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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung mindestens einer
Lotmetallisierung auf einer Oberfläche eines Substrats.
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Mittels
galvanischer Abscheidung lassen sich Metallisierungen, die als Lot
dienen in kleinem Abstand zueinander auf Wafern oder anderen Substraten
herstellen. Die galvanische Startschicht, durch die der für die galvanische
Abscheidung benötigte Strom
fließt,
wird vorher ganzflächig
durch Sputtern oder Bedampfen aufgebracht. Die Strukturierung des Lotes
erfolgt lithografisch unter Verwendung fotoempfindlicher Lacke.
Das unter dem Lot aufgebrachte Metallisierungsschichtsystem, das
auch Unterbumpmetallisierung (UBM) genannt wird, muss darüber hinaus
ausreichend gut auf dem Substrat haften, muss für das Lot benetzbar sein und
darf sich während
des Lötens
nicht vollständig
im Lot auflösen,
d. h., muss also als Diffusionssperr schicht fungieren.
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Bei
fortschreitender Miniaturisierung ist es für die Auswahl der Metallisierung
neben den oben genannten Kriterien wichtig, dass das Lot mit der
Metallisierung nicht zu schnell reagiert. Während des Lötens muss das Lot genügend lange
Zeit im flüssigen
Zustand verbleiben, damit sich das Lot mit dem Lötpartner verbinden kann. Durch
die Reaktion des Lotes mit der UBM ändert sich die chemische Zusammensetzung
der Lotlegierung, womit in vielen Fällen eine Erhöhung des
Schmelzpunktes der Lotlegierung einhergeht, wodurch es zu einer
isothermer Erstarrung kommen kann, d. h., das Lot der einzelnen Bumps
kann bereits erstarren bevor die Maximaltemperatur im Lötprozess
erreicht ist bzw. bevor alle Bumps aufgeschmolzen sind. Insbesondere
bei miniaturisierten Lötstellen
kann es zu dem Effekt kommen, dass das Lot isotherm erstarrt, da
sich bei zunehmend kleinem Lotvolumen die Zusammensetzung schneller
verändert,
wobei der Schmelzpunkt rasch ansteigen kann. Für eine hohe Ausbeute ist es insbesondere
bei Halbleiterbauelementen mit sehr hoher Anschlusszahl wichtig,
dass die Lötstellen
zumindest so lange flüssig
bleiben, bis alle Lotdepots aufgeschmolzen sind.
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Eine
derartige Unterbumpmetallisierung ist der Druckschrift
DE 103 55 953 B4 entnehmbar. Nach
dem Aufbringen einer elektrisch leitfähigen Grundschicht, welche
aus Titan, Tantal, Titannitrit, Tantalnitrit, Titanwolfram, Titanwolframnitrit
oder Wolfram bzw. einer Schichtkombination bestehen kann, wird eine
im Vergleich zu dieser Grundschicht besser elektrisch leitende Stromtransportschicht,
beispielsweise aus Kupfer, aufgebracht. Eine anschließend aufgebrachte
Maske wird auf die Stromtransportschicht aufgebracht, wobei die
Maske strukturiert und dabei die Stromtransportschicht entfernt
wird. Anschließend
wird eine Sockelschicht aus Nickel aufgetragen, auf welche die Unterbumpmetallisierung aus
einem Lotmaterial aufgebracht wird. Beim Abscheiden des Lotes reagiert
dieses schnell mit der Sockelschicht aus Nickel, was zur isothermen
Erstarrung wie im obigen Abschnitt beschrieben führt. Eine Alternative zur Entfernung
der Stromtransportschicht lässt
sich beispielsweise der Druckschrift
JP 02224336 entnehmen.
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Eine
Technologie zur Lotbumperzeugung, mit der man kleine Anschlussraster
erzielen kann, ist die Abscheidung von Au/Sn-Lot durch Bedampfen oder
Sputtern. Es ist aus Pitroff et al., "Au-Sn solder bumps with tungsten silicide
based barrier metallization schemes", Applied Physics Letters, Band 67, Seiten
2367–2369
(1995) bekannt, dass Bumps der eutektischen Zusammensetzung AuSn20
mittels Elektronenstrahlbedampfens auf Laserdioden abgeschieden
werden können,
um diese anschließend
in der Flip-Chip- Technik
kontaktieren zu können.
Dabei werden Au und Sn abwechselnd schichtweise aufgebracht, was
zur Ausbildung eines zeilenförmigen
Gefüges
der beiden intermetallischen Phasen Au5Sn und
der AuSn führt.
Auch durch Sputtern aus einem Verbundtarget wurden Au/Sn-Bumps mit der eutektischen
Zusammensetzung AuSn20 bereits erfolgreich hergestellt und für die Nutzung
zur Flip-Chip-Montage von Laserdioden genutzt. Dies wurde beispielsweise
in Mitze et al, "Optisches
Board zum hybriden Aufbau von aktiven Komponenten in SOI", 4. ITG-Workshop
Photonische Aufbau- und Verbindungstechnik, Berlin 2005, demonstriert.
Bei beiden Verfahren ist jedoch der Verbrauch an Gold hoch, da Bedampfen
und Sputtern nicht auf die Bumps beschränkt ist, sondern der ganze
Wafer und die Vakuumkammer mit dem Gold versehen werden. Darüber hinaus
lassen sich mit beiden Verfahren nur Bumps bestimmter Höhen abscheiden,
da die Strukturierung in einem Lift-Off-Prozess erfolgt.
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Das
Teilstrukturieren einzelner Schichten mittels eines Lift-off-Prozesses
ist auch aus der
WO 01/67494
A2 , der
US
6372545 B1 und der
US 2005/0014355 A1 bekannt. In der
WO 01/67494 A2 wird
auf einen mittels Lift-off strukturierten Metallverbund eine Startschicht
für die
galvanische Abscheidung eines Bumps angeordnet. Dieser Bump ist
in seinen Ausmaßen
und seiner Form eingeschränkt.
In der Druckschrift
US
6372545 B1 wird ein Schichtverbund aus Titan, Kupfer und
Nickel auf eine Polyimidschicht aufgebracht und mittels Lift-off
strukturiert. Nach dem Aufbringen einer Maske wird, das Loch des
Metallverbundes aussparend, eine Lotpaste in die Öffnung eingepresst
und so die Lotmetallisierung aufgebracht. Die Druckschrift
US 2005/0014355 A1 zeigt
die Verwendung eines Lift-off-Prozesses unter Verwendung einer Titanium- Wolfram-Schicht,
wobei diese jedoch nicht Teil der Unterbumpmetallisierung wird,
sondern lediglich an diese angrenzt.
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Ein
weiteres Verfahren ist das galvanische Abscheiden von AuSn20 aus
einer chemischen Lösung,
die sowohl Au in Form von KAuCl4 als auch
Sn in Form von SnCl2H2O
enthält.
Die Zusammensetzung des Lotes ist von verschiedenen Parametern wie
Badzusammensetzung, Pulsdauer und Stromdichte abhängig, wie
beispielsweise bei Sun and Ivey, "Microstructural study of coelectroplated
Au/Wn alloys", J.
Matt. Sci. Al 36, S. 757 bis 766 (2001) beschrieben. Bei bestimmten
Parametern können durch
wiederholte Änderung
der Stromdichte die Au5Sn- und die AuSn-Phase
schichtweise abwechselnd abgeschieden werden. Bei Akhlaghi et al., "Gold-Tin solder electroplating
of photo-resist laminated RIN ceramics", Prooceedings 52nd Electronic Components
and Technology Conference, San Diego, USA (2002) wird berichtet,
dass das eutektische AuSn20- Lot
auch auf mit Fotolack strukturierten Substraten abgeschieden werden
kann. Dieser Prozess ist allerdings schwer kontrollierbar, da das
Erreichen der gewünschten
Zusammensetzung des abgeschiedenen Lots stark von der genauen Einhaltung
der Prozessparameter abhängig
ist.
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Die
Nachteile der bislang beschriebenen Verfahren bestehen darin, dass
entweder Material verschwendet wird oder die Prozessparameter schwer
zu kontrollieren und damit die Zusammensetzung der Lotlegierung
schwer einstellbar sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Verfahren dahingehend
zu verbessern, dass die Nachteile vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Weitere Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den untergeordneten Ansprüchen beschrieben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein erster Metallisierungsverbund auf die Oberfläche eines
Substrats aufgebracht, wobei der erste Metallisierungsverbund zumindest
eine Stromtransportschicht umfasst. Anschließend wird ein Photolack auf den
ersten Metallisierungsverbund aufgebracht und derart strukturiert,
dass der Photolack an den Stellen, an welchen die Lotmetallisierungen
später
aufgebracht werden sollen, entfernt wird. Beim Strukturieren des
ersten Metallisierungsverbunds wird mittels eines Ätzverfahrens
die Stromtransportschicht teilweise entfernt, so daß sich an
den zu belotenden Stellen (Anschlussflächen) keine Stromtransportschicht
unter einem zweiten Metallisierungsverbund befindet. Anschließend wird der
zweite Metallisierungsverbund, welcher als "Unterbumpmetallisierung" (UBM) dient, aufgebracht.
Der zweite Metallisierungsverbund wird mittels eines Lift-Off Prozesses derart
strukturiert, dass der zweite Metallisierungsverbund auf der mindestens
einen Anschlussfläche verbleibt.
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Der
erste Metallisierungsverbund hat die Aufgabe als Stromtransportschicht
für das
galvanische Abscheiden zu dienen, d. h. eine großflächige Zuleitung für die Galvanik
der mindestens einen Anschlussfläche
zu bilden. Beim galvanischen Abscheiden der mindestens einen Lotmetallisierung
auf den auf der mindestens einen Anschlussfläche aufgebrachten zweiten Metallisierungsverbund
wird der für die
Galvanik notwendige Strom mittels der den zweiten Metallisierungsverbund
vorzugsweise kontaktierenden Stromtransportschicht angelegt. Nachdem das
galvanische Abscheiden der Lotmetallisierung beendet ist, wird die
Stromtransportschicht des ersten Metallisierungsverbunds außerhalb
der mindestens einen Anschlussfläche
entfernt. Die Stromtransportschicht des ersten Metallisierungsverbundes stellt
somit eine Opferschicht dar, welche über mehrere Prozessschritte
verteilt aufgebracht wird und wieder vollständig entfernt wird.
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Der
zweite Metallisierungsverbund dient als Startschicht für die Galvanik.
Da der zweite Metallisierungsverbund mittels eines Lift-Off Prozesses strukturiert
wird, können
im zweiten Metallisierungsverbund nicht ätzbare oder lediglich schwer ätzbare Materialien
verwendet werden, welche bei den gängigen mittels Galvanik aufbringbaren
Lotmetallisierungen entweder eine verbesserte Diffusionssperrwirkung
aufweisen und/oder eine gute Haftung der UBM auf dem ersten Metallisierungsverbund
bewirken und/oder auf welchen die Lotmetallisierungen nicht entnetzen.
Unter anderem kann das aufgeschmolzene und auf den zweiten Metallisierungsverbund
aufgebrachte Lot den zweiten Metallisierungsverbund also nicht vollständig auflösen und
damit das Substrat bzw. die strukturierte Oberfläche des Substrats verletzen
oder auf diesem entnetzen. Die Qualität der Lotmetallisierungen wird
also verbessert.
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Das
galvanische Abscheiden auf den zweiten Metallisierungsverbund hat
den Vorteil, dass die als Lotmetallisierung verwendeten Materialien
gezielt aufgebracht werden können
und nicht das gesamte Substrat oder die gesamte Beschichtungskammer bedecken.
Weiterhin hat das galvanische Abscheiden den Vorteil, dass unter
anderem die Größe, d. h. der
Durchmesser bzw. der Querschnitt und die Höhe der Lotmetallisierung gut
einstellbar sind.
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In
Kombination mit der Stromtransportschicht des ersten Metallisierungsverbunds
ist zudem ein gleichmäßigeres
Abscheiden der Lotmetallisierung möglich, unabhängig davon,
ob die mindestens eine Lotmetallisierung am Rand oder in der Mitte des
Substrats abgeschieden wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform
umfasst der erste Metallisierungsverbund eine Haftschicht, vorzugsweise
aus einer Titan-Wolframlegierung, wobei die Haftschicht zwischen
der Oberfläche und
der Stromtransportschicht angeordnet ist. Vorteil der Haftschicht
ist es, dass eine dauerhafte Verbindung zwischen der Stromtransportschicht
und der Oberfläche
des Substrats gewährleistet
wird, da oftmals die für
die Stromtransportschicht in Frage kommenden Materialien keine gute
Haftbarkeit auf der Oberfläche
des Substrats aufweisen. Zudem haben die vorteilhaften Materialien
für die
Haftschicht die Eigenschaft, dass sie als Diffusionssperrschicht
dienen können,
d. h., dass eine Beschädigung
der Oberfläche
des Substrats verhindert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird nach dem galvanischen Abscheiden nicht nur die Stromtransportschicht
außerhalb
der mindestens einen Anschlussfläche
entfernt, sondern danach auch die Haftschicht des ersten Metallisierungsverbundes
außerhalb
der mindestens einen Anschlussfläche
entfernt.
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Als
Materialien für
die Stromtransportschicht kommen vorteilhafterweise Gold, Kupfer
oder ggf. Nickel oder eine kombinierte Legierung aus den Materialien
in Betracht. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie gute
Stromtransporteigenschaften aufweisen und die Handhabung der Materialien
im Bereich der Halbleitertechnologie bereits weit verbreitet und
bekannt ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens wird nach der Schaffung der Anschlussfläche der
erste Photolack entfernt und ein zweiter lift-off fähiger Photolack
auf den ersten Metallisierungsverbund aufgebracht und derart strukturiert,
dass die mindestens eine Anschlussfläche frei liegt. Dies hat zum
einen den Vorteil, dass der zweite Metallisierungsverbund mittels
des Lift-Off Prozesses besser strukturiert werden kann, und lediglich
im Bereich der Anschlussflächen
bzw. der mindestens einen Anschlussfläche verbleibt. Die bessere
Strukturierung ist dabei auf die in den Aussparungen des lift-off
fähigen
Photolacks einstellbaren Neigungen im Bereich der Anschlussflächen zurückzuführen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens weist der zweite Metallisierungsverbund mindestens
eine Schicht aus Platin oder Titan oder Chrom auf.
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Eine
Titanschicht wirkt zum einen als Diffusionssperrschicht für eine aufzubringende
Lotmetallisierung. Zum anderen hat eine Titanschicht auch eine Haftwirkung,
d. h. eine Titanschicht kann als eine Haftschicht direkt auf der
mindestens einen Anschlussfläche
aufgebracht werden und die Haftung der Lotmetallisierung auf dem
Substrat verbessern.
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Eine
Chromschicht kann die Titanschicht in ihrer Funktion als Diffusionssperrschicht
und als Haftschicht substituieren. Um eine Chromschicht vor Oxidation
zu schützen,
kann diese z. B. mit einer Titanschicht oder einer Platinschicht überdeckt
werden.
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Eine
Platinschicht erfüllt
ebenfalls eine Funktion als Diffusionssperrschicht bzw. Diffusionsverzögerungsschicht,
wobei die Platinschicht zudem eine Oxidation einer unter der Platinschicht
liegenden weiteren Schicht verhindert. Da eine Platinschicht nur eine
verminderte Haftwirkung auf dem Substrat zeigen würde, wird
die Platinschicht vorzugsweise auf einer Haftschicht aufgebracht.
Die gängigen
Haftschichten aus Titan, Titan-Wolfram oder Chrom sollen an ihren
Oberfläche
nicht oxidieren, da dies bei einer vollständigen Auflösung der Platinschicht in der Lotmetallisierung
oftmals zu einer Entnetzung der Lotmetallisierung auf der Haftschicht
führt.
Ob sich die Platinschicht vollständig
in der Lotmetallisierung auflöst
hängt von
der Dauer der galvanischen Abscheidung und den Materialien der Lotmetallisierung ab,
mit welchen die Platinschicht intermetallische Phasen ausbildet.
Von daher ist die Wirkung der Platin schicht als eine Diffusionssperrschicht,
welche sich nicht vollständig
in der Lotmetallisierung auflöst, und
einer Diffusionsverzögerungsschicht,
welche sich erst nach einer gewissen Zeit in der Lotmetallisierung
auflöst,
von Prozessparametern wie der Dicke der Platinschicht, der Dicke
der Lotmetallisierung, der Dauer der Kontaktierung mit dem flüssigen Lot
und der Temperatur des Umschmelzens abhängig.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist auf einer Diffusionssperrschicht oder einer Diffusionsverzögerungsschicht
des zweiten Metallisierungsverbunds eine Benetzungsschicht für die Lotmetallisierung,
vorzugsweise aus Gold, Kupfer oder ggf. Nickel, aufgebracht. Oftmals
verfügen
die Diffusionssperr- und -verzögerungsschichten
zwar über
die gewünschten
prozesstechnischen Eigenschaften hinsichtlich des Aufschmelzens
durch die Lotmetallisierung, jedoch nicht über ausreichende Benetzungseigenschaften.
In Verbindung mit den vorangehenden Ausführungsformen des Verfahrens stellt
beispielsweise die Haftschicht keine benetzbare Grundlage für ein Gold/Zinn-Lot
dar. Zudem ist die Benetzungsschicht vorteilhafterweise auch eine Schutzschicht
zur Verhinderung einer Oxidation der Diffusionssperr- und/oder Diffusionsverzögerungsschichten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird vor der galvanischen Abscheidung ein Photolack aufgebracht
und im Bereich der mindestens einen Anschlussfläche strukturiert. Die Strukturierung
läßt dabei
die Anschlussfläche
frei, so dass die Lotmetallisierung auf dem auf der Anschlussfläche liegenden zweiten
Metallisierungsverbund aufsetzen kann. Mit Hilfe des Fotolacks bzw.
der Lithografie können
dabei die verschiedensten Geometrien der Lotmetallisierung eingestellt
werden.
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Der
Vorteil ist, dass diese Strukturierungstechnik gut beherrschbar
ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere in Verbindung mit Lotmetallisierungen, welche Gold
und/oder Zinn aufweisen, geeignet. Vorzugsweise wird dabei ein eutektisches
Lot mit 80 Gew.-% Gold und 20 Gew.-% Zinn verwendet. Gold/Zinn-Lote
werden häufig
zur Kontaktierung optoelektronischer Komponenten eingesetzt. Dabei
ist insbesondere das eutektische AuSn20-Lot mit einem Schmelzpunkt
von 280°C
gut geeignet, da es sich in Lötprozessen
verarbeiten läßt, die
keine Flussmittelrückstände auf
den optisch aktiven Flächen
verursachen. Zudem wird durch die Verwendung dieser mechanisch stabilen
Lote sichergestellt, dass die optischen Komponenten ihre Position
exakt beibehalten. Auch in anderen Bereichen, wie zur Kontaktierung von
Komponenten der Hochfrequenztechnik oder zum hermetischen Verschluss,
wird das AuSn20-Lot eingesetzt.
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Die
galvanische Abscheidung findet vorteilhafterweise in einem, vorzugsweise
zwei Bädern statt.
Dabei wird ein Strom an die Stromtransportschicht des ersten Metallisierungsverbunds
angelegt und das mit der UBM versehene Substrat in ein galvanisches
Bad gegeben, so dass sich das Material bzw. die Materialien der
Lotmetallisierung auf dem zweiten Metallisierungsverbund niederlassen
können.
Insbesondere bei der Verwendung von zwei Bädern können beispielsweise Gold und
Zinn in zwei aufeinander folgenden Prozessschritten aus verschiedenen
Bädern
abgeschieden werden.
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Das
Verfahren kann auch dann eingesetzt werden, wenn mehrere Lotmetallisierungen
auf die Oberfläche
des Substrats angebracht werden sollen. Dies hängt im We sentlichen lediglich
von den Strukturmasken ab und kann prozesstechnisch gesteuert werden.
Vorteil ist, dass sämtliche
Lotmetallisierungen innerhalb eines Prozesses aufgebracht werden können. Der
erste und der zweite Metallisierungsverbund werden vorteilhafterweise
schichtweise aufgetragen, wobei das schichtweise Auftragen durch Sputtern
oder Aufdampfen geschieht.
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Die
hier aufgeführten
Ausführungsformen können untereinander
miteinander kombiniert werden. Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels
genauer beschrieben werden. Es zeigen:
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1 bis 14 Schritte
einer Ausführungsform
eines Verfahrens zur Herstellung einer AuSn20-Lotmetallisierung.
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Anhand
der 1 bis 14 soll der schrittweise Aufbau
einer Lotmetallisierung beschrieben werden. In der 1 ist
ein Substrat 1 mit einer Oberfläche 1' gezeigt, auf welchem eine Passivierungsschicht 2 und
ein Pad 3 angeordnet sind. Das Substrat 1 ist
aus Silizium, kann jedoch auch aus anderen bekannten Halbleitermaterialien
wie beispielsweise Galliumarsenid (GaAs) bestehen. Die Passivierungsschicht 2 ist
ein Siliziumdioxid, kann jedoch auch andere Siliziumoxide oder Siliziumnitride
oder organische Dielektrika umfassen. Das Pad 3 ist eine Anschlussfläche für eine aufzubringende
Lotmetallisierung und besteht aus Aluminium, kann jedoch auch aus
Gold oder Kupfer bestehen.
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Das
in der 1 gezeigte Substrat 1 mit seiner Oberfläche 1' stellt ein
bereits fertig strukturiertes mit Leiterbahnen versehenes Substrat
dar. Ausgehend hiervon werden zunächst ein erster und ein zweiter
Metallisierungsverbund aufgebracht und anschließend eine Lotmetallisierung
galvanisch abgeschieden.
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In
der 2 ist eine Haftschicht 4 auf die Passivierungsschicht 2 und
das Pad 3 aufgesputtert worden. Die Haftschicht besteht
aus TiW, kann jedoch auch aus TiW(N) bestehen. Die Haftschicht 4 ist durchgehend
und aus einem selektiv ätzbaren
Material. Es dient als Haftvermittlungsschicht zwischen der noch
aufzubringenden Stromtransportschicht 5 und der Oberfläche 1' des strukturierten
Substrats. Das hier verwendete Material TiW hat zudem Eigenschaften
einer Diffusionssperrschicht. Die hier verwendete Haftschicht 4 ist
jedoch nicht geeignet, um direkt eine gold- und/oder zinnhaltige Lotmetallisierung
aufzubringen, da diese auf dem Titan-Wolfram entnetzen würde.
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In
der 3 wird auf die Haftschicht eine Stromtransportschicht 5 aufgebracht.
Auch diese ist durchgehend. Zusammen mit der Haftschicht 4 bildet die
Stromtransportschicht den ersten Metallisierungsverbund 6 der
dargestellten Ausführungsform des
Verfahrens. Die in diesem Fall aufgebrachte Stromtransportschicht 5 besteht
aus Gold.
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Anschließend wird
ein erster Fotolack 7 auf die Stromtransportschicht 5 aufgebracht
und strukturiert, wobei eine Aussparung 8 im Bereich des
Pads 3 als Anschlussfläche
offen bleibt. Die fertig strukturierte Lackschicht ist in 4 dargestellt.
Der erste Fotolack 7 ist lediglich im Bereich der Aussparung 8 unterbrochen.
In der Aussparung 8 ist ein auf der Anschlussfläche liegender
Teil der Stromtransportschicht 5 freigelegt. Mittels eines Ätzverfahrens wird die
Stromtransportschicht 5 im Bereich der Aussparung 8 entfernt,
so dass eine Anschlussfläche 9 im ersten
Fotolack 7 frei wird. Dieses Szenario ist in 5 dargestellt.
Die Stromtransportschicht 5 wird selektiv entfernt, um
ein Aufschmelzen der Stromtransportschicht beim Aufschmelzen der
Lotmetallisierung zu verhindern, da dies zu einem Abfallen der Lotmetallisierung
führen
würde.
Anschließend
wird der erste Fotolack 7 gestrippt, wie in 6 dargestellt.
Als Nächstes
wird ein weiterer Fotolack 10 auf den verbliebenen ersten
Metallisierungsbund 6 aufgebracht und anschließend im
Bereich der mindestens einen Anschlussfläche selektiv entfernt, so dass die
Anschlussfläche 9 wieder
offengelegt ist.
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Bei
dem weiteren Fotolack 10 handelt es sich um einen lift-off
fähigen
Fotolack. Dieser unterscheidet sich in seinen Bearbeitungseigenschaften
vom ersten Fotolack 7, welcher für die Bearbeitung mittels eines Ätzverfahrens
geeignet war. Auf den verbliebenen Fotolack 10 und die
Haftschicht 4 des ersten Metallisierungsverbunds 6 wird
im Bereich der Anschlussfläche 9,
wie in 8 gezeigt, eine weitere Haftschicht 11 aufgetragen.
Die Haftschicht besteht aus Titan, kann jedoch auch anderen Metallen
wie z. B. Chrom bestehen. Wie bereits erwähnt bildet eine Titanschicht
auch eine Diffusionssperrschicht. Wie in 8 erkennbar,
befindet sich die Haftschicht 11 lediglich in der Aussparung 8' direkt auf
der Haftschicht 4 des ersten Metallisierungsverbundes.
Anschließend
wird auf die Haftschicht 11 eine Diffusionsverzögerungsschicht 12 aufgebracht,
wobei die Diffusionsverzögerungsschicht
im vorliegenden Falle aus Platin besteht. Wie bereits erwähnt ist
kann die Platinschicht auch eine Diffusionsperrschicht bilden, wobei
dies von den Prozessparametern abhängt. An schließend wird,
wie in 10 gezeigt, eine Benetzungsschicht 13 aufgetragen,
wobei die Benetzungsschicht 13 aus Gold besteht. In der
hier gezeigten Ausführungsform
besteht der zweite Metallisierungsverbund 14 somit aus
der Haftschicht 11, der Diffusionsverzögerungsschicht 12 und
der Benetzungsschicht 13.
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Der
zweite Metallisierungsverbund 14 bildet die eigentliche
UBM für
das noch aufzubringende Lot. Im nächsten Prozessschritt wird
der weitere Fotolack 10 im Rahmen eines Lift-Off-Prozesses
entfernt, so dass der zweite Metallisierungsverbund 14 lediglich
im Bereich der Anschlussfläche 9 verbleibt. Dies
ist in 11 erkennbar. Der zweite Metallisierungsverbund 14 ist
durch die verbliebene Stromtransportschicht 5 ankontaktiert.
Die Stromtransportschicht 5 ist zwar nicht mehr im Bereich
der Anschlussfläche,
jedoch vollflächig
um diese herum, angeordnet. Da auch die Haftschicht 11 elektrisch
leitend ist, können
geringe Abstände
bis zu 20 μm
zwischen der Anschlussfläche
und der Stromtransportschicht 5 überbrückt werden.
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Bei
der galvanischen Abscheidung der Lotmetallisierung wird eine neue
Schicht Fotolack 15 aufgetragen und strukturiert, wobei
die Dicke des Fotolacks 15 im Wesentlichen die Höhe der aufzubringenden
Lotmetallisierung bestimmt. Auch die Geometrie der Aussparung 8'' wird beim Strukturieren des Fotolacks 15 bestimmt.
Nach dem Einbringen der Aussparung 8'' liegt
die Benetzungsschicht 13 des zweiten Metallisierungsverbunds 14 frei.
Auf dieser wird die aus im vorliegenden Fall Gold und Zinn bestehende
Lotmetallisierung 16 aufgetragen.
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Die
galvanische Abscheidung findet dabei in zwei Bä dern statt. In einem ersten
Bad wird eine Goldschicht 17 auf die Benetzungsschicht 13 des zweiten
Metallisierungsverbunds 14 aufgetragen. Das Gold 17 verbindet
sich dabei mit der Benetzungsschicht 13 und wächst auf
ihr auf. Da jedoch im vorliegenden Falle die Benetzungsschicht 13 auch aus
Gold besteht, kommt es zu keinen Verunreinigungen, welche möglicherweise
die Schmelztemperatur des Lots herabsenken könnten.
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In
einem zweiten Bad wird das Zinn 18 der Lotmetallisierung
galvanisch abgeschieden. Nach dem Entfernen des nun mit einer Lotmetallisierung 16 versehenen
Substrats 1 aus im Galvanisierungsbad, wird der verbliebene
Fotolack 15 entfernt. Dies ist in 13 dargestellt.
In 13 ist zudem erkennbar, dass die verbliebene Stromtransportschicht 5, über welche
das Potential an die UBM beim galvanischen Abscheiden der Lotmetallisierung
angelegt wurde, außer
im Bereich der Auflagefläche 9 weiterhin
vollflächig
vorhanden ist. In einem weiteren Ätzprozess wird die noch vorhandene
Stromtransportschicht 5 selektiv entfernt, wobei anschließend bzw.
im selben Arbeitsschritt auch die Haftschicht 4 des ersten
Metallisierungsverbundes 6 außerhalb der Anschlussfläche 9 entfernt
wird.
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14 zeigt
nun die fertig hergestellte Lotmetallisierung 16 auf dem
strukturierten Substrat 1, wobei zwischen der Lotmetallisierung 16 und
dem Substrat bzw. dem Pad 3 eine Haftschicht 4 des
ersten Metallisierungsbundes verblieben ist, auf welchem eine UBM
vorhanden ist, welche durch den verbliebenen zweiten Metallisierungsverbund 14 gebildet
wird.
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Anschließend wird
die Lotmetallisierung 16 mit Hilfe eines Verfahrens aus
dem Stand der Technik umgeschmolzen und/oder gelötet oder auf andere Weise wei terbearbeitet.
Aufgrund der Zusammensetzung des ersten und des zweiten Metallisierungsverbunds
kommt es dabei zu keiner Entnetzung der Lotmetallisierung, wie bereits
ausführlich
beschrieben.
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Die
hier aufgebrachten Schichten 4, 5, 11, 12, 13 weisen
unterschiedliche Dicken auf. So ist beispielsweise die Haftschicht
4 150 nm dick, wobei die Dicke zwischen 100 und 250 nm variiert
werden kann. Die darauf aufgebrachte Stromtransportschicht 5 weist
eine Dicke von 200 nm auf. Diese Dicke kann im Bereich zwischen
100 und 300 nm variieren. Die Haftschicht 11 des zweiten
Metallisierungsverbundes 14 weist eine Dicke im Bereich
von 200 nm auf.
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Die
Diffusionsverzögerungsschicht 12 weist eine
Dicke von 300 nm auf. Die Dicke der Diffusionsverzögerungsschicht
kann jedoch stark variieren, je nachdem welche Lotmetallisierung
verwendet wird und welches Material als Diffusionsverzögerungsschicht 13 verwendet
wird. Dabei können
Dicken zwischen 100 und 400 nm vorteilhaft sein. Da die Auflösung der
Diffusionsverzögerungsschicht
sowohl von der Dicke der Schicht als auch von der Dauer der Kontaktierung
mit der flüssigen
Lot abhängt,
kann allein über
die Dicke der Schicht noch keine Aussage darüber getroffen werden, ob es
sich um eine Diffusionsverzögerungsschicht
oder einer Diffusionssperrschicht handelt. Die Benetzungsschicht 13 weist
eine Dicke zwischen 50 und 150 nm auf. Sie kann jedoch auch dünner ausfallen,
da hiermit lediglich eine Ankontaktierung zwischen der Lotmetallisierung
und der UBM erreicht werden soll. Das Aufschmelzen der Benetzungsschicht
wird oftmals in Kauf genommen. Der entscheidende Faktor ist dann
die Dicke der Diffusionsverzögerungsschicht
oder der Diffusionssperrschicht.
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In
einer nicht dargestellten Alternative des zweiten Metallisierungsverbunds
kann die Haftschicht durch Chrom substituiert werden und anschließend mit
einer Titanschicht oder einer Platinschicht vor Oxidation geschützt werden.
Beim Aufbringen einer Titanschicht auf die Chromschicht kann auf
die Titanschicht eine Platinschicht aufgebracht werden, um die Titanschicht
vor Oxidation zu schützen.
Anschließend
kann eine Silber- oder Goldschicht als Benetzungsschicht auf die
Platinschicht aufgebracht werden, je nach verwendetem Lot.
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Alternativ
können
auch alternierende Schichten im zweiten Metallisierungsverbund vorhanden sein.
Eine Reihenfolge der alternierenden Schichten ist z. B. Titan-Platin-Titan-Platin-Gold.
Die Schichtdicken der einzelnen Schichten variiert zwischen 40 nm
und 120 nm, vorzugsweise in der Ausführung Titan 50 nm, Platin 50
nm, Titan 50 nm, Platin 100 nm, Gold 50 nm.
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- 1
- Substrat
- 1'
- Oberfläche
- 2
- Passivierungsschicht
- 3
- Pad
- 4
- Haftschicht
(TiW)
- 4'
- verbliebene
Haftschicht
- 5
- Stromtransportschicht
(Au)
- 6
- erster
Metallisierungsverbund
- 7
- erster
Photolack
- 8,
8', 8''
- Aussparung
- 9
- Anschlussfläche
- 10
- Photolack
- 11
- Haftschicht
- 12
- Diffusionsschicht
- 13
- Benetzungsschicht
- 14
- zweiter
Metallisierungsverbund
- 15
- Photolack
- 16
- Lotmetallisierung
- 17
- Goldschicht
- 18
- Zinnschicht