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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch
10.
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Aus
dem Stand der Technik im Bereich der Grafischen Industrie ist es
bekannt, Bedruckstoffe in Bedruckstoff verarbeitenden Maschinen,
wie z. B. Druckmaschinen, registergerecht zu fördern und
zu verarbeiten. Die Bedruckstoffe können bereits bei der Zufuhr
zu der Maschine registergerecht ausgerichtet werden, sie können
jedoch auch oder zusätzlich beim Transport durch die Maschine
im Register korrigiert werden. Die Korrektur der Register kann sowohl
das Register in Transportrichtung bzw. das so genannte Umfangsregister,
das Register in seitlicher Richtung (lateral zur Transportrichtung)
bzw. das so genannte Seitenregister als auch das Register eines
verdrehten Bedruckstoffs bzw. das so genannte Schrägregister
betreffen. Zur Ausrichtung bzw. zur Korrektur der jeweiligen Register
sind beispielsweise Ziehmarken und Seitenanschläge im Bereich
von Bedruckstoffanlegern, aber auch verstellbare, Bedruckstoff führende Zylinder
oder zumindest verstellbare Bauteile Bedruckstoff führender
Zylinder bekannt.
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Weiterhin
ist es aus dem Stand der Technik im Bereich der Grafischen Industrie
bereits bekannt, Bedruckstoffe nicht auf Bedruckstoff führenden
Zylindern durch die jeweiligen Maschinen zu führen, sondern
hierzu elektrische Linearantriebe zu verwenden, die üblicherweise
auf jeder Seite des Bedruckstoffs einen Primärteil und
dem jeweiligen Primärteil zugeordnete Sekundärteile
(Fahrwagen) aufweisen. Zwischen zwei sich gegenüberliegenden
Fahrwagen ist üblicherweise eine Traverse bzw. eine Greiferbrücke vorgesehen,
mit welcher der Bedruckstoff gehalten und durch die Bearbeitungsmaschine
geführt wird. In der
DE 197 48 870 C2 ist eine entsprechende Vorrichtung
in einer Druckmaschine beschrieben. Die
DE 100 20 324 A1 offenbart
demgegenüber den Einsatz eines Linearantriebs in einer
Verpackungsmaschine.
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Die
DE 10.2006 057 506 beschreibt
ebenfalls einen Linearantrieb zum Transport von Bedruckstoffen,
wobei eine Registerkorrektur durch eine Relativbewegung zweier Fahrwagen
eingeleitet wird. Dabei befinden sich die beiden seitlich angeordneten Fahrwagen
auf unterschiedlichen Seiten des Bedruckstoffs. Ein gleichzeitiges
Einstellen oder Einregeln von Seitenregister und Schrägregister
ist nicht möglich. Ferner beschreibt die
JP 2003-159679 A einen
zweiachsigen Roboter, welcher einen ersten und einen zweiten Linearantrieb
sowie eine Traverse aufweist. Der erste seitlich angeordnete Linearantrieb dient
dem Vortrieb der Traverse, während der zweite gegenüber
und seitlich angeordnete Linearantrieb dem Vortrieb eines Verstellelementes
dient, welches über eine Koppel mit einem auf der Traverse
bewegbaren Element verbunden ist. Auf diese Weise kann über
den ersten Linearantrieb die Position der Traverse in Transportrichtung
und über den zweiten Linearantrieb die laterale Position
des auf der Traverse aufgenommenen Elementes eingestellt werden.
Es ist jedoch nicht angegeben, den beschriebenen Roboter zum Transport
von Bedruckstoffen durch Bedruckstoff verarbeitende Maschinen einzusetzen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche
die Korrektur der Position eines Bedruckstoffs in seitlicher Richtung
ermöglicht.
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Es
ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zu schaffen, welche eine solche Korrektur ermöglicht und
zugleich den Transport des Bedruckstoffs durch die Bedruckstoff
verarbeitende Maschine gegenüber dem Stand der Technik
in verbesserter Art und Weise ermöglicht.
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Es
ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zu schaffen, welche eine gleichzeitige Korrektur verschiedener Register
(Umfangs-, Seiten- und/oder Schrägregister) ermöglicht.
Es ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zu schaffen, welche zudem wenig Bauraum beansprucht.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Es
ist ebenfalls eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber
dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zu schaffen, welches
die Korrektur der Position eines Bedruckstoffs in seitlicher Richtung
und insbesondere auch den Transport des Bedruckstoffs durch eine
Bedruckstoff verarbeitende Maschine in gegenüber dem Stand
der Technik verbesserter Art und Weise ermöglicht.
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Es
ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren
zu schaffen, welches eine gleichzeitige Korrektur verschiedener
Register (Umfangs-, Seiten- und/oder Schrägregister) ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der folgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Korrektur der
Position eines von einer Greiferbrücke gehaltenen und in
eine Transportrichtung geförderten Bedruckstoffs in seitlicher
Richtung mit einem elektrischen Linearantrieb, welcher einen ersten
Primärteil und einen als ersten Fahrwagen ausgebildeten,
dem ersten Primärteil zugeordneten ersten Sekundärteil und
einen als zweiten Fahrwagen ausgebildeten zweiten Sekundärteil
aufweist, sieht vor, dass der erste Fahrwagen und der zweite Fahrwagen
in seitlicher Richtung auf derselben Seite des Bedruckstoffs angeordnet
und – zur Korrektur der Position des Bedruckstoffs in seitlicher
Richtung – relativ zueinander in Transportrichtung bewegbar
sind.
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Eine
solche Vorrichtung weist somit erfindungsgemäß zwei
Fahrwagen auf, welche in seitlicher Richtung auf derselben Seite
des Bedruckstoffs und nicht, wie im Stand der Technik bereits beschrieben,
auf unterschiedlichen Seiten des Bedruckstoffs angeordnet sind.
Des Weiteren sind die beiden Fahrwagen erfindungsgemäß relativ
zueinander in Transportrichtung bewegbar, wobei die Relativbewegung eine
Korrektur der Position des Bedruckstoffs in seitlicher Richtung
bewirkt, d. h., dass die Relativbewegung der beiden Fahrwagen zueinander
in eine seitliche Korrekturbewegung des Bedruckstoffs übertragen
wird bzw. diese bewirkt. Sowohl für den Vortrieb der Greiferbrücke
und somit des Bedruckstoffs als auch für die Korrektur
der seitlichen Position der Greiferbrücke und somit des
Bedruckstoffs stehen somit gegenüber dem Stand der Technik
zwei Fahrwagen zur Verfügung, welche in seitlicher Richtung auf
derselben Seite des Bedruckstoffs angeordnet sind. Diese beiden
Fahrwagen können durch zwei weitere, entsprechend relativ
zueinander bewegbare Fahrwagen auf der anderen Seite des Bedruckstoffs ergänzt
werden, welche ebenfalls für den Vortrieb und die Korrektur
in seitlicher Richtung eingesetzt werden können. Aufgrund
des erfindungsgemäßen Vorsehens von zwei Fahrwagen
auf einer Seite des Bedruckstoffs kann sowohl die Korrektur der
seitlichen Position des Bedruckstoffs als auch der Vortrieb des
Bedruckstoffs durch jeweils einen der beiden Fahrwagen oder durch
beide Fahrwagen gemeinsam erwirkt werden, wodurch sich eine Vielzahl
von Möglichkeiten der Vortriebssteuerung und Positionssteuerung
für einen Bedruckstoff ergibt. Durch die Relativbewegung
der beiden Fahrwagen zueinander kann eine seitliche Bewegung der
Greiferbrücke eingeleitet werden, ohne dabei die Vorwärtsbewegung
des Bedruckstoffs zu beeinflussen.
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Es
ist ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass eine gleichzeitige
Korrektur verschiedener Register (Umfangs-, Seiten- und/oder Schrägregister)
ermöglicht wird. Durch die Relativbewegung der beiden Fahrwagen
zueinander kann das Seitenregister eingestellt oder eingeregelt
werden, während gleichzeitig durch eine gemeinsame Bewegung
der beiden Fahrwagen oder Fahrwagenpaare in oder gegen Transportrichtung
das Umfangsregister eingestellt oder eingeregelt werden kann. Weiterhin
kann durch eine Relativbewegung der beiden Fahrwagenpaare zueinander
ein Schrägregister eingestellt oder eingeregelt werden.
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Eine
hinsichtlich ihrer einfachen mechanischen Ausführung vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen,
dass der erste Fahrwagen und der zweite Fahrwagen über eine
Koppel mechanisch miteinander gekoppelt sind. Die beiden Fahrwagen
(auf ein und derselben Seite des Bedruckstoffs) bilden somit eine
mechanische Einheit, was in vorteilhafter Weise dazu führt,
dass beispielsweise nur einer der beiden Fahrwagen – zumindest
abschnittsweise – angetrieben sein kann, während
der andere der beiden Fahrwagen – zumindest ebenfalls abschnittsweise – nicht
angetrieben sein kann und dennoch mit bewegt (geschleppt) wird. Die
mechanische Koppel zwischen den beiden Fahrwagen ist bevorzugt durch
ein Paar Parallelschwingen realisiert. Sofern vorgesehen, können
auch die beiden Fahrwagen auf der anderen Seite des Bedruckstoffs
mechanisch miteinander gekoppelt sein, was ebenfalls bevorzugt durch
ein Paar Parallelschwingen erzielt wird.
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Um
den oben bereits genannten Vorteil der Relativbewegung zwischen
den zwei Fahrwagen wie auch den Vorteil der Möglichkeit,
den einen oder den anderen Fahrwagen nicht anzutreiben, verwirklichen zu
können, kann es vorgesehen sein, den ersten und den zweiten
Fahrwagen getrennt voneinander ansteuerbar auszugestalten. Über
eine gemeinsame oder zwei separate Steuerungen können die
beiden Fahrwagen des Linearantriebs separat – sofern eine mechanische
Koppel vorgesehen ist: innerhalb der durch die Koppel vorgegebenen
Grenzen – angesteuert und dadurch separat bewegt bzw. relativ
zueinander bewegt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung
einen ersten Betriebsmodus auf, in dem der erste Fahrwagen und der
zweite Fahrwagen gemeinsam den Vortrieb der Greiferbrücke
und somit den Transport des Bedruckstoffs bewirken. Gemäß einer
anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung
einen zweiten, insbesondere ergänzenden Betriebsmodus auf,
in dem nur der erste Fahrwagen oder nur der zweite Fahrwagen den
Vortrieb der Greiferbrücke und somit den Transport des
Bedruckstoffs bewirkt und der im Folgenden als so genannter „Schleppbetrieb"
bezeichnet werden soll. Hierbei sind im Folgenden der passive und
der aktive Schleppbetrieb voneinander zu unterscheiden: im passiven
Schleppbetrieb werden die beiden Fahrwagen im Wesentlichen weder
beschleunigt noch verzögert, so dass ein Fahrwagen von
einem anderen Fahrwagen, ohne selbst angetrieben zu sein, geschleppt
wird. Die Relativposition der beiden Fahrwagen ändert sich
nicht. Im aktiven Schleppbetrieb werden die beiden Fahrwagen beschleunigt
oder verzögert und tragen daher beide aktiv zur Fahrdynamik bei
(z. B. im Bereich eines Bogenanlegers, in dem die Greiferbrücke
zur Übernahme eines Bogen zunächst verzögert
und dann beschleunigt werden muss). Die Relativposition der beiden
Fahrwagen ändert sich wiederum nicht. Bereiche des Transportpfades
in denen nur passiver Schleppbetrieb erfolgt können in vorteilhafter
Weise durch Nichtvorsehen bestromter Wicklungen und Umrichter (an
einem Primärteil) vereinfacht ausgebildet werden. Ein geschleppter
Fahrwagen kann durch die magnetischen Anziehungskräfte
zwischen seinem Permanentmagneten und den Eisenkernen des zugeordneten
Primärteils gehalten und vor Herunterfallen geschützt
werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der elektrische
Linearantrieb neben dem ersten Primärteil einen zweiten
Primärteil auf und der zweite Fahrwagen ist dabei dem zweiten
Primärteil zugeordnet, während der erste Fahrwagen,
wie oben bereits beschrieben, dem ersten Primärteil zugeordnet
bleibt. Der elektrische Linearantrieb (auf einer Seite des Bedruckstoffs)
weist somit zwei Primärteile und zwei Sekundärteile
bzw. Fahrwagen auf. Daneben kann ein weiterer elektrischer Linearantrieb
(auf der anderen Seite des Bedruckstoffs) ebenfalls zwei Primärteile
und zwei Sekundärteile bzw. zwei Fahrwagen aufweisen. Im
Folgenden soll der Begriff „Linearantriebssystem" (kurz: System)
gemeinsam für den Linearantrieb auf der einen und den Linearantrieb
auf der anderen Seite des Bedruckstoffs stehen.
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Im
Rahmen dieser Erfindung ist auch eine Bedruckstoff verarbeitende
Maschine, insbesondere Druckmaschine – vorzugsweise eine
Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine für den lithographischen
Offsetdruck – oder eine Weiterverarbeitungsmaschine – vorzugsweise
eine Bogenstanze –, zu sehen, welche sich durch wenigstens
eine wie oben mit Bezug zur Erfindung beschriebene Vorrichtung bzw. ein
System zur Korrektur der seitlichen Position des Bedruckstoffs auszeichnet.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur Korrektur der
Position eines in eine Transportrichtung geförderten Bedruckstoffs
in seitlicher Richtung weist folgenden Verfahrensschritt auf: Ausführung
einer Relativbewegung zwischen zwei in seitlicher Richtung auf derselben
Seite des Bedruckstoffs angeordneten Fahrwagen eines elektrischen
Linearantriebs. Die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens führt zu denselben Vorteilen, die oben bereits mit
Bezug zur erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben
wurden.
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Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
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Die
Erfindung sowie weitere, konstruktiv und funktionell vorteilhaften
Weiterbildungen der Erfindung, werden nachfolgend unter Bezug auf
die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1 Eine
schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 Eine
Perspektivansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 Eine
schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
zweier mechanisch gekoppelter Fahrwagen gemäß einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4a–4f Schematische
Ansichten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Linearantriebssystems;
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5 Eine
schematische Darstellung der Bedruckstoffkorrekturmöglichkeiten
durch Bewegen der Fahrwagen einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung; und
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6 Schematische
Darstellung möglicher Betriebsmodi in ausgewählten
Abschnitten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Linearantriebssystems.
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In
den oben genannten Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente
mit jeweils denselben sich entsprechenden Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
ein erster Linearantrieb A dargestellt, welcher seitlich eines Bedruckstoffs 1,
d. h. bezüglich der Transportrichtung 2 des Bedruckstoffs 1 in
lateraler Richtung und bevorzugt im Wesentlichen in der Ebene des
Bedruckstoffs 1 angeordnet ist. Der erste Linearantrieb
A weist bevorzugt zwei Primärteile und wenigstens zwei
Sekundärteile auf. Der erste Primärteil AP1 und
der zweite Primärteil AP2 erstrecken sich längs
des Transportpfads des Bedruckstoffs 1 durch eine nur schematisch
durch eine Seitenwand dargestellte Bedruckstoff verarbeitende Maschine 100 und
sind jeweils nach dem Einzelkammprinzip ausgelegt. Die beiden Sekundärteile
AS und AS2 sind als jeweilige Fahrwagen A1 und A2 bzw. als Läufer
des Linearantriebs A ausgelegt und weisen jeweils einen Permanentmagneten
auf, der durch entsprechende Schaltung der Wicklungen im Linearantrieb
A in bekannter Weise entlang einer Führungsschiene des
Linearantriebs bewegt werden kann. Der erste Linearantrieb A kann
ferner eine Anzahl weiterer Paare von Fahrwagen A1' und A2', A1''
und A2'', etc. aufweisen, welche für den Vortrieb weiterer
Bedruckstoffe 1', 1'', etc. eingesetzt werden.
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Das
in der 1 dargestellte Linearantriebssystem weist auf
der anderen Seite des Bedruckstoffs einen zweiten Linearantrieb
B auf, welcher entsprechend dem ersten Linearantrieb A einen ersten Primärteil
BP1, einen zweiten Primärteil BP2, einen ersten Sekundärteil
BS1, einen zweiten Sekundärteil BS2 (entsprechend einem
ersten Fahrwagen B1 und einem zweiten Fahrwagen B2) sowie gegebenenfalls weitere
Fahrwagen B1', B2', B1'' und B2'' etc. aufweist. Alternativ kann
auf der anderen Seite des Bedruckstoffs lediglich ein einzelner – von
dem Fahrwagenpaar 4 mitgeschleppter – Fahrwagen
(mit oder ohne Linearantrieb) oder auch die fliegende Lagerung der
Greiferbrücke 6 vorgesehen sein.
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Die
beiden Fahrwagen A1 und A2 des ersten elektrischen Linearantriebs
A bilden ein Fahrwagenpaar 4, welches mit einem Fahrwagenpaar 5 des zweiten
elektrischen Linearantriebs B zusammen den Vortrieb der Greiferbrücke 6 und
somit des an der Greiferbrücke 6 gehaltenen und
transportierten Bedruckstoffs 1 bewirkt. Auch die weiteren
Fahrwagen der Linearantriebe A und B bilden jeweils Fahrwagenpaare,
die über eine Greiferbrücke mechanisch miteinander
gekoppelt sind und den jeweiligen Vortrieb eines Bedruckstoffs bewirken.
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Wie
in 1 weiter dargestellt, können die beiden
Fahrwagen A1 und A2 des Fahrwagenpaares 4 eine Relativbewegung 7 in
Transportrichtung 2 zueinander ausführen. Die
Ausführung einer solchen Relativbewegung wird im Folgenden
und mit Bezug auf die weiteren Figuren näher erläutert
und bewirkt insbesondere die Korrektur der seitlichen Position des
von den beiden Fahrwagen beeinflussten Bedruckstoffs 1.
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Der
schematischen Darstellung der 2 kann ein
Linearantrieb A mit einem ersten Primärteil AP1 und einem
zweiten Primärteil AP2 sowie mit einem ersten Fahrwagen
A1 und einem zweiten Fahrwagen A2 entnommen werden. Die beiden Fahrwagen
A1 und A2 sind sich gegenüberliegend angeordnet und laufen
insbesondere mittels Laufrollen auf Führungen bzw. Führungsschienen
des Linearantriebs A. Jeder der beiden Fahrwagen A1 und A2 kann
durch den ihm zugeordneten Primärteil AP1 bzw. AP2 separat
entlang des Linearantriebs A bewegt werden. Durch die den weiteren
Figuren zu entnehmende mechanische Koppel zwischen den beiden Fahrwagen
A1 und A2 ist diese Relativbewegung jedoch begrenzt. Die mechanische
Koppel kann zudem in vorteilhafter Weise bewirken, dass die beiden
Fahrwagen an den ihnen zugeordneten Führungen 8 anliegen,
auch wenn über die ihnen zugeordneten Primärteile
für einen gewissen Zeitabschnitt keine elektromagnetisch
vermittelte Andruckkraft herrscht. Die perspektivische Darstellung
der 2 zeigt lediglich einen Ausschnitt des Linearantriebs
A, wie er z. B. auf der Antriebsseite (AS) einer Bedruckstoff verarbeitenden
Maschine vorgesehen sein kann. Entsprechend kann ein ähnlich
ausgestalteter weiterer Linearantrieb auf der Bedienseite (BS) der Druckmaschine 100 vorgesehen
sein. Des Weiteren sind 2 die kammartigen Strukturen
der jeweiligen Wickelkerne der Primärteile AP1 und AP2
(Doppelkammprinzip) zu entnehmen. Die beiden Primärteile
AP1 und AP2 sowie die Führungen 8 sind von einem
Doppel-T-Träger 10 aufgenommen, welcher wiederum
auf einem Träger 11 einer Seitenwand 12 der
Bedruckstoff bearbeitenden Maschine 100 vorgesehen sein
kann.
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In 3 sind
der erste Fahrwagen A1 und der zweite Fahrwagen A2 des ersten Linearantriebs A
dargestellt, wobei die beiden Fahrwagen durch zwei – vorzugsweise
an der Ober- oder Unterseite der Fahrwagen gelagerte – Parallelschwingen 13a und 13b mechanisch
miteinander gekoppelt sind. Eine Änderung der relativen
Position 7 in Transportrichtung 2 der beiden Fahrwagen
zueinander bewirkt dabei eine Drehung der Parallelschwingen 13a und 13b.
Auf diesen beiden Parallelschwingen befindet sich ein in Führungen
verschiebbarer Drehschieber 14, an dem wiederum die Greiferbrücke 6 angebracht bzw.
gelagert sein kann. Die Führungen des Drehschiebers (z.
B. auf AS) sind bevorzugt durch Klemmkraft auf den Parallelschwingen
gesichert. Die Parallelschwingen vermögen zudem einen Längenausgleich
bei Relativbewegung zweier Fahrwagen eines Fahrwagenpaares durchzuführen.
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Die
Funktion des erfindungsgemäßen Linearantriebssystems
wird im Folgenden in den 4a bis 4f dargestellt
und erläutert. In 4 ist zu
erkennen, dass bevorzugt auf jeder Seite des Bedruckstoffs jeweils
2 Fahrwagen (A1, A2 und B1, B2) vorgesehen sind, die über
die Greiferbrücke 6 oder eine entsprechende Traverse
mechanisch miteinander gekoppelt sind. Jedes der beiden Fahrwagenpaare weist
zwei Parallelschwingen (13a, 13b und 15a, 15b)
sowie einen jeweiligen Drehschieber (14 und 16)
auf. Darüber hinaus sind an dem Fahrwagen A2 und dem Fahrwagen
B1 jeweils eine Kurve 17 bzw. 18 angeordnet, die
mit einer jeweiligen Kurvenrolle 19 bzw. 20 des
jeweiligen Drehschiebers 14 bzw. 16 zusammen wirken.
Alle seitlichen Versteilbewegungen erfolgen gegen eine Klemmkraft
des Drehschiebers.
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In
der 4a ist die Ausgangsposition dargestellt, in welcher
die Greiferbrücke 6 z. B. maximal nach einer Seite
(in der Fig. nach links, in der Maschine z. B. die Bedienerseite
BS) ausgelenkt ist. Die beiden Fahrwagen B1 und B2 sind relativ
zueinander versetzt angeordnet. Die Kurvenrolle 20 liegt
dabei an der Kurve 18 an, so dass eine Relativbewegung zwischen
den beiden Fahrwagen B1 und B2 ein Abrollen der Kurvenrolle 20 auf
der Kurve 18 und somit eine seitliche bzw. laterale Bewegung
des Drehschiebers 16 und somit der Greiferbrücke 6 bewirkt.
In der in 4a dargestellten Situation kann
je ein Fahrwagen auf jeder Seite des Bedruckstoffs (A1 und B2) im passiven
oder im aktiven Schleppbetrieb betrieben werden.
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An
den jeweiligen Anschlägen 21 bis 24 der Parallelschwingen 13a, 13b und 15a, 15b ist
zu erkennen, dass in der 4a die
Fahrwagen A1 und B2 sich im Schleppbetrieb befinden, d. h. von den
ihnen zugeordneten Fahrwagen A2 und B1 geschleppt werden. In den 4b und 4c ist
die Situation verändert: hier ist lediglich der Fahrwagen
A1 im Schleppbetrieb.
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In 4b ist
dargestellt, wie sich eine Relativbewegung der beiden Fahrwagen
B1 und B2 über das Zusammenwirken der Kurvenrolle 20 mit
der Kurve 18 auf die Seitenregisterkorrektur auswirkt.
Die Greiferbrücke 6 und somit auch der von ihr
geführte Bedruckstoff 1 wird in seitlicher Richtung
(in der Figur nach rechts, in der Maschine z. B. zur Antriebsseite AS)
bewegt. Es wird somit eine seitliche Verstellung der Greiferbrücke
und folglich eine Korrektur der seitlichen Position des geförderten
Bedruckstoffs 1 eingeleitet. Die Relativbewegung zwischen
den beiden Fahrwagen B1 und B2 kann dabei sowohl durch eine Bewegung
nur eines der beiden Fahrwagen als auch durch eine Bewegung beider
Fahrwagen bewirkt werden.
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In 4c ist
die Situation zu Ende der seitlichen Verstellung dargestellt. Die
beiden Fahrwagen B1 und B2 sind gegenüber ihrer in 4a dargestellten
relativen Positionierung zueinander verstellt, wodurch die Kurvenrolle 20 z.
B. maximal in seitliche Richtung bewegt wurde.
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4d zeigt
nun, dass eine Relativbewegung der Fahrwagen B1 und B2 zueinander
benutzt werden kann, um den Fahrwagen B2 wiederum im Schleppbetrieb
zu führen, ohne dass die seitliche Position der Greiferbrücke 6 beeinflusst
wird. Somit sind in dieser Situation wieder zwei Fahrwagen, nämlich Fahrwagen
A1 und Fahrwagen B2, im Schleppbetrieb.
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In 4e wird
nun eine Relativbewegung zwischen den beiden Fahrwagen A1 und A2
eingeleitet, wodurch es zu einem Abrollen der Kurvenrolle 19 auf
der Kurve 17 und hierdurch vermittelt zu einer Änderung
der seitlichen Position des Drehschiebers 14, der Greiferbrücke 6 und
letztendlich des Bedruckstoffs 1 kommt. Die Änderung
der Relativposition zwischen den beiden Fahrwagen A1 und A2 kann
wiederum durch Bewegen nur eines der beiden Fahrwagen oder durch
Bewegen beider Fahrwagen bewirkt werden. In der in 4e dargestellten
Situation befindet sich der Fahrwagen B2 weiterhin im Schleppbetrieb.
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In 4f ist
die seitliche Neupositionierung der Greiferbrücke bzw.
eine Korrektur ihrer seitlichen Position beendet und der Fahrwagen
A1 durch eine Änderung der Relativposition zum Fahrwagen
A2 zurück in den Schleppbetrieb überführt
worden. Die Greiferbrücke 6 und der Bedruckstoff 1 werden
nunmehr in Transportrichtung 2 seitlich ausgerichtet transportiert,
wobei nur die Greiferwagen A2 und B1 für den Vortrieb der
Greiferbrücke und des Bedruckstoffs sorgen.
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In
den 4a bis 4f wurde
der Deutlichkeit wegen die maximale seitliche Verstellung dargestellt.
Es ist selbstverständlich, dass stattdessen auch geringfügigere
seitliche Verstellungen möglich sind. Zur Seitenregisterkorrektur
wird die seitliche Verstellung nur so weit ausgeführt werden,
bis der Bedruckstoff 1 sich im Seitenregister befindet.
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5 zeigt,
dass mit den relativ zueinander verfahrbaren Fahrwagen des erfindungsgemäßen
Linearantriebssystems verschiedene Verstellmöglichkeiten
erzielt werden können. In 5 oben ist
die Position der Greiferbrücke 6 zu einem Zeitpunkt
t0 dargestellt, wobei die Greiferbrücke 6 in
Transportrichtung 2 gesehen außerhalb des Registers
(bzw. außerhalb des sogenannten Umfangsregisters) ist. Die
gewünschte registergerechte Positionierung der Greiferbrücke 6 ist
in 5 durch gestrichelte Linien dargestellt. Weiterhin
zeigt 5 oben die Greiferbrücke zu einem Zeitpunkt
t1, wobei sich die Greiferbrücke
nun im Umfangsregister befindet. Die Einstellung des Umfangsregisters
ist hierbei dadurch bewirkt worden, dass alle Greiferwagen A1, A2
und B1, B2 in Transportrichtung 2 bewegt wurden. Eine Relativbewegung
zwischen den Greiferwagen wurde dabei nicht ausgeführt.
Einige der Wagen, z. B. A1 und B2, können sich dabei auch
bevorzugt im Schleppbetrieb befinden.
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5 zeigt
in der Mitte eine zum Zeitpunkt t0 in einem
gewissen Winkel zu ihrer gewünschten registergerechten
Position ausgerichtete Greiferbrücke 6. Zu einem
späteren Zeitpunkt t1 ist diese
Greiferbrücke 6 hinsichtlich ihres Schrägregisters
korrigiert worden. Dies wurde dadurch erreicht, dass die beiden Greiferwagenpaare
A1, A2 und B1, B2 relativ zueinander bewegt wurden, bis eine gewünschte
Ausrichtung der Greiferbrücke 6 erreicht ist.
Eine Relativbewegung der jeweiligen Greiferwagen eines Greiferwagenpaares
ist dabei nicht erfolgt. Einige der Wagen, z. B. A1 und B2, können
sich dabei wiederum bevorzugt im Schleppbetrieb befinden.
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Schließlich
zeigt 5 unten eine Greiferbrücke 6 zu
einem Zeitpunkt t0, welche gegenüber
ihrer gewünschten registergerechten Ausrichtung in seitlicher
Richtung versetzt angeordnet ist bzw. sich nicht im Seitenregister
befindet. Zu einem späteren Zeitpunkt t1 ist
die Greiferbrücke 6 in ihrer Seitenposition korrigiert
bzw. in das Seitenregister gebracht. Dies wurde dadurch erreicht,
dass die Greiferwagen A1 und A2 eine Relativbewegung zueinander
ausführen, während die Greiferwagen B1 und B2
keine Relativbewegung zueinander ausführen.
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Aus
den drei in 5 dargestellten Situationen
ergibt sich, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. einem erfindungsgemäß ausgestatteten Linearantrieb
oder Linearantriebssystem alle notwendigen Verstellungen einer Greiferbrücke
und somit eines von der Greiferbrücke geförderten
Bedruckstoffes erreicht werden können, um den Bedruckstoff
hinsichtlich seiner verschiedenen Registerpositionen (bzw. in drei
Freiheitsgraden) zu korrigieren. Insbesondere ist eine seitliche
Verschiebung und somit eine seitliche Registerkorrektur durch eine Relativbewegung
zweier Greiferwagen eines Greiferwagenpaares möglich. Die
verschiedenen Register können nacheinander oder zugleich
(simultan) durch überlagerte Korrekturbewegungen der Fahrwagen eingestellt
oder eingeregelt werden.
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In
der 6 ist ein Linearantrieb A mit zugehörigen
Greiferwagen A1, A2 dargestellt, wobei 6 entnommen
werden kann, dass der Linearantrieb bevorzugt einen geschlossenen
Pfad bildet. Die Greiferwagen durchlaufen dabei bevorzugt abwechselnd
grau dargestellte Bereiche, in denen ein oder mehrere Greiferwagen
sich im aktiven Schleppbetrieb befinden können, und weiß dargestellte
Bereiche, in denen Ausrichtbewegungen, z. B. Seitenregisterkorrekturen,
der Greiferwagen erfolgen können. In den gestrichelt dargestellten
Bereichen (auf dem Rückführpfad) findet bevorzugt
ein passiver Schleppbetrieb statt. Ein solcher Linearantrieb A kann
an der Seitenwand einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine vorgesehen
sein, wobei die wechselnden weißen und grauen Bereiche
den Verarbeitungsbereich, z. B. den Weg durch Druckwerke, darstellen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann sich somit
auch dadurch auszeichnen, dass ein Wechsel von aktivem und passivem
Schleppbetrieb sowie aktiver Ausrichtung in beliebiger Reihenfolge
stattfindet.
-
- 1,
1'
- Bedruckstoff
- 2
- Transportrichtung
- 3
- Seitliche
Richtung
- 4
- Fahrwagenpaar
- 5
- Fahrwagenpaar
- 6
- Greiferbrücke
- 7
- Relativbewegung
- 8
- Führungen
- 9
- Wickelkerne
- 10
- Doppel-T-Träger
- 11
- Träger
- 12
- Seitenwand
- 13a,
13b
- Parallelschwingen
(Koppel)
- 14
- Drehschieber
- 15a,
15b
- Parallelschwingen
(Koppel)
- 16
- Drehschieber
- 17,
18
- Kurve
- 19,
20
- Kurvenrolle
- 20–24
- Anschläge
- 25
- Bereich
(aktiver Schleppbetrieb)
- 26
- Bereich
(aktive Ausrichtung)
- 27
- Bereich
(passiver Schleppbetrieb)
- 100
- Bedruckstoff
verarbeitende Maschine
- A,
B
- Erster
Linearantrieb/zweiter Linearantrieb
- AP1,
AP2
- Erster
Primärteil/zweiter Primärteil
- AS1,
AS2
- Erster
Sekundärteil/zweiter Sekundärteil
- A1,
A2
- Erster
Fahrwagen/zweiter Fahrwagen
- A1',
A2'
- Weitere
Fahrwagen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19748870
C2 [0003]
- - DE 10020324 A1 [0003]
- - DE 102006057506 [0004]
- - JP 2003-159679 A [0004]