DE102008013383A1 - Verfahren zur Reinigung mikrobiell kontaminierter Bauten - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung mikrobiell, aber auch chemisch kontaminierter Bauten, insbesondere primär mit Schimmelpilz befallener Wände, Decken, Böden oder Hölzer und infolge hiervon sekundär belasteter Oberflächen und Inventar, sowie eine Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens, wobei mindestens folgende Verfahrensschritte realisiert sind: a) Einrichten des Sanierungsbereiches durch hermetische Abschottung in dem Raum unter Verwendung eines Sanierungsgebläses; b) mechanische sporen-, staub- und giftfreie Bearbeitung der primär kontaminierten Oberflächen mittels Abtragsfräser oder Abtragsschleifer, deren Bearbeitungskopf mit einem Hochleistungssauger verbunden ist, wobei der Bearbeitungskopf gegenüber der zu bearbeitenden Fläche von einem geschlossenen Bürstenring umgeben ist; c) Luftaustausch nach dem Fräsen durch Einleiten filtrierter Luft in den Sanierungsbereich und d) Sanierungskontrolle und Freigabe des Raums mit dem sanierten Bereich oder Wiederholung der Verfahrensschritte b) bis d).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung mikrobiell kontaminierter Bauten, insbesondere mit Schimmelpilz befallener Wände, Decken oder Böden, sowie eine Anlage hierfür.
  • Die mikrobielle Kontamination von Innenräumen, insbesondere der Pilzbefall von feuchten Räumen, stellt zunehmend eine gesundheitliche Gefährdung für Mensch und Tier dar. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Pilze Sporen abgeben, die sich, durch die Luft getragen, in dem Innenraum verteilen. Die Pilze selbst können Allergien und Vergiftungen hervorrufen. Dies ist auch über die abgestoßenen Sporen möglich. Im Rahmen von Altbausanierungen und Feuchtfreilegungen werden deshalb Reinigungen der Innenräume unerlässlich.
  • Zur Reinigung der kontaminierten Flächen ist es bekannt, den Pilzbesatz abzuspachteln, abzubürsten oder mittels chemischer Reinigungs- sowie Desinfektionsmittel abzuwaschen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass damit lediglich die Oberflächen von der Kontamination befreit werden, Schimmelneubildung dadurch jedoch nicht vermieden wird, da sich die Sporen oftmals in den Poren des Mauerwerkes ansiedeln. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass bei der mechanischen Ablösung mittels Spachtel die Sporen von der Zugluft verteilt oder von dem Reinigungspersonal sogar eingeatmet werden können, was bei bestimmten Pilzen zu schwerwiegenden Krankheiten führen kann. Das Abspritzen oder Abwaschen hat den Nachteil, dass die kontaminierte Flüssigkeit zunächst auf dem Boden steht oder abgefangen werden muss oder nachträglich, beispielsweise mittels eines Nasssaugers, aufgesogen werden muss. Auch dies führt oftmals zu Kontakt mit der kontaminierten Flüssigkeit.
  • Ausgehend vom dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren so weiterzubilden, dass eine sporen-, staub- und giftfreie Reinigung mit Tiefenwirkung möglich ist und die belastete Raumluft sowie die befallenen Materialien aus den Innenräumen sicher entfernt werden können, sowie eine Anlage hierfür anzugeben.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren, wie es im Anspruch 1 angegeben ist und durch eine Anlage gemäß Anspruch 12 zur Durchführung des Verfahrens. Vorteilhafte Verfahrensschritte sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 12 angegeben. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Bürstenringes an dem Fräserkopf im Anspruch 13.
  • Das Verfahren sieht vor, dass zunächst der Sanierungsbereich durch Installation der notwendigen Sanierungsgeräte eingerichtet wird. Dabei kann der Einbau eines oder mehrerer elektronisch geregelter Sanierungsgebläse mit einem Durchmesser von z. B. 500 mm und einer Luftleistung von mindestens 10.000 m3 pro Gebläse und Stunde in eine vorhandene Tür oder in ein Fenster, vorzugsweise mit einem universal verstellbarem Rahmen, vorgenommen werden. In diesem Rahmen ist ein Tuch integriert, das einen runden Ausschnitt im Durchmesser des Gebläses aufweist. In diesen Ausschnitt ist das Gebläse selbst oder ein vom Gebläse abgehender Schlauch eingeführt.
  • Das Sanierungsgebläse wird je nach zu sanierendem Objekt im Über- oder Unterdruckverfahren betrieben. Es dient an fangs zur Vorreinigung der Raumluft, wobei die kontaminierte Raumluft entweder direkt oder durch einen dem Sanierungsgebläse vorgeschalteten und für die Gebläseleistung ausgestatteten Schwebstofffilter, einen sogenannten HEPA-Filter (High Efficiency-Particulate Airfilter), nach außen befördert wird.
  • Während der Sanierung selbst dient das Sanierungsgebläse zur „Abschottung”, um andere Bereiche vor Staub, Sporen und sonstigen Partikeln zu schützen, da diese Materialien sich immer mit dem bestimmten und gelenkten Luftstrom bewegen. Gleichzeitig fördert das Sanierungsgebläse Außenluft in den Sanierungsbereich und sorgt so für einen vielfachen Luftwechsel und sichere Arbeitsbedingungen. Mit speziell erzeugtem Nebel (Theaternebel) können die Luftströme sichtbar kontrolliert werden.
  • Danach werden die großen Sedimentationsflächen wie z. B. der Fußboden mit Hochleistungssaugern vorgereinigt. Hier sollten Sauger der H-Klasse und 4 Filter der Klasse H14 mit ca. 30.000 cm2 Filterfläche zum Einsatz kommen. Der dem H14 Filter vorgeschaltete Hauptfilter sollte gemäß Staubklasse M ausgelegt sein und mindestens eine Filterfläche von ca. 19.500 cm2 aufweisen. Der Hochleistungssauger sollte ferner eine regelbare Saugleistung von mindestens 8.000 Liter pro Minute aufweisen. Die abgehenden Saugschläuche sollten über einen Durchmesser von mindestens 50 mm verfügen.
  • Anschließend erfolgt die mechanische sporen-, staub- und giftfreie Bearbeitung der primär kontaminierten Oberflächen mittels Sanierungsfräse mit einer stufenlosen elektronischen Drehzahlregelung. Diese Fräse sollte eine Leerlaufdrehzahl von minimal 3.300 bis maximal 10.000 pro Minute, eine Thermojet-Frässcheibe mit einem Durchmesser von 125 mm oder eine vergleichbare Topfscheibe und einen sicheren und speziellen Bürsten-Staubschutz um den Fräs kopf herum aufweisen. Als besonders effizient hat sich ein Borstenring aus Pferdehaaren erwiesen, da diese gegenüber Kunststoffbürsten für die Anwendung positivere mechanische Eigenschaften besitzen, um dem starken Unterdruck, der an dem an der Fräse angeschlossenen Sicherheitssauger entsteht, und um den infolge der Rotationsgeschwindigkeit der Fräsköpfe abfliegenden Partikeln entgegenzuwirken. Weiterhin sollte der beschriebene Bürsten-Staubschutz ein abnehmbares Segment für die Bearbeitung von Kanten vorweisen. Bei der Kantenbearbeitung müssen die Bürsten links und rechts am zu fräsenden Objekt anliegen. Der Bürstenkranz darf also keine Lücke aufweisen, aus der Sporen und Partikel in die Umgebung freigesetzt werden könnten. Der Bürstenkranz sollte ferner an seiner stirnseitigen Aufliegefläche plan zugeschnitten sein und darf keine Vertiefungen enthalten. An dem so ausgestatteten Fräser sind z. B. die zuvor beschriebenen Hochleistungssauger anschließbar. Die Verbindung erfolgt über Unterdruckschläuche.
  • Bereiche, die geometrisch ungünstig liegen und für die mechanische Bearbeitung mit der Fräse unzugänglich sind, können mit Wasserstoffperoxyd, > 30%, z. B. in eine Sprühflasche gefüllt, unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen desinfiziert werden.
  • Während der mechanischen sporen-, staub- und giftfreien Bearbeitung wirkt das oder mehrere vorgesehene Sanierungsgebläse abschottend gegenüber den anderen Bereichen des Raumes vor Staub, Sporen und sonstigen Partikeln, da sich diese Materialien immer in dem bestimmten und gelenkten Luftstrom bewegen. Gleichzeitig fördert das Sanierungsgebläse Außenluft in den Sanierungsbereich und sorgt so für einen vielfachen Luftwechsel und sichere Arbeitsbedingungen.
  • Nach der Beseitigung aller primär kontaminierten Oberflächen und Materialien aus dem Raum, wird/werden das/die für die Sanierung verwendete/n Gebläse so konfiguriert, dass es/sie als Luftfiltrationsgebläse benutzt werden kann/können. Zu diesem Zweck wird mit dem Gebläse filtrierte Außenluft in den Sanierungsbereich eingeführt. Um dies zu realisieren, wird dem elektronisch geregelten Gebläse ein dafür entsprechender HEPA-Filter vorgesetzt.
  • Während des vorstehenden Raumluftreinigungsprozesses beginnt die sogenannte Feinreinigung aller Oberflächen und ggf. des Inventars. Die parallele Reinigung der Raumluft mit der Feinreinigung der Oberflächen und ggf. des Inventars ist deshalb notwendig, damit die Sedimentation von den sehr geringen restlichen Sporen und Partikeln aus der gereinigten Raumluft, auf die bereits gereinigten Oberflächen bzw. des Inventars vernachlässigbar bleibt. Die Oberflächen und ggf. das Inventar werden mit den bereits oben beschriebenen Hochleistungssaugern abgesaugt und somit von den sekundären Kontaminationen gereinigt. Dabei werden den Anforderungen entsprechend unterschiedliche Düsenvorsätze und Bürsten verwendet.
  • Ist die Feinreinigung der Oberflächen und ggf. des Inventars abgeschlossen, wird das Gebläse komplett ausgebaut und aus dem Sanierungsbereich entfernt, ebenso alle eingesetzten Reinigungsgeräte und das Zubehör.
  • Anschließend werden die gereinigten Räume oder Bereiche gegenüber den Restbereichen hermetisch abgedichtet, zum Beispiel mit Folie und Klebeband. Danach werden HEPA-Raumluftfilter im gereinigten Sanierungsbereich aufgestellt. Die HEPA-Ramluftfilter arbeiten im Umluftverfahren und sind auf das jeweilige und zu filtrierende Raumvolumen abgestimmt. Je nach Sanierungsziel bzw. geforderte Qualität der Raumreinigung, müssen die HEPA-Raumluftfilter bis zu 24 Stunden betrieben werden. Die HEPA-Filter müssen für höchstmögliche Luftfilterung geeignet sein und 99,9% Luftreinheit vorweisen. Die Reinigungsleistung sollte größer als 200 m3 pro Stunde sein.
  • Abschließend findet eine interne Sanierungskontrolle der Oberflächen mittels Klebefilmprobe und der Raumluft mittels Laserpartikelzähler statt. Ist das Ergebnis der Sanierungskontrolle unbefriedigend, erfolgt die Wiederholung der zuvor beschriebenen Verfahrensschritte erneut.
  • Entspricht die interne Sanierungskontrolle dem Sanierungsziel bzw. der geforderten Qualität der Raumreinigung, erfolgt die Freigabe des sanierten Raumes bzw. Bereiches zur externen Freimessung, bzw. zur externen Überprüfung der Sanierungsleistungen durch einen Sachverständigen. Die Räume können bis zu einer solchen Freimessung z. B. versiegelt sein. Die optische Kontrolle durch den Sachverständigen und seine Freimessung sollten innerhalb von zwei Stunden nach der Beendigung der Innenraumreinigung erfolgen.
  • Wird eine externe Überprüfung nicht angestrebt, kann nach der internen Freigabe der sanierte Bereich ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden oder es kann unmittelbar mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Wird eine externe Überprüfung der Sanierungsleistung durch einen Sachverständigen realisiert, bleiben die Räume hingegen bis zu dessen Freigabe versiegelt.
  • Der Sanierungsbereich in einem Innenraum wird also mittels gelenkter Luftführung, z. B. durch ein Hochleistungsgebläse mit HEPA-Filter, das gemäß dem Blower-Door-Test in einem flexibel verstellbaren Rahmen mit Tuch eingebaut ist, hermetisch von den anderen Bereichen getrennt. Hierdurch ist zunächst sichergestellt, dass keine Sporen aus dem Sanierungsraum entweichen können. Ebenso ist sichergestellt, dass die Bediener der Maschinen im Sanierungsbereich bereits unter Außenluftbedingungen arbeiten können. Dieses Vorgehen wird auch als „Vorreinigung der In nenraumluft” bezeichnet. Im Weiteren wird die mechanische Bearbeitung der kontaminierten Oberflächen mittels einer Fräsvorrichtung vorgenommen, die an einem Hochleistungsstaubsauger angeschlossen ist, so dass über den Fräskopf, der von einem Bürstenring umgeben ist, selbst das abgetragene Mauerwerks- oder Wandmaterial direkt abgesogen wird und sich nicht erst mit der Raumluft vermischen kann. Dieses mechanische Bearbeitungsverfahren ermöglicht darüber hinaus, dass nicht nur die kontaminierte Oberfläche beispielsweise 0,5 mm abgefräst wird, sondern im Bedarfsfall je nach Ausführung des Mauerwerks oder des Putzes dieser in einer dickeren Schicht abgetragen werden kann. Die Schichtstärke beträgt im ungünstigsten Fall ca. 3–5 mm. Zwar muss dann die Oberfläche unter Umständen nachgearbeitet werden, es ist aber sichergestellt, dass sich keine vorliegenden Pilzstämme und Sporen wieder ausbreiten können. Der Abtragsfräser kann dabei an einem handgeführten Antriebskopf montiert sein oder aber auch an einer CNC-gesteuerten Maschine, die in einer Position zur sanierenden Wand aufgestellt wird, so dass auch ohne Beisein von Reinigungspersonal der Materialabtrag, einschließlich der kontaminierten Fläche, vorgenommen werden kann. Sind alle primär befallenen Flächen gereinigt, erfolgt die Reinigung von allen sekundär belasteten Oberflächen (Wände, Decken, Böden, Einrichtungsgegenstände) mittels Saugverfahren.
  • Um den Sanierungsraum nach der Sanierung nutzen zu können, ist nach der mechanischen Bearbeitung eine Luftreinigung mit HEPA-Filter notwendig. Hierzu kann eine Luftströmung mittels Hochleistungsgebläse und HEPA-Filter erzeugt werden, oder die Raumluft mittels HEPA-Umluftfilter gereinigt werden. Bei der Sanierung sollte die Luft so lange filtriert und durch Luftanalysen der Kontaminationsgrad mit Sporen festgestellt werden, bis zulässige Grenzwerte unterschritten sind oder das vorgegebene Sanierungsziel erreicht wird. Solche Sanierungskontrollen sind auch am Mauerwerk selbst vorzunehmen. Ist die Sanierung erfolgreich abgeschlossen, so kann der Raum mit dem sanierten Bereich freigegeben werden. Zeigt sich, dass noch hohe Belastungen sowohl in der Luft als auch in den Wänden gegeben sind, so kann die mechanische Bearbeitung nochmals erfolgen, ebenso kann der Luftaustausch intensiviert werden.
  • In weiterer Ausgestaltung kann auch eine Vorreinigung, insbesondere der großen Sedimentationsflächen, mittels Hochleistungssauger mit HEPA-Filter erfolgen. Da dieser Reinigungsprozess aber nicht effizient genug ist, um einen erneuten Pilzbefall aus dem Mauerwerk heraus zu verhindern, muss danach die mechanische Bearbeitung erfolgen. Damit das Reinigungspersonal den Innenraum auch betreten kann und keine Gesundheitsgefährdung von der kontaminierten Innenraumluft ausgeht, kann auch durch gezielte Luftzuführung mittels eines Hochleistungsgebläses mit oder ohne Luftfilter, z. B. einem HEPA-Filter, eine Vorreinigung der Innenraumluft erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass die Luftkontamination unmittelbar auf Außenluftniveau reduziert wird. Wird die Sanierung abgeschlossen und festgestellt, dass in der Luft keine Verbreitung der Sporen mehr erfolgt, so ist davon auszugehen, dass die Innenraumluft ebenfalls nicht mehr kontaminiert ist. Begleitend zum Reinigungsprozess sollte deshalb sowohl eine mikrobiologische Untersuchung der mikrobiellen Kontaminationsflächen und der Luft erfolgen. Um den Überwachungsprozess auch extern durch Gutachter kontrollierbarer zu machen, empfiehlt es sich, die Sanierungskontrolle nach der Beendigung der Innenraumreinigung innerhalb von zwei Stunden durchzuführen. Bei längerem Zuwarten können durch den üblichen Luftwechsel des Gebäudes, bzw. durch unbefugtem Betreten der gereinigten Räume wiederum Verunreinigungen entstehen und sich ein verfälschtes Bild ergeben. Die einzelnen Verfahrensschritte sind in der Intensität dynamisch dem Sanierungsbedarf an passbar. Das bedeutet, dass Abtragswandstärken und Flächengrößen sowie Luftraumsanierung und Beaufschlagung der Raumluft mit Luftströmen sich immer nach dem Kontaminationsgrad ausrichten. Die Gegebenheiten können dabei von Bau zu Bau völlig unterschiedlich sein.
  • Für die Durchführung des Verfahrens ist als Basisgerätausstattung der Einsatz eines Hochleistungssaugers mit HEPA-Filter H14, eines Sicherheitsfräsers, spezieller Luftreiniger, wie HEPA-Luftreinigergeräte zur gelenkten Luftführung mit HEPA-Filter, sowie von Reinigungszubehör und der Einsatz von Kontrollgeräten notwendig. Ebenso kann zur Abklärung des Sanierungsziels das Reinigungspersonal nach Rücksprache mit Sachverständigen handeln, wie beispielsweise auch die Sanierungstiefe in dem Mauerwerk festlegen.
  • Eine mikrobielle Feinreinigung von Oberflächen und gegebenenfalls Inventar mit Hochleistungssaugern, z. B. der Klasse H (H14), kann ergänzend durchgeführt werden. Hierdurch wird erreicht, dass keine Rückstände mehr auf sanierten oder nicht sanierten Flächen abgelagert sind. Neben einer internen Sanierungskontrolle kann auch eine externe unabhängige Sanierungskontrolle durchgeführt werden. Ebenso ist, wie von Sanierungen schlechthin bekannt, die Freigabe der sanierten Bereiche mit Abschlussbericht möglich. Vor Sanierungsbeginn müssen die Randbedingungen für eine effiziente Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens festgelegt werden. So ist der Umfang des mikrobiologischen Befalls mit Flächengröße unter Angabe der betroffenen Räume, sowie die Verteilung der betroffenen Räume im Gebäude festzustellen. Bei massiven Verunreinigungen ist die Zusammensetzung des mikrobiologischen Befalls festzustellen, z. B. durch Auswertung eines Untersuchungsberichtes eines mikrobiologischen Labors. Weiterhin sind die Gattungen und Arten der beteiligten Mikroorganismen festzustellen und zu nennen.
  • Da während des Innenraumreinigungsverfahrens die Räume in der Regel nicht wie gewohnt nutzbar sind, müssen die Raumnutzer auf eventuelle Beeinträchtigungen ihrer Nutzungsgewohnheiten hingewiesen und zeitlich diese angegeben werden.
  • Der zuvor angegebene Reinigungsvorgang kann auch bei vielen anderen Oberflächen von Einbauten und Gegenständen, z. B. auch aus Holz, zur Anwendung kommen, die u. a. auch von chemischen Produkten sowie Farben oder Lasuren gereinigt werden sollen.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Reinigung mikrobiell aber auch chemisch kontaminierter Bauten, insbesondere primär mit Schimmelpilz befallener Wände, Decken, Böden oder Hölzer und infolge hiervon sekundär belasteter Oberflächen und Inventar gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Einrichten des Sanierungsbereiches durch hermetische Abschottung in dem Raum unter Verwendung eines Sanierungsgebläses; b) mechanische sporen-, staub- und giftfreie Bearbeitung der primär kontaminierten Oberflächen mittels Abtragsfräser oder Abtragsschleifer, deren Bearbeitungskopf mit einem Hochleistungssauger verbunden ist, wobei der Bearbeitungskopf gegenüber der zu bearbeitenden Fläche von einem geschlossenen Bürstenring umgeben ist; c) Luftaustausch nach dem Fräsen durch Einleiten filtrierter Luft in den Sanierungsbereich und d) Sanierungskontrolle und Freigabe des Raums mit dem sanierten Bereich oder Wiederholung der Verfahrensschritte b) bis d).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte nach Verfahrungsschritt a): e) Vorreinigung insbesondere großer Sedimentationsflächen mittels Hochleistungssauger der Klasse H unter Verwendung von HEPA-Filtern der Klasse H14, sowie Hauptfilter der Staubklasse M durch unmittelbare Einwirkung auf die Sedimentationsfläche.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftströmung in dem hermetisch abgeschlossenen Raum durch Einleiten eines künstlichen Nebels oder Rauches kontrolliert wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Flächen in dem Sanierungsbereich, die für die mechanische Bearbeitung mit der Fräse unzugänglich sind, mit Wasserstoffperoxyd, > 30%, desinfiziert werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Raumluftreinigungsprozesses nach der Beseitigung aller primär kontaminierten Oberflächen und Materialien aus dem Raum eine Feinreinigung aller Oberflächen einschließlich der des Inventars von sekundären Kontaminationen durch den Hochleistungssauger durchgeführt wird, wobei unterschiedliche Düsenvorsätze und/oder Bürstenvorsätze zur Anwendung kommen.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen der Reinigungsgeräte und des Zubehörs aus dem abgeschotteten Raum die gereinigten Räume oder Bereiche gegenüber den Restbereichen hermetisch abgedichtet werden und danach mit mittels HEPA-Raumluftfilter gereinigter Luft beaufschlagt werden bzw. über solche Filter einströmende Luft wieder abgesogen wird, bis eine gewünschte Luftreinheit gegeben ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsleistung größer als 200 m3 pro Stunde beträgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sanierungskontrolle der Oberflächen mittels Klebefilmprobe und die der Raumluft mittels Laserpartikelzähler durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sanierungsraum, in dem der Sanierungsbereich sich befindet, bis zur Abnahme von einem Sachverständigen versiegelt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigten Räume oder Bereiche gegenüber den Restbereichen hermetisch abgedichtet werden, zum Beispiel mit Folie und Klebeband.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die externe Sanierungskontrolle optisch und messtechnisch nach der Beendigung der Innenraumreinigung innerhalb von zwei Stunden erfolgt.
  12. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Komponenten: – Einbau eines oder mehrerer elektronisch geregelter Sanierungsgebläse mit HEPA-Filtern in einem errichteten mittels Folie und Klebeband hermetisch abgedichteten Sanierungsbereich; – Installation der Hochleistungssauger innerhalb oder außerhalb des Sanierungsbereiches; – Verwendung eines handgeführten oder maschinell geführten Fräsers oder Schleifers, dessen Bearbeitungskopf an den Hochleistungssauger angeschlossen ist und einen Bürstenring um den Fräserkopf aufweist, der mit der Stirnseite an der zu bearbeitenden Fläche geführt ist und ein Austreten von Sporen und Staub verhindert, und – Steuereinrichtung zum Steuern der Gebläse und des Hochleistungssaugers.
  13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenring aus Pferdeborsten besteht.
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