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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiederherstellen
von verschlissenen, wassergebundenen Fahrbahndecken und ein entsprechendes
Verfahren.
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Wassergebundene
Fahrbahndecken verhindern eine Bodenversiegelung, da sie wasserdurchlässig sind
und dadurch gewährleisten,
dass durch die Fahrbahndecke hindurch Oberflächenwasser und Sauerstoff in
den Boden eindringen und von dort auch an Pflanzenwurzeln gelangen
kann. Nur sehr große,
plötzlich
auftretende Mengen an Oberflächenwasser
fließen
seitlich von derartigen Fahrbahndecken ab. Wassergebundene Fahrbahnen
bzw. Fahrbahndecken tragen somit zu einer verbesserten Speicherung
von Oberflächenwasser
bei, was Überschwemmungen
vermeiden oder abzumildern hilft. Aus diesem Grund besteht ein Großteil des
forstbetrieblichen Wegenetzes aus derartigen wassergebundenen Fahrbahnen.
Diese sind einerseits hinreichend fest, um zumindest nicht extrem
ungünstigen Witterungsbedingungen
auch das Gewicht von schweren Traktoren, Anhängern und anderen im Forstbetrieb
benötigen
Maschinen zu tragen, andererseits sind diese Wege aber dennoch weicher
und nachgiebiger als asphaltierte oder gar betonierte Fahrbahnen
und kommen insofern auch den Bedürfnissen
von Spaziergängern,
Läufern,
Reitern und auch der Tierwelt entgegen. Zudem haben sie den bereits
erwähnten
Vorteil der Wasserdurchlässigkeit.
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Typischerweise
bestehen derartige wassergebundene Fahrbahndecken aus einem Konglomerat
von Natursteinmaterial unterschiedlicher Körnung, von grobem Schotter
bis hin zu relativ feinem Sand oder gar Schluff. Die richtige Mischung
dieser verschiedenen Körnungen
führt in
der Kombination zu den oben erwähnten
und erwünschten,
günstigen Eigenschaften
wassergebundener Fahrbahndecken.
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Die
Wasserdurchlässigkeit
dieser Fahrbahndecken hat allerdings auch den Nachteil, dass im Laufe
der Zeit gerade der Feinanteil, d. h. Schluff und Sand, allmählich aus
der Fahrbahndecke herausgespült
und in tiefere Schichten absinkt wird. Durch Befahren mit Traktoren
oder anderen schweren Maschinen, insbesondere bei ungünstigen
Witterungsbedingungen, aber auch bei extremer Trockenheit durch Wind
und normaler Belastung durch Spaziergänger, Radfahrer und dergleichen
wird der feinkörnige
Anteil teilweise auch oberflächlich
fortgespült
oder aufgewirbelt seitlich von der üblicherweise einzigen Fahrspur
verfrachtet, was zu mehr oder weniger ausgeprägten Spurrinnen führt, wobei
ein Teil des feineren Wegematerials sich in der Mitte anhäuft und
ein Teil seitlich an die Wegränder
befördert
wird und ein weiterer Teil durch Sickerwasser in tiefere Schichten
der Fahrbahndecke abgeführt
wird. Dadurch werden Schotter und Grobanteile freigelegt und im
Laufe der Zeit, durch Frost und mechanische Belastung ebenfalls
ausgebrochen, was zu Schlaglöchern
und anderen Fahrbahnschäden
führen
kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits Maschinen bekannt, mit welchen
im Prinzip entsprechende Wege mit wassergebundenen Fahrbahndecken
neu aufgebaut werden können.
Dazu gehören beispielsweise
Steinbrecher, die den Weg auffräsen, um
den Boden aufzulockern und zu mischen. Bei einem solchen Verfahren
wird allerdings die Kornstruktur zerstört und das wichtige Stützkorn im
Boden zertrümmert.
Die Feinanteile nehmen dabei zu und verändern die optimale Mischung
der verschiedenen Körnungen.
Dies ist nachteilig bei der späteren
Verdichtung, da sich ein einkörniger
Boden bzw. ein Boden mit einseitig veränderter Körnungsverteilung nur noch schlecht
verdichten lässt.
Weiterhin wird zum Herstellen eines gewünschten Wegprofils ein sogenannter
Grader benötigt,
der das Material so verteilt und ein Oberflächenprofil so herstellt, dass
Regenwasser von der Fahrbahn seitlich ablaufen kann. Derartige Grader
sind sehr teuer und schwierig zu bedienen. Weiterhin muss für die Verdichtung
des Weges eine weitere Maschine bereitgestellt werden. Mit derartigen
Geräten
muss die Fahrbahn nacheinander mehrmals bearbeitet und verdichtet
werden. Dies nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, verbunden mit entsprechendem
Energieverbrauch, Schadstoffausstoß und Arbeit- und Zeitaufwand.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Wiederherstellen von verschlissenen,
wassergebundenen Fahrbahndecken, gegebenenfalls unter Einarbeiten von
hydraulischen oder chemischen Bindemitteln, bereitzustellen, durch
welche die Wiederherstellung entsprechender Fahrbahnen bzw. Fahrwege
erheblich beschleunigt und vereinfacht wird.
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Hinsichtlich
der entsprechenden Vorrichtung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung
gelöst, welche
die folgenden Merkmale aufweist:
- a) einen Rahmen,
an welchem in Arbeitsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet sind:
- b) Aufreißwerkzeuge,
welche in die Fahrbahndecke eindringen, und diese aufreißen und
zerstückeln,
- c) Mischwerkzeuge, welche die Bruchstücke der aufgerissenen Fahrbahndecke
quer zur Arbeitsrichtung hin und her bewegen und dadurch durchmischen,
- d) eine Einbaubohle, deren Unterseite dem gewünschten
Querschnittprofil des Fahrbahnweges entspricht.
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Es
versteht sich, dass das Material der aufgerissenen und aufgelockerten
alten Fahrbahndecke durch die von einem Typ von Mischwerkzeugen
primär
aufgeprägte
Hin- und Herbewegung auch von unten nach oben bewegt wird, wieder
nach unten zurückfällt und
dadurch umgewälzt
und auch durchmischt wird. Alternativ ist es auch möglich, anstelle der
primär
seitlichen Hin und Herbewegung dem aufgelockerten Material primär eine Aufwärtsbewegung aufzuprägen, wobei
es aufgrund der Schwerkraft wieder zurückfällt und durch lokale Anhäufung und die
erwähnte
Umwälzung
auch seitlich bewegt und durchmischt wird. Im Ergebnis erhält man bei
beiden Typen von (statischen) Mischwerkzeugen eine gute Durchmischung
des Materials sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
sofern sie nicht an ein eigenes Fahrgestell aufweist, wird beispielsweise
an einem fahrenden Trägergerät befestigt
und auf der Fahrbahndecke abgesenkt und entlang der Arbeitsrichtung,
die dem Verlauf des Weges bzw. der Fahrbahn entspricht, gezogen
oder geschoben, wobei in einem Arbeitsgang die Aufreißwerkzeuge
in die Fahrbahnoberfläche
eindringen und diese aufreißen,
wobei diese entsprechend der vorhandenen Körnung und in Anbetracht fehlender Bindemittel
in ihre Bestandteile mit unterschiedlicher Körnung zerfällt, und anschließend wird
dieses Material der alten Fahrbahn im selben Arbeitsgang von den
nachfolgenden Mischwerkzeugen seitlich hin und her bewegt und dadurch
durchmischt. Durch das Aufreißen
der Fahrbahndecke werden auch die Anteile mit feinerer Körnung, die
durch Regenwasser in tiefere Schichten gespült worden sind, wieder an die Oberfläche geholt
und die Mischwerkzeuge stellen wieder eine weitgehend homogene Mischung
der unterschiedlichen Körnungen
her. Nachdem das Material entsprechen durchmischt worden ist, folgt
unmittelbar auf die Mischwerkzeuge eine Einbaubohle, deren Unterseite
dem gewünschten
Profil bzw. Höhenquerschnittfahrbahn
entspricht.
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Die
Einbaubohle hat eine relativ große Auflagefläche deren
Höhenprofil
genau dem gewünschten Profil
der Fahrbahn entspricht, die üblicherweise
in der Mitte etwas erhöht
ist und zu den Seiten hin abfällt,
damit Oberflächenwasser,
welches nicht versickert, seitlich ablaufen kann. Dabei sind verschiedene
Profile denkbar, z. B. ein einfaches Dachprofil mit einer (abgerundeten)
Spitze und geradlinig abfallenden Seiten, aber auch flache, mehr
oder weniger U-förmige
oder gewölbte
Profile, die einem Kreissegment oder einer elliptischen Form bzw.
einem ”U” mit sehr
kurzen und seitlich abgewinkelten U-Schenkeln entsprechen, wobei
auch Mischformen denkbar sind und das Profil auch polygonal und
aus mehreren geradlinigen Segmenten zusammengesetzt sein kann, wie
dies beispielsweise in 6 veranschaulicht wird.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
durch die Kombination folgender Merkmal gelöst:
- a)
gegebenenfalls Abtragen und seitlich von der Fahrbahn Entfernen
von oberflächlich
vorhandenem organischen Material,
- b) In einem Arbeitsgang:
b1) Aufreißen der Fahrbahndecke mit entsprechenden
Aufreißwerkzeugen
b2)
Durchmischen des durch das Aufreißen gelockerten und zerkleinerten
Materials
b3) Profilieren und Vorverfestigen des durchmischten
Materials mit Hilfe einer Einbaubohle und
- c) Nachverdichten der neuen Fahrbahndecke.
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Eine
Besonderheit der Erfindung gegenüber dem
Stand der Technik liegt darin, dass wesentliche Vorgänge bei
der Wiederherstellung der Fahrbahn in einem einzigen Arbeitsgang
erfolgen, nämlich
das Aufreißen
und Auflockern, das Durchmischen, das Profilieren und das Vorverdichten.
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Bei
bevorzugten Varianten der Erfindung sind außerdem auch alle weiteren Arbeitsgeräte, die zur
Durchführung
von Vorarbeiten (oberflächliches Entfernen
von organischem und sonstigen nicht in die Fahrbahndecke einzumischenden
Material) und Nacharbeiten (Nachverdichtung) an demselben Trägergerät angebracht,
wie die Vorrichtung zum Aufreißen,
Durchmischen und Profilieren. Trägergerät, Planierschild
und Verdichter sind insofern auch Teil besonderer Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Eine
Reihe von Vorteilen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche 2 bis
15 und 17 bis 18, die im Folgenden erläutert werden, wobei allerdings
darauf hinzuweisen ist, dass die im Folgenden erläuterten
Merkmale zwar bevorzugte Ausführungsformen
wiedergeben, diese aber für
die Realisierung des Erfindungsgedankens nicht unabdingbar sind,
wobei insbesondere alle nachstehend beschriebenen Merkmale, auch
wenn sie in Kombination und im Zusammenhang miteinander beschrieben
werden, jeweils für
sich und unabhängig
von den übrigen
Merkmalen realisierbar sind.
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Vorzugsweise
liegen die rechten und linken Enden der Einbaubohlen tiefer als
der mittlere Bereich der Einbaubohle, so dass bei dem sich daraus ergebenden
Profil Oberflächenwasser,
welches nicht in der Fahrbahndecke versickern kann, seitlich abläuft. Es
versteht sich, dass das Profil der Einbaubohle dabei so gestaltet
werden sollte, dass von der Mitte der Fahrbahn oder etwa von der
Mitte der Fahrbahn ein kontinuierlicher Abfall der Fahrbahndecke
nach außen
gegeben ist.
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Zusätzlich ist
gemäß einer
Ausführungsform vorgesehen,
dass das rechte und linke Ende der Einbaubohle in Arbeitsrichtung
nach vorn abgewinkelt sind, also dem mittleren Bereich vorauseilen.
In der einfachsten Version könnte
die Einbaubohle in der Draufsicht von oben einfach V-förmig ausgebildet sein,
wobei die beiden V-Schenkel in einer Ebene liegen. Vorzugsweise
ist, jedenfalls dann wenn die Aufreiß- und Mischwerkzeuge in Betrieb
sind, auch das Höhenprofil
der Einbaubohle in einer Ansicht entlang der Arbeitsrichtung V-förmig, wobei
die Spitze dieses V in der Fahrbahnmitte nach oben weist, und im übrigen in
der Draufsicht von oben entgegen der Arbeitsrichtung nach hinten
weist. Auch bei anderen Profilformen (Kreissegment oder abgeflachtes
U oder sonstiges Polygonal) liegen die dieses Profil bildenden Abschnitte
der Einbaubohle vorzugsweise in einer Ebene, wobei der Winkel dieser
Ebene, die mit Blick auf die obige Variante kurz als „V-Ebene” bezeichnet
wird, in einer Ausführungsform
zwischen 0° und
zum Beispiel 30° gegenüber der
Horizontalen, bzw. gegenüber
der Fahrbahnebene einstellbar ist.
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Dies
erreicht man z. B. dadurch, dass zusätzlich die Möglichkeit
besteht, die Einbaubohle um eine senkrecht zur Arbeitsrichtung verlaufende,
horizontale Achse zu verkippen. Auf diese Weise lässt sich
das durch die Einbaubohle hergestellte Höhenprofil aufgrund dieser Verkippung
noch etwas variieren, weil die durch die beiden V-Schenkel der Einbaubohle
definierte Ebene gegenüber
einer horizontalen Ebene verkippt ist, so dass sich nicht nur in
der Draufsicht von oben, sondern auch in einer horizontalen Ansicht
von vorn oder hinten ein V-Profil (oder sonstige an der Einbaubohle
vorgesehene Profilform) ergibt. Die gesamte Profilhöhe ergibt
sich aus der Gesamthöhe
der V-Schenkel gemessen
in der V-Ebene, multipliziert mit dem Sinus des Verkippungswinkels
relativ zur Horizontalen. Ausgehend von einem V-Profil sowohl in
der Draufsicht als auch in einer frontalen Ansicht entlang der Arbeitsrichtung wird
also ein solches V-Profil in Arbeitsrichtung noch etwas ausgeprägter, wenn
die Einbaubohle an ihrem hinteren, mittlerem Ende angehoben wird.
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Zu
diesem Zweck kann es außerdem
sinnvoll sein, wenn die Unterseite der Bohle nicht exakt eben, sondern
leicht gewölbt
bzw. abgerundet ist oder (im Längsschnitt)
aus gegeneinander leicht abgewinkelten Segmenten besteht. Alternativ
kann die Unterseite der Einbaubohle eben und zu der von den Schenkeln
der Bohle aufgespannten V-Ebene so abgewinkelt sein, dass sie im
Betrieb, d. h. nach dem Verkippen der Einbaubohle in die Arbeitsstellung,
mit einer in Längsrichtung
der Fahrbahn verlaufenden, vertikalen Ebene eine horizontale Schnittlinie
hat. Vereinfacht gesprochen: in einer Längsschnittansicht liegt die
Unterseite der Bohle immer in einer in etwa horizontalen (genauer:
zur Längsrichtung
der gewünschten
Fahrbahn parallelen) Fläche.
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Die
Aufreißwerkzeuge
können
konkret die Form von im Wesentlichen nach unten weisenden und nach
vorn abgewinkelten Reißzähnen haben, wie
sie an sich von anderen Maschinen für das Aufreißen von
Böden bekannt
sind. Zweckmäßigerweise ist
eine größere Anzahl
von z. B. 10 bis 20 oder auch mehr derartiger Reißzähne oder
Aufreißwerkzeuge an
einem Querträger
in einer Reihe nebeneinander angeordnet, so dass sie die alte Fahrbahndecke über die
gesamte Fahrbahnbreite bzw. Fahrspurbreite aufreißen. Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
ein solcher Querträger,
welcher die Aufreißwerkzeuge
trägt,
oder aber auch die einzelnen Aufreißwerkzeuge an dem Querträger unabhängig von
den übrigen
Werkzeugen in der Vorrichtung höhenverstellbar
sind. Auf diese Weise kann man die Tiefe, bis zu welcher die Fahrbahndecke
aufgerissen werden soll, nach Bedarf einstellen und wählen.
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In
kurzem Abstand hinter den Aufreißwerkzeugen folgen Mischwerkzeuge,
vorzugsweise in mehreren Reihen. Die Mischwerkzeuge in einer Ausführungsform
der Erfindung sind statisch, d. h. enthalten keine bewegbaren Elemente,
zumindest keine aktiv bewegbaren Mischelemente, sondern bestehen aus
Leitelementen, welche mit dem durch die Aufreißwerkzeuge hochgeworfenen Material
in Eingriff treten und dieses während
der Vorwärtsbewegung der
Vorrichtung nach rechts und links (bezogen auf die Arbeitsrichtung)
ablenken. Dementsprechend können
die Mischwerkzeuge beispielsweise aus V-förmigen Leitblechen oder dergleichen
bestehen und insbesondere die Form von Flugscharen haben. Zweckmäßigerweise
sind mehrere derartige Mischwerkzeuge in einer Reihe nebeneinander
mit wechselseitigem lichten Abstand zueinander angeordnet und es
sind vorzugsweise auch mehrere derartige Reihen von Mischwerkzeugen
hintereinander angeordnet, wobei die Mischwerkzeuge aufeinanderfolgender
Reihen versetzt zueinander angeordnet sind, d. h. die Mischwerkzeuge
der zweiten Reihe liegen in dem Bereich der zwischen den Mischwerkzeugen
der ersten Reihe verbleibenden Lücken
oder Abstände.
Auf diese Weise wird das durch die Aufreißwerkzeuge gelockerte und hochgeworfene
Material mehrfach nach rechts und links verteilt und allein durch
die Vorwärtsbewegung
der Vorrichtung und den Eingriff mit den statischen Mischwerkzeugen durchmischt.
Die Verwendung aktiv bewegbarer bzw. angetriebener Mischelemente
ist ebenfalls denkbar und keineswegs ausgeschlossen, auch wenn statische
oder allenfalls durch Eingriff mit dem Mischgut passiv bewegbare
Mischelemente aus Gründen
der Einfachheit der Vorrichtung bevorzugt sind.
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Dies
schließt
selbstverständlich
nicht aus, dass die Mischwerkzeuge auch verstellbar sein können; insbesondere
können
auch die Mischwerkzeuge höhenverstellbar
sein. Auch die Mischwerkzeuge decken im Wesentlichen die gesamte
Fahrbahnbreite ab.
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Alternativ
zu den pflugscharähnlichen
oder keilförmigen
Mischwerkzeugen, die primär
eine seitliche Bewegung des aufgelockerten Fahrbahnmaterialsbewirken,
können
auch planierschildähnliche,
horizontale und vorzugsweise leicht konkave Leisten vorgesehen sein,
die das Material anheben und umwälzen
gleichzeitig aber so niedrig und im Vergleich zu normalen Planierschilden
eher nach hinten geneigt sind, dass das umgewälzte und sich vor der Leiste
anhäufende
Material über
den oberen Rand der Leiste hinweggleitet und dann in den Arbeitsbereich
einer (gegebenenfalls auch mehrerer) weiteren entsprechenden Mischleiste
gelangt, bis es schließlich
nach hinreichender Durchmischung und nach dem Hinweggleiten über den
oberen Rand der letzten Mischleiste in den Arbeitsbereich der Einbaubohle gerät und dort
entsprechende profiliert und vorverdichtet wird.
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Auch
wenn die Verwendung der vorstehend beschriebenen statischen Mischelemente
bevorzugt ist, welche die Durchmischung allein aufgrund des durch
die Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung gegebenen, kontinuierlichen
Eingriffs der Mischelemente mit dem aufgelockerten Fahrbahnmaterial
bewirken, ist die Verwendung aktiv bewegbarer Mischelemente, wie
zum Beispiel einer Mischfräse,
nicht ausgeschlossen, würde
die Vorrichtung aber unnötig
aufwendig und teurer machen.
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In
einer Variante der Erfindung sind hinter den Aufreißwerkzeugen
Einrichtungen für
die Zugabe von Zuschlagstoffen vorgesehen. Dies können Dosiereinrichtungen
sein, die zwischen den Aufreißwerkzeugen
und den Mischwerkzeugen angeordnet sind und dem aufgelockerten alten
Fahrbahnmaterial Zuschlagstoffe hinzufügen, die möglicherweise fehlende oder
zu stark ausgewaschene oder aus sonstigen Gründen erwünschte Bestandteile der Fahrbahn ergänzen oder
ersetzen und die anschließend
durch die Mischwerkzeuge in das Fahrbahnmaterial eingemischt werden.
Auch ein Vorratsbehälter
für solche Zuschlagstoffe
könnte
an dem Rahmen oberhalb der Aufreiß- und Mischwerkzeuge angeordnet
sein.
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Das
rechte und linke Ende der Einbaubohle haben neben der Tatsache,
dass sie gegenüber
dem mittleren Bereich der Bohle voraneilen, zweckmäßigerweise
auch noch zusätzliche
Leitbleche, welche Material, welches sich am Rande der Fahrbahn
befindet, zur Mitte der Fahrbahn hin und damit in den Arbeitsbereich
der Einbaubohle leiten.
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Grundsätzlich wird
die Fahrbahndecke bereits durch das Gewicht der Einbaubohle vorverdichtet,
wobei es jedoch gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung zusätzlich
zweckmäßig sein
kann, wenn die Einbaubohle noch mit einer oder mehreren Vibrationseinrichtungen
ausgestattet ist, welche die Einbaubohle in vertikale Schwingungen
versetzen und dadurch eine deutlich verbesserte Vorverdichtung der
Fahrbahndecke erzielen.
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Die
Vorrichtung ist zweckmäßigerweise
als Anbaugerät
mit entsprechenden Anschlüssen
für einen
Traktor, Unimog oder irgendeine entsprechende Baumaschine ausgestattet
und weist zweckmäßigerweise
hydraulische Steuerungs- und/oder Hubeinrichtungen auf. Insbesondere
die Höhe
und Ausrichtung der Einbaubohle, einschließlich ihrer Verschwenkung um
die quer zur Arbeitsrichtung horizontal verlaufende Schwenkachse
und gegebenenfalls ebenso über
eine horizontale Längsachse
erfolgt vorzugsweise über
hydraulische Hubelemente, die zwischen dem Rahmen der Vorrichtung
und der Einbaubohle angeordnet sind oder zumindest teilweise auch zwischen
Fahrzeug und Rahmen angeordnet sein können. Das Trägergerät bzw. Fahrzeug
wird gemäß einer
Ausführungsform
als Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angesehen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Rückseite
der Einbaubohle als Planierschild ausgebildet. Dieses Planierschild
kann dazu verwendet werden, vor Beginn der eigentlichen Aufarbeitung
der Fahrbahndecke organisches Material, welches sich oberflächlich an
der Fahrbahn angesammelt hat, zu entfernen und seitlich wegzuschieben.
Typischerweise sammelt sich entsprechendes organisches Material rechts
und links der Spurrillen oder Fahrspuren an, die sich nach längerem Gebrauch
typischerweise auf derartigen wassergebundenen Fahrbahndecken ausbilden.
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Auch
dabei erweist sich die in der Draufsicht V-förmige Ausgestaltung der Einbaubohle
als zweckmäßig, die
bei Benutzung der Rückseite
der als Planierschild entgegen der beim Aufarbeiten der Fahrbahndecke üblichen
Arbeitsrichtung bewegt wird, so dass das Material durch das Planierschild,
bei welchem die V-förmige
Spitze vorauseilt, seitlich nach rechts und links beiseite geschoben
wird und sich damit nicht mehr auf der Fahrbahn befindet, die anschließend mit
der entgegengesetzten Arbeitsrichtung der Vorrichtung aufgerissen,
durchmischt und neu profiliert und verdichtet wird. Für die Arbeit
mit dem Planierschlid kann der Winkel der V-Ebene der Einbaubohle
relativ zu der Fahrbahnebene gegebenenfalls verändert werden. Als Fahrbahnebene
wird dabei eine Ebene bezeichnet, die in Längsrichtung der Fahrbahn folgt
und in Richtung quer zur Fahrbahn die Wölbung bzw. das Höhenprofil
unberücksichtigt
lässt,
also beispielsweise einer Ausgleichsgeraden durch das Höhenprofil
folgt.
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Selbstverständlich kann
das Planierschild auch ein von der Einbaubohle getrenntes Element vorgesehen
sein, das aber vorzugsweise ebenfalls an demselben Rahmen wie die
Einbaubohle und die anderen Elemente befestigbar ist.
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Zusätzlich ist
gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass, wenn sie an einem Traktor oder dergleichen montiert
ist, sie mit einer Verdichtungseinrichtung in Form eines separaten
Plattenverdichters kombiniert ist, wobei der Plattenverdichter am
jeweils anderen Ende des Fahrzeugs bzw. Traktors angebracht werden
kann als der Rahmen mit Aufreißwerkzeugen,
Mischwerkzeugen und Einbaubohle. Wenn also der Rahmen am hinteren
Ende des Traktors oder sonstigen Baufahrzeugen angebracht ist, kann ein
entsprechender Plattenverdichter bzw. eine Kombination mehreren
Plattenverdichtern am vorderen Ende des Traktors bzw. Fahrzeuges
angebracht werden.
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Ein
entsprechende Verdichtungsvorrichtung hat vorzugsweise eine dem
gewünschten
Profil der Fahrbahn angepasste Form, wobei üblicherweise mehrere Plattenverdichter
nebeneinander und teilweise auch versetzt hintereinander angeordnet
sein können,
die jeweils eine ebene Unterseite haben und die insgesamt relativ
zueinander gegebenenfalls so abgewinkelt werden, dass sie dem gewünschten
Profilverlauf der Fahrbahn folgen und die Fahrbahn in dieser Profilform
weiter verdichten. Es versteht sich jedoch, dass bei der beschriebenen
Anordnung von Plattenverdichtern und den weiteren erfindungsgemäßen Elementen
bzw. Werkzeugen der Plattenverdichter nicht gleichzeitig mit den übrigen Werkzeugen arbeiten
kann, sondern in einem getrennten Arbeitsgang über die durch die Einbaubohle
profilierte und vorverdichtete Fahrbahn hinweg bewegt werden muss.
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Auch
die Arbeitsgeschwindigkeiten der Aufreiß-, Misch- und Profiliervorrichtung
einerseits und der Plattenverdichter andererseits kann deutlich
unterschiedlich sein, wobei das Aufreißen, Mischen und Profilieren
einschließlich
Vorverdichtung sehr schnell mit einer Geschwindigkeit von z. B.
5 bis 10 km/h erfolgen kann, während
die Plattenverdichter typischerweise nur mit einer Vorschubgeschwindigkeit
von etwa 1 km/h bewegt werden.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahren
zum Wiederherstellen von wassergebundenen Fahrbahndecken werden
bevorzugt die Ausgestaltungen entsprechender Vorrichtungen verwendet,
wie sie vorstehend beschrieben wurden. Insbesondere erfolgt beispielsweise
der Schritt a) des Abtragens von organischem Material mit Hilfe
eines Planierschildes, welches als Rückseite einer V-förmigen Einbaubohle ausgebildet
ist, wobei die Spitze des ”V” des Planierschildes
in dessen Arbeitsrichtung nach vorn weist, so dass das durch den
Planierschild abgetragene Material seitlich zu beiden Seiten der Fahrbahn
weggeschoben wird. Der Schritt b1) des Wiederherstellens der Fahrbahn
erfolgt vorzugsweise durch mit ihrer Spitze nach unten und vorn
weisenden Reißzähnen, die
in die Fahrbahndecke eindringen und diese bis zu einer gewünschten
Tiefe aufreißen,
und das Durchmischen erfolgt vorzugsweise mit statischen Mischwerkzeugen
allein durch die Vorwärtsbewegung
der Vorrichtung, wodurch die Mischwerkzeuge mit dem aufgelockerten
Material in Eingriff gebracht werden und dieses seitlich hin und her
bewegen und auf diese Weise durchmischen.
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Die
Vorverdichtung mit Hilfe der Einbaubohle kann dadurch verbessert
werden, dass die Einbaubohle in vibrierende Bewegung versetzt wird.
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Alle
Verfahrensschritte können
mit derselben Maschine und in derselben Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bewerkstelligt werden, indem der Rahmen gemäß Anspruch 1 an einem Ende
eines entsprechenden Trägerfahrzeuges
befestigt wird, während
am anderen Ende des Fahrzeuges eine Verdichtungseinrichtung angebracht
ist, die aus mehreren nebeneinander und gegebenenfalls auch in Längsrichtung
versetzt zueinander angeordneten Plattenverdichter besteht. Durch
Fahren entgegen der Hauptarbeitsrichtung, wie sie beim Aufreißen, durch
Mischen und Profilieren der Fahrbahndecke vorliegt, kann zunächst mit
Hilfe des Planierschildes, welches die Rückseite der Einbaubohle bildet,
organisches Material von der Fahrbahndecke abgetragen und seitlich
von der alten Fahrbahndecke entfernt werden. Anschließend wird
das Fahrzeug in entgegengesetzter Richtung, d. h. in der üblichen
Arbeitsrichtung bewegt, wobei die Fahrbahndecke aufgerissen, das
so gelockerte Material neu durchmischt und anschließend wieder
profiliert und vorverdichtet wird. Die beiden vorgenannten Arbeitsgänge, d.
h. das Abschieben von organischem Material und das Aufreißen und
Neuprofilieren, können
mit relativ hoher Geschwindigkeit erfolgen. Anschließend fährt das
Fahrzeug nochmals über
die profilierte und vorverdichtete Fahrbahn hinweg und bringt dabei
die Plattenverdichter zum Einsatz, deren Flächen dem Verlauf des Fahrbahnprofils
angepasst sind und die die Fahrbahndecke weiter verdichten. Die
Arbeitsrichtung ist in diesem Fall frei wählbar, wobei es zweckmäßig sein
kann, die Fahrbahn mit dem Plattenverdichter voran zu befahren,
weil die endgültig
verdichtete Fahrbahndecke das Fahrzeug, an welchem die entsprechenden
Geräte
montiert sind, besser trägt.
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Die
vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des entsprechenden
Verfahren ermöglichen
die Wiederherstellung wassergebundener Fahrbahndecken, insbesondere von
Forstwegen, in sehr kurzer Zeit und mit wenig Personalaufwand, wobei
auch nur eine einzige Arbeitsmaschine erforderlich ist, die gegebenenfalls alle
erforderlichen Elemente in sich vereint.
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Dies
wiederum ermöglicht
es, die Intervalle für
die Wiederherstellung entsprechender Fahrbahndecken zu verkürzen, so
dass sie ihre vorgesehene Funktion als Forstwege, aber auch als
Spazier- oder Fahrwege
für die
Freizeitgestaltung besser erfüllen und
gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz und zum Erhalt der Natur
leisten, indem Regenwasser zum großen Teil in derartigen Wegen
versickert und auf diese Weise gespeichert und den Pflanzen näher zur
Verfügung
gestellt werden kann und nicht oberflächlich abgeleitet wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren.
Es zeigen:
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1 einen
Traktor mit den daran angebrachten, erfindungsgemäßen Werkzeugen,
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2 eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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3 schematisch
ein typisches Profil der Fahrbahn eines nicht-wassergebundenen Fahrweges
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4a eine
rückwärtige Ansicht
einer Einbaubohle in einer ersten Position,
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4b eine
rückwärtige Ansicht
einer Einbaubohle in einer zweiten Position,
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5 einen
Schnitt durch eine Einbaubohle,
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6a eine rückwärtige Ansicht eines Traktors
mit vier in einer Reihe daran angebrachten Plattenverdichtern,
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6b schematisch die Plattenverdichter nach 6a in der Position zur Erzeugung eines
abgewandelten Fahrbahnprofils,
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6c die Plattenverdichter in einer gemeinsamen
Ebene zur Herstellung eines ebenen Fahrbahnprofils.
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7 eine
Draufsicht auf eine erste Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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8 eine
Draufsicht auf eine zweite Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
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9 eine
Seitenansicht einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Man
erkennt in 1 einen mit 18 bezeichneten
Traktor, an dessen rückwärtigem Werkzeugträger ein
Rahmen 1 befestigt ist, welcher die wesentlichen Elemente
der erfindungsgemäßen Vorrichtung trägt, nämlich im
einzelnen Aufreißwerkzeuge
bzw. Aufreißhaken 2,
Mischwerkzeuge 5 und eine Einbaubohle 4. Die Aufreißwerkzeuge
sind, wie man u. a. auch in der Draufsicht auf die Vorrichtung von
oben gemäß 2 erkennt,
schmale, reißzahnförmige Elemente,
die vorn spitz zulaufen und auch leicht nach vorn gebogen sind,
um in die Fahrbahndecke einzudringen und sie nach oben aufzureißen. In
der schematischen Darstellung der 1 und 2 erkennt
man hinter dem Aufreißhaken
oder den Aufreißzähnen zwei
Reihen von Mischwerkzeugen 5, die eine pflugschar-ähnliche
Form haben und zwischen denen wechselseitig lichte Abstände vorgesehen sind,
die etwas schmaler sind als die einzelnen Mischwerkzeuge selbst
breit sind. Am vorderen Ende des Traktors 1 erkennt man
noch einen Plattenverdichter 15, der jedoch im Arbeitsbetrieb
der übrigen Werkzeuge
angehoben wird. Die „normale” Arbeitsrichtung,
welche der Vorwärtsfahrt
des Traktors 18 entspricht, ist durch einen Pfeil 7 wiedergegeben.
Die entgegengesetzte Richtung wird durch den Pfeil 8 markiert.
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Hinter
den Mischwerkzeugen 5 befindet sich noch eine Einbaubohle 4,
die in der Draufsicht gemäß 2 V-förmig ausgebildet
ist, wobei die Spitze des „V” nach hinten
weist. Die Einbaubohle ist in der Nähe ihrer seitlichen Endabschnitte
an entsprechenden Trägern 21 schwenkbeweglich
aufgehängt
und in ihrem mittleren Bereich mit einem hydraulischen Betätigungselement 11 verbunden.
Durch Anheben oder Absenken des mittleren Abschnittes der Einbaubohle 4 über das
hydraulische Betätigungselement 11 verschwenkt
die Einbaubohle um eine Achse, welche durch die Scharniere 10 an
den Aufhängungen 21 definiert
wird. Es versteht sich, dass dadurch auch die Ebene des „V” verkippt
wird, so dass auf diese Weise ein V-förmiges bzw. dachförmiges Profil
der Fahrbahndecke erzeugt werden kann, auch wenn die Einbaubohle 4 ansonsten
in einer durch die „V”-Form definierten
Ebene liegt, während
diese Ebene jedoch mithilfe des Hydraulikelementes 11 um
die durch die Elemente 10 definierte Achse 22 verschwenkt
werden kann.
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Die
Einbaubohle ist in einer Variante der Erfindung zusätzlich auch
um eine Längsachse
(Achse parallel zur Arbeitsrichtung bzw. zur Fahrtrichtung auf der
Fahrbahn) schwenkbar, um beispielsweise einer einseitigen Neigung
der Fahrbahn zu folgen oder diese Neigung herzustellen, wie es zum
Beispiel erforderlich sein kann, wenn Oberflächenwasser überwiegend nur zu einer Seite
hin abfließen
kann oder soll.
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Die
rückwärtige Fläche 9 der
Einbaubohle 4 ist als Planierschild ausgebildet. Dieser
dient in erster Linie für
vorbereitende Tätigkeiten,
wie z. B. das Entfernen von organischem oder sonstigem Material
von der Fahrbahn, das nicht in die Fahrbahndecke eingearbeitet werden
soll, oder auch für
eine vorbereitende Planierung der Fahrbahnoberfläche.
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3 zeigt
ein typisches Profil einer verschlissenen, wassergebundenen Fahrbahndecke, die
im Gegensatz zu Asphalt oder Beton keine hydraulischen Bindemittel
enthält
und somit wasserdurchlässig
ist aber auch einen geringeren Zusammenhalt hat. Aufgrund einer
längeren
Nutzung der Fahrbahn und auch durch Witterungseinflüsse haben sich
Spurrinnen 23 gebildet, deren mittlerer Abstand der typischen
Fahrspurbreite von Fahrzeugen (z. B. Forstfahrzeugen) entspricht,
die mehr oder weniger häufig
den betreffenden Weg befahren. Rechts und links neben den Spurrinnen 23 hat
sich organisches Material 17 angehäuft und auch zwischen den Spurrinnen 23 findet
man eine Anhäufung 17 von
organischem Material. Dieses organische Material trägt nicht
zur Festigkeit und Wasserdurchlässigkeit
der Fahrbahn bei und sollte daher vor dem Wiederaufarbeiten der
Fahrbahndecke beseitigt werden. Hierzu dient die als Planierschild 9 ausgebildete
Rückseite der
Einbaubohle 4.
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Zum
Entfernen des organischen Materials fährt der Traktor zum Beispiel
mit Hilfe einer sogenannten Rückwärtsfahrvorrichtung
(um eine vertikale Achse um mindestens 180° drehbarer Fahrersitz mit Lenkungseinheit
in Vorwärts
und Rückwärtsrichtung) rückwärts in Richtung
des Pfeiles 8, und schiebt dabei das organische Material 17,
welches sich in der Mitte des Weges und an den Rändern angehäuft hat, beiseite. Wenn das
Material weiter nach außen
gebracht werden soll, empfiehlt sich der Anbau und die Verwendung
einer zusätzlichen
seitlich angebrachten Planiereinrichtung. Diese kann in beiden Fahrtrichtungen
und auf beiden Seiten betrieben werden. Sie ragt über die
Arbeitsbreite der eigentlichen Vorrichtung hinaus und kann auf Transportbreite
hydraulisch oder mecha nisch eingefahren bzw. eingeklappt werden.
Die zusätzliche
Planiereinrichtung kann durch eine sogenannte Bankettfräse ersetzt
werden, die ebenfalls seitlich und in normaler Arbeitsrichtung vor
der Einbaubohle 4 an dem Rahmen 1 angebracht ist.
Mit dieser kann das Bankettmaterial seitlich auf Felder oder in
den Wald neben der Fahrbahn geschleudert werden.
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Nachdem
eine entsprechende Wegstrecke von dem organischen Material freigeräumt ist,
wird der Rahmen 1 durch die hydraulische Hub- und Trägereinrichtung
am hinteren Ende des Traktors 18 abgesenkt, wobei die Einbaubohle 4 auf
dem nunmehr freigeräumten
Untergrund aufsetzt und der vordere Teil des Rahmens 1 nach
unten abkippt, d. h. um eine Achse, die in etwa durch die vorderen
rechten und linken Endabschnitte der Einbaubohle verläuft. Dabei wird
gegebenenfalls die „V”-Form der
Einbaubohle aus einer zuvor womöglich
eher horizontalen Ausrichtung (siehe 4a) herausgekippt
und zusätzlich kann
auch die hydraulische Hubeinrichtung 11 den mittleren Bereich
der Einbaubohle 4 noch etwas anheben, so dass sich für die Einbaubohle
auch in der rückwärtigen Ansicht
ein Profil ergibt, wie man es in 4b erkennen
kann.
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Dabei
dringen vor allem die Aufreißwerkzeuge 2 und
auch die Mischwerkzeuge 5, zumindest während der dann beginnenden
Vorwärtsfahrt
des Traktors 18 in Richtung des Pfeils 7, in die
Fahrbahndecke ein, die durch die reißzahnartigen Aufreißwerkzeuge 2 aufgerissen
und zerkleinert wird. Dabei werden auch die tieferen Schichten der
Fahrbahndecke aufgerissen und die in diese tieferen Schichten heruntergespülten Feinanteile
des Fahrbahnmaterials wieder nach oben bewegt und aufgeworfen.
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Während der
weiteren Vorwärtsfahrt
des Traktors 18 geraten dann die von den Aufreißwerkzeugen 2 gelösten Bruchstücke der
Fahrbahndecke in den Bereich der Mischwerkzeuge 5, die ähnlich wie Pflugscharen
ausgebildet sind und die das lose Material der Fahrbahndecke nach
rechts und links ablenken. In der nächst folgenden Reihe von Mischelementen,
die zu den Mischelementen 5 der ersten Reihe versetzt angeordnet
sind, wird dann das lose Material erneut an jedem Mischelement in
zwei Ströme geteilt,
nach rechts und links, und/oder von unten nach oben bewegt und auf
diese Weise durchmischt. Leitbleche 24 an den beiden äußersten
Enden der Einbaubohle fangen das von den äußersten Mischelementen 5 nach
außen
geworfene Material auf und leiten es nach innen zurück vor die
Einbaubohle 4. Die Einbaubohle 4 schiebt sich
dann auf das neu durchmischte, lose Material der Fahrbahndecke auf, drückt dieses
herab und prägt
ihm dabei die durch die Einbaubohle 4 vorgegebene Profilform
auf.
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Vibrationseinrichtungen 14,
die in 2 dargestellt sind, können die Einbaubohle 4 dabei
in Schwingungen versetzen, so dass die Fahrbahndecke unter der Einbaubohle
bereits hierdurch vorverdichtet wird.
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Auf
diese Weise wird in einem Arbeitsgang ein Profil der Fahrbahndecke
erzeugt, wie es in 4b wiedergegebenen ist. Es versteht
sich, dass die Unterseiten der Einbaubohle 4 gegenüber der V-Ebene, die durch
die Form der Einbaubohle definiert wird, leicht geneigt sein kann,
so dass die Unterseite der Einbaubohle 4 in der in 4b dargestellten
Position in einer Seitenansicht, d. h. in einer Ebene, die senkrecht
zur Fahrbahndecke steht, aber gleichzeitig in Längsrichtung der Fahrbahndecke
verläuft,
horizontal erscheint, wie dies durch eine gestrichelte Linie in 5 angedeutet
wird. 4a zeigt die Vorrichtung bzw.
die Einbaubohle 4 in einer Ausrichtung, in der die von
den V-Schenkeln aufgespannte Ebene mit einer horizontalen Ebene
zusammenfällt.
In dieser Position könnte
die Unterseite 25 der Einbaubohle 4 geneigt verlaufen,
wie dies in 5 durch eine gestrichelte Linie
angedeutet wird. In der Arbeitsposition, in welcher die Ebene des
von den Schenkeln der Einbaubohle aufgespannten V gegenüber einer
horizontalen Ebene verkippt ist, liegt dann die Unterseite 25 der
Bohle in einer (in Längsrichtung)
annähernd
horizontalen Ebene.
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6 zeigt
anschaulich den abschließenden Arbeitsgang
der Verdichtung der kompletten Fahrbahnoberfläche. Hierzu wird der Plattenverdichter 15 verwendet,
der an der Vorderseite des Traktors 18 montiert ist und
der konkret aus vier einzelnen Plattenverdichtern besteht, die an
einem gemeinsamen Rahmen befestigt sind, dessen einzelne Elemente aber
ggf. relativ zueinander verschwenkbar sind. In 6a ist
dargestellt, wie die Plattenverdichter 15 an zwei relativ
zueinander verschwenkbaren Schenkeln eines Rahmens befestigt sind,
so dass sie insgesamt ein Dachprofil oder V-Profil definieren.
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In 6b sind die beiden äußeren Plattenverdichter 15 gegenüber den
beiden mittleren Plattenverdichtern außen etwas abgekippt und definieren auf
diese Weise ein Trapezprofil. Es versteht sich, dass auch jeder
einzelne Plattenverdichter schwenkbar und höhenverstellbar an einem entsprechenden Trägerrahmen
aufgehängt
sein könnte,
so dass damit auch andere Profilformen realisierbar sind, die sich
durch vier geradlinige, polygonartig zusammenhängende Segmente realisieren
lassen.
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6c zeigt eine insgesamt horizontale Ausrichtung
der vier Plattenverdichter 15 in einer Ebene. Zweckmäßig ist
es, wenn in dem abschließenden
Arbeitsgang der Traktor 18 mit den Plattenverdichtern 15 voran
die neu profilierte und vorverdichtete Fahrbahn befährt, so
dass die Fahrbahn noch vor dem Traktor durch die Plattenverdichter 15 weiter
verdichtet und gefestigt wird, so dass der Traktor anschließend problemlos über die
Fahrbahn hinwegfahren kann, ohne sie zu beschädigen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insgesamt recht einfach aufgebaut und in der Lage, relativ schnell
und mit wenigen Arbeitsgängen
und wenig Personaleinsatz entsprechende wassergebundene Fahrbahndecken
zu erneuern. Während
die Grundelemente der Vorrichtung an dem Rahmen 1 befestigt sind,
der ggf. auch ein Fahrgestell umfassen und als Selbstfahrer oder
als Anhänger
aus gebildet sein könnte,
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung in
der bevorzugten Variante auch das zugehörige Trägerfahrzeug und die Plattenverdichter 15.
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7 zeigt
eine Draufsicht auf eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Im Unterschied zu der zuvor dargestellten Ausführungsform sind in diesem Fall
an dem Rahmen 1' zwei
Reihen von Reißzähnen 2 versetzt
zueinander angeordnet. Auf die Reißzähne 2 folgen wiederum
schematisch dargestellt zwei Reihen von Mischelementen 5,
wobei selbstverständlich
auch mehr als zwei Reihen von Mischelementen 5 vorgesehen
sein könnten,
ebenso wie auch die Reißzähne 2 in
mehr als zwei Reihen vorgesehen werden könnten oder, wie in der ersten Ausführungsform
dargestellt, in nur einer Reihe. Die Einbaubohle 4 ist
mindestens um eine horizontale Achse 22 schwenkbar, die
quer zur Arbeitsrichtung der Vorrichtung verläuft und ist vorzugsweise auch um
eine weitere Achse 25, die hier auch als „Längsachse” bezeichnet
wird, schwenkbar, welche entlang der Arbeitsrichtung (pfeil 7 in 1)
verläuft.
Ggf. kann auch der ganze Rahmen 1 bzw. 1' um die Achse 25 verschwenkbar
sein, d. h. einschließlich
der Aufreiß-
und Mischwerkzeuge 2 bzw. 5.
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Des
weiteren ist an dem in 7 dargestellten Rahmen 1' noch ein seitliches
Planierschild 31 vorgesehen, das an einer hydraulischen
Schwenk- und Verstellvorrichtung 32 angeordnet ist. Mithilfe
der Verstelleinrichtung 32 kann die Neigung des Schildes 31 relativ
zur Fahrtrichtung eingestellt werden und außerdem kann das Schild 31 beispielsweise
hochgezogen oder hochgeklappt werden, so dass es bei der hier dargestellten
Anordnung oberhalb der Mischwerkzeuge 5 angeordnet ist
und in der Breite nicht mehr über
die übrigen
Teile der Vorrichtung und die Einbaubohle hinausragt. Ansonsten
ist das Schild 31 so angeordnet, dass es bei normaler Arbeitsrichtung,
die der Richtung 7 in 1 entspricht,
Material am Rand des Weges seitwärts
wegschiebt und aus dem Aufnahmebereich des Schildes heraushält. Insbesondere
organisches Material und sonstiges Material, welches sich am Rande
eines Weges angesammelt hat und nicht in die Fahrbahndecke eingemischt werden
soll, kann dadurch seitlich aus dem Aufnahmebereich der Einbaubohle
wieder entfernt werden.
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8 zeigt
eine weitere Variante, die bezüglich
der Aufreißzähne 2,
der Mischwerkzeuge 5, der Einbaubohle 4 und sämtlicher
Verstell- und Hubelemente mit der Ausführungsform nach 7 übereinstimmt.
Anstelle eines seitlichen Schildes 31 ist im Falle der
Ausführungsform
nach 8 jedoch eine Bankettfräse 33 vorgesehen,
welche eine ähnliche Funktion
erfüllt
wie das Schild 31, indem sie unter schneller Rotation Material
am Rand des Weges erfasst und seitlich nach außen wegschleudert. Dabei wird
jedoch das Material nicht nur in den Bereich unmittelbar außerhalb
der Bankettfräse
bewegt, sondern ggf. auch mehrere Meter weit auf angrenzende Flächen, z.
B. ein Feld oder ein Waldstück,
geschleudert. Auch hier ist wiederum eine hydraulische Antriebs-,
Verstell- und Hubeinrichtung 34 vorgesehen, mit
deren Hilfe die Arbeitshöhe
der Bankettfräse
einstellbar ist, die Bankettfräse 33 angetrieben
wird und ggf., soweit sie nicht in Betrieb genommen wird, hochge klappt
werden kann, so dass sie nicht mehr über die Breite der übrigen Vorrichtung,
d. h. insbesondere nicht über
die Breite der Einbaubohle, seitlich hervorsteht.
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In 9 ist
noch eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
bei welcher die Mischwerkzeuge 5' nicht aus pflugscharähnlichen,
in der Draufsicht dreieckigen Mischelementen bestehen, sondern vielmehr
horizontal verlaufen und aus sich im wesentlichen über die
gesamte Breite des Rahmens 12' erstreckenden Platten 5' bestehen, welche
das durch die Reißzähne 2 aufgelockerte
Material nach oben bewegen, wobei aufgrund der Spurrinnen der dazwischen
und daneben liegenden erhöhten
Bereiche der Fahrbahn das so bewegte und umgewälzte Material sich auch seitwärts bewegt
und über
die Wegbreite hinweg durchmischt. Das Material, welches über die
obere Kante der ersten Mischplatte 5' hinwegläuft, gelangt in den Arbeitsbereich einer
zweiten, im wesentlichen identisch aufgebauten Mischplatte 5', wird dort
nochmals aufwärts
bewegt und umgewälzt,
wobei es sich auch wiederum seitwärts bewegt und durchmischt
und gelangt schließlich,
nachdem es auch über
das zweite Schild 5' hinweggeströmt ist,
in den Arbeitsbereich der Einbaubohle 4. Die Platten 5' sind dabei
im Vergleich zu der Einbaubohle 4 bewusst niedrig bzw.
flach gehalten, damit das aufgelockerte und durchmischte Material
darüber
hinwegströmt
und schließlich
von der Einbaubohle erfasst und unter dieser in den Weg eingearbeitet
und verdichtet wird.
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Hinter
der Einbaubohle 4 erkennt man noch ein Stützrad 35,
wobei zweckmäßigerweise
zwei derartige Stützräder 35 nebeneinander
vorgesehen sind, welche über
eine hydraulische Hubeinrichtung 36 höhenverstellbar sind und auf
diese Weise eine Arbeitshöhe
der Einbaubohle 4 relaziv zu den Stützrädern einstellen. Die Einbaubohle
selbst ist ihrerseits über
eine Höhenverstelleinrichtung,
konkret einen hydraulischen Hubzylinder 37, höhenverstellbar, indem
ein die Einbaubohle haltender Träger
um eine Achse 38 verschwenkt wird.
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Zusätzlich ist
die Einbaubohle mithilfe des Hydraulikzylinders 11 und
dem entsprechenden Hubgestänge
um eine senkrecht zur Längsachse 25 verlaufende,
horizontale Achse 22 verschwenkbar.
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Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Dies gilt auch für
etwaige Merkmalskombinationen innerhalb irgend eines der abhängigen Patentansprüche. Auf
die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen wird
hier nur der Kürze
und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.