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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Energieabsorptionssystem, welches
insbesondere für Sitze in Hubschraubern, Flugzeugen und
Kraftfahrzeugen geeignet ist. Das Energieabsorptionssystem besteht
aus einem beweglichen Schlitten, einem festen Träger und
einen verformbaren Materialstreifen, wobei der verformbare Materialstreifen
zumindest mit dem festen Träger flächig verbunden
ist. Das Energieabsorptionssystem kann auf einen für den
Insassen passenden Gewichtsbereich eingestellt werden.
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Es
ist ein allgemein bekanntes Problem, dass beim Transport von Personen
Stöße auftreten können, die abgefangen
werden müssen, damit die Person keinen Schaden erleidet.
Dazu ist es notwendig, die Stossenergie so zu transformieren, dass
die verbleibende Einwirkung auf die Person möglichst gering
ist. Ein möglicher Weg ist die Verwendung von Stoßdämpfern,
die durch Federwirkung die Energie speichern und über einen
längeren Zeitraum, der durch die Schwingungsdauer gegeben
ist, abgeben, so dass der Stoß gemindert wird. Ein besseres
Auffangen von Stößen wird aber erreicht, wenn
die Stoßenergie in eine nichtmechanische Energie umgewandelt
wird. Derartige Systeme bezeichnet man als Energieabsorptionssysteme.
Die Energieabsorption wird dabei durch eines oder mehrere Absorptionselemente
ermöglicht.
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Aus
der
DE 41 34 545 C2 ist
ein Energieabsorptionselement bekannt, bei dem sich zwischen zwei
Profilteilen ein Materialstreifen befindet, der an einem Profilteil
flächig lösbar und an dem anderen Profilteil unlösbar
befestigt ist. Bei einem Stoß oder Zug zwischen den beiden
Profilteilen, wird die Energie von der flächigen Verbindung
zwischen dem Materialstreifen und dem Profilteil aufgenommen, indem die
flächige Befestigung gelöst wird. Der bekannte Materialstreifen
wird beispielsweise durch Kleben, Schweißen oder Nieten
befestigt. Das Ablösen des Materialstreifens benötigt
Energie, wodurch die Stoßenergie aufgebraucht wird. Der
Materialstreifen besteht aus biegeweichem und reißfestem
Material. Da in diesen Energieabsorptionselementen die Verformung
für die Energieaufnahme nicht entscheidend ist, können
verschiedenste Materialien eingesetzt werden. Diese Eigenschaft
kommt dem Leichtbau zugute und ermöglicht eine kostengünstige
Herstellung.
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Dieser
bekannte Materialstreifen wurde in der Vergangenheit u. a. in Energieabsorptionssystemen
für Hubschraubersitze eingesetzt. Der Materialstreifen
war dabei fest an einem beweglichen Schlitten und flächig
ablösbar am Sitzbein angebracht. Die Ablösung
des Materialstreifens vom Sitzbein – und damit der Hub
des beweglichen Schlittens – war hier umso größer,
je höher das Gewicht des Passagiers auf dem entsprechenden
Sitz war. Eine gewichtsabhängige Begrenzung des Schlittenhubs
war bislang nicht möglich.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Energieabsorptionssystem
zu schaffen, das es unter Verwendung des bekannten Materialstreifens
ermöglicht, eine mehrstufige gewichtsabhängige
Einstellung vorzunehmen, die gewährleistet, dass der Hub
des beweglichen Schlittens einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Energieabsorptionssystem aufweisend einen beweglichen Schlitten,
einen festen Träger und einen verformbaren Materialstreifen,
wobei der verformbare Materialstreifen zumindest mit dem festen Träger
flächig verbunden ist und wobei zwischen dem beweglichen
Schlitten und dem festen Träger ein Spalt gebildet wird,
wobei das Energieabsorptionssystem weiterhin Mittel aufweist, die
geeignet sind, die Größe des Spaltes, der zwischen
dem beweglichen Schlitten und dem festen Träger gebildet wird,
zu variieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
verformbare Materialstreifen in einer im Wesentlichen U-förmigen
Konfiguration zwischen dem beweglichen Schlitten und dem festen
Träger angeordnet. Aufgrund dieser geometrischen Ausgestaltung
kann bei einer Relativbewegung des Schlittens gegenüber
dem Träger die Stoßenergie besonders effektiv
durch die entsprechende Ablösung des Streifens vom festen
Träger aufgefangen werden. In der Regel wird sich, etwa
bei einer unsanften Landung, der Schlitten abwärts in Richtung
Kabinenboden bewegen (d. h. es wirkt eine Druckkraft), wobei die
U-förmige Konfiguration des Materialstreifens auf dem Kopf
steht. Es sind jedoch auch andere Anwendungen denkbar, in denen
eine Zugkraft absorbiert werden soll, wobei dann die U-förmige
Konfiguration entsprechend umgekehrt angeordnet ist. Der Materialstreifen
besteht regelmäßig aus einem biegeweichen und
reißfesten Material.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfassen die Mittel zumindest ein erstes Blech und ein zweites Blech,
die mit dem beweglichen Schlitten koppelbar sind. Hierbei wird zwischen
verschiedenen Einstellungen unterschieden: Der Schlitten kann (1)
weder mit dem ersten noch mit dem zweiten Blech gekoppelt sein,
(2) nur mit einem der beiden Bleche gekoppelt sein oder aber (3)
mit beiden Blechen gekoppelt sein. Aufgrund dieser verschiedenen
Kopplungsmöglichkeiten kann die Größe des
Spalts zwischen dem beweglichen Schlitten und dem festen Träger
variabel gestaltet werden. In der Variante (1) ist der Spalt am
größten, in der Variante (2) weist der Spalt eine
mittlere Größe auf und in der Variante (3) ist
der Spalt am engsten. Je enger der Spalt eingestellt wird, desto
stärker wird die U-förmige Konfiguration des Materialstreifens
gekrümmt, wenn sich der Schlitten – mit einem
oder mit beiden Blechen – in Richtung Kabinenboden bewegt.
Die stärkere Krümmung des Materialstreifens bewirkt, dass
der Hub des Schlittens, bei gleicher Krafteinwirkung, geringer ausfällt
als bei einer weniger starken Krümmung. Basierend auf diesem
Prinzip kann der Hub des Schlittens so eingestellt werden, dass
er, auch wenn Personen mit unterschiedlichem Gewicht auf dem Sitz
platz nehmen, einen bestimmten Grenz- bzw. Maximalwert nicht überschreitet.
Dies ist insbesondere im Luftfahrtbereich von Interesse, wo der zum
Auffangen der Stoßenergie verfügbare Raum durch
die Sitzhöhe und die notwendigen Stützstrukturen
für den Sitz begrenzt ist. Es ist auch denkbar, dass nur
ein Blech verwendet wird, welches entweder mit dem beweglichen Schlitten
gekoppelt ist oder von diesem entkoppelt ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind das erste Blech und das zweite Blech jeweils mittels eines
ersten bzw. zweiten Kolbenelements mit dem beweglichen Schlitten
koppelbar. Erst durch diese Kopplung wird letztlich die Möglichkeit
geschaffen, den zwischen dem beweglichen Schlitten und dem festen
Träger gebildeten Spalt enger bzw. weiter zu machen. In
diesem Zusammenhang weisen das erste bzw. das zweite Kolbenelement
vordere Teile in Form von Stiften auf, die durch Kanäle
in dem beweglichen Schlitten hindurch in entsprechende Öffnungen
bzw. Schlitze des ersten und des zweiten Blechs eingreifen.
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In
einer wiederum anderen bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung können das erste Kolbenelement und das zweite
Kolbenelement über einen Bowdenzug durch einen Hebelmechanismus betätigt
werden. Auf diese Weise kann eine einfache und zuverlässige
Einstellung des Energieabsorptionssystems auf verschiedene Gewichtsbereiche
vorgenommen werden. Die Ansteuerung der Kolbenelemente kann aber
auch durch andere Mittel, wie beispielsweise ein Hebel-Gestänge
erfolgen. Darüber hinaus sind pneumatische, magnetische
und/oder elektrische Lösungen denkbar.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Bowdenzug in dem ersten Kolbenelement verankert. Durch diese
Ausgestaltung der Kolben kann in einem ersten Schritt das erste
Blech gekoppelt oder entkoppelt werden, während das zweite
Blech mit dem beweglichen Schlitten gekoppelt bleibt.
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Vorzugsweise
umfasst der Hebelmechanismus zumindest zwei verschiedene Raststufen.
Bei der Verwendung eines einzigen Blechs erfolgt eine Unterteilung
in zwei verschiedene Gewichtsbereiche. Bei der Verwendung zweier
Bleche stehen üblicher Weise drei Raststufen zur Verfügung,
die die Einstellung des Energieabsorptionssystems auf drei Gewichtsbereiche
ermöglichen, welche den oben genannten Varianten (1) bis
(3) entsprechen. Als eine für die Praxis sinnvolle Einteilung
hat sich erwiesen, die Variante (1) für ein Gewicht unterhalb
von 80 kg, die Variante (2) für ein Gewicht zwischen 80
und 97 kg und die Variante (3) für ein Gewicht oberhalb
von 97 kg vorzusehen. Natürlich können – je
nach Bedarf – auch abweichende Einstellungen vorgenommen werden.
Es können auch mehr als zwei Bleche in geeigneten Dicken
an den Schlittengekoppelt werden, um eine noch feinere Einstellung
der Gewichtsbereiche zu gestatten. Grundsätzlich sind auch
andere Mittel als Bleche vorstellbar, um die Spaltbreite zu variieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind das erste Kolbenelement und das zweite Kolbenelement in einem
Anschlussgehäuse angeordnet. Das Anschlussgehäuse
ermöglicht eine zuverlässige Führung
der Kolbenelemente.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das erste Kolbenelement innerhalb des zweiten Kolbenelements
angeordnet ist. Hierdurch wird auch eine räumlich günstige
Anordnung der Kolbenelemente erreicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das erste Kolbenelement mittels einer ersten Feder in dem zweiten
Kolbenelement gehalten und das zweite Kolbenelement wird mittels
einer zweiten Feder in dem Anschlussgehäuse gehalten. Die
Federn liefern dabei die Gegenkraft zum Bowdenzug.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wirkt das erste Kolbenelement mit einer Hülse zusammen,
die durch eine Bohrung in das Anschlussgehäuse hinein ragt.
Die Hülse dient zur Aufnahme des Schafts des ersten Kolbenelements
und als zusätzliche Führung für den Bowdenzug.
Die Hülse weist zudem einen umlaufenden Vorsprung auf,
mit dem sie an der Außenseite des Anschlussgehäuses
anliegt.
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Anhand
der Zeichnungen wird das erfindungsgemäße Energieabsorptionssystem
veranschaulicht. Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines Energieabsorptionssystems gemäß dem
Stand der Technik in der Grundstellung;
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2:
eine schematische Darstellung eines Energieabsorptionssystems gemäß dem
Stand der Technik nach einer Krafteinwirkung;
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3:
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems mit zwei Blechen in der Grundstellung;
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4:
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems bei dem gemäß Variante
(1) beide Bleche vom beweglichen Schlitten entkoppelt sind nach
einer Krafteinwirkung,
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5:
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems bei dem gemäß Variante
(2) ein Blech mit dem beweglichen Schlitten gekoppelt ist nach einer
Krafteinwirkung;
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6:
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems bei dem gemäß Variante
(3) beide Bleche mit dem beweglichen Schlitten gekoppelt sind nach
einer Krafteinwirkung;
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7:
einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Energieabsorptionssystem in der Einstellung gemäß Variante
(1);
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8:
einen Querschnitt durch den Kopplungsmechanismus eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems in der Einstellung gemäß Variante
(2);
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9:
einen Querschnitt durch den Kopplungsmechanismus eines erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems in der Einstellung gemäß Variante
(3);
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10 eine
Explosionsansicht von bestimmten Teilen des erfindungsgemäßen
Energieabsorptionssystems;
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11 eine
perspektivische Ansicht eines Hebelmechanismus für ein
erfindungsgemäßes Energieabsorptionssystem.
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Bei
dem in 1 gezeigten bekannten Energieabsorptionssystem
ist im Grundzustand des im Wesentlichen U-förmigen bzw.
U-förmig gebogenen Materialstreifens 3 dessen
längerer Schenkel flächig mit der Innenseite des
festen Trägers 2 verbunden. Im Anschluss an die
Krümmung liegt der kürzere Schenkel des im Wesentlichen
U-förmigen Materialstreifens 3 an der Innenseite
des beweglichen Schlittens 1 an und ist üblicher
Weise an der Unterseite desselben festgeschraubt. Wenn aufgrund
der Einwirkung einer Kraft F – etwa bei einem unsanften
Aufsetzen oder einem Absturz – der bewegliche Schlitten 1,
wie in 2 gezeigt, nach unten gedrückt wird, kommt
es zu einem teilweisen Ablösen bzw. Abschälen
des längeren Schenkels des im Wesentlichen U-förmigen
Materialstreifens 3 vom festen Träger 2. Die
Krümmung des im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens 3 wandert
dabei mit dem beweglichen Schlitten 1 nach unten, so dass
der am beweglichen Schlitten 1 befestigte Schenkel des
im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens 3 verlängert
wird. Hierdurch wird die Stoßenergie auf höchst
effiziente Weise aufgefangen bzw. absorbiert. Eine Einstellung eines
solchen Energieabsorptionssystems auf Personen mit unterschiedlichem
Gewicht war allerdings bislang nicht möglich.
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In 3 wird
nun ein erfindungsgemäßes Energieabsorptionssystem
veranschaulicht. Dieses umfasst wie schon das in den 1 und 2 gezeigte
bekannte System einen im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifen 3,
welcher an dem beweglichen Schlitten 1 festgeschraubt und
mit dem festen Träger 2 flächig verbunden
ist. Zusätzlich weist das erfindungsgemäße
Energieabsorptionssystem ein erstes Blech 4 und ein zweites
Blech 5 auf, die im dargestellten Grundzustand am beweglichen
Schlitten 1 anliegen und mit diesem – in Abhängigkeit
vom Gewicht der Person, die auf dem entsprechenden Sitz Platz nehmen
möchte – koppelbar sind. Dabei wird zwischen drei
Varianten (1) bis (3) unterschieden.
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Bei
der in 4 gezeigten Variante (1), die für leichte
Personen, z. B. unter 80 kg, geeignet ist, ist keines der beiden
Bleche 4 bzw. 5 mit dem beweglichen Schlitten 1 gekoppelt
(die Funktionsweise des zugehörigen Kopplungsmechanismus
wird weiter unten erläutert). Bei Einwirkung der Kraft
F wird der Schlitten 1 daher ohne die beiden Bleche 4 bzw. 5 nach
unten gedrückt. Der zwischen dem beweglichen Schlitten 1 und
dem festen Träger 2 gebildete Spalt S weist bei
dieser Variante ein Maximum (Smax) auf.
Auch hier wird ein Teil des flächig mit dem festen Träger 2 verbundenen
längeren Schenkels des im Wesentlichen U-förmigen
Materialstreifens 3 von letzterem abgelöst bzw.
abgeschält, um die Stoßenergie zu absorbieren.
Dabei wandert wiederum die Krümmung nach unten und der
am beweglichen Schlitten 1 anliegende bzw. befestigte kürzere Schenkel
des im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens 3 wird
verlängert.
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Bei
der in 5 gezeigten Variante (2), die für mittelschwere
Personen, z. B. zwischen 80 und 97 kg, geeignet ist, ist das zweite
Blech 5 mit dem beweglichen Schlitten 1 gekoppelt
(die Funktionsweise des zugehörigen Kopplungsmechanismus
wird weiter unten erläutert). Bei Einwirkung der Kraft
F wird der bewegliche Schlitten 1 daher zusammen mit dem zweiten
Blech 5 nach unten gedrückt. Der nun zwischen
dem beweglichen Schlitten 1 (samt Blech 5) und
dem festen Träger 2 gebildete Spalt S weist bei dieser
Variante einen mittleren Wert (Smed) auf.
Mit anderen Worten, der Spalt S wird durch das mit dem beweglichen
Schlitten 1 gekoppelte zweite Blech 5 verkleinert,
wodurch auch die Krümmung des im Wesentlichen U-förmigen
Materialstreifens 3 stärker wird (d. h., der Krümmungsradius
gegenüber Variante (1) kleiner). Das zweite Blech kann
während der Abwärtsbewegung des beweglichen Schlittens 1 am kürzeren
Schenkel des im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens
zur Anlage kommen und diesen ggf. verbiegen.
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Bei
der in 6 gezeigten Variante (3), die für schwere
Personen, z. B. über 97 kg, geeignet ist, sind das erste
Blech 4 und das zweite Blech 5 mit dem beweglichen
Schlitten 1 gekoppelt (die Funktionsweise des zugehörigen
Kopplungsmechanismus wird weiter unten erläutert). Bei
Einwirkung der Kraft F wird der bewegliche Schlitten 1 daher
zusammen mit dem ersten Blech 4 und dem zweiten Blech 5 nach
unten gedrückt. Der jetzt zwischen dem beweglichen Schlitten 1 (samt
der Bleche 4 und 5) und dem festen Träger 2 gebildete
Spalt S weist bei dieser Variante einen minimalen Wert (Smin) auf. Mit anderen Worten, der Spalt S
wird durch die mit dem beweglichen Schlitten 1 gekoppelten
Bleche 4 und 5 weiter verkleinert, wodurch wiederum
die Krümmung des im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens 3 verstärkt
wird (d. h., der Krümmungsradius wird gegenüber
Variante (2) kleiner). Das erste und/oder zweite Blech 4, 5 kann/können
dabei während der Abwärtsbewegung des beweglichen
Schlittens 1 regelmäßig am kürzeren
Schenkel des im Wesentlichen U-förmigen Materialstreifens
zur Anlage kommen und diesen ggf. verbiegen.
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7 veranschaulicht
einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Energieabsorptionssystem und dessen wesentliche Einzelteile in der Einstellung
gemäß Variante (1). Ein Rahmenelement 6 ist
dabei mittels zweier Schrauben 7, 8 an einer Halterung
befestigt, wobei ein Zwischenelement 9 verwendet wird.
An dem festen Träger 2 ist der im Wesentlichen
U-förmige Materialstreifen 3 (groß-)
flächig angeordnet, welcher mittels einer Schraube 10 an
dem beweglichen Schlitten 1 befestigt ist. Zwischen dem
festen Träger 2 und dem beweglichen Schlitten 1 sind
das erste Blech 4 und das zweite Blech 5 angeordnet.
Die Bleche 4, 5 weisen jeweils Ausnehmungen bzw.
Schlitze (vgl. 10) zur Kopplung mit dem beweglichen
Schlitten 1 auf. Der bewegliche Schlitten 1 weist
einen ersten Kanal 11 und einen zweiten Kanal 12 zur
Aufnahme eines vorderen Teils 131, 141 eines ersten
Kolbenelements 13 und eines zweiten Kolbenelements 14 auf.
Die beiden Kolbenelemente 13, 14 sind dabei in
einem Anschlussgehäuse 15 angeordnet, welches
am beweglichen Schlitten 1 anliegt. Das zweite Kolbenelement 14 ist
zylinderförmig ausgebildet und umschließt das erste
Kolbenelement 13, so dass das erste Kolbenelement 13 innerhalb
des zweiten Kolbenelements 14 angeordnet ist. Das erste
Kolbenelement 13 wird mittels einer ersten Feder 16 in
dem Anschlussgehäuse 15 gehalten und das zweite
Kolbenelement 14 wird mittels einer zweiten Feder 17 in
dem Anschlussgehäuse 15 gehalten. Das erste Kolbenelement 13 liegt an
einem Anschlag 142 des zweiten Kolbenelements 14 an.
Das erste Kolbenelement 13 wirkt mit einer Hülse 18 zusammen,
die durch eine Bohrung 152 in das Anschlussgehäuse 15 hinein
ragt. Der Schaft 130 des ersten Kolbenelements 13 ist
dabei verschiebbar in der Hülse 18 angeordnet.
Die Hülse 18 liegt mit dem umlaufenden Vorsprung 180 auf
dem Anschlussgehäuse 15 auf. Durch die Hülse 18 und den
Schaft 130 des ersten Kolbenelements 13 verläuft
ein Bowdenzug 19, der mittels einer Kugel 190 in
einer korrespondierenden Ausnehmung in dem ersten Kolbenelement 13 verankert ist.
Am beweglichen Schlitten 1 ist mittels eines Bolzens 20 eine Stütze 21 befestigt.
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Im
Hinblick auf den erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus
befindet sich in der gezeigten Stellung gemäß Variante
(1) ein vorderer Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 im
zweiten Kanal 12 des beweglichen Schlittens 1,
aber nicht in Eingriff mit einem der Bleche 4 oder 5.
Der vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 befindet
sich vollständig innerhalb des Anschlussgehäuses 15.
Mittels einen Hebelmechanismus, der weiter unten in 11 erläutert
wird, sind über den Bowdenzug 19 das erste und
das zweite Kolbenelement 13, 14 entgegen der Kraft
der ersten und der zweiten Feder 16, 17 in eine Stellung
gebracht worden, in der sich bei einer Abwärtsbewegung
des Schlittens 1 keines der Bleche 4, 5 mitbewegt.
Dies führt zu dem in 4 dargestellten Spalt
Smax.
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Die 8 veranschaulicht
den erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus in
der Stellung gemäß Variante (2). Hier verläuft
der vordere Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 durch
den zweiten Kanal 12 des beweglichen Schlittens 1 und
durch das zweite Blech 5 und das erste Blech 4 hindurch.
Das zweite Blech 5 weist dabei eine Bohrung 50 (vgl. 10)
auf und das erste Blech 4 weist einen Schlitz 40 (vgl. 10)
auf. Auf diese Weise wird erreicht, dass das zweite Kolbenelement 14 in
Eingriff mit dem zweiten Blech 5, nicht aber mit dem ersten
Blech 4 ist. Im Vergleich zu der in 7 gezeigten
Einstellung gemäß Variante (2) sind beide Kolbenelemente 13 und 14 weiter
aus dem Anschlussgehäuse 15 hinausbewegt worden.
Der vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 ist
schon ein Stück weit in den ersten Kanal 11 des
beweglichen Schlittens 1 hineinbewegt worden; er ist aber
noch nicht in Eingriff mit einem der Bleche 4 oder 5.
Die Betätigung der der Kolbenelemente 13, 14 erfolgt
wiederum über den Hebelmechanismus gemäß 11. Über
den Bowdenzug 19 werden das erste Kolbenelement 13 und das
zweite Kolbenelement 14 durch die Kraft der ersten Feder 16 und
der zweiten Feder 17 in eine Stellung gebracht, in der
bei einer Abwärtsbewegung des Schlittens 1 das
zweite Blech 5 mit diesem gekoppelt ist. Dies führt
zu dem in 5 dargestellten Spalt Smed.
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Die 9 veranschaulicht
den erfindungsgemäßen Kopplungsmechanismus in
der Stellung gemäß Variante (3). Hier verlaufen
der vordere Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 durch
den zweiten Kanal 12 des beweglichen Schlittens 1 sowie
der vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 durch den
ersten Kanal 11 des beweglichen Schlittens 1. Der
vordere Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 verläuft
zudem durch die Bohrung 50 des zweiten Blechs 5 und
durch den Schlitz 40 des ersten Blechs (vgl. 10).
Darüber hinaus verläuft der vordere Teil 131 des
ersten Kolbenelements 13 durch die Bohrung 51 des
zweiten Blechs und durch die Bohrung 41 des ersten Blechs 4.
In dieser Einstellung sind die Kolbenelemente 13, 14 gegenüber
der Variante (2) noch etwas weiter aus dem Anschlussgehäuse
hinausbewegt worden. Auf diese Weise wird erreicht, dass das zweite
Kolbenelement 14 in Eingriff mit dem zweiten Blech 5 und
das erste Kolbenelement 4 in Eingriff mit dem ersten Blech 4 ist.
Die Betätigung der der Kolbenelemente 13, 14 erfolgt
dabei wieder über den Hebelmechanismus gemäß 11. Über
den Bowdenzug 19 werden das erste Kolbenelement 13 und
das zweite Kolbenelement 14 durch die Kraft der ersten
Feder 16 und der zweiten Feder 17 in eine Stellung
gebracht, in der bei einer Abwärtsbewegung des Schlittens 1 das
erste Blech 4 und das zweite Blech 5 mit letzterem
gekoppelt sind. Dies führt zu dem in 6 dargestellten
Spalt Smin.
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In 10 werden
der feste Träger 2, der im Wesentlichen U-förmige
Materialstreifen 3, der bewegliche Schlitten 1,
das erste und das zweite Blech 4, 5 sowie das
Anschlussgehäuse 15 im Einzelnen dargestellt.
Der im Wesentlichen U-förmige Materialstreifen 3 wird
dabei mittels der Schraube 10 an dem beweglichen Schlitten 1 befestigt.
Wie zu sehen, wird das erste Blech 4 mittels zweier Schrauben 42 abreißbar
an dem festen Träger 3 befestigt. Das zweite Blech 5 wird
mittels zweier Schrauben 52 abreißbar an dem festen
Träger 2 befestigt, wobei in dem ersten Blech 4 zwei
Aussparungen 43 für die Schrauben 52 vorgesehen
sind. Das Anschlussgehäuse 15 mit den Seitenteilen 151 wird
mittels zweier Schrauben 150 an dem beweglichen Schlitten 1 befestigt.
In dem Anschlussgehäuse 15 sind das erste und
das zweite Kolbenelement 13, 14 angeordnet, wobei
jeweils der vordere Teil 131, 141 zu erkennen
ist. In der Einstellung gemäß 9 (Variante
(3)) verläuft der vordere Teil 141 des zweiten
Kolbenelements 14 durch den zweiten Kanal 12 im
beweglichen Schlitten 1, die Öffnung 50 im
zweiten Blech 5 und den Schlitz 40 im ersten Blech 4 hindurch.
Der vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 verläuft
durch den Kanal 11 im beweglichen Schlitten 1,
die Öffnung 51 im zweiten Blech 5 und
durch die Öffnung 41 im ersten Blech 4 hindurch.
Um in die Einstellung gemäß 8 (Variante
(2)) zu gelangen wird mittels eines Hebelmechanismus (vgl. 11) über
den Bowdenzug 19 der vordere Teil 131 des ersten
Kolbenelements 13 aus den Öffnungen 41, 51 herausgezogen.
Um weiter in die Einstellung gemäß 7 (Variante
(1)) zu gelangen, wird zusätzlich über den Bowdenzug 19 der
vordere Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 aus
dem Schlitz 40 und der Öffnung 50 herausgezogen.
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In
der 11 wird schließlich der erfindungsgemäße
Hebelmechanismus dargestellt. Dieser besteht aus einem Gehäuse 30,
einem Hebel 31 mit Druckknopf 32 und einer Rastleiste 33 mit
drei Raststufen 35a, 35b und 35c. Neben
der Rastleiste 33 ist auf dem Gehäuse 30 eine
Skala 34 angeordnet, die die Gewichtsbereiche unter 80
kg, zwischen 80 und 97 kg sowie über 97 kg angibt, welche
mit den drei Raststufen 35a, 35b und 35c korrespondieren.
Mittels des Hebels 31 und des Druckknopfs 32 kann über
eine übliche Mechanik der Bowdenzug 19 betätigt
werden, der in der Umhüllung 36 zum ersten Kolbenelement 13 verläuft,
wo er verankert ist. Da das erfindungsgemäße Energieabsorptionssystem
regelmäßig auf beiden Seiten eines Sitzes angeordnet
ist, sind vorliegend zwei Umhüllungen 36 für
zwei Bowdenzüge 19 dargestellt. Die gezeigte Hebeleinstellung
in der Raststufe 35a (unter 80 kg) entspricht der 7 (Variante
(1)), in der beide Bleche 4, 5 vom beweglichen
Schlitten 1 entkoppelt sind. Die Federn 16, 17 sind
gespannt und beide Kolbenelemente 13, 14 sind
im Inneren des Anschlussgehäuses 15 angeordnet;
lediglich der vordere Teil 141 des zweiten Kolbenelements 14 ragt
ein Stück weit in den zweiten Kanal 12 des beweglichen
Schlittens 1 hinein. Um in die mittlere Einstellung (zwischen
80 und 97 kg) zu gelangen, wird der Hebel 31 in die nächste
Raststufe 35b gebracht. Dabei werden über den
Bowdenzug 19 die Federn 16, 17 entlastet
und die beiden Kolbenelemente 13, 14 werden in
Richtung des festen Trägers 2 bewegt, wobei das
zweite Kolbenelement 14 am beweglichen Schlitten 1 anschlägt
und mit seinem vorderen Teil 141 durch den zweiten Kanal 12 des
beweglichen Schlittens 1 hindurch in Eingriff mit der Öffnung 50 in
dem zweiten Blech 5 gelangt (vgl. 10). Im
Schlitz 40 des ersten Bleches 4 kann der vordere
Teil 141 des ersten Kolbenelements 14 hingegen
frei nach unten bewegt werden (vgl. 10). Der
kürzere vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 wird
zwar ein Stück weit in den ersten Kanal 11 hineinbewegt,
er kommt aber nicht in Eingriff mit einem der Bleche 4, 5.
Diese Einstellung entspricht der 8 (Variante
(2)). Um in die unterste Einstellung (über 97 kg) zu gelangen,
wird der Hebel 31 in die Raststufe 35c gebracht.
Dabei wird über den Bowdenzug 19 die erste Feder 16 weiter
entlastet, wodurch das erste Kolbenelement 13 innerhalb des
zweiten Kolbenelements 14 verschoben wird, so dass es den
Anschlag 142 verlässt. Das zweite Kolbenelement 14 liegt
bereits am beweglichen Schlitten 1 an und wird nicht weiter
bewegt. Der vordere Teil 131 des ersten Kolbenelements 13 gelangt
jeweils über die Öffnungen 51, 41 in
Eingriff mit dem zweiten und dem ersten Blech 5, 4 (vgl. 10).
Diese Einstellung entspricht der 9 (Variante
(3)).
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- 1
- beweglicher
Schlitten
- 2
- fester
Träger
- 3
- Materialstreifen
- 4
- erstes
Blech
- 5
- zweites
Blech
- 6
- Rahmenelement
- 7
- Schraube
- 8
- Schraube
- 9
- Zwischenelement
- 10
- Schraube
- 11
- erster
Kanal
- 12
- zweiter
Kanal
- 13
- erstes
Kolbenelement
- 14
- zweites
Kolbenelement
- 15
- Anschlussgehäuse
- 16
- erste
Feder
- 17
- zweite
Feder
- 18
- Hülse
- 19
- Bowdenzug
- 20
- Bolzen
- 21
- Stütze
- 30
- Gehäuse
- 31
- Hebel
- 32
- Druckknopf
- 33
- Rastleiste
- 34
- Skala
- 35a,
b, c
- Raststufen
- 36
- Umhüllung
- 40
- Schlitz
- 41
- Öffnung
- 42
- Schrauben
- 43
- Aussparung
- 50
- Öffnung
- 51
- Öffnung
- 52
- Schrauben
- 130
- Schaft
- 131
- vorderer
Teil
- 141
- vorderer
Teil
- 150
- Schrauben
- 151
- Seitenteile
- 152
- Bohrung
- 180
- Vorsprung
- Smax
- maximaler
Spalt
- Smed
- mittlerer
Spalt
- Smin
- minimaler
Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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