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Die
vorliegende Erfindung betrifft Motorradständer und elektronische Sperren
für die
Verwendung in Verbindung mit denselben. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein intelligentes Steuersystem zum wahlweisen Abschalten
oder Verhindern des Startens eines Motors auf der Basis einer Betriebsbedingung
eines Motorrads.
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In
einer Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Motorrad an, das einen Rahmen, einen Motor,
der an dem Rahmen montiert ist, und einen Ständer umfasst, der zwischen
einer ausgefahrenen Position, in der sich der Ständer nach außen erstreckt
und verwendet werden kann, um das Motorrad zu stützen, und einer eingefahrenen
Position, in der der Ständer nach
innen zurückgezogen
ist, bewegt werden kann. Das Motorrad umfasst weiterhin einen Sensor,
der betrieben werden kann, um ein Ständersignal zu erzeugen, das
die Position des Seitenständers
angibt, sowie eine Steuereinrichtung, die elektrisch mit dem Sensor
verbunden ist, um das Ständersignal
zu empfangen. Die Steuereinrichtung ist programmiert, um den Betrieb
des Motors auf der Basis des Ständersignals
während
einer ersten Betriebsbedingung des Motorrads zu verhindern, und
ist weiterhin programmiert, um das Laufen des Motors während einer zweiten
Betriebsbedingung des Motorrads unabhängig von dem Ständersignal
zu gestatten.
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In
einer anderen Ausführungsform
gibt die Erfindung eine Sperrschaltung für ein Motorrad an, das umfasst:
einen Rahmen, einen Motor, der an dem Rahmen montiert ist, ein Getriebe,
das mit dem Motor gekoppelt ist, und einen Ständer, der zwischen einer ausgefahrenen
Position zum Stützen
des Motorrads und einer eingefahrenen Position bewegt werden kann.
Die Sperrschaltung umfasst einen Sensor, der betrieben werden kann,
um ein Ständersignal
zu erzeugen, das die Position des Ständers angibt, sowie eine Steuereinrichtung,
die elektrisch mit dem Sensor verbunden ist, um das Signal zu empfangen.
Die Steuereinrichtung ist programmiert, um einen Betrieb des Motors
auf der Basis des Ständersignals
während
einer ersten Betriebsbedingung des Motorrads zu verhindern, und
ist weiterhin programmiert, um ein Laufen des Motors während einer zweiten
Betriebsbedingung des Motorrads unabhängig von dem Ständersignal
zu gestatten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gibt die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Motorrads an,
das umfasst: einen Motor, ein Getriebe und einen Ständer, der
das Motorrad in einer ausgefahrenen Position stützt und zu einer eingefahrenen
Position bewegt werden kann. Das Verfahren umfasst das Erfassen
der Position des Ständers
und das Erfassen einer Betriebsbedingung des Motorrads. Der Betrieb des
Motors wird auf der Basis der erfassten Position des Ständers verhindert,
wenn sich das Motorrad in einer ersten Betriebsbedingung befindet.
Der Motor kann unabhängig
von der Position des Ständers
betrieben werden, wenn sich das Motorrad in einer zweiten Betriebsbedingung
befindet.
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Andere
Aspekte der Erfindung werden durch die folgende ausführliche
Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen verdeutlicht.
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1 ist
eine Seitenansicht eines Motorrads mit einem Seitenständer und
einer Ständersperrschaltung
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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2 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
des Seitenständers
des Motorrads von 1 in der ausgefahrenen Position.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht des Seitenständers des Motorrads von 1 in
der eingefahrenen Position.
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4 ist
ein schematisches Diagramm der Ständersperrschaltung.
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5 ist
ein Flussdiagramm, das die Logikzustände und Ereignisse in der Ständersperrschaltung
zeigt.
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Bevor
verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung im Detail erläutert
werden, soll darauf hingewiesen werden, dass die Erfindung in ihrer
Anwendung nicht auf die Details des Aufbaus und der Anordnung der
Komponenten beschränkt
sind, die in der folgenden Beschreibung beschrieben oder in den beigefügten Zeichnungen
gezeigt sind. Die Erfindung kann durch andere Ausführungsformen
realisiert und auf verschiedene Weise realisiert werden. Weiterhin ist
zu beachten, dass die hier verwendete Terminologie beispielhaft
beschreibend und nicht einschränkend
aufzufassen ist. Wenn die Wörter „enthalten", „umfassen" oder „aufweisen" verwendet werden,
ist darunter zu verstehen, dass nicht nur die danach aufgelisteten
Einheiten, sondern zusätzlich
auch entsprechende Äquivalente
und weitere Einheiten vorhanden sein können. Soweit nicht eigens spezifiziert, sind
die Wörter „montiert", „verbunden", „gehalten" und „gekoppelt" sowie alle Variationen
derselben in einem breiten Sinn zu verstehen, wobei es sich um direkte
und indirekte Montagen, Verbindungen, Halterungen und Kopplungen
handeln kann. Weiterhin sind die Wörter „verbunden" und „gekoppelt" in ihrer Bedeutung nicht auf physikalische
oder mechanische Verbindungen oder Kopplungen beschränkt.
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1 zeigt
ein Motorrad 10, das einen Rahmen 14, ein Vorderrad 18,
ein Hinterrad 22 und einen Motor 26 umfasst. Das
Motorrad 10 umfasst weiterhin einen Seitenständer 30 zum
Stützen
des Motorrads 10 in einer aufrechten Position während der
Zeiten, in denen das Motorrad nicht verwendet wird. In anderen Ausführungsformen
ist ein zentraler Ständer (nicht
gezeigt) an dem Motorrad 10 zusätzlich oder anstelle des Seitenständers 30 vorgesehen.
Der gezeigte Seitenständer 30 ist
an dem Rahmen 14 für eine
Schwenkbewegung zwischen einer ausgefahrenen (d. h. „unteren") und einer eingefahrenen
(d. h. „oberen") Position befestigt.
Eine Feder 32 ist mit dem Seitenständer 30 und dem Rahmen 14 derart gekoppelt,
dass der Seitenständer 30 durch
die Feder zu der ausgefahrenen oder der eingefahrenen Position vorgespannt
werden kann. In der eingefahrenen Position stößt der Seitenständer 30 gegen
einen elastischen Stopp 33 an dem Rahmen 14.
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Wie
in 2 und 3 gezeigt, umfasst das Motorrad 10 einen
Ständerpositionssensor 34 in
der Nähe
des Seitenständers 30.
Der Ständerpositionssensor 34 ist
konfiguriert, um die Position des Seitenständers 30 zu erfassen
und ein entsprechendes Signals (z. B. ein elektrisches Signal) auszugeben.
Der Seitenständer 30 ist
mit einem vorstehenden Flanschteil 38 ausgebildet, der
direkt vor dem Ständerpositionssensor 34 positioniert
werden kann, wenn sich der Seitenständer 30 in der eingefahrenen Position
befindet.
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Wenn
der Seitenständer 30 ausgefahrene ist,
ist der Flanschteil 38 aus der aktiven Erfassungszone des
Ständerpositionssensors 34 entfernt.
Wenn sich also der Seitenständer 30 in
der eingefahrenen Position befindet, erfasst der Ständerpositionssensor 34 das
Vorhandensein des Flanschteils 38, und wenn sich der Seitenständer 30 in
der ausgefahrenen Position befindet, erfasst der Ständerpositionssensor 34 die
Abwesenheit des Flanschteils 38. In alternativen Ausführungsformen
ist der Seitenständer 30 ohne den
Flanschteil 38 ausgebildet und für eine andersartige Interaktion
mit dem Ständerpositionssensor 34 konfiguriert.
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Der
Ständerpositionssensor 34 ist
ein Hall-Effekt-Sensor, der betrieben wird, um das Vorhandensein
des Seitenständers 30 in
der eingefahrenen Position zu erfassen, indem er einen Magnet oder
ein eisenhaltiges Material des Seitenständers 30 erfasst.
Der Ständerpositionssensor 34 erfasst wenigstens
zwei Bedingungen: den Seitenständer 30 in
der eingefahrenen Position und die Entfernung des Seitenständers 30 aus
der eingefahrenen Position (wenn der Seitenständer 30 ausgefahren
ist oder wenigstens teilweise aus der eingefahrenen Position heraus
bewegt ist). Der Ständerpositionssensor 34 sendet
ein Signal zu der Position des Seitenständers 30 zu einer
Steuereinrichtung wie etwa einem Motorsteuermodul 42 (4)
des Motorrads 10. In alternativen Ausführungsformen umfasst der Ständerpositionssensor 34 einen
Ultraschallsensor, einen optischen Sensor, einen mechanischen Schalter
(z. B. einen Drehschalter), ein Potentiometer usw., wobei der Ständerpositionssensor 34 konfiguriert
sein kann, um ein Signal zu der Position des Seitenständers 30 einschließlich der
Positionen zwischen der eingefahrenen und der ausgefahrenen Position
auszugeben. Entsprechend sieht das Motorsteuermodul 42 eine zuverlässige, schnell
reagierende Steuerung vor, wobei jedoch auch eine beliebige andere
zentrale Berechnungseinrichtung (z. B. eine analoge Schaltung, eine
PLA, ein Zustandsautomat oder ein Mikroprozessor) in Kombination
mit oder an Stelle von dem Motorsteuermodul 42 verwendet
werden kann. Der Einfachheit halber nehmen die folgende Beschreibung
und die Figuren auf das Motorsteuermodul 42 Bezug.
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Der
Ständerpositionssensor 34 und
das Motorsteuermodul 42 sind Teil einer in 4 gezeigten Ständersperrschaltung 43.
Die Ständersperrschaltung 43 umfasst
weiterhin einen neutralen Schalter oder einen Getriebepositionssensor 44,
der ein Signal „TRANS" an das Motorsteuermodul 42 sendet, um
den Getriebezustand des Motorrads 10 anzugeben (wenigstens
zwischen dem neutralen und dem nicht-neutralen, d. h. in Eingriff
befindlichen Zustand zu unterscheiden). Das Motorrad 10 umfasst
weiterhin einen Geschwindigkeitssensor 45 als Teil der Ständersperrschaltung 43.
Der Geschwindigkeitssensor 45 sendet ein Signal „VEHSP" an das Motorsteuermodul 42,
um die Geschwindigkeit des Motors anzugeben. Das Motorsteuermodul 42 überwacht weiterhin
den Zustand eines Laufen/Stopp-Schalters bzw. Notausschalters 49.
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4 zeigt
einen Teil der Ständersperrschaltung 43 einschließlich des
Motorsteuermoduls 42, eines Armaturenbretts und eines Blinkermoduls
(TSM) 50. Das Blinkermodul 50 steuert den Betrieb
der Motorradblinker und leitet ein Signal „TRANS" von dem Getriebepositionssensor 44 über einen
oder mehrere Signalkommunikationsdrähte wie etwa ein serielles Datenkabel oder
einen „Bus" 54 zu dem
Motorsteuermodul 42. Alternativ hierzu umgeht das Signal „TRANS" das Blinkermodul 50 und
den Bus 54 und wird statt dessen direkt zu dem Motorsteuermodul 42 geleitet.
Der Notausschalter 49 sendet ein Signal „RUN/STOP" zu dem Motorsteuermodul 42,
um seine Position, d. h. Starten/Laufen oder Aus, anzugeben. Wenn
der Motor 26 läuft
und entweder der Notausschalter 49 von der Start-/Laufposition
zu der Aus-Position versetzt wird oder ein Zündungsschalter 52 von
einer „Ein"-Position zu einer „Aus"–Position versetzt wird, setzt
das Motorsteuermodul 42 den normalen Betrieb der Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 56 und
der Zündungsspule 57 aus,
um den Betrieb des Motors 26 zu stoppen. Unter bestimmten
Umständen
wird wie weiter unten erläutert
ein Signal „STAND" von dem Ständerpositionssensor 34 zu dem
Motorsteuermodul 42 gegeben, woraufhin das Motorsteuermodul 42 ein
Stoppen des Motors 26 veranlasst. Das Armaturenbrett 46 umfasst
eine Anzeige wie etwa ein Meldungsdisplay 56, das den Fahrer in Übereinstimmung
mit weiter untern erläuterten
Parametern unter anderem wahlweise über den Status der Ständersperrschaltung
informiert.
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5 ist
ein logisches Diagramm, das die Funktion der Ständersperrschaltung 43 zeigt,
wenn diese über
einen bestimmten Bereich von Bedingungen mit dem Motorrad 10 interagiert.
Die Logikzustände
in den Blöcken 100, 102 und 104 geben
drei Zustände
an, die vor dem Starten des Motors 26 auftreten können. In
dem durch den Kasten 100 wiedergegebenen ersten Zustand
befindet sich der Notausschalter 49 von 4 in
der Start/Laufen-Position und ist der Seitenständer 30 eingefahren.
Der Zündungsschalter 52 befindet
sich in der „Ein"-Position. Der Bus 54 ist
im Takt und kommuniziert korrekt mit dem Motorsteuermodul 42,
wie durch das Signal „BUS" wiedergegeben. Das
Motorsteuermodul 42 ist programmiert, damit der Motor 26,
wenn die Starttaste gedrückt
wird, unabhängig
von den Signalen „TRANS" und „VEHSP" gestartet werden
kann (d. h. die Ständersperrschaltung 43 einen
Start des Motors 26 nicht auf der Basis des Getriebezustands
oder der Fahrzeuggeschwindigkeit verhindert). Wenn die Starttaste
aus dem Zustand von Block 100 gedrückt wird, wird der Motor 26 gestartet
(sofern nicht ein anderes System des Motorrads einen Start verhindert) und
geht das Motorrad 10 zu dem Zustand von Block 106 über.
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Aus
Block 106 wird das Motorrad 10 für ein Starten
freigegeben, weil die Ständersperre „inaktiv" ist (d. h. die Ständersperre
den Betrieb des Motors 26 nicht verhindert). Die Ständersperre
ist immer inaktiv, wenn der Seitenständer 30 eingefahren
ist und das Signal von dem Ständerpositionssensor 34 dies
für das
Motorsteuermodul 42 angibt. Wenn also der Fahrer das Getriebe
ein Eingriff bringt, kann das Motor 10 betrieben und normal
gefahren werden, wie durch Block 108 angegeben.
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Wenn
der Fahrer während
des Betriebs des Motorrads 10 (aus Block 108 von 5)
die Kupplung löst,
ohne das Getriebe zu neutral zu schalten, und dann das Motorrad 10 stoppt
und den Seitenständer 30 zu
der ausgefahrenen Position versetzt (oder der Seitenständer 30 wenigstens
so weit aus der eingefahrenen Position bewegt wird, dass er durch
den Ständerpositionssensor 34 als
entfernt erfasst wird), tritt eine Sperrverletzung auf, die durch Block 110 von 5 wiedergegeben
wird. Weil der Seitenständer 30 ausgefahren
wird, während
das Getriebe in Eingriff ist (d. h. sich nicht in dem neutralen
Zustand befindet, obwohl die Kupplung gelöst ist) und das Motorrad 10 gestoppt
ist, ist das Motorsteuermodul 42 programmiert, um den Motor 26 abzuschalten
und die Sperrverletzung über
das Armaturenbrett 46 an den Fahrer zu melden, etwa durch eine
Textmeldung „SIDE
STAND" auf dem Meldungsdisplay 58.
Dadurch wird ein Betrieb des Motors 26 verhindert. Wenn
hier davon gesprochen wird, dass der Betrieb des Motors 26 „verhindert" wird, bedeutet dies,
dass der Motor 26 aus einer Laufbedingung gestoppt wird
und ein erneutes Starten des Motors 26 aus einem Stopp-
oder Ruhezustand verhindert wird.
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Der
Zustand, in dem das Getriebe in Eingriff ist und das Motorrad 10 gestoppt
ist, wird hier als erste Betriebsbedingung des Motorrads 10 bezeichnet. Wenn
der Seitenständer 30 durch
den Ständerpositionssensor 34 während der
ersten Betriebsbedingung des Motorrads 10 als ausgefahren
erfasst wird, tritt eine Sperrverletzung auf. Das Motorrad 10 befindet sich
in einer anderen Betriebsbedingung als der ersten Betriebsbedingung,
wenn das Motorrad nicht gestoppt ist und/oder sich das Getriebe
in dem neutralen Zustand befindet. Das Motorsteuermodul 42 ist programmiert,
um die Betriebsbedingung des Motorrads 10 zu überwachen
und zu analysieren und einen Betrieb des Motors 26 zu verhindern
(z. B. durch die Steuerung der Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 56 und
die Zündungsspule 57),
wenn eine Sperrverletzung auftritt.
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Für die Zwecke
der Erfindung wird ein Signal „VEHSPD", das eine Geschwindigkeit
bei oder unter einem vorbestimmten oberen Schwellwert wie etwa 15
km/h angibt, ebenfalls als eine „angehaltene” Bedingung
des Motorrads 10 betrachtet, wobei die Ständersperrschaltung 43 darauf
so reagiert, also ob das Motorrad 10 vollständig steht.
In anderen Ausführungsformen
betrachtet die Ständersperrschaltung 43 das
Motorrad 10 als angehalten, wenn das Signal „VEHSPD" bei oder unter einem
anderen vorbestimmten oberen Schwellwert wie etwa 20 km/h oder 0
km/h liegt.
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Der
Zustand des Getriebes wird nicht notwendigerweise dadurch beeinflusst,
ob eine Kupplung des Motorrads 10 gelöst wird oder nicht. Zum Beispiel
kann sich das Getriebe in dem neutralen Zustand befinden, wenn die
Kupplung verbunden ist, d. h. wenn der Motor 26 und das
Getriebe verbunden sind. Umgekehrt kann sich das Getriebe auch dann
in dem nichtneutralen Zustand, d. h. „ein Eingriff" befinden, wenn die
Kupplung gelöst
ist. In alternativen Ausführungsformen
gibt das Signal „TRANS" an, ob der Motor 26 antreibend
mit dem Hinterrad 22 verbunden ist oder nicht, wobei das
zu dem Motorsteuermodul 42 gesendete Signal von dem Zustand
des Getriebes und/oder dem Zustand der Kupplung des Motorrads 10 abhängt. In
derartigen Ausführungsformen
kann ein zusätzlicher
Sensor verwendet werden, um den Zustand der Kupplung zu überwachen.
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Im
Folgenden sollen die Vor-Betriebszuständen weiter erläutert werden.
Der zweite Startzustand ist in Block 102 gezeigt. In diesem
Zustand befindet sich der Notausschalter 49 von 4 in
der Start/Laufen-Position, ist der Seitenständer 30 ausgefahren,
ist das Getriebe neutral und ist das Motorrad 10 angehalten
(d. h. die Geschwindigkeit ist bei oder unter dem vorbestimmten
Schwellwert). Der Zündungsschalter 52 befindet sich
in der „Ein"-Position. Der Bus 54 ist
im Tank und kommuniziert korrekt mit dem Motorsteuermodul 42.
Wenn die Starttaste gedrückt
wird, startet der Motor 26 und die Ständersperrschaltung 43 tritt
in den schwebenden Sperrzustand von Block 112 ein (d. h.
das Motorrad 10 ist nicht für einen Start bereit). Wenn
der Seitenständer 30 zu
der eingefahrenen Position gehoben wird und dann das Getriebe in
Eingriff gebracht wird, wird das Motorrad 10 in Betrieb
gesetzt (von Block 112 zu Block 106 zu Block 108).
Wenn jedoch das Getriebe in Eingriff gebracht wird, ohne dass zuvor
der Seitenständer 30 gehoben
wurde, verursacht dies eine Sperrverletzung (Block 110),
wobei der Motor 26 automatisch ausgeschaltet wird.
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Der
dritte Vor-Betriebszustand ist in Block 104 gezeigt. In
diesem Startzustand befindet sich der Notausschalter 49 von 4 in
der Start/Laufen-Position, ist der Seitenständer 30 ausgefahren,
ist das Getriebe in Eingriff und ist das Motorrad 10 angehalten
(d. h. die Geschwindigkeit liegt bei oder unter dem vorbestimmten
Schwellwert). Der Zündungsschalter 52 befindet
sich in der „Ein"-Position. Der Bus 54 ist
im Takt und kommuniziert korrekt mit dem Motorsteuermodul 42.
Weil der Seitenständer 30 ausgefahren
ist, das Getriebe in Eingriff ist und das Motorrad 10 angehalten
ist, wird ein Starten des Motors 26 verhindert, wenn die
Starttaste gedrückt
wird. In einigen Ausführungsformen
startet der Motor 26, wird aber dann unmittelbar ausgeschaltet.
Wie bei den anderen Abfolgen von Ereignissen, die eine Sperrverletzung
in der Ständersperrschaltung 43 zur Folge
haben, wird durch das Verhindern des Motorbetriebs verhindert, dass
der Fahrer das Motorrad 10 mit ausgefahrenem Seitenständer 30 startet.
Die Sperre sorgt dafür,
dass der Fahrer in der richtigen Reihenfolge zuerst den Seitenständer 30 hebt,
bevor er dann den Motor 26 startet oder zumindest das Getriebe
in Eingriff bringt. Weil ein teilweise ausgefahrener Seitenständer 30 eine
Sperrverletzung verursacht, wird der Fahrer dazu veranlasst, den
Seitenständer 30 entsprechend
zu warten.
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Während des
normalen Betriebs des Motorrads 10 (ab Block 108 in 5)
kann der Fahrer das Motorrad 10 anhalten und das Getriebe
zu neutral schalten, bevor er den Seitenständer 30 ausfährt. Unter
dieser Bedingung läuft
der Motor 26 weiter und tritt die Ständersperrschaltung 43 in
den Zustand von Block 112 ein, in dem der Sperrstatus „schwebt". Weil das Motorrad 10 angehalten
ist und der Seitenständer 30 nicht
eingezogen ist, schweben eine Sperrverletzung (Block 110)
und ein Ausschalten des Motors, sollte das Getriebe nicht von neutral
in einen Eingriff geschaltet werden. Wenn das Getriebe aus Block 112 in
einen Eingriff geschaltet wird, wird das Motorrad 10 wie
oben erläutert
in die erste Betriebsbedingung versetzt, in der ein Motorbetrieb
in Abhängigkeit von
der Position des Seitenständers 30 verhindert wird.
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Von
Block 112 wird das Motorrad 10 zu dem normalen
Betrieb zurückgeführt, indem
zuerst der Seitenständer 30 gehoben
wird (die Ständersperrschaltung 43 zu
dem Zustand von Block 106 versetzt wird) und dann das Getriebe
in Eingriff gebracht wird (zu dem Zustand von Block 108 versetzt
wird). Der Motor 26 kann jederzeit aus dem Zustand von
Block 108 absichtlich durch den Fahrer ausgeschaltet werden,
indem dieser den Zündungsschalter 52 wie
unten in 5 angegeben zu der „Aus"-Position versetzt.
Der Fahrer kann auch den Notausschalter 49 von der Start/Laufen-Position
zu der Aus- Position (nicht
in 5 gezeigt) schalten, wenn er den Betrieb des Motors 26 absichtlich
stoppen möchte.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft die intelligente Funktion
der Ständersperrschaltung 43, die
in dem unteren Teil von 5 wiedergegeben ist. Wenn sich
der Seitenständer 30 aus
der eingefahrenen Position bewegt, während das Motorrad 10 in Eingriff
ist und nicht angehalten ist (d. h. das Motorrad 10 mit
einer Geschwindigkeit über
dem Schwellwert in Block 108 fährt), wird der Motor 26 nicht
gestoppt. Der Ständerpositionssensor 34 erfasst,
dass sich der Seitenständer 30 nicht
in der eingefahrenen Position befindet (Block 114), wobei
jedoch das Motorsteuermodul 42 programmiert ist, um einen
kontinuierlichen Betrieb des Motors 26 zu gestatten. Die Sperrfunktion
wird unter diesen Umständen
vorübergehend
deaktiviert, und das Meldungsdisplay 58 informiert den
Fahrer entsprechend (Block 116). Zum Beispiel zeigt das
Meldungsdisplay 58 einen Text wie etwa „SIDE STAND" an. In. einigen
Ausführungsformen
wird die Sperrfunktion für
den Rest der Fahrt deaktiviert (d. h. bis der Motor 26 erneut
gestartet wird). Wenn die Sperrfunktion deaktiviert ist, wird der Motor 26 unabhängig von
der Position des Seitenständers 30 und/oder
dem von dem Ständerpositionssensor 34 an
das Motorsteuermodul 43 gesendeten Signal nicht ausgeschaltet.
Der Motor 26 wird dann durch die Entscheidung des Fahrers
gestoppt (Block 118), und die Ständersperrschaltung 43 erreicht
den Endzustand (Block 120). Die Ständersperrschaltung 43 wird
zu einem der Vor–Betriebszustände 100, 102 oder 104 versetzt,
wenn der nächste Startversuch
unternommen wird.
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Die
Intelligenz der Ständersperrschaltung 43 gestattet
einen fortgesetzten Betrieb des Motors 26 während einer
Betriebsbedingung des Motorrads 10, in der die Geschwindigkeit
des Motorrads über
der vorbestimmten Geschwindigkeit liegt, unabhängig von dem Zustand des Getriebes
und unabhängig
von der Position des Seitenständers 30 und
des entsprechenden Signals. Der Fahrer kann also die Fahrt auf dem
Motorrad 10 mit der Leistung aus dem Motor 26 fortsetzen
(Block 116), wenn sich der Seitenständer 30 aus der eingefahrenen
Position bewegt (z. B. aufgrund einer ausgeleierten Feder, einer
Erschüttung bei
Straßenunebenheiten,
usw.). Der Fahrer kann also die Fahrt fortsetzen und das Motorrad 10 zu
einem gewünschten
Zeitpunkt und an einer gewünschten
Position kontrolliert anhalten.
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Wenn
der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 45 kein Signal an das
Motorsteuermodul 42 geben sollte oder ein als fehlerhaft
bestimmtes Signal ausgibt, wird das Signal „VEHSPD" zu null bzw. zu „Motorrad angehalten" zurückgesetzt.
Die Ständersperrschaltung 43 fährt mit
dem Betrieb auf der Basis der Position des Seitenständers 30,
des Zustands des Getriebes und der Annahme, dass das Motorrad 10 angehalten
wurde, fort. Eine Sperrverletzung tritt auf, wenn der Seitenständer 30 aus
der eingefahrenen Position entfernt ist und das Getriebe in Eingriff
ist.
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Wenn
der Bus 54 den Zustand des Getriebes nicht an das Motorsteuermodul 42 geben
sollte oder ein als fehlerhaft betrachtetes Signal überträgt, wird das
Signal „TRANS" zu „in Eingriff" zurückgesetzt. Die
Ständersperrschaltung 43 fährt mit
dem Betrieb auf der Basis der Position des Seitenständers 30,
der Motorradgeschwindigkeit und der Annahme, dass das Getriebe in
Eingriff ist, fort. Eine Sperrverletzung tritt auf, wenn der Seitenständer 30 aus
der eingefahrenen Position entfernt ist und das Motorrad bei oder unter
der vorbestimmten Geschwindigkeit fährt.
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Wenn
ein Fehler des Ständerpositionssensors 34 auftritt
(kein Signal oder ein fehlerhaftes Signal durch das Motorsteuermodul 42 empfangen wird),
wird die Sperrfunktion vorübergehend
deaktiviert und wird der Motor 26 unabhängig von der Betriebsbedingung
und der Position des Seitenständers 30 nicht
gestoppt. Das Meldungsdisplay 58 informiert den Fahrer
darüber,
dass die Sperrfunktion deaktiviert wurde, indem sie den Warnungstext „SIDE STAND" anzeigt.