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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Kern-Hülle-Partikeln
sowie deren Verwendung in Formulierungen, Lacken, Farben und Kunststoffen
oder deren Vorstufen.
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Durch
Nanopartikelzugabe können prinzipiell Lackeigenschaften
verbessert werden, allerdings stellt die Verarbeitung der Nanoteilchen
eine Herausforderung dar, da es leicht zu Agglomeration und Inkompatibilitäten
mit gängigen Lackkomponenten kommen kann. Ferner ist die
zusätzliche Einführung eines weiteren Lackrohstoffes
ein unerwünschter logistischer Aufwand, der mit Kosten
verbunden ist.
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Bei
der Aushärtung der Nanopartikel-enthaltenden Lacke sollen
die Polymere wünschenswerterweise mit den Nanoteilchen
unter Ausbildung kovalenter Bindungen reagieren. Dazu müssen
die Nanoteilchen mit gegenüber den verwendeten Polymeren
reaktiven Gruppen versehen werden. Die Aushärtung der Polymere unter
Einbeziehung der Nanoteilchen geschieht in der Regel unter Bedingungen
schnell steigender Viskosität und damit abnehmender Mobilität
der Reaktanden.
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Durch
diesen Umstand und durch die sterische Abschirmung der Nanoteilchen
durch die ersten reagierenden Polymerketten ist die Einbindung der
Nanoteilchen in die Polymere meist lückenhaft und die gewünschten
Eigenschaftsverbesserungen stellen sich nicht oder nicht in dem
gewünschten und theoretisch erreichbaren Ausmaß ein.
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Durch
die unvollständige Einbindung wird auch der mögliche
strukturelle Einfluß der Nanoteilchen auf die Polymerketten
reduziert. Nanoteilchen besitzen durch ihre große Grenzflächenenergie
die Eigenschaft, Polymerketten in ihrer unmittelbaren Umgebung in
eine geordnete Struktur zu zwingen. Bei unvollständiger
Einbindung der Nanoteilchen in die Polymerstruktur kann sich dieser
erwünschte Effekt nicht in vollem Maße ausbilden.
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Die
im Stand der Technik genannten Lösungen sind nicht in der
Lage, alle der oben genannten Nachteile zu überwinden und
ein System bereit zu stellen, dass in sich die genannten Eigenschaften
in einer Komponente des späteren Anwendungssystems vereint.
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So
ist beispielsweise bekannt, dass man Kern-Hülle Partikel
mit über eine Schwefelbrücke angebundenen Polymeren
herstellen kann und diese in Lacken und Farben als Additiv im Mengenbereich
von 1 bis üblicherweise 20 Gew.-% einsetzen kann. Die Hauptkomponente
dieser Lacke und Farben sind weiterhin herkömmliche Kern-Hülle
Partikel, die bei der Aushärtung mit den Nanoteilchen vernetzen
können und alle Nachteile traditioneller Kern-Hülle
Partikel mit sich bringen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war demgemäß die Bereitstellung
von Nanopartikel enthaltenden Systemen, die die genannten Nachteile überwinden.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass Kern-Hülle Partikel der vorliegenden
Erfindung das komplexe Anforderungsprofil erfüllen.
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Die
Kern-Hülle Partikel der vorliegenden Anmeldung umfassen
zentrale Verknüpfungspunkte (nachfolgend Kerne genannt)
mit einem Durchmesser von > 1
nm mit radial gebundenen Oligomeren und/oder Polymeren. Die Oligomere
und/oder Polymere sind vorzugsweise kovalent an die Oberfläche
der Kerne gebunden. Der Anteil der Oligomere und/oder Polymere an
dem Kern-Hülle Partikel beträgt 10 bis 99 Gew.-%,
vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-% und insbesondere 35 bis 65 Gew.-%,
bezogen auf das Kern-Hülle Partikel. Die Bestimmung der
Anteile erfolgt dabei über Thermogravimetrie-Analyse (TGA).
Hierbei wird der Glührückstand (Kern-Anteil) der
getrockneten Kern- Hülle Partikel bestimmt (Gerät:
TGA V4.OD Dupont 2000), Aufheizrate: 10 K/min, Temperaturbereich
25–1000°C in Luft, Platintiegel).
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Generell
meint der Begriff „Kern-Hülle Partikel” im
Sinne der vorliegenden Erfindung Verbindungen, die in Beschichtungsstoffen
und Farben, beispielsweise Druckfarben, für die Filmbildung
verantwortlich sind. Filmbildung steht hier als Oberbegriff für
den Übergang eines aufgetragenen Beschichtungsstoffes vom
flüssigen oder auch pulverförmigen (mit Übergang über
die flüssige Phase) in den festen Zustand. Bei Anstrichstoffen und
Lacken sind Kern-Hülle Partikel gemäß DIN
EN 971-1: 1996-09 und DIN 55945: 1999-07 der
oder die nichtflüchtigen Anteile ohne Pigment und Füllstoff,
aber einschließlich Weichmachern, Trockenstoffen und anderen
nichtflüchtigen Hilfsstoffen, die zum Teil auch aus der
Schmelze (z. B. bei der Pulverbeschichtung) aufgetragen oder durch
Strahlung zur Reaktion gebracht werden. Kern-Hülle Partikel
liegen in flüssigen Beschichtungsstoffen in Lösung
oder als Dispersion vor; sie sorgen für die Verankerung
von Pigmenten und Füllstoffen im Film und für
die Haftung des Films auf dem Substrat.
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Der
Begriff „radial” im Sinne der vorliegenden Erfindung
meint eine lineare oder verzweigte, vorzugsweise geradlinige, von
einem Punkt ausgehende Ausrichtung der Oligomere und/oder Polymere.
In der vorliegenden Erfindung stellt der Kern den Punkt dar, von
dem die Oligomere und/oder Polymere weitgehend unvernetzt ausgerichtet
sind.
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Bei
den erfindungsgemäßen Kern-Hülle Partikeln
ist es vorteilhaft, dass die nanodimensionierten Kerne bereits vor
der 3-dimensionalen Vernetzung im Film oder Bulk weitgehend vollständig
mit reaktiven Polymeren unter Bildung von kovalenten Bindungen abreagiert
sind, damit eine gute Einbindung und Vernetzung mit dem Polymer-Zielsystem
(Matrix), sowie dadurch ein maximaler Effekt auf die Matrix-Polymerstruktur
erzielbar wird.
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Diese
Vorvernetzung erfolgt bevorzugt in einem vorgeschalteten Schritt
unter Bedingungen, die eine große Reaktivität
mit der Teilchenoberfläche und eine ausreichende Mobilität
der Polymerketten garantieren. Dies kann auf verschiedenen Wegen
erzielt werden.
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Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von Kern-Hülle Partikeln
umfassend
- a) Aufbringen mindestens eines Oberflächenmodifizierungsmittels
mit einer zum Start einer kontrollierten radikalischen Polymerisation
befähigten Gruppe auf Nanopartikel und
- b) kontrollierte radikalische Polymerisation von Monomeren in
Gegenwart der modifizierten Nanopartikel und eines Metallkatalysators,
wobei die entstehenden Oligomere und/oder Polymere kovalent an die
modifizierten Nanopartikel gebunden sind.
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Besonders
bevorzugt werden mindestens 2 unterschiedliche Monomere zeitlich
so getrennt voneinander zugegeben, dass die entstehenden Polymere
Block-Copolymere sind. Bevorzugt ist ferner, dass das als letztes
zugegebene Monomer eine zu weiteren Reaktionen befähigte
Gruppe trägt, insbesondere Acrylat-, Methacrylat-, Vinyl-,
Amino-, Cyano-, Isocyanat-, Epoxy-, Carboxy- oder Hydroxygruppen.
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Die
Oberflächenmodifizierungsmittel sind z. B. organofunktionelle
Silane, metallorganische Verbindungen, wie z. B. Zirkon-tetra-n-propylat,
bzw. Gemische oder mehrfachfunktionelle organische Moleküle,
die optimierte Reaktivität gegenüber dem Kernmaterial
und den damit zu verbindenden Oligomeren/Polymeren aufweisen.
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Vorzugsweise
handelt es sich um eine chemische Oberflächenmodifizierung,
das heißt die Anbindung erfolgt über Wasserstoffbrückenbindungen,
elektrostatische Wechselwirkungen, Chelatbindungen oder über kovalente Bindungen.
Vorzugsweise ist das Oberflächenmodifizierungsmittel kovalent
an die Oberfläche des Kerns gebunden.
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Als
Oberflächenmodifizierungsmittel werden vorzugsweise Halogenalkanorganosilane,
wie beispielsweise Chloropropyltrimethoxysilan, Bromopropyltrimethoxysilan,
besonders bevorzugt Bromacetyloxypropyltrimethoxysilan oder vorzugweise
Halogencycloalkansilane oder Halogenaromatische Silane. Bevorzugt
sind ferner chlor- oder iodhaltige Alkane, besonders bevorzugt bromhaltige
Alkane.
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Als
weitere Oberflächenmodifizierungsmittel sind halogensubstituierte
Schwefel-Stickstoff- oder Phosphorverbindungen wie beispielsweise
Phosphonsäuren bevorzugt, da diese über eine hohe
Affinität zur Teilchenoberfläche verfügen
können.
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Ferner
sind als Oberflächenmodifizierungsmittel halogensubstituierte
Komplexbildner bevorzugt, beispielsweise auf der Basis von Acetylaceton,
Carbonsäuren, Beta-Diketone oder alpha-Hydroxycarbonsäuren.
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Gängige
Verfahren zur Herstellung oberflächenmodifizierter Nanopartikel
gehen von wässrigen Teilchendispersionen aus, denen das
Oberflächenmodifizierungsmittel zugesetzt wird. Die Umsetzung
mit den Oberflächenmodifizierungsmitteln kann aber auch
in einem organischen Lösungsmittel oder in Lösungsmittelgemischen
durchgeführt werden. Dies gilt insbesondere für
ZnO-Nanopartikel. Bevorzugte Lösungsmittel sind Alkohole
oder Ether, wobei die Verwendung von Methanol, Ethanol, Diethylether,
Tetrahydrofuran und/oder Dioxan oder Mischungen davon insbesondere
bevorzugt ist. Als besonders geeignetes Lösungsmittel hat
sich dabei Methanol erwiesen. Bei der Umsetzung können
gegebenenfalls auch Hilfsstoffe zugegen sein, wie z. B. Tenside
oder Schutzkolloide (z. B. Hydroxypropylcellulose).
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Die
Oberflächenmodifizierungsmittel können alleine,
als Gemische oder im Gemisch mit weiteren, ggf. nicht-funktionellen
Oberflächenmodifizierungsmitteln eingesetzt werden.
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Die
beschriebenen Anforderungen an Oberflächenmodifizierungsmittel
erfüllt insbesondere erfindungsgemäß ein
Haftvermittler, der zwei oder mehr funktionelle Gruppen trägt.
Eine Gruppe des Haftvermittlers reagiert chemisch mit der Oxidoberfläche
des Nanopartikels. Hier kommen insbesondere Alkoxysilylgruppen (z.
B. Methoxy-, Ethoxysilane), Halogensilane (z. B. Chlor-) oder saure
Gruppen von Phosphorsäureestern- bzw. Phosphonsäuren
und Phosphonsäureestern oder Carbonsäuren in Betracht. Über
einen mehr oder weniger langen Spacer sind die beschriebenen Gruppen
mit einer zweiten, funktionellen Gruppe verknüpft. Bei
diesem Spacer handelt es sich um unreaktive Alkylketten, Siloxane,
Polyether, Thioether oder Urethane bzw. Kombinationen dieser Gruppierungen
der allgemeinen Formel (C,Si)nHm(N,O,S)x mit n = 1–50, m = 2–100
und x = 0–50.
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Der
Haftvermittler kann weitere funktionelle Gruppen aufweisen, insbesondere
Acrylat-, Methacrylat-, Vinyl-, Amino-, Cyano-, Isocyanat-, Epoxy-,
Carboxy- oder Hydroxygruppen.
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Oberflächenmodifizierungsmittel
auf Silanbasis sind beispielsweise in
DE 40 11 044 C2 beschrieben. Oberflächenmodifizierungsmittel
auf Phosphorsäurebasis sind u. a. als Lubrizol
® 2061
and 2063 von der Firma LUBRIZOL (Fa. Langer & Co.) erhältlich.
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Alternativ
kann es sich bei dem Oberflächenmodifizierungsmittel um
amphiphile Silane gemäß der allgemeinen Formel
(R)3Si-SP-Ahp-Bhb, wobei die
Reste R gleich oder verschieden sein können und hydrolytisch abspaltbare
Reste darstellen, SP entweder -O- oder geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit 1-18 C-Atomen, geradkettiges oder verzweigtes
Alkenyl mit 2-18 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen,
geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-18 C-Atomen und einer
oder mehreren Dreifachbindungen, gesättigtes, teilweise
oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit
3-7 C-Atomen, das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert
sein kann bedeutet, Ahp einen hydrophilen
Block bedeutet, Bhb einen hydrophoben Block
bedeutet und wobei mindestens zum Starten einer kontrollierten radikalischen
Polymerisation befähigten Gruppe (Halogen) an Ahp und/oder Bhb gebunden
vorliegt, handelt. Bei Verwendung von amphiphilen Silanen werden
Nanopartikel erhalten, die sich besonders gut redispergieren lassen,
sowohl in polaren als auch in unpolaren Lösungmitteln.
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Die
amphiphilen Silane enthalten eine Kopfgruppe (R)3Si,
wobei die Reste R gleich oder verschieden sein können und
hydrolytisch abspaltbare Reste darstellen. Vorzugsweise sind die
Reste R gleich.
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Geeignete
hydrolytisch abspaltbare Reste sind beispielsweise Alkoxygruppen
mit 1 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise mit 1 bis 6 C-Atomen, Halogene,
Wasserstoff, Acyloxygruppen mit 2 bis 10 C-Atomen und insbesondere
mit 2 bis 6 C-Atomen oder NR'2-Gruppen,
wobei die Reste R' gleich oder verschieden sein können und
ausgewählt sind aus Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 10
C-Atomen, insbesondere mit 1 bis 6 C-Atomen. Geeignete Alkoxygruppen
sind beispielsweise Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppen.
Geeignete Halogene sind insbesondere Br und Cl. Beispiele für
Acyloxygruppen sind Acetoxy oder Propoxygruppen. Weiterhin eignen
sich auch Oxime als hydrolytisch abspaltbare Reste. Die Oxime können
hierbei mit Wasserstoff oder beliebigen organischen Resten substituiert
sein. Vorzugsweise handelt es sich bei den Resten R um Alkoxygruppen
und insbesondere um Methoxy- oder Ethoxygruppen.
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An
die oben genannte Kopfgruppe ist ein Spacer SP kovalent
gebunden, der als Bindeglied zwischen der Si-Kopfgruppe und dem
hydrophilen Block Ahp fungiert und im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eine Brückenfunktion wahrnimmt.
Die Gruppe SP ist entweder -O- oder geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit 1-18 C-Atomen, geradkettiges oder verzweigtes
Alkenyl mit 2-18 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen,
geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2-18 C-Atomen und einer
oder mehreren Dreifachbindungen, gesättigtes, teilweise
oder vollständig ungesättigtes Cycloalkyl mit
3-7 C-Atomen, das mit Alkylgruppen mit 1-6 C-Atomen substituiert
sein kann.
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Die
C1-C18-Alkylgruppe
von SP ist beispielsweise eine Methyl-,
Ethyl-, Isopropyl-, Propyl-, Butyl-, sek.-Butyl- oder tert.-Butyl-,
ferner auch Pentyl-, 1-, 2- oder 3-Methylbutyl-, 1,1-, 1,2- oder
2,2-Dimethylpropyl-, 1-Ethylpropyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-,
Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl- oder Tetradecylgruppe. Gegebenenfalls
kann sie perfluoriert sein, beispielsweise als Difluormethyl-, Tetrafluorethyl-,
Hexafluorpropyl- oder Octafluorbutylgruppe.
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Ein
geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl mit 2 bis 18 C-Atomen, wobei
auch mehrere Doppelbindungen vorhanden sein können, ist
beispielsweise Vinyl, Allyl, 2- oder 3-Butenyl, Isobutenyl, sek.-Butenyl,
ferner 4-Pentenyl, iso-Pentenyl, Hexenyl, Heptenyl, Octenyl, -C9H16, -C10H18 bis -C18H34, vorzugsweise Allyl, 2- oder 3-Butenyl,
Isobutenyl, sek.-Butenyl, ferner bevorzugt ist 4-Pentenyl, iso-Pentenyl
oder Hexenyl.
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Ein
geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2 bis 18 C-Atomen, wobei
auch mehrere Dreifachbindungen vorhanden sein können, ist
beispielsweise Ethinyl, 1- oder 2-Propinyl, 2- oder 3-Butinyl, ferner
4-Pentinyl, 3-Pentinyl, Hexinyl, Heptinyl, Octinyl, -C9H14, -C10H16 bis -C18H32, vorzugsweise Ethinyl, 1- oder 2-Propinyl, 2-
oder 3-Butinyl, 4-Pentinyl, 3-Pentinyl oder Hexinyl.
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Unsubstituierte
gesättigte oder teilweise oder vollständig ungesättigte
Cycloalkylgruppen mit 3-7 C-Atomen können Cyclopropyl-,
Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl-, Cyclopentenyl-,
Cyclopenta-1,3-dienyl-, Cyclohexenyl-, Cyclohexa-1,3-dienyl-, Cyclohexa-1,4-dienyl-,
Phenyl-, Cycloheptenyl-, Cyclohepta-1,3-dienyl-, Cyclohepta-1,4-dienyl-
oder Cyclohepta-1,5-dienylgruppen sein, welche mit C1-
bis C6-Alkylgruppen substituiert.
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An
die Spacergruppe SP schließt sich
der hydrophile Block Ahp an. Dieser kann
ausgewählt sein aus nicht-ionischen, kationischen, anionischen
oder zwitterionischen hydrophilen Polymeren, Oligomeren oder Gruppen.
In der einfachsten Ausführungsform handelt es sich bei
dem hydrophilen Block um Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-gruppen,
Alkylketten mit Carboxyl-, Sulfat- und Phosphat-Seitengruppen, wobei
diese auch als entsprechendes Salz vorliegen können, teilveresterte
Anhydride mit freier Säure- oder Salzgruppe, OH-substituierte
Alkyl- oder Cycloalkylketten (z. B. Zucker) mit mindestens einer
OH-Gruppe, NH- und SH-substituierte Alkyl- oder Cycloalkylketten
oder Mono-, di- tri- oder oligo-Ethylenglycolgruppen. Die Länge der
entsprechenden Alkylketten kann 1 bis 20 C-Atome, vorzugsweise 1
bis 6 C-Atome betragen.
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Die
nicht-ionischen, kationischen, anionischen oder zwitterionischen
hydrophilen Polymere, Oligomere oder Gruppen sind dabei aus entsprechenden
Monomeren durch Polymerisation nach dem für den Fachmann
allgemein bekannten Methoden herstellbar.
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Geeignete
hydrophile Monomere enthalten dabei mindestens eine dispergierende
funktionelle Gruppe, die aus der Gruppe bestehend aus
- (i) funktionellen Gruppen, die durch Neutralisationsmittel in
Anionen überführt werden können, und
anionischen Gruppen, und/oder
- (ii) funktionellen Gruppen, die durch Neutralisationsmittel
und/oder Quarternisierungsmittel in Kationen überführt
werden können, und kationischen Gruppen, und/oder
- (iii) nichtionischen hydrophilen Gruppen.
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Vorzugsweise
werden die funktionellen Gruppen (i) aus der Gruppe, bestehend aus
Carbonsäure-, Sulfonsäure- and Phosphonsäuregruppen,
sauren Schwefelsäure- and Phosphorsäureestergruppen
sowie Carboxylat-, Sulfonat-, Phosphonat-, Sulfatester- und Phosphatestergruppen,
die funktionellen Gruppen (ii) aus der Gruppe, bestehend aus primären,
sekundären and tertiären Aminogruppen, primären,
sekundären, tertiären and quaternären
Ammoniumgruppen, quaternären Phosphoniumgruppen and tertiären
Sulfoniumgruppen, und die funktionellen Gruppen (iii) aus der Gruppe,
bestehend aus omega-Hydroxy- and omega-Alkoxy-poly(alkylenoxid)-1-yl-Gruppen,
ausgewählt.
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Sofern
nicht neutralisiert, können die primären und sekundären
Aminogruppen auch als isocyanatreaktive funktionelle Gruppen dienen.
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Beispiele
gut geeigneter hydrophiler Monomere mit funktionellen Gruppen (i)
sind Acrylsäure, Methacrylsäure, beta-Carboxyethylacrylat,
Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure oder Itaconsäure; olefinisch ungesättigte
Sulfon- oder Phosphonsäuren oder deren Teilester; oder
Maleinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester, Bernsteinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester
oder Phthalsäuremono(meth)acryloyloxyethylester, insbesondere
Acrylsäure und Methacrylsäure.
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Beispiele
gut geeigneter hydrophiler Monomere mit funktionellen Gruppen (ii)
sind 2-Aminoethylacrylat und -methacrylat oder Allylamin.
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Beispiele
gut geeigneter hydrophiler Monomere mit funktionellen Gruppen (iii)
sind omega-Hydroxy- oder omega-Methoxy-polyethylenoxid-1-yl-, omega-Methoxy-polypropylenoxid-1-yl-,
oder omega-Methoxy-poly(ethylenoxid-co-polypropylenoxid)-1-yl-acrylat
oder -methacrylat, sowie Hydroxy-subsitituerte Ethylene, Acrylate
oder Methacrylate, wie beispielsweise Hydroxyethylmethacrylat.
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Beispiele
geeigneter Monomere für die Bildung zwitterionischer hydrophiler
Polymere sind jene bei denen in der Seitenkette eine Betainstruktur
auftritt. Vorzugsweise ist die Seitengruppe ausgewählt
aus -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-SO3 –, -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-PO3 2–, -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-O-PO3 2– oder -(CH2)m-(P+(CH3)2)-(CH2)n-SO3, wobei m steht
für eine ganze Zahl aus dem Bereich von 1 bis 30, vorzugsweise aus
dem Bereich 1 bis 6, insbesondere bevorzugt 2, und n steht für
eine ganze Zahl aus dem Bereich von 1 bis 30, vorzugsweise aus dem
Bereich 1 bis 8, insbesondere bevorzugt 3.
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Insbesondere
bevorzugt kann es dabei sein, wenn mindestens eine Struktureinheit
des hydrophilen Blocks einen Phosphonium- oder Sulfonium-Rest aufweist.
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Bei
der Auswahl der hydrophilen Monomere ist darauf zu achten, dass
vorzugsweise die hydrophilen Monomere mit funktionellen Gruppen
(i) und die hydrophilen Monomere mit funktionellen Gruppen (ii)
so miteinander kombiniert werden, dass keine unlöslichen
Salze oder Komplexe gebildet werden. Dagegen können die
hydrophilen Monomere mit funktionellen Gruppen (i) oder mit funktionellen
Gruppen (ii) mit den hydrophilen Monomeren mit funktionellen Gruppen
(iii) beliebig kombiniert werden.
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Von
den vorstehend beschriebenen hydrophilen Monomeren werden die Monomeren
mit den funktionellen Gruppen (i) besonders bevorzugt verwendet.
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Vorzugsweise
werden dabei die Neutralisationsmittel für die in Anionen
umwandelbaren funktionellen Gruppen (i) aus der Gruppe, bestehend
aus Ammoniak, Trimethylamin, Triethylamin, Tributylamin, Dimethylanilin,
Diethylanilin, Triphenylamin, Dimethylethanolamin, Diethylethanolamin,
Methyldiethanolamin, 2-Aminomethylpropanol, Dimethylisopropylamin,
Dimethylisopropanolamin, Triethanolamin, Diethylentriamin und Triethylentetramin,
und die Neutralisationsmittel für die in Kationen umwandelbaren
funktionellen Gruppen (ii) ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure,
Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure,
Dimethylolpropionsäure and Zitronensäure ausgewählt.
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Ganz
besonders bevorzugt ist der hydrophile Block ausgewählt
aus mono- di- und triethylenglycol Struktureinheiten.
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An
den hydrophilen Block Ahp angebunden folgt
der hydrophobe Block Bhb. Der Block Bhb basiert auf hydrophoben Gruppen oder,
wie der hydrophile Block, auf der Polymerisation geeigneter hydrophober
Monomere.
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Beispiele
geeigneter hydrophober Gruppen sind geradkettiges oder verzweigtes
Alkyl mit 1-18 C-Atomen, geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl
mit 2-18 C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen, geradkettiges
oder verzweigtes Alkinyl mit 2-18 C-Atomen und einer oder mehreren
Dreifachbindungen, gesättigtes, teilweise oder vollständig
ungesättigtes Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, das mit Alkylgruppen
mit 1-6 C-Atomen substituiert sein kann. Beispiele solcher Gruppen
sind bereits vorab genannt. Darüber hinaus eignen sich
Aryl, Polyaryl, Aryl-C1-C6-alkyl
oder Ester mit mehr als 2 C-Atomen. Die genannten Gruppen können darüber
hinaus auch substituiert sein, insbesondere mit Halogenen, wobei
sich perfluorierte Gruppen besonders eignen.
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Aryl-C1-C6-alkyl bedeutet
beispielsweise Benzyl, Phenylethyl, Phenylpropyl, Phenylbutyl, Phenylpentyl oder
Phenylhexyl, wobei sowohl der Phenylring als auch die Alkylenkette,
wie zuvor beschrieben teilweise oder vollständig mit F
substituiert sein können, besonders bevorzugt Benzyl oder
Phenylpropyl.
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Beispiele
geeigneter hydrophober olefinisch ungesättigter Monomere
für den hydrophoben Block Bhp sind
- (1) im wesentlichen säuregruppenfreie
Ester olefinisch ungesättigter Säuren, wie (Meth)Acrylsäure-,
Crotonsäure-, Ethacrylsäure-, Vinylphosphonsäure-
oder Vinylsulfonsäurealkyl- oder -cycloalkylester mit bis
zu 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, insbesondere Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, n-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Hexyl-, Ethylhexyl-,
Stearyl- und Laurylacrylat, -methacrylat, -crotonat, -ethacrylat
oder -vinyiphosphonat oder vinylsulfonat; cycloaliphatische (Meth)acrylsäure-,
Crotonsäure-, Ethacrylsäure-, Vinylphosphonsäure-
oder Vinylsulfonsäureester, insbesondere Cyclohexyl-, Isobornyl-,
Dicyclopentadienyl-, Octahydro-4,7-methano-1H-inden-methanol- oder
tert.-Butylcyclohexyl(meth)acrylat, -crotonat, -ethacrylat, vinylphosphonat
oder vinylsulfonat. Diese können in untergeordneten Mengen
höherfunktionelle (Meth)Acrylsäure-, Crotonsäure-
oder Ethacrylsäurealkyl- oder -cycloalkylester wie Ethylengylkol-,
Propylenglykol-, Diethylenglykol-, Dipropylenglykol-, Butylenglykol-,
Pentan-1,5-diol-, Hexan-1,6-diol-, Octahydro-4,7-methano-1H-inden-dimethanol-
oder Cyclohexan-1,2-, -1,3- oder -1,4-diol-di(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat
oder Pentaerythrittetra(meth)acrylat sowie die analogen Ethacrylate
oder Crotonate enthalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind
hierbei unter untergeordneten Mengen an höherfunktionellen
Monomeren (1) solche Mengen zu verstehen, welche nicht zur Vernetzung
oder Gelierung der Polymerisate führen;
- (2) Monomere, die mindestens eine Hydroxylgruppe oder Hydroxymethylaminogruppe
pro Molekül tragen und im wesentlichen säuregruppenfrei
sind, wie
- – Hydroxyalkylester von alpha, beta-olefinisch ungesättigten
Carbonsäuren, wie Hydroxyalkylester der Acrylsäure,
Methacrylsäure and Ethacrylsäure, in denen die
Hydroxyalkylgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält,
wie 2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxypropyl-, 3-Hydroxybutyl-,
4-Hydroxybutylacrylat, -methacrylat oder – ethacrylat;
1,4-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan-, Octahydro-4,7-methano-1H-indendimethanol-
oder Methylpropandiolmonoacrylat, -monomethacrylat, monoethacrylat
oder -monocrotonat; oder Umsetzungsprodukte aus cyclischen Estern,
wie z. B. epsilon-Caprolacton und diesen Hydroxyalkylestern;
- – olefinisch ungesättigte Alkohole wie Allylalkohol
- – Allylether von Polyolen wie Trimethylolpropanmonoallylether
oder Pentaerythritmono-, -di- oder -triallylether. Die höherfunktionellen
Monomere werden im Allgemeinen nur in untergeordneten Mengen verwendet. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind hierbei unter untergeordneten
Mengen an höherfunktionellen Monomeren solche Mengen zu
verstehen, welche nicht zur Vernetzung oder Gelierung der Polymerisate führen,
- – Umsetzungsprodukte von alpha,beta-olefinisch Carbonsäuren
mit Glycidylestern einer in alpha-Stellung verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül. Die Umsetzung
der Acryl- oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester einer
Carbonsäure mit einem tertiären alpha-Kohlenstoffatom
kann vorher, wahrend oder nach der Polymerisationsreaktion erfolgen.
Bevorzugt wird als Monomer (2) das Umsetzungsprodukt von Acryl-
und/oder Methacrylsaure mit dem Glycidylester der Versatic®-Säure eingesetzt. Dieser
Glycidylester ist unter dem Namen Cardura® E10
im Handel erhältlich. Ergänzend wird auf Römpp Lexikon
Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York,.
1998, Seiten 605 und 606, verwiesen;
- – Formaldehydaddukte von Aminoalkylestern von alpha,beta-olefinisch
ungesättigten Carbonsäuren und von alpha,beta-ungesättigten
Carbonsäureamiden, wie N-Methylol- und N,NDimethylol-aminoethylacrylat, -aminoethylmethacrylat,
-acrylamid und -methacrylamid; sowie
- – Acryloxysilangruppen und Hydroxylgruppen enthaltende
olefinisch ungesättigte Monomere, herstellbar durch Umsetzung
hydroxyfunktioneller Silane mit Epichlorhydrin 30 und anschließender
Umsetzung des Zwischenprodukts mit einer alpha,beta-olefinisch ungesättigten
Carbonsäure, insbesondere Acrylsäure and Methacrylsäure,
oder ihren Hydroxyalkylestern;
- (3) Vinylester von in alpha-Stellung verzweigten Monocarbonsäuren
mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül, wie die Vinylester
der Versatic®-Säure, die
unter der Marke VeoVa® vertrieben
werden;
- (4) cyclische und/oder acyclische Olefine, wie Ethylen, Propylen,
But-1-en, Pent-1-en, Hex-1-en, Cyclohexen, Cyclopenten, Norbonen,
Butadien, Isopren, Cylopentadien und/oder Dicyclopentadien;
- (5) Amide von alpha,beta-olefinisch ungesättigten Carbonsäuren,
wie (Meth)Acrylsäureamid, N-Methyl-, N,N-Dimethyl-, N-Ethyl-,
N,N-Diethyl-, N-Propyl-, N,N-Dipropyl, N-Butyl-, N,N-Dibutyl- und/oder
N,N-Cyclohexylmethyl-(meth)acrylsäureamid;
- (6) Epoxidgruppen enthaltenden Monomere, wie der Glycidylester
der Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure,
Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure
und/oder Itaconsäure;
- (7) vinylaromatische Kohlenwasserstoffe, wie Styrol, Vinyltoluol
oder alpha-Alkylstyrole, insbesondere alpha-Methylstyrol;
- (8) Nitrile, wie Acrylnitril oder Methacrylnitril;
- (9) Vinylverbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Vinylhalogeniden wie Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidendichlorid,
Vinylidendifluorid; Vinylamiden, wie N-Vinylpyrrolidon; Vinylethern
wie Ethylvinylether, n-Propylvinylether, Isopropylvinylether, n-Butylvinylether,
Isobutyivinylether und Vinylcyclohexylether; sowie Vinylestern wie
Vinylacetat, Vinyipropionat, und Vinylbutyrat;
- (10) Allylverbindungen, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus Allylethern und -estern, wie Propylallylether, Butylallylether,
Ethylenglykoldiallylether, Trimethylolpropantriallylether oder Allylacetat
oder Allylpropionat; was die höherfunktionellen Monomere
betrifft, gilt das vorstehend Gesagte sinngemäß;
- (11) Siloxan oder Polysiloxanmonomere, die mit gesättigten,
ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen
oder anderen bereits vorab genannten hydrophoben Gruppen substituiert
sein können. Darüber hinaus eignen sich Polysiloxanmakromonomere,
die ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 1.000 bis 40.000
und im Mittel 0,5 bis 2,5 ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen
pro Molekül aufweisen, wie Polysiloxanmakromonomere, die
ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 1.000 bis 40.000 und
im Mittel 0,5 bis 2,5 ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen
pro Molekül aufweisen; insbesondere Polysiloxanmakromonomere,
die ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 2.000 bis 20.000,
besonders bevorzugt 2.500 bis 10.000 und insbesondere 3.000 bis
7.000 und im Mittel 0,5 bis 2,5, bevorzugt 0,5 bis 1,5, ethylenisch
ungesättigte Doppelbindungen pro Molekül aufweisen,
wie sie in der DE 38
07 571 A1 auf den Seiten 5 bis 7, der DE 37 06 095 A1 in den Spalten
3 bis 7, der EP 0 358
153 B1 auf den Seiten 3 bis 6, in der US 4,754,014 A1 in den Spalten
5 bis 9, in der DE
44 21 823 A1 oder in der internationalen Patentanmeldung WO 92/22615 auf Seite 12,
Zeile 18, bis Seite 18, Zeile 10, beschrieben sind; und
- (12) Carbamat- oder Allophanatgruppen enthaltende Monomere,
wie Acryloyloxy- oder Methacryloyloxyethyl-, propyl- oder butylcarbamat
oder -allophanat; weitere Beispiele geeigneter Monomere, welche
Carbamatgruppen enthalten, werden in den Patentschriften US 3,479,328 A1 , US 3,674,838 A1 , US 4,126,747 A1 , US 4,279,833 A1 oder US 4,340,497 A1 beschrieben.
-
Die
Polymerisation der oben genannten Monomere kann auf allen dem Fachmann
bekannten Arten erfolgen, z. B. durch Polyadditionen oder kationische,
anionische oder radikalische Polymerisationen.
-
Vorzugsweise
weisen die amphiphilen Silane gemäß der vorliegenden
Erfindung einen HLB-Wert im Bereich von 2-19, vorzugsweise im Bereich
von 4-15 auf. Der HLB-Wert ist dabei definiert als
und gibt an ob sich das Silan
eher hydrophil oder hydrophob verhält, d. h. welcher der
beiden Blöcke A
hp und B
hb die Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Silans dominiert. Der HLB-Wert wird theoretisch berechnet, und ergibt
sich aus den Massenanteilen hydrophiler und hydrophober Gruppen.
Ein HLB-Wert von 0 spricht für ein lipophile Verbindung,
eine chemische Verbindung mir einem HLB-Wert von 20 hat nur hydrophile
Anteile.
-
Die
geeigneten amphiphilen Silane zeichnen sich weiterhin dadurch aus,
dass vorteilhafterweise mindestens eine zur Initierung einer kontrollierten
radikalischen Polymerisation fähigen an Ahp und/oder
Bhb gebunden Gruppe vorliegt. Vorzugsweise
liegt die reaktive funktionelle Gruppe am hydrophoben Block Bhb und dort insbesondere bevorzugt am Ende
des hydrophoben Blocks gebunden vor. In der bevorzugten Ausführungsform
weisen die Kopfgruppe (R)3Si und die zur
Initierung einer kontrollierten radikalischen Polymerisation fähigen
Gruppe den größtmöglichen Abstand auf.
Dies ermöglicht eine besonders flexible Gestaltung der
Kettenlängen der Blöcke Ahp und
Bhb, ohne die mögliche Reaktivität
der zur Initierung einer kontrollierten radikalischen Polymerisation
fähigen Gruppe, beispielsweise mit dem Umgebungsmedium,
wesentlich einzuschränken.
-
Zusätzlich
können neben der zur Initierung einer kontrollierten radikalischen
Polymerisation fähigen Gruppe weitere reaktive funktionelle
Gruppen vorliegen, insbesondere ausgewählt aus Silylgruppen
mit hydrolytisch abspaltbaren Resten, OH-, Carboxy-, NH-, SH-Gruppen,
Halogenen oder Doppelbindungen enthaltenden reaktiven Gruppen, wie
beispielsweise Acrylat- oder Vinylgruppen. Geeignete Silylgruppen
mit hydrolytisch abspaltbaren Resten sind bereits vorab bei der
Beschreibung der Kopfgruppe (R)3Si beschrieben.
Vorzugsweise handelt es sich bei der zusätzlichen reaktiven
Gruppe um eine OH-Gruppe.
-
In
den erfindungsgemäßen Kern-Hülle Partikel
sind an die Kerne Oligomere und/oder Polymere radial gebunden. Die
Polymer- oder Oligomerketten können mit allen dem Fachmann
bekannten Verfahren mit dem Kernmaterial zur Reaktion gebracht werden,
um vorzugsweise mindestens eine kovalente Bindung auszubilden.
-
Als
Starter der radikalischen Polymerisation arbeitet die erfindungsgemäße
Polymerisationsmethode mit einem Halogen und den weiter unten genannten
elementaren Metallen in feinst verteilter Form.
-
So
kann beispielsweise die Zugabe der Monomere und des Radikalstarters
in einem Schritt erfolgen, dies ist die bevorzugte Ausführungsform.
Weiterhin ist es auch möglich, dass die Zugabe der Monomere
und der Radikalstarter stufenweise erfolgt, z. B. mit Nachinitiierung
und portionsweiser Zugabe der Monomere. Weiterhin ist es auch möglich,
die Monomerzusammensetzung im Verlauf der Polymerisation schrittweise
zu verändern, z. B. durch zeitlich gesteuerte Zugabe zuerst
hydrophiler, dann hydrophober Monomere oder umgekehrt.
-
Bei
der bevorzugten SET-DTLRP (Single Electron Transfer-Degenerative
Transfer Radical Polymerization) wird der Metallkatalysator, beispielsweise
Cu(0), zu Cu(II) disproportioniert. Das Cu(II) wird dabei für den
Polymerisationscyclus benötigt. So reagieren die Monomere
in Gegenwart der modifizierten Nanopartikel, mit nur katalytischen
Mengen Cu(0).
-
Die
Bildung freien Polymers wird so vermieden, wodurch die Kerne im
Fall von Nanoteilchen effektiver stabilisiert und die mechanischen
Eigenschaften verbessert werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Kern-Hülle Partikeln, umfassend die
- a)
Kontrollierte radikalische Polymerisation von organofunktionellen
Silanen mit Monomeren in Gegenwart eines Metallkatalysators und
die
- b) Vernetzung der polymerisierten Silane zu Kern-Hülle
Partikeln.
-
Die
Vernetzung erfolgt vorzugsweise in Gegenwart von hydrolysierbaren
Organometallverbindungen. Besonders bevorzugt sind Tetraalkoxysilane,
wie beispielsweise Tetraethylorthosilikat oder Alkoxide von Ti,
Zr, Al oder Sn.
-
Mit
diesen Methoden lassen sich besonders bevorzugt gezielt silanmodifizierte
Polymere herstellen.
-
Die
Polymere/Oligomere können aus allen bekannten polymeren
Stoffgruppen, bzw. deren Gemischen zusammengesetzt sein. Insbesondere
sind die Oligomere und/oder Polymere ausgewählt aus der
Gruppe umfassend Poly(meth)acrylate, Polyester, Polyurethane, Polyharnstoffe,
Silikone, Polyether, Polyamide, Polyimide, bzw. deren Gemische und
Hybride.
-
Beispiele
gut geeigneter Monomere zur Bildung entsprechender Oligomere und/oder
Polymere mit funktionellen Gruppen sind Acrylsäure, Methacrylsäure,
beta-Carboxyethylacrylat, Ethacrylsäure, Crotonsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure;
olefinisch ungesättigte Sulfon- oder Phosphonsäuren
oder deren Teilester; oder Maleinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester,
Bernsteinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester oder Phthalsäuremono(meth)acryloyloxyethylester,
insbesondere Acrylsäure und Methacrylsäure.
-
Weitere
Beispiele gut geeigneter Monomere mit funktionellen Gruppen sind
2-Aminoethylacrylat und -methacrylat oder Allylamin.
-
Weitere
geeignete Monomere mit funktionellen Gruppen sind omega-Hydroxy-
oder omega-Methoxy-polyethylenoxid-1-yl-, omega-Methoxypolypropylenoxid-1-yl-,
oder omega-Methoxy-poly(ethylenoxid-co-polypropylenoxid)-1-yl-acrylat
oder -methacrylat, sowie Hydroxysubsitituerte Ethylene, Acrylate
oder Methacrylate, wie beispielsweise Hydroxyethylmethacrylat oder
Hydroxypropylmethacrylat.
-
Beispiele
geeigneter Monomere für die Bildung zwitterionischer hydrophiler
Polymere sind jene bei denen in der Seitenkette eine Betainstruktur
auftritt. Vorzugsweise ist die Seitengruppe ausgewählt
aus -(CH2)m-(N+(CH3)2)- (CH2)n-SO3 –, -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-PO3 2–, -(CH2)m-(N+(CH3)2)-(CH2)n-O-PO3 2– oder -(CH2)m-(P+(CH3)2)-(CH2)n-SO3 –,
wobei m steht für eine ganze Zahl aus dem Bereich von 1
bis 30, vorzugsweise aus dem Bereich 1 bis 6, insbesondere bevorzugt
2, und n steht für eine ganze Zahl aus dem Bereich von
1 bis 30, vorzugsweise aus dem Bereich 1 bis 8, insbesondere bevorzugt
3.
-
Pro
Kern werden mindestens drei und besonders bevorzugt mindestens sechs
Polymer/Oligomerketten kovalent angebunden. Die maximale Anzahl
der an einem Kern gebundenen Polymer/Oligomerketten ist nur durch
die technische Handhabbarkeit und Herstellbarkeit begrenzt.
-
Die
Polymere bestehen aus einem Monomer oder (vorzugsweise) aus Monomergemischen.
Die Monomere können bevorzugt auch reaktive Gruppen in
den Seitenketten tragen, wie z. B. Hydroxy-, Epoxy, Allyl-, blockiertes
Isocyanat, usw.
-
Weiterhin
können die Seitenketten zusätzlich funktionell
gestaltet werden: z. B. Hydroxybenzophenon, Benztriazol als UV-Absorber
oder Fluoreszenzfarbstoffe, die über Acrylatfunktion in
die Polymerkette eingebaut werden.
-
Vorzugsweise
ist die Polymer/Oligomer-Hülle reaktiv gegenüber
weiteren Komponenten der Lacke, wie z. B. Vernetzer (insbesondere
Isocyanat- oder Melaminvernetzer), bzw. härtbar durch Energieeinstrahlung (z.
B. UV-Licht, Elektronenstrahlhärtung oder Wärme),
z. B. durch enthaltene blockierte Isocyanate.
-
Dazu
weisen die am Kernmaterial gebundenen Polymere wünschenswerterweise
weitere reaktive Gruppen auf, mit denen sie anschließend
zu einem 3-dimensional vernetzten Polymer reagieren können.
Dies können z. B. ungesättigte Gruppen wie Acryl-
oder Vinyl, oder auch Gruppen, die mit einem externen Vernetzer reagieren
können, wie z. B. Epoxygruppen, NH-, COOH-, Alkoxysilyl-
oder OH-Gruppen, die mit Isocyanaten vernetzt werden können.
Insbesondere handelt es sich bei der funktionellen Gruppe um eine
OH-Gruppe.
-
Bevorzugt
sind die Nanopartikel anorganisch oder organisch oder umfassen ein
Gemisch aus anorganischen oder organischen Bestandteilen.
-
Besonders
bevorzugt basieren die Nanopartikel auf Sulfaten oder Carbonaten
von Erdalkaliverbindungen oder auf Oxiden bzw. Hydroxiden von Silizium,
Titan, Zink, Aluminium, Cer, Cobalt, Chrom, Nickel, Eisen, Yttrium
oder Zirkonium oder Mischungen hieraus, die optional mit Metall-Oxiden
bzw. -Hydroxiden beschichtet sein können, oder auf mit
Metall-Oxiden bzw. -Hydroxiden beschichteten Metallen, wie beispielsweise
Ag, Cu, Fe, Au, Pd, Pt oder Legierungen basieren.
-
Die
Nanopartikel sind vorzugsweise ausgewählt aus SiO2-Kieselsolen, Organokieselsolen, Partikeldispersionen,
oder anderen SiO2-Partikel, oder ausgewählt
aus ZnO- oder Ceroxid Partikel oder TiO2-Partikel,
die optional mit Metall-Oxiden bzw. -Hydroxiden beschichtet sind.
-
Besonders
bevorzugt sind die Nanopartikel vor Aufbringen des Oberflächenmodifizierungsmittels
mindestens in einem Lösungsmittel dispergiert.
-
Das
Lösungsmittel ist vorzugsweise ausgewählt aus
Wasser, aus organischen Lösungsmitteln oder aus Gemischen
hieraus.
-
Das
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch ist vorzugsweise
ausgewählt aus Wasser, organischen Lösungsmitteln
oder aus Gemischen hieraus. Werden Lösungsmittelgemisch
und Monomere so gewählt, das zwar die Monomere, die daraus
gebildeten Polymere ab einer bestimmten Kettenlänge jedoch
nicht mehr löslich sind, fallen die erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel aus der Reaktionsmischung aus.
-
Die
ausgefallenen Kern-Hülle Partikel können vom in
dem Reaktionsmedium befindlichen freien Polymer oder von nicht umgesetzten
Oberflächenmodifizierungsmittel abgetrennt werden. Dies
kann nach gängigen dem Fachmann bekannten Methoden erfolgen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Polymerisation
in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
durchgeführt, in dem die Monomere löslich sind,
die gebildeten Polymere ab einer bestimmten Kettenlänge
jedoch nicht. Dadurch fallen die Kern-Hülle Partikel aus
der Reaktionslösung aus. Restmonomere und eventuell bei
der Herstellung der Kerne oder deren Funktionalisierung nicht umgesetzte,
noch in Lösung befindliche Reagenzien oder gelöste
Nebenprodukte sind einfach, zum Beispiel durch Filtration, abtrennbar.
-
In
einem anderen Verfahren wird durch einen externen Trigger, wie z.
B. Temperaturveränderung, Salzzugabe oder Zugabe eines
Nichtlösemittels eine Phasentrennung zu einem bestimmten
Zeitpunkt induziert. Die Kern-Hülle Partikelsynthese kann
damit zu beliebigen Zeitpunkten unterbrochen werden, um zum Beispiel
die Oberflächenbelegung zu steuern.
-
Dadurch
können wässrige Dispersionen von Nanopartikel
effektiv mit einer Polymerhülle versehen werden.
-
Überraschend
wurde gefunden, dass die Umsatzraten gegenüber herkömmlicher
Radikalchemie mindestens doppelt so hoch sind. Dies stellt auch
in wirtschaftlicher Hinsicht einen besonderen Vorteil da.
-
Die
Nanopartikel sind besonders bevorzugt anorganische Nanopartikel ≤ 20
nm. Die Kerne können aber bevorzugt auch aus organischen
Bestandteilen aus einem Gemisch von anorganischen oder organischen Bestandteilen
bestehen.
-
Vorzugsweise
weisen die Kerne Durchmesser, bestimmt mittels eines Malvern ZETASIZER
(Partikel-Korrelations-Spektroskopie, particle correlation spectroscopy,
PCS) bzw. Transmissionselektronenmikroskops, von 1 bis 20 nm in
mindestens einer Dimension auf, vorzugsweise maximal 500 nm in maximal
zwei Dimensionen, wie beispielsweise bei Schichtsilikaten. Besonders
bevorzugt sind weitgehend runde Kerne eines Durchmessers von 1 bis
25 nm, insbesondere 1 bis 10 nm.
-
Weitgehend
rund im Sinne der vorliegenden Erfindung schließt dabei
ellipsoide und unregelmäßig geformte Kerne mit
ein. In speziellen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, ist die Verteilung der Teilchengrößen
eng, d. h. die Schwankungsbreite beträgt weniger als 100%
des Mittelwertes, insbesondere bevorzugt maximal 50% des Mittelwertes.
-
Geeignete
Kerne können separat oder in einem vorgeschalteten Schritt
hergestellte Nanoteilchen sein, wie sie dem Fachmann wohlbekannt
sind, wie z. B: SiO2, ZTO2,
TiO2, CeO2, ZnO,
usw. aber auch 3-dimensional vernetzte Organosilsesgioxanstrukturen
und Metalloxiden/-hydroxide, insbesondere Silsesquioxanstrukturen
(beispielsweise unter dem Markennamen POSSTM der
Fa. Hybrid Plastics bekannt), oder Heteropolysiloxane besonders
kubische oder andere 3-dimensionale Vertreter dieser Materialklasse.
-
Hybride
aus Nanoteilchen und Silsesquioxanstrukturen sind ebenfalls als
Kerne einsetzbar. Des Weiteren können prinzipiell Kerne
auf Basis von Schichtsilikaten, Sulfaten, Silikaten, Carbonaten,
Nitriden, Phosphaten, Sulfiden mit entsprechender Größe
eingesetzt werden. Ein weiteres geeignetes Kernmaterial sind Kerne
ausgewählt aus organischen Polymeren/Oligomeren, insbesondere
organische Nanoteilchen, beispielsweise bestehend aus radikalisch
polymerisierten Monomeren.
-
Dendrimere
oder Hyperbranched Polymers können prinzipiell ebenfalls
als Kernmaterial dienen.
-
Der
Kern kann darüber hinaus auch in situ aus geeigneten Polymerketten
aufgebaut werden. Dazu sind vorzugsweise endständig reaktiv
modifizierte Polymere geeignet, die in einem Verknüpfungsschritt
den Kern oder maßgebliche Teile des Kerns ausbilden. Hierzu
bieten sich vor allem Alkoxysilan-modifizierte Polymerketten an,
besonders bevorzugt Trialkoxysilan-modifizierte. Die Kernbildung
bei diesen Polymeren erfolgt bevorzugt unter Reaktionsbedingungen,
die zur Bildung von kugelförmigen Strukturen geeignet sind.
Bei der Silanmodifizierung sind das vor allem basische Reaktionsbedingungen,
vergleichbar mit der dem Fachmann bekannten Stöber-Synthese.
Neben Alkoxysilanen können selbstverständlich
auch andere geeignete Metallverbindungen, z. B. von Ti, Zr, Al eingesetzt
werden und unter für die jeweilige Spezies optimalen Bedingungen reagiert
werden. Die Reaktion kann auch in Gegenwart eines bereits gebildeten
Templats (Keim, Nanopartikel, etc) oder anderer Reaktionspartner
(Silane, Metalialkoxide, Salze) durchgeführt werden, um
das erfindungsgemäße Ziel zu erreichen.
-
Bevorzugte
Kerne werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus hydrophilen
und hydrophoben, insbesondere hydrophilen, Kernen auf der Basis
von Sulfaten oder Carbonaten von Erdalkaliverbindungen oder von
Oxiden bzw. Hydroxiden von Silizium, Titan, Zink, Aluminium, Cer,
Cobalt, Chrom, Nickel, Eisen, Yttrium oder Zirkonium oder Mischungen
hieraus, die optional mit Metall-Oxiden bzw. -Hydroxiden, beispielsweise
von Silizium, Zirkonium, Titan, Aluminium beschichtet sein können
oder mit Metall-Oxiden bzw. -Hydroxiden, beispielsweise von Silizium,
Zirkonium, Titan, Aluminium, beschichteten Metallen, wie beispielsweise
Ag, Cu, Fe, Au, Pd, Pt oder Legierungen. Die einzelnen Oxide können
auch als Gemische vorliegen. Vorzugsweise ist das Metall des Metall-Oxids
bzw. -Hydroxids Silizium.
-
Besonders
bevorzugt sind die Kerne ausgewählt aus SiO2-Partikel,
oder sie sind ausgewählt aus ZnO- oder Ceroxid-Partikel
oder TiO2-Partikel, die optional mit Metall-Oxiden
bzw. -Hydroxiden, beispielsweise von Silizium, Zirkonium, Titan,
Aluminium, beschichtet sein können.
-
Im
Falle von ZnO- oder Ceroxid-Partikel als Kerne können die
erfindungsgemäßen Kern-Hülle Partikel auf
Grund der Absorptionseigenschaften von Zinkoxid oder Ceroxid als
UV-absorbierende Kern-Hülle Partikel eingesetzt werden.
Anstelle der modifizierten Nanopartikel können bevorzugt
halogensubstituierte Alkane eingesetzt werden.
-
Geeignete
Zinkoxid-Partikel mit einer Partikelgröße von
3 bis 50 nm sind beispielsweise erhältlich durch ein Verfahren
bei dem in einem Schritt a) ein oder mehrere Precursoren für
die ZnO-Nanopartikel in einem organischen Lösungsmittel
zu den Nanopartikel umgesetzt werden, und in einem Schritt b) das
Wachstum der Nanopartikel durch Zugabe von mindestens einem Modifikator,
der Precursor für Silica ist, beendet wird, wenn im UV/VIS
Spektrum der Reaktionslösung die Absorptionskante den gewünschten
Wert erreicht hat. Das Verfahren sowie die geeigneten Modifikatoren
und Verfahrensparameter sind in
DE
10 2005 056622.7 beschrieben.
-
Alternativ
lassen sich geeignete Zinkoxid-Partikel herstellen durch ein Verfahren,
bei dem in einem Schritt a) ein oder mehrere Precursoren für
die ZnO-Nanopartikel in einem organischen Lösungsmittel
zu den Nanopartikeln umgesetzt werden, und in einem Schritt b) das
Wachstum der Nanopartikel durch Zugabe mindestens eines Copolymeren
aus mindestens einem Monomer mit hydrophoben Resten und mindestens
einem Monomer mit hydrophilen Resten beendet wird, wenn im UV/VIS
Spektrum der Reaktionslösung die Absorptionskante den gewünschten
Wert erreicht hat. Dieses Verfahren sowie die geeigneten Copolymere,
Monomere und Verfahrensparameter sind in
DE 10 2005 056621.9 beschrieben.
-
Es
können auch Nanohektorite, die beispielsweise von der Firma
Südchemie unter der Marke Optigel® oder
von der Firma Laporte unter der Marke Laponite® vertrieben
werden, verwendet werden. Ganz besonders bevorzugt sind auch Kieselsole
(SiO2 in Wasser), hergestellt aus innengetauschtem
Wasserglas (z. B. Levasile® der
Fa. H. C: Starck) oder Dispersionen von aus der Gasphase abgeschiedenen
Partikel wie z. B: Aerosil® von
Degussa oder Nanopure® der Fa.
SDC oder Filterstäube aus der Si-Herstellung, wie sie z.
B. von der Fa. Elkem unter der Bezeichnung Sidistar vertrieben werden.
-
Falls
der Kern nicht schon eine hohe Reaktivität und die Möglichkeit
zur Ausbildung von kovalenten Bindungen mit den Oligomeren/Polymeren
aufweist, ist es vorteilhaft, einen Haftvermittler oder eine andere
geeignete Oberflächenmodifikation aufzubringen.
-
Es
ist ferner bevorzugt, dass die halogensubstituierten Alkane Cycloalkane
mit mehr als zwei Halogenresten sind. Der Kern besteht in diesem
Fall vorzugsweise aus der Cycloalkan-Struktureinheit, so dass nur optional
anorganische Nanoteilchen erforderlich sind.
-
Besonders
bevorzugt erfolgt die kontrollierte radikalische Polymerisation
mit SET-DTLRP (Single Electron Transfer-Degenerative Transfer Radical
Polymerization). Hierbei handelt es sich um ein neueres Polymerisationsverfahren
von Percec et al., mit dem sich die erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel überraschend darstellen lassen.
Durch die kontrollierte radikalische Polymerisation ist es möglich,
nacheinander unterschiedliche Monomere/Monomerengemische auf einen
Kern aufzupolymerisieren und dadurch Kern/Hülle Teilchen aufzubauen,
die spezifisch auf die erfindungsgemäßen Anforderungen
maßgeschneidert sind. So können vorzugsweise die
gegenüber dem Polymer reaktiven Bestandteile am Ende der
Kette eingefügt werden. Damit sind zusätzlich
durch sterische Behinderung nicht zugängliche reaktive
Gruppen in Kernnähe vermeidbar.
-
Der
Metallkatalysator ist besonders bevorzugt Kupfer. Vorzugsweise ist
der Metallkatalysator Eisen, Aluminium, Cadmium, Zink, Samarium,
Chrom, Molybdän, Wolfram, Kobalt, Nickel, Rhodium, Ruthenium,
Palladium oder Titan.
-
Das
Oberflächenmodifizierungsmittel enthält mindestens
ein kohlenstoffgebundenes Halogenatom, vorzugsweise Br, Cl, besonders
bevorzugt Br.
-
Besonders
bevorzugt besteht das Kern-Hülle Partikel aus einem SiO2 Kern und die Polymerhülle als Block-Copolymer
von Alkyl(meth)acrylaten und/oder Styrol und mindestens einem OH-funktionellen
Monomer (bevorzugt HEMA), wobei das/die OH-funktionellen Monomere
als letzter, kernferner Block ausgeführt sind.
-
Die
so hergestellten Kern-Hülle Partikel weisen eine sehr vorteilhafte,
Sternähnliche Struktur auf, die bei der 3-dimensionalen
Vernetzung zu einem Polymer-Nanokomposit mit optimaler Einbindung
der Nanopartikel reagieren kann.
-
Durch
die Stern-ähnliche Struktur wird ein sehr positives Viskositätsverhalten
der Nano-Hybrid Kern-Hülle Partikel erzielt. Da die Polymerketten
durch einen zentralen Verknüpfungspunkt zusammengehalten
werden, ist die Ausbildung von großen, frei entfalteten
Polymerketten, wie es in einer herkömmlichen Polymerlösung
der Fall ist, unterbunden. Dadurch können Polymerknäuel
mit sehr hohem Molekulargewicht hergestellt werden, die in Lösung
eine im Vergleich zu herkömmlichen Polymeren gleichen Molekulargewichts niedrigere
Viskosität aufweisen.
-
Diese
Eigenschaft ist insbesondere in der Lackindustrie sehr erwünscht,
da es durch die Einschränkung in der Verwendung von Lösemitteln
sehr schwierig geworden ist, niedrigviskose, gut verarbeitbare Lacke zu
formulieren. Heute werden daher meist kurzkettige Oligomere und
Reaktivverdünner eingesetzt, die aber bekanntermaßen
zu Lacken mit geringerer mechanischer und chemischer Beständigkeit
führen. Die erfindungsgemäß beschriebenen
Nano-HybridKern-Hülle Partikel bieten hier eine vorteilhafte
Rohstoffalternative, da sie die Vorteile hochmolekularer Polymere
bei niedriger Viskosität und geringem Lösemittelbedarf
mitbringen.
-
Durch
die homogen eingebauten Nanoteilchen sind nicht nur Verbesserungen
der Struktur und der mechanisch/chemischen Eigenschaften zu erwarten.
Durch den Einbau geeigneter Nanoteilchen sind weitere Eigenschaftsverbesserungen
möglich, zum Beispiel eine erhöhte UV-Stabilität
mittels nanoskaliger UV-Absorber oder witterungsbeständige
Farben durch nanoskalige Pigmente. Auch ist es möglich,
durch Wahl der Größe und Brechzahl der Kerne gezielt
eine Streuung kurzwelligen Lichtes (UV) bei Erhalt der Transparenz
im sichtbaren Wellenlängenbereich zu erzielen.
-
Insbesondere
könnte hierbei eine Kombination mehrerer Eigenschaften
wie zum Beispiel Kratzfestigkeit und UV-Schutz interessant sein.
-
Die
erfindungsgemäßen Kern-Hülle Partikel
können alleine, oder als Mischung mit freien Polymeren eingesetzt
werden.
-
Die
aus den vorab genannten Verfahren erhältlichen Kerne mit
radial gebundenen Oligomeren und/oder Polymeren eignen sich in besonderer
Weise für die Verwendung als Kern-Hülle Partikel,
wie vorab beschrieben. Die Verwendung der erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel in Formulierungen, Lacken (vorzugsweise
Klarlacken), Farben, Schäumen, Klebstoffen, Vergussmassen
und Kunststoffen oder in deren Vorstufen ist ebenfalls Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Besonders bevorzugt ist die Anwendung
als Lackrohstoff in lösemittel- und wasserhaltigen Lacken,
sowie in Pulverlacken.
-
In
den genannten Anwendungen kann beispielsweise die Verbesserung der
Kratzfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit von Klarlacken
(z. B. bei handelsüblichen Pulverlacken, UV-härtenden
Lacken, Dual Cure Lacken, Very High Solid Lacken oder VOC-freien
Lacken) und Kunststoffen, wie z. B. Polycarbonat oder PMMA erreicht
werden.
-
Andere
Anwendungen beziehen sich beispielsweise auf den transparenten Bewitterungsschutz
oder die transparente Kolorierung von Lacken und Kunststoffen mit
funktionellen Nanoteilchen.
-
Bei
den genannten Verwendungen dienen die erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel als Ersatz für herkömmliche
Kern-Hülle Partikel. In der Eigenschaft als Kern-Hülle
Partikel trägt dieses bereits die bekannten Vorzüge
von Nanoadditiven in sich.
-
Die
neuen Kern-Hülle Partikel unterscheiden sich in ihrem Aussehen
kaum von herkömmlichen Kern-Hülle Partikel. In
der Anwendung können sie beispielsweise mit gängigen
Lacklösemitteln gelöst und wieder getrocknet werden,
ohne dass eine irreversible Vernetzung einsetzt. Weiterhin entspricht
die Handhabung und Verarbeitung der erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel denen herkömmlicher Kern-Hülle
Partikel. Schwierigkeiten, die bei der Herstellung von Nanokompositen
nach dem Stand der Technik bestehen (Dispergieraufwand, Handhabung
von Pulvern), entfallen.
-
Die
Viskosität der erfindungsgemäßen Kern-Hülle
Partikel ist gegenüber der Viskosität herkömmlicher Kern-Hülle
Partikel gleicher Molmasse signifikant erniedrigt, da statt einer
langen, mehrere kürzere Ketten von einem zentralen Punkt
ausgehen. Dies ist besonders vorteilhaft bei der Formulierung von High
Solid und besonders bei Very High Solid Lacken, die mit einem sehr
geringen Lösemittelanteil auskommen müssen. Hier müssen
bei herkömmlichen Polymeren oft kurzkettige Polymere sowie
die mechanischen Eigenschaften verschlechternden Reaktivverdünner
eingesetzt werden. Somit kann mit der neuen Kern-Hülle
Partikelklasse der Einsatz der Reaktivverdünner verringert
werden.
-
Die
bei den erfindungsgemäßen Kern-Hülle
Partikeln beobachtete niedrigere Viskosität kann durch
folgenden modellhaften Vergleich verdeutlicht werden:
- a) schematische Darstellung eines herkömmlichen Kern-Hülle
Partikels eines Polymers mit 30 Monomereinheiten
- b) schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikels mit 30 Monomereinheiten, radial an
einen Kern gebunden
-
Die
schematische Darstellung eines direkten Vergleichs zwischen einem
Polymer mit 30 Monomereinheiten (entsprechend in etwa 3000–4000
g/mol mittlere Molmasse) mit einem kernverbrückten erfindungsgemäßen
Nano-HybridKern-Hülle Partikel mit ebenfalls 30 Monomereinheiten
zeigt, dass die lange, lineare Polymerkette eine höhere
Viskosität aufweisen wird, als die annährend kugelförmige
Gestalt des erfindungsgemäßen Kern-Hülle
Partikels, das zudem auch newtonsches Verhalten zeigen kann. Die
erfindungsgemäßen Kern-Hülle Partikel
eignen sich insbesondere für den Einsatz in Klarlacken
oder Klebstoffen. Auch und insbesondere im Bereich der Pulverlacke
können die nanopartikelgebundenen Kern-Hülle Partikel
eingesetzt werden. Die verringerte Viskosität ermöglicht
besseren Verlauf und dadurch eine bessere Oberflächengüte.
-
Ein
wichtiger Nebeneffekt bei diesem alternativen Kern-Hülle
Partikelansatz ist die mögliche Inkorporierung von weiteren
Funktionen durch den Nanopartikelkern in die Lackmatrix. So können
elektromagnetische Strahlen beeinflusst werden (UV-Absorption, IR-Absorption),
katalytische Effekte ausgeübt werden, anorganische Nanofarbpigmente
benutzt werden oder z. B. Nanophosphore als anorganischer Kern genutzt
werden. Somit ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel als Trübungsmittel für
kurzwellige Strahlung in Farben, Schäumen, Klebstoffen,
Vergussmassen und Kunststoffen oder in deren Vorstufen, ebenfalls Gegenstand
der vorliegenden Erfindung.
-
In
den genannten Verwendungen können die erfindungsgemäßen
Kern-Hülle Partikel zusammen mit oberflächenmodifizierten
Teilchen mit einem Durchmesser < 1 μm
vorliegen, die homogen verteilt oder in Form eines Gradienten in
einem ausgehärteten Beschichtungsstoff vorliegen.
-
Formulierungen,
Lacke, Farben, Schäume, Klebstoffe, Vergussmassen und Kunststoffe
enthaltend Kern-Hülle Partikel gemäß der
vorliegenden Erfindung sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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Die
nachfolgenden Beispiele illustrieren die Erfindung lediglich, ohne
den Schutzbereich zu beschränken. Insbesondere sind die
darin beschriebenen Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der dem
betreffenden Beispiel zugrunde liegenden definierten Verbindung(en)
auch auf andere, nicht im Detail aufgeführte, aber unter
den Schutzbereich der Ansprüche fallende Stoffe und Verbindungen
anwendbar, sofern an anderer Stelle nichts Gegenteiliges gesagt
wird. Bevorzugte Kombinationen sind in den Ansprüchen offenbart.
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Beispiel 1
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Synthese von Kern-Hülle-Partikeln
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100
g einer 5 Gew.%-igen Dispersion von kolloidalem Zinkoxid in Methanol
(Mittlerer Teilchendurchmesser 9 nm) werden mit 750 μl
(3,5 mmol) (p-Chlormethyl)-phenyltrimethoxysilan für 3
h bei 60°C gerührt. Das ausgefällte Zinkoxid
wird abfiltriert und in 50 ml Tetrahydrofuran (THF) aufgenommen.
Es resultiert eine leicht opaleszierende Dispersion.
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Für
die Polymerisation werden 20 ml (0,19 mol) Methylmethacrylat (MMA),
400 μl (1,9 mmol) N,N,N',N',N''-pentamethyldiethylenetriamine
(PMDTA) und 120 mg (1,9 mmol) Kupferpulver hinzugegeben. Nachdem
das Reaktionsgemisch für 10 min über einen Argonstrom
inertisiert wurde, wird für 3 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die einsetzende Polymerisation verursacht eine starke Erhöhung
der Viskosität.
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Nach
der angegebenen Polymerisationszeit werden die Zinkoxidnanopartikel
in 300 ml eiskaltem Methanol gefällt und abfiltriert. Das
hergestellte Compositematerial kann in verschiedenen organischen
Lösungsmitteln dispergiert werden (z. B. Butylacetat, Aceton,
THF, Toluol). In allen Fällen werden transparente und farblose
Dispersionen erhalten. Die Feststoffausbeute beträgt 12,3
g (52%) und bezieht sich auf die theoretisch zu erwartende Ausbeute
aus Zinkoxid und Poly(methylmethacrylat) bei vollständigem
Umsatz.
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Der
Nachweis von Zinkoxid erfolgt über UVNIS-Spektroskopie.
Hierzu wird das Compositematerial in Dichlormethan gelöst
und im Wellenlängenbereich von 250–600 nm im UVNIS-Spektrometer
untersucht. Als Referenz wurde eine Lösung gleicher Polymerkonzentration
(PMMA, Mn = 50.000 g/mol, PDI = 1.01) in
Dichlormethan verwendet. Das UVNIS-Spektrum in Transmission zeigt
die typische Adsorptionseigenschaft von Zinkoxid im Bereich ab 350
nm. 1: UVNIS-Spektrum von Kern-Hülle-Partikel
(ZnO-PMMA).
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Beispiel 2
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Synthese von Kern-Hülle-Partikeln
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100
g einer 5 Gew.%-igen Dispersion von nanoskaligen SiO2-Partikel
(Mittlerer Teilchendurchmesser 15 nm) in einem Lösungsmittelgemisch
von Isopropanol/Methanol (1:1 Vol%) werden mit 750 μl (3,5
mmol) (p-Chlormethyl)-phenyltrimethoxysilan für 3 h bei
70°C gerührt.
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Für
die Polymerisation werden 20 ml (0,19 mol) Methylmethacrylat (MMA),
400 μl (1,9 mmol) N,N,N',N',N''-pentamethyldiethylenetriamine
(PMDTA) und 120 mg (1,9 mmol) Kupferpulver hinzugegeben. Nachdem
das Reaktionsgemisch für 10 min über einen Argonstrom
inertisiert wurde, wird für 3 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die einsetzende Polymerisation verursacht eine starke Erhöhung
der Viskosität.
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Nach
der angegebenen Polymerisationszeit werden die SiO2-Nanopartikel
in 500 ml eiskaltem Methanol gefällt und abfiltriert. Das
hergestellte Compositematerial kann in verschiedenen organischen
Lösungsmitteln dispergiert werden (z. B. Butylacetat, Aceton,
THF, Toluol). In allen Fällen werden transparente und farblose
Dispersionen erhalten. Die Feststoffausbeute beträgt 15,4
g (65%) und bezieht sich auf die theoretisch zu erwartende Ausbeute
aus SiO2 und Poly(methylmethacrylat) bei
vollständigem Umsatz.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4011044
C2 [0026]
- - DE 3807571 A1 [0052]
- - DE 3706095 A1 [0052]
- - EP 0358153 B1 [0052]
- - US 4754014 A1 [0052]
- - DE 4421823 A1 [0052]
- - WO 92/22615 [0052]
- - US 3479328 A1 [0052]
- - US 3674838 A1 [0052]
- - US 4126747 A1 [0052]
- - US 4279833 A1 [0052]
- - US 4340497 A1 [0052]
- - DE 102005056622 [0096]
- - DE 102005056621 [0097]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN 971-1:
1996-09 [0011]
- - DIN 55945: 1999-07 [0011]
- - Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme
Verlag, Stuttgart, New York,. 1998, Seiten 605 und 606 [0052]