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Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zum Verbinden zweier Karosseriebauteile eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Verbindungsanordnung, mit der ein ausfahrbares Spoilerblatt an einer Ausfahrvorrichtung befestigt wird, wobei die Ausfahrvorrichtung an der Karosserie eines Fahrzeugs angebracht ist.
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Aus aerodynamischen Gründen ist es oftmals erforderlich, windleitende Elemente an der Karosserie eines Fahrzeugs vorzusehen. Diese im Folgenden Spoiler genannten Elemente werden vorwiegend zum sicheren Betrieb des Fahrzeugs bei hohen Geschwindigkeiten benötigt. Bei Stillstand des Fahrzeugs haben Spoiler jedoch keine Funktion, so dass diese aus optischen und/oder räumlichen Gründen eher störend sein können.
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Aus der
DE 103 09 369 A1 ist daher ein System bekannt, mit dem ein Teil der Karosserie ausgefahren werden kann und somit als Spoiler wirkt. Der ausfahrbare Teil der Karosserie wird dazu im Folgenden Spoilerblatt genannt. Ein solches System hat den Vorteil, dass das Spoilerblatt je nach Bedarf ausgefahren werden kann, zum Beispiel, um die Fahrsicherheit bei hohen Geschwindigkeiten zu erhöhen, oder eingefahren werden kann, zum Beispiel, um das Öffnen der Heckklappe zu erleichtern.
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Ein Nachteil eines ausfahrbaren Spoilers ist jedoch, dass das Spoilerblatt im eingefahrenen Zustand optisch ansprechend zur umliegenden Karosserie ausgerichtet sein muss. So führt zum Beispiel ein Spoilerblatt, das im eingefahrenen Zustand höher oder tiefer als die umliegende Karosserie liegt, zu mangelnder Kundenakzeptanz. Gleiches gilt für ein unterschiedliches Spaltmaß des eingefahrenen Spoilerblatts zur umliegenden Karosserie.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Verbindungsanordnung bereitzustellen, mit der zwei Karosseriebauteile eines Fahrzeugs einfach und kostengünstig verbindbar sind. Insbesondere soll zusätzlich eine schnelle und einfache Ausrichtung der beiden Karosseriebauteile zueinander möglich sein.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1. Dieser offenbart eine Verbindungsanordnung zum Verbinden zweier Karosseriebauteile eines Fahrzeugs. Die Verbindungsanordnung umfasst dabei ein Verbindungselement mit mindestens zwei Montageöffnungen sowie einen zu jeder der Montageöffnungen gehörenden Bolzen. Das Verbindungselement besteht aus einer ersten Montagefläche und einer zweiten Montagefläche, die zu der ersten Montagefläche abgewinkelt ist. Die erste Montagefläche weist mindestens eine erste Montageöffnung auf und die zweite Montagefläche weist mindestens eine zweite Montageöffnung auf. Durch die zumindest eine erste Montageöffnung wird zumindest ein erster Bolzen geführt, wobei mit dem ersten Bolzen ein erstes Karosseriebauteil an dem Verbindungselement befestigt wird. Analog zur ersten Montageöffnung wird durch die mindestens eine zweite Montageöffnung zumindest ein zweiter Bolzen geführt, wobei mit dem zweiten Bolzen ein zweites Karosseriebauteil an dem Verbindungselement befestigt wird. Die Befestigung des ersten oder zweiten Karosseriebauteils an dem Verbindungselement kann beispielsweise über ein an dem Karosseriebauteil angebrachtes Gewinde geschehen, in das die entsprechenden ersten oder zweiten Bolzen eingreifen, oder unter Zuhilfenahme einer zusätzlichen Mutter, so dass an dem Karosseriebauteil lediglich ein Durchgangsloch vorgesehen ist. Weiterhin ist erfindungsgemäß der Durchmesser des ersten Bolzens kleiner als die erste Montageöffnung, so dass der erste Bolzen innerhalb der ersten Montageöffnung frei bewegt werden kann. Damit ist es möglich, das an der ersten Montagefläche angebrachte erste Karosseriebauteil in jede Richtung parallel zur ersten Montagefläche zu verschieben. Auf diese Weise kann das erste Karosseriebauteil relativ zu dem zweiten Karosseriebauteil ausgerichtet werden, um beispielsweise ein Spaltmaß einzustellen. Auf ähnliche Weise ist der zweite Bolzen innerhalb der zweiten Montageöffnung parallel zu der zweiten Montagefläche bewegbar. Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung ermöglicht daher neben dem reinen Verbinden von zwei Karosseriebauteilen, auch eine Ausrichtung der Karosseriebauteile relativ zueinander durchzuführen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn zumindest eines der Karosseriebauteile für den Anwender sichtbar ist und aus optischen Gründen eine exakte Ausrichtung des sichtbaren Karosseriebauteils relativ zur übrigen Karosserie sichergestellt sein muss.
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Die Unteransprüche offenbaren bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bevorzugt weisen die erste Montagefläche und die zweite Montagefläche einen Winkel von 90° zueinander auf, wobei Abweichungen von 30°, insbesondere 20°, insbesondere 10°, nach oben und unten möglich sind. Der bevorzugte Winkel von 90° erleichtert das Ausrichten der Karosseriebauteile zueinander und ist ein Standardmaß, mit dem Karosseriebauteile im Fahrzeugbau oftmals aufeinandertreffen.
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Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die zweite Montageöffnung eine derartige Form aufweist, dass der zweite Bolzen innerhalb der zweiten Montageöffnung senkrecht zu der ersten Montagefläche bewegbar ist. Daher können die Bauteile parallel zur ersten Montagefläche und senkrecht zur ersten. Montagefläche ausgerichtet werden, wobei beide Richtungen unabhängig voneinander sind. Dies bedeutet, dass bei Ausrichten der Bauteile in senkrechter Richtung zur ersten Montagefläche, was durch Bewegen des zweiten Bolzens innerhalb der zweiten Montageöffnung geschieht, die mit dem ersten Bolzen eingestellte Ausrichtung parallel zur ersten Montagefläche nicht verändert wird. Die gleiche Überlegung gilt analog für das Ausrichten durch Bewegen des ersten Bolzens innerhalb der ersten Montageöffnung. Es ist daher ersichtlich, dass mit einem solchen Verbindungselement das Ausrichten der zwei Karosseriebauteile relativ zueinander schnell und einfach möglich ist.
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Es ist vorteilhaft, die erste Montageöffnung derart auszugestalten, dass eine Verschiebung des ersten Bolzens aus einer Position in der Mitte der ersten Montageöffnung um mindestens die Hälfte dessen Durchmessers in alle Richtungen parallel zur ersten Montagefläche ermöglicht wird. Je nach Anwendungsfall kann auch eine mögliche Verschiebung um 30% oder 10% des Bolzendurchmessers ausreichend sein, da je nach Anwendungsfall für die Ausrichtung des ersten Karosseriebauteils ein unterschiedlich großer Verschiebungsweg nötig sein kann. Auf jeden Fall muss die erste Montageöffnung groß genug sein, um eine ausreichende Verschiebung des ersten Bolzens zur Ausrichtung des ersten Bauteils zu ermöglichen.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Montageöffnung als quadratische Öffnung ausgeführt ist. Ein Bolzen mit einem Durchmesser, der geringer als die Seitenlänge der quadratischen Öffnung ist, kann daher innerhalb der quadratischen Öffnung in jede Richtung parallel zur ersten Montagefläche bewegt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Montageöffnung als Langloch ausgeführt. Das Langloch weist eine Länge auf, die größer ist als die Breite des Langlochs. Außerdem weist der zweite Bolzen einen Durchmesser auf, der in etwa der Breite des Langlochs entspricht, so dass sich bevorzugt eine spielfreie Passung ergibt. Daher ist es möglich, den zweiten Bolzen ausschließlich in Längsrichtung des Langlochs zu bewegen. Ein solches Langloch erlaubt daher die Ausrichtung des zweiten Karosseriebauteils ausschließlich in eine Richtung. Dies ist Basis dafür, die Ausrichtungsmöglichkeit innerhalb der ersten Montageöffnung und der zweiten Montageöffnung unabhängig voneinander zu gestalten.
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Vorteilhaft weisen sowohl die erste Montagefläche als auch die zweite Montagefläche zusätzlich zu den Montageöffnungen zumindest ein Durchgangsloch auf, das als Beobachtungsfenster dient. Alternativ kann auch nur eine der Montageflächen mindestens ein Beobachtungsfenster aufweisen. Ein solches Beobachtungsfenster kann bei der Ausrichtung der Karosseriebauteile hilfreich sein.
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Besonders vorteilhaft ist auf dem ersten Karosseriebauteil und/oder auf dem zweiten Karosseriebauteil mindestens ein Raster angebracht, wobei das Raster auf dem ersten Karosseriebauteil bevorzugt durch das korrespondierende Beobachtungsfenster in der ersten Montagefläche und das Raster auf dem zweiten Karosseriebauteil durch das korrespondierende Beobachtungsfenster in der zweiten Montagefläche gesehen werden kann. Das Raster kann eindimensional sein, wenn eine Bewegung in ausschließlich eine Richtung möglich ist, oder zweidimensional sein, wenn eine Bewegung in mehrere Richtungen möglich ist. Die Verwendung eines solchen Rasters vereinfacht das Ausrichten der Karosseriebauteile deutlich.
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Die Erfindung umfasst ferner ein Fahrzeug mit einem ausfahrbaren Spoilerblatt und einer Ausfahrvorrichtung zum Ausfahren des Spoilerblatts. Das Spoilerblatt wird als erstes Karosseriebauteil und die Ausfahrvorrichtung als zweites Karosseriebauteil angesehen. Mit der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung wird nun das Spoilerblatt mit der Ausfahrvorrichtung verbunden. Es ist daher möglich, das Spoilerblatt im eingefahrenen Zustand mittels des erfindungsgemäßen Verbindungselements bezüglich der umgebenden Karosserie auszurichten, so dass ein gleichmäßiges Spaltmaß entsteht, indem der erste Bolzen innerhalb der ersten Montageöffnung verschoben wird. Außerdem kann das Spoilerblatt planar zur umliegenden Karosserie eingestellt werden, indem der zweite Bolzen innerhalb der zweiten Montageöffnung verschoben wird. Insbesondere sind dafür die beiden Möglichkeiten zur Ausrichtung unabhängig voneinander.
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Die Erfindung ermöglicht es daher, das Spoilerblatt exakt einzustellen, so dass sich ein einheitliches Spaltmaß und keine Höhendifferenz zur umliegenden Karosserie ergibt. Dieser Einstellprozess ist zudem einfach und schnell durchführbar und erlaubt es, die Montagedauer und damit die Kosten während der Produktion eines Fahrzeugs mit ausfahrbarem Spoiler gering zu halten.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, welche zwei Karosseriebauteile verbindet,
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2 ein erfindungsgemäßes Verbindungselement der Verbindungsanordnung gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt die Verbindungsanordnung 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die ein Spoilerblatt 2 (erstes Karosseriebauteil) mit einer Ausfahrvorrichtung 3 (zweites Karosseriebauteil) verbindet. Dazu werden zwei erste Bolzen 12 und zwei zweite Bolzen 13 verwendet. Mit diesen Bolzen 12, 13 werden das Spoilerblatt 2 und die Ausfahrvorrichtung 3 an der ersten Montagefläche 112 und an der zweiten Montagefläche 113 eines Verbindungselements 11 befestigt. Die ersten Bolzen 12 weisen einen Durchmesser 121 auf, der in diesem Ausführungsbeispiel gleich dem Durchmesser der zweiten Bolzen 13 ist. Es sind jedoch ebenso Ausführungsformen möglich, in welchen der Durchmesser 121 der ersten Bolzen 12 und der Durchmesser der zweiten Bolzen 13 unterschiedlich sind. Die Einzelheiten des Verbindungselements 11 können auch in 2 eingesehen werden. In der ersten Montagefläche 112 sind zwei erste Montageöffnungen 114 sowie ein Beobachtungsfenster 116 vorhanden. Die ersten Montageöffnungen 114 sind quadratisch geformt, um ein Ausrichten des an der ersten Montagefläche 113 angebrachten Spoilerblatts 2 in alle Richtungen parallel zur ersten Montagefläche 113 zu ermöglichen. Dazu können die beiden ersten Bolzen 12 im gelockerten Zustand der aufgeschraubten Muttern innerhalb der quadratischen Montageöffnungen 114 verschoben werden.
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Die erste Montageöffnung 114 weist eine erste Breite 1141 sowie eine erste Länge 1142 auf. Die erste Breite 1141 und die erste Länge 1142 sind bevorzugt gleich und doppelt so groß wie der Durchmesser 121 der ersten Bolzen 12 ausgeführt. Dadurch ist eine Verschiebung der ersten Bolzen 12 aus einer mittigen Position um bis zur Hälfte von deren Durchmesser 121 in alle Richtungen parallel zur ersten Montagefläche 114 möglich. Das Ausrichten wird durch ein auf dem Spoilerblatt 2 vorhandenes Raster 21, das durch das erste Beobachtungsfenster 116 eingesehen werden kann, erleichtert. Da eine Bewegung der ersten Bolzen 12 innerhalb der ersten Montageöffnungen 114 in sämtliche Richtungen parallel zur ersten Montagefläche 112 möglich ist, ist das Raster 21 bevorzugt zweidimensional ausgeführt, um für alle möglichen Bewegungsrichtungen zu überprüfen.
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Die zweite Montagefläche 113 des Verbindungselements 11 ist senkrecht zur ersten Montagefläche 112 angeordnet und weist zwei zweite Montageöffnungen 115 auf. Die zweiten Montageöffnungen 115 sind als Langlöcher ausgeführt und weisen eine zweite Länge 1152 und eine zweite Breite 1151 auf, wobei die zweite Länge 1152 größer als die zweite Breite 1151 ist. Die Längsrichtung dieser zweiten Montageöffnungen 115 ist senkrecht zur ersten Montagefläche 112 ausgerichtet. Daher können die zweiten Bolzen 13, die den gleichen Durchmesser 1121 wie die ersten Bolzen 12 aufweisen, welcher der zweiten Breite 1151 der zweiten Montageöffnungen 115 entspricht, im gelockerten Zustand der Verschraubung ausschließlich in eine Richtung senkrecht zur ersten Montagefläche 112 bewegt werden. Die zweite Länge 1152 der zweiten Montageöffnungen 115 ist bevorzugt doppelt so groß wie die zweite Breite 1151, so dass die zweiten Bolzen 13 von einer Position im Zentrum der zweiten Montageöffnung 115 um die Hälfte von deren Durchmesser in beide Längsrichtungen verschoben werden können. Daher wird die Höhe des Spoilerblatts 2 gegenüber der Ausfahrvorrichtung 3 und damit gegenüber der umliegenden Karosserie des Fahrzeugs ausschließlich über die zweiten Bolzen 13 eingestellt. Das Spaltmaß gegenüber der umliegenden Karosserie des Spoilerblatts 2 wird hingegen ausschließlich über die ersten Bolzen 12 eingestellt.
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Um das Einstellen der Höhe des Spoilerblatts 2 zu erleichtern, weist die zweite Montagefläche 113 außerdem zwei zweite Beobachtungsfenster 117 auf. Über diese können die zweiten Raster 31 eingesehen werden, wobei die zweiten Raster 31 lediglich eindimensional ausgeführt sind. Dies ist jedoch ausreichend, da die zweiten Bolzen 13 ebenfalls nur in eine Richtung bewegbar sind.
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Sowohl für das erste Beobachtungsfenster 116 als auch für die zweiten Beobachtungsfenster 117 wurde eine Form gewählt, die der Form der entsprechenden ersten Montageöffnungen 114 und zweiten Montageöffnungen 115 entspricht, wobei jedoch die Abmessungen geringer sind. Dies ist sinnvoll, da auf diese Weise das über die Beobachtungsfenster 116 und 117 sichtbare Raster 21 und 31 auf gleiche Art verschoben werden, wie die Bolzen 12 und 13 in den entsprechenden Montageöffnungen 114 und 117.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbindungsanordnung
- 11
- Verbindungselement
- 112
- Erste Montagefläche
- 113
- Zweite Montagefläche
- 114
- Erste Montageöffnung
- 1141
- Erste Breite (Breite der ersten Montageöffnung)
- 1142
- Erste Länge (Länge der ersten Montageöffnung)
- 115
- Zweite Montageöffnung
- 1151
- Zweite Breite (Breite der zweiten Montageöffnung)
- 1152
- Zweite Länge (Länge der zweiten Montageöffnung)
- 116
- Erstes Beobachtungsfenster
- 117
- Zweites Beobachtungsfenster
- 12
- Erster Bolzen
- 121
- Durchmesser des ersten Bolzens
- 13
- Zweiter Bolzen
- 2
- Erstes Karosseriebauteil (Spoilerblatt)
- 21
- Erstes Raster
- 3
- Zweites Karosseriebauteil (Ausfahrvorrichtung)
- 31
- Zweites Raster
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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