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Die
Erfindung betrifft ein faltbares Verdeck für ein Cabrio-Fahrzeug
in Form eines „Soft- oder Hardtops” gemäß der
Merkmalskombination des Patentanspruchs 1.
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Faltbare
Verdecke an Cabrio-Fahrzeugen in Form so genannter „Soft-
oder Hardtops” sind seit geraumer Zeit in den unterschiedlichsten
Ausführungsformen bekannt. So umfassen „Softtops” im
Wesentlichen einen Verdeckhimmel, der seinerseits überwiegend
aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise einem geeigneten
Stoff oder einer Kunststofffolie, besteht, ein den Verdeckhimmel
tragendes Verdeckgestell sowie eine Verdeckmechanik zum Öffnen und
Schließen des Verdecks, wobei besagte Verdeckmechanik beidseitig
des Fahrzeugs jeweils durch eine Mehrzahl untereinander mittels
Lagern schwenkbeweglich verbundener, ein an sich bekanntes Gelenkgestänge
ausbildender Lenker gebildet ist (
DE 10 2004 042 629 A1 ,
DE 601 11 404 T2 ).
Ferner kann die Verdeckmechanik Betätigungsmittel, wie beispielsweise
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten, umfassen, um das Verdeck
komfortabel von einem geöffneten, d. h., abgelegten Zustand,
in einen geschlossenen Zustand und zurück zu überführen.
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Ungeachtet
der Tatsache, dass ein geschlossenes faltbares Verdeck nach Art
eines „Softtops” relativ „weich” ausgebildet
ist, kann ein derartiges Verdeck sich dann nachteilig für
beteiligte Fahrzeuginsassen des Cabrio-Fahrzeugs auswirken, wenn
ein Fahrzeuginsasse, beispielsweise im Falle eines Seiten- oder
sonstigen Crashereignisses mit dem Kopf seitlich gegen das Verdeckgestell
und/oder die Verdeckmechanik stößt.
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Was
besagte „Hardtops” anbelangt, ist der Verdeckhimmel
durch Hartschalenelemente oder dgl. gebildet, wobei auch hier ein
Fahrzeuginsasse im Falle eines Seiten- oder sonstigen Crashereignisses mit
dem Kopf seitlich gegen das Verdeckgestell, die Verdeckmechanik
und/oder den Verdeckhimmel stoßen und Körperschäden,
insbesondere im Kopf- und Wirbelsäulenbereich erleiden
kann.
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Aufgrund
dessen ist die fahrzeugherstellende Industrie angehalten, diesem
Umstand entsprechend Rechnung zu tragen, um die Körperschäden aus
einem etwaigen Zusammenstoß des Kopfes eines Fahrzeuginsassen
mit dem faltbaren Verdeck wenigstens zu minimieren.
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Grundsätzlich
ist dabei die erforderliche Grundsteifigkeit des Verdecks in Einklang
mit einem möglichst hohen Insassenschutz zu bringen. Die
so genannte Kopfaufschlagprüfung ist hierbei ein wichtiges
Prüfkriterium. Ziel ist es, einen möglichst niedrigen
HIC-Wert (HIC = Head Injury Criterion) zu erhalten. Um besagte Körperschäden
des Fahrzeuginsassen weitestgehend zu minimieren, ist es an sich
angezeigt, weitestgehend starre Komponenten des Verdecks aus dem
potentiellen Anstoßbereich zu entfernen. Eine derartige
Maßnahme ist jedoch aufgrund der erforderlichen Kinematik
des Verdecks nicht immer gestattet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgemäß, ein faltbares Verdeck
der gattungsgemäßen Art für ein Cabrio-Fahrzeug
zu schaffen, welches mittels einfacher und kostengünstiger
Maßnahmen neben der Gewährleistung der erforderlichen
Bauteilsteifigkeit im Normalbetrieb des Verdecks im Hinblick auf
einen etwaigen Anstoß des Kopfes eines Fahrzeuginsassen
an starre Bauteilkomponenten des Verdecks einen möglichst
niedrigen HIC-Wert bei einer Kopfaufschlagprüfung aufweist.
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Ausgehend
von einem faltbaren Verdeck für ein Cabrio-Fahrzeug in
Form eines „Soft- oder Hardtops”, mit einem Verdeckhimmel,
mit einem den Verdeckhimmel tragenden Verdeckgestell und mit einer beidseitig
des Fahrzeugs angeordneten Verdeckmechanik zum Öffnen und
Schließen des Verdecks, wobei die Verdeckmechanik jeweils
zumindest durch eine Mehrzahl untereinander mittels Lagern schwenkbeweglich
verbundener Lenker gebildet ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch
gelöst, dass im Hinblick auf einen etwaigen infolge eines
Crash- oder sonstigen Ereignisses bewirkten Anstoßes des
Kopfes eines Fahrzeuginsassen gegen ein im geschlossenen Zustand
befindliches Verdeck zumindest ein im potentiellen Anstoßbereich
zwischen dem Kopf des Fahrzeuginsassen und dem Verdeckhimmel, dem
Verdeckgestell und/oder der Verdeckmechanik angeordnetes Anstoßenergie
umwandelndes Element vorgesehen ist, wobei in Bezug auf besagte Umwandlung
der Anstoßenergie zumindest wirksame Bestandteile des Anstoßenergie
umwandelnden Elementes während des Öffnens und
Ablegens des Verdecks definiert vom potentiellen Anstoßbereich
im geschlossenen Zustand des Verdecks in einen davon abweichenden
Bereich des Verdecks oder der Umgebung desselben und wieder zurück
während eines neuerlichen Schließens des Verdecks überführbar sind.
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Durch
diese einfache und kostengünstig zu bewerkstelligende Maßnahme
ist der Kopf des beteiligten Fahrzeuginsassen im Falle eines Anstoßes
an starre Bauteilkomponenten des Verdecks geschützt. Ferner
ist gestattet, besagtes Anstoßenergie umwandelndes Element
in einen für die Ablage des Verdecks unkritischen Bereich
zu überführen, welcher vorteilhaft vom potentiellen
Anstoßbereich abweicht.
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Die
Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder
Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach
ist das zumindest eine Anstoßenergie umwandelnde Element
zweckmäßigerweise im potentiellen Anstoßbereich
des Kopfes am Verdeckhimmel, am Verdeckgestell und/oder an einem
im potentiellen Anstoßbereich angeordneten Lenker der Verdeckmechanik
fixiert.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform kann das zumindest eine
Anstoßenergie umwandelnde Element durch ein zumindest teilweise flexibles
Behältnis mit einer Füllung aus einem Anstoßenergie
umwandelnden Material gebildet sein. Im Rahmen umfangreicher Versuche
wurde gefunden, dass sich als Anstoßenergie umwandelndes
Material ein an sich bekanntes „Nicht-Newtonsches Fluid” eignet,
dessen Eigenschaften bezüglich des vorliegenden Anwendungsfalles
in weiten Grenzen einstellbar sind, insbesondere durch die Wahl
verwendeter Bestandteile des „Nicht-Newtonschen Fluids” und
deren Mischungsverhältnis.
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Das
mit besagtem „Nicht-Newtonschen Fluid” gefüllte
Behältnis kann dabei mit einem separaten Reservoir strömungstechnisch
verbunden sein, und zwar derart, dass während des Schließens
des Verdecks das „Nicht-Newtonsche Fluid” vom
Reservoir in das Behältnis und während des Öffnens
des Verdecks wieder zurück in besagtes Reservoir fließt. Vorteilhaft
können das mit „Nicht-Newtonschem Fluid” gefüllte
Behältnis sowie das separate Reservoir derart an einem
dieselben tragenden Lenker angeordnet sein, dass allein durch die
Schwenkbewegung des Lenkers der Verdeckmechanik während
des Schließens des Verdecks das „Nicht-Newtonsche Fluid” vom
Reservoir in das Behältnis und während des Öffnens
des Verdecks wieder zurück in besagtes Reservoir fließt.
Durch diese Maßnahme ist das „Nicht-Newtonsche
Fluid” in einen für die Verdeckablage unkritischen
Bereich überführbar, vorliegend in das separate
Reservoir, welches in besagtem für die Verdeckablage unkritischen
Bereich des das Reservoir tragenden Lenkers angeordnet ist.
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Des
Weiteren kann dem Behältnis ein das Zusammenlegen desselben
während des Öffnens und Ablegens des Verdecks
unterstützendes schwenkbares Wandungselement eines das Behältnis
aufnehmenden und am betreffenden Lenker fixierenden Gehäuses
zugeordnet sein, wodurch das Behältnis definiert zusammenlegbar
ist.
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Demgegenüber
kann das mit „Nicht-Newtonschem Fluid” gefüllte
Behältnis auch derart ausgebildet sein, dass dasselbe im
geschlossenen Zustand des Verdecks eine zwischen dem Kopf des Fahrzeuginsassen
und der Verdeckmechanik angeordnete kissenförmige Außenkontur
ausbildet, wogegen im geöffneten und abgelegten Zustand
des Verdecks das Behältnis in einem ersten zwischen abgelegten Lenkern
der Verdeckmechanik angeordneten Abschnitt „A1” weitestgehend
zusammengelegt ist, während ein zweiter Abschnitt „A2” des Behältnisses in
einem für die Verdeckablage unkritischen Bereich angeordnet
ist und die Füllung aus „Nicht-Newtonsches Fluid” aufnimmt.
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Die
Ausbildung der unterschiedlichen Außenkonturen des Behältnisses
im geschlossenen sowie im geöffneten und abgelegten Zustand
des Verdecks ist allein durch die Schwenkbewegung des den Beutel
tragenden Lenkers der Verdeckmechanik einhergehend mit einer unterschiedlich
ausgebildeten Steifigkeit und Elastizität von ausgewählten
Wandungsbereichen des Behältnisses bewirkt.
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Gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform kann das zumindest
eine Anstoßenergie umwandelnde Element auch durch ein Deformationselement
gebildet sein, welches von einer im geöffneten und abgelegten
Zustand des Verdecks vorgesehenen Ablageposition in eine im geschlossenen
Zustand des Verdecks potentielle Anstoßposition an einem
ausgewählten Lenker der Verdeckmechanik und zurück überführbar
ist. Vorzugsweise ist auch hier die Ablageposition des Deformationselementes
in einem für die Verdeckablage unkritischen Bereich vorgesehen.
Vorteilhaft kann das Deformationselement unmittelbar am betreffenden
Lenker der Verdeckmechanik oder mittelbar über ein separat
ausgebildetes und am Lenker festgelegtes Führungselement
von der Ablage- zur Anstoßposition und zurück
linear geführt sein. Durch die Erfindung mit erfasst ist
jedoch auch eine separate Schwenkmechanik zur Überführung
des Deformationselementes von der Ablage- zur Anstoßposition
und zurück. Vorteilhaft kann die Betätigung der
linearen Führung des Deformationselementes oder der zugeordneten
Schwenkmechanik mittels eines Seilzuges bewirkt sein. Im Hinblick
darauf kann der Seilzug bevorzugt unmittelbar durch die Schwenkkinematik
der Verdeckmechanik oder auch fremdbetrieben sein.
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Gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform kann das zumindest
eine Anstoßenergie umwandelnde Element durch einen im geschlossenen
Zustand des Verdecks gespannten Gurt gebildet sein, der sich seinerseits
am Verdeckhimmel, am Verdeckgestell und/oder an der Verdeckmechanik abstützt.
Das zumindest eine Anstoßenergie absorbierende Element
in Form eines Gurtes ist vorteilhaft im geöffneten und
abgelegten Zustand des Verdecks entspannt und kompakt zusammenlegbar.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Anstoßenergie umwandelndes
Element, welches seinerseits ein wenigstens teilweise flexibles
Behältnis mit einer Füllung aus einem Anstoßenergie
umwandelnden Material in Form eines „Nicht-Newtonschen
Fluids” umfasst. Ferner sind ein Fahrzeug mit einem Anstoßenergie
umwandelnden Element nach Art eines Crashelementes, welches seinerseits
ein wenigstens teilweise flexibles Behältnis mit einer
Füllung aus einem Anstoßenergie umwandelnden Material
in Form eines „Nicht-Newtonschen Fluids” umfasst,
sowie die Verwendung eines „Nicht-Newtonschen Fluids” als Anstoßenergie
umwandelndes Material beansprucht.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 die äußerst
schematische Seitenansicht eines faltbaren Verdecks (Softtop) für
ein Cabrio-Fahrzeug im geschlossenen Zustand desselben, mit einer
entsprechenden Verdeckmechanik,
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2 die
Verdeckmechanik nach 1 im geöffneten sowie
abgelegten Zustand des Verdecks, jedoch vor dem Hintergrund des
geschlossenen Verdecks dargestellt,
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3 äußerst
schematisch eine erfindungsgemäß mit einem Anstoßenergie
umwandelnden Element ausgestattete Verdeckmechanik in Alleinstellung,
dargestellt an einem geschlossenen Verdeck (1. Ausführungsform/Variante
1),
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4 den
Schnitt „I-I” nach 3,
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5 die
Verdeckmechanik nach 3, dargestellt an einem geöffneten
und abgelegten Verdeck,
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6 den
Schnitt „II-II” nach 5,
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7 äußerst
schematisch eine erfindungsgemäß mit einem Anstoßenergie
umwandelnden Element ausgestattete Verdeckmechanik in Alleinstellung,
dargestellt an einem geschlossenen Verdeck (1. Ausführungsform/Variante
2),
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8 den
Schnitt „III-III” nach 7,
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9 die
Verdeckmechanik nach 7, dargestellt an einem geöffneten
und abgelegten Verdeck,
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10 den
Schnitt „IV-IV” nach 9,
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11 äußerst
schematisch eine erfindungsgemäß mit einem Anstoßenergie
umwandelnden Element ausgestattete Verdeckmechanik in Alleinstellung,
dargestellt an einem geschlossenen Verdeck (2. Ausführungsform),
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12 den
Schnitt „V-V” nach 11, und
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13 die äußerst
schematische Seitenansicht des Verdecks im geschlossenen Zustand
desselben, mit einer erfindungsgemäß mit einem
Anstoßenergie umwandelnden Element ausgestattete Verdeckmechanik
(3. Ausführungsform).
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Gemäß den 1 und 2 verfügt
ein an sich bekanntes und demgemäß nicht näher
dargestelltes Cabrio-Fahrzeug, insbesondere Cabrio-Kraftfahrzeug, über
ein faltbares Verdeck nach Art eines so genannten „Softtops” und
umfasst im Wesentlichen einen Verdeckhimmel 1, der seinerseits überwiegend
aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise einem geeigneten
Stoff oder einer Kunststofffolie, besteht. Der Verdeckhimmel 1 ist
seinerseits von einem Verdeckgestell 2 getragen, welches
wiederum eine Verdeckmechanik 3 zum Öffnen und Schließen
des Verdecks aufweist und ein kompaktes und schichtweises Zusammenfalten
des Verdecks im Bereich einer nicht näher gezeigten Öffnung
der Fahrzeugkarosserie, vorzugsweise im Bereich eines Kofferraums,
gestattet. In diesem Bereich ist das Verdeck einenends mittels seitlicher
Schienen 4 des Verdeckgestells 2 festgelegt. Die
Dachspitze des Verdecks wird im geschlossenen Zustand des Verdecks üblicherweise
an der Frontscheibe des Fahrzeugs befestigt (nicht näher
dargestellt).
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Die
Verdeckmechanik 3 ist vorzugsweise weitestgehend identisch
beidseitig des Fahrzeugs ausgebildet und setzt sich aus einer Mehrzahl
untereinander mittels Lagern 5 schwenkbeweglich verbundener,
ein an sich bekanntes Gelenkgestänge ausbildender Lenker 6a, 6b, 6c zusammen.
Ferner kann die Verdeckmechanik 3 ein oder mehrere hier
nicht näher gezeigte, jedoch an sich bekannte Betätigungsmittel,
wie beispielsweise hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten, umfassen,
um das Verdeck komfortabel von einem geöffneten, d. h.,
abgelegten Zustand (hier wegen der Übersichtlichkeit nicht
näher gezeigt), in einen geschlossenen Zustand (wie gezeigt)
und zurück zu überführen. Über
je eine Halterung 7 ist die Verdeckmechanik 3 an
der nicht näher dargestellten, jedoch an sich bekannten
Fahrzeugkarosserie festgelegt.
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Vorliegend
ist eine äußerst simple, jedoch an sich ausreichende
Schwenkmechanik 3 mit drei Lenkern 6a, 6b, 6c dargestellt,
die ihrerseits beim kompakten und schichtweisen Zusammenfalten des
Verdecks in die Form eines zusammengeklappten „Z” überführt
werden (2). Die Erfindung beschränkt sich
jedoch nicht auf besagte „Z”-Faltung, sondern umfasst
jedwede an sich bekannte Faltung.
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Gesetzt
den Fall, es ist ein Seitencrash zu verzeichnen, so besteht die
Gefahr, dass der Kopf eines nicht näher gezeigten Fahrzeuginsassen
in einem bestimmten Anstoßbereich 8 (1),
der seinerseits in Abhängigkeit von der Durchschnittsgröße eines
Fahrzeuginsassen leicht ermittelbar ist, gegen weitestgehend starre
Bauteilkomponenten eines geschlossenen Verdecks (hier „Softtop”),
wie eben gegen die Verdeckmechanik 3 und/oder auch das
Verdeckgestell 2 desselben schlägt, welches wiederum Körperschäden,
insbesondere Kopf- und/oder Wirbelsäulenschäden
zur Folge haben kann.
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Um
diesem Problem zu begegnen, ist im besagten potentiellen Anstoßbereich 8 des
Kopfes eines Fahrzeuginsassen zumindest ein zwischen dem Kopf und
der Verdeckmechanik 3 und/oder dem Verdeckgestell 2 angeordnetes
Anstoßenergie umwandelndes Element 9 vorgesehen
(3 bis 13). Als Anstoßenergie
umwandelndes Element 9 wird im Wesentlichen ein Element 9 verstanden,
welches Anstoßenergie in Verformungsarbeit umwandelt und
dadurch den Anstoß des Kopfes des Fahrzeuginsassen und
dessen Auswirkungen mindert.
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Vorliegend
ist das zumindest eine Anstoßenergie umwandelnde Element 9 an
einem im potentiellen Anstoßbereich 8 des Kopfes
angeordneten Lenker 6a der Verdeckmechanik 3 und/oder
am Verdeckgestell 2 derart fixiert, dass in Bezug auf besagte
Umwandlung der Anstoßenergie zumindest wirksame Bestandteile
des Anstoßenergie umwandelnden Elementes 9 während
des Öffnens und Ablegens des Verdecks definiert vom potentiellen
Anstoßbereich 8 im geschlossenen Zustand des Verdecks
in einen davon abweichenden Bereich des Verdecks oder der Umgebung
desselben und wieder zurück während des Schließens
des Verdecks überführbar sind.
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1. Ausführungsform/Variante 1
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Gemäß den 3 bis 6 ist
das Anstoßenergie umwandelnde Element 9 durch
ein zumindest teilweise flexibles Behältnis 9a mit
einer Füllung aus einem Anstoßenergie umwandelnden
Material gebildet, wobei sich in umfangreichen Versuchen als Anstoßenergie
umwandelndes Material ein an sich bekanntes „Nicht-Newtonsches
Fluid” bewährt hat.
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Als „Nicht-Newtonsches
Fluid” wird im Gegensatz zu einem „Newtonschen
Fluid” ein Fluid verstanden, dessen Viskosität
nicht konstant bleibt, wenn sich auf dasselbe einwirkende Scherkräfte
verändern. Ein „Nicht-Newtonsches Fluid” wird
demgemäß auch als anormal viskoses Fluid bezeichnet.
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Für
vorliegenden Anwendungsfall wird eine wesentliche Eigenschaft des „Nicht-Newtonschen Fluids” vorteilhaft
ausgenutzt, nämlich derart, dass dieses bei schneller Belastung
annähernd als „Feststoff” wirkt, wogegen
bei langsamer Belastung desselben Eigenschaften einer Flüssigkeit
zu verzeichnen sind. Diese Eigenschaft mag auf dem ersten Blick
für den unbefangenen Leser eher nachteilig für vorliegenden
Anwendungsfall sein, da ein abrupter Anstieg von am Kopf des Fahrzeuginsassen
angreifenden Verzögerungskräften zu vermeiden
ist. Im Rahmen besagter Versuche wurde jedoch gefunden, dass ein „Nicht-Newtonsches
Fluid” bei schneller Belastung eher plastische Eigenschaften
aufweist, wodurch die Anstoßenergie des Kopfes vorteilhaft
in Verformungsarbeit umgewandelt wird. Durch die Wahl der verwendeten
Bestandteile des „Nicht-Newtonschen Fluids” und
deren Mischungsverhältnis sind die Eigenschaften des besagten „Nicht-Newtonschen Fluids” in
weiten Grenzen einstellbar.
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Es
ist somit eine schonende Verzögerung des Kopfes respektive
eine Absorption der auf den Kopf wirkenden Kräfte während
eines Anstoßes an einer weitestgehend starren Bauteilkomponente
des Verdecks zu verzeichnen.
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Wie
der 3 weiter zu entnehmen, ist das mit „Nicht-Newtonschem
Fluid” gefüllte Behältnis 9a mit
einem separaten Reservoir 10 derart strömungstechnisch
verbunden, beispielsweise über eine Schlauch- oder Rohrleitung 11,
dass während des Schließens des Verdecks allein
durch die Schwenkbewegung des vorliegend das Behältnis 9a und
das Reservoir 10 tragenden Lenkers 6a der Verdeckmechanik 3 das „Nicht-Newtonsche
Fluid” vom Reservoir 10 in das Behältnis 9a und
während des Öffnens des Verdecks (5)
wieder zurück in besagtes Reservoir 10 fließt.
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Vorteilhaft
ist an dieser besonderen Anordnung von Behältnis 9a und
Reservoir 10 zueinander, dass das Reservoir 10 in
einem für die Verdeckablage unkritischen Bereich des dasselbe
tragenden Lenkers 6a, vorliegend außerhalb der
Halterung 7, an welcher neben der Verdeckmechanik 3 üblicherweise auch
die oben beschriebenen Betätigungsmittel angeschlossen
sind, angeordnet ist.
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Das
Behältnis 9a ist während des Zusammenklappens
der Lenker 6a, 6b, 6c vorteilhaft gelehrt und
zusammenlegbar, welches gemäß den 4 und 6 noch
mittels eines insbesondere durch Schwerkraft betriebenen schwenkbaren
Wandungselementes 12 eines das Behältnis 9a aufnehmenden und
am betreffenden Lenker 6a fixierenden Gehäuses 13 weiter
vorteilhaft unterstützt werden kann, so dass die Gefahr
der Behinderung eines ordnungsgemäßes Zusammenklappens
der Lenker 6a, 6b, 6c wirkungsvoll vermieden
ist. Im Übrigen dient besagtes Wandungselement 12 vorliegend
auch zur direkten Aufnahme und Weiterleitung der Kraft „F” auf
das Behältnis 9a, die im Sinne der Erfindung vom
Kopf eines Fahrzeuginsassen aufgebracht wird.
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Demgegenüber
sind auch eine Vielzahl weiterer an sich bekannter Maßnahmen
denkbar und demgemäß durch die Erfindung mit erfasst,
um das „Nicht-Newtonsche Fluid” vom Behältnis 9a in
das separate Reservoir 10 und zurück zu überführen.
So kann das „Nicht-Newtonsche Fluid” beispielsweise aktiv
vermittels fremdbetriebener Pumpen bewegt werden (nicht näher
dargestellt).
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1. Ausführungsform/Variante 2
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Des
Weiteren ist gemäß den 7 bis 10 ein
mit „Nicht-Newtonschem Fluid” gefülltes Behältnis 9a derart
ausgebildet, dass dasselbe zum einen im geschlossenen Zustand des
Verdecks eine zwischen dem Kopf des Fahrzeuginsassen und der Verdeckmechanik 3 angeordnete
kissenförmige Außenkontur (insbesondere 8)
ausbildet.
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Im
geöffneten sowie abgelegten Zustand des Verdecks ist dagegen
das Behältnis 9a lediglich in einem ersten zwischen
den benachbarten Lenkern 6a, 6b der Verdeckmechanik 3 angeordneten
Abschnitt „A1” weitestgehend
zusammengelegt, wogegen in einem für die Verdeckablage
unkritischen Bereich ein zweiter Abschnitt „A2” ausgebildet
ist, der seinerseits die Füllung aus „Nicht-Newtonschem
Fluid” aufnimmt (insbesondere 10). Besagte
Füllung aus „Nicht-Newtonschem Fluid” ist
sozusagen außerhalb der zusammengeklappten Lenker 6a, 6b, 6c bzw. des
gebildeten „Lenker-Paketes” angeordnet und die Gefahr
der Behinderung eines ordnungsgemäßen Zusammenklappens
der Lenker 6a, 6b, 6c ist auch hier wirkungsvoll
vermieden.
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Die
Ausbildung der unterschiedlichen Außenkonturen des Behältnisses 9a im
geschlossen sowie im geöffneten und abgelegten Zustand
des Verdecks ist allein durch die Schwenkbewegung des das Behältnis 9a tragenden
Lenkers 6a und die auf das „Nicht-Newtonsche Fluid” wirkende
Schwerkraft bewirkt, da das Behältnis 9a Wandungsbereiche 14a, 14b mit
unterschiedlich ausgebildeter Steifigkeit und Elastizität
aufweist.
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So
ist insbesondere gemäß 8 und 10 das
Behältnis 9a vorliegend zunächst mit
einem Wandungsbereich 13c am Lenker 6a festgelegt, beispielsweise
mit demselben verklebt. Ein zweiter Wandungsbereich 13a ist
dagegen relativ steif, jedoch noch elastisch ausgebildet, welches
beispielsweise durch eine größere Wandstärke
realisierbar ist, und dient der direkten Aufnahme der Kraft „F”,
die im Sinne der Erfindung vom Kopf eines Fahrzeuginsassen aufgebracht
wird. Schließlich ist ein dritter Wandungsbereich 13b vorgesehen,
der seinerseits den Querschnitt des Behältnisses 9a schließt
und ferner eine verringerte Steifigkeit und erhöhte Elastizität aufweist.
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Im
geschlossenen Zustand des Verdecks ist insbesondere durch den relativ
steifen, vom Wandungsbereich 13c abgestellten Wandungsbereich 13a das
Behältnis 9a kissenförmig ausgebildet,
wobei die Stärke des „Kissens” durch
den Wandungsbereich 13b bestimmt ist.
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Wird
das Verdeck geöffnet und abgelegt, dreht sich das Behältnis
um etwa 180° und das „Nicht-Newtonsche Fluid” positioniert
sich im Wesentlichen auf dem Wandungsbereich 13b mit verringerter
Steifigkeit und erhöhter Elastizität, wodurch sich
die Wandungsbereiche 13a und 13c weitestgehend
plan aneinander schmiegen und die Gefahr der Behinderung eines ordnungsgemäßen
Zusammenklappens der Lenker 6a, 6b, 6c wirkungsvoll
vermieden ist.
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Demgegenüber
hat sich im Wandungsbereich 13b ein sackähnliches,
mit „Nicht-Newtonschem Fluid” gefülltes
Gebilde geformt, welches, wie bereits oben beschrieben, außerhalb
der zusammengeklappten Lenker 6a, 6b, 6c bzw.
des „Lenker-Paketes” angeordnet ist.
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2. Ausführungsform
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Die 11 und 12 zeigen
ein Anstoßenergie umwandelndes Element 9, welches
durch ein an sich bekanntes Deformationselement 9b gebildet ist.
Ein derartiges Deformationselement 9b kann beispielsweise
durch einen Kunstoff- oder auch Metallschaum oder durch eine Kombination
aus beidem oder durch jegliches andere an sich bekannte Deformationselement 9b gebildet
sein.
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Um
auch hier das ordnungsgemäße Zusammenklappen der
Lenker 6a, 6b, 6c nicht zu behindern,
ist besagtes Deformationselement 9b von einer im geöffneten
und abgelegten Zustand des Verdecks vorgesehenen Ablageposition 15 in
eine im geschlossenen Zustand des Verdecks potentielle Anstoßposition 16 im
Anstoßbereich 8 eines ausgewählten Lenkers 6a und zurück überführbar,
wobei die Ablageposition 15 in einem für diesen
Anwendungsfall für die Verdeckablage unkritischen Bereich, vorliegend
nahe der Halterung 7, vorgesehen ist.
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Das
Deformationselement 9b ist vorliegend mittelbar über
ein separat ausgebildetes und am Lenker 6a festgelegtes
Führungselement 17 in Form einer in geeigneter
Weise profilierten Schiene von der Ablage- zur Anstoßposition 15, 16 und
zurück linear überführbar, wobei besagte
profilierte Schiene von einer dazu korrespondierenden Profilaufnahme 18 des
Deformationselementes 9b formschlüssig aufgenommen
ist (12).
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Demgegenüber
kann jedoch auch der Lenker 6a selbst als profilierte Schiene
ausgebildet und von der dazu korrespondierenden Profilaufnahme 18 des
Deformationselementes 9b formschlüssig aufgenommen
sein, so dass das Deformationselement 9b unmittelbar am
Lenker 6a von der Ablage- zur Anstoßposition 15, 16 und
zurück linear überführbar ist (nicht
näher gezeigt).
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Ebenso
ist es denkbar und demgemäß durch die Erfindung
mit erfasst, eine nicht näher gezeigte, separate Schwenkmechanik
zur Überführung des Deformationselementes 9b von
der Ablage- zur Anstoßposition 15, 16 und
zurück, die sich beispielsweise an der Halterung 7 abstützt,
vorzusehen.
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Die
Betätigung der linearen Führung des Deformationselementes 9b oder
der zugeordneten Schwenkmechanik ist vorliegend mittels eines Seilzuges 19 bewirkt,
der seinerseits zweckmäßigerweise unmittelbar
durch die Schwenkkinematik der Verdeckmechanik 3 betrieben
ist. Sicherlich ist auch ein fremdbetriebener, beispielsweise mittels
eines nicht näher gezeigten, separaten Elektromotors betriebener
Seilzug 19 denkbar und demgemäß durch
die Erfindung mit umfasst.
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3. Ausführungsform
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Schließlich
zeigt 13 ein Anstoßenergie umwandelndes
Element 9, welches durch einen im geschlossenen Zustand
des Verdecks gespannten Gurt 9c gebildet ist, der sich
seinerseits über den potentiellen Anstoßbereich 8 des
Kopfes des betreffenden Fahrzeuginsassen erstreckt und sich am Verdeckgestell 2 und/oder
an der Verdeckmechanik 3 abstützt.
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Vorzugsweise
ist besagter Gurt 9c im geöffneten und abgelegten
Zustand des Verdecks entspannt und kompakt zusammenlegbar, so dass
eine ungestörte Verdeckblage gestattet ist (nicht näher dargestellt).
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Vorstehende
Ausführungsbeispiele stellen auf ein faltbares Verdeck
in Form eines „Softtops” ab. Gleichwirkend können
die erfindungsgemäßen, Anstoßenergie
umwandelnden Elemente 9; 9a; 9b; 9c auch
an „Hardtops” Verwendung finden, wobei sich bei
diesen auch der Verdeckhimmel 1, welcher seinerseits überwiegend
durch Hartschalenelemente oder dgl. gebildet ist, als Aufnahme bzw.
Abstützung von Anstoßenergie umwandelnden Elementen 9; 9a; 9b; 9c anbietet
(nicht näher dargestellt).
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- 1
- Verdeckhimmel
- 2
- Verdeckgestell
- 3
- Verdeckmechanik
- 4
- Schienen
(Verdeckgestell 2)
- 5
- Lager
- 6a
- Lenker
- 6b
- Lenker
- 6c
- Lenker
- 7
- Halterung
- 8
- Anstoßbereich
- 9
- Anstoßenergie
umwandelndes Element
- 9a
- Behältnis
- 9b
- Deformationselement
- 9c
- Gurt
- 10
- Reservoir
- 11
- Schlauch-
oder Rohrleitung
- 12
- schwenkbares
Wandungselement (Gehäuse 13)
- 13
- Gehäuse
- 14a
- Wandungsbereich
(Behältnis 9a)
- 14b
- Wandungsbereich
(Behältnis 9a)
- 14c
- Wandungsbereich
(Behältnis 9a)
- 15
- Ablageposition
- 16
- Anstoßposition
- 17
- Führungselement
- 18
- Profilaufnahme
- 19
- Seilzug
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004042629
A1 [0002]
- - DE 60111404 T2 [0002]