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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer
Rückenlehne, die von einer im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsposition
in eine im Wesentlichen horizontale Nichtgebrauchsposition verschwenkt
werden kann, wobei an der Rückenlehne mindestens ein Befestigungsmittel
zur Befestigung eines Kindersitzes befestigt ist, das zusammen mit
der Rückenlehne verschwenkt werden kann. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner eine Sitzanordnung mit einem solchen Kraftfahrzeugsitz.
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Aus
dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Kraftfahrzeugsitzen
bekannt, an denen ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Kindersitzes vorgesehen
ist. So beschreibt die
DE
198 36 425 A1 ein Sitzgestell eines verstellbaren Fahrzeugsitzes, das
einen Sitzträger mit zwei Seitenteilen aufweist. Die beiden
Seitenteile sind mit über eine rückwärtige Traverse
starr miteinander verbunden. An der Rückseite der rückseitigen
Traverse, die entgegen der Sitzrichtung nach hinten weist, sind
starre Befestigungsbügel für eine Isofix-Befestigung
vorgesehen. Ein Kindersitz kann mit einem Isofix-Befestigungssystem über
die Befestigungsbügel an dem bekannten Kraftfahrzeugsitz
befestigt werden. Die Befestigung des Kindersitzes an der Fahrzeugkarosserie
erfolgt demzufolge über das Sitzteil des bekannten Kraftfahrzeugsitzes.
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Ein
weiterer Kraftfahrzeugsitz mit der Möglichkeit der Befestigung
eines Kindersitzes ist in der
WO 2005/039921 A1 beschrieben. In diesem
Fall sind im Gegensatz zu dem vorstehenden genannten Stand der Technik
die Befestigungsmittel nicht an dem Sitzteil des Kraftfahrzeugsitzes,
sondern an einem Zwischenteil angeordnet, dass das Sitzteil mit der
Rückenlehne des bekannten Kraftfahrzeugsitzes verbindet.
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Des
Weiteren schlägt die
DE 102 16 070 C1 vor, die Befestigungsmittel
zur Befestigung des Kindersitzes an dem Kraftfahrzeugsitz nicht
an dem Sitzteil oder dem zuvor erwähnten Zwischenteil,
sondern an der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes vorzusehen.
Eine solche Anordnung der Befestigungsmittel ist stark verbreitet.
So schlägt beispielsweise die
DE 10 2005 041 736 A1 vor,
die Befestigungsmittel an der Rückseite der Rückenlehne
des Kraftfahrzeugsitzes anzuordnen, die entgegen der Sitzrichtung
nach hinten weist, so dass eine Befestigung des Kindersitzes an
der Rückseite der Rückenlehne des bekannten Kraftfahrzeugsitzes
möglich ist. Darüber hinaus schlägt die
DE 198 42 823 A1 vor,
die Befestigungsmittel für den Kindersitz in die Rückenlehne zu
integrieren, wobei die Befestigungsmittel in einem unteren Lehnenbereich
in die Rückenlehne integriert sein sollten. Des Weiteren
schlägt die
DE
20 2005 004 094 U1 einen Fahrzeugsitz vor, bei dem die
Befestigungsmittel für den Kindersitz ebenfalls in einen unteren
Lehnenbereich der Rückenlehne integriert sind. Auch hier
kommen als Befestigungsmittel Befestigungsbügel, die die
Anbindung eines Isofix-Kindersitzbefestigungssystems ermöglichen,
zum Einsatz.
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Die
bekannten Kraftfahrzeugsitze, bei denen die Befestigungsmittel für
den Kindersitz an der Rückenlehne befestigt sind, haben
sich bewährt, sind jedoch insofern von Nachteil, als dass
die Befestigungsmittel, die meist in der Form eines Befestigungsbügels
ausgebildet sind, insbesondere bei einer verschwenkbaren Rückenlehne,
nur eingeschränkt nutzbar sind.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz
mit mindestens einem an der Rückenlehne befestigten Befestigungsmittel
zur Befestigung eines Kindersitzes zu schaffen, der eine besonders
flexible Nutzung der Befestigungsmittel ermöglicht. Der
vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Sitzanordnung
mit einem solchen vorteilhaften Kraftfahrzeugsitz zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 15
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist eine
Rückenlehne auf. Die Rückenlehne kann von einer
im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsposition in eine im Wesentlichen
horizontale Nichtgebrauchsposition verschwenkt werden. An der Rückenlehne
ist mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Kindersitzes
befestigt, das beim Verschwenken der Rückenlehne zusammen
mit der Rückenlehne verschwenkt werden kann. Erfindungsgemäß ist
das Befestigungsmittel in einem Bereich unterhalb der Unterseite
der Rückenlehne angeordnet, oder das Befestigungsmittel
bildet die Unterseite der Rückenlehne zumindest zum Teil
aus. Unter der Unterseite der Rückenlehne ist hierbei diejenige
Seite der Rückenlehne zu verstehen, die in der Gebrauchsposition
derselben nach unten weist.
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Während
die in den unteren Lehnenbereich der Rückenlehne der Kraftfahrzeugsitze
nach der
DE 198 42
823 A1 und der
DE 20 2005 004 094 U1 integrierten Befestigungsmittel
nach dem Verschwenken der Rückenlehne in die im Wesentlichen
horizontale Nichtgebrauchsposition nicht mehr zugänglich
bzw. anderweitig verwendbar sind, hat der erfindungsgemäße
Kraftfahrzeugsitz den Vorteil, dass die Befestigungsmittel an oder
unterhalb der Unterseite der Rückenlehne nach dem Verschwenken
der Rückenlehne in die horizontale Nichtgebrauchsposition
zumindest noch von hinten zugänglich sind, zumal die Unterseite
der Rückenlehne nach dem Verschwenken in die horizontale
Nichtgebrauchsposition nach hinten weist. Zwar kann das Befestigungsmittel
in der horizontalen Nichtgebrauchsposition nicht mehr zur Anbringung
des Kindersitzes verwendet werden, jedoch ist beispielsweise eine
Nutzung des Befestigungsmittels zur Befestigung eines Spanngurtes
möglich, mittels dessen Ladegut innerhalb eines Laderaums
hinter dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz
festgespannt werden kann. Auf diese Weise ist eine wesentlich flexiblere
Nutzung des an der Rückenlehne befestigten Befestigungsmittels
möglich, als dies beim Stand der Technik der Fall ist.
Dabei ist es unerheblich, ob sich die Rückenlehne in der
Gebrauchsposition oder der Nichtgebrauchsposition befindet.
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Um
zu verhindern, dass sich das Befestigungsmittel störend
in den Bewegungsbereich der Fahrzeuginsassen erstreckt, ist dieses
in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes
in der Gebrauchsposition der Rückenlehne von oben durch
die Rückenlehne verdeckt, vorzugsweise vollständig
verdeckt. So ist insbesondere im letztgenannten Fall sichergestellt,
dass sich das Befestigungsmittel nicht über die Vorderseite
der Rückenlehne nach vorne oder die Rückseite der
Rückenlehne nach hinten erstreckt, so dass die Bewegungsfreiheit
für einen Fahrzeuginsassen auf dem Kraft fahrzeugsitz bzw.
einen Fahrzeuginsassen auf einer dahinter angeordneten Sitzreihe
nicht eingeschränkt ist.
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Um
eine schnelle Erreichbarkeit des Befestigungsmittels und somit eine
einfache Nutzung desselben in der Nichtgebrauchsposition der Rückenlehne
zu ermöglichen, weist das Befestigungsmittel in der Nichtgebrauchsposition
der Rückenlehne entgegen der Sitzrichtung nach hinten oder
steht entgegen der Sitzrichtung nach hinten hervor.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes weist die Rückenlehne mindestens eine
Flügellehne, vorzugsweise zwei Flügellehnen, auf,
die in der Nichtgebrauchsposition der Rückenlehne von einer
unteren Armlehnenposition in eine obere Armlehnenposition bewegt
werden kann, wobei das Befestigungsmittel an der Flügellehne
befestigt und mit der Flügellehne bewegt werden kann. So
können die Flügellehnen in der Nichtgebrauchsposition
der Rückenlehne zum einen als Armlehnen für einen
in Querrichtung benachbarten Kraftfahrzeugsitz dienen. Zum anderen
ist der Mechanismus zum Bewegen der Flügellehnen von der
unteren Armlehnenposition in die obere Armlehnenposition auch zum
Verstellen der Befestigungsmittel nutzbar, so dass eine Verstellung der
Befestigungsmittel selbst dann noch möglich ist, wenn sich
die Rückenlehne bereits in der Nichtgebrauchsposition befindet,
ohne dass ein zusätzlicher Verstellmechanismus für
die Befestigungsmittel allein notwendig wäre. Dank der
Verstellbarkeit der Befestigungsmittel ist eine noch flexiblere
Nutzung derselben möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes kann die Flügellehne um eine sich in
Längsrichtung der Rückenlehne erstreckende Schwenkachse
von der unteren Armlehnenposition in die obere Armlehnenposition
verschwenkt werden. In der horizontalen Nichtgebrauchsposition der
Rückenlehne entspricht die Längsrichtung der Rückenlehne
in der Regel der Sitzrichtung des Kraftfahrzeugsitzes.
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Um
insbesondere eine Höhenverstellung des Befestigungsmittels
in Höhenrichtung zu ermöglichen, ist das Befestigungsmittel
in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes in der unteren Armlehnenposition in einer unteren
Befestigungsmittelposition und in der oberen Armlehnenposition in
einer oberen, also höheren, Befestigungsmittelposition
angeordnet.
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Um
die auf einen an dem Kraftfahrzeugsitz angebrachten Kindersitz einwirkenden
Kräfte besonders sicher und schnell auf die Kraftfahrzeugkarosserie übertragen
zu können, weist die Rückenlehne in einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes einen Tragrahmen und eine an dem Tragrahmen
befestigte Polsterung auf, wobei das Befestigungsmittel an dem Tragrahmen
befestigt ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes weist der Tragrahmen ein mittleres Tragteil
und ein äußeres Tragteil auf, während
die Polsterung ein mittleres Posterteil und ein äußeres
Polsterteil aufweist. Dabei bilden das äußere
Tragteil und das äußere Polsterteil die Flügellehne
aus, wobei das Befestigungsmittel an dem äußeren
Tragteil befestigt ist. Sollten zwei Flügellehnen vorgesehen
sein, so sind entsprechend zwei äußere Tragteile
und zwei äußere Polsterteile vorgesehen.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist das Befestigungsmittel ein Befestigungsbügel. Ein
Befestigungsbügel ermöglicht eine besonders flexible
Nutzung des Befestigungsmittels, nicht nur zur Anbringung eines
Kindersitzes. Bei dem Befestigungsbügel handelt es sich
vorzugsweise um einen Isofix-Befestigungsbügel. So umfassen
die bekannten Isofix-Befestigungssysteme in der Regel kindersitzseitige
Rastverbindungselemente in Form von Rastarmen oder Rastschienen,
die lösbar und schnell mit den Isofix-Befestigungsbügeln
an dem Kraftfahrzeugsitz verbunden werden können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes ist der Befestigungsbügel U-förmig
mit zwei Längsstreben und einer die Längsstreben
verbindenden Querstrebe ausgebildet, wobei die freien Enden der Längsstreben
an der Rückenlehne befestigt sind. Durch die Begriffe Längsstrebe
und Querstrebe soll lediglich deren relative Anordnung zueinander
verdeutlicht werden, nicht aber die relative Anordnung gegenüber
der Längsrichtung der Rückenlehne, wenngleich
sich die Längsstreben je nach Ausführungsform
parallel zur Längsrichtung der Rückenlehne erstrecken
können, während sich die Querstrebe quer zur Längsrichtung
der Rückenlehne erstrecken kann.
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Um
das querstrebenseitige Ende des Befestigungsbügels in eine
vorbestimmte Richtung auszurichten und somit die Erreichbarkeit
des Befestigungsbügels je nach Ausführungsform
des Kraftfahrzeugsitzes zu verbessern, sind die Längsstreben
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes gekrümmt ausgebildet.
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Um
eine besonders einfache und schnelle Befestigung des Kindersitzes
an dem Kraftfahrzeugsitz mit der Rückenlehne in der Gebrauchsposition
zu ermöglichen, weist das querstrebenseitige Ende des Befestigungsbügels
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes in der Gebrauchsposition der Rückenlehne
in Sitzrichtung nach vorne. Dabei ist es weiterhin von Vorteil,
wenn der Befestigungsbügel in der Gebrauchsposition der
Rückenlehne von oben vollständig durch die Rückenlehne
verdeckt ist und somit nicht über die Vorderseite der Rückenlehne
hervorsteht, damit der Sitzkomfort für einen Fahrzeuginsassen
nicht eingeschränkt ist, wenn dieser bei Nichtverwendung
eines Kindersitzes auf dem Kraftfahrzeugsitz Platz nimmt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes weist das querstrebenseitige Ende des Befestigungsbügels
in der Nichtgebrauchsposition der Rückenlehne und der unteren
Armlehnenposition der Flügellehne in Höhenrichtung
nach unten.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes weist das
querstrebenseitige Ende des Befestigungsbügels in der Nichtgebrauchsposition der
Rückenlehne und der oberen Armlehnenposition der Flügellehne
in Querrichtung zur Seite und/oder in Höhenrichtung nach
oben. Insbesondere im letztgenannten Fall ist eine gute Erreichbarkeit
des Befestigungsbügels gegeben, so dass dieser nunmehr
besonders einfach zur Anbringung eines Spanngurtes für
Ladegut oder ähnliches verwendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Sitzanordnung weist einen ersten
Kraftfahrzeugsitz der erfindungsgemäßen Art, einen
zweiten Kraftfahrzeugsitz und einen dritten Kraftfahrzeugsitz auf,
wobei der erste Kraftfahrzeugsitz in Querrichtung zwischen dem zweiten und
dritten Kraftfahrzeugsitz angeordnet ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Vorderansicht der erfindungsgemäßen Sitzanordnung
mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz mit
der Rückenlehne in der Gebrauchsposition,
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2 eine
Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie A-A von 1,
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3 die
Sitzanordnung von 1 mit der Rückenlehne
in der Nichtgebrauchsposition,
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4 eine
Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B von 3,
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5 die
Sitzanordnung von 3 mit den Flügellehnen
in der oberen Armlehnenposition,
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6 eine
Schnittansicht entlang der Schnittlinie C-C von 5 und
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7 die
Sitzanordnung von 5 mit in Querrichtung verschobenem
zweiten und dritten Kraftfahrzeugsitz.
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1 zeigt
eine Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sitzanordnung 2. Die Sitzanordnung 2 umfasst einen
mittleren ersten Kraftfahrzeugsitz 4 gemäß einer
Ausführungsform des erfindungsge mäßen
Kraftfahrzeugsitzes, einen zweiten Kraftfahrzeugsitz 6 und
einen dritten Kraftfahrzeugsitz 8, die in einer Sitzreihe 10 nebeneinander
angeordnet sind. Dabei ist der zweite Kraftfahrzeugsitz 6 in
der ersten Querrichtung 12 neben dem ersten Kraftfahrzeugsitz 4 angeordnet,
während der dritte Kraftfahrzeugsitz 8 in der
entgegengesetzten zweiten Querrichtung 14 neben dem ersten
Kraftfahrzeugsitz 4 angeordnet ist. Die Sitzrichtung 16 ist
für alle Kraftfahrzeugsitze 4, 6, 8 identisch
und entspricht in 1 der Normalen des Zeichnungsblattes.
Darüber hinaus ist die Höhenrichtung 18 der
Sitzanordnung 2 bzw. der Kraftfahrzeugsitze 4, 6, 8 anhand
einer gestrichelten Hochachse in 1 angedeutet. Alle
Kraftfahrzeugsitze 4, 6, 8 können
unabhängig voneinander in Sitzrichtung 16 oder
entgegen der Sitzrichtung 16 nach vorne oder hinten verschoben werden.
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Wie
bereits zuvor erwähnt, stellt der erste Kraftfahrzeugsitz 4 eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes dar, während es sich bei den Kraftfahrzeugsitzen 6, 8 um
herkömmliche Kraftfahrzeugsitze handeln kann. Alternativ
können jedoch auch der zweite und dritte Kraftfahrzeugsitz 6, 8 in
der Art des ersten Kraftfahrzeugsitzes 4 ausgebildet sein.
Alle Kraftfahrzeugsitze 4, 6, 8 umfassen
jeweils ein Sitzteil 20, 22, 24 sowie
eine um jeweils eine erste Schwenkachse 26, 28, 30 verschwenkbar
an dem jeweiligen Sitzteil 20, 22, 24 angeordnete
Rückenlehne 32, 34, 36. Die
Rückenlehnen 32, 34, 36 können
ebenfalls unabhängig voneinander um die zugehörige
Schwenkachse 26, 28, 30 verschwenkt werden.
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So
kann die Rückenlehne 32 des ersten Kraftfahrzeugsitzes 4 um
die erste Schwenkachse 26 von der in den 1 und 2 gezeigten
im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsposition in eine in den 3 und 4 gezeigte
im Wesentlichen horizontale Nichtgebrauchsposition verschwenkt werden.
Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, weist die Rückenlehne 32 einen
Tragrahmen 38 und eine an dem Tragrahmen 38 befestigte
Polsterung 40 auf. Der Tragrahmen 38, der die
Rückseite der Rückenlehne 32 ausbildet,
umfasst ein plattenförmiges mittleres Tragteil 42 sowie
zwei plattenförmige äußere Tragteile 44,
die in Querrichtung 12 bzw. 14 seitlich an dem
mittleren Tragteil 42 angeordnet sind. Darüber
hinaus unterteilt sich die Polsterung 40 in ein mittleres
Polsterteil 46, das an der Vorderseite des mittleren Tragteils 42 befestigt
ist, und zwei äußere Polsterteile 48,
die an der Vorderseite der äußeren Tragteile 44 befestigt
sind.
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Das
mittlere Tragteil 42 bildet zusammen mit dem mittleren
Polsterteil 46 ein mittleres Rückenlehnenteil 50 aus,
während jeweils ein äußeres Tragteil 44 zusammen
mit einem äußeren Polsterteil 48 eine von
zwei Flügellehnen 52, 54 bildet. Die äußeren Tragteile 44 können
jeweils um eine zweite Schwenkachse 56, 58, die
sich in Längsrichtung 60 der Rückenlehne 32 erstreckt,
von der in 3 gezeigten Position in die
in 5 gezeigte Position verschwenkt werden, d. h.
die Flügellehnen 52, 54 können
um die zweiten Schwenkachsen 56, 58 von einer unteren
Armlehnenposition in eine obere Armlehnenposition verschwenkt werden.
Somit können die Flügellehnen 52, 54 als
Armlehnen für die benachbarten Kraftfahrzeugsitze 6, 8 dienen.
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Erneut
Bezug nehmend auf die 1 und 2 wird nachstehend
der weitere Aufbau der Rückenlehne 32 des ersten
Kraftfahrzeugsitzes 4 beschrieben. So sind an der Rückenlehne 32 zwei
Befestigungsmittel in Form von Befestigungsbügeln 62 befestigt,
die in der Art von Isofix-Befestigungsbügeln ausgebildet
sind und der Befestigung eines in 2 angedeuteten
Kindersitzes 64 dienen. Da die Befestigungsbügel 62 an
der Rückenlehne 32 befestigt sind, können
diese zusammen mit der Rückenlehne 32 um die erste
Schwenkachse 26 verschwenkt werden. Die Befestigungsbügel 62 sind
im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und umfassen jeweils
zwei Längsstreben 66 und eine die Längsstreben 66 verbindende
Querstrebe 68. Die freien Enden der Längsstreben 66 sind
an den Flügellehnen 52, 54 der Rückenlehne 32 befestigt,
indem diese beispielsweise durch Schweißen fest mit dem
jeweiligen äußeren Tragteil 44 des Tragrahmens 38 verbunden
sind. Somit können die Befestigungsbügel 62 zusammen
mit der jeweiligen Flügellehne 52, 54 um
die zugehörige zweite Schwenkachse 56, 58 verschwenkt
werden, wie dies später eingehender erläutert
wird.
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Die
Befestigungsbügel 62 erstrecken sich ausgehend
von der jeweiligen Flügellehne 52, 54 in einen
Bereich unterhalb der Unterseite 70 der Rückenlehne 32,
wobei unter der Unterseite 70 die Unterseiten der Flügellehnen 52, 54 sowie
des mittleren Rückenlehnenteils 50 zu verstehen
sind, die in der in den 1 und 2 gezeigten
Gebrauchsposition der Rückenlehne 32 in Höhenrichtung 18 nach
unten weisen. Alternativ können die Befestigungsbügel 62 bzw.
ein andersartig gestaltetes Befestigungsmittel die Unterseite der
Rückenlehne 32 zumindest zum Teil selbst ausbilden.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Befestigungsbügel 62 in
der Gebrauchsposition der Rückenlehne 32 in Höhenrichtung 18 von
oben durch die Rückenlehne 32 vollständig
verdeckt, so dass diese nicht über die Vorder- oder Rückseite
der Rückenlehne 32 hervorstehen, wo sie die Bewegungsfreiheit
der Fahrzeuginsassen einschränken würden. Dieses
Merkmal ist insbesondere aus 2 ersichtlich.
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Nachstehend
werden die Funktionsweise sowie weitere Merkmale der Sitzanordnung 2 bzw.
des ersten Kraftfahrzeugsitzes 4 unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 erläutert.
In den 1 und 2 befindet sich die Rückenlehne 32 des
ersten Kraftfahrzeugsitzes 4 in der im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsposition.
Dabei kann die Rückenlehne 32 auch leicht nach
hinten geneigt sein, wie dies aus 2 ersichtlich
ist. Aus 2 ist ferner ersichtlich, dass
die Längsstreben 66 der Befestigungsbügel 62 derart
gekrümmt ausgebildet sind, dass das querstrebenseitige
Ende der Befestigungsbügel 62 in Sitzrichtung 16 nach
vorne weist, wenn sich die Rückenlehne 32 in der
Gebrauchsposition befindet. Dank dieser Ausrichtung der Befestigungsbügel 62 ist
es besonders einfach, den Kindersitz 64 bzw. die an dem
Kindersitz 64 angebrachten Rastelemente 72 mit
den Befestigungsbügeln 62 zu verbinden.
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Wird
der erste Kraftfahrzeugsitz 4 nicht für einen
Fahrzeuginsassen benötigt, so kann dessen Rückenlehne 32 um
die erste Schwenkachse 26 von der Gebrauchsposition in
die in den 3 und 4 gezeigte
Nichtgebrauchsposition verschwenkt werden, in der die Rückenlehne 32 im
Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Wie aus 4 ersichtlich,
stehen die Befestigungsbügel 62 in der Nichtgebrauchsposition
der Rückenlehne 32 entgegen der Sitzrichtung 16 nach
hinten hervor. Darüber hinaus sind die Befestigungsbügel 62 nicht
mehr von oben durch die Rückenlehne 32 verdeckt.
Somit sind die Befestigungsbügel 62 selbst in
der Nichtgebrauchsposition der Rückenlehne 32 besonders
gut erreichbar, und können somit einer anderweitigen Nutzung
zugänglich gemacht werden. So ist es beispielsweise möglich,
den Haken 74 eines Spanngurtes 76 mit einem der
Befestigungsbügel 62 zu verbinden, so dass über den
Spanngurt 76 eine sichere Fixierung von Ladegut, das hinter
dem ersten Kraftfahrzeugsitz 4 innerhalb des Kraftfahrzeugs
angeordnet ist, möglich wird. Somit ist eine besonders
flexible Nutzung der Befestigungs bügel 62 unabhängig
von der Schwenkstellung der Rückenlehne 32 möglich.
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In
den 3 und 4 befinden sich die Flügellehnen 52, 54 in
einer unteren Armlehnenposition, in denen die Flügellehnen 52, 54 als
Armlehne für einen der benachbarten Kraftfahrzeugsitze 6, 8 dienen
können. Soll diese Armlehne höher angeordnet sein,
so können die Flügellehnen 52, 54 von
der unteren Armlehnenposition um die zweiten Schwenkachsen 56, 58 in
eine obere Armlehnenposition verschwenkt werden, wie dies in den 5 und 6 gezeigt
ist. Während sich die Befestigungsbügel 62 in der
unteren Armlehnenposition der Flügellehnen 52, 54 noch
in einer unteren Befestigungsmittelposition befanden, befinden sich
die Befestigungsbügel 62 nunmehr in einer höheren,
oberen Befestigungsmittelposition, wenn die Flügellehnen 52, 54 in
die obere Armlehnenposition verschwenkt sind. Auch weist das querstrebenseitige
Ende der Befestigungsbügel 62 in der Nichtgebrauchsposition
der Rückenlehne 32 und der oberen Armlehnenposition
der Flügellehnen 52, 54 in Höhenrichtung 18 nach
oben, während es in der zuvor beschriebenen unteren Armlehnenposition
in Höhenrichtung 18 nach unten gewiesen hat (4).
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Dank
der Anordnung der Befestigungsbügel 62 an den
Flügellehnen 52, 54 ist somit eine einfache Verstellmöglichkeit
für die Befestigungsbügel 62 gegeben,
indem einfach der Verschwenkmechanismus der Flügellehnen 52, 54 genutzt
wird, ohne dass ein zusätzlicher Verschwenkmechanismus
erforderlich wäre. Hierdurch ist eine noch flexiblere Nutzung
der vorhandenen Befestigungsbügel 62 möglich.
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Ein
weiteres Merkmal der Sitzanordnung 2 wird aus 7 deutlich.
So hat sich das Sitzteil 20 während des Verschwenkens
der Rückenlehne 32 von der Gebrauchspo sition (1)
in die Nichtgebrauchsposition (3) derart
weit abgesenkt, dass dessen Oberseite unterhalb oder auf einer Höhe
mit der Unterseite der Sitzteile 22 und 24 angeordnet
ist. Darüber hinaus wurde durch das Verschwenken der Flügellehnen 52, 54 von
der unteren Armlehnenposition (3) in die
obere Armlehnenposition (5) die Breite der Rückenlehne 32 verringert,
so dass der zweite Kraftfahrzeugsitz 6 in Querrichtung 14 und
der dritte Kraftfahrzeugsitz 8 in Querrichtung 12 in
den entstandenen Freiraum verschoben werden kann. Somit sind die
beiden äußeren Kraftfahrzeugsitze 6, 8 näher
an den die Armlehnen ausbildenden Flügellehnen 52, 54 angeordnet,
wie dies aus 7 ersichtlich ist. Darüber
hinaus ist die Gesamtbreite der Sitzreihe 10 verringert,
so dass diese nunmehr auch in Sitzrichtung 16 oder entgegen
der Sitzrichtung 16 in einen Bereich des Kraftfahrzeugs
verschoben werden kann, dessen Breite schmaler als die Breite der ursprünglichen
Sitzreihe 10 ist.
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- 2
- Sitzanordnung
- 4
- erster
Kraftfahrzeugsitz
- 6
- zweiter
Kraftfahrzeugsitz
- 8
- dritter
Kraftfahrzeugsitz
- 10
- Sitzreihe
- 12
- erste
Querrichtung
- 14
- zweite
Querrichtung
- 16
- Sitzrichtung
- 18
- Höhenrichtung
- 20
- Sitzteil
- 22
- Sitzteil
- 24
- Sitzteil
- 26
- erste
Schwenkachse
- 28
- zweite
Schwenkachse
- 30
- dritte
Schwenkachse
- 32
- Rückenlehne
- 34
- Rückenlehne
- 36
- Rückenlehne
- 38
- Tragrahmen
- 40
- Polsterung
- 42
- mittleres
Tragteil
- 44
- äußere
Tragteile
- 46
- mittleres
Polsterteil
- 48
- äußere
Polsterteile
- 50
- mittleres
Rückenlehnenteil
- 52
- Flügellehne
- 54
- Flügellehne
- 56
- zweite
Schwenkachse
- 58
- zweite
Schwenkachse
- 60
- Längsrichtung
der Rückenlehne
- 62
- Befestigungsbügel
- 64
- Kindersitz
- 66
- Längsstreben
- 68
- Querstrebe
- 70
- Unterseite
- 72
- Rastelemente
- 74
- Haken
- 76
- Spanngurt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19836425
A1 [0002]
- - WO 2005/039921 A1 [0003]
- - DE 10216070 C1 [0004]
- - DE 102005041736 A1 [0004]
- - DE 19842823 A1 [0004, 0009]
- - DE 202005004094 U1 [0004, 0009]