotierbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Verstellen einer solchen Röntgenvorrichtung.
-
Eine Röntgenvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs ist beispielsweise aus der Patentschrift
DE 199 27 756 C5 zu entnehmen. In dieser Patentschrift ist ein Röntgendiagnostikgerät beschrieben, das eine an einem Sockel verstellbare Lagerungsplatte für einen Patienten umfasst. An einem Galgen, der ebenfalls verstellbar an der Lagerungsplatte gelagert ist, ist ein Festkörperdetektor angeordnet. Über den Galgen kann der Festkörperdetektor in alle drei Raumrichtungen bezüglich der Lagerungsplatte verstellt werden. Darüber hinaus ist der Festkörperdetektor um eine Drehachse schwenkbar am Galgen gelagert, die sich in eine Längsrichtung der Lagerungsplatte erstreckt.
-
In der
US 4,618,133 ist ein Röntgenaufnahmegerät beschrieben, das einen Rahmen umfasst, an dem ein Patiententisch sowie ein C-Bogen für einen Röntgenstrahler und einen Röntgendetektor angeordnet sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verstellmöglichkeiten der oben beschriebenen Röntgenvorrichtung zu erweitern.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Röntgenvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese umfasst eine an einer Trageinheit über einen L-förmigen Tragarm verstellbar gelagerte Patientenliege sowie einen ebenfalls am Tragarm gelagerten Röntgendetektor, der insbesondere als Festkörperdetektor ausgeführt ist, wobei der Röntgendetektor über eine Haltesäule einer Verstellmechanik für den Röntgendetektor senkrecht zur Patientenliege verfahrbar ist und um eine sich in Längsrichtung der Patientenliege erstreckende erste Längsachse relativ zur Patientenliege rotierbar ist und wobei der Röntgendetektor um eine sich in Querrichtung der Patientenliege erstreckende Querachse relativ zur Patientenliege rotierbar gelagert ist. Um einen ungehinderten Zugang zu der Patientenliege, zum Röntgendetektor oder zum Röntgenstrahler zu gewährleisten, ist der Tragarm weiterhin an der Trageinheit vertikal verfahrbar. Die Einstell- und Ausrichtungsmöglichkeiten der Komponenten der Röntgenvorrichtung sind zudem erhöht, indem der Tragarm an der Trageinheit um eine Drehachse rotierbar ist, die sich in Querrichtung erstreckt. So kann ein auf der Patientenliege gelagerter Patient in einer für die Behandlung oder Untersuchung günstige Ausrichtung gebracht werden. Über diese Drehbewegung kann die Patientenliege zudem in eine vertikale (Park-)Position gebracht werden.
-
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, dass eine Erhöhung der Bewegungsfreiheit der Röntgenvorrichtung erreicht ist, indem eine weitere Drehachse für den Röntgendetektor vorgesehen ist. Unter Rotierbarkeit um die erste Längsachse wird allgemein verstanden, den Röntgendetektor aus einer waagerechten Position oberhalb der Patientenliege in eine laterale Position seitlich zur Patientenliege zu verfahren. Es können hierbei mit demselben Detektor Aufnahmen des Patienten von mehreren Richtungen gewonnen werden, wobei eine Umlagerung des Patienten nicht erforderlich ist. Durch die zusätzliche sich in Querrichtung erstreckende Drehachse in Kombination mit einer Schwenkbewegung der Patientenliege ergibt sich insbesondere eine weitere Aufnahmeposition, bei der Untersuchungen am stehenden Patienten durchgeführt werden. Dabei wird die Patientenliege verschwenkt und angehoben, so dass sie senkrecht steht und somit eine Art Wand bildet. Für die Aufnahme selbst wird die Patientenliege in diesem Fall nicht benötigt. Bei der beschriebenen Röntgenvorrichtung kann der Röntgendetektor, der nun um mindestens die eine Längsachse und um eine Querachse rotierbar ist, in eine waagerechte Stellung gebracht werden, so dass Aufnahmen von insbesondere auf dem Detektor aufgelegten Extremitäten gewonnen werden.
-
Die Röntgenvorrichtung kann daher nicht nur für Durchleuchtungsaufnahmen eines liegenden Patienten, sondern auch für statische Aufnahmen z. B. der Knochen des Patienten, eingesetzt werden. Unter Durchleuchtungsaufnahmen wird hierbei eine kontinuierliche Betrachtung von Vorgängen im Körper des Patienten mittels Röntgenstrahlung verstanden, wie beispielsweise von einem Schluckakt. Durch die zusätzliche Drehachse, mit deren Hilfe der Röntgendetektor in mehrere Aufnahmepositionen gebracht werden kann, werden somit weitere medizinische Applikationen des Röntgengeräts ermöglicht.
-
Vorzugsweise ist der Röntgendetektor entlang einer gekrummten Bahn um die erste Längsachse verfahrbar. Hierbei fuhrt der Rontgendetektor eine orbitale Drehbewegung um die erste Langsachse, die zwischen dem Rontgendetektor und der Patientenliege verlauft. Es erfolgt somit gegenuber dem bekannten Stand der Technik ein vereinfachter Bewegungsablauf, bei dem der Röntgendetektor einen auf der Patientenliege positionierten Patienten zumindest teilweise umkreist. Die aus dem Stand der Technik bekannte Kombination von mindestens zwei linearen Verstellungen des Röntgendetektors, deren kombinatorisches Zusammenwirken eine Rotierbarkeit um die erste Längsachse ermöglicht, wird bei der vorgeschlagenen Röntgenvorrichtung durch eine einzige Rotationsbewegung ersetzt, welche einfacher zum Ausführen und Ansteuern ist.
-
Die Verstellbewegung um die erste Langsachse entlang einer gekrummten Bahn kann unabhängig von der Anordnung der zusatzlichen in Querrichtung verlaufenden Drehachse vorgesehen sein und bildet für sich gesehen eine eigenständige erfinderische Ausgestaltung.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist zum Verfahren des Rontgendetektors um die Längsachse eine bogenformige Führung zur Lagerung des Röntgendetektors an der Haltesaule vorgesehen. Eine bogenförmige Führung stellt die einfachste mögliche technische Realisierung der Kreisbewegung um die erste Längsachse dar und ist somit besonders effizient und kostengunstig.
-
Gemaß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die bogenförmige Führung über ein Basiselement mit einem Verstellwagen gekoppelt, der entlang der Haltesäule verfahrbar ist, wobei zwischen dem Basiselement und dem Verstellwagen ein Drehgelenk zur Rotation des Basiselements um die Querachse vorgesehen ist. Hierbei ist der Verstellwagen zur Ausfuhrung der senkrechten Bewegung des Detektors entlang der Haltesäule vorgesehen. Gleichzeitig dient das Basiselement zur Ankopplung der bogenförmigen Fuhrung an den Verstellwagen bzw. der Haltesäule. Zur Realisierung der Rotationsbewegung des Detektorelements um die Querachse ist es daher konstruktiv besonders einfach, das Drehgelenk zur Rotation des Röntgendetektors zwischen dem Basiselement und dem Verstellwagen anzubringen.
-
Die Mobilitat bzw. die Verstellmöglichkeiten des Röntgendetektors werden zudem erweitert, indem der Röntgendetektor in einer bevorzugten Weiterbildung an der Verstellmechanik um eine zweite Langsachse drehbar gelagert ist. Dabei ist der Röntgendetektor bevorzugt an der bogenförmigen Führung um die zweite Drehachse drehbar gelagert. Dadurch wird ein dritter Rotationsgrad des Röntgendetektors eingeführt, bei dem die Drehachse durch die als Drehgelenk ausgebildete Verbindungsstelle zwischen dem Röntgendetektor und der bogenförmigen Schiene verlauft und sich ebenfalls in Langsrichtung der Patientenliege erstreckt. Eine solche Schwenkbewegung ist von großem Vorteil, wenn sich der Röntgendetektor an dem Ende der bogenförmigen Schiene befindet, wo seine Bewegungsfreiheit durch die Schiene weniger eingeschrankt ist und wo er bei seiner Schwenkbewegung mehrere Stellungen einnehmen kann. Der Röntgendetektor kann insbesondere zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Position um mindestens 90° verschwenkt werden.
-
Im Hinblick auf eine besonders kompakte Ausgestaltung ist die Haltesäule bevorzugt mit der Patientenliege mechanisch gekoppelt und dieser gegenuber verstellbar gelagert. Hierbei erfolgt eine indirekte Lagerung der Haltesäule und somit des Röntgendetektors an der Trageinheit. Die Haltesäule ist insbesondere mit einem Tragkasten für die Patientenliege mechanisch gekoppelt, der vom Tragarm getragen ist.
-
Darüber hinaus ist bevorzugt an der dem Röntgendetektor abgewandten Seite der Patientenliege ein Röntgenstrahler angeordnet, der ebenfalls mit der Patientenliege, insbesondere mit dem Tragkasten mechanisch gekoppelt ist. Diese Ausgestaltung ist durch eine besonders gute Raumausnutzung gekennzeichnet und erfordert zudem einen geringen Aufwand bei der Steuerung einer gleichzeitigen Bewegung der Patientenliege und des Röntgendetektors.
-
Weiterhin von Vorteil ist, wenn die Patientenliege gegenüber dem Tragarm verstellbar gelagert ist. Zur korrekten Positionierung des Patienten kann hierbei bei stationärem Röntgendetektor und Röntgenstrahler die Patientenliege in die Längs- und/oder die Querrichtung verfahren werden. Die Verstellung der Patientenliege gegenüber dem Tragarm erfolgt insbesondere über den Tragkasten, auf dem die Patientenliege bei ihrer Verstellung eine Art Gleitbewegung ausführt.
-
Um vielseitige Untersuchungen eines Patienten von mehreren Richtungen mittels der Röntgenvorrichtung durchführen zu können, ist ein von der Trageinheit entkoppelter Röntgenstrahler vorgesehen. Der Röntgenstrahler kann beispielsweise zum Aufhängen an einer Raumdecke ausgebildet sein, kann aber auch alternativ am Boden oder an einer Raumwand befestigt sein. Dank der hohen Flexibilität bei der Ausrichtung des Röntgendetektors können somit Aufnahmen des Patienten gewonnen werden, bei welchen der Patient z. B. von der Seite oder von oben bestrahlt wird.
-
Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß gelost durch ein Verfahren zum Verstellen einer Rontgenvorrichtung nach einer der vorangehenden Ausfuhrungen, wobei die Patientenliege über den Tragarm in eine vertikale Position aufgestellt wird und der Röntgendetektor um die Querachse gedreht wird derart, dass eine Detektoraufnahmeebene horizontal ausgerichtet ist.
-
Durch Verschwenken des Tragarms wird in einem ersten Schritt die Patientenliege in die vertikale Position aufgestellt, so dass der Patient neben dieser „im Stehen” untersucht wird. Anschließend wird die Haltesäule mit dem Röntgendetektor um die Querachse gedreht, so dass die Aufnahmeebene des Detektors horizontal liegt und nach oben gerichtet ist. Dadurch kann eine Durchleuchtung oder statische Aufnahme z. B. der Hand des Patienten, die uber der Detektoraufnahmeebene gelegt wird, gewonnen werden. Durch die vielfaltigen Verstellmöglichkeiten der Röntgenvorrichtung, was sie sowohl für statische Aufnahmen als auch fur dynamische Rontgenbilddarstellungen geeignet macht, wird somit ein kombiniertes Gerät geschaffen, welches zu einer Kosteneinsparung sowie zu einer Reduzierung des Raumbedarfs fuhrt.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
-
1 eine Röntgenvorrichtung mit einem oberhalb einer Patientenliege angeordneten Röntgendetektor,
-
2 die Röntgenvorrichtung gemäß 1 mit dem Röntgendetektor in einer lateralen Position,
-
3 eine Röntgenvorrichtung mit einem auf einer Patientenliege gelagerten Patienten,
-
4 die Röntgenvorrichtung gemäß 3 mit senkrecht aufgestellter Patientenliege und mit einem zusätzlichen Röntgenstrahler,
-
5 die Röntgenvorrichtung gemäß 3, wobei eine Aufnahmeebene des Röntgendetektors horizontal nach oben ausgerichtet ist,
-
6 eine erste alternative Ausführung der Bewegungsmechanik eines Röntgendetektors, und
-
7 eine zweite alternative Ausführung der Bewegungsmechanik eines Röntgendetektors.
-
In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In den 1 und 2 ist eine Röntgenvorrichtung 2 gezeigt, welche im Wesentlichen eine Trageinheit 4, eine Patientenliege 6 und einen Rontgendetektor 8 umfasst. Die Trageinheit 4 ist nach Art einer Säule ausgebildet und fest am Boden montiert. Die Patientenliege 6 ist uber einen Tragarm 10 verstellbar an der Trageinheit 4 gelagert. Der Röntgendetektor ist über eine Verstellmechanik in mehreren Bewegungsfreiheitsgraden am Tragarm 10 gelagert. An einem Tragkasten 12 der Patientenliege 6 ist eine Haltesäule 14 fur den Rontgendetektor 8 gelagert. Die Haltesäule 14 weist einen Verstellwagen 16 auf, der entlang der Haltesaule 14 senkrecht zur Patientenliege 6 hinauf- und heruntergefahren werden kann. Der Verstellwagen 16 ist mit einem Basiselement 18 mechanisch gekoppelt, an dem eine bogenförmige Führung 20 angeordnet ist, die gegenüber dem Basiselement 18 verstellbar ist. Die bogenförmige Führung 20 dient zur Lagerung des Röntgendetektors 8 derart, dass der Röntgendetektor 8 entlang der Führung 20 verfahren werden kann. Bei seiner Bewegung entlang einer durch die Führung 20 definierten gekrümmten Bahn beschreibt der Röntgendetektor einen Kreisbogen um eine erste Längsachse L1, die sich senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckt und durch einen Punkt angedeutet ist. Die erste Längsachse L1 erstreckt sich in Längsrichtung der waagerecht positionierten Patientenliege 6 und befindet sich zwischen der Patientenliege 6 dem oberhalb dieser angeordneten Röntgendetektor 8.
-
Zwischen dem Verstellwagen 16 und dem Basiselement 18 ist au-ßerdem ein Drehgelenk 22 vorgesehen, so dass das Basiselement 18 und somit der Detektor 8 um eine durch das Drehgelenk 22 verlaufende Querachse Q1, die sich in Querrichtung der Patientenliege 6 erstreckt, rotieren konnen. Aufgrund seiner Lagerung über die bogenförmige Fuhrung 20 und die Haltesäule 14 an dem Tragkasten 12 der Patientenliege 6 ist der Röntgendetektor 8 somit bezüglich der Patientenliege 6 sowohl um die Längsachse L1 als auch um die Querachse Q1 rotierbar. Dadurch kann der Röntgendetektor 8 von einer Position oberhalb der Patientenliege 6, wie dies in 1 gezeigt ist, um die erste Längsachse L1 in eine laterale Position seitlich der Patientenliege 6 verfahren werden, wie in 2 gezeigt, ohne dass ein auf der Patientenliege 6 liegender Patienten 24 umgelagert werden muss. In der ersten Stellung eignet sich die Rontgenvorrichtung 2 fur Aufnahmen des Patienten 24 von unten. Dies ist aus 3 ersichtlich: der Patient 14 wird mit Hilfe eines unter der Patientenliege 6 angeordneten Rontgenstrahlers 26 von unten bestrahlt, wobei die Strahlungsrichtung in 1 und 2 durch den Pfeil S gezeigt ist. In dem gezeigten Ausfuhrungsbeispiel ist der Rontgenstrahler 26 ebenfalls mit der Patientenliege 6 mechanisch gekoppelt und somit vom Tragarm 10 getragen.
-
Neben einer Rotation des Röntgendetektors 8 um die Langsachsen L1 und L2 sowie die Querachse Q1 und seiner vertikalen Verstellbarkeit entlang der Haltesaule 14 zeichnet sich die Röntgenvorrichtung 2 durch zahlreiche andere Verfahrmöglichkeiten ihrer Komponenten aus, so dass alle bekannten Applikationen eines Rontgengeräts, d. h. dynamische Durchleuchtung und statische Aufnahmen eines liegenden oder stehenden Patienten, durch die Rontgenvorrichtung 2 abgedeckt sind. Hierfur ist die Haltesäule 14 verstellbar mit dem Tragkasten 12 der Patientenliege 6 gekoppelt und kann in Längs- sowie Querrichtung der Patientenliege 6 verfahren werden. Ein Verschieben der Haltesaule 14 mit dem Röntgendetektor 8 in Querrichtung ist beispielsweise aus dem Vergleich der 1 und 2 ersichtlich. Gemäß 2 ist die Haltesäule 14 mit Hilfe einer Führungsschiene 28 nach hinten in Richtung auf die Trageinheit 4 verlagert, damit ausreichend Platz für den Patienten 24 zur Verfügung gestellt wird, wenn sich der Rontgendetektor 8 in der lateralen Position befindet.
-
Zur Verstellung des beschriebenen Röntgendetektors 8 ist somit eine mehrteilige Verstellmechanik vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel die Haltesäule 14, den Verstellwagen 16, das Basiselement 18, die bogenförmige Führung 20, das Drehgelenk 22 sowie die im Basiselement 18 enthaltene Mechanik zur Verstellung der bogenformigen Führung 20 gegenüber dem Basiselement 18 umfasst. Als Teile der Verstellmechanik können außerdem die Führungsschiene 28 sowie hier nicht näher gezeigten weitere Mittel im Tragkasten zum Verschieben der Haltesäule 14 in Längsrichtung betrachtet werden.
-
Zusätzlich ist die Patientenliege 6 z. B. durch Gleiten uber den Tragkasten 12 in ihre Längs- und Querrichtung linear verschiebbar, so dass sie gegenüber dem Tragarm 10 verstellbar gelagert ist.
-
Und nicht zuletzt ist der Tragarm 10 verstellbar an der Trageinheit 4 gelagert, indem er in vertikaler Richtung verfahren oder um eine Drehachse Q2 rotierbar ist, die sich in Querrichtung der Patientenliege 6 erstreckt.
-
Zwei unterschiedliche Anwendungen der Röntgenvorrichtung 2 sind in den 4 und 5 dargestellt. Gemaß 4 ist die Röntgenvorrichtung 2 in eine Stellung gebracht, die sich besonders für eine Durchleuchtung z. B. der Lungen am stehenden Patienten 24 eignet. Zur Ausrichtung der Rontgenvorrichtung 2 in der gezeigten Stellung wurde die Patientenliege 6 über den Tragarm 10 um die Drehachse Q2 um 90° gedreht, so dass die Patientenliege 6 in einer vertikalen Position aufgestellt ist. Zusätzlich wurde der Röntgendetektor 8 um die erste Querachse Q1 ebenfalls um 90° gedreht und derart ausgerichtet, so dass eine Detektoraufnahmeebene 30 nicht mehr parallel zur Patientenliege, sondern senkrecht zur Patientenliege 6 angeordnet ist.
-
Zur Durchleuchtung des Patienten 24 wird hierbei ein von der Trageinheit 4 entkoppelter zweiter Röntgenstrahler 32 eingesetzt. Der Röntgenstrahler 32 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel über einen Deckenstativ 34 an einer Raumdecke aufgehängt und seine Position ist mit der der Röntgenvorrichtung 2 korreliert. Somit ist die Bewegung des Rontgenstrahlers 32 von der der Patientenliege 6 und des Rontgendetektors 8 entkoppelt. Jedoch ist seine Position jederzeit zumindest in Bezug auf den Röntgendetektor 8 bekannt. Der Röntgenstrahler 32 ist insbesondere derart angeordnet, dass ausreichend Platz zwischen ihm und dem Röntgendetektor 8 vorhanden ist, so dass der Patient 24 zur Gewinnung von Aufnahmen hoher Qualität möglichst nah an dem Röntgendetektor 8 positioniert werden kann und gleichzeitig ein großer Abstand zwischen dem Röntgenstrahler 32 und dem Röntgendetektor 8 vorliegt.
-
Ausgehend von der Anordnung gemäß 4 wird die Rontgenvorrichtung 2 in die in 5 abgebildete Stellung gebracht, indem die Haltesäule 14 vertikal nach unten verfahren und der Röntgendetektor 8 um die zweite Langsachse L2 um 90° nach oben geklappt wird, so dass die Detektoraufnahmeebene 30 horizontal nach oben ausgerichtet ist. In der dargestellten Position des Rontgendetektors 8 kann mit Hilfe der Rontgenvorrichtung 2 z. B. eine statische Aufnahme einer Hand des Patienten 24 erfolgen. Dafur wird ebenfalls der zweite Röntgenstrahler 32, der an der Decke aufgehängt ist und von der Trageinheit 4 entkoppelt ist, eingesetzt.
-
Die gezeigten Ausführungsbeispiele gemäß den 3, 4, und 5 zeigen drei unterschiedliche Anwendungen der Röntgeneinheit 2. Wie aus den Figuren zu entnehmen ist, eignet sich die Röntgeneinheit 2 sowohl für dynamische Durchleuchtungsaufnahmen zur Visualisierung von im Körper der Patienten 14 ablaufenden Vorgängen als auch für statische Bilder von Körperteilen des Patienten 24, der unterschiedlich positioniert und von mehreren Richtungen bestrahlt werden kann.
-
In den 6 und 7 sind zwei weitere Ausführungsvarianten der Verstellmöglichkeiten eines Detektors 8 gezeigt. Gemäß 6 ist der Detektor 8 von einem halbzylinderformigen Gehäuse 36 gehalten, auf welchem Schienen 38 zur rotatorischen Verstellung des Gehäuses 36 und somit des Detektors 8 angeordnet sind. Es erfolgt eine bogenförmige Führung des Detektors 8 um eine Langsachse L1, die insbesondere durch den Rontgendetektor 8 verlauft. Darüber hinaus kann der Detektor 8 mittels einer mehrteiligen Verstellmechanik zumindest in vertikaler Richtung verfahren werden. Zudem kann er gegenuber einer nicht näher gezeigten Patientenliege in Längs und in Querrichtung linear verstellt werden.
-
Der Röntgendetektor 8 gemäß 7 wird beidseitig von zwei Bogenarmen 40 gehalten und beschreibt bei seiner Bewegung einen Kreis um die erste Längsachse L1, welche dieses Mal außerhalb des Röntgendetektors 8 verlauft. Jeder der Bogenarme 40 weist in diesem Ausführungsbeispiel drei zueinander verstellbare Bogenteile 42a, 42b, 42c auf, die teleskopartig ausgefahren werden können. Der Röntgendetektor 8 ist hierbei einerseits gegenüber den Bogenarmen 40 drehbeweglich ausgeführt und andererseits über die Bogenarme 40 gegenüber einer Patientenliege verstellbar. Die Anordnung weist zudem eine Verstellmechanik, die ähnlich aufgebaut ist wie die gemäß der oben beschrieben, ersten Ausführung der Röntgenvorrichtung 2.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Rontgenvorrichtung
- 4
- Trageinheit
- 6
- Patientenliege
- 8
- Röntgendetektor
- 10
- Tragarm
- 12
- Tragkasten
- 14
- Haltesäule
- 16
- Verstellwagen
- 18
- Basiselement
- 20
- bogenförmige Führung
- 22
- Drehgelenk
- 24
- Patient
- 26
- Rontgenstrahler
- 28
- Fuhrungsschiene
- 30
- Detektoraufnahmeebene
- 32
- Röntgenstrahler
- 34
- Deckenstativ
- 36
- Gehäuse
- 38
- Schiene
- 40
- Bogenarm
- 42a, b, c
- Bogenteil
- L1
- erste Langsachse
- L2
- zweite Längsachse
- Q1
- Querachse
- Q2
- Drehachse Strahlungsrichtung