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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Laderaumabdeckung mit einem
formstabilen Gehäuse, in welchem ein flexibles Flächengebilde,
insbesondere ein Ladegutsicherungsnetz, aufrollbar gelagert ist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem
ein mit einer derartigen Laderaumabdeckung ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Aus
der
DE 20 2006
018 470 U1 ist eine gattungsgemäße Laderaumabdeckung
für ein Kraftfahrzeug bekannt, die ein flexibles Flächengebilde
zum Rückhalten von Ladegut umfasst, ebenso wie eine formstabile
Gehäuseeinheit, die in laderaumseitigen Halterung lösbar
gehalten ist. Dabei sind Mittel zum Überführen
der Gehäuseeinheit in eine mit den laderaumseitigen Halterungen
formschlüssige Sicherungsposition abhängig von
einer auf das Flächengebilde wirkende Zug- oder Biegebelastung
vorgesehen. Bei einer Belastung, beispielsweise bei einem Unfall,
wird die Gehäuseeinheit der Laderaumabdeckung zwangsläufig
in die mit den laderaumseitigen Halterungen formschlüssig
verriegelte Sicherungsposition überführt. Die
formschlüssige Verbindung der Gehäuseeinheit mit
den laderaumseitigen Halterungen ist dabei ausschließlich
für den Fall vorgesehen, wenn diese durch hineingeschleudertes
Ladegut belastet wird. In allen anderen Fällen, kann die Gehäuseeinheit
der Laderaumabdeckung einfach im Bereich der laderaumseitigen Halterungen
eingesetzt bzw. aus diesen entnommen werden.
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Insbesondere
bei Kraftfahrzeugen mit relativ niedrigen Laderäumen, wie
beispielsweise Sportwagen, kann es bei Unfällen dazu kommen,
dass das im Laderaum transportierte Ladegut gegen die Laderaumabdeckung
drückt und diese gegebenenfalls aus den laderaumseitigen
Verankerungen reißt. Dies hat zur Folge, dass in diesem
Fall nicht nur das Ladegut, sondern zusätzlich auch noch
die Laderaumabdeckung frei beweglich und dadurch ungesichert sind.
Besonders bei schweren Unfällen kann es durch herumfliegende
Ladeguteile bzw. eine umherschleudernde Laderaumabdeckung zu zusätzlichen Verletzungsrisiken
kommen.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem,
für eine gattungsgemäße Laderaumabdeckung
eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche insbesondere
bei Unfällen einen verbesserten, das heißt erhöhten,
Insassenschutz bietet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstände der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine an sich bekannte
Laderaumabdeckung derart in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs
zu verankern, dass sich diese bei einem Unfall, das heißt
bei nach vorne schleuderndem Ladegut um ihre Längsachse
verdrehen kann und dabei nicht aus den laderaumseitigen Halterungen
löst. Dies ist insbesondere bei Sportwagen von großem Vorteil,
da diese üblicherweise über lediglich sehr niedrige
Laderäume verfügen und daher auch ausschließlich
niedriges Ladegut transportieren können. Ein derartiges
niedriges Ladegut können beispielsweise Getränkekisten
sein. Bei einem Crash des mit der erfindungsgemäßen
Laderaumabdeckung ausgestatteten Kraftfahrzeuges wird somit das
Ladegut, beispielsweise die Getränkekisten, nach vorne
in Richtung der Rücksitzlehnen geschleudert, wobei sie zunächst
von der Laderaumabdeckung gehalten werden. Ist die beim Crash auftretende
Verzögerung jedoch zu groß, so bewirken die weiter
nach vorne drängenden Getränkekisten ein sich
um die Längsachse Verdrehen der Laderaumabdeckung, wobei gleichzeitig
das Ladegut, respektive die Getränkekisten, unter der Laderaumabdeckung
eingeklemmt werden. In dieser Position ist die Laderaumabdeckung
weiterhin fest über die längsendseitigen Halteeinrichtungen
mit laderaumseitigen Halterungen verbunden und bewirkt dadurch eine
Fixierung des nach vorne drängenden Ladeguts. Gleichzeitig
stößt das Ladegut bei einer weiteren Verzögerung
an einer Rückseite einer Rücksitzlehne an und
ist in diesem Fall an drei Seiten, nämlich von oben von
der Laderaumabdeckung, von vorne von der Rückseite der Rücksitzlehne
und von unten von einem Boden des Laderaums eingeklemmt. Ein unkontrolliertes
und damit äußerst gefährliches Umherschleudern
des Laderaums, kann somit in zumindest manchen Fällen wirkungsvoll
unterbunden werden, wobei ein Insassenschutz eines mit der erfindungsgemäßen
Laderaumabdeckung ausgestatteten Kraftfahrzeuges deutlich verbessert
werden kann. Das Verdrehen der Laderaumabdeckung um deren Längsachse
erfordert dabei einen vordefinierten Kraftaufwand, so dass auch
hierdurch Aufprallenergie absorbiert werden kann. Gleichzeitig sind
die längsendseitig der Laderaumabdeckung angeordnete Halteeinrichtungen so
ausgebildet, dass sie auch unter größten Belastungen,
fest mit den laderaumseitigen Halterungen, beispielsweise Haltebolzen,
verbunden bleiben. Hierdurch kann ein ungewolltes sich Lösen
der Laderaumabdeckung von den laderaumseitigen Halterungen unterbunden
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung, weist zumindest eine Halteeinrichtung einen federbeaufschlagten
Verriegelungsmechanismus auf, welcher im verriegelten Zustand einen
laderaumseitigen Haltebolzen fest umgreift. Ein derartiger Verriegelungsmechanismus
kann beispielsweise federbeaufschlagte Verriegelungszangen aufweisen,
zwischen welchen der laderaumseitige Haltebolzen in verriegeltem
Zustand eingeklemmt ist. Zum Entriegeln der beiden Verriegelungszangen,
müssen diese entgegen der Federvorspannung aufgespreizt
werden, was beispielsweise mittels eines von einem Laderaum aus
leicht zugänglichen Entriegelungshebel möglich
ist. Ein derartiger federbeaufschlagter Verriegelungsmechanismus
ist daher selbstsichernd, das heißt er befindet sich üblicherweise
in seiner Schließstellung und benötigt zum Öffnen
eine entsprechende Öffnungskraft. Insbesondere bei sicherheitsrelevanten
Baukomponenten, sind derartige mechanische Sicherungen auch bereits
heute schon bekannten elektronischen Sicherungen deutlich überlegen,
da sie beispielsweise nicht von einer elektrischen Energiezufuhr
abhängig sind. Zweckmäßig ist an einem
Rahmen des Verriegelungsmechanismus ein abstehender Arm angeordnet,
an welchem ein Verbindungsglied mit zumindest zwei mäanderförmig ausgebildeten
und am Gehäuse der Laderaumabdeckung in Gehäuselängsrichtung
verstellbar gelagerten Verbindungsarme angeordnet sind. Durch die mäanderförmige Ausbildung
der Verbindungsarme, lassen sich diese bei einem Crash des Kraftfahrzeuges
energieabsorbierend plastisch in die Länge ziehen, wodurch
Aufprallenergie in Deformationsenergie umgewandelt werden kann.
Gleichzeitig lassen sich derartige mäanderförmig
ausgebildete Verbindungsarme kostengünstig und einfach,
beispielsweise als Blechstanzteil, ausbilden, so dass deren Einsatz
keine erhöhte Kosten verursacht. Auch ermöglicht
eine derartige mäanderförmige Ausbildung der Verbindungsarme
ein Verdrehen derselben, wodurch die Verdrehung der Laderaumabdeckung
um deren Längsachse und damit ein Einklemmen eines Ladeguts
unter der Laderaumabdeckung im Crashfall ermöglicht wird.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch
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1a einen
Ausschnitt aus einem Laderaum eines Kraftfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen
Laderaumabdeckung,
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1b eine
Darstellung wie in 1a, jedoch mit einem aufgrund
eines Crashs verschobenen Ladeguts,
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2 eine
Detaildarstellung einer längsendseitigen Halteeinrichtung
mit einem Verriegelungsmechanismus,
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3 eine
Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus,
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4 unterschiedliche
Ansichten auf die Halteeinrichtungen der erfindungsgemäßen
Laderaumabdeckung.
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Entsprechend
den 1a und 1b, weist ein Laderaum 1 eines
im übrigen nicht dargestellten Kraftfahrzeuges eine erfindungsgemäße
Laderaumabdeckung 2 auf. Die Laderaumabdeckung 2 ist dabei
mit Abstand zu einer Rückseite 3 einer Sitzlehne 4 gezeichnet,
wobei durchaus denkbar ist, dass die Laderaumabdeckung 2 direkt
an die Rückseite 3 der (Rück-)sitzlehne 4 angrenzt.
Die Laderaumabdeckung 2 weist üblicherweise ein
formstabiles Gehäuse 5 mit längsendseitig
angeordneten Halteeinrichtungen 6 (vgl. 2 bis 4)
auf, über welche sie mit laderaumseitigen Halterungen verbunden
ist. Zur Abdeckung des Laderaums 1 weist die Laderaumabdeckung 2 üblicherweise
ein ausziehbares flexibles Flächegebilde 8, insbesondere
ein Ladegutsicherungsnetz, auf, mit welchem der Laderaum 1 und
insbesondere in diesem verstautes Ladegut 7 abdeckbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Laderaumabdeckung 2 ist
nun so ausgebildet, dass sei bei einem Crash, wie dies beispielsweise
in 1b dargestellt ist, einerseits zuverlässig
in den laderaumseitigen Halterungen gehalten ist und andererseits
ein energieabsorbierendes Verdrehen um deren Längsachse 9 ermöglicht.
Betrachtet man somit die 1b, so wird das
Ladegut 7 im Falle eines Unfalls in Fahrrichtung 10 nach
vorne in Richtung der Rückseite 3 der Rücksitzlehne 4 verstellt,
wobei es jedoch, je nach Höhe unter der Laderaumabdeckung 2 unter
einer Verdrehung derselben hindurchgleitet. Die Verdrehung der Laderaumabdeckung 2 erfolgt
dabei unter einer Deformationskraft und ist somit energieabsorbierend. Ein
Ende der Verstellbewegung des Ladeguts 7 ist dabei durch
ein Einklemmen des Ladegutes 7 von der Laderaumabdeckung 2,
der Rückseite 3 der Rücksitzlehne 4 und
einem Laderaumboden 11 gekennzeichnet. Das Ladegut 7 ist
somit an drei Seiten eingeklemmt und dadurch nicht mehr in der Lage,
unkontrolliert durch den Laderaum 1, und insbesondere über
ein kopfseitiges Ende der Rücksitzlehne 4 in einen
Fahrgastraum zu schleudern. Zugleich bewirkt die erfindungsgemäße
Laderaumabdeckung 2, dass diese trotz einer Verformung,
nämlich einer Verdrehung um deren Längsachse 9,
sicher in den laderaumseitigen Halterungen gehalten ist und dadurch ebenfalls
nicht unkontrolliert im Laderaum 2 oder in einem in Fahrtrichtung 10 davor
liegenden Fahrgastraum, umherschleudern kann.
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Zur
Halterung der Laderaumabdeckung 2 weist diese – wie
oben erwähnt – längsendseitige Halteeinrichtung 6 auf,
die wiederum einen Verriegelungsmechanismus 12 umfassen,
welcher im verriegelten Zustand einen nicht gezeigten laderaumseitigen
Haltebolzen fest umgreift. Gemäß der 3 ist dabei
eine Explosionsdarstellung des Verriegelungsmechanismus 12 gezeigt,
bei welcher erkennbar ist, dass der Verriegelungsmechanismus 12 zwei
federbeaufschlagte Verriegelungszangen 13, nämlich
eine obere Verriegelungszange 13 sowie eine untere Verriegelungszange 13' umfasst,
welche in verriegeltem Zustand den laderaumseitigen Haltebolzen
zwischen sich einklemmen. Die beiden Verriegelungszangen 13 und 13' sind
dabei über ein einsames Federelement 14 in deren
Schließrichtung federbeaufschlagt und drehbar an einem
käfigartigen und formstabilen Rahmen 15 gelagert
(vgl. 2), der insbesondere aus Stahl ausgebildet sein
kann. Des weiteren umfasst der Verriegelungsmechanismus 12 einen
keilartigen Sicherungshebel 16, welcher über ein
Federelement 14' mit einem Keilelement 17 zwischen
die beiden Verriegelungszangen 13 und 13' vorgespannt ist.
Zur Verankerung der Halteeinrichtung 6 an dem laderaumseitigen
Haltebolzen, wird dieser durch eine schlüssellochartige Öffnung 18 hindurch
unter Wegdrücken des Sicherungshebels 16 und Aufspreizen der
beiden Verriegelungszangen 13, 13' eingedrückt. Der
Sicherungshebel 16 ist dabei drehbar an einem Lagerelement 19 gelagert.
Sowohl das Lagerelement 19 als auch der Sicherungshebel 16 können
beispielsweise aus Kunststoff ausgebildet sein.
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Wie
der 2 zu entnehmen ist, weist der Rahmen 15 einen
abstehenden Arm 20 auf, an welchem ein Verbindungsglied 21 zur
Anbindung des Gehäuses 5 Laderaumabdeckung 2 angeordnet
ist. Das Verbindungsglied 21 seinerseits weist zumindest zwei
mäanderförmig ausgebildete und am Gehäuse 5 der
Laderaumabdeckung 2 in Gehäuselängsrichtung 9 verstellbar
gelagerte Verbindungsarme 22 auf. Bei der Darstellung gemäß der 2 sind
insgesamt drei mäanderförmig ausgebildete Verbindungsarme 22 vorgesehen.
Der dem Arm 20 des Rahmens 15 abgewandte Teil
der Verbindungsarme 22 ist dabei in einer Längsnut 23 an
der Laderaumabdeckung 2 geführt, so dass sich
bei einem Crash eine Relativbewegung zwischen den Verbindungsarmen 22 und
der Laderaumabdeckung 2 ergeben kann. Eine derartige Längsbewegung
ebenso wie eine Verdrehung der Laderaumabdeckung 2 um deren
Längsachse 9, kann dabei unter einem energieabsorbierenden
Deformieren der mäanderförmigen Verbindungsarme 22 erfolgen.
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Gemäß der 4 ist
erkennbar, dass der Verriegelungsmechanismus 12 einen,
am Rahmen 15 geführten und vom Laderaum 1 aus
betätigbaren Entriegelungshebel 24 aufweist, welcher
beim Entriegeln mit einem Keilelement 17' die beiden Verriegelungszangen 13 und 13' auseinanderdrückt
und so den dazwischen eingeklemmten Haltebolzen freigibt.
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Generell
ist es mit der erfindungsgemäßen Laderaumabdeckung 2 möglich,
im Crashfall eine permanente Verankerung mit den laderaumseitigen Halterungen
sicherzustellen und darüber hinaus eine Rotation der Laderaumabdeckung 2 um
deren Längsachse 9 zu ermöglichen, bei
welcher aufgrund der Deformation der Verbindungsarme 22 Energie absorbiert
wird und gleichzeitig das in Fahrtrichtung 10 nach vorne
rutschende Ladegut 7 unter der Laderaumabdeckung 2 eingeklemmt
werden kann, so dass dieses nicht mehr unkontrolliert im Laderaum 1 umherschleudern
kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006018470
U1 [0002]